Deutsch Ossig
Deutsch Ossig Stadt Görlitz
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Koordinaten: | 51° 6′ N, 14° 59′ O |
Höhe: | etwa 200 m ü. NN |
Fläche: | 8,6 km² |
Einwohner: | 0 (30. Juni 2007)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 0 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. März 1994 |
Postleitzahl: | 02827 |
Vorwahl: | 03581 |
Lage Deutsch Ossigs in Görlitz
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Der verfallene Mittelhof
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Deutsch Ossig ist eine Wüstung in der Nähe der Stadt Görlitz am Berzdorfer See im Osten Sachsens in der Nähe der Grenze zu Polen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1347 findet im ältesten Görlitzer Stadtbuch schon ein pfarrer von der duczhen ossek Erwähnung. Der Ortsname leitet sich – ebenso wie etwa Wulki Wosyk (Großhänchen) oder Oschatz – vom altsorbischen *Osěk für eine Rodungssiedlung, eine ausgehauene Stelle im Wald oder einen Verhau, ab. Der erste Namensteil dient der Unterscheidung vom unweit gelegenen Wendisch Ossig, heute polnisch Osiek Łużycki.[2]
Der Ort wurde 1988 entsiedelt und musste zu großen Teilen einem Braunkohletagebau weichen. Der Großteil des alten Dorfes wurde zerstört, darunter auch historisch wertvolle Gebäude und verschiedene Bauernhäuser in Fachwerkbauweise. Am 1. Januar 1974 wurde Klein Neundorf ein Ortsteil von Deutsch Ossig. Das Dorf hatte in den 1980er Jahren 110 Einwohner. Klein Neundorf gehört heute zur Stadt Görlitz.
Am 1. Januar 1994 wurde die Gemeinde Deutsch Ossig bei der Kreisreform in die Stadt Görlitz eingemeindet.
Die alte Dorfkirche wurde in den 1980er Jahren abgebaut und unter Verwendung geborgener Bauteile als Hoffnungskirche im Stadtteil Görlitz-Königshufen wieder errichtet. Geweiht wurde sie am 1. Juni 1998.
Mit dem Ende des Tagebaus und der Revitalisierung der Landschaft ist es geplant, die alte Ortslage Deutsch Ossig wieder entstehen zu lassen und die noch vorhandenen Gebäude teilweise in die neue Nutzung einfließen zu lassen.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Anders (1928–1985), Rechtswissenschaftler und Historiker
- Paul Jannasch (1841–1921), Professor der Chemie (Göttingen, Heidelberg)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dieter Liebig: Etwas bleibt immer übrig. Deutsch-Ossig-Report II - 1990-2005. Sandstein Verlag, Dresden 2006. ISBN 978-3-937602-75-2
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Von Deutsch-Ossig nach Görlitz-Königshufen. Die Rettung einer Dorfkirche. Sandstein Verlag, Dresden 1998. ISBN 978-3-930382-21-7
- Frank Förster: Verschwundene Dörfer im Lausitzer Braunkohlenrevier. 3., bearbeitete und erweiterte Auflage, Domowina-Verlag, Bautzen 2014, S. 58–62.
- Michael Schmidt-Klingenberg: Hundert Meter vor der Kante. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1992 (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutsch Ossig im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Görlitzer Zahlenspiegel 2008
- ↑ Walter Wenzel: Oberlausitzer Ortsnamenbuch. Domowina-Verlag, Bautzen 2008, S. 128