Bürokämpfe: Ausweichen oder gewinnen?

Es gibt sie an jedem Arbeitsplatz und fast jeder wurde schon einmal darin verwickelt: Bürokämpfe sind mehr oder weniger offene Konflikte – mit Streit, Sabotage, Intrige oder Unterstellungen. Solche Bürokämpfe eskalieren, weil beide Seiten immer wieder zurückschlagen. Es gibt aber eine bessere Lösung…

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Bürokämpfe: Konflikte mit vielen Facetten

Bürokämpfe sind Auseinandersetzungen im Büro, bei denen Kollegen sich gegenseitig das (berufliche) Leben schwer machen. Gemeint sind keine körperlichen Konflikte, sondern versteckte Attacken und hinterhältige Aktionen.

Die Waffen solcher Bürokämpfe sind unterschiedlich: Es werden Informationen zurückgehalten, Gerüchte verbreitet, Meinungen schlechtgeredet oder Vorschläge torpediert. Solche Streitigkeiten lassen sich nach unterschiedlichen Faktoren klassifizieren:

  • Dauer: langfristig oder kurzfristig
  • Ausmaß: lokal oder großflächig
  • Risiko: gefährlich oder ungefährlich
  • Erscheinung: versteckt oder offen

Für alle Arten gilt: Es gehen Ansehen, Zeit und Kraft verloren, die Effektivität der beteiligten Mitarbeiter sinkt. Je nach Ausmaß kann es sogar Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben.

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Wie entstehen Bürokämpfe?

Manche Bürokämpfe scheinen urplötzlich aufzutreten. Es kommt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Mitarbeitern und schon besteht ein Teamkonflikt. Es gibt aber auch einige Faktoren, die eine Entstehung von Bürokämpfen begünstigen können:

  • Flache Hierarchien

    Flache Hierarchien haben Vorteile, können aber zu Konflikten beitragen. Es wird um Verantwortungen, Zuständigkeiten und Projekte gekämpft. Entscheidungen werden zu langen Diskussionen, und die Missgunst wächst.

  • Persönliche Eitelkeiten

    Manche Menschen suchen gezielt Auseinandersetzungen und provozieren Bürokämpfe, um sich durchzusetzen. Ohne Anlass beginnen Sie Konflikte und ruinieren das Arbeitsklima. Auseinandersetzungen gibt es auch, wenn Teammitglieder einfach nicht gut miteinander auskommen. Wer trotzdem eng zusammenarbeitet, gerät irgendwann aneinander.

  • Ungesunde Unternehmenskultur

    In einigen Unternehmenskulturen gehören Intrigen und destruktive Kommunikation scheinbar dazu. Die Führungsebene greift nicht ein und so kommt es immer häufiger zu Bürokämpfen.

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Bürokämpfe: Negative Folgen

Bürokämpfe bleiben nicht ohne Folgen. Es dauert nicht lange, bis die Beteiligten und das ganze Team die Konsequenzen spüren:

Bürokämpfe kosten Kraft und Nerven

Konflikte sind eine emotionale und psychische Belastung. Im Job bleibt es meist nicht bei der Auseinandersetzung von zwei Kollegen, andere werden mit hineingezogen. Das kostet alle Beteiligten Kraft und Nerven.

Kooperation und Teamwork leiden

Je größer der Bürokampf, desto schlechter das Teamwork. Verhärtete Fronten arbeiten nicht zusammen, sondern eher gegeneinander. Jeder denkt nur noch an sich und es gibt keine Synergieeffekte im Team mehr.

Konkurrenz vergiftet das Arbeitsklima

Eine gewisse Konkurrenz ist normal, ständige Bürokämpfe führen aber zu Rivalität. In einem solchen Betriebsklima ist Zusammenarbeit kaum noch möglich. Darunter leidet das gesamte Unternehmen und es kann zu vermehrten Kündigungen kommen.

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Konflikte früh eindämmen

Für Unternehmen und Mitarbeiter selbst ist es sinnvoll, Bürokämpfe frühzeitig zu erkennen und einzudämmen. Aber wie? Im ersten Schritt braucht das Aufmerksamkeit, um beginnende Konflikte zu erkennen. Sind potenzielle Krisen identifiziert, helfen diese Maßnahmen:

  • Moderieren Sie bei Streit
    Werden Konflikte zwischen einzelnen Mitarbeitern identifiziert, sollten die Betroffenen an einen Tisch gebeten werden. Im Dialog kann das Problem vielleicht bereits gelöst werden. Eine gezielte Moderation durch einen unbeteiligten Dritten erleichtert den Austausch.
  • Kommunizieren Sie offen
    Schwelende Konflikte sollten nicht ignoriert, sondern angesprochen werden. Je länger Sie warten, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Eskalation kommt.
  • Belohnen Sie gute Arbeit
    Gemeinsame Erfolge im Team sollten belohnt werden. Lob und Wertschätzung für eine Teamleistung schweißt zusammen und kann drohende Bürokämpfe verhindern.
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Bürokämpfe: In der Ruhe liegt die Kraft

Konfrontation und Aggression sind schlechte Berater, wenn Sie als Mitarbeiter in einen Bürokampf verwickelt werden. Solche Reaktionen sind verständlich, tragen aber nicht zur Lösung bei. Besser sind Ruhe, Gelassenheit, Selbstsicherheit und eine objektive Einschätzung des eigenen Verhaltens durch Analyse möglicher Folgen.

Selbstbehauptung ist hier das Schlüsselwort. Wenn Sie offen über Probleme sprechen, gewinnen Sie Vertrauen und zeigen, dass Sie nichts zu verbergen haben. Durch souveränes Auftreten stehen Sie über den Angriffen und bieten wenig Angriffsfläche. Gleichzeitig signalisieren Sie Kompromissbereitschaft für eine Lösung.

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Bürokämpfe: 5 Regeln für gute Reaktionen

Befinden Sie sich in einem Bürokampf und müssen den Konflikt lösen, sollten Sie sich vorbereiten. Dazu zählt die ehrliche Frage: Sind Sie wirklich im Recht oder sollten Sie sich entschuldigen? Liegen Sie richtig, können Sie mit mehr Selbstbewusstsein vorgehen.

Zusätzlich helfen diese fünf Regeln, um Bürokämpfe zu lösen:

  1. Behaupten Sie sich richtig

    Wenn Sie im Recht sind, müssen Sie sich Angriffe und Konfrontationen nicht einfach gefallen lassen. Selbstbehauptung ist wichtig, damit Sie nicht rumgeschubst werden. Vertreten Sie Ihren Standpunkt – ohne dabei selbst zum Gegenschlag auszuholen. Das führt nur in einen Teufelskreis.

  2. Hören Sie gut zu

    In Konflikten wollten Sie nicht nur selbst reden, sondern andere ausreden lassen und genau zuhören. So verstehen Sie nicht nur den Blickwinkel besser, Sie können gezielte Argumente vorbringen, die den gegensätzlichen Standpunkt entkräften – oder einen Kompromiss als Lösung finden.

  3. Werden Sie nicht persönlich

    Die Emotionen kochen hoch, doch persönliche Angriffe oder Beleidigungen haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen. Das gilt auch für Ihren Gesprächspartner. Fachliche Kritik kann geäußert werden, sobald es um persönliche Diskreditierungen geht, sollten Sie das Gespräch abbrechen.

  4. Senden Sie Ich-Botschaften

    Ich-Botschaften sind keine Vorwürfe, sondern schildern nur Ihre Ansichten. Das drängt Ihren Gesprächspartner nicht gleich in eine Verteidigungshaltung, die meist zu Gegenangriffen führt. Erklären Sie möglichst ruhig aus Ihrer Perspektive. So bleibt das Gespräch auf einer sachlichen Ebene.

  5. Verzeihen Sie dem anderen

    Nach einem Bürokampf müssen Sie nicht beste Freunde werden und alle Angriffe vergessen. Ziehen Sie Schlüsse aus der Situation und verhalten Sie sich in Zukunft entsprechend – aber verzeihen Sie dem Kollegen. Sie sollten aber nicht für Jahre einen Groll mit sich herumtragen. Das belastet Sie selbst und sorgt dafür, dass der schwelende Konflikt wieder von vorne beginnt.


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