Flughafen Bukarest Henri Coandă

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Flughafen Bukarest Henri Coandă
Bukarest/Henri Coandă (Rumänien)
Bukarest/Henri Coandă (Rumänien)
Bukarest/Henri Coandă
Kenndaten
ICAO-Code LROP
IATA-Code OTP
Koordinaten 44° 34′ 20″ N, 26° 6′ 8″ OKoordinaten: 44° 34′ 20″ N, 26° 6′ 8″ O
Höhe über MSL 96 m  (315 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 16 km nördlich von Bukarest
Straße DN1 E60
Nahverkehr Bus, Regionalbahn
Basisdaten
Eröffnung 1968
Betreiber Compania Nationala AIHCB S.A.
Fläche 605[1] ha
Terminals 1
Passagiere 14.698.845[2] (2023)
Luftfracht 35.841 t[2] (2023)
Flug-
bewegungen
128.594[2] (2023)
Start- und Landebahnen
08R/26L 3500 m × 45 m Asphalt
08L/26R 3500 m × 45 m Asphalt



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Der Flughafen Bukarest Henri Coandă (rumänisch Aeroportul Internațional Henri Coandă București, IATA-Code: OTP, ICAO-Code: LROP), früher Flughafen Bukarest-Otopeni, ist der größere der beiden internationalen Verkehrsflughäfen der rumänischen Hauptstadt Bukarest (IATA-Code BUH für beide) und der wichtigste Flughafen des Landes. Beide Flughäfen befinden sich nördlich von Bukarest, Flughafen Bukarest-Băneasa – Aurel Vlaicu (BBU) ist älter, näher an der Stadt, und hat nur eine Start- und Landebahn. Der neuere Flughafen mit zwei Bahnen befindet sich bei der Kleinstadt Otopeni und dient als Drehkreuz für die rumänische staatliche Fluggesellschaft TAROM.

Der Flughafen geht auf einen 1940 eröffneten Militärflugplatz zurück, der im Frühjahr 1941 als Zwischenlandeplatz der deutschen Luftwaffe im Rahmen des Balkanfeldzugs der Wehrmacht diente. Der Flugplatz wurde 1943 ausgebaut und wurde ein Stützpunkt deutscher Abfangjäger gegen alliierte Bomber. Länger hier stationierte Staffeln waren von Mai 1943 bis August 1944 die Bf 110 der 10. und 12. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 6 (10. und 12./NJG 6) sowie von Dezember 1943 bis August 1944 die 2. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 100 (2./NJG 100). Der Flugplatz wurde am 4. April und 26. August 1944 Ziel von Bombenangriffen der Fifteenth Air Force der United States Army Air Forces.[3][4]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die rumänische Luftwaffe die Start- und Landebahn, die noch 1944 auf 1200 Meter verlängert worden war. Sie unterhält hier bis heute den Fliegerhorst 90.[5] Ab 1965 wurde am Umbau des Militärflugplatzes zu einem zivilen Flughafen gearbeitet. Dazu wurde die Bahn 08/26 auf 3500 Meter verlängert und ab 1968 erste internationale Flüge abgewickelt. Das Terminal für bis zu 1,2 Millionen Passagiere wurde am 13. April 1970 eröffnet und dient bis heute als internationales Ankunftsterminal. 1987 wurde die in einem Abstand von nur 1100 Metern errichtete Parallelbahn 08L/26R in Betrieb genommen.[6]

Im Mai 2004 wurde der Flughafen nach dem Flugpionier und Entwickler Henri Coandă benannt. Im März 2011 wurde ein neuer Fingerdock in Betrieb genommen.[7]

Im April 2012 zogen alle Linienflüge, die bisher auf dem kleineren Flughafen Băneasa abgefertigt wurden, nach Otopeni um, da Băneasa ab diesem Datum ausschließlich dem Geschäftsreiseverkehr dient.[8]

2017 verzeichnete der Flughafen 12,802 Millionen Passagiere.[9]

Abfertigungsgebäude

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Innenansicht des Terminals

Der Flughafen verfügt über ein Terminal für alle Inlandsverbindungen und internationale Flüge. Es besitzt 24 Gates, von denen 14 mit Fluggastbrücken ausgestattet sind.[7] Darüber hinaus stehen Flugreisenden drei Business Class lounges sowie drei V.I.P. lounges zur Verfügung.[10]

Fluggesellschaften und Ziele

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Eine Boeing von TAROM an einer Fluggastbrücke

Bukarest Henri Coandă ist der Heimatflughafen der einheimischen TAROM, die auch die aktivste Fluggesellschaft am Flughafen ist. Sie führt innereuropäische und nationale Flüge durch.

Die Charterfluggesellschaft Air Bucharest betreibt wie auch die ungarische Wizz Air und die irische Ryanair eine Basis an dem Flughafen. Außerdem operieren verschiedene andere europäische Fluggesellschaften.

Business Class lounge am Flughafen in Bukarest

Interkontinentalverbindungen bestehen nur ins nördliche Afrika (z. B. Tunesien) und in den Nahen Osten. Eine Verbindung nach Nordamerika (New York) wurde im Jahr 2008 von Delta Airlines angeboten, aber einige Monate nach Beginn wieder eingestellt.

Verkehrsanbindung

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Bahn: Am 13. Dezember 2020 wurde eine direkte Zugverbindung vom Flughafenbahnhof, der 100 Meter westlich des Terminals liegt, zum Hauptbahnhof Gara de Nord (Bukarest Nord) im Betrieb genommen. Die Züge verkehren rund um die Uhr sieben Tage die Woche alle 40 Minuten. Die Fahrzeit beträgt 20 Minuten und die einfache Fahrt kostet 5 Lei, etwa 1 Euro. Die Linie wird von den Betreibern CFR Călători und Transferoviar Călători bedient.[11][12][13] Die Stichstrecke ist eingleisig und nicht elektrifiziert.

Bus: Es gibt zwei Express-Buslinien in die Innenstadt, Linie 780 und Linie 783. Beide Linien verbinden den Flughafen Otopeni mit dem Flughafen Bukarest-Băneasa. Von dort aus verkehrt die Linie 780 zum Gara de Nord, die Linie 783 über die wichtigsten Plätze in der Innenstadt, unter anderem Piața Charles de Gaulle, Piața Victoriei, Piața Romană, Piața Universității und zum Piața Unirii. Die Bushaltestelle befindet sich im Erdgeschoss des Flughafengebäudes, eine Etage unterhalb der Ankunft. Die Fahrt in die Innenstadt dauert eine knappe Stunde und kostet rund 2 Euro (Stand 2018).

PKW: Der Flughafen liegt 20 Kilometer nördlich der Innenstadt. Die Nationalstraße DN1 führt dorthin. Die 2012 eröffnete Autobahn A3 verläuft einige Kilometer östlich vom Flughafen, ohne über einen direkten Anschluss zu verfügen.

Taxi: Vom Flughafen aus gelten Taxi-Festpreise einer Gesellschaft („Fly“) in die Innenstadt. Es bieten auch andere Taxis ihre Dienste an, diese sind allerdings in der Regel deutlich teurer oder nehmen Festpreise. Die in den Verhandlungen mit den Taxifahrern genannten Preise sind in der Regel Euro-Beträge.

Im Bereich des Flughafens Bukarest-Otopeni/-Henri Coanda kam es von 1971 bis Dezember 2018 zu acht Totalverlusten von Flugzeugen. Bei zwei davon kamen 65 Menschen ums Leben.[14]

  • Am 31. März 1995 stürzte ein Airbus A310-300 der TAROM (YR-LCC) in der Nähe von Balotești auf dem Weg von Bukarest nach Brüssel kurz nach dem Start ab. Alle 60 Insassen starben. Im Abschlussbericht der Flugunfallermittler wurden die Bewusstlosigkeit des Kapitäns, den von ihm ausgelösten asymmetrischen Schub und das Unvermögen des Ersten Offiziers, die Folgen der ersten beiden Faktoren auszugleichen als Unfallfaktoren festgestellt (siehe auch TAROM-Flug 371).[15]
  • Am 30. Dezember 2007 kollidierte eine Boeing 737-300 der TAROM (YR-BGC) in Bukarest während des Startlaufs in dichtem Nebel mit einem auf der Startbahn zurückgelassenen Baufahrzeug. Die Maschine wurde irreparabel beschädigt, unter den 123 Insassen gab es jedoch keine Todesopfer.[16]

Einzelnachweise

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  1. Technical Information. bucharestairports.ro, abgerufen am 4. September 2024 (englisch).
  2. a b c Air Traffic Statistics. bucharestairports.ro, abgerufen am 4. September 2024 (englisch).
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935-45 | Romania. Dezember 2014, S. 14 (englisch, ww2.dk [PDF]).
  4. Kevin A. Mahoney: Fifteenth Air Force against the Axis: Combat Missions over Europe during World War II. Scarecrow Press, Lanham, Maryland 2013, ISBN 978-0-8108-8495-3, S. 216 (englisch, google.ro).
  5. Angaben auf der Seite der rumänischen Luftstreitkräfte. Archiviert vom Original am 14. Mai 2014; abgerufen am 13. Mai 2014 (englisch).
  6. FlugRevue Oktober 2010, S. 72–75, Drehkreuz für Rumänien – Aeroportul International Henri Coanda.
  7. a b Andra Drochioiu: Otopeni Airport has new terminal following EUR 60 M investment. In: Nine O’Clock. 30. März 2011, abgerufen am 20. September 2011.
  8. romanliberia.ro – Cum va arăta aeroportul de lux din Băneasa (rumänisch) 9. März 2011.
  9. Traficul aerian a explodat anul trecut, Pro TV 6. März 2018
  10. Bucharest Airports – VIP & Business Lounges – Henri Coandă. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  11. Rute trenuri. Abgerufen am 25. Februar 2021 (rumänisch).
  12. Conexiune tren. In: Aeroportul Internaţional Henri Coandă Bucureşti. Abgerufen am 26. Februar 2021 (rumänisch).
  13. Railway connections for Romanian airports. In: Railway Pro. 11. Januar 2021, abgerufen am 9. April 2021 (englisch).
  14. Flughafendaten im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. Januar 2018.
  15. Flugunfalldaten und -bericht des A310 YR-LCC im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 15. Dezember 2018.
  16. Flugunfalldaten und -bericht der B-737-300 YR-BGC im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. August 2020.