Ein Grab mit Hemmoorer Eimer bei Poberežne, Oblast Winnyzja, in der ukrainischen Podillja
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Abstract
Im Jahr 2018 wurde im Südwesten der Ukraine (Podillja) bei dem kleinen Dorf Poberežne, Rajon und Oblast Winnyzja, eine Fundstelle untersucht, an der durch Detektorsuche römische Gegenstände zu Tage gekommen waren. Es wurde festgestellt, dass die Funde aus einem Gräberfeld und einer Siedlung der Černjachiv-Kultur stammen. Auf dem Gräberfeld wurde ein Brandgrab untersucht, das römische Importe (Hemmoorer Eimer und anderes) sowie einheimische „barbarische“ Gegenstände (Schnallen, Keramik) enthielt. Im Grab war ein Mann bestattet, der vermutlich der sozialen Gruppe der „Krieger“ zugewiesen werden kann. Die handgemachte Keramik hat deutliche Analogien in der sogenannten „ostgermanischen“ Kultur. Der Grabkomplex kann an die Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert n. Chr. datiert werden, wahrscheinlich in die frühe Stufe C3. Der Hemmoorer Eimer (Eggers 63) von Poberežne ist Teil einer großen, in Südosteuropa seit kurzem bekannten Fundgruppe römischer Bronzegefäße – hauptsächlich Eimer. Das Vorkommen derartiger römischer „Importe“ wird mit den direkten Kontakten germanischer Stämme, insbesondere der Goten, zum Römischen Reich in Zusammenhang gebracht. Diese Kontakte beschränkten sich nicht nur auf militärische Konflikte wie die sogenannten „Skythenkriege“, vielmehr gehörten seit den 230er-Jahren n. Chr. einige germanische Gruppen zu den Hilfstruppen der römischen Armee.
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