14

gestellt, daß der Verfertiger sichtlich ein Vorbild nach dem Leben
und zwar ein einheimisches benützt hat. Der Wisent dürfte dem-
nach damals noch in den Wäldern des Strombergs als Jagdtier ge-
haust haben.
Wenn es gestattet ist, aus den Einzelheiten des Vorstehenden
weitergehende Schlüsse zu ziehen, so kann daraus für diesen Teil
des Limeshinterlands gefolgert werden: 1. daß bei der Besetzung
des Landes durch die Römer bis zum inneren Limes zunächst die
vorrömischen Wegverbindungen benützt und weiter ausgeba.ut wurden,
daß aber die Anlage der Straßen zu den Kastellen des vorderen
Limes nur mit letzteren zusammenfielen, wenn diese Wegfübrung
militärisch als die nächste und beste erschien; 2. sehen wir die Ver-


Fig. 5.

bindung der vorderen Limeskastelle mit der Rheinlinie die parallele
Richtung von Osten nach Westen, welche sich in den alten Ver-
kehrsstraßen Neuenheim—Neckargemünd—Aglasterhausen—Neckar-
burken, dann Wiesloch—Sinsheim—Wimpfen, weiter Weingarten—
Bretten — Ochsenberg — Heuchelberg —Böckingen und Oetisheim —
Klingen —Bietigheim-—-Benningen ausspricht, durch schräge, die
nächste Verbindung anstrebende Straßenzüge ergänzt, welche in zwei
Punkten Speyer und Pforzheim—Ettlingen fächerförmig zusammen-
laufen. Als eine solche Linie von Mainhardt nach Speyer wäre dann
das neugefundene Straßenstück Klingenberg—Großgartach —Sinsheim
aufzufassen und als Gegenstück eine Linie Mainhardt—-Lauffen—
Güglingen-—Lienzingen—Pforzheim nachzuweisen. Doch sind dies
Dinge, die durch den Spaten erst bewiesen werden müssen.
Für unser engeres Gebiet bedürfen der Bestätigung durch
Grabungen 1. das Straßenstück Kastell Böckingen—Nonnenbuckel—-
Hippberg—Großgartach; 2. die Fortsetzung der neugefundenen Straße