Der goldene Zweig

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Der goldene Zweig. Eine Studie über Magie und Religion, englische Originalausgabe The Golden Bough: A Study in Magic and Religion, ist eine umfassende Vergleichsstudie über Mythologie und Religion des schottischen Anthropologen James George Frazer (1854–1941). Sie wurde erstmals 1890 in zwei Bänden veröffentlicht. Die zwischen 1906 und 1915 herausgegebene dritte Auflage umfasst zwölf Bände. Der Titel geht auf das Epos Aeneis des römischen Dichters Vergil zurück, in dem ein goldener Zweig dem Helden Aeneas den Zugang in die Unterwelt ermöglicht.

Frazer unternimmt den Versuch, die griechische und römische Religionsgeschichte durch eine vergleichende Methode im Sinne Edward Tylors und der durch die Volkskunde erbrachten Forschungen zu verbinden, von denen Wilhelm Mannhardts Werk Wald- und Feldkulte ihn am stärksten beeinflusste. Er kommt zu dem Schluss, dass die Evolution des menschlichen Geistes auf der Reihenfolge Magie – Religion – Wissenschaft beruhe. Magie ist demnach der Versuch, die dem Menschen bedrohliche Umwelt zu kontrollieren und zu seinen Gunsten zu beeinflussen, und hieraus entspringe die Erkenntnis übernatürlicher Mächte, deren Wohlwollen es durch die Religion zu erreichen gelte. Diese evolutionistische Auffassung wird heute in den entsprechenden Wissenschaften nicht mehr vertreten, da zum einen der Wissenschaft nicht mehr unbedingt Sinnstiftung zugesprochen wird, zum anderen Magie und Religion vielfach vermengt sind sowie darüber hinausgehend Frazer von einer Leistung einzelner herausragender Individuen ausgeht und die soziologische Perspektive ablehnt.

Wirkungsgeschichte

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William Turners Gemälde The Golden Bough von 1834

Das Werk beeinflusste Autoren wie T. S. Eliot, Wyndham Lewis, Wolfgang Paalen, D. H. Lawrence oder William Gaddis. Die Band The Doors verwendeten Textstellen des 60. Kapitels in ihren Song Not to Touch the Earth.

Wikisource: The Golden Bough – Quellen und Volltexte (englisch)

Textkopien der 1922 Edition: