Halstenbek
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 38′ N, 9° 51′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Pinneberg | |
Höhe: | 13 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,58 km2 | |
Einwohner: | 18.042 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1434 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25469 | |
Vorwahl: | 04101 | |
Kfz-Kennzeichen: | PI | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 018 | |
LOCODE: | DE HAK | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gustavstraße 6 25469 Halstenbek | |
Website: | www.halstenbek.de | |
Bürgermeister: | Jan Krohn | |
Lage der Gemeinde Halstenbek im Kreis Pinneberg | ||
Halstenbek (niederdeutsch: Halstenbeek) ist eine amtsfreie Gemeinde im Kreis Pinneberg im Süden Schleswig-Holsteins. Die offiziellen Ortsteile sind Halstenbek-Ort, Halstenbek-Dorf, Halstenbek-Krupunder, Brande, Nienhöfen, Baumschulen und Wohnmeile. Brande, Nienhöfen und Krupunder gehen auf die preußischen, gleichnamigen Gemeinden zurück.[2][3][4]
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Halstenbek liegt im Süden des Kreises Pinneberg, etwa 15 Kilometer vom Hamburger Stadtzentrum entfernt. Halstenbek grenzt im Osten an Hamburg-Eidelstedt und Hamburg-Lurup, im Süden an Schenefeld, im Westen an Pinneberg und im Norden an Rellingen. Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Halstenbek-Ort, Brande und Krupunder. Durch das Gemeindegebiet fließen die Bäche Burbek und Düpenau sowie die Ballerbek, die früher aus dem Krupunder See entsprang. Das Gemeindegebiet liegt in einer mittlerweile kultivierten Moor- und Heidelandschaft, die jetzt von Siedlungs- und landwirtschaftlich genutzten Flächen, hier vor allem Baumschulen und Ackerbau, dominiert wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gelegentliche Funde von Feuersteinklingen, Steinäxten und Kernsteinen deuten an, dass Menschen schon seit der frühen Steinzeit hier lebten. Die frühesten gesicherten Besiedlungsspuren wurden in Halstenbek in den 1920er und 1930er Jahren ausgegraben, dabei wurden Urnengräber aus der Steinzeit, Bronze- und Eisenzeit, sowie Reste frühmittelalterlicher Raseneisenerzverhüttungsplätze und einer Feldschmiede des 12. Jahrhunderts gefunden.[5] Erstmals wird Halstenbek am 15. Mai 1296 in einem Hamburger Schuldbuch erwähnt, wonach sich ein Hamburger Bürger von einem Hartwicus aus Halstenbeke 30 Mark lieh. Zu dieser Zeit bestand Halstenbek bereits als Dorf. Die nächste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Testament des Marquard Potekouwe aus dem Jahr 1309. Die Namensform Halstenbeke erscheint noch mehrfach in späteren Aufzeichnungen. Das Dorf Halstenbek stand unter der Verwaltung der Grafschaft Holstein-Pinneberg, die seit 1460 selbst unter der Verwaltung des dänischen Königreiches stand.
Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges in den Jahren 1625 bis 1627 suchten dänische Soldaten das Dorf heim. Danach wurden die Bewohner des Dorfes Halstenbek in den so genannten Schweden- und Pollakenkriegen im Zweiten Nordischen Krieg (1658–1660) und dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) heimgesucht. Bis zur Industriellen Revolution am Anfang des 19. Jahrhunderts begann der Aufschwung des bislang von kleinbäuerlicher Wirtschaft geprägten Dorfes. Die Landwirtschaft spezialisierte sich im Kreis Pinneberg auf Baumschulen, da die Stadt Hamburg nach dem verheerenden Brand im Jahre 1842 große Mengen an Bäumen zum Hausbau und zur Aufforstung von Parks und Straßenbäumen benötigte.
Nach dem Sieg Preußens und Österreichs im Deutsch-Dänischen-Krieg im Jahr 1864 fiel Holstein, und damit auch Halstenbek, an Österreich und mit der Gründung des Norddeutschen Bundes und des Kreises Pinneberg im Jahr 1867 unter preußische Verwaltung. Die direkte Verwaltung saß in der Drostei in Pinneberg. Im Jahre 1883 erhielt Halstenbek einen Anschluss an das Eisenbahnnetz mit eigenem Güterbahnhof, der den Absatz der Halstenbeker Baumschulen erheblich förderte. Seit der Jahrhundertwende stieg die Einwohnerzahl Halstenbeks kontinuierlich an. Der nächste große wirtschaftliche Einbruch der Gemeinde kam mit dem Ersten Weltkrieg.
Mit dem „Dritten Reich“ wurde auch in Halstenbek die Verwaltung gleichgeschaltet. Die Baumschulen fanden neue Absatzmärkte und lieferten Bepflanzungen für die Grünstreifen der neuen Autobahnen. Später im Zweiten Weltkrieg, als sich die Versorgungslage bei Lebensmitteln verschlechterte, mussten die Baumschulen einen Teil ihrer Produktion auf den Lebensmittelanbau umstellen. Dennoch lieferten sie auch weiterhin Pflanzen, jetzt aber zu Tarnzwecken. Auf dem Halstenbeker Güterbahnhof standen am Anfang des Krieges schwere Flakbatterien. Später wurden in dem Baumschulgelände Höhe Lübzer Straße vier Flakstellungen mit Vierlingsflaks errichtet. Gegen Ende des Krieges wurde Halstenbek im Zuge der Bombardierungen von Hamburg mit betroffen und der Güterbahnhof wurde zerstört. Als Hamburg zur Festung erklärt wurde, verlief der „Festungsring“ zwischen den Ortsteilen Halstenbek und Krupunder. Südlich der Bahnstrecke wurde in etwa parallel zur heutigen Lübzer Straße ein Panzergraben errichtet. Nördlich der Bahnstrecke verlief der Panzergraben parallel zur Bahn. Der südliche Panzergraben wurde von männlichen Häftlingen des KZ Neuengamme gebaut, den nördlichen Graben errichteten jüdische Frauen aus der KZ-Außenstelle Lurup. Nach dem Krieg kam die Gemeinde unter britische Besatzung. Es wurden neue Verwaltungsstrukturen eingerichtet. Zunächst musste Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen werden.
Im Zuge des Wiederaufbaus stieg der Bedarf an Forstpflanzen auch stetig an und somit eine der wichtigen Lebensgrundlagen der Gemeinde. 1970 wurde der Güterbahnhof stillgelegt. Die Mehrzahl der neuen Halstenbeker arbeiteten jetzt nicht mehr in der Gemeinde, sondern im nahe gelegenen Hamburg. In den 1970er Jahren wurden neue Gewerbegebiete eingerichtet und an der aus der Bundesstraße B 5 neu gebauten Bundesautobahn 23 entwickelte sich die so genannte „Wohnmeile Halstenbek“ oder kurz auch die „Möbelmeile“.[6][7]
Etymologie des Namens Halstenbek
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Halstenbek lässt sich in der Namensform Halstenbeke bis auf das Jahr 1296 zurückverfolgen, daneben erscheinen immer wieder abweichende Schreibweisen, wie auf Johannes Mejers Landtcarte von dem Fürstenthumbe Stormarn von 1650 als Halsebeck, oder auf Johann Baptist Homanns Tablua Generalis Hosatiae von 1730 Halsebek. Der Name setzt sich aus drei Teilen zusammen. Bei Halsten handelt es sich um eine Wortverdopplung aus dem gotischen Hal oder Hallus (altenglisch Haell und dänisch Hald) in der ersten Silbe und dem plattdeutschen Begriff Sten in der zweiten Wortsilbe, wobei alle Begriffe für Stein stehen. Der Begriff Bek bezeichnet im plattdeutschen Bach. Demnach würde der Name Halstenbek für Steinbach (genauer Steinsteinbach) stehen.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahl von Halstenbek war lange Zeit auf dörflichem Niveau und stieg erst ab der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert und besonders nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erneut erheblich an. Bis in das 18. Jahrhundert wurden nur die Zahl der steuerpflichtigen Bürger und für das Jahr 1788 die Zahl der in Halstenbek ansässigen Familien überliefert:
- 1464: 6 Steuerpflichtige
- 1591: 16 Steuerpflichtige
- 1666: 18 Steuerpflichtige
- 1787: 203 Steuerpflichtige
- 1788: 73 Familien
- 1803: 407 Einwohner
- 1909: 2189 Einwohner
- 1939: 3627 Einwohner
- 1950: 6579 Einwohner
- 1985: 15.209 Einwohner
- 2006: 16.200 Einwohner
- 2011: 16.789 Einwohner
- 2019: 18.198 Einwohner
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ergebnisse älterer Kommunalwahlen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Die seit der Wahl 2023 aktuelle Sitzverteilung in der Gemeindevertretung zeigt das nebenstehende Diagramm.[3] Bürgervorsteherin ist seit 2023 Katrin Ahrens (CDU).[9]
Parteien und Wählergemeinschaften | Stimmen 2018 |
% 2018 |
Sitze 2018 |
Stimmen 2013 |
% 2013 |
Sitze 2013 |
Stimmen 2008 |
% 2008 |
Sitze 2008 |
Stimmen 2003 |
% 2003 |
% 1998 | ||
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 2230 | 34,3 | 9 | 2086 | 36,1 | 13 | 2071 | 35,2 | 14 | 3128 | 47,3 | 41,0 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 1668 | 25,6 | 7 | 1645 | 28,5 | 10 | 1441 | 24,5 | 9 | 1583 | 23,9 | 37,3 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 1843 | 28,3 | 8 | 1591 | 27,5 | 10 | 1616 | 27,5 | 10 | 1311 | 19,8 | 14,4 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 671 | 10,3 | 3 | 455 | 7,9 | 3 | 707 | 12,0 | 4 | 595 | 9,0 | 7,3 | |
Gesamt | 98,5 | 27 | 100 | 36 | 99,2 | 37 | 6617 | 100 | 100 | |||||
Wahlbeteiligung | 46,4 % | 42,7 % | 52,0 % | 62,5 % |
Nachdem Doris von Haaren, die als CDU-Direktkandidatin gewählt worden war, aus der CDU-Fraktion in die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gewechselt war, verfügte die CDU von 2020 bis zur Wahl 2023 nur noch über acht, die Grünen dagegen über neun Mandate.[10]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzten Bürgermeister waren:[11][12]
- 1959–1979: Wilhelm Kelting
- 1979–1989: Gerhard Flomm (CDU)
- 1989–2007: Bruno Egge (parteilos)
- 2007–2017: Linda Hoß-Rickmann (parteilos)
- 2017–2023: Claudius von Rüden (SPD)
- seit 2023: Jan Krohn (CDU)[13]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde am 21. Oktober 1969 genehmigt.
Blasonierung: „In Gold auf schwarzem Schildfuß, darin ein silberner Wellenbalken, drei grüne Tannen, die mittlere etwas höher als die beiden anderen, mit goldenen, in den Schildfuß hinabreichenden Wurzeln.“[14]
Das Wappen von Halstenbek wurde aus einem älteren Gemeindewappen entwickelt. Auch heute nennt sich die Gemeinde „Wiege des deutschen Waldes“, 75 % ihrer Anbaufläche dienen allein der Forstbaumzucht. Millionen von Forstpflanzen aller Arten kommen jährlich von Halstenbek aus zum Versand. Allein 60 % aller Forstpflanzen, die zum Anbau des deutschen Waldes jährlich verpflanzt werden, sind in Halstenbek gezüchtet. Außerdem gehen sehr viele Sendungen in andere europäische Länder. Den Ruf einer weltwirtschaftlichen Bedeutung des Ortes bestätigt das Gemeindewappen. Dem Überwiegen der Nadelhölzer als Zuchtpflanze entsprechend ist die Baumschulwirtschaft durch drei Tannen im Wappen dargestellt. Die golden bewurzelten Bäume deuten den geschäftlichen Ertrag an. Der Wellenbalken im Schildfuß soll den zweiten Bestandteil des Ortsnamens „-bek“, bedeutungsgleich mit Bach, wiedergeben und auf den hauptsächlich unterirdisch verlaufenden Dorfbach „Ballerbek“, der nur noch am Halstenbeker Bahnhof ca. 50 m oberirdisch verläuft, verweisen.
Das Wappen wurde von dem Brunsbütteler Heraldiker Willy „Horsa“ Lippert gestaltet.
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flagge wurde am 19. April 1985 genehmigt.
Das Flaggentuch ist in einen breiteren mittleren und je einen schmaleren Streifen oben und unten – der obere grün, der untere schwarz – geteilt. Auf dem gelben mittleren Streifen und in den schwarzen unteren mit den Wurzeln hinabreichend, die drei Tannen des Gemeindewappens, aus der Mitte in Richtung auf den Flaggenstock deutlich verschoben; auf dem unteren Streifen der durchgehende Wellenbalken des Gemeindewappens in flaggengerechter Tingierung.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Halstenbek unterhält Städtepartnerschaften, seit 1984 mit dem oberösterreichischen Hartkirchen[15], sowie seit dem 6. Oktober 1990 mit dem mecklenburgisch-vorpommerschen Lübz.
Ehrenamtspreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2010 wird von der Gemeinde Halstenbek jährlich der Ehrenamtspreis[16] verliehen. Er soll das freiwillige Engagement jener Bürger würdigen, die sich in besonderem Maße für das Wohl ihrer Mitbürger eingesetzt haben. Die zu Ehrenden erhalten ein vom Künstler Rupprecht Matthies gestaltetes persönliches „Wortkunstwerk“ und werden auf der Ehrenamtstafel im Rathaus benannt. Die Gemeindewerke Halstenbek sponsern den Preis mit einem Geldbetrag in Höhe von 500,-€. Die Entscheidung über die Auszeichnung trifft der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport der Gemeinde Halstenbek. Bisher wurden folgende Bürger geehrt:
- 2010: Lore Loerbrocks (sozialer Einsatz) und Joachim Stahl (Jugendsport-Betreuer)
- 2011: Ursula Lüdemann (AWO)
- 2012: Dorothea Carstensen, Andreas Stanislaus und Wilfried Bestmann (über 100 Blutspenden)
- 2013: Hildegard Lunau (Geschichtswerkstatt und Baumschulmuseum)
- 2014: Helmut Salinger (Naturschutz)
- 2015: Harald Grelck (70 Jahre Freiwillige Feuerwehr)
- 2016: Christine Blanckenburg (Willkommenskultur in der Flüchtlingshilfe) und Ude Hintz (sozialer Einsatz)
- 2018: Claudia Daffertshofer (Naturschutz am Krupunder See)[17]
- 2019: Rolf Hoyer (Deutsches Baumschulmuseum)[18]
- 2020: Manuela Dinter (Öffentlichkeitsarbeit Freiwillige Feuerwehr)
- 2021: Jürgen Heidorn und Rainer Bornholdt (Einsatz für Mensch und Natur)
- 2022: Ute Hanßmann (44 Jahre Halstenbeker Spieliothek)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das älteste Haus Halstenbeks ist das 1795 gebaute „Tante Dora Haus“ in der Hauptstraße 22. Der ehemalige Vollhof wurde 1938 um den Stall gekürzt und es blieb der Wohnteil. Das zweitälteste Haus ist das als ehemaliges „Armenhaus“ bekannte Reetdachhaus in der Königstraße 24 aus dem Jahr 1843.
Deutschlandweit wurde Halstenbek im Jahr 1997 durch den Einsturz der Dachkonstruktion einer in Bau befindlichen Sporthalle in modernem Design bekannt. Das seitdem von allen Bürgern als „Knick-Ei“ bezeichnete Gebäude stürzte nach einem Wiederaufbau 1998 erneut ein. Ab dem 16. Dezember 2006 wurde die eingestürzte Halle abgetragen und an der freigewordenen Stelle eine neue Sporthalle in konventioneller Bauweise errichtet, die am 5. September 2008 eingeweiht wurde.
Naturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ortsteil Krupunder liegt der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene Krupunder See, ein beliebtes Naherholungsziel.
Religion/Kirchengemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gemeindegebiet gibt es seit Mitte der 1950er Jahre zwei eigenständige Kirchengemeinden; die evangelisch-lutherische und die katholische Kirchengemeinde entstanden aufgrund der Flüchtlingsströme in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wachstum der politischen Gemeinde Halstenbek. Bis Mitte 2012 existierte noch eine Neuapostolische Kirchengemeinde.
Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Halstenbek ist aus dem benachbarten Kirchspiel Rellingen hervorgegangen, zu dem sie noch bis 1957 gehörte. Sie wurde ausgepfarrt und eigenständig mit dem Bau der Erlöserkirche als roten Backstein-Hallenbau an der Friedrichstraße Mitte der 1950er Jahre. Heute hat die Gemeinde zwei Gottesdienst- und Predigtstätten: Neben der Erlöserkirche wurde Anfang der 1980er Jahre das Gemeindezentrum Arche Noah in Halstenbek-Krupunder am Haselweg gebaut. Das Gemeindegebiet ist identisch mit dem der politischen Gemeinde Halstenbek. Heute gehören etwa 6500 Frauen, Männer und Kinder der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde an.
Der katholischen Gemeinde Halstenbek mit ihrer Herz-Jesu-Kirche an der Ecke Dockenhudener Chaussee/Friedrichshulder Weg, ein einschiffiger Backsteinbau mit kleiner Apsis und niedrigem Turm, gehören etwa 2350 Mitglieder der katholischen Gemeinde an. Etwa 180 von ihnen finden in der einschiffigen Kirche gleichzeitig Platz. Neben der politischen Gemeinde Halstenbek gehören auch die Gemeinden Ellerbek und Bönningstedt sowie Teile der Gemeinde Rellingen zur Kirchengemeinde. Am 1. April 2007 wurden die Pfarreien Herz-Jesu Halstenbek und St. Michael / St. Pius Pinneberg zur neugegründeten Pfarrei St. Katharina von Alexandrien (Pinneberg) zusammengefasst. Die Kirchengemeinden sind jedoch weiterhin eigenständig.
Kulturelle Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Theater AG Wolfgang Borchert Gymnasium[19]
Kulturkreis Halstenbek[20]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde zeichnet sich nach wie vor durch eine große Anzahl an Baumschulen aus („Gemeinde im Grünen“) und trägt den Slogan „Halstenbek – die Wiege des Waldes“. Sie liegt im größten Baumschulgebiet der Welt. Da der Umfang der bewirtschafteten Flächen jedoch in jüngerer Zeit aufgrund von Betriebsschließungen zurückging, konnten größere Areale als Bauland ausgewiesen werden, die vorwiegend zum Bau von Eigenheimen, z. T. jedoch auch Gewerbebetrieben genutzt werden. Auf Grund der guten Verkehrsanbindung genießt Halstenbek eine hohe Attraktivität insbesondere bei jungen Familien aus der angrenzenden Metropole Hamburg, die ein neues Heim suchen. In Halstenbek existiert die so genannte „Wohnmeile Halstenbek“, in der Unternehmen verschiedener Branchen sowie Einrichtungs- und Möbelhäuser und Restaurants angesiedelt sind. Anfang der 1990er Jahre besuchten bis zu 100.000 Menschen jährlich die an der A 23 gelegene Wohnmeile.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt Halstenbek liegt an der parallel zur Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel verlaufenden S-Bahn-Strecke. Der ÖPNV wird innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) durch die S-Bahn-Stationen Halstenbek und Krupunder der Linie S3 und durch die Buslinien 184, 185, 281 und 285 der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) durchgeführt. Außer über die Autobahn A 23 mit den Anschlussstellen Halstenbek/Rellingen und Halstenbek-Krupunder ist Halstenbek auch durch ein engmaschiges Straßennetz mit den Nachbargemeinden verbunden.
Linie | Verlauf |
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Pinneberg – Thesdorf – Halstenbek – Krupunder – Elbgaustraße – Eidelstedt – Stellingen (Arenen) – Langenfelde – Diebsteich – Altona – Königstraße – Reeperbahn – Landungsbrücken – Stadthausbrücke – Jungfernstieg – Hauptbahnhof – Hammerbrook (City Süd) – Elbbrücken – Veddel (BallinStadt) – Wilhelmsburg – Harburg – Harburg Rathaus – Heimfeld (TU Hamburg) – Neuwiedenthal – Neugraben |
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde hat sechs Kindergärten bzw. Kindertagesstätten, die Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek im alten Ortskern, die Grundschule Bickbargen und das Wolfgang-Borchert-Gymnasium im Ortsteil Krupunder. Für außerschulische Bildung und als Jugendhilfe Einrichtung, ist das Jugendzentrum JubA23 der Gemeinde zuständig. Einer hohen Wertschätzung erfreut sich ferner die seit 1994 in Halstenbek bestehende japanische Schule, die ihren Einzugsbereich bis nach Hamburg hinein hat und offensichtlich sogar den Zuzug einer größeren Zahl von aus Japan stammenden Familien nach Halstenbek begünstigt hat.
Volkshochschule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Volkshochschule Halstenbek gGmbH ist eine staatlich anerkannte Einrichtung auf kommunaler Ebene, die mit der Weiterbildung Erwachsener, Kinder und Jugendliche beauftragt ist. Sie bietet ein offenes Angebot in den Programmbereichen
- Gesellschaft & Leben
- Beruf & Karriere
- Sprachen & Verständigung
- Gesundheit & Fitness
- Junge vhs
- Spezial
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Halstenbek geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Pein (1883–1962), Unternehmer, unter dessen Leitung sich die Firma Pein & Pein zur größten deutschen Forstbaumschule entwickelte; 1953 Ehrenbürger von Halstenbek
- Hildi Schmidt Heins (1915–2011), Malerin, Bildhauerin und Fotografin
- Marlon Krause (* 1990), Fußballspieler
Mit Halstenbek verbunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhard Suhren (1916–1984), Fregattenkapitän, U-Boot-Kommandant, starb in Halstenbek
- Manfred Steffen (1916–2009), Schauspieler, lebte in Halstenbek
- Franz Erhard Walther (* 1939), Künstler, lebte in Halstenbek
- Valeri Krivoborodov (* 1947), Cellist, lebt in Halstenbek
- Barbara Schmidt Heins (* 1949), Künstlerin, lebt in Halstenbek
- Bernhard Koch (* 1962), Journalist, Filmemacher und niederdeutscher Autor, lebt in Halstenbek
- Stéphane Richer (* 1966), ehem. Sportdirektor der Hamburg Freezers, lebte in Halstenbek
- Larissa Boehning (* 1971), Schriftstellerin, ist in Halstenbek aufgewachsen
- Christian Titz (* 1971), Fußballtrainer, lebte in Halstenbek
- Martin Vandreier, geb. Schrader (* 1974), Musiker (Fettes Brot), lebte in Halstenbek
- Matti Schindehütte, geb. Lembke (* 1975), deutscher Pfarrer, evangelischer Theologe und Filmproduzent, lebte in Halstenbek
- Laura Ludwig (* 1986), Beachvolleyballspielerin, lebt seit 2022 in Krupunder[21]
- Gzuz (* 1988), Rapper, lebt in Halstenbek
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Klein, Hans Peter Maack: Halstenbek einst + jetzt, 2 Bände. Halstenbek 1980.
- Erika Rathjen, Herbert Lorenz: Halstenbek – Bilder aus alter und neuer Zeit. W u. L Verlag, Rellingen 1986.
- Brigitte Wolf: Gemeindechronik Halstenbek. Gemeinde Halstenbek, Halstenbek 1991.
- Gemeinde Halstenbek (Hrsg.): Gemeinde Halstenbek. Jubiläumsschrift zur 700-Jahr-Feier (1296–1996). WEKA, Kissing 1996.
- Geschichtswerkstatt Halstenbek (Hrsg.): Ein Blick ins alte Halstenbek. Halstenbek 2000.
- Elfriede Bock, Hildegard Lunau, Göran Meyer: Halstenbek – Menschen an der Wiege des Waldes. Sutton, Erfurt 2002.
- Reinhard Schlifke: Die Geschichte der Bahnhöfe Pinneberg, Prisdorf und Halstenbek. Sutton, Erfurt 2007.
- Geschichtswerkstatt Halstenbek, Fotogruppe der vhs Halstenbek: Halstenbek – Bilder vom Wachsen einer Gemeinde. Halstenbek 2009.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Band 4: Groß Sarau – Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verlag Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 87 (dnb.de [abgerufen am 1. Mai 2020]).
- ↑ a b Gemeindeteile Halstenbek. Abgerufen am 18. Juli 2024.
- ↑ Halstenbek [Deutschland] – Historische Karten. Abgerufen am 18. Juli 2024 (Arcanum Karten).
- ↑ Claus Ahrens: Vorgeschichte des Kreises Pinneberg und der Insel Helgoland. Wachholtz, Neumünster 1966.
- ↑ Brigitte Wolf: Gemeindechronik Halstenbek. Gemeinde Halstenbek, Halstenbek 1991.
- ↑ Gemeinde Halstenbek (Hrsg.): Gemeinde Halstenbek. Jubiläumsschrift zur 700-Jahr-Feier (1296–1996). WEKA, Kissing 1996.
- ↑ Gemeinde Halstenbek (Hrsg.): Gemeinde Halstenbek. Jubiläumsschrift zur 700-Jahr-Feier (1296–1996). WEKA, Kissing 1996, S. 19. nach Wolfgang Laur: Die Ortsnamen im Kreise Pinneberg. Wachholtz, Neumünster 1978, ISBN 3-529-04352-4.
- ↑ Gemeinde Halstenbek: Kommunalpolitik. Abgerufen am 21. Oktober 2023.
- ↑ In Halstenbek wird das Wahlergebnis auf den Kopf gestellt. 8. September 2020, abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Die Gemeinde Halstenbek sucht Bürgermeister. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 13. Januar 2005, abgerufen am 14. Oktober 2022.
- ↑ Halstenbek: „Fang’ bei Vater Staat an“. In: shz.de. Pinneberger Tageblatt, 17. April 2018, abgerufen am 14. Oktober 2022.
- ↑ Ab dem 1. Februar 2023 ist Jan Krohn für die kommenden 6 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Halstenbek. Abgerufen am 2. Februar 2023.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Partnergemeinden. Homepage der Gemeinde Hartkirchen, abgerufen am 23. Juni 2016.
- ↑ Bürgerschaftliches Engagement in Halstenbek ehren! 7. Februar 2019, abgerufen am 24. April 2019.
- ↑ Ehrenamtspreis 2018. In: Hamburger Abendblatt. 25. Januar 2018, abgerufen am 28. Januar 2018.
- ↑ Ehrenamtspreis für einen „Schatz“. In: shz.de. 17. Juni 2019, abgerufen am 26. Februar 2021.
- ↑ wo-bo-theater-ag. Abgerufen am 13. September 2018.
- ↑ aktuell. Kulturkreis Halstenbek e. V., abgerufen am 13. September 2018.
- ↑ Werner Langmaack: Laura Ludwig: „Ins Halstenbeker Haus haben wir uns verliebt“. In: Hamburger Abendblatt. Abgerufen am 8. Mai 2024.