Zum Inhalt springen

BLKÖ:Brixi, Franz Xaver

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Brlić, Ignaz Alois
Band: 2 (1857), ab Seite: 147. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
František Xaver Brixi in der Wikipedia
František Xaver Brixi in Wikidata
GND-Eintrag: 123146518, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Brixi, Franz Xaver|2|147|}}

Brixi, Franz Xaver (Musiker und Compositeur, geb. in Prag im J. 1732, gest. am 13. Oct. 1771). War der Sohn des Capellmeisters Simon Brixi bei St. Martin. Simon selbst war ein tüchtiger Musikus, stammte von einer italienischen Familie ab und er war es, der im J. 1718 seinen Schwestersohn Franz Benda (s. d., I. Bd., S. 260) nach Prag kommen ließ und auf diese Weise den Grund zu dessen Kunstbildung legte. Die musikalische Ausbildung seines Sohnes konnte Simon nicht besorgen, da Franz Xaver, als sein Vater 1737 starb, erst fünf Jahre zählte. Franz Xaver studirte nun zu Kosmanos im Bunzlauerkreise in dem daselbst bestandenen Piaristen-Collegium; in der Musik bildete ihn Simon, Pater dieses Ordens aus; dann kam er nach Prag, wurde daselbst Regenschori bei St. Martin in der Altstadt und später Capellmeister am Dom zu St. Veit. B. hat 52 größere, bei 24 kleinere Messen, und viele Offertorien, Vespern, Oratorien, aber auch weltliche Musik, als Opern und Operetten geschrieben. Von seiner musikalischen Fruchtbarkeit gibt einen Beleg sein zum Jubiläum des Benediktiner-Prälaten Friedrich componirtes Feststück, welches nicht weniger denn 400 Bogen stark war. B. war stark in der Fuge und im Contrapunct, seine Arbeiten überhaupt zeichnen sich durch Originalität und Mannigfaltigkeit der Gedanken aus. Dlabacz schreibt von ihm: „Seine Werke haben noch jetzt (1815) ihren Werth und werden sowohl in der Hauptstadt als auf dem Lande mit Beifall aufgeführt.“ Nach Johann Koželuch’s (gest. 1814) Ansicht wurde durch sie der schon vorher in Böhmen wie in andern benachbarten katholischen Ländern halb verfallene echte und männliche Kirchenton fast gänzlich verdrängt.

Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen .. (Prag 1815, 4°.) I. Bd. S. 224 [daselbst werden noch vier andere dieses Namens, auch Brixi’s Vater Simon, alle vorzügliche Tonkünstler, aufgeführt]. – Lumir. Belletristický týdenník, d. i. Lumir. Belletristisches Wochenblatt. (Prag, 8°.) Jahrg. 1852, Nr. 41, S. 983. – Gerber (Ernst Ludw.), Hist.-biogr. Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breitkopf, Lex. 8°.) I. Bd. Sp. 206 und desselben Neues histor.-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, Kühnel, Lex. 8°.) Sp. 516.