Definition: Was ist Antriebslosigkeit?
Antriebslosigkeit beschreibt die physische als auch psychische Erschöpfung eines Menschen. Es mangelt an jeglicher Motivation. Betroffene haben keine Kraft und Energie, um irgendetwas zu tun. Sie können sich nicht aufraffen, fühlen sich oft müde und ausgelaugt, obwohl sie sich gar nicht angestrengt haben. Betroffene sind schlapp, lethargisch, lustlos und passiv.
Wenn Sie antriebslos sind, haben Sie nicht den Willen und die Energie, zielgerichtet Dinge anzugehen. Alles scheint eine riesige Herausforderung zu sein. In ausgeprägten Fällen werden selbst kleine und alltägliche Aufgaben nicht erledigt. Es werden wichtige Dinge und auch die eigene Person vernachlässigt.
Antriebslos: Typische Symptome
Nicht bei jedem Menschen zeigt sich die Antriebslosigkeit auf die gleiche Weise. Verschiedene Symptome können darauf hindeuten, dass Sie besonders antriebslos sind:
- Mentale und körperliche Erschöpfung
- Schwächegefühl
- Motivationslosigkeit
- Lustlosigkeit
- Müdigkeit (obwohl Sie genug schlafen)
- Schlafstörungen
- Gleichgültigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Keine Energiereserven (auch nach dem Ausruhen)
- Fehlende Leistungsbereitschaft
- Passivität
- Probleme bei der Bewältigung des Alltags
Ist Antriebslosigkeit eine Krankheit?
Antriebslosigkeit ist keine Krankheit, sondern selbst ein Symptom. In einigen Fällen kann es durchaus normal und verständlich sein, dass Sie sich vorrübergehend antriebslos fühlen. Nachdem Sie sich den ganzen Tag völlig verausgabt haben, hat der Körper seine gesamte Energie verbraucht. Wenn Sie dann abends antriebslos auf der Couch sitzen, ist das noch kein Grund zur Sorge. Auch im Winter sind viele Menschen antriebsloser.
Wenn Sie häufig antriebslos sind, kann es aber auf eine zugrundeliegende Krankheit hinweisen. Sie sollten den Zustand in jedem Fall ernst nehmen, die Ursachen hinterfragen oder beim Arzt abklären lassen.
Antriebslosigkeit Test
Sind Sie wirklich antriebslos oder haben Sie gerade nur ein kurzfristiges Tief? Unser kurzer Test hilft bei der Selbsteinschätzung. Kreuzen Sie an, welche der folgenden Aussagen auf Sie zutrifft.
- Ich fühle mich seit längerer Zeit erschöpft, müde und lustlos.
- Auch nach dem Schlafen bleibt die Müdigkeit.
- Ich muss mich sehr lange aufraffen, um etwas zu erledigen.
- Morgens fällt es mir oft schwer, überhaupt aufzustehen.
- Ich fühle mich überfordert.
- Ich verschiebe Termine und Projekte, um mich nicht darum zu kümmern.
- Ich habe Schwierigkeiten damit, Aufgaben in meinem Alltag zu erledigen.
Haben Sie mehrmals zugestimmt? Dann leiden Sie unter echter Antriebslosigkeit und sollten etwas dagegen unternehmen.
Antriebslos: Was sind die Ursachen?
Es kann viele Gründe und Ursachen haben, warum Sie sich antriebslos fühlen. Einige können auf eine ernstere Erkrankung hindeuten, andere Auslöser für Antriebslosigkeit liegen im Lebensstil oder der akuten Situation, in der Sie sich befinden. Zu den häufigsten Ursachen für Antriebslosigkeit zählen:
Großer Stress
Wird der Stress zu groß, ist Betroffenen irgendwann alles zu viel. Der Druck wächst, die Aufgaben stapeln sich, unzählige Anforderungen und Erwartungen müssen erfüllt werden – beruflich und privat. Der Druck steigt und bringt nicht nur Frust. Es entsteht das Gefühl: Ich kann es gar nicht mehr alles schaffen. Die Energie schwindet zunehmend und Sie werden antriebslos.
Depressive Erkrankungen
Antriebslosigkeit ist das Leitsymptom einer Depression. Es ist die Folge der psychichen Erkrankung und seelischen Belastung. Gerade wenn Antriebslosigkeit sich bei alltäglichen Aufgaben bemerkbar macht, ist es ein Warnsignal. Teilweise kommt es auch zu schnellem Gewichtsverlust oder Verwahrlosung, weil Betroffene sich nicht mehr ausreichend um sich selbst kümmern.
Mangelhafte Ernährung
Durch eine schlechte Ernährung kann es zu einem Nährstoffmangel kommen. Der Körper reagiert darauf mit den typischen Symptomen einer Antriebslosigkeit und hat nicht mehr genügend Energie. Ein Mangel an Eisen, Folsäure, Vitamin D oder Vitamin B12 kann eine Ursache sein. Durch ein großes Blutbild beim Arzt kann diese Ursache abgeklärt werden. Eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung beugt dem Nährstoffmangel vor.
Wenig Erholung
Manchmal verlangen wir uns selbst mehr ab, als wir leisten können. Die Akkus sind leer, doch Erholung bleibt aus. Es gibt keinen Ausgleich zu den Belastungen und der Körper kann keine neuen Energiereserven aufbauen. Oft wird dies durch zu wenig Schlaf weiter verstärkt. Die wachsende Erschöpfung führt zu Überforderung und in schlimmen Fällen bis in den Burnout.
Ständige Sorgen
Was tue ich, wenn ich meinen Job verliere? Wie geht es weiter, wenn ich krank werde? Was passiert, wenn… Dauerhafte Sorgen über die zukunft können in der Gegenwart die Kraft rauben. Sie spielen gedanklich das Worst-Case-Szenario durch und fühlen sich absolut hilflos. Wer nur an das Schlimmste denkt, kann sich nicht aufraffen und wird antriebslos.
Aktuelle Umstände
Vielleicht befinden Sie sich gerade in einer Beziehungskrise, Ihr Job ist in Gefahr oder Sie stehen vor einem anderen Problem. Solche Umstände können Antriebslosigkeit auslösen und begünstigen. Gerade ein falsches Umfeld mit toxischen Menschen kann Sie runterziehen. Aber auch fehlende Ziele machen antriebslos. Sie wissen nicht, in welche Richtung Sie sich entwickeln wollen und verfallen in Passivität.
Medizinische Ursachen
Eine Schilddrüsenunterfunktion oder auch eine Hashimoto-Schilddrüse können Menschen antriebslos machen. Sprechen Sie hierfür mit Ihrem Arzt, der die Schilddrüsenfunktion durch ein Blutbild überprüfen kann. Auch einige Medikamente können als Nebenwirkung zu Antriebslosigkeit führen. Zuletzt können Erkrankungen des Gehirns wie Demenz, Schlaganfälle oder Hirnhautentzündungen eine mögliche – wenn auch seltene – Ursache sein.
Antriebslosigkeit überwinden: 7 Tipps
Wenn Sie ständig antriebslos sind, müssen Sie etwas dagegen tun. Leider ignorieren zu viele Betroffene den Zustand oder warten darauf, dass sich die Situation von alleine verbessert. Ein Fehler! Meist wird es nur schlimmer, wenn Sie abwarten. Handeln Sie frühzeitig, bevor Sie sich zu gar nichts mehr aufraffen können. Mit diesen Tipps können Sie die Antriebslosigkeit überwinden:
- Sorgen Sie für Bewegung
Regelmäßiger Sport und viel Bewegung im Alltag stoppen die Antriebslosigkeit. Sie können Joggen gehen, regelmäßig Spazieren, die Treppe statt den Aufzug nehmen oder auch das Auto häufiger stehen lassen, um zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Die Bewegung tut Ihnen gut und sorgt langfristig für mehr Energie. - Verbessern Sie Ihre Einstellung
Antriebslosigkeit beginnt oft in den eigenen Gedanken. Durch eine positivere Einstellung und mehr Selbstbewusstsein können Sie bereits eine Menge erreichen. Die wichtigste Einstellung: Sie können schaffen, was Sie sich vornehmen. Fokussieren Sie sich auf Positives und Dinge, die Ihnen Spaß machen. Das füllt die Energiereserven auf. - Ernähren Sie sich gesund
Eine gesunde Ernährung ist Grundvoraussetzung, wenn Sie die Antriebslosigkeit überwinden wollen. Vitamine und Mineralien geben Schwung, fettreiches Essen macht hingegen schlapp und antriebslos. Achten Sie auch darauf, genügend Wasser zu trinken. Ihr Körper braucht genügend Flüssigkeit, um richtig zu funktionieren. - Nutzen Sie Entspannungstechniken
Fühlen Sie sich erschöpft, können Entspannungsübungen zu neuer Kraft verhelfen. Ob Yoga, Meditation oder Atemübungen – regelmäßige Pausen mit der nötigen Entspannung hilft gegen Antriebslosigkeit. Durch die Ruhephasen lernen Sie die Signale Ihres Körpers besser kennen und können darauf reagieren. - Setzen Sie Prioritäten
Wenn es schwer fällt, große Aufgaben anzugehen, können Prioritäten helfen. Beginnen Sie mit den wichtigen Dingen, um Ihre Antriebslosigkeit zu überwinden. Teilen Sie große Aufgaben in kleine Zwischenziele auf und gehen Sie Schritt für Schritt vor. - Sprechen Sie offen über Ihr Problem
Antriebslsoigkeit wird oft verschwiegen. Betroffene ziehen sich zurück und tun so, als wäre alles in Ordnung. Ist es aber nicht! Sprechen Sie mit Freunden und Familie über Ihre Probleme. Schildern Sie, was Sie belastet und wie es Ihnen geht. Durch den offenen Austausch können Sorgen und Ängste gemeinsam angegangen werden. Außerdem bekommen Sie Rückhalt und Unterstützung durch Ihr Umfeld. - Gehen Sie zum Arzt
Bringen Ihre Bemühungen keine Besserung und Sie fühlen sich weiterhin antriebslos, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Medizinische Ursachen müssen abgeklärt und möglicherweise behandelt werden. Die genaue Therapie ist abhängig von der Diagnose.
Was ist das beste Medikament gegen Antriebslosigkeit?
Antriebslosigkeit kann mit Medikamenten behandelt werden – welches in Ihrem Fall das Präparat ist, kann aber nur ein Arzt entscheiden. Ohne vorherige Untersuchung und Diagnose kann nicht beurteilt werden, mit welchem Medikament Ihnen geholfen werden kann – schließlich können unterschiedliche Erkrankungen dahinterstehen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden entsprechende Hormone verschrieben. Psychische Erkrankungen können mit Antidepressive behandelt werden.
Antriebslosigkeit vorbeugen: Geht das?
Im besten Fall kommt es erst gar nicht zu einer ausgeprägten Antriebslosigkeit. Aber können Sie vorbeugen? Eine Garantie gibt es nicht, doch Sie können das Risiko minimieren. Wichtig sind Bewegung und gesunde Ernährung – und dass Sie auf die Signale Ihres Körpers achten. Sind Sie gerade im Winter antriebslos? Dann kann eine Tageslichtlampe sinnvoll sein. Sind Sie in einer sehr stressigen Phase? Bauen Sie gezielt Erholungspausen ein und achten Sie auf ausreichend Schlaf.
Auch regelmäßige Untersuchungen beim Arzt können Antriebslosigkeit vorbeugen. So können mögliche medizinische Ursachen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
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