Stromberg (Oelde)

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Stromberg
Stadt Oelde
Wappen von Stromberg
Koordinaten: 51° 48′ N, 8° 12′ OKoordinaten: 51° 48′ 15″ N, 8° 12′ 3″ O
Höhe: 155 m
Fläche: 23,74 km²
Einwohner: 4558
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59302
Vorwahl: 02529
Stromberg (Nordrhein-Westfalen)
Stromberg (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Stromberg in Nordrhein-Westfalen

Stromberg ist ein Ortsteil von Oelde, der südöstlich von Oelde an der ehemaligen Bundesstraße 61 im Kreis Warendorf, Regierungsbezirk Münster, liegt. Stromberg hat 4558 Einwohner. Auffällig ist die Lage des Ortes auf einem Berg, an dem mehrere kleine Gewässer ihre Quellen haben.

Landsknecht mit der Fahne von Stromberg

Stromberg wurde 1177 erstmals als Landesburg der Bischöfe von Münster (Westfalen) urkundlich erwähnt. Bis 1803 war es fürstbischöflicher Verwaltungsbezirk, danach eigenständige Titularstadt.

Am 1. Januar 1975 wurde Stromberg durch das Münster/Hamm-Gesetz nach Oelde eingemeindet.[1]

Blasonierung: „In Rot eine silberne (weiße) Burg mit breitem viergeschossigem Mittelturm und blauen Dächern, auf dem obersten Geschoss je ein silberner (weißer) Wächter mit Hellebarde, oben ein silberner (weißer) Adler und zwei runden Seitentürmen mit Spitzdächern; im Tor der silbern (weiß) gekleidete Kaiser Karl der Große mit goldenem (gelbem) Reichsapfel, Haar, goldener (gelber) Krone, darauf ein schwarzes Kreuz, sowie mit silbernem (weißen) Schwert.“

Seit 1926 führt die aus einer Siedlung bei der Burg Stromberg hervorgegangene Gemeinde, die aus Ober- und Unterdorf erwuchs, ein Abbild des 1266 bezeugten Siegels des Burggrafen. Die Farben sind, da nicht überliefert, frei erfunden. Die Figur des Kaisers beruht auf einer alten Sage, dass die Burg eine seiner Gründungen gewesen sei; sie gehörte dem Hochstift Münster seit 1177 und war Sitz eines bischöflichen Amts. Das Wappen der früheren Titularstadt wird noch heute in Stromberg zu festlichen Anlässen geführt.[2]

Dominierend sind Möbelindustrie, Handwerk, Landwirtschaft und Obstanbau, vor allem der Stromberger Pflaume, der die EU im November 2013 die Bezeichnung Geschützte Ursprungsbezeichnung verliehen hat.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Sehenswürdigkeiten

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Das Heilige Kreuz

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Die Fronleichnamsprozession verlässt die Stromberger Kreuzkirche, Gemälde von 1840
Das Heilige Kreuz wird vor der Kirche anlässlich der Wallfahrt aufgerichtet

Das Kreuz ist Zielpunkt von jährlichen Wallfahrten, die zahlreiche Pilger aus Westfalen und dem Rheinland nach Stromberg führen. Der mit Silber ummantelte Korpus besteht aus westfälischer Eiche und gehört zu den ältesten Christusdarstellungen in Westfalen (um 1100). Das Kreuz wurde mehrfach gestohlen und beschädigt, konnte aber immer wieder aufgefunden und restauriert werden.

Im denkmalgeschützten ehemaligen Rittergut Haus Nottbeck, dessen Geschichte als alte Wasserburganlage bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, befindet sich als Teil des „Kulturguts Haus Nottbeck“ das Museum für Westfälische Literatur Haus Nottbeck, in dem Literatur in vielfältigen Veranstaltungen nicht nur ausgestellt, sondern visualisiert und inszeniert wird.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Stromberger Wallfahrt
  • Freilichtspiele der Burgbühne Stromberg, von Mai bis September
  • Sportwoche des SC Germania Stromberg, Pfingstwochenende
  • Schützenfest im Gaßbachtal, 3. Wochenende im Juni
  • Pflaumenmarkt, Anfang September
  • Markt rund um den Paulusturm, Anfang November
  • Oelder Berg- und Crosslauf sowie Burggrafen-Volkslauf
  • Stromberger Seifenkistenrennen am Freibad

Persönlichkeiten

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In Stromberg geboren

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Commons: Stromberg (Oelde) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 312 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  2. Klemens Stadler: Deutsche Wappen. Band 7, Bremen 1972, S. 91.
  3. EU-Verordnung vom 5. November 2013 (PDF)
  4. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.