Elmar Wepper

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Elmar Wepper (2019)

Elmar Wepper (* 16. April 1944 in Augsburg; † 31. Oktober 2023) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Einem breiten Publikum bekannt wurde er als Assistent Erwin Klein in der Krimiserie Der Kommissar, neben Uschi Glas als Dr. Ralf-Maria Sagerer in einer der Titelrollen der ZDF-Familienserie Zwei Münchner in Hamburg und in einer der beiden Hauptrollen in der Krimiserie Zwei Brüder. Doris Dörries Filmdrama Kirschblüten – Hanami und dessen Fortsetzung Kirschblüten & Dämonen brachten ihm späte Aufmerksamkeit. In seiner Schauspielkarriere, die sich von 1957 bis 2019 erstreckte, spielte er in über 85 Film- und Fernsehproduktionen.[1] Er wurde zudem als Synchronsprecher für Mel Gibson bekannt.

Leben

Sein Vater war der Jurist Friedrich Karl Wepper (* 1916, seit Anfang 1945 in Polen vermisst), seine Mutter war die Hausfrau Wilhelmine Wepper (1920–2009).[2] Sein älterer Bruder Fritz Wepper (* 1941) ist ebenfalls Schauspieler und Synchronsprecher. Seine Nichte Sophie Wepper (* 1981) ist Schauspielerin. Er machte das Abitur am Wittelsbacher-Gymnasium München[3] und absolvierte zunächst seinen Wehrdienst. Er wollte ursprünglich Medizin studieren, entschied sich aber, inspiriert von seinem Bruder, um und studierte stattdessen Theaterwissenschaft und Germanistik.[4]

Elmar Wepper heiratete im Jahr 2004 nach zehnjähriger Partnerschaft Anita Schlierf.[5] Wepper, der zuletzt in Planegg lebte, starb am 31. Oktober 2023 im Alter von 79 Jahren an Herzversagen.[6] Er hinterließ seine Ehefrau, seinen Sohn (* 1978[7]) und zwei Enkel.[8]

Karriere

1957 gab Elmar Wepper an der Seite seines bereits filmerfahrenen Bruders Fritz sein Debüt vor der Kamera als einer der drei Söhne des von Paul Dahlke gespielten Stadtrats Hugo Bunzelin in Harald Philipps Filmkomödie Heute blau und morgen blau. Im Alter von 14 Jahren debütierte er auch auf der Bühne am Theater Die Kleine Freiheit. Weitere Bühnenengagements folgten.

1974 wurde er einem breiten Fernsehpublikum bekannt, als er in der populären Krimiserie Der Kommissar als Assistent Erwin Klein die Nachfolge seines Bruders Fritz antrat. Die Serie galt als Straßenfeger und erreichte regelmäßig ein Millionenpublikum. Ab 1977 spielte er in der beliebten Vorabendserie "Polizeiinspektion 1" (1977 bis 1988) wiederum einen Polizeibeamten an der Seite von Walter Sedlmayr und erstmals zusammen mit Uschi Glas. Es folgten Rollen in weiteren Fernsehformaten wie der Vorabendserie Unsere schönsten Jahre (1983 bis 1985), wo er wieder zusammen mit Uschi Glas spielte, und neben Ottfried Fischer in Franz Xaver Bogners Irgendwie und Sowieso (1986). Weitere Erfolge gelangen ihm mit der Familienserie Zwei Münchner in Hamburg (1989 bis 1993) in der Rolle des Dr. Ralf-Maria Sagerer (erneut an der Seite von Uschi Glas) und als Kriminalbeamter Peter Thaler in der ZDF-Krimiserie Zwei Brüder (1994 bis 2001). Hier spielte er eine der beiden Hauptrollen, zusammen mit seinem Bruder Fritz.

Wepper mit Doris Dörrie (2019)

2001 spielte er in Christian Zübert Kinokomödie Lammbock – Alles in Handarbeit den Filmvater des Hauptdarstellers Lucas Gregorowicz. 2017 war er in der Filmfortsetzung Lommbock erneut in dieser Rolle auf der Kinoleinwand zu sehen. 2018 spielte er an der Seite von Emma Bading und Dagmar Manzel unter der Regie von Florian Gallenberger in dem Kinofilm Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon die Hauptrolle des bayerischen Gärtners Schorsch Kempter. Für seine Rolle als an Krebs erkrankter Rentner Rudi Angermeier, der in Doris Dörries Filmdrama Kirschblüten – Hanami mit dem plötzlichen Tod seiner von Hannelore Elsner gespielten Ehefrau konfrontiert wird, erhielt Elmar Wepper den Bayerischen Filmpreis 2007 und den Deutschen Filmpreis 2008 als „Bester Hauptdarsteller“. Im selben Jahr wurde er auch für den Europäischen Filmpreis 2008 nominiert. Am 7. März 2019 startete mit Kirschblüten & Dämonen, der Fortsetzung des Filmdramas Kirschblüten – Hanami aus dem Jahre 2008, sein letzter vollendeter Kinofilm. Danach trat er in keinem Film mehr in Erscheinung. Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfasst mehr als 85 Produktionen.

Wepper betätigte sich bis 2017 umfangreich als Synchronsprecher und übernahm 377 Sprechrollen.[9] Er lieh internationalen Stars wie Mel Gibson, Dudley Moore, Gene Wilder oder Ryan O’Neal seine Stimme. Auch Walter Koenig in der Rolle des Chekov in Raumschiff Enterprise wurde von Elmar Wepper in der Serie und in den Kinofilmen synchronisiert. Er lieh außerdem Christopher Timothy als Tierarzt James Herriot in den ersten drei Staffeln der britischen Fernsehserie Der Doktor und das liebe Vieh seine Stimme.

Soziales Engagement

Elmar Wepper engagierte sich im Stiftungsbeirat der Tabaluga-Kinderstiftung für Kinder in Not und war offiziell ernannter Botschafter für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung. Ab 2019 war Wepper gemeinsam mit seiner Schauspielkollegin Michaela May Schirmherr beim gemeinnützigen Verein Retla e. V., der in der Senioren-Hilfe tätig ist.[10] Dort engagierte er sich bei der Aktion „Telefon-Engel“ gegen die Einsamkeit älterer Menschen während der Corona-Krise.[11]

Filmografie

Kino

Fernsehen (Auswahl)

Synchronrollen (Auswahl)

Mel Gibson

Ryan O’Neal

Walter Koenig

John Heard

Filme

Serien

Hörspiele

Auszeichnungen

Literatur

Dokumentarfilm

Commons: Elmar Wepper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Elmar Wepper. Internet Movie Database, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
  2. Maria Zsolnay, Armin Lissfeld: Fritz und Elmar Wepper trauern um Mutter Wilhelmine. In: tz. 7. Juni 2009, abgerufen am 26. Januar 2019.
  3. Mensch Elmar Wepper, schon 70?! In: tz.de. Abgerufen am 31. Oktober 2023: „Vermutlich warst du dann auch im Wittelsbacher Gymnasium. Elmar Wepper: Da hab ich mein Abitur gemacht.“
  4. Elmar Wepper: 'Der Fritz hat mich auf dem Gewissen'. 8. Februar 2008, abgerufen am 1. November 2023 (deutsch).
  5. Elmar Wepper wird 75: „Manchmal geniere ich mich, wie gut ich’s erwischt hab.“ 16. April 2019, abgerufen am 31. Oktober 2023.
  6. Christoph Silber: Schauspieler Elmar Wepper verstorben. In: kurier.at. 31. Oktober 2023, abgerufen am 31. Oktober 2023.
  7. Elmar Jung. Abgerufen am 1. November 2023.
  8. Elmar Wepper ist tot: Kult-Schauspieler hinterlässt Frau, Sohn und zwei Enkel, hna.de vom 31. Oktober 2023
  9. Elmar Wepper. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  10. Retla e. V. | Retla e. V. gewinnt Michaela May und Elmar Wepper als Schirmherren. In: Retla e. V. 21. April 2020, abgerufen am 30. November 2020 (deutsch).
  11. Kathrin Aldenhoff: Wenn Michaela May und Elmar Wepper ans Telefon gehen. In: Süddeutsche Zeitung. 15. April 2020, abgerufen am 30. November 2020.
  12. Philipp Crone: Auszeichnung fürs Lebenswerk: Fritz und Elmar Wepper. 24. Mai 2019, abgerufen am 31. Oktober 2023.
  13. „Ist mir fast unangenehm“: Thomas Müller mit Bayerischer Staatsmedaille ausgezeichnet. Abgerufen am 26. April 2023.
  14. ardmediathek.de