Sabu
Sabu (eigentlich Sābū Dastagīr, Hindi साबू दस्तगीर; auch Selar Shaik Sabu;[1] * 27. Januar 1924 in Karapura bei Mysore, Karnataka, Indien; † 2. Dezember 1963 in Chatsworth, Kalifornien) war ein indisch-US-amerikanischer Schauspieler.
Leben und Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sabu war der erste indische Schauspieler, der es durch britische und amerikanische Filme zu Weltruhm brachte. Er wurde als Sohn eines Mahuts und Stallbursche des Maharadschas von Mysore von Robert J. Flaherty und Zoltan Korda für den halbdokumentarischen Film Elefanten-Boy 1937 entdeckt.[2][3] Seine größten Erfolge feierte er Anfang der 1940er-Jahre mit den Abenteuerfilmen Der Dieb von Bagdad und Das Dschungelbuch. Diese Filme waren für ihn das Sprungbrett nach Hollywood. Er unterschrieb einen Vertrag bei Universal, konnte jedoch nie an die Erfolge der Filme seiner Kindheit anknüpfen. Am 4. Januar 1944 wurde Sabu US-amerikanischer Staatsbürger und diente während des Zweiten Weltkrieges in der amerikanischen Luftwaffe als Heckschütze in Flugzeugen von B-25 Bombern im Pazifik. Er wurde dafür mit dem Distinguished Flying Cross ausgezeichnet.[4] Ab Ende der 1940er-Jahre spielte er vorwiegend Nebenrollen oder in zweitklassigen Produktionen. Sein letzter Film für Disney, A Tiger Walks (1964), wurde posthum veröffentlicht und erhielt noch einmal gute Kritiken.
Sabu heiratete 1948 die amerikanische Schauspielerin Marilyn Cooper (1923–2022).[5] Sie waren bis zu seinem Tod verheiratet und hatten zwei Kinder, darunter war der Komponist Paul Sabu (* 1960).[6] Sabu starb im Alter von 39 Jahren überraschend an einem Herzinfarkt und wurde im Forest Lawn Memorial Park in Hollywood beigesetzt.[7]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Hollywood Walk of Fame in Hollywood wurde 1960 bei „6251 Hollywood Boulevard“ ein Stern für Sabu eingelassen.[8][4][9] Das seit Mitte März 2003 bestehende Studiokino mit 150 Plätzen im Keller der Lichtburg in Essen ist nach Sabu benannt.[10][11]
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1937: Elefanten-Boy (Elephant Boy)
- 1938: Gefahr am Doro-Paß (The Drum)
- 1940: Der Dieb von Bagdad (The Thief of Bagdad)
- 1942: Das Dschungelbuch (Rudyard Kipling’s Jungle Book)
- 1942: Arabische Nächte (Arabian Nights)
- 1943: Fluch der Tempelgötter (White Savage)
- 1944: Die Schlangenpriesterin (Cobra Woman)
- 1946: Tanger, Stadt der 7 Sünden (Tangier)
- 1947: Die schwarze Narzisse (Black Narcissus)
- 1948: Der Menschenfresser von Kumaon (Man-Eater of Kumaon)
- 1949: Die Braut des Maharadscha (Song of India)
- 1951: Trommeln der Wildnis (Savage Drums)
- 1952: Guten Tag, Herr Elefant (Buongiorno, elefante!)
- 1952: Baghdad
- 1953: Der Tempelschatz von Bengalen (Il tesoro del Bengala)
- 1956: Laya – Das Mädchen im Dschungel (Jaguar)
- 1956: Jungle Hell
- 1956: Sabu, der Dschungelprinz (The Black Panther) (Kurzfilm)
- 1957: Sabu and the Magic Ring[12]
- 1960: Herrin der Welt
- 1962: Bring sie lebend heim (Rampage)
- 1963: Der Tiger ist los (A Tiger Walks)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Sabu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sabu bei IMDb
- Videocollage über Sabu auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sabu. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 11. Januar 2024.
- ↑ Kevin Mendonsa: Meet Sabu, Mysore's elephant boy. 17. April 2013, abgerufen am 11. Januar 2024 (englisch): „Sabu was born at Karapur, Mysore, in 1924. The son of an Indian mahout, or elephant driver, Sabu spent much of his adolescence as a stable boy for the Maharajah of Mysore.“
- ↑ Roopa Pai: A dog named Charlie – and other animals. In: hindustantimes.com. 21. Juni 2022, abgerufen am 11. Januar 2024 (englisch): „Sabu Dastagir, the son of a mahout from Karapura village near Mysore, was only 13 when he was discovered by American filmmaker Robert Flaherty, the father of documentary filmmaking.“
- ↑ a b Sabu - Hollywood Star Walk. In: Los Angeles Times. Abgerufen am 27. Oktober 2017 (englisch): „Film: North side of the 6200 block of Hollywood Boulevard“
- ↑ Marilyn Sabu (née Cooper). In: forevermissed.com. Abgerufen am 11. Januar 2024.
- ↑ Paul Sabu bei Discogs, abgerufen am 10. September 2024.
- ↑ Sabu Dastagir in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 15. Januar 2023.
- ↑ Raymond Douglas Chong: SABU – The First South Asian Star in Hollywood. In: AsAmNews.com. 1. Oktober 2023, abgerufen am 11. Januar 2024 (amerikanisches Englisch): „The talented actor was inducted into the Hollywood Walk of Fame in 1960, just three years before his death.“
- ↑ Sabu in der Notable Names Database, abgerufen am 11. Januar 2024 (englisch)
- ↑ Kino Lichtburg Essen, Produktionen: Bridges on the River, Musical Director: Joe Henry. In: Ruhrtriennale. Abgerufen am 11. Januar 2024: „Nach einer einjährigen, sieben Millionen Euro teuren Renovierungsphase wurde die Lichtburg, nun mit moderner Technik ausgestattet, am 16. März 2003 wiedereröffnet. Zusätzlich zum großen Saal wurde ein weiteres, kleineres Kino im Kellergeschoss untergebracht, das Sabu.“
- ↑ Broschüre Lichtburg. Sabu in der Lichtburg. In: filmspiegel-essen.de. Februar 2017, S. 3, abgerufen am 11. Januar 2024: „Weil der Saal einen guten Namen verdient hat, wurde er nach dem indischen Schauspieler Sabu benannt, der es in den 30er und 40er Jahren mit Filmen wie „Der Elefanten-Boy“, „Das Dschungelbuch“ und „Der Dieb von Bagdad“ zu Weltruhm brachte.“
- ↑ Sabu and the Magic Ring (1957). In: The New York Times. Archiviert vom am 30. Juni 2013; abgerufen am 11. Januar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Sabu |
ALTERNATIVNAMEN | Dastagīr, Sābū (Geburtsname); Selar Shaik Sabu |
KURZBESCHREIBUNG | indisch-US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1924 |
GEBURTSORT | Karapura bei Mysore, Karnataka, Indien |
STERBEDATUM | 2. Dezember 1963 |
STERBEORT | Chatsworth, Kalifornien |