TW 2000

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Der TW 2000 / TW 2500 ist ein Stadtbahntyp, der bei der Stadtbahn Hannover eingesetzt wird.

Allgemeines

Stadtbahn Typ TW2500 der Stadtbahn Hannover auf der Linie 4 Richtung Roderbruch im Bahnhof Kröpcke
TW2000 am ehemaligen Tiefbahnsteig Vahrenwalder Platz mit ausgefahrenen Klapptrittstufen

Ab 1998 wurde der neue Fahrzeugtyp TW2000 in Dienst gestellt. Bis zur Expo wurden 144 Wagen beschafft, von denen 96 als "Eineinhalb-Richtungs-Fahrzeuge" mit nur einem Führerstand ausgeführt sind. Mit Fahrzeugnummern ab 2501 bezeichnet werden diese Wagen ausschließlich paarweise eingesetzt. Die übrigen 48 Fahrzeuge sind, wie auch die TW6000 vollständig Zwei-Richtungs-fähig und haben Seriennummern ab 2001.

Weil die TW2000-Fahrzeuge lediglich 25 Meter lang sind, ist das Kuppeln dreier Fahrzeuge im Linienbetrieb problemlos erlaubt. Auf den Linien 1 und 4 werden seit ca. 2001 Drei-Wagen-Züge im Berufsverkehr eingesetzt; auf der Linie 3 ab Juni 2006. Im Messeverkehr sind auch 100 Meter lange Vier-Wagen-Züge auf den Linien zum Messegelände im Einsatz.

Da die äußeren Türen der TW2000-Fahrzeuge nicht am Wagenende liegen, können die Bahnsteige etwa 10 Meter kürzer als die längsten eingesetzten Zugverbände sein. In Laatzen und Langenhagen wurden in den frühen 1990er Jahren allerdings Bahnsteige gebaut, die immer noch zu kurz für die dort seit ca. 2001 eingesetzten Drei-Wagen-Züge sind. Hier werden erste und letzte Tür des Zuges beim Halt nicht geöffnet.


Technik

Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal der neuen Wagen ist ihre silbern glänzende Außenhaut, die ihnen den Spitznamen "Silberpfeil" eingebracht hat. Außerdem ist der Wagenkasten nun 2,65 Meter breit, auf Bodenhöhe allerdings auf 2,40m reduziert, sodass die Wagen im gesamten Netz auch mit TW6000-Kursen gemischt eingesetzt werden können. Die Sitze sind weitgehend in Längsrichtung angeordnet, was im Vorfeld zu kontroversen Diskussionen geführt hat. Beschleunigungs- und Bremsverhalten sind dem des TW6000 gleich. TW2000 und TW6000 sind mechanisch untereinander kuppelbar, allerdings nicht elektrisch, sodass der einzige Zweck gegenseitiges Abschleppen ist.

Die ereichbare Höchstgeschwindigkeit ist zwar höher als beim TW6000, allerdings beschleunigt und bremst der TW2X00 aufgrund seiner höheren Leistung deutlich ruckartiger. Statt mechanischer Klapptüren werden hier pneumatische Schiebetüren eingesetzt, die aber etwas langsamer schliessen. Der "Silberpfeil" fährt dabei deutlich angenehmer und geräuscharmer als die klapprigen grünen Bahnen, das Fahrtgeräusch ähnelt dabei eher einem modernen Hochgeschwindigkeitszug. Auch der Komfort ist dank ergonomischer und mit Holz verkleideter Sitze besser, zudem sorgt weiches, weißes Licht aus Leuchtstoffröhren für eine angenehmere Atmosphäre.

Der TW2000 ist anders als der TW6000 mit mehreren paarweise angeordneten TFT-Screens ausgestattet, die damit den Fahrgästen erstmals das von X-City Media betreute Fahrgastfernsehen bietet.

Außerdem wurde vor einigen Jahren damit begonnen, im "Silberpfeil" ein Video-Überwachungssystem installiert. Dieses soll verstärkt gegen Vandalismus schützen und den Fahrgästen mehr Sicherheit bei Konflikten oder Diebstahl bieten. Die Aufnahmen werden dabei auf einem Festspeicher im Cockpit gespeichert und, falls keine besonderes Ereignisse vorgekommen sind die eine Auswertung der Aufzeichnungen erfordern, nach 24 Stunden wieder überschrieben. Im TW6000 wurde das System später nachgerüstet.

Anders als beim TW6000 hat es bei der 2000er-Reihe keine umfangreichen Tests oder gar Vorserienfahrzeuge gegeben. Lediglich der Führerstand wurde testweise in einen Wagen der TW6000-Baureihe eingebaut (TW6259?), um die Ergonomie zu prüfen. Bei Inbetriebnahme der TW2000 kam es deshalb zu zahlreichen Kinderkrankheiten, deren hartnäckigste wohl die Probleme mit der Trittstufenmechanik war: Zeitweise war an jedem Wagen der TW2000-Serie mindestens eine Tür nicht funktionsfähig. Außerdem wird die Elektronik des Wagens durch ein auf einem 386er basierendem System gesteuert, was ab und zu in Fehlfunktionen resultiert, der dann erforderliche Reboot dauert mehrere Minuten bis die Bahn wieder fahrtauglich ist.

Auch nach Jahren des Einsatzes konnten die Wagen noch mit unangenehmen Überraschungen aufwarten: Im Herbst 2004 stand kurzfristig der Einsatz der gesamten TW2000-Flotte zur Disposition, nachdem mehrfach ohne ersichtlichen Grund Achslager heiß gelaufen waren und eine Gefährdung des Betriebes nicht ausgeschlossen werden konnte. Kurzfristig wurde das Problem durch verstärkten Einsatz noch verfügbarer TW6000 und regelmäßige Überprüfung der noch betriebenen TW2000 gelöst. Dabei mussten die Fahrgäste im laufenden Betrieb das Fahrzeug auf dem Betriebshof wechseln, der geräumte Zug wurde dann in der Arbeitsgrube auf erhöhte Temperaturen der Achslager geprüft. Nach einigen Wochen waren sämtliche Züge mit Temperaturfühlern in den Achslagern ausgestattet, die rechtzeitig ein heiß laufendes Lager erkennen und melden können. Langfristig ist der Austausch sämtlicher Achslager im Zuge der üblichen Wartungsarbeiten geplant.