„Tucker Carlson“ – Versionsunterschied
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In seinen Sendungen und Zeitschriften-Artikeln hat Carlson wiederholt folgende Positionen formuliert: Er spricht sich für eine schlanke Regierung und zugunsten einer allgemeinen Zurückschraubung staatlicher Regulierungsmaßnahmen (Rauchverbote u.ä.) aus, plädiert für eine Reduzierung der Immigrationsquoten und für eine zurückhaltende, Auslandseinsätze nur als letztes Mittel wählende, Außenpolitik. Er spricht sich gegen Abtreibung aus, befürwortet aber das Recht auf homosexuelle Eheschließungen, von denen er angibt einen „zivilisierenden” und verbürgerlichenden Effekt auf die „gay community” zu erwarten. Den 3. Irakkrieg von 2003 befürwortete Carson ursprünglich zögerlich, wendete sich aber später entschieden gegen ihn und gibt mittlerweile an, dass es ihn beschämen würde, seinerzeit nicht „auf seine Instinkte gehört zu haben”, die ihn gedrängt hätten, sich gegen den Krieg auszusprechen. An den Wahlen von 2004 hat Tucker sich nach Eigenaussage nicht beteiligt, da er aus Desillusioniertheit über die republikanische Partei und aus Ekel vor dem Irakkrieg nicht gewusst habe, wen er wählen sollte. |
In seinen Sendungen und Zeitschriften-Artikeln hat Carlson wiederholt folgende Positionen formuliert: Er spricht sich für eine schlanke Regierung und zugunsten einer allgemeinen Zurückschraubung staatlicher Regulierungsmaßnahmen (Rauchverbote u.ä.) aus, plädiert für eine Reduzierung der Immigrationsquoten und für eine zurückhaltende, Auslandseinsätze nur als letztes Mittel wählende, Außenpolitik. Er spricht sich gegen Abtreibung aus, befürwortet aber das Recht auf homosexuelle Eheschließungen, von denen er angibt einen „zivilisierenden” und verbürgerlichenden Effekt auf die „gay community” zu erwarten. Den 3. Irakkrieg von 2003 befürwortete Carson ursprünglich zögerlich, wendete sich aber später entschieden gegen ihn und gibt mittlerweile an, dass es ihn beschämen würde, seinerzeit nicht „auf seine Instinkte gehört zu haben”, die ihn gedrängt hätten, sich gegen den Krieg auszusprechen. An den Wahlen von 2004 hat Tucker sich nach Eigenaussage nicht beteiligt, da er aus Desillusioniertheit über die republikanische Partei und aus Ekel vor dem Irakkrieg nicht gewusst habe, wen er wählen sollte. |
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* ''Politicians, Partisans and Parasites. My Adventures in Cable News'', 2003. |
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Version vom 24. August 2011, 15:51 Uhr
Tucker Swanson McNear Carlson (* 16. Mai 1969 in San Francisco) ist ein US-amerikanischer Journalist und Talkshow-Moderator. Carlson, der politisch üblicherweise dem gemäßigt-rechtskonservativen Spektrum zugeordnet wird, wurde vor allem bekannt als Gastgeber der CNN-Sendung Crossfire und der MSNBC-Show Tucker.
Leben und Arbeit
Frühe Jahre (1969–1992)
Carlson wurde 1969 als Sohn des Bankiers, Nachrichtenmoderators und Diplomaten Richard Warner Carlson und dessen Ehefrau Patricia Caroline Swanson geboren. Zu seinen Vorfahren zählen unter anderen Roberta Fulbright Swanson, die Schwester des Senators William Fulbright, sowie der aus Schweden stammende Unternehmer Carl A. Swanson.
Nach dem Schulbesuch an der Privatschule St. George's School in Rhode Island und dem Studium am Trinity College in Hartford, Connecticut, das er 1992 abschloss, begann Carlson als freiberuflicher Journalist zu arbeiten.
Carlson, als dessen Markenzeichen über Jahre hinweg das Tragen von bow-ties (Fliegen) galt, ist seit einigen Jahren mit Susan Andrews verheiratet, mit der er vier Kinder hat: Lillie, Hope, Dorothy und Buckley.
Karriere als Journalist und Fernsehmoderator
Nachdem Carlson in den 1990er Jahren als Redakteur für verschiedene Zeitschriften und Fernsehsendungen tätig gewesen war, begann er im Jahr 2000 eine Karriere als Moderator beim US-Fernsehen. Namentlich übernahm er in diesem Jahr die Moderation diverser Programmformate für den Nachrichten- und Informationskanal CNN: So führte Carlson im Tandem mit Bill Press einige Jahre lang als Gastgeber durch die Sendung The Spin Room. Die erfolgreichste von Carlson moderierte Show war indessen die abendliche Live-Diskussions-Runde Crossfire, in der Carlson im Zwiegespräch mit einem liberaleren Co-Moderatoren sowie einem oder mehreren Gesprächsgästen als Vertreter von konservativen Wertvorstellungen und Standpunkten auftrat.
2004 wurde Crossfire schließlich abgesetzt, nachdem es in einer Folge der Show, die im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfes ausgestrahlt wurde, zu einem Zwischenfall kam, der in der amerikanischen Öffentlichkeit vielfach als Eklat gewertet wurde: In der Crossifre-Sendung vom 24. Juli gerieten Carlson und sein Gast an diesem Abend, der Komiker Jon Stewart, vor laufenden Kameras in heftiger Weise verbal aneinander, was in einem minutenlangen, teilweise beleidigend geführten Wortgefecht gipfelte. CNN gab in der Folge an, Carlsons Vertrag aufgrund dieses Vorfalls nicht verlängert zu haben, Carlson selbst ließ indessen verlauten, dass er zum Zeitpunkt des Stewart-Vorfalls bereits bei CNN gekündigt hatte und sein Vertrag deswegen so oder so abgelaufen wäre.
Es folgte die PBS-Sendung Tucker Carlson: Unfiltered (2004–2005). Seit 2005 führt Carlson als Anchorman durch die nach ihm benannte MSNBC-Talk-Sendung Tucker, die werktags um 18:00 Uhr (Ostküstenzeitzone) gesendet wird. 2005 präsentierte Carlson die Prime-Time-Sendung The Situation with Tucker Carlson.
Als Kolumnist schrieb Carlson in der Vergangenheit für die Zeitschriften New Yorker, Reader's Digest, während er gegenwärtig für Esquire, The Weekly Standard, The New Republic und The New York Times Magazine tätig ist. 2003 legte er das autobiographische Buch „Politicians, Partisans and Parasites: My Adventures in Cable News” vor, das von seinen Erfahrungen als Mitarbeiter bei verschiedenen US-Fernsehstationen handelt.
Während der Olympischen Winterspiele von 2006 moderierte Carlson eine nachmittägliche Sendung, in der er sich im Selbstversuch in verschiedenen während der Spiele ausgetragenen Disziplinen ausprobierte. Im selben Jahr berichtete er aus Haifa über den im südlichen Libanon tobenden Krieg zwischen Israel und der Hisbollah.
Politische Positionen und öffentliche Reputation
Carlson, dessen hoher Bekanntheitsgrad in den Staaten sich unter anderem durch Gastauftritte und Erwähnungen in solchen Fernsehserien wie King of Queens und Family Guy niederschlägt, gilt in der amerikanischen Öffentlichkeit gemeinhin als eine umstrittene Persönlichkeit: Während viele Konservative Carlson vorwerfen, nicht „hinreichend konservativ” zu sein und er mit dem Bush-Flügel der republikanischen Partei seit einem Vorfall während des republikanischen Präsidentschaftsvorwahlkampfes von 1999 verfehdet ist – Carlson stellte öffentlich die Behauptung auf, George Bush hätte während eines Interviews mit ihm, Carlson, die zum Tode verurteilte Carla Faye Tucker verspottet und sich dabei einer Vulgärsprache bedient „wie ein Seemann” – gilt Carlson vielen Linken und Liberalen als reaktionär. So rangiert Carlson in Jack Hubermans Buch 101 People Who Are Really Screwing America von 2006 etwa auf Platz 93 der „das Gemeinwesen am meisten schädigenden Individuen”.
In seinen Sendungen und Zeitschriften-Artikeln hat Carlson wiederholt folgende Positionen formuliert: Er spricht sich für eine schlanke Regierung und zugunsten einer allgemeinen Zurückschraubung staatlicher Regulierungsmaßnahmen (Rauchverbote u.ä.) aus, plädiert für eine Reduzierung der Immigrationsquoten und für eine zurückhaltende, Auslandseinsätze nur als letztes Mittel wählende, Außenpolitik. Er spricht sich gegen Abtreibung aus, befürwortet aber das Recht auf homosexuelle Eheschließungen, von denen er angibt einen „zivilisierenden” und verbürgerlichenden Effekt auf die „gay community” zu erwarten. Den 3. Irakkrieg von 2003 befürwortete Carson ursprünglich zögerlich, wendete sich aber später entschieden gegen ihn und gibt mittlerweile an, dass es ihn beschämen würde, seinerzeit nicht „auf seine Instinkte gehört zu haben”, die ihn gedrängt hätten, sich gegen den Krieg auszusprechen. An den Wahlen von 2004 hat Tucker sich nach Eigenaussage nicht beteiligt, da er aus Desillusioniertheit über die republikanische Partei und aus Ekel vor dem Irakkrieg nicht gewusst habe, wen er wählen sollte.
Veröffentlichungen
- Politicians, Partisans and Parasites. My Adventures in Cable News, 2003.
Personendaten | |
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NAME | Carlson, Tucker |
ALTERNATIVNAMEN | Carlson, Tucker Swanson McNear |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Journalist und Talkshow-Moderator |
GEBURTSDATUM | 16. Mai 1969 |
GEBURTSORT | San Francisco |