Jörg Freunschlag wurde 1942 in Bodensdorf am Ossiacher See geboren. Ab 1979 war er Vizebürgermeister von Steindorf am Ossiacher See und zwischen 1982 und 1985 Bürgermeister. Freunschlag wurde 1979 in den Kärntner Landtag gewählt und übernahm zwischen 1982 und 1986 die Funktion des Klubobmanns in der Kärntner FPÖ. Zwischen 1986 wechselte Freunschlag in die Kärntner Landesregierung, wo er bis 1989 Landesrat für Straßenbau und zwischen 1991 und 1994 Landesrat für Gewerbe, Wasserrecht und Energie war.
Ex-FPÖ-Politiker Jörg Freunschlag gestorben
Der ehemalige FPÖ/BZÖ-Politiker ist im 82. Lebensjahr im LKH Villach verstorben. Er war Klubobmann im Kärntner Landtag und Erster Landtagspräsident, langjähriger Wegbegleiter Jörg Haiders. Bis 2020 war Freunschlag 14 Jahre lang Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fachhochschule Kärnten.
Haider als Parteiobmann nachgefolgt
Er wechselte 1994 wieder in den Kärntner Landtag und übernahm bis 1999 die Rolle des Zweiten Präsidenten des Kärntner Landtags. Freunschlag war beim Aufstieg der FPÖ und beim Aufstieg von Jörg Haider aktiv dabei. Er begleitete Haider während seines Ab- und Wiederaufstiegs zum Landeshauptmann. Als Jörg Haiders als FPÖ-Landesparteiobmann im Herbst 1998 zurücktrat, war er bis 2001 Parteiobmann der Kärntner Freiheitlichen. 1999 wurde er zum Ersten Präsidenten gewählt, eine Rolle, die er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag am 13. Dezember 2006 ausübte.
Nach der Spaltung der FPÖ wechselte Freunschlag zum BZÖ. Nach der Spaltung des BZÖ wechselte er zur FPK. Bis 2020 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Fachhochschule Kärnten. Freunschlag war Vater dreier Kinder, im Zivilberuf Bauingenieur und HTL-Lehrer.
Landeshauptmann kondoliert
Landeshauptmann Peter Kaiser und Landtagspräsident Reinhart Rohr (SPÖ) drücken den Hinterbliebenen ihr tief empfundenes Beileid aus. Freunschlag habe die politische Landschaft in Kärnten über Jahre hinweg mitgeprägt.„Auch wenn uns manche politische Positionen getrennt haben mögen, gilt dem langjährigen Wirken Jörg Freunschlags mein Respekt. Er hat in seinen Funktionen viel für Kärnten getan und stand über alle Parteigrenzen hinweg für Handschlagqualität. Ich wünsche seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten viel Kraft in diesen schweren Stunden“, so Kaiser.
„Als Erster Landtagspräsident hat Jörg Freunschlag von 1999 bis 2006 die Geschicke des Kärntner Landtages geleitet und ist damit untrennbar mit der Geschichte des Hohen Hauses verbunden. Ich möchte den Angehörigen Jörg Freunschlags mein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen“, erklärt Rohr.
Köfer würdigt Verdienste
„Jörg Freunschlag war eine verdienstvolle politische Persönlichkeit, die stets das Verbindende vor das Trennende gestellt hat und der der Dialog sowie die Kompromissfähigkeit ein großes Anliegen waren“, mit diesen Worten gedenkt Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer im Namen des Parteivorstandes sowie des Landtagsklubs des am Samstag verstorbenen ehemaligen Landespolitikers und drückt den Angehörigen Freunschlags sein tief empfundenes Mitgefühl aus.
Köfer weist in seiner Funktion als Bürgermeister der Fachhochschulstadt Spittal auch insbesondere auf das Wirken Freunschlags für die FH Kärnten hin: „Freunschlag hat sich immer für die Anliegen und die Weiterentwicklung der FH Kärnten, besonders auch für unseren Standort in der Lieserstadt, eingesetzt und seinen Teil zur gedeihlichen Weiterentwicklung dieser so essenziellen Bildungseinrichtung beitragen.“
FPÖ-Chef: „Tief betroffen“
Tief betroffen von der Nachricht vom Ableben des langjährigen Weggefährten der Kärntner FPÖ, Jörg Freunschlag, zeigte sich FPÖ Kärnten-Chef Erwin Angerer in einer Aussendung: „Jörg Freunschlag war eine außergewöhnliche Persönlichkeit und ein großartiger Mensch. Freunschlag hat über viele Jahre hinweg in die Geschicke unserer Partei mitgeprägt und war immer ein Garant für Stabilität innerhalb unserer Gesinnungsgemeinschaft. Aufgrund seiner besonnenen, zuverlässigen und herzlichen Art wurde er über die Parteigrenzen hinweg geachtet und geschätzt. Er war ein Sir in der politischen Landschaft, der sich mit Hingabe und Engagement für die Interessen und Anliegen der Bürger eingesetzt hat. Mit dem Ableben von Jörg Freunschlag verliert die FPÖ Kärnten einen treuen Mitstreiter und ich persönlich einen guten Freund.“
ÖVP schätzt jahrzehntelangen Einsatz
ÖVP-Landesparteiobmann, Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber sagte zum Ableben von Jörg Freunschlag: „Im Namen der Kärntner Volkspartei möchte ich den Angehörigen von Jörg Freunschlag mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Sein jahrzehntelanger Einsatz und unermüdliches Engagement wurden über die Parteigrenzen hinweg geschätzt. Sein prägendes Wirken für Kärnten spiegelt sich insbesondere in der positiven Entwicklung der Fachhochschule und deren regionaler Standorte wider, die sich in seiner Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender als wesentlicher Faktor für den Standort Kärnten etabliert hat. In diesen schweren Stunden wünsche ich seiner Familie viel Kraft und Trost.“
Scheider: Freund verloren
Die gute Zusammenarbeit mit Freunschlag, zuletzt auch im Aufsichtsrat der Fachhochschule Kärnten, sowie sein besonnenes, überlegtes Vorgehen über Parteigrenzen hinweg, werden in Erinnerung bleiben, so der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) am Sonntag. Er spricht Familie, Freunden und Kollegen von Freunschlag sein tiefstes Beileid aus.
„Sein unerwartetes Ableben hinterlässt eine große Lücke in Kärnten und in meinem Herzen." Wie Scheider betonte, sei Jörg Freunschlag nicht nur ein Kollege, sondern auch ein Freund, auf den man sich immer verlassen konnte, gewesen.