Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

DOI Artikel:
Die dritte Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Weimar
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0502

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
carl piepho grauer tag

Sommer-Aasstellung der Müncliener Se;ession 1906

DIE DRITTE AUSSTELLUNG DES DEUTSCHEN KUNSTLERBUNDES

IN WEIMAR

I

m Großherzoglichen Museum zu Weimar zu seinen besten Werken zählen können,
wurde die dritte Ausstellung des Künst- Dasselbe muß von Zügel's Bildern gesagt
lerbundes eröffnet. Es ist immer eine schwie- werden, wenngleich sein „An der Tränke"
rige Sache, Räume, welche ursprünglich für auch mehr bedeutet als seine „Schweine im
die Ausstellung von Gemälden nicht bestimmt Walde", welche nur mit Mühe zu erkennen
waren, für solchen Zweck herzurichten. Es sind. Auch Uhde hat hervorragendere Sachen
muß daher annerkannt werden, daß van de gebracht als seine „Hundefütterung". Die
Velde sich dieser teilweise nicht leichten „Bauchtänzerinnen" von Hierl-Deronco sind
Aufgabe in ebenso zweckdienlicher wie ge- interessant; doch sein „Mutter und Kind" mit
schmackvoller Weise erledigt hat, und das dem kupferfarbigen Fleischton müssen wir ab-
ganze Arrangement einen angenehmen Ein- lehnen. Das Porträt von Dora Hitz würde
druck macht. Auch diese dritte Ausstellung besser wirken, wenn der Hintergrund ruhiger
zeichnet sich dadurch aus, daß sie eine nur gehalten wäre. Ein kräftiges, sonniges „Fami-
kleine Anzahl, nämlich 359 Werke bringt, lienbild" sandte Robert engels,undHermann
Neu und beachtenswert ist der Umstand, Schlittgen, der immer nur als Zeichner ge-
daß man in diesem Jahre auch die jüngere nannt wird, offenbart in seinem urfidelen „Gi-
Generation zu Worte kommen ließ; dagegen tarrespieler" farbenfrohes Empfinden. Pal-
ist zu bedauern, daß manche der ersten Kräfte mie brachte einen „Winter im Hochgebirge",
sich ferngehalten haben, und daß von den- dessenfeinedunstigeStimmungtrefflichwieder-
jenigen, welche erschienen sind, nicht alle gegeben ist. PaulBach's „Frühstückstisch"
mit ihren hervorragendsten Arbeiten vertreten ist eine anerkennenswerte Leistung. Schmoll
sind. v. Eisenwerth sandte eine stimmungsvolle
Stuck sandte eine „Saharet", die wir nicht Landschaft „Abendfriede" und Maria Laumen

466
 
Annotationen