Spey (Naturschutzgebiet)
Die Spey
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Blick auf die Spey (von der Bataverstraße aus) | ||
Lage | Deutschland | |
Fläche | 106 ha | |
Kennung | KR-003 NE-006 | |
WDPA-ID | 162745 | |
Natura-2000-ID | DE4606301 | |
Geographische Lage | 51° 20′ N, 6° 42′ O | |
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Meereshöhe | von 24 m bis 31 m (ø 27 m) | |
Einrichtungsdatum | KR: 1988[1] NE: 1987[2] | |
Verwaltung | KR: Untere Landschaftsbehörde der Stadt Krefeld[3] NE: Rhein-Kreis Neuss | |
Besonderheiten | Geteiltes Gebiet |
Die Spey (Schreibweise manchmal auch Spei) ist ein Flurstrich und ein gleichnamiges Naturschutz- und FFH-Gebiet im Deichvorland am linken Ufer des Niederrheines an der Grenze von Meerbusch nach Krefeld.
Schutzgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet „Die Spey“ besteht aus zwei gleichnamigen, formal getrennten, etwa gleich großen Teilen: die nördliche Hälfte (Kennung KR-003) liegt auf dem Gebiet der Stadt Krefeld (Stadtteil Linn),[1][4] die südliche (Kennung NE-006) gehört zum Rhein-Kreis Neuss und liegt auf dem Gebiet der Stadt Meerbusch (Stadtteil Nierst).[5][2][6]
Beide Gebiete zusammen bilden unter gleichem Namen ein über 100 ha großes Natura-2000-/FFH-Gebiet (Kennung DE-4606-301).[7]
Das Gebiet steht in engem Kontakt mit dem westlich anschließenden FFH-Gebiet Latumer Bruch mit Buersbach, Stadtgraeben und Wasserwerk (Kennung DE-4605-301) und ist eingebunden in den Biotopverbund Krefelder Süden.[8]
Biotopstruktur: Tier- und Pflanzenwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Spey bildet mit ihrer Lage im rezent überfluteten, wald- und grünlandbetonten Deichvorland einen wertvollen, naturnahen Biotopkomplex aus auentypischen Strukturen und Lebensraumtypen im Kontakt zu Wiesen- und Weidegrünland sowie kleinflächigem Ackerland. Das Gebiet stellt einen charakteristischen Ausschnitt der Rheinauenlandschaft mit einer vielfältigen Lebensraumausstattung dar und zählt zu den größeren derartigen, noch relativ gut erhaltenen Reliktflächen in Nordrhein-Westfalen.[7]
In der Spey finden sich insbesondere die folgenden Lebensraumtypen:[7]
- insbesondere im südlichen Teil Weichholz-Auenwälder einschl. ihrer Vorwaldstadien (FFH-Typ 91E0), vornehmlich aus Silberweiden, aber auch Erlen und Eschen
- insbesondere im nördlichen Teil ausgedehnten Flachlandmähwiesen und Stromtalwiesen mit feuchten Hochstaudenfluren (FFH-Typ 6430), Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (FFH-Typ 6510)
- insbesondere im Uferbereich zum Rhein und am unten erwähnten See Schlammuferfluren mit Röhricht- und Seggenbeständen sowie offene Sand- und Kiesflächen
Im südlichen Teil der Spey liegt ein aus einer Naßabgrabung hervorgegangener See, der im Kontakt zum Rhein steht. Dieser dient gemeinsam mit den oben erwähnten Feuchtgebieten und Uferzonen als Ruhezone, Laichplatz und Lebensraum für Fische (z. B. Flussneunauge), Amphibien und wassernah lebende Vögel.[5][7]
Besonders wertvoll ist die Spey als Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet für verschiedene Wasser- und Wiesenvögel sowie als Trittsteinbiotop für Zugvögel. Es finden sich seltene Arten wie Nachtigall, Pirol und Flussregenpfeifer,[5] vereinzelt auch besonders bedrohte Arten wie Kampfläufer oder Zwergsäger.[7]
Unter den zahlreichen Insektenarten ist besonders der bedrohte Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling erwähnenswert.[5]
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Rheinufer
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Verbindung ehem. Abgrabung zum Rhein
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NSG Die Spey - renaturierter Rheinarm / ausgebaggerter See
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Biberspur am ehem. Abgrabungsgewässer
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Wald am ehem. Abgrabungsgewässer
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Blick vom Deich Richtung Rhein
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Mähwiese mit Pappelreihe am Rheinufer
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Bäume am Rheinufer bei hohem Wasserstand
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Rheinufer
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Rheinuferbaum
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Rheinufer-Vegetation
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Blick vom Rheindeich Richtung Rhein
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Naturschutzgebiete im Rhein-Kreis Neuss
- Liste der Naturschutzgebiete in Krefeld
- Karte Naturschutzgebiet Die Spey auf openstreetmap.org
- Spey in der World Database on Protected Areas (englisch)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- S. Buchen: Die Vegetationsverhältnisse der linksrheinischen Dünengebiete Zonser Grund und nördlich der Spey bei Nierst. Staatsexamensarbeit, Univ. Duisburg, 1981.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Naturschutzgebiet „Die Spey“ (KR-003) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 3. März 2017.
- ↑ a b Naturschutzgebiet „Die Spey“ (NE-006) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 3. März 2017.
- ↑ Naturschutzgebiet „Die Spey“ (= Naturschutz in Krefeld. Faltblatt Nr. 3/1). Stadt Krefeld, Krefeld April 2003 (krefeld.de [PDF]).
- ↑ Landschaft Erholung. Stadt Krefeld, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. Mai 2012; abgerufen am 11. Juni 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d Die Spey. Stadt Meerbusch, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. Februar 2015; abgerufen am 12. Juni 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Karte Naturschutzgebiet Die Spey auf openstreetmap.org
- ↑ a b c d e Natura 2000-Nr. DE-4606-301: Die Spey. Fachinformationen Natura-2000-Gebiete in NRW. Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV), abgerufen am 31. Mai 2012.
- ↑ Biotopverbund Krefelder Süden mit Stadtpark Fischeln. Stadt Krefeld, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Mai 2012; abgerufen am 11. Juni 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.