„Sendemast Konstantynów“ – Versionsunterschied
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Außer dem Mast und der zu ihm führenden Speiseleitung sind alle Bauwerke der einstigen Sendeanlage immer noch vorhanden. Sie sind aber heute ungenutzt und verfallen langsam. |
Außer dem Mast und der zu ihm führenden Speiseleitung sind alle Bauwerke der einstigen Sendeanlage immer noch vorhanden. Sie sind aber heute ungenutzt und verfallen langsam. |
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Vom Mast selbst sind noch das kreisrunde Fundament unmittelbar neben dem immer noch vorhandenen Abstimmhaus, die Ankerblöcke, an denen die Pardunen befestigt waren, sowie einige Teile, die sich beim Einsturz der Konstruktion in den Boden gebohrt haben, vorhanden. |
Vom Mast selbst sind noch das kreisrunde Fundament unmittelbar neben dem immer noch vorhandenen Abstimmhaus, die Ankerblöcke, an denen die Pardunen befestigt waren, sowie einige Teile, die sich beim Einsturz der Konstruktion in den Boden gebohrt haben, vorhanden. |
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Auch das Loch, in dem die im Innern des Mastes an Isolatoren befestigte Stahlröhre endete, existiert immer noch. |
Auch das Loch, in dem die im Innern des Mastes an Isolatoren befestigte Stahlröhre endete, existiert immer noch. |
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Es wird immer noch behauptet das Wladimir Putin neben den Turm bei seiner Polenreise "hingekackt" hat und dies zum Einsturtzt führte.<ref>http://images4.fotosik.pl/145/eed87dac0be2e1fb.jpg</ref> |
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== Weblinks == |
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Version vom 27. April 2008, 14:09 Uhr
Der Radio-Warschau-Mast war ein 1974 errichteter Sendemast in Konstantynów, Gemeinde Gąbin (Polen).
Besonderheiten
Bis zu seinem Einsturz 1991 war er mit einer Höhe von 646,38 m das höchste jemals errichtete Bauwerk. Allerdings wurde dieser Rekord Anfang März 2008 von dem im Bau befindlichen Burj Dubai gebrochen. Der Radio-Warschau-Mast besaß noch die folgenden weiteren Einmaligkeiten:
- Im Unterschied zu den nur wenig niedrigeren Sendemasten in den USA, welche reine Träger von Fernseh- und UKW-Antennen sind, war der Radio-Warschau-Mast ein gegen Erde isolierter selbststrahlender Sendemast. In der westlichen Welt gab und gibt es keine in der Nutzung vergleichbare Konstruktion mit ähnlicher Höhe. Die höchsten gegen Erde isolierten Sendemasten der westlichen Welt, die beiden Maste der Marinefunkstelle Lualualei, sind mit 458 Metern wesentlich niedriger.
- Er überragte alle anderen Bauwerke in Polen um mehr als 286 Meter. Es ist sehr ungewöhnlich, dass das höchste Bauwerk eines Landes das zweithöchste Bauwerk desselben Landes um einen derart großen Betrag überragt. In den meisten Ländern beträgt die Differenz zwischen dem höchsten und dem zweithöchsten Bauwerk nur wenige Meter bis wenige Dutzend Meter.
- Es existiert (und existierte) in Europa außerhalb der GUS-Staaten kein Bauwerk mit einer Höhe, die nur annähernd der Größe dieses Mastes entspricht. Das zweithöchste jemals in Europas außerhalb der GUS-Staaten errichtete Bauwerk, der Sendemast Gufuskálar ist mit einer Höhe von 412 Metern bedeutend niedriger. Selbst der Fernsehturm Ostankino, das höchste freistehende Bauwerk Europas, wurde von diesem Mast um mehr als 100 Meter überragt.
- Er war der einzige jemals realisierte permanente Halbwellenstrahler für Langwelle.
Technische Daten
Der 1974 von Jan Polak entworfene Mast war ein gegen Erde für eine Spannung von 120.000 Volt isolierter selbststrahlender Sendemast mit einem Gewicht von 420 t. Er diente dem 2.000 kW starken Langwellensender (Sendefrequenz: 227 kHz, ab 1. Februar 1988 225 kHz) des polnischen Rundfunks als Antenne in Form eines Halbwellenstrahlers. Der auf einem zwei Meter hohen Isolator stehende Sendemast war als Fachwerkkonstruktion aus Stahlrohr ausgeführt und hatte einen Querschnitt in Form eines gleichseitigen Dreiecks mit 4,8 m Seitenlänge. Der Durchmesser der Stahlrohre an den Ecken betrug 24,5 cm, wobei deren Wandstärke mit zunehmender Höhe von 34 auf 8 mm abnahm.
Die Mastkonstruktion bestand aus 86 Elementen von jeweils 7,5 m Länge und war in fünf Ebenen mit Pardunen von 50 mm Durchmesser abgespannt. Jede der Pardunen war am Boden an einem separaten Ankerblock befestigt. Obwohl die Verwendung von mit Isolatoren unterteilten Pardunen bei sehr hohen Masten nicht unproblematisch ist, da in diesem Fall die Isolation wegen statischer Aufladungen der Seilabschnitte für weitaus höhere Spannungen bemessen werden müssen, als beim Sendebetrieb entstehen und aufwändig zu wartende Überspannungsableiter an den Isolatoren nötig sind, wurden zumindest die Pardunen der untersten Ebenen in dieser Bauweise ausgeführt. Die Pardunen und Isolatoren des Mastes wogen zusammen 80 t. Zur besseren Zugänglichkeit der Flugsicherheitslampen und anderer Bauelemente des Mastes war in seinem Innern ein Aufzug installiert. Dieser Aufzug besaß eine maximale Fahrgeschwindigkeit von 0,35 m/s, benötigte also für eine Auffahrt mehr als 30 Minuten.
Der Mast stand auf drei Isolatorsäulen, die aus je zwei 2 Meter hohen, übereinander angeordneten Porzellanisolatoren bestanden und die auf der Fundamentplatte des Sendemasten in Form eines gleichseitigen Dreiecks platziert waren. Diese Isolatorsäulen gewährleisteten eine Isolation der Konstruktion gegen Erde für eine Spannung von bis zu 120.000 Volt. Die abzustrahlende Sendeenergie wurde am Fußpunkt eingespeist.
In der unteren Hälfte des Mastes war im Innern der Konstruktion eine an Isolatoren befestigte Stahlröhre installiert, die an ihrem unteren Ende geerdet und in halber Höhe mit der Mastkonstruktion elektrisch verbunden war. Zusammen mit der untersten Masthälfte bildete diese Röhre einen Sperrkreis für die Sendefrequenz, sie ermöglichte aber das Abfließen elektrostatischer Ladungen von der Mastkonstruktion, welche selbst bei schönem Wetter bei einer derart hohen, gegen Erde isolierten Konstruktion enorme Werte annehmen können. Im Innern dieser Röhre dürften sich auch die Kabel zur Speisung der Flugsicherungslampen und des Aufzugs befunden haben, da ihre Verlegung im Innern der Röhre die einfachste Möglichkeit darstellte, auf den während des Sendebetriebs unter hochfrequenter Hochspannung stehenden Mast mit elektrischer Energie zu versorgen.
Die abzustrahlende Sendeenergie wurde dem Mast über eine ca. 600 Meter lange, oberirdisch verlegte Reusenleitung vom Sendergebäude zugeführt.
Das Sendergebäude, welches ein Volumen von 17.000 Kubikmetern besaß, befand sich circa 600 m entfernt von dem Sendemast. Es beherbergte die Sendeanlage, die aus zwei parallelgeschalteten Sendern von Brown, Boveri & Cie mit einer Leistung von je 1000 kW bestand. Die Sendefrequenz, welche als Eichfrequenz diente, wurde von einer Atomuhr erzeugt. Zur Sendeanlage, die eine Fläche von 65 ha beanspruchte, gehörte ferner noch ein 76 Meter hoher Stahlfachwerkturm mit viereckigem Querschnitt für die Zuspielung des Radioprogramms.
Die Stromversorgung der Station erfolgte über zwei einkreisige 110-kV-Leitungen. Diese Form der Stromversorgung, die trotz des enormen Energiebedarfs der Anlage (schätzungsweise 6000 kW) stark überdimensioniert war, wurde gewählt, um die Zuverlässigkeit der Stromversorgung dieser als sehr wichtig eingestuften Sendeanlage so sicher wie möglich zu machen.
Bemerkenswert ist auch, dass zur besseren nächtlichen Markierung des Spannfeldes der Abspannseile auch auf einigen kleineren Wachtürmen Flugsicherheitslampen installiert waren.[1]
Der offizielle Name der Anlage lautete Radiofoniczny Ośrodek Nadawczy w Konstantynowie, Radiowe Centrum Nadawcze w Konstantynowie oder Warszawska Radiostacja Centralna (WRC) w Gabinie.
Ungefähr 10 Jahre nach der Fertigstellung des Mastes wurden bei Inspektionsarbeiten zahlreiche Schäden, hervorgerufen durch windinduzierte Schwingungen am Mast, den Pardunenisolatoren und den Pardunen festgestellt, deren Beseitigung große Probleme bereitete. Zeitweise wurde sogar erwogen, den Mast, der als Prototyp galt, durch eine verbesserte Konstruktion gleicher Höhe zu ersetzen. In Folge der schlechten wirtschaftlichen Situation in Polen wurde hiervon abgelassen. 1988 wurde der Anstrich des Mastes erneuert, was aber wegen Farbmangels nicht in gewünschtem Umfang erfolgen konnte.
Kulturelle Bedeutung
Der Sendemast Radio Warschau war im Guinness-Buch der Rekorde als das höchste jemals errichtete Bauwerk vermerkt. Er war auch auf einigen polnischen Briefmarken abgebildet.
Der Einsturz
Am 8. August 1991 um 18.00 Uhr MESZ stürzte der Sendemast beim Austausch der Pardunen in der obersten Abspannebene ein. Gelegentlich wird behauptet, dass der Einsturz auf Sabotage von sowjetischen Geheimdiensteinheiten beim Austausch der Abspannseile zurückzuführen sei. Technisch gesehen ist dies durchaus möglich, allerdings fehlen konkrete Beweise, ob dies seinerzeit geschah. Beim Einsturz gab es den offiziellen Quellen zu Folge keine Toten und Verletzten; nach anderen Quellen [2] sollen drei Arbeiter getötet und zwölf weitere verletzt worden sein. Jedoch könnte es sich hier um eine Verwechslung mit dem Einsturz des WLBT-Sendemastes am 23. Oktober 1997 handeln.
Das Sendegebäude und das Abstimmhaus wurden beim Einsturz des Mastes nicht beschädigt. Allerdings wurde hierbei ein Kranwagen der Firma Mostostal zerstört.
Die Zeit nach dem Einsturz bis heute
Nach dem Einsturz des Sendemastes übernahm der Sender in Raszyn mit seinem 335 m hohen Sendemast die Aufgabe der Sendeanlage in Konstantynów. Dieser Sender dient seit 1974 zur Verbreitung des zweiten Programms des polnischen Rundfunks im Langwellenbereich während der Tagstunden auf der Frequenz 198 kHz. Allerdings konnte diese Anlage nur für eine Sendefrequenz genutzt werden. Die Ausstrahlungen auf der zweiten Frequenz (198 kHz) mussten eingestellt werden, solange nur eine Sendeanlage für Langwellenrundfunk zur Verfügung stand. Da die Langwellenfrequenzen des polnischen Rundfunks insbesondere für die Versorgung von im Ausland lebenden Polen mit heimischen Rundfunkprogrammen unentbehrlich sind, wurde geplant, den Sendemast in Konstantynow wiederaufzubauen. Die denkbare Alternative, den Sendemast in Raszyn mit einer Frequenzweiche auszustatten, welche eine Nutzung der Anlage für beide Sender ermöglicht hätte, stand nicht zur Diskussion, da eine solche Einrichtung die Zuverlässigkeit und Effizienz der Sendeeinrichtungen reduziert hätte.
Schon bald nach dem Einsturz wurde daher beschlossen, den Mast wiederaufzubauen und im September 1995 erteilte die polnische Regierung schließlich der Firma Mostostal den Auftrag, den Mast wieder in alter Höhe aufzubauen. Obwohl schon einige Vorarbeiten hierfür, wie die Ertüchtigung der alten Fundamente, die wiederverwendet werden sollten, durchgeführt wurden, konnte der Wiederaufbau des Mastes wegen heftiger Proteste der ortsansässigen Bevölkerung, die fürchtete, dass der Sendebetrieb ihre Gesundheit schädigen würde, nicht durchgeführt werden. Obwohl es hierfür keine schlüssigen Belege gab und man auch bereit war, den Sender in Zukunft mit stark verminderter Leistung zu betreiben, musste ein neues Areal für die Sendeanlage gesucht werden. Dieses wurde schließlich in Form eines ehemaligen Truppenübungsplatzes südwestlich von Solec Kujawski gefunden, wo zwischen 1998 und 1999 eine neue Langwellensendeanlage gebaut wurde. Diese Anlage, die am 4. September 1999 ihren Betrieb aufnahm, verwendet als Sendeantenne eine Richtantenne, bestehend aus einem 330 m und einem 289 m hohen Sendemast in einem gegenseitigen Abstand von 330 m, die beide geerdet sind und, wie die Sendemasten des Deutschlandfunks in Aholming und Donebach, über eine Obenspeisung verfügen.
Mit der Inbetriebnahme dieser Anlage nahm der Sender in Raszyn wieder die 1991 unterbrochenen Ausstrahlungen des zweiten Programms des polnischen Rundfunks auf der Langwellenfrequenz 198 kHz auf.
Seit dem Einsturz des Sendemastes ist der UKW- und TV-Sendemast Olsztyn-Pieczewo mit einer Höhe von 360 m das höchste Bauwerk in Polen. Der KVLY-Mast (628,8 m hoch) in Blanchard (North Dakota) ist seitdem wieder das höchste Bauwerk der Welt.
Aktueller Zustand
Außer dem Mast und der zu ihm führenden Speiseleitung sind alle Bauwerke der einstigen Sendeanlage immer noch vorhanden. Sie sind aber heute ungenutzt und verfallen langsam. Vom Mast selbst sind noch das kreisrunde Fundament unmittelbar neben dem immer noch vorhandenen Abstimmhaus, die Ankerblöcke, an denen die Pardunen befestigt waren, sowie einige Teile, die sich beim Einsturz der Konstruktion in den Boden gebohrt haben, vorhanden. Auch das Loch, in dem die im Innern des Mastes an Isolatoren befestigte Stahlröhre endete, existiert immer noch. Es wird immer noch behauptet das Wladimir Putin neben den Turm bei seiner Polenreise "hingekackt" hat und dies zum Einsturtzt führte.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
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