Fleckenkolibri
Fleckenkolibri | ||||||||||
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Fleckenkolibri | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||
Talaphorus | ||||||||||
Mulsant & Verreaux, 1874 | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||
Talaphorus chlorocercus | ||||||||||
(Gould, 1866) |
Der Fleckenkolibri (Talaphorus chlorocercus, Syn.: Leucippus chlorocercus) ist ein Vogel aus der Familie der Kolibris (Trochilidae) und die einzige Art der somit monotypischen Gattung Talaphorus. Das Verbreitungsgebiet umfasst Teile von Kolumbien, Ecuador, Brasilien und Peru. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fleckenkolibri erreicht eine Körperlänge von 12 cm, wobei Flügel 5,8 cm, der Schwanz 4 cm und der Schnabelrücken 1,9 cm ausmachen. Die Oberseite und die Flügeldecken sind grün, wobei der Oberkopf und der Nacken eher bronzen gefärbt sind. Die Unterseite ist hellgrau, die Kehle von metallisch grünen Flecken durchzogen. Die dunkelgraubraunen Unterschwanzdecken sind weiß gesäumt. Hinter den Augen liegt ein weißer Fleck. Der Schwanz ist grün, die seitlichen Steuerfedern haben ein dunkle subterminale Binde und graue Spitzen.[1]
Verhalten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie gelten als Einzelgänger und sammeln vom Laub Insekten oder schweben in den verschiedenen Stratifikationsschichten vor kleineren Blüten um Nektar zu sammeln. Dabei agieren sie territorial und verscheuchen andere konspezifische Arten. Sie gelten als neugierig und so kann es passieren, dass sie selbst vor Menschen kurz herumschwirren, um diese zu überprüfen.[2]
Lautäußerungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ihr Ruf kling wie ein scharfes sik, sik, sik etc., das keinem bestimmten Muster folgt. So kann dabei auch nur eine gemächliche Reihe von einzelnen, doppelten oder dreifachen Piepstöne herauskommen. Meist sitzen sie beim Singen auf freiliegenden Zweigen in Höhen zwischen 2 und 4 Metern.[3]
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Puerto Nariño wurden sie im März in Brutstimmung beobachtet. Auf der Isla Corea in der Nähe von Leticia wurden sie relativ häufig gesichtet.[3] Nach Brasilien zieht sich das Verbreitungsgebiet von Leticia über Feijoal in den Bundesstaat Amazonas.[4] In Ecuador kommen sie in den Tiefebenen im Nordosten von Ecuador vor. Hier sind sie am Río Napo bis nach Puerto Misahuallí verbreitet.[5] In Peru kommen sie in relativ trockenem Gestrüpp und an den Rändern von trockenen Wäldern im Nordosten des Landes vor. Hier sind sie in Höhen unter 800 Metern präsent.[6]
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]John Gould beschrieb den Fleckenkolibri unter dem Namen Leucippus chlorocercus. Die Typusexemplare stammten aus Nauta, sowie vom Unter- und Oberlauf des Río Ucayali.[7] lange wurde er unter der von Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte 1850 eingeführten Gattung Leucippus geführt.[8][A 1] Der Gattungsname bezieht sich auf »Leukippos Λεύκιππος« aus der griechischen Mythologie.[9] Heute gilt er als einzige Art der von Étienne Mulsant und Édouard Verreaux 1874 für den Fleckenkolibri eingeführten monotypischen Gattung Talaphorus. Dieser Name ist ein griechisches Wortgebilde aus »talas ταλας« für »armseelig« und »-phoros, pherō -φορος, φερω« für »-tragend, tragen«.[10] Der Artname setzt sich aus den griechischen Worten »chloros χλωρός« für »grün« und »kerkos κερκος« für »Schwanz« zusammen.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Conspectus generum avium. Band 1. E. J. Brill, Leiden 1850 (biodiversitylibrary.org).
- John Gould in Philip Lutley Sclater, Osbert Salvin: Catalogue of Birds collected by E, Bartlett on the River Ucayali, Eastern Peru, with Notes and Descriptions of New Species. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London for the Year 1866. 1866, S. 175–201 (biodiversitylibrary.org).
- Rolf Grantsau: Die Kolibris Brasiliens. Ein Bestimmungsschlüssel für alle Kolibriformen Brasiliens. Expressão e Cultura, Rio de Janeiro 1988, ISBN 85-208-0101-3.
- Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A guide to the birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986, ISBN 0-691-09250-8 (google.de).
- Étienne Mulsant, Édouard Verreaux: Histoire naturelle des oiseaux-mouches ou colibris constituant la famille des trochilidés. Band 1. Bureau de la Société Linnéenne, Lyon 1874 (biodiversitylibrary.org).
- Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Status, Distribution, and Taxonomy. Band 1. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8720-X.
- Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Talaphorus chlorocercus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 16. Januar 2024.
- Factsheet auf BirdLife International
- Fleckenkolibri (Talaphorus chlorocercus) auf eBird.org
- Fleckenkolibri (Talaphorus chlorocercus) bei Avibase
- Talaphorus chlorocercus im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Fleckenkolibri (Talaphorus chlorocercus)
- Olive Spotted Hummingbird (Talaphorus chlorocercus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rolf Grantsau, S. 101.
- ↑ Steven Leon Hilty u. a., S. 272.
- ↑ a b Steven Leon Hilty u. a., S. 271.
- ↑ Rolf Grantsau, S. 214.
- ↑ Robert Sterling Ridgely u. a. (Band 1), S. 354–355.
- ↑ Thomas Scott Schulenberg u. a. (2007), S. 228.
- ↑ John Gould, S. 194.
- ↑ Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte, S. 73.
- ↑ Leucippus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ Talaphorus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ chlorocercus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Neben dem Zimtbrustkolibri ordnete er dieser Gattung auch Trochilus turnerrii (Bourcier, 1846) – ein Synonym für eine Unterart der Weißbauchamazilie (Amazilia chionogaster hypoleuca (Gould, 1846)) – zu.