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DER PRIESTËRTITEL
panopolitischen Gau reicht o. Dièse Beschreibung der Lage des thinitischen Gaues
ist dadurch von Bedeutung, dass sie uns klar zoigt, dass im M. R. der thinitische
Gau noch den Diospolites (VII oberàg. Gau) mitumfasste, der ja spâter als selb-
stândiger Gau abgetrennt wurde1.
Was die Lesung des Gauzeichens anlangt, so hat Birch (A. Z., 1870, S. 66) die
Lesung d',m vorgeschlagen, und zwar auf Grand des Personennamens \ \ v\
j^^r@^ T-nt-d;m-t. Wie aber in dem betrefïenden Papyrus Br. M., 10109 (Pro-
ceecl. Soc. bibliccd arch., VII, Tafel June 1885) die demotische Wiedergabe ^ir^ch5Uj2»
Ta-deme (= TaaTjp.iç) ebenso wie'die var. i i v\ v\ beweist, liegt hier in
jr _ (J q & -Ms>
die auch sonst Brugsch, Dict. géogr., S. 988 fi., bekannte var. des bekannten
■sHAie vor. Die Lesung des Gauzeichens von Dendera blcibt also noch zu bestimmen5.
Es erùbrigt noch, auf die Notiz bei Strabo (814) einzugehen, dass die Bewohner
des tentyritischen Gaues im Gegensatz zu den anderen Àgyptern3 das Krokodil am
meisten von allen Tieren verabscheuen. Brugsch hat nun zwischen dieser Thatsache
und dem Gauzeichen einen Widerspruch gesehen. Aber derselbe liegt, bei Licht be-
sehen, nicht vor, denn das Wappen des VIten oberàgyptischen Gaues ist zwar ein
Krokodil aber ein erlegtes Tier, in dessen Rùcken eine Harpune, eine Lanze, ein
Messer o. â. steckt. Dazu kommt, dass in dem grossen geographischen Text von Edfu
(Brugsch, Dict. géogr., 1359) die Osirisreliqaien den Namen fûhren a die Glieder
welche den Horus gegen das Krokodil schùtzen », und weiter wird in einer zuerst
von Dùmichen 4 richtig erklârten Stelle die Gruppe so gedeutet, dass das Krokodil Set
sei und die Feder auf dem Kopf des Tieres Osiris. Auch darin liegt deutlich die Verab-
scheuung des Tieres ausgesprochen.
Aus den obigen Ausfùhrungen ergiebt sich klar, dass das Wappen des tentyri-
tischen Gaues ein erlegtes Krokodil war. Eine bessere Bestâtigung der oben erwàhnten
Angaben Strabos kann man sich also nicht wùnschen.
jM z-, A/WW\
DER PRIESTËRTITEL ^ § — m
von
WlLHELM SPIEGELBERG
In den neuen von Borchardt (À. Z., 1899, S. 89 fï.) herausgegebenen Papyrus
von Kahun fmdet sich 2 mal cler Titel sù^j Q <ww\a } den der Herausgeber ungelesen und
Jj A /www
1. Dass es sich in der Inschrift des Mtn (L., D., II, 3) nicht um uuseren Gau, wie Brugsch (Geogr.
Inechriften, I, 109) meinte, sondern um das Fajum handelt, hat Maspero {Carrière, S. 343) richtig erkannt.
2. Man wird auf Grund der obigen Ausfùhrungen vermutlich einen der zahlreichen Namen des erlegten
Krokodils zu wàhlen haben, z. B. Mlg J|^\fl Z5 ^k^> (Brugsch, Dict. hièrogl., II, 622).
3. Dass das nicht genau ist, lehrt Hkhodot, 11/69. Vgl. Wiedemann zu der Stelle.
4. Bauurkunde cler Tempelanlagen con Dendera, S. 38, und Brugsch, Dict. géogr., 991.
DER PRIESTËRTITEL
panopolitischen Gau reicht o. Dièse Beschreibung der Lage des thinitischen Gaues
ist dadurch von Bedeutung, dass sie uns klar zoigt, dass im M. R. der thinitische
Gau noch den Diospolites (VII oberàg. Gau) mitumfasste, der ja spâter als selb-
stândiger Gau abgetrennt wurde1.
Was die Lesung des Gauzeichens anlangt, so hat Birch (A. Z., 1870, S. 66) die
Lesung d',m vorgeschlagen, und zwar auf Grand des Personennamens \ \ v\
j^^r@^ T-nt-d;m-t. Wie aber in dem betrefïenden Papyrus Br. M., 10109 (Pro-
ceecl. Soc. bibliccd arch., VII, Tafel June 1885) die demotische Wiedergabe ^ir^ch5Uj2»
Ta-deme (= TaaTjp.iç) ebenso wie'die var. i i v\ v\ beweist, liegt hier in
jr _ (J q & -Ms>
die auch sonst Brugsch, Dict. géogr., S. 988 fi., bekannte var. des bekannten
■sHAie vor. Die Lesung des Gauzeichens von Dendera blcibt also noch zu bestimmen5.
Es erùbrigt noch, auf die Notiz bei Strabo (814) einzugehen, dass die Bewohner
des tentyritischen Gaues im Gegensatz zu den anderen Àgyptern3 das Krokodil am
meisten von allen Tieren verabscheuen. Brugsch hat nun zwischen dieser Thatsache
und dem Gauzeichen einen Widerspruch gesehen. Aber derselbe liegt, bei Licht be-
sehen, nicht vor, denn das Wappen des VIten oberàgyptischen Gaues ist zwar ein
Krokodil aber ein erlegtes Tier, in dessen Rùcken eine Harpune, eine Lanze, ein
Messer o. â. steckt. Dazu kommt, dass in dem grossen geographischen Text von Edfu
(Brugsch, Dict. géogr., 1359) die Osirisreliqaien den Namen fûhren a die Glieder
welche den Horus gegen das Krokodil schùtzen », und weiter wird in einer zuerst
von Dùmichen 4 richtig erklârten Stelle die Gruppe so gedeutet, dass das Krokodil Set
sei und die Feder auf dem Kopf des Tieres Osiris. Auch darin liegt deutlich die Verab-
scheuung des Tieres ausgesprochen.
Aus den obigen Ausfùhrungen ergiebt sich klar, dass das Wappen des tentyri-
tischen Gaues ein erlegtes Krokodil war. Eine bessere Bestâtigung der oben erwàhnten
Angaben Strabos kann man sich also nicht wùnschen.
jM z-, A/WW\
DER PRIESTËRTITEL ^ § — m
von
WlLHELM SPIEGELBERG
In den neuen von Borchardt (À. Z., 1899, S. 89 fï.) herausgegebenen Papyrus
von Kahun fmdet sich 2 mal cler Titel sù^j Q <ww\a } den der Herausgeber ungelesen und
Jj A /www
1. Dass es sich in der Inschrift des Mtn (L., D., II, 3) nicht um uuseren Gau, wie Brugsch (Geogr.
Inechriften, I, 109) meinte, sondern um das Fajum handelt, hat Maspero {Carrière, S. 343) richtig erkannt.
2. Man wird auf Grund der obigen Ausfùhrungen vermutlich einen der zahlreichen Namen des erlegten
Krokodils zu wàhlen haben, z. B. Mlg J|^\fl Z5 ^k^> (Brugsch, Dict. hièrogl., II, 622).
3. Dass das nicht genau ist, lehrt Hkhodot, 11/69. Vgl. Wiedemann zu der Stelle.
4. Bauurkunde cler Tempelanlagen con Dendera, S. 38, und Brugsch, Dict. géogr., 991.