Ruhetag: Bedeutung, Arbeitsrecht, Vorteile

Einen Ruhetag kennen die meisten nur aus der Gastronomie oder vom Friseur. Für viele Arbeitnehmer scheint ohnehin keine berufliche Auszeit von 24 Stunden möglich – immer gibt es Termine, Anrufe vom Chef, Mails von Kollege, Anfragen von Kunden… Selbst am Wochenende ist keine wirkliche Pause drin. Doch genau das brauchen Sie: Freie Zeit, in der Sie abschalten können und Abstand vom Job gewinnen. Darum brauchen Sie (mindestens) einen Ruhetag…

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Was ist ein Ruhetag?

Ein Ruhetag ist ganz allgemein zunächst ein Wochentag, an dem Arbeitnehmer nicht arbeiten müssen, sondern einen freien Tag genießen. Welcher Wochentag jeweils ein Ruhetag ist, hängt vom individuellen Arbeitsvertrag (oder einem Tarifvertrag), den Regelungen beim Arbeitgeber und auch der Branche ab.

Bei einer 5-Tage-Woche ist der Samstag ein typischer Ruhetag. Hier können Arbeitnehmer ihre Freizeit gestalten und sich ausruhen. Gesetzlich geregelt sind zudem Sonntage und Feiertage als Ruhetage. Hier dürfen Mitarbeiter nicht beschäftigt werden – allerdings gibt es zahlreiche Ausnahmen, etwa in Krankenhäusern, bei den Notfalldiensten, in der Schichtarbeit

Ruhetag in Betrieben

Teilweise legen Betriebe einen speziellen Ruhetag in der Woche fest, an dem das Geschäft geschlossen bleibt. Bekannte Beispiele sind Restaurants und Friseure. Bei Kunden sind Schilder mit der Aufschrift „Montag ist Ruhetag“ nicht unbedingt beliebt. Selbstständige und Angestellte in den Betrieben sichern sich so aber die benötigte freie Zeit – gerade in der Gastronomie ist das wichtig. Hier wird schließlich am Wochenende durchgearbeitet.

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Ruhetag im Arbeitsrecht

Der Ruhetag ist im Arbeitsrecht nicht konkret definiert und wird auch nicht als grundsätzlich freier Tag für Arbeitnehmer beschrieben. Das bedeutet: Selbst wenn ein Ruhetag verkündet wird und der Betrieb für Kunden schließt, können Mitarbeiter mit anderen Aufgaben theoretisch eingesetzt werden. Wer beispielsweise in der Buchhaltung oder einer anderen Aufgabe im Backoffice arbeitet, kann möglicherweise auch an einem Ruhetag seiner Tätigkeit nachgehen.

Was im Arbeitsrecht aber eindeutig geregelt ist, ist der sogenannte Ersatzruhetag. Muss ein Angestellter an einem Sonntag arbeiten, steht ihm als Ausgleich ein Ersatzruhetag zu. Dieser Anspruch muss innerhalb der folgenden zwei Wochen ausgeglichen werden. Ein solcher Ausgleichsruhetag steht Ihnen auch zu, wenn Sie an einem Feiertag arbeiten müssen. Hier muss der Ausgleich innerhalb von acht Wochen erfolgen.

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Ruhetag: 6 Gründe, warum er so wichtig ist

Dauerhafte Belastung und ständige Erreichbarkeit sind Probleme für immer mehr Arbeitnehmer. Einen echten Ruhetag machen nur noch wenige. Oft stehen dahinter hohe Erwartungen – vom Arbeitgeber, aber auch an sich selbst. Doch ein wirklicher Ruhetag als Auszeit ist wichtig und hat zahlreiche Vorteile:

🎯 Stressabbau

Ein großer und wichtiger Vorteil des Ruhetags: Sie können Stress abbauen, sich entspannen und neue Kraft tanken. Studien zeigen immer wieder, dass bis zu 40 Prozent der Menschen sich dauerhaft gestresst fühlen. Das führt zu Überforderung und ist ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen. An Ihrem Ruhetag können Sie abschalten und sich auf das konzentrieren, was Ihnen gut tut.

Die beliebtesten Aktivitäten zum Stressabbau sind:

🎯 Bewegung

Gerade Arbeitnehmer in einem Bürojob sitzen fast den gesamten Tag. Auf dem Weg zur Arbeit im Auto oder Zug, acht Stunden am Arbeitsplatz und im Feierabend zuhause auf der Couch. Bewegung kommt an Arbeitstagen meist viel zu kurz.

Am freien Tag können Sie endlich raus und sich bewegen. Spazieren gehen, Sport machen, Schwimmen gehen – jede Bewegung hilft. Eine Studie der Loughborough Universität zeigt sogar: Ein aktiver Tag pro Woche reicht für zahlreiche positive Effekte aus.

🎯 Schlaf

Bewegung ist gut, ausreichend Schlaf sollte dabei aber nicht zu kurz kommen. Schlafmangel und Schlaflosigkeit sind gefährlich und wirken negativ auf Job und Privatleben. Falls möglich, sollten Sie am Ruhetag deshalb unbedingt ausschlafen. Stellen Sie den Wecker aus, bleiben Sie länger im Bett und gönnen Sie sich den benötigten Schlaf. Oder: Machen Sie einen Powernap am Mittag, um sich noch weiter zu entspannen.

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🎯 Gesundheit

Wenn Sie ständig unter Strom stehen, schaden Sie Ihrer Gesundheit. Körper und Psyche brauchen Ruhetage, um sich von der Anspannung zu erholen. Ansonsten drohen bereits nach kurzer Zeit Überlastung und zahlreiche damit verbundene Probleme. Anfänglich kommt es zu Erschöpfung, Müdigkeit, Rücken- oder Kopfschmerzen.

Ein fehlender Ausgleich zum Job kann aber auch ernste gesundheitliche Folgen haben. Es steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch ein Burnout oder Depressionen können die Konsequenz ständiger Überforderung und Anspannung sein.

🎯 Zufriedenheit

Ein Ruhetag gibt einen wahren Schub für die Zufriedenheit. Sie haben Zeit für sich oder andere Dinge, die Ihnen Spaß machen. Der freie Tag verbessert die Work-Life-Balance und macht insgesamt glücklicher mit der eigenen Situation.

Für ein glücklicheres Leben ist ein Ruhetag deshalb essenziell. Heißt für Sie: Schauen Sie nicht auf berufliche Mails, bereiten Sie nicht schon die Aufgaben für den nächsten Tag vor oder gehen Sie gedanklich das anstehende Projekt durch. Genießen Sie einfach die Freizeit und beschäftigen Sie sich nicht mit beruflichen Themen.

🎯 Leistung

Nach einem Ruhetag können Sie gestärkt und mit neuer Motivation wieder an die Arbeit gehen. Sie sind ausgeruht, stecken voller Tatendrang und gehen Projekte mit großem Elan an. Für Arbeitgeber ist es daher sinnvoll, für ausreichend freie Zeit und Erholung bei den Mitarbeitern zu sorgen.

Sogar mehr Kreativität und bessere Ideen können an einem Ruhetag entstehen. Oft braucht es einen gewissen Abstand zu Problemen, um die zündende Idee zu haben. Der Geistesblitz kommt, wenn Sie sich eigentlich mit etwas anderem beschäftigen.


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