Gebetsfahne

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Gebetsfahnen in Ladakh, Indien

Gebetsfahnen oder Gebetsflaggen (tib.: rlung rta; རླུང་རྟ་; deutsch: Windpferd) sind heute im Buddhismus übliche Fahnen in meist kleiner rechteckiger Form.

Sie werden von den Gläubigen bis zur vollständigen Verwitterung dem Wind ausgesetzt, damit nach ihrer Überzeugung die Gebete dem Himmel zugetragen werden.

Diese Fahnen sind im Gebiet des tibetischen Kulturraumes, im Himalaya einschließlich der gesamten tibetischen Hochebene und teilweise auch in den angrenzenden Regionen, an jedem Bergpass und auf jedem Gipfel zu finden. Sie haben in der Regel mit der Reihenfolge von links nach rechts oder bei sternförmig aufgehängten Fahnen von innen nach außen die Farben Blau, Weiß, Rot, Grün und Gelb. Die Zahl Fünf spielt im tibetischen Buddhismus eine zentrale Rolle und verkörpert die vier Himmelsrichtungen sowie das Zentrum (siehe Stupa). Die Farben stehen für jeweils ein Element, Blau für die Leere (den Raum, den Himmel), Weiß für die Luft (die Wolken, den Wind), Rot für das Feuer, Grün für das Wasser und Gelb für das Erdelement.[1]

Oft werden Gebetsfahnen mittels traditionellen Holzdrucks mit Symbolen, Mantras und/oder Gebeten bedruckt. Sie werden heute aber auch mit modernen Druckverfahren und aus Materialien wie Polyester gefertigt.[2] Mantraaufdrucke beinhalten oft wie bei den Manisteinen das traditionelle tibetische Mantra „Om mani padme hum“. Dieses soll für das Glück aller fühlenden Wesen mit dem Wind in die Welt hinausgetragen werden. Zur Unterstützung dieses Anliegens ist auf vielen Gebetsfahnen in der Mitte der Mantraaufdrucke die mythologische Figur des tibetischen Windpferdes (རླུང་རྟ་, rlung-rta) abgebildet, damit durch das Flattern der mit dem im Wind fliegenden Pferd versehenen Fahnen die Gebete besonders wirksam in den Himmel getragen werden sollen.

Häufig befinden sich in den Ecken der Fahnen die vier „Kraft-“ oder „Symboltiere“ der vier Himmelsrichtungen: oben links der Garuda, oben rechts der Drache, unten links der Tiger und unten rechts der Schneelöwe. Diese umrahmen ein Windpferd in der Mitte.[3]

Aufhängungsorte

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Gebetsfahnen werden besonders auf Berggipfeln, an Bergpässen oder Stupas aufgehängt. Viele Buddhisten hängen Gebetsfahnen auch an ihr Wohnhaus. In manchen Bergorten Nepals werden große einfarbige Gebetsfahnen wie Flaggen an Masten gehängt und manchmal an Festtagen gewechselt.

  • Diane Barker: Tibetische Gebetsfahnen: Vertrauen Sie Ihre Gebete dem Wind an. / Text und Photogr. Diane Barker. Aus dem Engl. von Zoe Weller. Hugendubel, Kreuzlingen u. a. 2003, ISBN 3-7205-2376-4.
  • Tad Wise: Blessings on the Wind: The Mystery & Meaning of Tibetan Prayer Flags. Chronicle Books, San Francisco 2002, ISBN 0-8118-3435-2.
  • Robert Beer: Die Symbole des tibetischen Buddhismus (= Diederichs gelbe Reihe.). Hugendubel, Kreuzlingen u. a. 2003, ISBN 3-7205-2477-9 (Originaltitel: Handbook of Tibetan buddhist symbols.).
  • Samten G. Karmay: The Wind-Horse and the Well-Being of Man. In: Charles Ramble, Martin Brauen (Hrsg.): Anthropology of Tibet and the Himalaya. Proceedings of the International Seminar at the Ethnological Museum of the University Zurich, September 21–28, 1990. Vajra Publications, Kathmandu 2008, ISBN 978-9937-506-03-8, S. 150–157.

Einzelnachweise

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  1. Timothy Clark: Die Gebetsfahnentradition (Memento des Originals vom 12. Juli 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prayerflags.com. (englisch).
  2. Gebetsfahnen in Bhutan. In: Bhutan Insight. Abgerufen am 26. April 2023.
  3. Robert Beer: The Handbook of Tibetan Buddhist Symbols. Serindia Publications, Chicago / London 2003, ISBN 978-1-932476-03-3, S. 68 (bei Google-books [englisch]).
Commons: Prayer flags – Sammlung von Bildern