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Die erste Seite des Codex Vindobonensis Mexicanus I

Der Codex Vindobonensis Mexicanus 1, auch unter anderen Bezeichnungen bekannt, ist eine vorkolumbische, auf das 14. Jahrhundert datierte mesoamerikanische Handschrift in der Form eines Leporellos. Die 52 Faltblätter beschreiben auf Mixtekisch, einer Sprache des südlichen Mexiko, die Schöpfungsmythen der mixtekischen Götter und die Familiengeschichten der mixtekischen Herrscher. Der Kodex befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien; der lateinische Name der Stadt, Vindobona, gab ihr den Namen.

Der Kodex besteht aus 52 Faltseiten, die 220 mm hoch und 265 mm breit sind.[1] Auseinandergeklappt ergeben sie eine Länge von 13,5 Metern. Ihr Gesamtgewicht beträgt 2,687 kg.

Beschreibstoff. Hirschhaut gekalkt

Farbig.

Herkunft Die Schrift stammt aus Hoch-Mixtec, einer bergigen Region im westlichen Oaxaca.

Datierung

"el Códice Vindobonensis, el gran libro "ideológico" de la dinastía de Tilantongo de la Mixteca"[2]

Weil die mixtekische Region aus der Sicht der Eroberer abgelegen war, befassten sich nur wenige spanische Autoren mit der Erforschung ihrer Kultur. Die Tradition der mitexkischen Faltbilder starb durch den Druck christlicher Missionare mit dem Übergang zur europäischen Schriftlichkeit bereits in der 2. Hälfte des 16 Jh. aus, die wenigen erhaltenen Mansukripte wurden meist als Kuriositäten in Europa verstreut und waren für ihre Besitzer unverständlich[3] In Mexiko begann die Beschäftigung mit der mixtekischen Geschichte erst Ende des 19. jahrhunderts; um 1900 erschienen die ersten Übersetzungen von Piktogrammen. In Europa begann die Beschäftigung mit den mexikanischen Codices früher; so publizierte ord Kingsborough unter anderem den cod vid (ohne Kommentar), um mit ihm und anderen handschrften die Abkunft der Uramerikaner aus den zehn verlorenen Stämmen israels zu beweisen. Den Kommentar von Zelia Nuttall (1902), die den cod. nuttall nicht als mixtekisch erkannte, verwarf Eduard Seler, der die Codices als Vindobonensis group sah und sie als religiös-astrologische Texte sah. Dass die Vindobenonsneis-Gruppe mixtekisch war und als historische Texte zu verstehen waren, bewies erst 1949 der mexikanische Archäologe und Ethnohistoriker Alfonso Caso. Zugleich widerlegte Karl Anton Nowotny die populären astrologischen Interpretationen. Caso bestimmte erste datierungen nach dem christlchen Kalender identifizierte erste Ortsnamen; erst die Identifzierung von Apoala im cod. vid. und ihre Kombination mit einer Landkarte, die eine spanische Bschreibung des Ortes bgleitete, und Aufzeichnungen zweier Dominikaner im späten 16. jahrhundert führte zur Erkenntnis, dass in Apoala der Ursprung mehrerer königlicher Dynastien lag; in Apoala sollen id ersten Lords und Ladies von Bäumen geboren worden sein und in alle Himmerlsrichtungen aufgebrochen sein, deren Piktogramme (etwa für Aschefluss) im cod vind und deren Übersetzungen im Wörterbuch der Dominikaner "Westen" überliefert wurden. [4] Durch die Vergleichung der codices der vind-gruppe und eine Querverbndung mit dem entschlüsselten aztekischen Kaleder ergaben sich zahlrieche weitere Datierungen und deren Korrekturen. Die Angaben in cod vid S. 37-38 etwa sind nicht fortlaufend, was zu einer Reihe "hoch spekulativer und unüberzuegender" Studien geführt hat. [5]

von den Sprechern Tonindeye genannt

Inhalt

File:Codice Vindobonensis 1.jpg File:Códice Vindobonensis.jpg http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Bild:Codex_Vindobonensis.jpg

Piktogramme befinden sich auf der Vorderseite (übliche Zählung: S. 52–1) und auf der Rückseite (S. 1-13). Die Rückseite behandelt eine Genealogie der Könige, die mit der des Coex Bodley vergleichbar ist, einschließlich der Erwähnungen von Lord 8 Deer von Tilantongo. Trotz der verfeinerten Ausführung ist die Vordersetie schwierig zu interpretieren. Es liegt kaum eine, wenn überhaupt eine funktionierende Chronologie vor, und die antrhopologische Kenntnis mixtecischer Riten und Religion ist begrenzt. Die Seiten 52–47 geben eine Darstellung der Weltschöpfung und der ersten Urahnen. Lord 9 Wid wird auf S. 48–47 dargestellt, wie ervom Himmerl herabsteigt, um den Himmel von den Wassern und der Erde am Berg des >Regengotttes oder Yucuñudahui zu trennen. Die mixtekische Landschaft wird erstmals auf den Seiten 46-38 in der Form eine Liste von Ortszeicen dargestellt, die die hauptsächlichen Königtümer bedeuten. Tilantongo, Jaltepec, Rotes nd Weißes Bündel, und Placa of Flibtes werden auf S. 42 als Nacbarländer gezeigt. Seite 37 zeigt die ersten Vorfahren, die wunderbarerweise aus heiligen bäumen geboren wurden, gefolgt von der königlichen Hochzeit eines Mannes und einer Frau von Apoala auf s. 35. Seite 34-24 zeigen die Aufführung einzelner Feste und Riten wie die Muschelzeremonie auf S. 24. Auf S. 23 stejt eine Darstellung des Sonnenaufgangs (ersten? zum ersten Mal dargestellt?), gefolgt von Sznen der fünf Himmelsrichtungen auf den Seiten 22-11. orden erscheint auf . 21 als Checkerboard Hill, Osten erscheint auf S. 18 als Sonnenberg. Westen erscheont auf 17_16 aös Aschenfluss, Süden auf 15–14 als Skull Temple. Die Mittelrichtung erscheint af 12-11 symbolisiert durch heilige Höhlen, repräsentiert durch doppelköpfige Krokodilkiefer. Seiten 10-9 illistrieren Riten zur Gründung von Königreichen in der Nachbarschaft von Yucuñudahui, eine große archäologische Stätte am Nordende des Nochixtlan-Tals. Andere Ortszeichen, Tempel und Paläste erscheinen auf den Seiten 8-1. Trotz des Tatsache, dass wenig wirkliche Chronologie vorhanden ist, glauben w<issenschaftler, dass die Daten die Zeiten bedeuten, wenn wichtige Feiern nd Riten an den Ortszeichen ausgeführt wurden. [6]

Vorderseite: die Mythen der Götter

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The text is divided into 10 major sections. In the beginning it presents mythological genealogies of gods. It also contains lists of Mixtecian rulers and priests.


Mixteken teilten die Schöpfung in vier Viertel, für deren Berührungspunkt Maarten Jansen – in Erweiterung einer Theorie von Benedikt Hartmann vom Nullpunkt und Urbeginn im Mittelpunkt der vier Himmelsrichtungen – ein concept of a mythical zero-date ausmacht.[7]

Rückseite: die menschlichen Herrscher

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Weil die Aufzeichnungen über die Mixtekenherrscher auf der Rückseite des Kodex num 1350 n. Chr. abbrechen, wird seine Entstehungszeit auf das 14. Jahrhundert geschätzt. Wie er in spanische Hände gelangte, ist unbekannt. Möglicherweise war er einer der beiden Handschriften „nach indianischer Manier“, die Hernán Cortés 1519 an den spanischen König Karl V. nach Sevilla schickte, nachdem er zuvor in Veracruz an Land gegangen war und von den dortigen Azteken Geschenke erhalten hatte. Oaxaca wurde von Cortés im Jahr 1521 erobert.

Veracruz (Veracruz)|Veracruz]], wo Cortés 1519 an Land gegangen war, und von wo er die von Azteken erhaltenen Geschenke an die Residenz nach Sevilla schickte, together with the other manuscript Codex Zouche-Nuttall, as a gift for Charles V in 1519.

Sie gehörte zunächst König Manuel von Portugal (1521 nachgewiesen), der sie dem Kardinal Giulio de'Medici schenkte, dem späteren Papst Clemes VII. Dessen Günstling Kardinal Ippolito de’ Medici erbte die Handschrift, aus dessen Nachlass sie an Kardinal Nikolaus von Schönberg überging. Von 1535 bis zu dessen Tod 1537 sein Sekretär war der Orientalist Johann Albrecht Widmannstetter, der auch Herzog Albrecht V. von Bayern verbunden war, dem nächsten nachgewiesenen Besitzer, der die Hs in seiner Kunstkammer ausstellte. In einem Inventar der Münchner Kunstkammer, das der Jurist Johann Baptist Fickler 1598 anlegte, heißt es unter Nr. 1709: "Ein Buech das hinden vnd vornen aufgeht mit allerlay Indianischen Figuren, der Hyerogliphischen Schrifft nit vngleich".

Kurfürst Maximilian I. übernahm sie nicht in seine Kammergalerie. So fiel sie 1632 einer Plünderung durch schwedische Truppen unter König Gustav Adolf anheim. In dessen Gefolge befand sich Hz Wilhelm IV von Sachsen-Weimar), der sie mitnahm. Wilhelms Sohn Johann Georg schenkte die Hs 1677 oder 1678 Kaiser Leopold I, in dessen Dienst er 1674 getreten war. Damit gelangte der Kodex in die Wiener Hofbibliothek, die 1920 in Nationalbibliothek umbenannt wurde.[8]

Widmannstetters Bibliothek wurde vn Hz Albrecht gekauft.[9]


Ludolf schenkte die Zeichnung Olaus Worm (1588-1654), der sie in seinem Katalog Museum Wormianum 1655 publizierte. Bittmann Simons identifizierte die Originalstelle. [10]

Die Bezeichnung der ÖNB lautet Codex Mexicanus 1.[11] Verbreitet sind die Langform Codex Vindobonensis Mexicanus 1, in der älteren Literatur auch mit römischer I, sowie die englische Kurzbezeichnung Vienna Codex.[12] jansen zufolge kann das Verschwinden der Bezeichnung der ursprünglichen Herkunft solcher Codices als weitere Entfremdung kulturellen Erbes betrachtet werden kann.[13] Die von Seler als „Vindobonensis-Gruppe“ zusammengefassten mixtepischen Handschriften sind unter dieser Bezeichnung gängig.[14]

Codex Vindobonensis Mexicanus 1, Códice de Viena, Codex Hieroglyphicorum Indiae Meridionalis, Codex Clementino, Codex Leopoldino, Codex Kreichgauer, Códice Yuta Tnoho (Santiago Apoala), Anales de Tepexic. Die Signatur Codex Mexicanus 2 ist in der ÖNB nicht belegt.

In der mesoamerikanischen Fachliteratur wird die Handschrift auch einfach als Codex Vindobonensis bezeichnet. Unter dieser Bezeichnung ist auch eine Vielzahl anderer Codices aus Wien bekannt.

Nach einer Einteilung des Mesoamerikanisten John Pohl bilden acht Codices die Mixtec-Gruppe der erhaltenen mittelamerikanischen Codices.[15] Sie beschreiben 600 Jahre miztekischer Genealogien und reichen von 940 bis 1466 n. Chr.[16] Neben dem Wiener Kodex sind es der Codex Nuttall[17] (auch bekannt als Codex Zouche-Nuttall), der Codex Bodley, die zueinander gehörenden Codices Colombino und Becker 1 sowie der Codex Becker 2[18]. Nach der spanischen Eroberung der Region von Oaxaca entstanden ferner der Codex Selden (Codex Añute) und der Codex Egerton 2895 (Codex Waecker Götter, Codex Sánchez-Solís)[19]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Von dem Codex Vindobonensis Mexicanus 1 gibt es drei Faksimile-Ausgaben (siehe Anders/Jansen in AK München, Mexiko 1999, S. 69)

  • Walter Lehmann and Ottokar Smital, Codex Vindobonensis Mexicanus 1. Faksimileausgabe der Mexikanischen Bilderhandschrift der Nationalbibliothek in Wien. Wien 1929 [42 S. Text, 6 S. Tf.?]
  • Codex Vindobonensis Mexicanus 1. Faksimile-Ausgabe, mit einem Kommentar von Otto Adelhofer. Graz 1974, ISBN 978-3-201-00757-3 (=Codices Selecti, Bd. 5); zuerst Graz 1963
  • Ferdinand Anders u.a.: Códice vindobonensis : Österreichische Nationalbibliothek, Viena = Codex Vindobonensis Mexicanus 1. Graz, Madrid 1992

was ist denn mit dem englischen ding?

Jansen 109–112.

  • Robert William: Codex Vindobonensis Mexicanus I Obverse. Austin, Texas 1995 (=Notebook for the Mixtec pictographic writing workshop at Texas, Bd. 2)
  • Franz Joseph Hochleitner ; Ana Paula de Paula ; Helmut Krumbach: Novas interpretações do Codex Vindobonensis. Juiz de Fora 1987
  • Maarten E. Jansen: Huisi Tacu. Estudio interpretativo de un libro mixteco antiguo. Codex Vindobonensis Mexicanus I. 2 Bände, Amsterdam 1983, ISBN 90-7028-078-7 (=Diss. Leiden 1983, =CEDLA incidentele publicaties, Bd. 24)
  • Jill Leslie Furst: Codex Vindobonensis Mexicanus I. A commentary. Albany 1978
  • Jill Leslie Furst: The old Gods on the obverse of Codex Vindobonensis Mexicanus I. (=Diss. Abuquerque 1977)
  • Karl Weinberger: Über die materielle Kultur im Codex Vindobonensis Mexic. 1. Wien 1935 (=Diss. Wien 1935)
  • Maarten Jansen: The search for history in Mixtec codices. In: Ancient Mesoamerica. Band 1 (1990), S. 99–112, https://openaccess.leidenuniv.nl/bitstream/1887/9948/1/1_950_041.pdf online</ref>
  • Lauran Toordians: Codex Vindobonensis Mexicanus 1, its history completed. In: Codices manuscripti. Bd. 10 (1984), S. 87–97
  • Lorenzo Ochoa: Vienna, Codex. In: The Oxford encyclopedia of Mesoamerican cultures. Oxford 2001, S. 313 f.

Einzelnachweise

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  1. http://www.famsi.org/research/graz/vindobonensis/thumbs_0.html Codex Vindobonensis Mexicanus 1, Abbildungen
  2. Carmen Arellano Hoffmann, Peer Schmidt, Xavier Noguez: Libros y escritura de tradición indígena: ensayos sobre los códices prehispánicos y coloniales de México. Colegio Mexiquense, 2002, S. 290, bestellen!
  3. Jansen pdf 99 f.
  4. Jansen pdf 101-103.
  5. jaanen pdf 108, bes, Anm. 13
  6. http://www.famsi.org/research/pohl/jpcodices/pohlmixtec1.html Rohübersetzung Pohl
  7. Maarten Jansen: Dates, Deities and Dynasties. In: Continuity and identity in Native America: essays in honor of Benedikt Hartmann, S. 157.
  8. alles nach: Franz Georg Kaltwasser: Die Bibliothek als Museum. Wiesbaden 1999, S. 43 f., http://books.google.com/books?id=0odNQg8h3QIC&pg=PA43 online
  9. Ochoa, in Oxford Enc. 313
  10. Dorothee Diemer, Willibald Sauerländer: Die Münchner Kunstkammer. München 2008 ((hier eine genauere Darstellung von Fickler))525-527
  11. http://www.onb.ac.at/about/11777.htm Österreichische Nationalbibliothek: Sammlung von Handschriften und alten Drucken, online
  12. Oxford
  13. jansen pdf 100
  14. Maarten Jansen: The art of writing in ancient Mexico. In: Hans G. Kippenberg u. a.: The Image in writing. Leiden 1988, S. 96
  15. http://www.famsi.org/research/pohl/jpcodices/pohlmixtec2.html John Pohl's Mesoamerica. Ancient Books: Mixtec Group Codices. Online
  16. Maarten Jansen: The Search for History in the Mixtec Codices. In: Ancient Mesoamerica. Band 1 (1990), S. 99-112, zitiert nach Mark Sullivan: The Maya origin of amexican god. Orlando, Florida 2009, S. 6 online
  17. http://www.famsi.org/research/graz/zouche_nuttall/thumbs_0.html , Abbildungen
  18. http://www.famsi.org/research/graz/becker/index.html Teilausgabe (Codex Becker I/II), Abbildungen
  19. http://www.famsi.org/research/graz/egerton/thumbs_0.html Codex Egerton 2895, Abbildungen