Berlin-Blankenfelde

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Blankenfelde
Ortsteil von Berlin
Blankenfelde auf der Karte von PankowBerlinBrandenburgBuchKarowWilhelmsruhRosenthalBlankenfeldeNiederschönhausenHeinersdorfBlankenburgFranzösisch BuchholzPankowPrenzlauer BergWeißenseeStadtrandsiedlung Malchow
Blankenfelde auf der Karte von Pankow
Koordinaten 52° 37′ 7″ N, 13° 23′ 24″ OKoordinaten: 52° 37′ 7″ N, 13° 23′ 24″ O
Fläche 13,35 km²
Einwohner 2455 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 184 Einwohner/km²
Postleitzahl 13159
Ortsteilnummer 0308
Gliederung
Bezirk Pankow
Ortslagen

Der Berliner Ortsteil Blankenfelde des Bezirks Pankow wurde 1920 bei der Bildung Groß-Berlins aus der seinerzeit selbstständigen Landgemeinde Blankenfelde mit 549 Einwohnern und dem Gutsbezirk Blankenfelde mit 360 Bewohnern gebildet. Blankenfelde ist das letzte Dorf auf Berliner Stadtgebiet, das rundherum von Feldern umgeben ist und wegen der vormals hier liegenden Rieselfelder der am dünnsten besiedelte Ortsteil Berlins.

Geschichte

Zwischen Blankenfelde und Rosenthal ist auf alten Karten in einem Niederungsgebiet die Bezeichnung „Dorfstelle“ zu finden. Vermutlich handelte es sich um eine spätslawische Siedlung, die aufgegeben wurde, als deutsche Siedler im Rahmen der Besiedlung des Barnim um 1230 ein Angerdorf (deformiert durch die spätere Anlage eines Ritterguts) anlegten, in das die Slawen umgesiedelt wurden. Blankenfelde wird erstmals im Jahre 1284 durch einen Urkundszeugen, den Berliner Ratsmann Johannes de Blankenfelte, belegt. Das Dorf selbst wurde erstmals 1375 im Landbuch Karls IV. urkundlich erwähnt, mit 54 Hufen, darunter vier Pfarrhufen und eine Kirchhufe. Es gab 24 Kossäten (vermutlich die Nachfahren der umgesiedelten Slawen) und einen Krug. Ober- und Untergericht, Kirchenpatronat und Spanndienste hatte ein Bornewitz (Bernewitz?). Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges wurden 1652 17 Höfe und neun Kossätenstellen gezählt, doch waren hiervon 14 Höfe und vier Kossätenstellen wüst. Von 1679 bis 1711 gehörte Dorf und Rittergut dem Generalkriegskommissar Joachim Ernst von Grumbkow, dessen Wappen sich an dem südlichen Patronatslogen-Anbau der Dorfkirche befindet. 1711 wurde Blankenfelde als Vorwerk dem Amt Niederschönhausen unterstellt.[1] Nach mehrmaligem Besitzerwechsel erwarb die Stadt Berlin 1882 das Gut zur Anlage von Rieselfeldern entsprechend den Plänen des Stadtbaurates James Hobrecht.

Von 1943 bis 1945 befanden sich an der Straße nach Lübars zwei Lager für Zwangsarbeiter. Das Lager südlich der Straße war als Durchgangslager für die Rücksendung von Ostarbeitern eingerichtet worden, die arbeitsunfähig geworden waren. Es wurde auch als „Krankenlager für Ostarbeiter“ genutzt, ein Teil davon für die Unterbringung Schwangerer.

Die DDR unterhielt in Blankenfelde von 1959 bis 1979 ihr zentrales „Aufnahmeheim für Zuwanderer und Rückkehrer“.[2][3]

Wirtschaftliche Entwicklung

Seit dem späten Mittelalter verlief ein Zweig der Fernhandelsstraße zwischen Berlin und Prenzlau durch Blankenfelde. Zwischen Rosenthal und Blankenfelde befanden sich seit der Gründerzeit bis zum Jahr 1985 Rieselfelder, auf denen die Abwässer Berlins verbracht wurden. Im Ortsteil Arkenberge besteht seit Jahren eine Recycling-Halde, die zur höchsten Erhebung Berlins aufgeschüttet werden soll.

Ab 1901 hatte Blankenfelde einen Bahnanschluss mit Bahnhof an der sogenannten „Heidekrautbahn“. Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 wurde die bis dahin bestehende Verbindung zwischen Wilhelmsruh und Blankenfelde unterbrochen, der Ort war anschließend bis zur Stilllegung des Streckenabschnitts nach Basdorf 1983 südlicher Endpunkt der Bahn.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch

Commons: Berlin-Blankenfelde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Handbuch der deutschen Kulturdenkmäler/Georg Dehio-Berlin, Neubearbeitung, Deutscher Kunstverlag 1994, S. 333
  2. Henning Hoff: Großbritannien und die DDR 1955–1973. In: Seite 266. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2001, abgerufen am 15. Juni 2007.
  3. Zuwanderer im Berliner Nordosten. In: Exposé: Migration im Wandel. Berliner Geschichtsverein Nord-Ost e.V., 2007, abgerufen am 15. Juni 2008.