"Und stirbt er einst, Nimm ihn, zerteil in kleine Sterne ihn: Er wird des Himmels Antlitz so verschönen, Dass alle Welt sich in die Nacht verliebt Und niemand mehr der eitlen Sonne huldigt." - William Shakespeare, Romeo und Julia - Romeo and Juliet. 3. Akt, 2. Szene 23-26 / Julia
"Aber die Sonne duldet kein Weißes, // Überall regt sich Bildung und Streben, // Alles will sie mit Farben beleben; // Doch an Blumen fehlts im Revier, // Sie nimmt geputzte Menschen dafür." - Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 911 ff. / Faust - Osterspaziergang
"Das Glück ist wie die Sonne. Ein wenig Schatten muss sein, wenn es dem Menschen wohl werden soll." - Otto Ludwig, Der Erbförster, I, 2 (Försterin). New York, 1910. S. 11f.
"Das Heer der Gestirne macht durch seine beziehende Stellung gegen einen gemeinschaftlichen Plan eben sowohl ein System aus, als die Planeten unseres Sonnenbaues um die Sonne." - Immanuel Kant, Siebentes Hauptstück., Von der Schöpfung im ganzen Umfange ihrer Unendlichkeit sowohl dem Raume, als der Zeit nach. Naturgeschichte und Theorie des Himmels
"Das war alles damals! Damals schien die Sonne in der rechten Weise, damals machte der Regen auf die rechte Art nass." - Wilhelm Raabe, Der Schüdderump
"Die Sonne leuchtet allen." - Petron, Satyricon, 100
"Ein dem zu sehenden Gegenstand verwandt und ähnlich gemachtes Auge muss man zum Sehen mitbringen. Nie hätte das Auge jemals die Sonne gesehen, wenn es nicht selber sonnenhaft wäre; so kann auch die Seele das Schöne nicht sehen, wenn sie nicht selbst schön ist." - Plotin, Enneaden
"Ewig jung ist nur die Sonne, sie allein ist ewig schön." - Conrad Ferdinand Meyer, Ewig jung ist nur die Sonne. In: Das Oxforder Buch deutscher Dichtung vom 12ten bis zum 20sten Jahrhundert. Hrsg. von H. G. Fiedler. Oxford, 1911. S. 444. Google Books-USA*
"Hab Sonne im Herzen, // ob's stürmt oder schneit, // ob der Himmel voll Wolken, // die Erde voll Streit.." - Cäsar Flaischlen, Hab Sonne.. In: Gesammelte Dichtungen, Zweiter Band, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Berlin 1921, S. 59, Internet Archive
"Mag auch das Auge des Nachtvogels die Sonne nicht sehen, es schaut sie dennoch das Auge des Adlers." - Thomas von Aquin, Kommentar zur Metaphysik des Aristoteles
"O, wie wird mich nach der Sonne frieren! Hier bin ich ein Herr, daheim ein Schmarotzer." - Albrecht Dürer, Brief Dürers aus Venedig an Pirckheimer, Oktober 1506. Quelle: Albrecht Dürer, Das Gesamte graphische Werk, Rogner & Bernard bei Zweitausendeins, 1. Band, Seite 458, ohne ISBN
"Scheint die Sonne noch so schön, einmal muss sie untergehn." - Ferdinand Raimund, Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär, II, 6
"Sonne hat sich müd' gelaufen, spricht: »Nun lass ich's sein!« // Geht zu Bett und schließt die Augen und schläft ruhig ein." - Robert Reinick, Im Herbst
"Weil du selbst ein viel wunderbareres Wesen bist als alle die großen Sonnen und Welten zusammen! Im Herzen des Menschen ruht ein viel wunderbarerer Himmel, als der große da ist, den du schauest mit deinen Augen." - Jakob Lorber Großes Evangelium Johannes, Band 3, Kapitel 170, Absatz 04
"Welch ein Leben führen wir im Haß? Wir haben keine Sonne, die uns leuchtet, kein Feuer, der uns erwärmt; wir verlieren in einer todten Einsamkeit unsern eigenen Werth." - Ludwig Tieck, Karl von Berneck / Reinhard
"Wer recht in Freuden wandern will, // Der geh' der Sonn' entgegen." - Emanuel Geibel, Morgenwanderung. Aus: Gesammelte Werke. Band 1: Jugendgedichte. Stuttgart: Cotta, 1883. S. 140. Google Books-USA*
"Wer Sonnenstrahlen machen will, der ist ein Quacksalber und kennt weder sich noch die Sonne; wer aber die Berge und Hügel, die ihr im Wege stehen, abträgt und erniedrigt, der treibt ein wahres Werk und ein sehr großes." - Matthias Claudius, Brief an Andres. Aus: ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, Fünfter Theil. Wandsbeck: beym Verfasser, 1789. S. 150f.
"Wohl Keime wecken mag der Regen, der in die Scholle niederbricht; doch goldnes Korn und Erntesegen reift nur heran bei Sonnenlicht." - Theodor Fontane, Sprüche
"Zufriedenheit ist nur, so wie der Tag // Die Folge von der Sonne, so der Glanz, // Der Ausbruch deiner sonnenklaren Seele." - Leopold Schefer, Laienbrevier, Mai, 23. Aus: Ausgewählte Werke. Band 11. Berlin: Veit und Comp., 1845. S. 165
"Das Glück ist wie die Sonne. Ein wenig Schatten muß sein, wenn's dem Menschen wohl werden soll." - Otto Ludwig, Der Erbförster, I, 2 (Försterin). New York, 1910. S. 11f. Google Books-USA*
"Der FeindeMeute // hetzte mich müd, // Gewitterbrunst // brach meinen Leib: // doch schneller als ich der Meute // schwand die Müdigkeit mir; // sank auf die Lider mir Nacht, // die Sonne lacht mir nun neu!" - Richard Wagner, Die Walküre/Siegmund, 1. Akt, 1. Szene. Die Musikdramen, Hamburg, 1971. S. 587
"Die Erinnerung an die Sonnentage des Lebens geht später nicht mehr auf, sondern unter die Haut." - Gerhard Uhlenbruck, Weit Verbreitetes kurzgefasst, 16. Februar 2003, ISBN 3-930620-40-5
"Die Sonne droben ist ein großer Blick der Liebe." - Christoph August Tiedge, Urania. Vierter Gesang: Unsterblichkeit. 5. Auflage. Halle: Renger, 1814. S. 139, Zeile 244. Google Books
"Die Sonne bescheint nur das Auge des Mannes, aber in das Auge und das Herz des Kindes scheint sie hinein." - Ralph Waldo Emerson, Natur
"Gedeiht auch schlechtes Unkraut ohne Sonne, - Von Früchten reift zuerst, die erst geblüht!" - William Shakespeare, Othello - The Tragedie of Othello 2. Akt, 2. Szene / Jago
"Ein dem zu sehenden Gegenstand verwandt und ähnlich gemachtes Auge muss man zum Sehen mitbringen. Nie hätte das Auge jemals die Sonne gesehen, wenn es nicht selber sonnenhaft wäre; so kann auch die Seele das Schöne nicht sehen, wenn sie nicht selbst schön ist." - Plotin, Enneaden
"In Lavatern ist nichts von dem sanften Sonnenlicht des Tizian, sondern über alles dampft er einen heiligen Nebel her und blitzt mit Hexenmehl und Kolophonium und donnert auf der Baßgeige." - Georg Christoph Lichtenberg, Aphorismen – Essays – Briefe, Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung zu Leipzig (1965), Seite 113
"Und gibt es eine bessere Farbe als Blau? Wählte sich nicht auch das Himmelsgewölbe blaue Seide zur Hülle? Wer blau ist wie der Himmel, bei dem sitzt die Sonne zu Gast. Dem Heliotrop gleicht er, der blauen Blume, welche die Inder »Sonnenanbeterin« heißen, weil sie ihr Antlitz immer der Sonne zugewandt hält. Sie verbirgt in der blauen Blüte ein Herz von Gold, das vom Himmelsfeuer ein Abglanz auf Erden ist." - Nezāmī, Die sieben Geschichten der sieben Prinzessinnen, in der türkisblauen Merkurkuppel (verdeutscht von Rudolf Gelpke)
"Unser Sommer ist nur ein grün angestrichener Winter, sogar die Sonne muss bei uns eine Jacke von Flanell tragen, wenn sie sich nicht erkälten will." - Heinrich Heine, Reisebilder. Italien. Reise von München nach Genua. Kapitel XVI
"Vernunft und Gefühl sind die Sonne und der Mond am moralischen Firmament. Immer nur in der heißen Sonne würden wir verbrennen; immer nur im kühlen Mond würden wir erstarren." - Friedrich Maximilian Klinger, Betrachtungen über Gegenstände der Welt und Literatur 5
"Wär nicht das Auge sonnenhaft, // die Sonne könnt es nie erblicken. // Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, // Wie könnt uns Göttliches entzücken?" - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien