Julija Zimafejewa
Julija Pjatrouna Zimafejewa (belarussisch Юлія Пятроўна Цімафеева; deutsch auch: Julia Cimafiejeva; * 12. Januar 1982 im Dorf Spjaryschscha im Rajon Brahin, Homelskaja Woblasz) ist eine belarussische Übersetzerin und Lyrikerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zimafejewa studierte Anglistik an der Minsker Staatlichen Linguistischen Universität und erwarb ihren Master in Literaturwissenschaft an der Belarussischen Staatlichen Universität.[1] Sie beteiligte sich an den Protesten in Belarus im Anschluss an die Präsidentschaftswahl 2020. Im Dezember 2020 erhielt sie mit ihrem Ehemann Alherd Bacharewitsch das Writers-in-Exile-Stipendium der Stadt Graz.[2]
Zimafejewa ist Mitglied im PEN Belarus und Mitgründerin des PEN Berlin.[3]
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie ist Mitgründerin und Redakteurin des literarischen Web-Magazins PrajdziSvet (prajdzisvet.org).[1] Sie übersetzte u. a. Arbeiten von Walt Whitman, Stian Hole, Stephen Crane, Maja Lunde und Charles Bukowski ins Belarussische.
2014 veröffentlichte sie ihren ersten eigenen Lyrikband Das Buch der Fehler (Кніга памылак), 2016 folgte der Band Zirkus (Цырк).
2020 veröffentlichte sie Days in Miensk: A Diary, ihr Tagebuch der Proteste in Belarus im Jahr 2020.[4] „Es sind kurze, eindringliche Sätze wie Passagen, in denen man beim Lesen das Gefühl hat, selbst dabei zu sein, als liefe man mit ihr in einem großen Pulk die Hauptstraße von Minsk entlang, um dann ebenso schnell wegzulaufen, wenn Gefahr in der Luft liegt“, lobte Deutschlandfunk Kultur in einer Besprechung.[5]
Ihre Bücher wurden ins Polnische, Englische, Deutsche, Niederländische und Schwedische übersetzt.
Publikationen in deutscher Sprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julia Cimafiejeva: Zirkus. Gedichte. Aus dem Belarussischen von Thomas Weiler und Tina Wünschmann. Edition.fotoTAPETA, Berlin 2019. ISBN 978-3-940524-80-5
- Julia Cimafiejeva: Minsk. Tagebuch. Aus dem Englischen von Andreas Rostek. Edition.fotoTAPETA, Berlin 2021. ISBN 978-3-949262-04-3
- Julia Cimafiejeva: Der Angststein. Gedichte. Aus dem Belarusischen von Tina Wünschmann sowie Thomas Weiler, Uljana Wolf und Lydia Nagel. Edition.fotoTAPETA, Berlin 2022. ISBN 978-3-949262-20-3
- Julia Cimafiejeva: Minsk. Die Stadt, die ich vermisse. Fotografie. Gedichte. Aus dem Belarussischen von Thomas Weiler und Tina Wünschmann, aus dem Englischen von Georgia Rauer. EDITIONfrölich, Berlin 2022. ISBN 978-3-9824450-1-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offenes Archiv, Julija Zimafejewa, Літаратурны дом Логвінаў (Belarussisch)
- Alherd Bacharewitsch und Julija Zimafejewa stellten in Paris belarussische Literatur vor (Belarussisch)
- Julija Zimafejewa über das «траўму ненармальнасьці» (deutsch:„Trauma der Abnormalität“) und «моўную дыстанцыю» (deutsch: „sprachliche Distanz“) (Belarussisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Julia Cimafiejeva · Lyrikline.org. Abgerufen am 14. Juli 2022.
- ↑ Autoren-Paar aus Weißrussland im Grazer Writer in Exile-Programm. Abgerufen am 14. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Mitgründer:innen. Archiviert vom am 18. Juli 2022; abgerufen am 14. Juli 2022.
- ↑ Kerstin Holm: Literatur aus Belarus: Die Geliebte darf selbstredend geprügelt werden. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 14. Juli 2022]).
- ↑ deutschlandfunkkultur.de: Julia Cimafiejeva: Minsk. Tagebuch – Chronik einer Revolution. Abgerufen am 14. Juli 2022.
Personendaten | |
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NAME | Zimafejewa, Julija |
ALTERNATIVNAMEN | Цімафеева, Юлія Пятроўна (belarussisch) |
KURZBESCHREIBUNG | belarussische Übersetzerin und Lyrikerin |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1982 |
GEBURTSORT | Spjaryschscha, Rajon Brahin, Sowjetunion |