—Jsö> DIE KREFELDER VERKAUFS-AUSSTELLUNG -C2e^
philipp klein vor der redoute
Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906
Walther Georgi erfreut durch ein gut ge- DIE KREFELDER
maltes Bild „Katzenmutter-, und ein Strand- VERKAUFS-AUSSTELLUNG
bild" von ganz eigenem Reiz sandte Wilhelm
Laage in Cuxhaven. Zum Schluß sei noch |n der äußersten Nordwestecke ihres Bereiches
ein vortreffliches Werk von George Sauter * h,at die *iu\sc,he *u"st, einen Pionier, dessen
_ „ , , r _ wirken und Erfolge als Kulturträger gar nicht laut
genannt, „Erfahrung und Erwartung". Zwar und oft genug gerühmt werden können. Als ein
sieht er durch eine dunkle Brille, aber die Anreger und Organisator ersten Ranges hat sich
Farbe ist klar und vornehm geblieben, und Dr. F. Deneken, der Direktor des Krefelder Kaiser
Technik und Ausdruck sind meisterhaft. r. Wilhelm-Museums, des öfteren erwiesen - es sei
hier nur erinnert an die auch an dieser Stelle ge-
_ würdigten Ausstellungen >Farbenschau< und »Linie
und Forme; einer Reihe anderer, höchst origineller
GEDANKEN ÜBER KUNST Veranstaltungen nicht zu gedenken, die alle eine
zielbewußte Kunstpolitik verfolgten, sicher geleitet
Es soll sich von selbst verstehen, daß der Künstler von fejnem Geschmack und entschiedener Befür-
sein Handwerk kann; er soll aber auch ein feiner wortung des Modernen, und getragen von dem prak-
Kerl sein und damit etwas anzufangen wissen. tischen Bestreben der Verbindung von Kunst und
Stauffer-Bern Leben
Das gilt denn auch jetzt von der > Verkaufsaus-
Wer dem Publikum gegenüber die Kunst wie ein Stellung deutscher Künstler', auf die in diesen Heften
Spielzeug behandelt, dem geschieht recht, wenn das scnon kurz hingewiesen wurde, über deren Idee,
Publikum wie ein eigensinniges, schlecht erzogenes zie]e und Resultate hier aber noch einiges gesagt
Kind für die kostbaren Gegenstände mit Unvernunft, werden soll. — Eine Tatsache, die wir alle kennen
Gleichgültigkeit, Geringschätzung und raschem Ueber- und bedauern, ist die, daß das Publikum, dessen
druß dankt. Franz Liszt Interesse an bildender Kunst zweifellos enorm ge-
stiegen ist, dennoch sich in den weitaus meisten
Gesegnet sei die Stunde, die mich Herr der Fällen damit begnügt, Bilder und Skulpturen in den
Technik werden ließ, um jetzt dem Geiste unbeirrt Ausstellungen zu bewundern, im eigenen Hause
nachgehen zu können. Feuerbach aber mit Reproduktionen auskommen zu müssen
* glaubt, mit künstlerischem Hausgerät bestenfalls,
Daß die Schönheit vergänglich ist, das ist der sowie den Erzeugnissen des Kunstdrucks usw. Das
Trost der Häßlichkeit. Julius Münz Kaufen von Originalwerken hingegen ist immernoch
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philipp klein vor der redoute
Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906
Walther Georgi erfreut durch ein gut ge- DIE KREFELDER
maltes Bild „Katzenmutter-, und ein Strand- VERKAUFS-AUSSTELLUNG
bild" von ganz eigenem Reiz sandte Wilhelm
Laage in Cuxhaven. Zum Schluß sei noch |n der äußersten Nordwestecke ihres Bereiches
ein vortreffliches Werk von George Sauter * h,at die *iu\sc,he *u"st, einen Pionier, dessen
_ „ , , r _ wirken und Erfolge als Kulturträger gar nicht laut
genannt, „Erfahrung und Erwartung". Zwar und oft genug gerühmt werden können. Als ein
sieht er durch eine dunkle Brille, aber die Anreger und Organisator ersten Ranges hat sich
Farbe ist klar und vornehm geblieben, und Dr. F. Deneken, der Direktor des Krefelder Kaiser
Technik und Ausdruck sind meisterhaft. r. Wilhelm-Museums, des öfteren erwiesen - es sei
hier nur erinnert an die auch an dieser Stelle ge-
_ würdigten Ausstellungen >Farbenschau< und »Linie
und Forme; einer Reihe anderer, höchst origineller
GEDANKEN ÜBER KUNST Veranstaltungen nicht zu gedenken, die alle eine
zielbewußte Kunstpolitik verfolgten, sicher geleitet
Es soll sich von selbst verstehen, daß der Künstler von fejnem Geschmack und entschiedener Befür-
sein Handwerk kann; er soll aber auch ein feiner wortung des Modernen, und getragen von dem prak-
Kerl sein und damit etwas anzufangen wissen. tischen Bestreben der Verbindung von Kunst und
Stauffer-Bern Leben
Das gilt denn auch jetzt von der > Verkaufsaus-
Wer dem Publikum gegenüber die Kunst wie ein Stellung deutscher Künstler', auf die in diesen Heften
Spielzeug behandelt, dem geschieht recht, wenn das scnon kurz hingewiesen wurde, über deren Idee,
Publikum wie ein eigensinniges, schlecht erzogenes zie]e und Resultate hier aber noch einiges gesagt
Kind für die kostbaren Gegenstände mit Unvernunft, werden soll. — Eine Tatsache, die wir alle kennen
Gleichgültigkeit, Geringschätzung und raschem Ueber- und bedauern, ist die, daß das Publikum, dessen
druß dankt. Franz Liszt Interesse an bildender Kunst zweifellos enorm ge-
stiegen ist, dennoch sich in den weitaus meisten
Gesegnet sei die Stunde, die mich Herr der Fällen damit begnügt, Bilder und Skulpturen in den
Technik werden ließ, um jetzt dem Geiste unbeirrt Ausstellungen zu bewundern, im eigenen Hause
nachgehen zu können. Feuerbach aber mit Reproduktionen auskommen zu müssen
* glaubt, mit künstlerischem Hausgerät bestenfalls,
Daß die Schönheit vergänglich ist, das ist der sowie den Erzeugnissen des Kunstdrucks usw. Das
Trost der Häßlichkeit. Julius Münz Kaufen von Originalwerken hingegen ist immernoch
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