Landlust

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Landlust

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Beschreibung Lebensstil-Publikumszeitschrift
Verlag Deutsche Medien-Manufaktur GmbH & Co. KG
Hauptsitz Münster
Erstausgabe Oktober 2005
Erscheinungsweise zweimonatlich
Verkaufte Auflage 721.981 Exemplare
(IVW 2/2024)
Verbreitete Auflage 725.815 Exemplare
(IVW 2/2024)
Chefredakteurin Sinja Schütte
Weblink www.landlust.de
ISSN (Print)

Landlust ist eine Lebensstil-Publikumszeitschrift aus dem Segment der Wohn-, Garten- sowie Koch-Magazine und dort seit Ende 2009 Marktführer. Im selben Jahr zählte sie zu den 20 auflagenstärksten Kaufzeitschriften in Deutschland.[1] Die Zeitschrift erschien seit Oktober 2005 zweimonatlich im Landwirtschaftsverlag Münster. Seit Juli 2016 erscheint Landlust in der Deutschen Medien-Manufaktur GmbH & Co. KG, einem Tochterunternehmen des Landwirtschaftsverlags Münster.[2][3]

Chefredakteurin ist seit Juni 2020 Sinja Schütte, ihre Vorgängerin war Ute Frieling-Huchzermeyer.

Leserschaft

Die Zeitschrift spricht die gutsituierte und kaufkräftige „naturverbundene, wertkonservative Leserschaft“[4] an, die sich stark an Marken und Qualität orientiert.[5] Die meisten Leser sind zwischen 40 und 60 Jahre alt. Von den Lesenden sind 72 % Frauen, 85 % wohnen in Orten mit weniger als 100.000 Einwohnern (rund doppelt so häufig wie die Gesamtbevölkerung). Insgesamt 70 % wohnen im Eigenheim, 83 % besitzen einen Garten.[6]

Inhalt, Sprache und äußere Aufmachung

Das Heft behandelt fünf Themenrubriken:

  • Garten,
  • Küche/Rezepte,
  • Ländliches Wohnen,
  • Landleben und
  • Natur.[7]

Augenmerk wird dabei nicht auf Sensationelles und Exotisches gelegt, sondern auf ruhige und ausführliche Beobachtungen des Alltäglichen. Dies geschieht im Sinne von Entspannung vom Alltag, „Entschleunigung“, „Simplify your life“, „Zurück zur Natur“ und dessen, das Besondere im Einfachen zu sehen. Die Sprache der Artikel ist einfach. Beschreibungen sind von wertschätzender Haltung geprägt und emotional, das Gefühl von Heimeligkeit und Wellness soll verbreitet werden. Probleme wie Klimawandel, Massentierhaltung und Artensterben werden ausgeblendet. Die äußere Aufmachung betont die inhaltliche Aussage: Schreiende Farben und Hochglanz werden vermieden, stattdessen wird zurückhaltende Bildsprache eingesetzt und mattes, griffiges Papier verwendet.[8]

Auflage

Die Auflage der Landlust ist nach einem erfolgreichen Aufstieg bis 2012 in den vergangenen Jahren zurückgegangen: Die verkaufte Auflage ist seit 2013 um 32,3 Prozent gesunken.[9] Sie beträgt gegenwärtig 721.981 Exemplare.[10] Das entspricht einem Rückgang von 344.895 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 43,8 %.

Entwicklung der verkauften Auflage[11]
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
110301 261533 446681 648866 794246 886355 1059484 1066876 1040119 1047668 977077 888317 847775 827806 886391 853476 801748 724008
Entwicklung der Abonnentenzahlen[12]
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
53785 106489 160003 216750 280988 324598 384515 397125 413303 410944 387783 375281 362658 352542 355859 369810 344810 323877

Marktstellung

Die „Landlust“ steigerte in der zweiten Hälfte der 2000er-Jahre ihre Auflage erheblich. Das war damals sehr selten für Printprodukte. Der Anteil der „harten“ Auflage im Abo und Einzelverkauf (ohne Sonderverkäufe, Gratiswerbeexemplare und Ähnliches) beträgt 96,9 %.[13]

Mit 886.355 verkauften Exemplaren im 4. Quartal 2011 (IVW) überholte Landlust zum ersten Mal auch den Stern. Dieser verkaufte 816.961 Exemplare im gleichen Zeitraum. Der Trendforscher Peter Wippermann führte diesen Erfolg auf die Sehnsüchte der Menschen zurück: „Wenn man sich klarmacht, dass diese Zeitschrift – die aus einem landwirtschaftlichen Verlag kommt und keinerlei News-Wert besitzt, sondern von verschwundenen Traditionen berichtet und die Natur mystifiziert – eine höhere Auflage hat als die einst größte Illustrierte Stern, dann bekommt man eine ungefähre Ahnung davon, wovon die Menschen in Deutschland träumen.“[14]

Im März 2009 wurde das Magazin als „Beste neue Marke“ mit dem „Marken-Award 2009“ ausgezeichnet, der von der Fachzeitschrift „Absatzwirtschaft“ des Deutschen Marketing-Verbandes für „exzellente Leistungen in der Markenführung“ vergeben wird.[15]

Der Erfolg des Magazins führte zu mehreren Nachahmerprodukten, von denen jedoch bisher keines einen vergleichbaren Erfolg erzielen konnte.[16]

LandLust TV

Am 4. Dezember 2011 startete im regionalen TV-Kanal NDR-Fernsehen das 90-minütige Format LandLust TV. Dieser Lizenzableger der Zeitschrift wird im Auftrag des NDR von der Berliner Produktionsfirma Medienkontor hergestellt.[17][18][19] Sendeplatz war jeweils der erste Sonntag im Monat zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr. Bereits am 23. Dezember 2012 wurde sie im NDR Fernsehen durch die Fernsehsendung Mein Schönes Land TV abgelöst, einer Kooperation zwischen Hubert Burda Media (Mein schönes Land) und dem NDR.[20]

Einzelnachweise

  1. Landlust überschreitet erstmalig wichtige Verkaufsmarke von 600.000 Exemplaren. Pressemitteilung Proplanta, 14. Februar 2010.
  2. Landlust – Allgemeine Informationen. DMM-Verlag, abgerufen am 26. Juni 2017.
  3. Uwe Mantel: Joint Venture – Grünes Licht für G+J und Landwirtschafts-Verlag. 14. Juni 2016. Auf DWDL.de, abgerufen am 23. Januar 2019.
  4. Ute Frieling-Huchzermeyer, laut Idylle im Zeitschriftenregal. stern.de, 17. Oktober 2008.
  5. Unsere Leserstruktur. Landlust, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juni 2017; abgerufen am 26. Juni 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/media.landlust.de
  6. Ein kantenfreies Wohlfühlmagazin (Memento des Originals vom 4. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sueddeutsche.de, sueddeutsche.de, 1. Dezember 2009.
  7. Verlagsangaben/Titelporträt. Landlust, 1. Januar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2016; abgerufen am 26. Juni 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/media.landlust.de
  8. Die Cash Cow vom Lande. taz, 26. Juni 2009, abgerufen am 26. Juni 2017.
  9. laut IVW, (Details auf ivw.de)
  10. laut IVW, zweites Quartal 2024 (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  11. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  12. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  13. Zahlen, die durch die IVW erfasst werden. ivw.eu, abgerufen am 20. Juli 2012.
  14. Violetta Simon: Was Trends über uns aussagen. sueddeutsche.de, 15. Dezember 2011, abgerufen am 20. Juli 2012.
  15. Marken-Award geht an Landlust. Werben & Verkaufen, 18. März 2009.
  16. Stefan Winterbauer: Die Schwemme der "Landlust"-Kopien. 11. August 2009, abgerufen am 20. Juli 2012.
  17. Gutes aus der Provinz: Werkeln, basteln, buddeln. die tageszeitung, 2. Dezember 2011.
  18. NDR-Format Landlust TV: Bettschuh stricken und Meerrettich-Heilkraft. Süddeutsche Zeitung, 15. November 2011.
  19. Euterwarme Bullerbü-Idylle beim neuen Landlust TV. Die Welt, 4. Dezember 2011.
  20. NDR tauscht "Landlust TV" aus und gibt Burda den Vorzug. HORIZONT Online, 31. Oktober 2012.