albertvon keller dame in weiss und blau
Deutsche Jahrhundert-Ausstellung Berlin 1906
beiterstudien, nicht voraussehen ließen. Von Rodin
sind drei prachtvoll patinierte kleine Neubearbeitungen
der Haupifiguren der Bourgeois de Calais für die
Kunsthalle erworben. Doch genug der Aufzählung.
Schon die Uebersicht der hier genannten Namen
läßt es erkennen, wo hinaus man in Bremen will.
Es gilt die ernsthafte Beförderung einer ernsten
Kunst. Daß es dabei nicht ohne Kämpfe abging,
daß gehauen wurde und Späne flogen, war natür-
lich. Gott sei Dank ist indessen das Schwerste
überwunden. Der berühmte Maler-Poet Fitger, der
unserer jungen Kunst, der verhaßten »Moderne«,
manches Tintenfaß an den Kopf geschleudert hat,
ist grollend verstummt und das Bremer Publikum
gesteht in seiner überwiegenden Mehrheit, daß die
Ausstellung sehr interessant und erbaulich sei.
Damit ist vieles entschieden.
VON AUSSTELLUNGEN
UND SAMMLUNGEN
DERLIN — In Ed. Schuttes Kunstsalon ist Walther
Georgi mit einer Kollektion von Bildern er-
schienen, die den großen Oberlichtsaal vollkommen
füllen. Zugleich gewähren sie einen Ueberblick
über die einzelnen Persönlichkeiten in der Künst-
lergruppe -Die Scholle^. Denn, wenn auch Georgi
vielleicht mehr kann als einige seiner ehemaligen
Kollegen, so hat er doch viel weniger eigene
Ideen und Anschauungen als die meisten davon.
In den Bildern aus dem Bauernleben ist ihm
Eichler vorangegangen, in seinen Bildnissen war
er anfangs durch Fritz Erler und ist er jetzt sehr
entschieden durch Adolf Münzer beeinflußt, und
neuerdings malt er gar Stilleben nach dem Muster
333
Deutsche Jahrhundert-Ausstellung Berlin 1906
beiterstudien, nicht voraussehen ließen. Von Rodin
sind drei prachtvoll patinierte kleine Neubearbeitungen
der Haupifiguren der Bourgeois de Calais für die
Kunsthalle erworben. Doch genug der Aufzählung.
Schon die Uebersicht der hier genannten Namen
läßt es erkennen, wo hinaus man in Bremen will.
Es gilt die ernsthafte Beförderung einer ernsten
Kunst. Daß es dabei nicht ohne Kämpfe abging,
daß gehauen wurde und Späne flogen, war natür-
lich. Gott sei Dank ist indessen das Schwerste
überwunden. Der berühmte Maler-Poet Fitger, der
unserer jungen Kunst, der verhaßten »Moderne«,
manches Tintenfaß an den Kopf geschleudert hat,
ist grollend verstummt und das Bremer Publikum
gesteht in seiner überwiegenden Mehrheit, daß die
Ausstellung sehr interessant und erbaulich sei.
Damit ist vieles entschieden.
VON AUSSTELLUNGEN
UND SAMMLUNGEN
DERLIN — In Ed. Schuttes Kunstsalon ist Walther
Georgi mit einer Kollektion von Bildern er-
schienen, die den großen Oberlichtsaal vollkommen
füllen. Zugleich gewähren sie einen Ueberblick
über die einzelnen Persönlichkeiten in der Künst-
lergruppe -Die Scholle^. Denn, wenn auch Georgi
vielleicht mehr kann als einige seiner ehemaligen
Kollegen, so hat er doch viel weniger eigene
Ideen und Anschauungen als die meisten davon.
In den Bildern aus dem Bauernleben ist ihm
Eichler vorangegangen, in seinen Bildnissen war
er anfangs durch Fritz Erler und ist er jetzt sehr
entschieden durch Adolf Münzer beeinflußt, und
neuerdings malt er gar Stilleben nach dem Muster
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