Béatrice Dalle

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Béatrice Dalle, 1999

Béatrice Dalle (* 19. Dezember 1964 als Béatrice Cabarrou in Brest, Finistère) ist eine französische Schauspielerin.

Im Alter von 15 Jahren verließ sie ihre Heimatstadt und zog nach Paris. Sie lebte dort in der Punkszene und auf der Straße. 1985 brachte ein Fotograf ein Bild von ihr in eine Zeitschrift. Daraufhin wurde sie vom Regisseur Jean-Jacques Beineix als Hauptdarstellerin Betty seines Filmes Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen engagiert. Hier ging es vor allem um sexuelle Sinnlichkeit, mit der sie einen Mann an sich fesselt.

Obwohl sie quasi über Nacht zu Berühmtheit gelangte, führte sie ihr Bohème-Leben weiter. In den folgenden Jahren nahm sie in unregelmäßigen Abständen Filmangebote an, die ihr zusagten. Aber an den anfänglichen Erfolg konnte sie nie wieder anknüpfen.

Den Nachnamen nahm sie von ihrem ersten Ehemann, Jean-François Dalle, an. Später unterhielt sie mit dem französischen Rapper Joeystarr, der wie sie auf der Straße gelebt hatte und drogenabhängig war, eine Liebesbeziehung.

Am 3. Januar 2005 heiratete sie den zehn Jahre jüngeren Guénaël Meziani, der im Ploemeur-Gefängnis in Brest wegen Vergewaltigung und Freiheitsberaubung inhaftiert war und den sie dort kennengelernt hatte. 2013 ließ sie sich von Meziani scheiden, da er sie immer wieder verprügelt hatte.[1] Im Jahr 2013 gestand Béatrice Dalle in einem Interview, dass sie selbst Männer geschlagen hatte, wenn sie gereizt war: „Ja, ich schlage. Ich habe so ziemlich alle meine Verlobten verprügelt. Wenn mir etwas nicht gefiel, schlug ich ihnen gleich ins Gesicht.“[2]

Später hatte sie eine lange Beziehung mit dem 32 Jahre jüngeren Neonazi und rechtsextremen Aktivisten Paul Bichet-Galaup.[3][4]

1992 wegen Schmuckdiebstahls in Paris verurteilt und 1996 wegen Drogenkonsums zu 20.000 Francs Geldstrafe verurteilt, wurde sie 1999 in Miami im Besitz von Kokain verhaftet.

Anfang 2016 erklärte sie in Interviews, dass sie in ihrer Jugend bei der Arbeit in einer Leichenhalle mit Kumpels ein Stück einer Leiche gegessen habe: „Wir aßen vom Ohr. Oh je! Es spielt keine Rolle. Wie auch immer, der Typ hat sich nicht beschwert, er weiß nicht einmal, dass ich seine Ohren gegessen habe.“[5]

Für Schlagzeilen und Kontroversen sorgte Béatrice Dalle am 2. Juli 2018. Sie bejubelte auf Instagram die Flucht des Räubers Rédoine Faïd aus der Strafanstalt Réau, wo er wegen Mordes an der Polizistin Aurélie Fouquet eine Haftstrafe von 25 Jahren verbüßte: „Möge Gott Sie beschützen. Bravo, Redoine Faïd, ganz Frankreich ist bei dir, zumindest ich bin mir sicher … Auf Wiedersehen Gefängnis, auf Wiedersehen … Verdammt, ich werde stundenlang Mia tanzen [bezogen auf den Rap-Song Je danse la mia], um dich zu feiern.“[6] Nach öffentlicher Kritik auch von Seiten der Mutter der ermordeten Polizistin und Politikern entschuldigte sich Dalle: „Ich bin keine Politikerin, ich bin Schauspielerin.“

Im Januar 2019 erklärte sie gegenüber der Journalistin Léa Salamé auf France 2, die nationalistisch-radikale Gelbwestenbewegung zu unterstützen: „Ich bin bei minus eintausendsiebenhundert Euro auf meinem Konto, ich habe keine Wohnung, ich habe kein Auto, ich wohne bei einem Kumpel. Ich mache nur unabhängige Filme. Ich mache nur subventioniertes Theater. Ich habe nie einen Cent.“[7]

Filmografie (Auswahl)

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  • 1986: Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen (37°2 le matin)
  • 1988: Sabba, die Hexe (La visione del Sabba)
  • 1991: Night on Earth
  • 1992: Die schönste Geschichte der Welt (La belle Histoire)
  • 1994: Ich kann nicht schlafen (J’ai pas sommeil)
  • 1994: Alice und Elsa – Zwischen Liebe und Haß (À la folie)
  • 1996: Lola im Technoland (Clubbed to Death (Lola))
  • 1996: Désiré
  • 1997: The Blackout
  • 1997: In den Armen der Bestie (Al límite)
  • 2001: Trouble Every Day
  • 2001: Flucht durch den Dschungel (Les oreilles sur le dos)
  • 2002: 17 fois Cécile Cassard
  • 2003: Wolfzeit (Le temps du loup)
  • 2004: Clean
  • 2004: L’intrus
  • 2007: Crime Insiders (Truands)
  • 2007: Inside (À l’intérieur)
  • 2007: New Wave
  • 2008: Das Büro Gottes (Les bureaux de Dieu)
  • 2009: Domaine
  • 2011: Livid – Das Blut der Ballerinas (Livide)
  • 2011: Unser Paradies (Notre paradis)
  • 2011: Jimmy Rivière
  • 2012: Bye Bye Blondie
  • 2012: Le renard jaune
  • 2012: Punk
  • 2013: Meine Schwestern
  • 2013: Begegnungen nach Mitternacht (Les rencontres après minuit)
  • 2014: Among the Living (Aux yeux des vivants)
  • 2017: Chacun sa vie
  • 2018: The Happy Prince
  • 2018: Call My Agent! (Dix pour cent) (Fernsehserie, eine Folge)
  • 2019: Lux Æterna
  • 2019: Adoration
  • 2023: Das Tier im Dschungel (La Bête dans la jungle)
  • 2023: Le bonheur est pour demain
  • 2024: Maldoror
Commons: Béatrice Dalle – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Béatrice Dalle divorce, auf closermag.fr
  2. Photos : Béatrice Dalle : « J’ai quasiment frappé tous mes fiancés. », auf public.fr
  3. César et Paul, néonazis mondains, auf streetpress.com
  4. Béatrice Dalle, folle de son très jeune "mari" : leur amour en PHOTOS, auf journaldesfemmes.fr
  5. Béatrice Dalle dit «avoir goûté l’oreille» d’un cadavre, auf ladepeche.fr
  6. « Bravo Redoine Faïd » : Béatrice Dalle crée la polémique, auf lepoint.fr
  7. “Nique sa mère Marie-Antoinette !” : quand le franc-parler de Béatrice Dalle surprend Léa Salamé, auf lesinrocks.com