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M2/M3 Bradley

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M2/M3 Bradley
[[Datei:M2 Bradley|300px]]

Vorlage:Infobox AFV/Wartung/Bild ohne Beschreibung

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3 + 6
Länge 6,55 m
Breite 3,28 m
Höhe 3,38 m
Masse 32,66 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Aluminium/Schottpanzerung
Hauptbewaffnung 25 mm M242 Bushmaster Maschinenkanone
Sekundärbewaffnung 1 7,62 mm M240 Maschinengewehr, 1 TOW-Abschussvorrichtung mit 2 Rohren
Beweglichkeit
Antrieb Cummins VTA-903T 8-Zylinder Dieselmotor
600 PS
Federung Torsionsstab
Geschwindigkeit 61 km/h
Leistung/Gewicht 18,4 PS/t
Reichweite 400 km

Der M2 Bradley IFV (Infantry Fighting Vehicle, dt.: Infanterie-Kampffahrzeug) ist ein Schützenpanzer der US Army. Der technisch fast identische M3 Bradley CFV (Cavalry Fighting Vehicle, dt.: Kavallerie-Kampffahrzeug) wird als Spähpanzer eingesetzt.

Der M2 wird als regulärer Schützenpanzer eingesetzt, der M3 hingegen für die bewaffnete Aufklärung in Kavallerieeinheiten.

Der Panzer wurde nach Omar N. Bradley, einem Fünf-Sterne-General im Zweiten Weltkrieg, benannt.

Geschichte

Anfang 1972 stellte die US Army die Forderung nach einem neuen Schützenpanzer als Ersatz für den M113. Insgesamt wurden drei Unternehmen mit der Entwicklung von Prototypen beauftragt: Die Chrysler Corporation (heute General Dynamics Land Systems), die Food Machinery Corporation (FMC, heute BAE Systems, Ground Systems Division) und Pacific Car and Foundry. Im November 1972 erhielt FMC den Zuschlag insgesamt 16 Prototypen für Übungszwecke und Beschussversuche bereitzustellen. Die ersten Prototypen erhielten die Bezeichnung XM723 Mechanized Infantry Combat Vehicle (MICV) und konnten im Gegensatz zur finalen Version noch acht Infanteristen mit Ausrüstung transportieren. Diese konnten ihre Handwaffen aus Schießluken heraus einsetzen. Weiterhin bestand die Bewaffnung noch aus einer 20 mm Maschinenkanone und einem koaxialen Maschinengewehr im Kaliber 7,62 mm. Ab August 1976 wurden die Prototypen einer intensiven Erprobung durch eine Untersuchungskommission der Army unterzogen. Diese Kommission unterbreitete der Army folgende Vorschläge, welche auch alle akzeptiert wurden:

  • Entwicklung von zwei Varianten, die jeweils für die mechanisierte Infanterie und die Panzeraufklärer verwendet werden sollten.
  • Ausrüstung mit dem TOW-System und einer 25 mm Kanone.
  • Anbringung eines TOW- Startgeräts mit zwei Raketen an der linken Seite des Turms.
  • Beibehaltung der Schießluken.
  • Das Fahrzeug sollte amphibisch sein.
  • Das Fahrzeug sollte das bisherige Schutzniveau beibehalten (Schutz gegen Maschinengewehrprojektile bis zum Kaliber 14,5 mm und Splitter auf kurze Entfernung).

Das Fahrzeug wurde daraufhin in XM2 Infantry Fighting Vehicle für die mechanisierte Infanterie und XM3 Cavalry Fighting Vehicle für die Panzeraufklärer umbenannt. Nach Integrierung der Forderungen in das Gesamtkonzept wurden 1978 die ersten Prototypen an die Army übergeben und 1979 in M2 und M3 Bradley umbenannt. Die ersten Serienfahrzeuge wurden 1980 in Fort Hood an die Truppe übergeben. Insgesamt wurden zwischen 1980 und 1995 6785 Fahrzeuge produziert, davon 400 für Saudi-Arabien. Ab 1986 wurde der Panzer mehreren Kampfwertsteigerungen unterzogen, die aktuelle Version ist der M2A3. Der M2 war seit seiner Einführung an allen großen Militäroperationen der USA beteiligt, darunter dem zweiten Golfkrieg und dem Irakkrieg.

Das gesamte Beschaffungsprogramm des M2/M3 kostete 5,6 Milliarden US-Dollar, was einem Stückpreis von 3,16 Millionen pro Fahrzeug entspricht.[1]

Technische Beschreibung

Bewaffnung

Ein M2 feuert eine TOW-Lenkwaffe ab

Die Hauptbewaffnung des M2 besteht aus einer 25 mm M242 Bushmaster Maschinenkanone mit Doppelgurtzuführung, welche Einzelfeuer oder Dauerfeuer mit einer theoretischen Kadenz von 100 oder 200 Schuss/Minute verschießen kann. Die Kanone ist in der Lage verschiedene Munitionsarten zu verschießen, darunter APDS und APFSDS Geschosse. Auf der rechten Seite des Turms ist zusätzlich ein koaxiales M240 Maschinengewehr vom Kaliber 7,62 x 51 mm angebracht. Die Hülsen der Kanone und des Maschinengewehrs werden automatisch aus dem Turm ausgeworfen. Der Turm besitzt einen elektrischen Antrieb und kann um 360° gedreht werden, die Hauptwaffe besitzt einen vertikalen Richtbereich von -10 ° bis +60°. Das gesamte Waffensystem ist voll stabilisiert und kann somit auch während der Fahrt eingesetzt werden. Das TOW-System ist während der Fahrt abgeklappt und liegt an der linken Seite des Turms an. Zur Benutzung muss der Panzer anhalten, woraufhin das Startgerät mittels eines elektrischen Antriebs aufgerichtet wird und feuerbereit ist. Mit ihm können Ziele bis in 3750 m Entfernung bekämpft werden. Im Abschussgerät befinden sich zwei Lenkflugkörper, die nacheinander verschossen werden können, weitere fünf werden als Reserve mitgeführt. Zum Nachladen müssen zwei Soldaten das Fahrzeug verlassen.

Zur Tarnung im Gefecht oder während der Absitzphase stehen zwei elektrisch abfeuerbare Nebelmittelwurfanlagen zur Verfügung, welche jeweils mit vier Nebelgranaten bestückt sind. Die beiden Werfer sind an der Front des Turms angebracht, jeweils links und rechts von der Hauptwaffe.

Der Infanterietrupp kann im abgesessenen Einsatz mitgeführte Waffen wie das Javelin System zur Panzerabwehr einsetzen. Während des aufgesessenen Kampfes können die Soldaten bis zur Variante A1 durch seitlich und am Heck angebrachte Schießluken mit M231 Gewehren (eine gekürzte Ausführung des M16) kämpfen, ab der Version A2 sind nur noch die hinteren Luken einsetzbar.

Antrieb und Laufwerk

Datei:M2 engine.jpeg
Ein Motor während der Wartung

Der M2A3 wird durch einen 600 PS starken Dieselmotor mit 8 Zylindern und Turboaufladung angetrieben. Die Kraftübertragung erfolgt über ein hydromechanisches Getriebe. Das Kettenlaufwerk besteht aus jeweils sechs gummibereiften Laufrollen an jeder Seite. Das Antriebsrad befindet sich vorn. Die Federung erfolgt über Torsionsstäbe und Stoßdämpfer, die an der ersten, zweiten, dritten und sechsten Laufrolle angebracht sind.

Panzerung

Die selbsttragende Wanne des M2 ist aus einer geschweißten Aluminiumlegierung vom Typ 7017 gefertigt, was sich positiv auf das Gesamtgewicht auswirkt, jedoch nur für moderaten Panzerschutz sorgt. Die Aluminium-Panzerung des Bradley bietet nur etwa ein Drittel des Schutzes, den eine Stahl-Panzerung gleicher Dicke bieten würde. Um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten, war deshalb bis zur Version A1 zusätzlich noch Schottpanzerung an den Seiten und am Heck angebracht. Diese wurde ab der Version A2 durch Massivpanzerung mit Anbringungsmöglichkeiten für Reaktivpanzerung ersetzt. Der Turm besteht ebenfalls aus geschweißtem Aluminium. Im Irakkrieg stellte sich heraus, dass die Bradleys sehr empfindlich auf Angriffe mit Brandmitteln reagieren, da Aluminium schon bei relativ geringen Temperaturen um 400 Grad Celsius seine Festigkeit verliert. Insbesondere interne Kraftstoff- oder Munitionsbrände stellen hierbei eine Gefährdung dar. Gelingt es der Besatzung nicht, einen solchen Brand schnell zu löschen, verliert die gesamte Wanne ihre tragende Wirkung und der Panzer sackt in sich zusammen, was einen Totalausfall darstellt.[2]

Besatzung

Ein Infanterietrupp beim Aufsitzen

Die Besatzung besteht aus insgesamt neun Soldaten: Dem Fahrer, dem Kommandanten und dem Richtschützen, sowie dem aus sechs beziehungsweise sieben Soldaten (nur in der ursprünglichen Variante) bestehenden Infanterietrupp. Der Fahrer sitzt vorne rechts im Fahrzeug unter einer einteiligen Luke neben dem Motor. Der Kommandant sitzt auf der rechten Seite des Turms. Der Richtschütze sitzt links im Turm neben dem Kommandanten. Der Infanterietrupp ist im Heck des Fahrzeugs untergebracht. Die sechs Soldaten sind wie folgt untergebracht:

  • Ein Soldat sitzt links neben dem Turm mit Blickrichtung nach vorn.
  • Ein Soldat sitzt hinten links im Kampfraum mit Blickrichtung nach innen.
  • Zwei Soldaten sitzen hinten rechts im Kampfraum mit Blickrichtung nach hinten.
  • Zwei Soldaten sitzen hinter dem Turm mit Blickrichtung nach vorn.

Ein weiterer Sitzplatz hinter dem Fahrer wurde ab der Version A1 aus Platzgründen weggelassen. Die Soldaten können das Fahrzeug durch eine hydraulisch betriebene Luke im Heck verlassen und betreten. Die Besatzung des M3 besteht aus fünf Soldaten: Dem Fahrer, dem Kommandanten, dem Richtschützen und zwei Beobachtungssoldaten.

Einsatzprofil

Der M2 wurde dazu entwickelt, im Gefecht der verbundenen Waffen im Zusammenwirken mit dem Kampfpanzer M1 Abrams gegnerische Panzer und Infanterie zu bekämpfen, wobei der Schwerpunkt auf der Bekämpfung der Infanterie liegt. Seit dem Irak-Krieg 2003 liegt der Aufgabenschwerpunkt in der Unterstützung eigener Infanteriekräfte in urbanem Gelände. Der M2 leistet dabei mit seiner Maschinenkanone Unterstützungs- und Unterdrückungsfeuer. Weiterhin besteht die Möglichkeit, mit der panzerbrechenden Munition befestigte Stellungen zu vernichten oder Einbruchsstellen durch Häuserwände zu schaffen.[3] Das Fahrzeug war in der Originalausführung M2 voll amphibisch und wurde im Wasser durch die Ketten angetrieben. Diese Fähigkeit ist ab der Version M2A1 nur noch eingeschränkt vorhanden, ab dieser Version war der Panzer ohne Hilfsmittel nur noch bis zu einer Wassertiefe von 1,20 m watfähig. Mit Hilfe eines aufblasbaren Pontons ist der Panzer jedoch auch ab der Version A1 schwimmfähig.[4] Bei Einsätzen unter ABC-Verseuchung steht dem Fahrer, dem Kommandanten und dem Richtschützen ab der Version A1 ein eingebautes Luftfiltersystem zur Verfügung, die Infanteristen im Kampfraum sind auf eigene ABC-Schutzausrüstung angewiesen, können das Fahrzeug jedoch noch verlassen. Der M2/M3 ist in allen Versionen in den Flugzeugen C-5 Galaxy und C-17 Globemaster luftverlastbar.

Der M3 ist als Spähpanzer konzipiert, ist jedoch im wesentlichen baugleich mit dem M2. Die einzigen Unterschiede bestehen darin, dass kein Infanterietrupp im Panzer mitfährt und statt dessen mehr Panzerabwehrlenkflugkörper mitgeführt werden. Den Beobachtungssoldaten steht zusätzliche Beobachtungsausrüstung zur Verfügung. Ab der Version A1 fehlen zudem die Schießluken und die Beobachtungsausstattung wurde verbessert. Seine Aufgabe ist die Spähaufklärung hinter den feindlichen Linien oder die Gefechtsfeldaufklärung vor den eigenen Kräften während eines Angriffs.

Varianten

M2 und M3

Ursprungsversion des M2

Die ursprüngliche Produktionsvariante. Es konnten noch nicht alle Varianten der TOW abgefeuert werden und ein ABC-Luftfiltersystem war noch nicht integriert. Die Besatzung war noch auf die Versorgung mit Lebensmitteln durch die entsprechenden Teile der Kompanie angewiesen, da noch keine Feldrationen mitgeführt wurden. Bis zum Produktionsstart der Variante M2A1 wurden etwa 2500 M2 produziert.

M2A1 und M3A1

Die Variante A1 der jeweiligen Fahrzeuge wurde ab 1985 produziert und ab Mai 1986 ausgeliefert. Es konnten alle Versionen der TOW abgefeuert werden und ein ABC-Luftfiltersystem wurde für Fahrer, Kommandant und Richtschütze integiert. Weitere kleine Änderungen waren:

  • Verändertes Treibstoff- und Feuerlöschsystem, um die Brandgefahr zu verringern.
  • Eine Polsterung für den Fahrersitz.
  • Geänderte Bedienelemente für die Waffenanlage.
  • Vereinfachte Verzurrgurte für die Ausrüstung.
  • Mitgeführte Feldrationen.
  • Mitgeführte Tarnnetze.
  • Ersatz des Wassertanks durch 2 kleinere Tanks mit insgesamt gleicher Kapazität.
  • Ersatz des veralteten M47 Dragon Panzerabwehrsystems durch das leistungsfähigere Javelin Medium Antiarmor Weapon System.
  • Wegfall der Schießluken beim M3.
  • Spezielle, höhenverstellbare Sitze und erweiterte Beobachtungsausrüstung beim M3.

Die Änderungen wurden auch als Block I improvements bezeichnet. Insgesamt wurden 1371 Fahrzeuge der Version A1 hergestellt.

M2A2 und M3A2

Bradley M2A3 mit reaktiver Zusatzpanzerung

Ab 1984, also noch vor der Durchführung der Änderung des Block I, wurde von der US Army eine Studie in Auftrag gegeben, die Maßnahmen bewerten sollte, um die Überlebensfähigkeit des M2 weiter zu erhöhen. Das Ergebnis dieser Studie waren folgende Maßnahmen: Die Aufbewahrung der Reservemunition für Kanone und Maschinengewehr wurde verändert, um die Explosionsgefahr zu verringern. Um die Überlebensfähigkeit des Panzers und der Besatzung zu erhöhen, wurden Turm und Wanne mit verstärkter Panzerung versehen sowie Schlüsselkomponenten im Fahrzeuginneren gepanzert und der gesamte Innenraum mit Gewebematten aus Kevlar ausgekleidet, um bei einer Penetration der Panzerung den Splitterflug zu verringern. Die Ersatzoptik des Kommandanten wurde mit einem Splitterschutz versehen, um widerstandsfähiger gegen Angriffe mit Handgranaten zu sein. Das Laufwerk wurde ebenfalls verbessert.

Die Maßnahmen für die Zusatzpanzerung hoben das Gewicht auf 30 Tonnen an. Um die Beweglichkeit des Fahrzeugs zu erhalten, sollte ein leistungsgesteigerter Motor eingebaut werden, was auch die Modifikation des Getriebes und des Luftfilters erforderlich gemacht hätte. Die Produktion startete im Mai 1988, jedoch wurden die ersten 662 Fahrzeuge der Version A2 noch mit dem alten, 500 PS starken Motor ausgeliefert. Dieser wurde erst ab Mai 1989 in alle folgenden Fahrzeuge eingebaut. Durch das Anbringen der Zusatzpanzerung wurde die Benutzung der seitlichen Schießluken unmöglich gemacht, lediglich die beiden Luken in der Heckrampe sind noch benutzbar. Durch die neue Panzerung war das Fahrzeug gegen Projektile bis zum Kaliber 30 mm geschützt.

Diese Änderungen wurden als Block II improvements bezeichnet. Insgesamt wurden 5212 Fahrzeuge hergestellt oder auf den Rüststand A2 gebracht.

Bradley ODS

Als Folge der Operation Desert Storm wurden weitere kleine Änderungen vorgeschlagen. Dabei wurde vor allem auf verbesserte Führbarkeit Wert gelegt. Dazu wurden ein GPS-System und ein einfaches Freund-Feind-Erkennungssystem in die Elektronik integriert. Weiterhin wurde die Optik des Fahrers modifiziert und ein Abwehrsystem gegen drahtgelenkte SACLOS-Panzerabwehrlenkwaffen der ersten Generation angebracht. Da während des Krieges viele Fahrzeuge durch Mineneinwirkung ausfielen, wurde der Verpackungsplan der Ausrüstung nochmals geändert, um die Gefährdung der Besatzung zu minimieren.

Die ersten Fahrzeuge wurden 1995 ausgeliefert, insgesamt sollten 1433 Fahrzeuge umgerüstet werden. Dies wurde jedoch im Jahr 2005 gestoppt, das ODS-Konzept wurde daraufhin in die Version A3 integriert.[5]

M2A3 und M3A3

Im Jahr 1994 initiierte die US Army den Bradley Modernisation Plan, welcher die Entwicklung des M2A3 zum Ziel hatte. Bei dieser Kampfwertsteigerung stand vor allem die Modernisierung der Elektronik im Vordergrund. Dazu wurden moderne digitale Anzeigen für Kommandant, Fahrer und Gruppenführer eingebaut. Durch verbesserte Systeme zur Zielauffassung, Zielverfolgung und Feuerleitung und die Integration einer Hunter/Killer Fähigkeit sollte der Kampfwert nochmals erheblich gesteigert werden. Zuletzt sollte die Führbarkeit optimiert werden, wozu neue Software für die Bordsysteme, eine digitale Funkanlage sowie ein Nachtsichtgerät für den Kommandanten eingebaut wurden.

Ab 1997 wurde eine Kleinserie von 35 Fahrzeugen für Testzwecke gefertigt, 1998 wurden weitere 70 Fahrzeuge in Auftrag gegeben. Die Serienproduktion des M3A3 startete 2001 und soll bis 2011 abgeschlossen sein. Alle noch in Betrieb befindlichen Panzer sollen entweder auf den Rüststand A3 oder die Version ODS gebracht werden.

Bradley FIST M7

Der M7 wurde als Ersatz für den veralteten M981 Artilleriebeobachtungspanzer entwickelt und wird seit 1997 in geringen Sückzahlen produziert. Als Basisfahrzeuge für die Umrüstung werden M2A3 oder Bradley M2 ODS herangezogen. Der M7 ist im wesentlichen Baugleich zum M2, die einzigen Unterschiede bestehen im Wegfall der Startvorrichtung für die TOW-Raketen, die durch eine Zielortungsausrüstung ersetzt wurde, sowie der Nachrüstung eines Trägheitsnaviationssystems.[6]

M6 Linebacker

Der M6 Linebacker dient als Flugabwehrpanzer im Nahbereich eigener Großverbände. Der Aufbau enspricht fast komplett dem des M2, lediglich der TOW-Starter wurde durch eine Abschussvorrichtung für vier Stinger-Raketen ersetzt.

Zukunft

Die US Army plant, 30 der 77 bestehenden Brigaden im Rahmen des Heavy Brigade Combat Team Konzepts mit Bradleys auszustatten. Für weitere fünf Brigaden sollen die entsprechenden Fahrzeuge in Reserve gehalten werden, was einen Gesamtbestand von 4900 Panzern ausmacht. Der Bradley wird also noch auf unbestimmte Zeit im Dienst verbleiben.

Das Unternehmen ATK Gun Systems Company entwickelte eine neue Maschinenkanone im Kaliber 30 mm sowie eine neue Version der Bushmaster Maschinenkanone im Kaliber 35 mm. Diese sollte lediglich durch Wechsel des Laufs auch 50 mm Geschosse verschießen können. Beide Waffen sind für die Integration in das Gesamtkonzept geeignet, in nächster Zeit plant die US Army jedoch keine Einführung.

Technische Daten

Bezeichnung M2A3 Bradley IFV
Typ: Schützenpanzer
Besatzung: 3 + 6
Motor: Cummins VTA-903T 8-Zylinder Dieselmotor mit Turbolader
Leistung: 600 PS bei 2600 1/min
Getriebe: Hydromechanisches Schaltgetriebe L3 Combat Propulsion Systems HMPT-500-3EC TEC
Fahrwerk: drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk
Länge über alles: 6550 mm
Breite über alles: 3280 mm
Höhe über alles: 3380 mm
Bodenfreiheit: 460 mm
Watfähigkeit: 1200 mm
Grabenüberschreitfähigkeit: 2540 mm
Kletterfähigkeit: 910 mm
Steigfähigkeit: 60 %
Querneigung: 40 %
Gefechtsgewicht: 32.659 kg
Höchstgeschwindigkeit Straße: 61 km/h
Höchstgeschwindigkeit Wasser: 7 km/h
Kraftstoffmenge: 662 Liter
Fahrbereich: 400 km
Bewaffnung: M242 Bushmaster Maschinenkanone; 1 Maschinengewehr
Munition: 900 Patronen für die BMK; 7 Lenkflugkörper; 4400 Patronen für das Maschinengewehr

Nutzer

Neben den USA ist Saudi-Arabien der einzige Nutzer des M2. 1988 stellte Saudi-Arabien einen Kaufantrag über 200 M2 Bradleys, welcher noch im gleichen Jahr vom US-Kongress bewilligt wurde. Die ersten beiden Fahrzeuge wurden 1989 zu Testzwecken übergeben, die restlichen 198 Fahrzeuge folgten in zwei Losen in den Jahren 1990 und 1991. Nach Auslieferung des ersten Loses wurde ein weiterer Kaufantrag über 200 zusätzliche Fahrzeuge gestellt, welche ebenfalls in zwei Losen bis 1993 ausgeliefert wurden.

Siehe auch

Literatur

  • Christopher Foss: Jane´s Armour & Artillery 2009–2010. Jane´s Information Group Inc, ISBN 9780710628824
  • Rolf Hilmes: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte – Systeme – Technologien. 1. Auflage. Motorbuchverlag 2007, ISBN 978-3-613-02793-0.
Commons: M2 Bradley – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Datenblatt des M2 bei Globalsecurity.org (eingesehen am 18. August 2009)
  2. Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte – Systeme – Technologien, S.374
  3. The Striker Brigade Combat Team Infantry Bataillon Reconnaissance Platoon (Field Manual No. 3-21.94), Headquarters Department of the Army, Washington (DC), 18. April 2003, Kapitel 6-21
  4. Internetseite der US-Rüstungsindustrie (eingesehen am 18. August 2009)
  5. M2A2ODS / M3A2ODS (Operation Desert Storm) Bradley Beschreibung, technische Daten, bei: "Globalsecurity.org" (engl., eingesehen am 15.08.2009)
  6. Air Defense Artillery - Magazin der Flugabwehr der US-Army (eingesehen am 18. August 2009)