Rallye Dakar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Dezember 2006 um 10:52 Uhr durch 212.117.96.140 (Diskussion) (→‎Route). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kamaz Truck am Lac Rosé 2004

Die Rallye Dakar (früher Rallye Paris-Dakar) ist ein seit 1979 jährlich hauptsächlich auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragenes Offroad-Motorsportrennen und zweifelsohne die berühmteste Wüstenrallye der Welt. Gründer der Rally war der Franzose Thierry Sabine, der 1986 während der "Dakar" bei einem Helikopter-Unfall ums Leben kam. Für wenige Jahre übernahm sein Vater die Rallye, verkaufte sie aber anschließend an die ASO (Amaury Sport Organisation), die die Rallye bis heute ausführt. Die ASO ist ein großes französisches Sport-Unternehmen, das z.B. auch die Tour de France im Radsport veranstaltet.

Charakter der Wüstenrallye

Chevrolet Pro-Truck am Lac Rosé 2004

Im Gegensatz zu den Rennen der WRC Rallye-Weltmeisterschaft, bei der während eines langen Wochenendes eine Reihe von kurzen Prüfungen gefahren werden, ist die Dakar als Rallye Raid ein echtes Langstreckenrennen, bei denen einzelne Etappen von über 800 km Länge zurückgelegt werden, der Großteil davon auf Wüstenboden.

Erschwerend wirkt sich die Tatsache aus, dass die Teilnehmer - mit Ausnahme eines Ruhetags in der Mitte des Rennens - jeden Tag unterwegs sind. Insbesondere für Privatiers ohne Werksunterstützung oder Mechanikerteam bedeutet dies eine enorme Belastung: Sind die Etappen innerhalb des festgesetzten Zeitlimits bewältigt, müssen die Privatiers ihr Fahrzeug selber reparieren bzw. Verschleißteile wechseln. Wenn diese Fahrer das Ziel erst in der Nacht erreichen, müssen Schlaf und Service also reduziert oder der Start zur nächsten Etappe verschoben werden. Insgesamt beträgt die Ausfallquote bei Motorrädern und Autos deshalb jeweils weit über 50 Prozent.

Route

Die Streckenführung Lissabon–Dakar von 2006

Die Rallye fand ihrem ursprünglichen Namen „Paris–Dakar“ entsprechend zunächst zwischen dem französischen Paris und dem senegalesischen Dakar statt. Inzwischen variieren die Streckenführung sowie der Start- und Zielort von Jahr zu Jahr. Die Rallye 2006 führte in 17 Etappen von Lissabon (Portugal) über Spanien, Marokko, West-Sahara, Mauretanien, Mali, Guinea (das erste Mal seit 1996) und Senegal zum Zielort Dakar.

1992 nahm man sich gar eine Woche mehr Zeit und durchquerte ganz Afrika, das Ziel war in Kapstadt. Motorsportlich war diese Route jedoch unbefriedigend, auf den engen Pisten in Zentralafrika konnte kaum überholt werden.

Ihr könnt den Bü nicht aufhalten, er ist überall!!!!!

Geschichte

Motorräder in Dakar Liason zum Lac Rosé

Initiiert und konzipiert wurde die Rallye von dem französischen Motorsportler Thierry Sabine, zum ersten Mal ausgetragen wurde sie 1978. Inspiriert hatte Sabine die Teilnahme an der Rallye Abidjan-Nizza, auf der er sich 1977 mit seinem Motorrad in der libyschen Wüste verirrte. Sabines vielzitiertes Motto „If life gets boring, risk it!“ fand seine Erfüllung, als er selbst am 14. Januar 1986 bei einem Hubschrauberabsturz wegen eines Sandsturmes während der Rallye Paris-Dakar ums Leben kam. Zu seinen Gedenken wurde ein Hügel, bestanden mit einem kleinen Bäumchen und etwas Buschwerk, in Arbre Thierry Sabine benannt. Ein Gedenkstein und ein dort befindlicher Bildband erinnern an den Unfall (siehe Weblink unten).

Durch die große Anzahl von Todesfällen bei Rennfahrern, Zuschauern und im Organisationsteam geriet das Rennen immer wieder in die Schlagzeilen, entwickelte sich aber trotzdem (oder auch deshalb) zu einem der bekanntesten Sportereignisse weltweit. Die Rallye hat seit ihrem Bestehen 51 Menschenleben gefordert (Stand 2006). Zuletzt starben, bei der Dakar 2006, der australische Motorrad-Pilot Andy Caldecott und zwei junge Zuschauer. Daher wurde die Zeitnehmung am letzten Renntag im Jahr 2006 ausgesetzt.

Sieger

Wrack eines Renn-LKW in der nördlichen Ténéré

Rekordsieger der Dakar ist der Franzose Stephane Peterhansel, der auf dem Motorrad in den 1990er Jahren insgesamt sechs Mal triumphieren konnte und 2004 auch seinen ersten Erfolg im Auto feiern konnte, wobei er jedoch wie üblich von einem Beifahrer unterstützt wurde (die hier nicht aufgeführt sind). Neben ihm ist Hubert Auriol der Einzige, der das Rennen sowohl auf zwei (1981 und 1983) als auch auf vier Rädern (1992) gewonnen hat.

Der erfolgreichste Autofahrer ist der Finne Ari Vatanen mit vier Siegen zwischen 1987 und 1991. Im Jahr 2001 sorgte die Deutsche Jutta Kleinschmidt für eine Sensation, als sie als erste Frau die Autowertung der Dakar gewinnen konnte.
Die Sieger und Strecken der Dakar seit 1979:

Jahr Sieger, Auto (nur Fahrer) Sieger Motorrad Strecke
2006 Luc Alphand (F), Mitsubishi Marc Coma (E), KTM Lissabon - Nouakchott - Dakar
2005 Stephane Peterhansel (F), Mitsubishi Cyril Despres (F), KTM Barcelona - Dakar
2004 Stephane Peterhansel (F), Mitsubishi Nani Roma (E), KTM Clermont-Ferrand - Dakar
2003 Hiro Masuoka (J), Mitsubishi Richard Sainct (F), KTM Marseille - Scharm el Scheich
2002 Hiro Masuoka (J), Mitsubishi Fabrizio Meoni (I), KTM Arras - Madrid - Dakar
2001 Jutta Kleinschmidt (D), Mitsubishi Fabrizio Meoni (I), KTM Paris - Dakar
2000 Jean-Louis Schlesser (F), Renault-Buggy Richard Sainct (F), BMW Paris - Dakar - Kairo
1999 Jean-Louis Schlesser (F), Renault-Buggy Richard Sainct (F), BMW Granada - Dakar
1998 Jean-Pierre Fontenay (F), Mitsubishi Stephane Peterhansel (F), Yamaha Paris - Granada - Dakar
1997 Kenjiro Shinozuka (J), Mitsubishi Stephane Peterhansel (F), Yamaha Dakar - Agadez - Dakar
1996 Pierre Lartigue (F), Citroën Edi Orioli (I), Yamaha Granada - Dakar
1995 Pierre Lartigue (F), Citroën Stephane Peterhansel (F), Yamaha Granada - Dakar
1994 Pierre Lartigue (F), Citroën Edi Orioli (I), Yamaha Paris - Dakar - Paris
1993 Bruno Saby (F), Mitsubishi Stephane Peterhansel (F), Yamaha Paris - Dakar
1992 Hubert Auriol (F), Mitsubishi Stephane Peterhansel (F), Yamaha Paris - Sirte (Libyen) - Kapstadt
1991 Ari Vatanen (FIN), Citroën Stephane Peterhansel (F), Yamaha Paris - Tripolis - Dakar
1990 Ari Vatanen (FIN), Peugeot Edi Orioli (I), Cagiva Paris - Tripolis - Dakar
1989 Ari Vatanen (FIN), Peugeot Gilles Lalay (F), Honda Paris - Tunis - Dakar
1988 Juha Kankkunen (FIN), Peugeot Edi Orioli (I), Honda Paris - Algier - Dakar
1987 Ari Vatanen (FIN), Peugeot Cyril Neveu (F), Honda Paris - Algier - Dakar
1986 René Metge (F), Porsche Cyril Neveu (F), Honda Paris - Algier - Dakar
1985 Patrick Zaniroli (F), Mitsubishi Gaston Rahier (B), BMW Paris - Algier - Dakar
1984 René Metge (F), Porsche Gaston Rahier (B), BMW Paris - Algier - Dakar
1983 Jacky Ickx (B), Mercedes-Benz Hubert Auriol (F), BMW Paris - Algier - Dakar
1982 Claude Marreau (F), Renault Cyril Neveu (F), Honda Paris - Algier - Dakar
1981 René Metge (F), Range Rover Hubert Auriol (F), BMW Paris - Dakar
1980 Freddy Kottulinsky (S), VW Cyril Neveu (F), Yamaha XT 500 Paris - Dakar
1979 Genestier (CIV), Range Rover Cyril Neveu (F), Yamaha XT 500 Paris - Dakar

Siehe auch