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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 1995

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Nr. 1
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Osiecka-Samsonowicz, Hanna: Die Entwürfe für die Piaristenkirche in Prievidza aus dem Generalarchiv des Ordens in Rom
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Die Entwürfe für die Piaristenkirche
in Prievidza aus dem Generalarchiv
des Ordens in Rom
Hanna SAMSONOWICZ

Obwohl die Piaristenkirche in Prievidza mit dem
anliegenden weitläufigen Klostergebäude zu den in-
teressantesten Beispielen der spätbarocken Architek-
tur in der Slowakei gehört, wurde sie bis jetzt noch
nicht bearbeitet. Die einzige Arbeit, die die Geschich-
te des Ensambles bespricht und die Architektur ana-
lysiert, bildet der Artikel von Ladislav Šášky, der die
Tagebuchaufzeichnungen über den Bau des Kollegs,
die in den Jahren 1709-1758 niedergeschrieben wur-
den, und eine Reihe anderer Archivquellen, die im
Staatsarchiv von Nitra aufbewahrt werden, benutzte.1
Auf die Prievidzaer Wandmalereien und Altarbilder
hat Anna Petrová-Pleskotová in den Arbeiten über
die Malerei des 18. Jahrhunderts in der Slowakei hin-
gewiesen.2 Interessante Informationen brachte auch
der Artikel von Július Valach über die Geschichte
der von den Piaristen geführten Schule.3 Petr Fidler,
der Autor einer der wenigen allgemeineren Bearbei-
tungen über die Geschichte der slowakischen Barock-
kunst, hat die Kirche von Prievidza lediglich in ei-
ner Anmerkung erwähnt.4
Das Ziel dieser Arbeit ist es sieben, bisher un-
bekannte Entwürfe und Zeichnungen des Kollegs
von Prievidza, die im Generalarchiv des Piaristen-
ordens in Rom aufbewahrt werden, zu besprechen.
Die folgenden Besprechungen sind das Ergebnis
einer allgemeinen Quellenanalyse und sollten als
ein Forschungsvorschlag betrachtet werden wobei
eine Beurteilung und gründlichere Untersuchung
den slowakischen Kunsthistorikern überlassen
wird.5

Die Geschichte des Kollegs von Prievidza geht
zurück auf das Jahr 1666, als die ersten Mönche des
Kollegs von Rzeszöw, das 1658 von dem Krakauer
Woiwoden Jerzy Lubomirski gestiftet wurde, der
Einladung von Franziska Khuen de Belassi, verwit-
tibte Gräfin Pálffy folgend, nach Prievidza kamen.
Der 1621 in Rom gegründete Orden hat sich die
Organisation des Schulwesens, vor allem der Grund-
ausbildung, zum Ziel gemacht, der einzigen Alter-
native zum Jesuitenschulwesen. Vielleicht waren es
die spektakulären Erfolge der Missionsarbeit der
Piaristen im protestantischen Zips (Spiš), die Fran-
ziska Pálffy dazu bewogen haben, eben diesen Or-
den für die Durchfüchrung der Rekatholisierung im
mittelskowakischen Gebiet von Horná Nitra auszu-
wählen. Am 25. August 1666 wurde der Grundstein
für die von Pálffy gestifteten Kirche und Kloster
gelegt, die bis ins Jahr 1721, d.h. bis zur Entstehung
der ungarischen Ordensprovinz im Rahmen einer
polnischen Piaristenprovinz fungierten. Laut der, der
Autorin unbekannten, Archivquellen, war Anton
(Antonio) Biberelli, sicherlich ein italienischer Ar-
chitekt über den es keine weiteren Hinweise gibt, der
Entwerfer der ganzer Anlage. Der Bau des Kollegs
dauerte bis 1674 an, die Kirche wurde zwei Jahre
später fertiggebaut. Nach einem, vermutlich provi-
sorischen, Wiederaufbau des Kloster und einer Re-
konstruktion der Innenausstattung der Kirche, die
während des Thökoly-Aufstandes gegen die Hab-
sburger zerstört wurde, fallen weitere bedeutungsvol-
le, durch die Entwicklung des Kollegs hervorgeru-

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