Geringfügige Vertragsverletzung des Verkäufers
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Geringfügige Vertragsverletzung des Verkäufers
Eine Untersuchung von Tatbestand und Rechtsfolgen eines geringfügigen Sachmangels
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 577
(2024)
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About The Author
Philipp Weyer studierte Rechtswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover. Nach dem Rechtsreferendariat arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zivilrecht, Arbeitsrecht und Zivilprozessrecht von Prof. Dr. Roland Schwarze. Seit 2022 ist er als Richter auf Probe im Justizdienst des Landes Niedersachsen tätig. Im Wintersemester 2023 wurde er von der Juristischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover zum Dr. iur. promoviert.Abstract
Der Käufer kann den Verkäufer auf Gewährleistung in Anspruch nehmen, sofern die ihm verschaffte Kaufsache mangelhaft ist. Anlass für Gewährleistungsbegehren sind nicht selten nur geringfügige Abweichungen vom geschuldeten Zustand der Kaufsache. Die Arbeit untersucht, ob und inwiefern der Käufer bei nur geringfügigen Sachmängeln (Gewährleistungs-)Rechte geltend machen kann. Zwar enthält der Sachmangeltatbestand des § 434 BGB formal keine Erheblichkeitsschwelle, dennoch können in einem ersten Schritt gänzlich unbedeutende Defizite und Bagatellen mangels sachmangelrelevanter Abweichung aus der Gewährleistungspflicht des Verkäufers auszuscheiden sein. In einem zweiten Schritt werden die Auswirkungen geringfügiger Sachmängel auf die (gewährleistungs-)rechtlichen Möglichkeiten des Käufers analysiert, von der Leistungsabwicklung über den Nacherfüllungsanspruch bis zu den nachrangigen Gewährleistungsrechten der Minderung, des Anspruchs auf Schadensersatz und des Rücktrittsrechts.»Minor Breach of Contract by the Seller. An Examination of the Facts and Legal Consequences of a Minor Material Defect«: The paper analyses whether and to what extent the buyer can assert warranty rights in the event of only minor material defects in the purchased item. It is shown that insignificant trifles do not give rise to a warranty obligation in the absence of a deviation relevant to the material defect. Furthermore, the effects of minor material defects on the buyer's legal options are analysed, from the initial performance process to the claim for subsequent performance and the subordinate warranty rights.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Erster Teil: Einleitung | 19 | ||
A. Einführung und Fragestellung | 19 | ||
B. Eingrenzung der Untersuchung | 21 | ||
C. Gang der Untersuchung | 23 | ||
Zweiter Teil: Geringfügigkeit beim Tatbestand eines Sachmangels | 25 | ||
Kapitel 1: Historische Entwicklungen | 25 | ||
A. Das Erheblichkeitserfordernis im alten Sachmängelgewährleistungsrecht | 25 | ||
I. Hintergrund und Bedeutung des § 459 Abs. 1 S. 2 BGB a.F. | 26 | ||
II. Auslegung der Unerheblichkeit i.S.d. § 459 Abs. 1 S. 2 BGB a.F. | 28 | ||
1. Sachliche Bedeutung des Fehlers | 28 | ||
2. Höhe der Wertminderung | 30 | ||
III. Unerhebliche Abweichungen von zugesicherten Eigenschaften gemäß § 459 Abs. 2 BGB a.F. | 32 | ||
IV. Fazit | 35 | ||
B. Änderungen der kaufrechtlichen Sachmängelhaftung durch die Schuldrechtsreform | 36 | ||
I. Mangelfreiheit als Teil der Leistungspflicht des Verkäufers | 36 | ||
II. Neufassung des Sachmangeltatbestands in § 434 BGB | 37 | ||
III. Konsequenzen für die tatbestandliche Erfassung geringfügiger Mängel | 39 | ||
IV. Fazit | 41 | ||
C. Neufassung des Sachmangeltatbestandes in Umsetzung der Warenkauf-RL | 41 | ||
D. Ergebnis zu Kapitel 1 | 44 | ||
Kapitel 2: Behandlung der Geringfügigkeit in Anwendung des § 434 BGB | 45 | ||
A. Subjektiver Sachmangelbegriff (§ 434 Abs. 2 BGB) | 45 | ||
I. Geringfügige Abweichungen von der vereinbarten Beschaffenheit, § 434 Abs. 2 S. 1 Nr. 1, S. 2 BGB | 45 | ||
1. Grundsätzliche Unerheblichkeit des Ausmaßes der Beschaffenheitsabweichung | 46 | ||
2. Toleranzabweichungen | 49 | ||
a) Sich unmittelbar aus dem Vertrag ergebende Toleranzen | 49 | ||
aa) Inhalt der Beschaffenheitsvereinbarung | 49 | ||
bb) Formularvertragliche Toleranzabweichungen | 51 | ||
(1) Wirksame Einbeziehung in den Vertrag | 51 | ||
(2) Vorrang individueller Beschaffenheitsabreden | 53 | ||
(3) Änderungsvorbehalt gemäß § 308 Nr. 4 BGB | 55 | ||
(4) Fazit zur Wirksamkeit formularvertraglicher Toleranzabweichungen | 59 | ||
b) Durch Auslegung zu ermittelnde Toleranzen | 59 | ||
aa) Gebrauchtwagenhandel | 60 | ||
bb) Unvermeidbare Abweichungen | 63 | ||
cc) Weitere Beispiele aus der Rechtsprechung | 65 | ||
II. Geringfügige Beeinträchtigung der nach dem Vertrag vorausgesetzten Verwendung, § 434 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 BGB | 66 | ||
1. Keine Unbeachtlichkeit selbst geringer Verwendungseinschränkungen | 67 | ||
2. Verwendungseignung in keiner Weise beeinträchtigt | 68 | ||
III. Fazit | 70 | ||
B. Objektiver Sachmangelbegriff (§ 434 Abs. 3 BGB) | 71 | ||
I. Ausgangspunkt: „Gewöhnliche Verwendung“ und „übliche Beschaffenheit“ gemäß § 434 Abs. 3 S. 1 Nr. 1 und Nr. 2 BGB | 72 | ||
II. Relevante Beurteilungskriterien im Kontext der Geringfügigkeit | 73 | ||
1. Technische Erwägungen | 74 | ||
a) „Stand der Technik“ als Korrektiv überzogener Käufererwartungen | 74 | ||
b) Konstruktionsbedingte Besonderheiten | 76 | ||
c) Kraftstoffmehrverbrauch | 77 | ||
2. Neue oder gebrauchte Sachen | 79 | ||
a) Anforderungen an den (äußeren) Zustand der Sache | 80 | ||
b) Verschleiß- und Abnutzungserscheinungen | 81 | ||
c) Abgrenzung „Bagatellschaden“ – Sachmangel beim Gebrauchtwagenkauf | 83 | ||
d) Zwischenergebnis | 86 | ||
3. Komfort-/optische Beeinträchtigungen und Bedeutung der Preiskategorie | 87 | ||
4. Sicherheitsrelevante Defizite | 90 | ||
5. Tierspezifische Besonderheiten | 91 | ||
III. Fazit | 93 | ||
C. Ergebnis zu Kapitel 2 | 94 | ||
Dritter Teil: Rechtsfolgen der Verschaffung einer geringfügig mangelhaften Kaufsache | 96 | ||
Kapitel 3: Die Abwicklung von Leistung und Gegenleistung | 96 | ||
A. Das Recht zur Zurückweisung der Kaufsache bei geringfügigen Mängeln | 97 | ||
I. Grundlagen des Zurückweisungsrechts des Käufers | 97 | ||
1. Zweck des Zurückweisungsrechts | 97 | ||
2. Dogmatische Grundlage der Zurückweisung | 99 | ||
II. Beschränkung des Zurückweisungsrechts wegen Unerheblichkeit nach Maßgabe der §§ 281 Abs. 1 S. 3, 323 Abs. 5 S. 2 BGB | 101 | ||
1. Behebbarer Mangel | 102 | ||
a) Meinungsstand im Schrifttum | 102 | ||
b) Entscheidung des BGH im „Lackschadenfall“ | 103 | ||
c) Stellungnahme | 105 | ||
2. Unbehebbarer Mangel | 106 | ||
a) Meinungsstand im Schrifttum | 107 | ||
b) Stellungnahme | 108 | ||
3. Fazit | 111 | ||
III. Übertragbarkeit der Wesentlichkeitsschwelle nach § 640 Abs. 1 S. 2 BGB | 111 | ||
IV. Begrenzung des Zurückweisungsrechts durch das Verbot unzulässiger Rechtsausübung (§ 242 BGB) | 113 | ||
1. Erfordernis einer einzelfallbezogenen Beurteilung | 114 | ||
a) Geringfügigkeit des Mangels allein nicht ausreichend | 114 | ||
b) Hinzutreten „besonderer Umstände“ | 117 | ||
aa) Bedeutung der Nacherfüllungsmodalitäten | 117 | ||
bb) (Nach-)Erfüllungsverhalten des Verkäufers | 118 | ||
2. Einfluss der Geringfügigkeit des Mangels auf den Abwägungsprozess | 119 | ||
a) Leicht und zügig am Ort des Käufers zu behebende Mängel | 120 | ||
b) Ausmaß der Gebrauchs- und Verwendungsbeeinträchtigung der Sache | 121 | ||
c) Geringfügigkeit des Mangels und (Nach-)Erfüllungsverhalten des Verkäufers | 123 | ||
d) Unbeachtlichkeit der Höhe der Mangelbeseitigungskosten | 124 | ||
3. Fazit | 124 | ||
B. Das Recht zur Verweigerung der Gegenleistung aus Anlass eines geringfügigen Mangels | 125 | ||
I. Vor Annahme der geringfügig mangelhaften Kaufsache | 126 | ||
1. Käufer weist Kaufsache berechtigt zurück | 126 | ||
2. Käufer ist Zurückweisung gemäß § 242 BGB ausnahmsweise verwehrt | 128 | ||
II. Nach Annahme der geringfügig mangelhaften Kaufsache | 129 | ||
1. Grundsätzlich unbeschränktes Zurückbehaltungsrecht auch bei geringfügigen Mängeln | 129 | ||
2. Beschränkung des Zurückbehaltungsrechts gemäß § 320 Abs. 2 BGB | 130 | ||
a) Einfluss der Erheblichkeitsschwelle nach §§ 281 Abs. 1 S. 3, 323 Abs. 5 S. 2 BGB | 131 | ||
b) Wichtige Abwägungskriterien innerhalb des § 320 Abs. 2 BGB | 132 | ||
aa) Gebrauchs- und Tauschwert der erhaltenen Kaufsache | 132 | ||
bb) Nicht-mangelbezogene Umstände | 134 | ||
c) Höhe des Zurückbehaltungsrechts im Kontext geringfügiger Mängel | 137 | ||
III. Unbehebbar geringfügiger Mangel | 139 | ||
IV. Fazit | 141 | ||
Kapitel 4: Der Anspruch auf Nacherfüllung | 143 | ||
A. Unabhängigkeit der Entstehung des Nacherfüllungsanspruchs von der Erheblichkeit des Mangels | 143 | ||
B. Modus der Nacherfüllung im Lichte geringfügiger Mängel | 145 | ||
I. Ausgangslage | 146 | ||
1. Grundsätzlich freies Wahlrecht des Käufers nach § 439 Abs. 1 BGB | 146 | ||
2. Gesteigerte Gefahr einer unverhältnismäßigen Inanspruchnahme des Verkäufers | 147 | ||
II. Anfängliche Begrenzung des Wahlrechts aus § 439 Abs. 1 BGB | 149 | ||
1. Keine Notwendigkeit einer Begrenzung gemäß § 242 BGB | 149 | ||
2. Keine Übertragbarkeit der Beschränkung der Ersatzlieferung nach Maßgabe des Art. 46 Abs. 2 CISG | 150 | ||
III. Verweigerungsrecht nach § 439 Abs. 4 BGB | 151 | ||
1. Verweigerung der gewählten Nacherfüllungsart vor dem Hintergrund eines geringfügigen Mangels | 152 | ||
a) Grundlagen zur relativen Unverhältnismäßigkeit | 152 | ||
b) Einfluss der Geringfügigkeit des Mangels auf den Kostenvergleich der Nacherfüllungsarten | 154 | ||
c) Die „Bedeutung des Mangels“ gemäß § 439 Abs. 4 S. 2, Alt. 2 BGB im Abwägungsprozess | 155 | ||
aa) Auslegungstendenzen in Rechtsprechung und Literatur | 155 | ||
bb) Folgerung für geringfügige Mängel | 158 | ||
cc) Insbesondere: Verweigerung der Ersatzlieferung bei unerheblichen Mängeln | 159 | ||
(1) Forderung nach einer Übertragung der Erheblichkeitsschwelle des §§ 281 Abs. 1 S. 3, 323 Abs. 5 S. 2 BGB | 160 | ||
(2) Stellungnahme | 161 | ||
d) Zwischenergebnis | 163 | ||
2. Vollständige Verweigerung der Nacherfüllung vor dem Hintergrund eines geringfügigen Mangels | 164 | ||
a) Grundlagen zur Bestimmung absoluter Unverhältnismäßigkeit | 164 | ||
aa) Vergleich des Nacherfüllungsaufwands zum Wert der mangelfreien Sache | 165 | ||
bb) Erfordernis einer weiteren Begrenzung anhand des mangelbedingten Minderwerts | 166 | ||
b) Die Bestimmung absoluter Unverhältnismäßigkeit im Kontext geringfügiger Mängel | 168 | ||
aa) Relation zwischen Aufwand und Ertrag der Nacherfüllung | 168 | ||
bb) Orientierung am Grenzwert von 200 % des mangelbedingten Minderwerts als erster Anhaltspunkt | 170 | ||
cc) Berücksichtigung eines weitergehenden Nacherfüllungsinteresses | 171 | ||
c) Zwischenergebnis | 174 | ||
C. Ergebnis zu Kapitel 4 | 175 | ||
Kapitel 5: Der Übergang zu den nachrangigen Gewährleistungsrechten | 176 | ||
A. Beachtung des Vorrangs der Nacherfüllung auch bei geringfügigen Mängeln | 176 | ||
B. Besonderheiten der Fristsetzung im Zusammenhang mit geringfügigen Mängeln | 178 | ||
I. Inhaltlich-formale Anforderungen an die Fristsetzung | 178 | ||
II. Angemessenheit der Nachfrist | 180 | ||
III. Keine Hinweisobliegenheit des Käufers auf Erheblichkeit der Pflichtverletzung | 182 | ||
C. Berechtigung zur sofortigen Geltendmachung nachrangiger Gewährleistungsrechte bei geringfügigen Mängeln | 183 | ||
I. Verweigerung der Nacherfüllung wegen Unverhältnismäßigkeit gemäß § 439 Abs. 4 BGB | 184 | ||
II. Fehlschlag der Nacherfüllung bei geringfügigen Mängeln | 185 | ||
1. Nachbesserung | 186 | ||
2. Ersatzlieferung | 188 | ||
III. Sonstige Unzumutbarkeit der Nacherfüllung | 190 | ||
1. In der Regel keine Unzumutbarkeit des Nacherfüllungsverlangens bei Geringfügigkeit | 190 | ||
2. Sonderfall: „Montagsauto“ | 192 | ||
D. Ergebnis zu Kapitel 5 | 195 | ||
Kapitel 6: Das Recht zur Minderung des Kaufpreises | 197 | ||
A. Unabhängigkeit der Minderung von der Erheblichkeit des Mangels gemäß § 441 Abs. 1 S. 2 BGB | 198 | ||
I. Unterschiedliche Eingriffsintensität der Rechte | 198 | ||
II. Abgleich mit der dogmatischen Grundlage der Minderungsbefugnis | 200 | ||
1. Minderungsrecht als Schutzinstrument der subjektiven Äquivalenz des Leistungsaustausches | 201 | ||
2. Minderung als Rechtsbehelf zur Realisierung der kaufvertraglichen Risikozuordnung | 203 | ||
III. Abgleich mit der Interessenlage der Parteien | 204 | ||
1. Interessenlage des Käufers | 205 | ||
2. Interessenlage des Verkäufers | 207 | ||
IV. Fazit | 208 | ||
B. Minderungsrechtliche Behandlung von Bagatellmängeln | 209 | ||
I. Verstoß des Minderungsverlangens gegen die Grundsätze von Treu und Glauben (§ 242 BGB) | 209 | ||
II. Behandlung von Bagatellmängeln im Rahmen der Berechnung der Minderung | 212 | ||
1. Erfordernis einer mangelbedingten Minderung des Verkehrswertes der Sache | 212 | ||
a) Teilweise Versagung der Minderung wegen fehlender Wertminderung nach der einschlägigen Marktbeurteilung | 213 | ||
b) Jedoch: Gleichlauf zwischen tatbestandlicher Bagatellgrenze und mangelbedingter Verkehrswertminderung | 215 | ||
c) Sonderfall: „Wertneutrale“ Mängel | 217 | ||
2. Ermittlung der Wertminderung bei geringfügigen Mängeln | 218 | ||
a) Bedeutung der Schätzmöglichkeit gemäß § 441 Abs. 3 S. 2 BGB | 219 | ||
b) Relevante Bemessungsfaktoren | 220 | ||
aa) Berücksichtigung von Mangelbeseitigungskosten | 220 | ||
bb) Berücksichtigung weiterer mangelbedingter Nachteile | 223 | ||
cc) Freie Schätzung des Minderwerts der Sache | 224 | ||
III. Fazit | 225 | ||
C. Bindungswirkung der Minderung vor dem Hintergrund eines für unerheblich gehaltenen Mangels | 226 | ||
I. Keine generelle Wechselmöglichkeit von der Minderung zum Rücktritt bzw. „großen“ Schadensersatz | 227 | ||
II. Kein ius variandi bei einem für unerheblich gehaltenen erheblichen Mangel | 228 | ||
1. Abweichung von der Bindungswirkung der Minderung nicht geboten | 229 | ||
2. Keine entgegenstehenden Vorgaben des Unionsrechts | 231 | ||
D. Ergebnis zu Kapitel 6 | 232 | ||
Kapitel 7: Der Anspruch auf Schadensersatz statt der Leistung | 233 | ||
A. Der Anspruch auf Schadensersatz statt der Leistung wegen eines geringfügigen Mangels dem Grunde nach | 234 | ||
I. Unabhängigkeit der schadensersatzbewehrten Pflichtverletzung von der Erheblichkeit des Mangels | 234 | ||
II. Auswirkungen der Geringfügigkeit des Mangels auf das Vertretenmüssen | 236 | ||
1. Vertretenmüssen bei behebbar geringfügigen Mängeln | 236 | ||
a) Vertretenmüssen in Bezug auf die Verletzung der Pflicht zur mangelfreien Leistung | 237 | ||
aa) Vorsätzliche Verschaffung einer geringfügig mangelhaften Kaufsache | 237 | ||
bb) Fahrlässige Verschaffung einer geringfügig mangelhaften Kaufsache | 239 | ||
b) Vertretenmüssen in Bezug auf die Verletzung der Nacherfüllungspflicht | 242 | ||
aa) Erfolglosigkeit der Nacherfüllung trotz Nacherfüllungsbemühungen | 242 | ||
bb) Einfluss der Unverhältnismäßigkeit der Nacherfüllung gemäß § 439 Abs. 4 BGB auf die Exkulpation des Verkäufers | 245 | ||
cc) Entschuldbarer Rechtsirrtum aufgrund einer Geringfügigkeit des Mangels? | 247 | ||
c) Zwischenergebnis | 249 | ||
2. Vertretenmüssen bei unbehebbar geringfügigen Mängeln | 250 | ||
a) Anfänglich unbehebbarer Mangel | 250 | ||
b) Nachträglich unbehebbarer Mangel | 254 | ||
c) Zwischenergebnis | 256 | ||
B. Rechtsfolgenseitige Beschränkungen des Schadensersatzes statt der Leistung vor dem Hintergrund geringfügiger Mängel | 257 | ||
I. „Kleiner“ und „großer“ Schadensersatz | 257 | ||
1. Der Anspruch auf den „großen“ Schadensersatz | 258 | ||
a) Inhalt und Umfang des Anspruchs | 258 | ||
b) „Großer“ Schadensersatz nur bei Erheblichkeit des Mangels | 258 | ||
c) Gleichlauf der Erheblichkeitsschwelle des § 281 Abs. 1 S. 3 BGB mit § 323 Abs. 5 S. 2 BGB | 260 | ||
2. Der Anspruch auf den „kleinen“ Schadensersatz | 261 | ||
a) Inhalt und Umfang des Anspruchs | 261 | ||
b) „Kleiner“ Schadensersatz auch bei unerheblichen Mängeln | 262 | ||
3. Fazit | 263 | ||
II. Begrenzung des „kleinen“ Schadensersatzes bei außer Verhältnis zur (geringen) Bedeutung des Mangels stehenden Mangelbeseitigungskosten | 264 | ||
1. Rechtliche Grundlage der Begrenzung | 265 | ||
a) Analoge Anwendung des § 251 Abs. 2 S. 1 BGB auf den Schadensersatzanspruch statt der Leistung | 265 | ||
b) Bestimmung der Unverhältnismäßigkeit i.S.d. § 251 Abs. 2 S. 1 BGB analog anhand der Kriterien des § 439 Abs. 4 BGB | 266 | ||
c) Auswirkungen der Geringfügigkeit des Mangels auf die Beurteilung unverhältnismäßiger Mangelbeseitigungskosten | 267 | ||
2. Umfang der Begrenzung im Lichte geringfügiger Mängel | 269 | ||
a) Generelle Erwägungen für eine Beschränkung des „kleinen“ Schadensersatzes auf den mangelbedingten Minderwert bei unverhältnismäßigen Beseitigungskosten | 270 | ||
b) Aus der Geringfügigkeit des Mangels resultierende Argumente für eine Beschränkung des „kleinen“ Schadensersatzes auf den mangelbedingten Minderwert | 271 | ||
3. Fazit | 274 | ||
C. Ergebnis zu Kapitel 7 | 274 | ||
Kapitel 8: Der Ausschluss des Rücktrittsrechts bei Unerheblichkeit der Pflichtverletzung gemäß § 323 Abs. 5 S. 2 BGB | 276 | ||
A. Allgemeines zur Regelung der Unerheblichkeit gemäß § 323 Abs. 5 S. 2 BGB im Kauf | 277 | ||
I. Regelungszweck des § 323 Abs. 5 S. 2 BGB | 277 | ||
1. Ausgangslage: Vertragslösungs- vs. Bestandsinteresse | 277 | ||
2. Grundsätzlicher Vorrang des Lösungsinteresses bei mangelhafter Leistung | 279 | ||
3. Ausnahmsweise Beschränkung des Rücktritts bei unerheblicher Pflichtverletzung | 282 | ||
II. Anwendungsbereich des § 323 Abs. 5 S. 2 BGB | 284 | ||
1. Geltung der Erheblichkeitsschwelle unabhängig von der Rücktrittsbefugnis bei mangelhafter Leistung des Verkäufers | 284 | ||
2. Einfluss des Zurückweisungsrechts auf die Anwendbarkeit des Rücktrittsausschlusses gemäß § 323 Abs. 5 S. 2 BGB | 285 | ||
B. Die Auslegung der Unerheblichkeit gemäß § 323 Abs. 5 S. 2 BGB im Kauf | 286 | ||
I. Bezugspunkt der Unerheblichkeit im kaufvertraglichen Kontext | 286 | ||
1. Rechtsprechung: Berücksichtigung arglistigen Verhaltens des Verkäufers | 286 | ||
2. Stellungnahme: Beeinträchtigung des Leistungsinteresses des Käufers infolge des Mangels als ausschließlicher Bezugspunkt der Unerheblichkeit | 287 | ||
II. Bestimmung eines generellen Auslegungsmaßstabs der Unerheblichkeit | 290 | ||
1. Die in Rechtsprechung und Schrifttum vertretenen Ansätze | 291 | ||
a) Anlehnung an den Maßstab des § 459 Abs. 1 S. 2 BGB a.F. | 291 | ||
b) Orientierung an der reiserechtlichen Erheblichkeitsschwelle | 293 | ||
c) Das Wesentlichkeitserfordernis im UN-Kaufrecht | 295 | ||
d) Unerheblichkeit bei Kompensation des Käuferinteresses durch Minderung oder „kleinen“ Schadensersatz | 297 | ||
2. Eigene Position | 299 | ||
a) Moderate Erhöhung der Maßstäbe des § 459 Abs. 1 S. 2 BGB a.F. | 299 | ||
b) Vereinbarkeit mit dem Unionsrecht | 301 | ||
III. Maßgeblicher Zeitpunkt der Unerheblichkeit | 305 | ||
C. Konkretisierung der Unerheblichkeit in der Rechtsprechung | 308 | ||
I. Ausgangspunkt: Umfassende Interessenabwägung auf der Grundlage der Umstände des Einzelfalls | 309 | ||
1. Keine Abwägung mit Verkäuferinteresse am Bestand des Vertrages | 309 | ||
2. Keine Unerheblichkeit bei Übernahme einer Beschaffenheitsgarantie | 312 | ||
II. Verfehlung subjektiver Anforderungen an die Kaufsache gemäß § 434 Abs. 2 BGB | 314 | ||
1. Verstoß gegen Beschaffenheitsvereinbarung gemäß § 434 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 BGB | 314 | ||
a) Indizwirkung zugunsten der Erheblichkeit der Pflichtverletzung | 314 | ||
b) Entkräftung der Indizwirkung bei Vorliegen „besonderer Umstände“ | 317 | ||
aa) Fehlen der vereinbarten Beschaffenheit nur mit sehr geringfügigen Beeinträchtigungen verbunden | 317 | ||
bb) Berücksichtigung der Interessenlage des Käufers | 319 | ||
2. Nichteignung der nach dem Vertrag vorausgesetzten Verwendung gemäß § 434 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 BGB | 322 | ||
3. Fazit | 324 | ||
III. Verfehlung objektiver Anforderungen an die Kaufsache gemäß § 434 Abs. 3 BGB | 325 | ||
1. Behebbare Mängel | 325 | ||
a) Gewichtung des Mangels anhand des Mangelbeseitigungsaufwands | 326 | ||
aa) Einzubeziehender finanzieller Aufwand | 326 | ||
bb) Relative Bestimmung und Kaufpreis als Referenzgröße | 328 | ||
b) Schwellenwert der Geringfügigkeit | 330 | ||
aa) Die 5%-Schwelle des BGH | 330 | ||
bb) Überprüfung anhand des hier vertretenen Auslegungsmaßstabs der Unerheblichkeit und unionsrechtlicher Vorgaben | 331 | ||
c) Abweichungen von der Regelfallbetrachtung | 333 | ||
aa) Ausnahmsweise Unerheblichkeit trotz Überschreitung der 5 %-Schwelle | 334 | ||
bb) Ausnahmsweise Erheblichkeit trotz Unterschreitung der 5 %-Schwelle | 336 | ||
(1) Keine Abweichung bei erheblich mangelbedingten Funktionsbeeinträchtigungen | 336 | ||
(2) Zeitliche oder sonstige Unwägbarkeiten der Mangelbeseitigung | 338 | ||
d) Zwischenergebnis | 340 | ||
2. Unbehebbare Mängel | 340 | ||
a) Funktionelle Beeinträchtigungen | 341 | ||
b) Optische, ästhetische oder den Gebrauchskomfort betreffende Beeinträchtigungen | 344 | ||
c) Mangelbedingte Wertminderung | 347 | ||
d) Zwischenergebnis | 350 | ||
3. Der Unbehebbarkeit des Mangels gleichgestellte Konstellationen | 351 | ||
a) Ungewissheit über Mangelursache | 351 | ||
b) Folgemängel oder sonstige nach Mangelbeseitigung verbleibende Auswirkungen des Mangels | 354 | ||
c) Mangel nur mit hohen Kosten behebbar | 356 | ||
4. Fazit | 357 | ||
IV. Beurteilung der Unerheblichkeit bei Mängelmehrheit | 358 | ||
1. Berücksichtigungsfähige Mängel | 359 | ||
a) Keine Berücksichtigung behobener Mängel und des Lästigkeitswerts erfolgter Nachbesserungsmaßnahmen | 359 | ||
b) Berücksichtigung bereits abgegoltener Mängel? | 360 | ||
2. Einzel- vs. Gesamtbetrachtung | 361 | ||
D. Ergebnis zu Kapitel 8 | 363 | ||
Vierter Teil: Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse | 367 | ||
A. Geringfügigkeit beim Tatbestand eines Sachmangels | 367 | ||
B. Rechtsfolgen der Verschaffung einer geringfügig mangelhaften Kaufsache | 369 | ||
Literaturverzeichnis | 375 | ||
Stichwortverzeichnis | 385 |