Der silberne Kelch

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Film
Titel Der silberne Kelch
Originaltitel The Silver Chalice
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1954
Länge 142 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Victor Saville
Drehbuch Lesser Samuels
Produktion Victor Saville
Musik Franz Waxman
Kamera William V. Skall
Schnitt George White
Besetzung

sowie ungenannt

Der silberne Kelch (Originaltitel: The Silver Chalice) ist ein US-amerikanisches Monumentalfilm aus dem Jahre 1954 von Victor Saville mit Paul Newman als Basilus, seiner ersten Hauptrolle. An seiner Seite spielen Pier Angeli, Virginia Mayo, Jack Palance und die sehr junge Natalie Wood weitere Hauptrollen. Die Geschichte basiert auf dem Romanbestseller The Silver Chalice (1952) von Thomas B. Costain. Alternativtitel ist Basilus – Held von Rom.

Im Jahre 20 nach Christi Geburt adoptiert in Antiochia der wohlhabende und kinderlose Grieche Ignatius ein Kind, das er fortan Basilus nennen wird. In seinem neuen Zuhause freundet sich der Knabe mit der ehrgeizigen Sklavin Helena an und entwickelt unter der Anleitung von Ignatius rasch Talent für die Bildhauerei. Als Ignatius stirbt, gelingt es dessen Bruder Linus, die römischen Beamten dahin gehend zu bestechen, dass Basilus seinen Anteil am Erbe nicht erhält und stattdessen als Sklave verkauft wird. Helena, die nunmehr unter dem Schutz ihres Geliebten, des Zauberers Simon, steht, warnt Basilus davor, dass Linus plane, ihn zu ermorden. Unterstützt von Lukas, einem Arzt und Jünger Christi, flieht Basilus nach Jerusalem in das Haus des Juden Aaron. Dessen Vater, Josef von Arimathäa, half soeben bei der Abnahme Christi vom Kreuz und bestattete diesen im Familiengrab. Josef zeigt Basilus den Heiligen Gral, denjenigen Kelch, aus dem Jesus während des Letzten Abendmahls trank, und bittet den Nachwuchsbildhauer, nach dem Original einen silbernen Kelch mit Gravuren der Köpfe Jesu und seiner Jünger zu entwerfen. Basilus beginnt sogleich mit der Arbeit am Kelch und schafft die Abbilder der Jünger. Er sieht sich aber nicht imstande, ein Bild Jesu zu gestalten.

Unterdessen bittet Mijamin, der Anführer einer Gruppe von Attentätern, den Magier Simon darum, ihm dabei zu helfen, mit seinen Zauberkünsten eine Armee auf die Beine zu stellen. Mijamin will mit der Simons Magie die Christen von ihrer Religion fort und zu seiner Armee hinführen. Simon, der sich danach sehnt, mehr als ein gewöhnlicher Magier zu sein, überzeugt Mijamin, ihm zu helfen, eine eigene neue Religion zu gründen. Um die Christen zu demoralisieren, beschließen sie, den Gral zu stehlen und ihn in Gegenwart des Simon Petrus, eines Jüngers Jesu und Simons Gegenspielers, öffentlich zu vernichten. Als Basilus erfährt, dass Helena in Jerusalem ist, nimmt er an Simons nächster Aufführung teil. Als der Magier sich mit Jesus vergleicht, zeiht Josefs Enkelin Debora, die Basilus begleitet hat, ihn der Blasphemie und bringt dadurch die Menge gegen sich auf. Basilus hilft ihr dabei, dem Zorn des Pöbels zu entkommen. Später überreicht Basilus Josef den fast fertigen Kelch. Der alte Mann bittet dessen Schöpfer, nach Rom zu gehen, um Petrus zu treffen. Basil zögert ein wenig. Josef nimmt an, dass der junge Künstler sich in Debora verliebt habe und deshalb von hier nicht fortreisen will. Das Gesetz sieht vor, dass Debora Josefs Vermögen nicht erben kann, solange sie nicht verheiratet ist. Josef, in der Hoffnung, dass Basilus und Debora heiraten werden, behauptet daher ihr gegenüber, dass Basil sie liebe. Wohlwissend, dass die ehrgeizige Helena Simon niemals verlassen wird und angesichts der Tatsache, dass Basilus noch immer Helena liebt, sagt Basil zu Debora, dass er sie heiraten werde, damit sie eines Tages an ihre Erbe kommen könne. Beide jungen Leute heiraten in einer privaten Zeremonie vor dem sterbenden Josef. Nachdem Basil und Debora nach Antiochia aufbrechen, um Josefs Goldbesitz in Empfang zu nehmen, überfallen Simon und Mijamin Aarons Haus auf der Suche nach dem Gral. Sie müssen jedoch feststellen, dass er fort ist, und folgen daraufhin dem Brautpaar.

Basilus und Debora verbringen die kommende Nacht getrennt in zwei Zelten, als der schurkische Mijamin das Lager erreicht und heimlich den Kelch entwendet. Basilus folgt ihm und tritt den Kampf gegen dessen Männer an, um den Kelch wieder in seinen Besitz zu bringen. Dies gelingt ihm tatsächlich, und Basilus und Debora erreichen unbeschadet ihr Ziel in Antiochia. Von dort reist Basilus allein nach Rom weiter, um Petrus zu treffen. Hier lernt er Kester, einen Zeugen seiner Adoption, kennen. Der verspricht Basilus, ihm dabei zu helfen, sein eigenes Erbe zurückzugewinnen. Nachdem er von Helena überredet wurde, nach Rom zu gehen, erlangt ihr Liebhaber Simon rasch die Gunst des römischen Kaisers Nero. Durch Simons Schmeichelei steigert sich Neros Selbsteinschätzung immer mehr und verwandelt sich schließlich in Größenwahn. Simon verspricht in seiner maßlosen Selbstüberschätzung dem Imperator, dass er wie ein Vogel zu Neros Ruhm fliegen werde, und bittet den Herrscher deshalb, einen fast einhundert Meter hohen Turm errichten zu lassen, von dem aus er, Simon, fortfliegen wolle. Nero befiehlt den Christen-Sklaven, mit dem Bau zu beginnen. Da aber viele der Ausgebeuteten rebellieren, werden sie brutal gekreuzigt. Derweil hat Helena von Basilus’ Heirat mit der schönen Debora erfahren und überredet in einem Eifersuchtsanfall Nero, Basilus mit der Schaffung einer Büste zu beauftragen, was dazu führt, dass der Aufenthalt des Künstlers am Hofe des Imperators verlängert wird.

Während Basilus nunmehr an der Büste meißelt, wird er beim Blick aus dem Fenster Zeuge der Hinrichtungen von Christen. Basilus ist derart erzürnt, dass er inbrünstig zu beten beginnt und ihm das Antlitz Christi erscheint, was ihn veranlasst, Neros Auftrag aufzugeben. Am Morgen übergibt ein Bote heimlich den fertigen Silberkelch an Petrus und erzählt Basilus, dass Debora mit dem Heiligen Gral nach Rom gekommen sei. Inzwischen ist Simons Flugturm fertig gestellt, und die Bürger Roms versammeln sich, um Simons Wunder eines fliegenden Menschen in Augenschein zu nehmen. Simon, der in seiner Anmaßung glaubt, ein Gott zu sein, sagt Helena, dass er keinerlei Halterungen benötige, um zu fliegen. Simon ignoriert ihre Bitten, springt vom Turm und stürzt in den Tod. Die gaffende Masse fühlt sich um die Zusage, einen fliegenden Menschen sehen zu können, geprellt und begehrt auf. Nero fürchtet, dass der Zorn des Pöbels sich auch gegen ihn, den Förderer Simons, von dem auch er sich betrogen fühlt, wende, und denkt sich daraufhin eine neue Bosheit aus. Er befiehlt Helena, ihrem toten Geliebten auf den Turm zu folgen und ebenfalls einen Flugversuch zu starten. Wenn sie es schaffe, so verspricht Nero, werde er ihr Leben verschonen. Da Helena von der Chancenlosigkeit dieses Unterfangens weiß, erklimmt sie stoisch den Turm und fällt in die Tiefe, der Menge zu Füßen. Verärgert über die nicht eingehaltenen Wunder, plündern wütende Menschenmengen erst Simons Haus und im Anschluss daran auch die Gebäude der Nachbarn. Im allgemeinen Durcheinander stößt Basilus auf seine Frau und gesteht Debora seine Liebe. Als der Heilige Gral und der silberne Kelch aus dem Haus des Heiligen Petrus gestohlen werden, verfolgt Basilus den Räuber durch die Straßen. Aber der Dieb wird von der Menge übermannt, festgehalten und getötet, ehe Basil ihn einholen kann. Als Basil den Toten erreicht, findet er nur noch ein abgebrochenes Splitterstück des Kelchs. Basilus und Debora bereiten sich auf die Rückreise nach Antiochia vor. Petrus segnet das glückliche Paar und prophezeit ihnen, dass der Heilige Gral eines Tages wieder auftauchen werde, und zwar dann, wenn die Menschheit ihn brauchen würde.

Produktionsnotizen

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Die Dreharbeiten fanden zwischen Anfang Juni und Ende August 1954 in Palm Springs und in Rom statt. Die Welturaufführung erfolgte am 17. Dezember 1954 in Saranac Lake (New York), die deutsche Premiere fand am 21. Oktober 1955 statt.

Lesser Samuels war Produktionsleiter. Die stilisierten Filmbauten entwarf Rolf Gérard, Boris Leven besorgte deren Ausführung, die Ausstattung Howard Bristol. Marjorie Best gestaltete gemeinsam mit Gérard die Kostüme. Hans F. Koenekamp zeichnete für die fotografischen Spezialeffekte verantwortlich. Stephen Papich gestaltete die Choreografie.

Neben Newman gab auch der spätere TV-Star Lorne Greene (Bonanza) hier sein Filmdebüt.

Preise/Nominierungen

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  • Der gebürtige Oberschlesier Franz Wachsmann, der als Franz Waxman in Hollywood Karriere gemacht hatte, erhielt für seine Filmkomposition eine Oscar-Nominierung.
  • Eine weitere Oscar-Nominierung erhielt William V. Skall für die Beste Farbfilmfotografie
  • Leinwand-Debütant Paul Newman wurde als Bester Nachwuchsdarsteller mit einem Golden Globe Award ausgezeichnet. Er selbst hingegen bezeichnete Der silberne Kelch als schlechtesten Film, der in den 1950er Jahren gedreht wurde und warnte 1966, als der Film im Fernsehen ausgestrahlt werden sollte, in einer Anzeige öffentlich davor, sich diesen Streifen anzusehen.

Synchronisation

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Rolle Darsteller Synchronsprecher[1]
Basilus Paul Newman Harald Juhnke
Helena Virginia Mayo Eleonore Noelle
Simon, der Magier Jack Palance Wolf Ackva
Joseph von Arimathea Walter Hampden Walther Suessenguth
Mijamin Joseph Wiseman Paul Edwin Roth
Lukas, der Evangelist Alexander Scourby Curt Ackermann
Ignatius E. G. Marshall Robert Klupp
Petrus Lorne Greene Wilhelm Borchert
Aaron Michael Pate Konrad Wagner
Kester Albert Dekker Franz Nicklisch
Idbash Robert Middleton Hans Emons
Kaiser Nero Jacques Aubuchon Klaus Miedel
Sosthene Terence De Marney Alfred Balthoff

Wilhelm Borchert (hier die Stimme von Lorne Greene) wirkte in der deutschen Fassung auch als Erzähler.

Die Kritiken fielen überwiegend vernichtend aus. Nachfolgend mehrere Beispiele:

A. H. Weiler schrieb in der New York Times, die Macher des Films „haben sich ein spektakelvolles Abenteuer ausgedacht, das leicht in die üppigen Farbtöne von WarnerColor und die extra-große Leinwand von Cinemascope passt. Aber indem sie ein Minimum an Spannung und großzügige Portionen Extravaganz bieten, haben sie ein umständliches und manchmal knarrendes Vehikel veröffentlicht, das zu lange braucht, um sein Ziel zu erreichen.“[2]

John L. Scott befand in der Los Angeles Times, der Film sei „manchmal farbenfroh, aber bisweilen ziemlich ermüdend“.[3]

Richard L. Coe wiederum dekretierte in The Washington Post: „Lester Samuels’ Drehbuch schlängelt unsicher, und Victor Savilles Regie ist einfach schwülstig. Ich fand nichts bemerkenswertes in den Auftritten der Hauptdarsteller.“[4]

Der Movie & Video Guide nannte Paul Newmans Debüt „mittelmäßig“ und erinnerte daran, dass sich Newman einst in einer Anzeige für diesen Film öffentlich entschuldigte.[5]

Halliwell’s Film Guide befand: „Grimmiger Bibel-Humbug, langsamer und tödlicher als die meisten mit einer zum Heulen schlechten Besetzung und Regie“.[6]

Das Lexikon des Internationalen Films befand: „Frei erfundener religiöser Kitsch in einer langatmigen Inszenierung. Paul Newmans nicht sehr gelungenes Filmdebüt.“[7]

Einzelnachweise

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  1. Der silberne Kelch in der Deutschen Synchronkartei.
  2. New York Times vom 27. Dezember 1954.
  3. Los Angeles Times vom 27. Dezember 1954.
  4. The Washington Post vom 28. Dezember 1954.
  5. Leonard Maltin: Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 1188.
  6. Leslie Halliwell: Halliwell’s Film Guide, Seventh Edition, New York 1989, S. 920.
  7. Der silberne Kelch. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 4. Februar 2020.