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Staatliche Müssen
lu Berlin
DIE MÜNCHENER KUNSTAUSSTELLUNG IN LONDON <^s^
DIE MÜNCHENER KUNSTAUSSTEL- gels Naturwucht mit mehreren vorzüglichen Stücken,
i iiivr^ tm npp i r\Nnni\iPD Uhde, Stuck, Haider,Löfftz, Habermann,Sam-
LUINU UM JJcK L.U1NDU1NEK berger, Zumbusch, Marr, Erler, Georgi usw.
GRAFTON GALLERY usw., alle Gruppen und deren individuelle Vertreter,
Moderne und Anhänger älterer Richtungen, sie alle
A m 3. Mai wurde in der vornehmsten und ge- sind vertreten und wirken, ohne sich gegenseitig zu
räumigsten Privatgalerie Londons die von der schaden, durch die nach Möglichkeit immerdasGanze
Galerie Heinemann in München veranstaltete Aus- eines Saales zu einer Einheit zusammenfassenden Art
Stellung Münchener Kunst, als erste von drei, wenn der Aufstellung, die hier den Arrangeuren von Aus-
man will vier deutscher Kunst-Ausstellungen inner- Stellungen eine sehr notwendige Lehre geben sollte,
halb dieser Season und überhaupt als erste deutsche In der eben auch eröffneten Ausstellung der Royal
Kollektivausstellung in London eröffnet. Der Heine- Academy scheint es Gesetz zu sein, daß von der
mannschen Ausstellung fiel die schwere Aufgabe zu, Wandbekleidung überhaupt nichts zu sehen, und daß
das Eis zu brechen. Die deutsche und mit ihr eben die Anordnung nach dem Schema: Porträt, Land-
auch die Münchner Kunst ist hier nämlich abgesehen schaft und wieder Porträt durchzuführen sei. Ein
von ein paar Namen wieLENBACH, F. A.v. Kaulbach Vergleich der zwei Ausstellungen zeigt im übrigen
und etwa noch Bartels und Stuck so gut wie unbe- das frisch pulsierende Leben in München, das aus
kannt. In nichts ist man so insular hier wie in der fröhlichem Kampf und Ringen sich ergibt, und die
bildenden Kunst der Gegenwart. Nur die Pariser tote Stagnation hier, die aus dem sklavischen Folgen
Salons werden einer Besprechung in einigen der längst erstarrter akademischerLehren entstehen muß.
hiesigen Tageszeitungen für wert erachtet. Daß man Den englischen Kritikern, die das nicht gern zugeben
in Deutschland, daß man speziell in München Kunst mögen, entfahren doch ganz unwillkürlich Bemer-
pflegt und künstlerisch tätig ist, davon wissen die kungen, die zeigen, daß ihnen ein Kunstleben wie in
wenigsten. Deutschland ist für hier nur das Land der München lieber wäre als die Bonbonsfabrikation, die
Musik.— Nun bringen die Herren Heinemann mit hier stattfindet. Einer nach dem anderen gibt seinem
anerkennenswertem Bemühen und gutem Erfolge Erstaunen darüber Ausdruck, daß er keine >Schule<
eine München und seine verschiedenen Strömungen vorfindet, daß München so verschiedene Individuen
und Bestrebungen wirklich repräsentierende Ausstel- zeitigt, von denen jedes sein eigenes Wollen und seine
lung herüber, Lenbachs Kunst ist mit zehn Werken eigene Sprache besitzt. — Es steht zu hoffen, daß
(darunterBismarck und Gladstone), Kaulbachs aristo- diese Ausstellung, die während der ganzen Saison
kratischeVornehmheitmiteinerSerievonPorträts,Zü- geöffnet bleibt, viel für die Münchener Kunst als ge-
pierre bonnard dekoratives bild
Aasstellung der Berliner Sezession
423
Staatliche Müssen
lu Berlin
DIE MÜNCHENER KUNSTAUSSTELLUNG IN LONDON <^s^
DIE MÜNCHENER KUNSTAUSSTEL- gels Naturwucht mit mehreren vorzüglichen Stücken,
i iiivr^ tm npp i r\Nnni\iPD Uhde, Stuck, Haider,Löfftz, Habermann,Sam-
LUINU UM JJcK L.U1NDU1NEK berger, Zumbusch, Marr, Erler, Georgi usw.
GRAFTON GALLERY usw., alle Gruppen und deren individuelle Vertreter,
Moderne und Anhänger älterer Richtungen, sie alle
A m 3. Mai wurde in der vornehmsten und ge- sind vertreten und wirken, ohne sich gegenseitig zu
räumigsten Privatgalerie Londons die von der schaden, durch die nach Möglichkeit immerdasGanze
Galerie Heinemann in München veranstaltete Aus- eines Saales zu einer Einheit zusammenfassenden Art
Stellung Münchener Kunst, als erste von drei, wenn der Aufstellung, die hier den Arrangeuren von Aus-
man will vier deutscher Kunst-Ausstellungen inner- Stellungen eine sehr notwendige Lehre geben sollte,
halb dieser Season und überhaupt als erste deutsche In der eben auch eröffneten Ausstellung der Royal
Kollektivausstellung in London eröffnet. Der Heine- Academy scheint es Gesetz zu sein, daß von der
mannschen Ausstellung fiel die schwere Aufgabe zu, Wandbekleidung überhaupt nichts zu sehen, und daß
das Eis zu brechen. Die deutsche und mit ihr eben die Anordnung nach dem Schema: Porträt, Land-
auch die Münchner Kunst ist hier nämlich abgesehen schaft und wieder Porträt durchzuführen sei. Ein
von ein paar Namen wieLENBACH, F. A.v. Kaulbach Vergleich der zwei Ausstellungen zeigt im übrigen
und etwa noch Bartels und Stuck so gut wie unbe- das frisch pulsierende Leben in München, das aus
kannt. In nichts ist man so insular hier wie in der fröhlichem Kampf und Ringen sich ergibt, und die
bildenden Kunst der Gegenwart. Nur die Pariser tote Stagnation hier, die aus dem sklavischen Folgen
Salons werden einer Besprechung in einigen der längst erstarrter akademischerLehren entstehen muß.
hiesigen Tageszeitungen für wert erachtet. Daß man Den englischen Kritikern, die das nicht gern zugeben
in Deutschland, daß man speziell in München Kunst mögen, entfahren doch ganz unwillkürlich Bemer-
pflegt und künstlerisch tätig ist, davon wissen die kungen, die zeigen, daß ihnen ein Kunstleben wie in
wenigsten. Deutschland ist für hier nur das Land der München lieber wäre als die Bonbonsfabrikation, die
Musik.— Nun bringen die Herren Heinemann mit hier stattfindet. Einer nach dem anderen gibt seinem
anerkennenswertem Bemühen und gutem Erfolge Erstaunen darüber Ausdruck, daß er keine >Schule<
eine München und seine verschiedenen Strömungen vorfindet, daß München so verschiedene Individuen
und Bestrebungen wirklich repräsentierende Ausstel- zeitigt, von denen jedes sein eigenes Wollen und seine
lung herüber, Lenbachs Kunst ist mit zehn Werken eigene Sprache besitzt. — Es steht zu hoffen, daß
(darunterBismarck und Gladstone), Kaulbachs aristo- diese Ausstellung, die während der ganzen Saison
kratischeVornehmheitmiteinerSerievonPorträts,Zü- geöffnet bleibt, viel für die Münchener Kunst als ge-
pierre bonnard dekoratives bild
Aasstellung der Berliner Sezession
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