Cumshot
Als Cumshot [Fotos oder Filmszenen, die den Samenerguss des Mannes festhalten. Der Begriff stammt aus der englischsprachigen Pornobranche und setzt sich aus dem Slangausdruck cum für Sperma und shot für „Schuss“ (das Filmen der Szene) zusammen. Cumshots finden sich in frühen pornographischen Filmen seit Ende der 1940er Jahre (stag films) und wurden ikonographisch für Hardcore-Pornos.[1]
] oder auch Moneyshot bezeichnet man entwederEinsatz
In Hardcorepornos ist es üblich, Szenen mit einem Cumshot zu beenden, um dem zu erregenden Betrachter eine Ejakulation, also einen männlichen Orgasmus, sichtbar zu machen, Authentizität zu belegen und die Handlung abzuschließen.[2] Darum wird häufig eine kontrollierte und gut sichtbare Ejakulation für die Bezahlung des männlichen Darstellers vorausgesetzt. Oft spritzt der Darsteller sein Ejakulat auf das Gesicht bzw. in den geöffneten Mund der Partnerin oder des Partners (Facial); häufig auch auf Brust, Bauch, Gesäß und Anus oder Vulva. In dem sich an den heterosexuellen Mann richtenden Hardcoreporno endet die prototypische Cumshot-Szene mit dem Blick der Darstellerin in die Kamera.[3]
Zur kulturellen Einordnung gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Die Einordnung als sexistisches Symbol männlicher Dominanz über die Frau im heterosexuellen Porno ist verbreitet. Inwiefern Sperma in diesem Zusammenhang als „schmutzige“ Flüssigkeit (vergleiche Saliromanie) zu betrachten ist, ist umstritten.[4] Beim männlichen Darsteller stehen im heterosexuellen Hardcore Selbstkontrolle und der sichtbare Abschluss einer Leistung im Vordergrund der Inszenierung. Im schwulen Hardcoreporno wird im Unterschied dazu der Visualisierung männlicher Ekstase eine größere Rolle zugedacht.[5]
Neben Hardcorefilmen finden sich Cumshots auch in einigen Arthouse-Filmen und in Videokunst-Szenen, in denen die Stimulation des männlichen Geschlechtsorganes einschließlich der Ejakulation explizit dargestellt wird. Beispiele sind Filme wie Der Pornograph (Le pornographe, 2001) oder 9 Songs (2004), die von der FSK für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben sind, zu nennen ist auch Shortbus (2006, FSK 18).
Erweiterungen
- Bukkake (von japanisch bukkakeru, „Wasser verspritzen“) ist eine Sonderform des sichtbaren Ejakulierens auf die Darstellerin. Hierbei ist eine Gruppe von Männern beteiligt.
- Creampie (Sahnetorte) bezeichnet das Herauslaufenlassen des Spermas aus einer Körperöffnung, um eine in diese Körperöffnung erfolgte Ejakulation sichtbar zu machen.
Zum Begriff Moneyshot
Im Sprachgebrauch der amerikanischen Filmbranche bezeichnete der Ausdruck „money shot“ ursprünglich ganz allgemein die Szene, deren Produktion am teuersten war. Im Allgemeinen ist der money shot eines Films eine besonders spektakuläre Sequenz, der erheblicher Einfluss auf seinen kommerziellen Erfolg zugeschrieben wird. In einem Actionfilm beispielsweise könnte dies eine rasante Verfolgungsjagd sein. Nach Steven Ziplow, dem Autor des Buches The Film Maker’s Guide to Pornography ist „der Cumshot oder, wie manche sagen, Moneyshot das wichtigste Element im Film; wenn nötig, sollte um seinetwillen alles andere geopfert werden.“[6][7]
Literatur
- Joseph W. Slade: Pornography and sexual representation: a reference guide. Greenwood Publishing Group, 2001, ISBN 0-313-31520-5, ISBN 978-0-313-31520-6.
- Murat Aydemir: Images of Bliss: Ejaculation, Masculinity, Meaning. University Of Minnesota Press; 1. Ausgabe, 2007. ISBN 0-8166-4867-0.
Einzelnachweise
- ↑ Slade, S. 655.
- ↑ Slade, S. 653.
- ↑ Michael Thomas Carroll: Popular modernity in America: experience, technology, mythohistory. State University of New York Press, Albany 2000, ISBN 0791447146, S. 119.
- ↑ Joseph W. Slade: Pornography and sexual representation: a reference guide. Greenwood Publishing Group, 2001, ISBN 0-313-31520-5, ISBN 978-0-313-31520-6. S. 656.
- ↑ Aydemir, S. 128.
- ↑ Jane Mills, The Money Shot: Cinema, Sin and Censorship. Pluto Press, Annandale 2001. ISBN 1-86403-142-5, p. xix Extract
- ↑ Linda Williams: Hard core: power, pleasure, and the "frenzy of the visible". University of California Press, 1989, ISBN 978-0-520-06652-6, S. 93–95 (google.com).