Nebraska

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nebraska
Flagge Siegel
Karte der USA, Nebraska hervorgehobenAlaskaHawaiiRhode IslandWashington, D.C.MaineNew HampshireVermontMassachusettsConnecticutNew YorkPennsylvaniaDelawareNew JerseyMarylandVirginiaWest VirginiaOhioIndianaNorth CarolinaKentuckyTennesseeSouth CarolinaGeorgiaFloridaAlabamaMississippiMichiganWisconsinIllinoisLouisianaArkansasMissouriIowaMinnesotaNorth DakotaSouth DakotaNebraskaKansasOklahomaTexasNew MexicoColoradoWyomingMontanaIdahoUtahArizonaNevadaWashingtonOregonKalifornienKubaKanadaBahamasTurks- und CaicosinselnMexiko
Karte der USA, Nebraska hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Lincoln
Staatsmotto: Equality before the law (Gleichheit vor dem Gesetz)
Amtssprache: Englisch
Fläche: 200.520 km²
Einwohner: 1.961.504 (Zensus 2020) (9,8 E. / km²)
Mitglied seit: 1. März 1867
Zeitzone: Central: UTC−6/−5
Mountain: UTC−7/−6
Höchster Punkt: 1.653 m (Panorama Point)
Durchschn. Höhe: 790 m
Tiefster Punkt: 256 m (Missouri River)
Gouverneur: Jim Pillen (R)
Post / Amt / ISO NE / / US-NE
Karte von Nebraska
Karte von Nebraska
Karte von Nebraska
Geographische Karte Nebraskas
Geographische Karte Nebraskas
Geographische Karte Nebraskas

Nebraska (engl. Aussprache [nɪˈbɹæskəAudiodatei abspielen) ist ein US-Bundesstaat im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Der Name Nebraska stammt aus der Oto- bzw. Omaha-Sprache mit der Bedeutung „flaches Wasser“. Der Name rührt vom Platte River, der durch den Staat fließt. Ursprünglich Teil der „Great American Desert“, ist Nebraska jetzt einer der größten Produzenten landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Hiervon zeugt auch der Beiname Nebraskas: Cornhusker State („Maisschäler-Staat“).

Die Bewohner von Nebraska haben mit moderner Landwirtschaft die Prärieebenen in ein Land voll Ranches und Farmen verwandelt. Die jüngere Geschichte Nebraskas ist daher zutiefst mit der Landwirtschaft verbunden.

Bevölkerungsdichte von Nebraska nach County

Nebraskas Anrainerstaaten sind South Dakota im Norden; Iowa und Missouri im Osten, hinter dem Missouri River; Kansas im Süden; Colorado im Südwesten, und Wyoming im Westen. Die größte Stadt Nebraskas ist Omaha; die Hauptstadt Nebraskas ist Lincoln. Der Staat teilt sich in 93 Countys auf.

Nebraska liegt inmitten der Great Plains an den westlichen Ausläufern des Korngürtels und wird überwiegend zum Mittleren Westen gezählt. Einer der Slogans Nebraskas ist: „Wo der Westen anfängt“ (Where the West begins).

Eine Besonderheit ist, dass, egal in welche Richtung, mindestens drei Grenzen zu anderen Bundesstaaten bzw. die Staatsgrenze nach Kanada überquert werden müssen, um ans Meer zu gelangen.

Amerikanische Ureinwohner bewohnten das Gebiet seit Tausenden von Jahren. In den 1690er Jahren kamen Franzosen und Spanier in die Gegend. Die Spanier nahmen Kontakte zu den Apachen auf. Bis 1703 hatte Frankreich Handelsbeziehungen zu allen Völkern aufgebaut, die am Missouri River in Nebraska lebten. Bis 1719 hatte Frankreich Verträge mit vielen dieser Völker unterschrieben. Darunter waren vor allem die Omaha, Missouria, Ponca, Pawnee, Otoe und verschiedene Unterstämme der Lakota-Sioux. Als sich Spanien später im Krieg mit Frankreich befand (Siebenjähriger Krieg), kämpften Pawnees und Otoes auf Seiten der Franzosen und besiegten die Spanier.[1]

1819 gründeten die USA Fort Atkinson als ersten Armeeposten jenseits des Missouri River. Das Kansas-Nebraska-Gesetz (Kansas-Nebraska Act) trat am 30. Mai 1854 in Kraft, mit der Folge, dass das Land Teil der Vereinigten Staaten wurde, und zwar zunächst als Territorien Nebraska und Kansas.

In den 1860er Jahren kam die erste Welle von Siedlern durch den Homestead Act (Heimstättengesetz) nach Nebraska, um das von der Regierung zur Verfügung gestellte Land in Besitz zu nehmen. Nebraska wurde am 1. März 1867, kurz nach dem Sezessionskrieg, als 37. Bundesstaat in die Union aufgenommen.

Bis 1880 war die Bevölkerung auf 450.000 angewachsen.[2] Während der Great Migration kamen Afroamerikaner aus dem Süden nach Nebraska, im Wesentlichen nach Omaha, wo sie körperliche Arbeit in Fleischereien und im Eisenbahnbau fanden. In Omaha sahen sich Schwarze Diskriminierungen ausgesetzt. Vor allem erfolgte diese durch andere arme Immigranten, die mit ihnen um dieselben Jobs konkurrierten. 1912 gründeten Afroamerikaner ein Büro der National Association for the Advancement of Colored People in Omaha.

Seit den 1960er Jahren gibt es auch eine Bewegung für die Rechte der Ureinwohner in Nebraska.

Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen[3]
Jahr Republikaner Demokraten
2020 58,22 % 556.846 39,17 % 374.583
2016 58,70 % 495.961 33,70 % 284.494
2012 59,80 % 475.064 38,03 % 302.081
2008 56,53 % 452.979 41,60 % 333.319
2004 65,90 % 512.814 32,68 % 254.328
2000 62,25 % 433.862 33,25 % 231.780
1996 53,65 % 363.467 34,95 % 236.761
1992 46,58 % 344.346 29,40 % 217.344
1988 60,15 % 398.447 39,20 % 259.646
1984 70,55 % 460.054 28,81 % 187.866
1980 65,50 % 419.937 26,00 % 166.851
1976 59,19 % 359.705 38,46 % 233.692
1972 70,50 % 405.298 30,70 % 198.899
1968 59,82 % 321.163 31,81 % 170.784
1964 47,39 % 276.847 52,61 % 307.307

Nebraska ist der einzige Bundesstaat der Vereinigten Staaten mit einem Einkammersystem in der Gesetzgebung. Die Mitglieder dieses Parlamentes, der Nebraska Legislature, nennen sich „Senatoren“.

In seiner politischen Ausrichtung ist Nebraska typisch für die Staaten der Great Plains. Der überwiegend ländliche Teil des Staates ist zutiefst republikanisch-konservativ geprägt, während die Demokraten nur in den beiden einzigen Großstädten, Lincoln und Omaha, gelegentlich Erfolge erzielen können. Im US-Senat wird der Staat durch die Republikaner Pete Ricketts und Deb Fischer vertreten. Nebraskas Delegation im Repräsentantenhaus des 118. Kongresses besteht aus den drei Republikanern Mike Flood, Adrian M. Smith und Don Bacon.

Nebraska hat fünf Wahlmännerstimmen (electoral votes) zu vergeben; seit 1992 unterscheidet sich deren Vergabe bei Präsidentschaftswahlen von dem System in den meisten Bundesstaaten. Nebraska vergibt zwei Wahlmännerstimmen an den Sieger im Gesamt-Staat und jeweils eine Stimme für den Sieger jedes Kongressdistrikts. Dies bedeutet, dass Nebraska nicht unbedingt einstimmig abstimmen muss – was allerdings bisher erst zweimal, bei den Präsidentschaftswahlen 2008[4] und 2020, eingetreten ist. Der einzige andere Bundesstaat, der auch nach diesem Verfahren wählt, ist Maine.

Mitglieder im 118. Kongress

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Repräsentantenhaus
Name Mitglied seit Parteizugehörigkeit
Mike Flood 2022 Republikaner
Donald „Don“ John Bacon 2017 Republikaner
Adrian Michael Smith 2007 Republikaner
Senat
Name Mitglied seit Parteizugehörigkeit
Debra Strobel „Deb“ Fischer 2013 Republikaner
Pete Ricketts 2023 Republikaner

Das Parlament von Nebraska wollte im Mai 2015 die Todesstrafe abschaffen.[5] Nach einer Petition wurde 2016 eine Volksabstimmung durchgeführt und dort wurde die Abschaffung der Todesstrafe abgelehnt.[6][7]

Von 1976 bis 2018 wurden vier Häftlinge hingerichtet.[8] Gegen eine im August 2018 geplante Hinrichtung bzw. die Verwendung eigener Produkte dabei geht der Pharma-Konzern Fresenius Kabi aus Angst vor Schädigung seines Rufs in Europa gerichtlich vor.[9] Am 14. August 2018 wurde nach einem 20-jährigen De-facto-Moratorium (die letzte Hinrichtung fand am 2. Dezember 1997 statt) die Hinrichtung aber durchgeführt.

Bevölkerungsentwicklung
Census Einwohner ± rel.
1860 28.841
1870 122.993 326,5 %
1880 452.402 267,8 %
1890 1.062.656 134,9 %
1900 1.066.300 0,3 %
1910 1.192.214 11,8 %
1920 1.296.372 8,7 %
1930 1.377.963 6,3 %
1940 1.315.834 −4,5 %
1950 1.325.510 0,7 %
1960 1.411.330 6,5 %
1970 1.483.493 5,1 %
1980 1.569.825 5,8 %
1990 1.578.385 0,5 %
2000 1.711.263 8,4 %
2010 1.826.341 6,7 %
2020 1.961.504 7,4 %
Vor 1900[10]

1900–1990[11] 2000 + 2010[12]

Nebraska hat 1.826.341 Einwohner (Volkszählung 2010), davon sind 88,6 % Weiße, 4,1 % Schwarze und Afroamerikaner, 0,9 % Indianer, 1,7 % Asiaten, 7,4 % Hispanics. Im Jahr 2000 hatten 39 % der Einwohner deutsche Wurzeln.[13]

Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften waren im Jahre 2000 die Katholische Kirche mit 372.791, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika mit 128.570, die Lutheran Church – Missouri Synod mit 117.419 und die United Methodist Church mit 117.277 Anhängern.[14]

Größte Städte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
North PlatteColumbus (Nebraska)PapillionNorfolk (Nebraska)Hastings (Nebraska)Fremont (Nebraska)Kearney (Nebraska)Grand Island (Nebraska)Bellevue (Nebraska)Lincoln (Nebraska)Omaha

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

National Monuments

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Scotts Bluff National Monument

In Nebraska liegen drei National Monuments der US-Bundesregierung:

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nebraska-Colorado-Grenze

Im Jahre 2016 betrug das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) 60.481 US-Dollar. Der nationale Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten lag bei 57.118 US-Dollar; damit lag Nebraska im nationalen Vergleich auf Rangplatz 14.[15] Die Arbeitslosenquote lag im November 2017 bei 2,7 Prozent (Landesdurchschnitt: 4,1 Prozent).[16]

Nebraska ist Produzent landwirtschaftlicher Erzeugnisse, insbesondere Mais, Weizen, Hirse, Sojabohnen und Zuckerrüben. Von Bedeutung ist die Schweine- und Rinderzucht. Nebraska besitzt auch Erdöl- und Erdgaslagerstätten.[17]

Commons: Nebraska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Nebraska – Reiseführer
Wiktionary: Nebraska – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. James A. Hanson: Spain on the Plains. (PDF; 7,3 MB) Nebraska History 74 (1993), S. 2–21, archiviert vom Original am 31. März 2016; abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
    Villasur Sent to Nebraska. Nebraskastudies.org, 2001, archiviert vom Original am 25. Mai 2017; abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
    The Villasur expedition—1720. Nebraska State Historical Society, 4. Juni 2004, archiviert vom Original am 10. Februar 2008; abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
  2. Redbook
  3. David Leip: Dave Leip's Atlas of U.S. Presidential Elections. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  4. Obama wins electoral vote in Nebraska. Omaha World-Herald, 7. November 2008, archiviert vom Original am 26. Juli 2012; abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
  5. Nebraska schafft Todesstrafe ab. dpa-Artikel auf faz.net, 28. Mai 2015, abgerufen am 12. März 2018.
  6. Nebraska Restores the Death Penalty One Year After Eliminating It. Time, 9. November 2016, abgerufen am 9. August 2018 (englisch).
  7. Death penalty repeal officially on hold until 2016 election. omaha.com, archiviert vom Original am 17. Mai 2017; abgerufen am 9. August 2018 (englisch).
  8. Number of Executions by State and Region Since 1976. Death Penalty Information Center, 23. Februar 2018, abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
  9. Fresenius Kabi will Hinrichtung gerichtlich stoppen. faz.net, 9. August 2018, abgerufen am 9. August 2018.
  10. Census of Population and Housing. U.S. Census Bureau, 19. August 2011, abgerufen am 12. März 2018.
  11. Richard L. Forstall (Hrsg.): Nebraska Population of Counties by Decennial Census: 1900 to 1990. US Census Bureau, 27. März 1995, abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
  12. State & County QuickFacts: Nebraska. US Census Bureau, 3. Juni 2011, archiviert vom Original am 6. August 2011; abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
  13. Kim Potowski: Language Diversity in the USA. Cambridge University Press, 2010, S. 150.
  14. State Membership Report: Nebraska: Denominational Groups, 2000. (Memento des Originals vom 6. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thearda.com The Association of Religion Data Archives, abgerufen am 12. März 2018 (englisch).
  15. Bureau of Economic Analysis. en:Bureau of Economic Analysis, 23. Dezember 2010, archiviert vom Original am 31. August 2017; abgerufen am 12. März 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bea.gov
  16. Unemployment Rates for States: Local Area Unemployment Statistics. U.S. Bureau of Labor Statistics, 1. Januar 2008, abgerufen am 8. Januar 2018 (englisch).
  17. Meyers Großes Taschenlexikon, 6. Auflage 1998.

Koordinaten: 41° 35′ N, 99° 35′ W