Anna Grodzka
Anna Grodzka (* 16. März 1954 in Otwock)[1] ist eine polnische Gesellschaftsaktivistin und Politikerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grodzka ist Absolventin der Universität Warschau im Fachgebiet Klinische Psychologie.[2] Sie war zehn Jahre Präsidentin und Chefredakteurin eines Verlages und anschließend zehn Jahre Leiterin einer Druckerei. Weiterhin war sie als Unternehmensinhaberin an verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen beteiligt.[3] Mit ihrer Ehefrau hat sie einen Sohn.[4] Ende der 1980er Jahre wurde bekannt, dass sie transgeschlechtlich ist. 2009 ließ sie in Bangkok eine geschlechtsangleichende Operation durchführen.[5] Ihre Transition wurde von dem Fernsehsender HBO in einer Dokumentation verfilmt.[5]
Politische und gesellschaftliche Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2008 gründete Grodzka den Verein Trans-Fuzja, der sich für die Belange von Transmenschen einsetzt, und ist bis heute dessen Vorsitzende.[4][6] In Warschau ist sie stellvertretende Vorsitzende der Kommission für Angelegenheiten der Ungleichbehandlung im Amt des Stadtpräsidenten.[3] Sie ist auch in der polnischen LGBT-Bewegung aktiv.[3]
Bei den Parlamentswahlen am 9. Oktober 2011 trat sie im Wahlkreis 13 für die liberale Partei Ruch Palikota von Janusz Palikot an. Sie erhielt 19.451 Stimmen und damit einen Sitz im Sejm.[7] Sie wurde damit die erste bekannte trans Person im polnischen Parlament[6] und die erste Trans-Person in Europa, die auf einer Landesebene zum Parlament gewählt wurde, während ihre Transgeschlechtlichkeit öffentlich bekannt war.[8] Am 27. Juni 2014 verließ Grodzka die Partei jedoch und trat den polnischen Grünen bei. Gleichwohl blieb sie im Sejm Mitglied ihrer bisherigen Fraktion.[9]
Sie strebte bei der Präsidentschaftswahl im Mai 2015 eine Kandidatur für die Grünen an.[10] Es gelang ihr aber nicht, die notwendigen 100.000 Unterschriften für ihre Kandidatur zu sammeln.
Bei der Wahl des Sejm am 25. Oktober 2015 wurde sie nicht in den Sejm gewählt.
Weblinks
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- Website von Anna Grodzka (polnisch)
- Jan Opielka: Die Einzelkämpferin. In: Der Freitag, 3. März 2015 (Porträt).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anna Gordzka. In: Super Express. Abgerufen am 26. März 2019 (polnisch).
- ↑ krytykapolityczna.pl, Grodzka: Polityka bez wartości, 20. Juni 2011
- ↑ a b c Website von Anna Grodzka, O mnie ( vom 6. November 2011 im Internet Archive).
- ↑ a b przeglad-tygodnik.pl, Krakowski test tolerancji, abgerufen am 18. Oktober 2011
- ↑ a b HBO.pl, Trans-akcja, abgerufen am 18. Oktober 2011
- ↑ a b TVN24: Anna Grodzka ( vom 12. Oktober 2011 im Internet Archive)
- ↑ Website der staatlichen Wahlkommission, Wybory 2011 - Wyniki wyborów, 14. Oktober 2011
- ↑ gazetakrakowska.pl, Anna Grodzka: Stworzę prawo o określaniu płci, abgerufen am 2. Oktober 2021
- ↑ Grodzka wechselt von der Ruch zu den Grünen, bleibt aber Mitglied des Klubs, Meldung auf www.tvp.pl am 27. Juni 2014
- ↑ Two new presidential candidates in the running. In: TheNews.pl, 2. Februar 2015.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Grodzka, Anna |
| KURZBESCHREIBUNG | polnische Gesellschaftsaktivistin und Politikerin, Mitglied des Sejm |
| GEBURTSDATUM | 16. März 1954 |
| GEBURTSORT | Otwock |