Das WTA Berlin (offiziell seit 2024: ecotrans Ladies Open)[1] ist ein Rasen-Tennisturnier der WTA Tour, das von 1979 bis 2008 auf Sand als Internationale Deutsche Meisterschaften in Berlin ausgetragen wurde und seit 2021 auf Rasen abgehalten wird.
Das Turnier findet auf dem Vereinsgelände des LTTC Rot-Weiß Berlin statt. Steffi Graf ist mit neun Siegen die erfolgreichste Teilnehmerin in der Geschichte des Wettbewerbs.
Durch das ausgeschüttete Preisgeld von über 800.000 Euro sind die Ladies Open in Berlin das am höchsten dotierte Sportturnier für Damen in Deutschland.[2]
Vor 1979 wurden die German Open der Damen zusammen mit denen der Herren in Hamburg ausgetragen.
Seit 1979 fand das Damenturnier in Berlin statt. Anfang der 1980er Jahre konnten sich mit Bettina Bunge und Claudia Kohde-Kilsch zwei Deutsche in die Siegerlisten eintragen. Ab 1986 dominierte mit Steffi Graf eine weitere Deutsche das Turnier. Innerhalb von elf Jahren gewann sie das Turnier neun Mal, sie ist damit Rekordsiegerin der Veranstaltung.
Ähnlich wie das Herrenturnier in Hamburg erlebte auch das Damenturnier einen enormen Aufschwung und gehörte nach den Grand-Slam-Turnieren zu den wichtigsten Wettbewerben. Die Anlage des LTTC Rot-Weiß Berlin am Hundekehlesee wurde daher Mitte der 1990er ausgebaut. Das Steffi Graf Stadion fasst seit 1996 bis zu 7.000 Zuschauer.[3] Sein Fassungsvermögen kann mit Hilfe von mechanisch ausfahrbaren Tribünenteilen dem Bedarf angepasst werden.
Nach dem Rücktritt von Steffi Graf ging das Interesse an diesem Turnier ab 1999 bei Besuchern und Fernsehanstalten stark zurück, was zu großen finanziellen Problemen beim Deutschen Tennis Bund (DTB) führte. Nachdem er das Turnier mehrere Jahre defizitär betrieben hatte, verkaufte er die Rechte an der Veranstaltung 2004 an die Qatar Tennis Federation. Das Turnier firmierte zwar weiterhin als „Deutsche Meisterschaft“, wurde allerdings nicht mehr vom deutschen Verband veranstaltet.
Die Veranstaltung fand 2008 zum vorerst letzten Mal statt. Der katarische Inhaber verkaufte die Rechte zurück an die WTA, hinterließ jedoch 800.000 Euro Schulden.[4] Ob das Turnier noch einmal stattfindet, war zunächst nicht bekannt.[5] 2009 folgte die WTA Warschau,[6] 2011–2013 die WTA Brüssel.
Am 18. September 2019 bestätigte die Agentur Emotion Sports, dass es ab 2020 das WTA-Rasenturnier Bett1Open auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß geben wird. Die Anlage wurde modernisiert und neben dem Center Court wurden zwei weitere Rasenplätze gebaut. Dazu sollten noch drei Plätze im Olympiapark entstehen. Die Veranstaltung ist eine Vorbereitung auf die Wimbledon Championships und sollte erstmals vom 15. bis 21. Juni ausgetragen werden.[7][8]
Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die für 2020 geplante Neuauflage des Turniers abgesagt.[9] Das Turnier 2021 wurde erstmals vom 12. bis 20. Juni ausgetragen.[10]
Das 1996 fertiggestellte neue Center-Court-Tennisstadion hat ein Fassungsvermögen für bis zu 7000 Besucher. 2004 wurde es in Steffi-Graf-Stadion umbenannt. Bis 2019 wurde hier auf Sand gespielt, seit 2020 auf Rasen.
Im Rahmen der bett1open wurde 2023 ein Preisgeld von 678.814 Euro ausgeschüttet. Die Siegerin dieses Turniers erhielt einen Betrag von €104.478, die Zweitplatzierte des Finales erhielt €64.500. Die Halbfinalistinnen erhielten €37.672 und die Viertelfinalistinnen €17.796. Damit zählte das WTA Berlin zu den höchstdotierten deutschen Damen-Turnieren im Sport.[11]
Die TV-Rechte für den deutschsprachigen Raum hat sich ab 2020 u. a. der PrivatsenderServusTV gesichert. Die Lizenzrechte gelten für die Verbreitungswege Satellit, Kabel, IPTV, Web und Mobile bis einschließlich 2022. ServusTV überträgt alle Spiele des Hauptfeldes live.[12]