Erwin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Erwin ist ein männlicher Vorname[1], der auch als Familienname gebräuchlich ist.

Herkunft und Bedeutung des Namens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erwin ist ein zweigliedriger Rufname, der aus den germanischen Bestandteilen ARI (< protogermanisch *aria- «Adel»)[2] / JOR (> protogermanisch *eƀura- > althochdeutsch ebur > deutsch Eber oder EIR (> althochdeutsch êra > deutsch Ehre) und VIN «Freund» (> protogermanisch winiz > althochdeutsch wini[3] gebildet wird. Eine weitere mögliche Herleitung besteht aus der Kombination der althochdeutschen Bestandteile heri «Heer, Kriegsschar» und wini «Freund».[1]

In Deutschland befand sich Erwin in den 1930er Jahren in den Top 50, von 1940 bis Anfang der 1970er Jahre war er jährlich in den Top 100 anzutreffen. Seine Beliebtheit sank danach stetig, heute gilt der Name als mäßig beliebt. In den letzten 10 Jahren wurde er etwa 960 Mal vergeben. Erwin wurde in Österreich seit 1984 alljährlich in der Namensgebung berücksichtigt. Bis Anfang der 1990er Jahre gehörte er zu den Top 100, danach ging seine Popularität zurück. Der Name belegte in der Schweiz von 1930 bis Anfang der 1960er Jahre jährlich eine Top-100-Platzierung. Seit Anfang der 1970er Jahre ist er hingegen nicht mehr sehr populär. Von 1930 bis 2022 wurde er rund 6300 Mal vergeben.[4]

Der Name war in Frankreich von 1900 bis 1950 regelmäßig in der Namensgebung vertreten, besonders am Anfang der 1940er Jahre erreichte er den Höhepunkt seiner Beliebtheit mit dem 147. Platz im Jahr 1941. Nach Kriegsende ließ seine Popularität nach.[5] In den Niederlanden wurde Erwin Ende der 1950er beliebt. Von 1959 bis 1994 lag er immer in den Top 100. Seit Ende der 1990er Jahre wird der Name nur noch selten berücksichtigt. Der Vorname kommt in Belgien gelegentlich vor. Dahingegen ist er in England, Irland und Schottland nur selten anzutreffen.[4] In Polen war Erwin von 2000 bis 2011 in den Top 200.[5]

In den skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden kommt der Name ebenfalls in der Namensgebung vor.[3]

Erwin wird in den USA seit 1880 vergeben, bis zu Kriegsbeginn war er mäßig beliebt, danach sank seine Beliebtheit jedoch stetig.[5] Seit 1980 wird der Name in Kanada fast alljährlich vergeben, jedoch in einem geringen Volumen.[4]

  • Irving, Irwin (englisch); Ervin (norwegisch, schwedisch und ungarisch)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden. Lexikon der Vornamen. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04946-2, S. 132.
  2. Wilfried Seibicke: Historisches Deutsches Vornamenbuch (Band 1–4)
  3. a b Erwin. In: Nordicnames. Judith Ahrholdt, abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch).
  4. a b c Erwin. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 30. Juli 2024 (deutsch).
  5. a b c Erwin. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch).