„Hendrik Streeck“ – Versionsunterschied

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== Haltung zu Maßnahmen im Rahmen der COVID-19-Pandemie ==
== Haltung zu Maßnahmen im Rahmen der COVID-19-Pandemie ==
Streeck wurde am 31. März 2020 in einer Fernsehsendung des ZDF vorgestellt als derjenige Wissenschaftler, der die „meisten COVID-19-Patienten überhaupt in diesem Land“ gesehen habe. Er kritisierte die im Zusammenhang mit COVID-19 von der Exekutive erlassenen gefahrenabwehrenden Maßnahmen. Zu den Ausgangsbeschränkungen habe er „im Vorfeld schon gesagt, wir sollten erst mal abwarten und schauen, was passiert.“ Man müsse „dem Virus Zeit lassen, dass wir die Ergebnisse langfristig sehen.“ Er stützt damit eine der Thesen des inzwischen Infektionsbiologen [[Sucharit Bhakdi]]. Konkrete Nachfragen, was genau er damit meine, beantwortete er nicht. Er kritisierte u. a. die Anordnung, Friseursalons zu schließen, da kein Fall berichtet worden sei, bei dem eine Infektion in einem Friseursalon stattgefunden habe.<ref name="ML"/> Zum Tragen einer Schutzmaske sagte er: „Es gibt keine Gefahr, beim Einkaufen oder so wie ich eben erklärt habe, jemand anderen zu infizieren.“<ref name="ML">{{Internetquelle|url=https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-31-maerz-2020-100.html#xtor=CS3-162|titel=Markus Lanz vom 31. März 2020 - ZDFmediathek|titelerg=|autor=|hrsg=|werk=zdf.de|seiten=|datum= |zugriff=2020-04-03|sprache=|format=|kommentar=|zitat=|offline=}}</ref> Im Gegensatz zu [[Christian Drosten]], der „sehr viruszentriert“ arbeite, schaue er sich an, was „das Virus mit dem Menschen“ mache. Er zeigte sich enttäuscht, dass er bei den Beratungen der Regierung nicht konsultiert worden sei.<ref name="ML"/>
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== Auszeichnung ==
== Auszeichnung ==

Version vom 5. April 2020, 16:49 Uhr

Hendrik Streeck, 2019

Hendrik Streeck (* 7. August 1977 in Göttingen) ist ein deutscher HIV-Forscher. Er ist Professor für Virologie und Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn.[1]

Werdegang

Nach dem Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium in Göttingen absolvierte Hendrik Streeck seinen Zivildienst im OP des St. Franziskus-Hospitals in Münster sowie in der chirurgischen Station des Weender Krankenhauses in Göttingen. Streeck studierte zunächst Musikwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin[2], wechselte aber nach der Zwischenprüfung in die Humanmedizin. Während des Studiums arbeitete er bereits an seiner Dissertation am Partners AIDS Research Center, Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School und wurde 2007 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn promoviert. Nach seinem Abschluss in Humanmedizin 2006 ging er als Postdoktorand an die Harvard Medical School zurück. 2009 wurde er zunächst Instructor in Medicine, 2011 dann Assistant Professor an der Harvard Medical School. Im September 2012 wurde er an das United States Military HIV Research Program berufen, wo er die Abteilung der zellulären Immunologie leitete. Zugleich war er Assistant Professor an der Uniformed Services University of Health Sciences und Adjunct Faculty (Lehrbeauftragter) an der Bloomberg School of Public Health der Johns Hopkins University. 2015 folgte Streeck dem Ruf nach Essen, wo er den Lehrstuhl für medizinische Biologie übernahm und im selben Jahr das Institut für HIV-Forschung gründete. Er ist weiterhin Gastwissenschaftler im US Military HIV Research Program.[3][4][5][6] Im Oktober 2019 folgte Hendrik Streeck dem Ruf an die Medizinische Fakultät der Universität Bonn und übernahm die Leitung des Instituts für Virologie. Dafür zog er – gemeinsam mit dem Institut für HIV-Forschung – nach Bonn.[7]

Tätigkeiten

Das Institut für HIV-Forschung arbeitet unter seiner Leitung an mehreren Schwerpunkten: Hierbei stehen die Erforschung neuer Präventionsmethoden wie die Erforschung eines prophylaktischen HIV-Impfstoffes oder der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) im Vordergrund.[8][9] Hierbei werden zum einen neue Impfstoffkonzepte entwickelt und getestet, zum anderen beschäftigt er sich mit der Immunologie und der Frage, wie schützende Antikörperantworten entstehen.[10][11] Ein Fokus ist die Erforschung der Rolle follikulären T-Helferzellen in der Entwicklung von schützenden Antikörperantworten. Des Weiteren erforscht das Institut, wie HIV Erkrankungen im Alter begünstigt werden, um hieraus potentielle Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.[12] Ein Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, über die eine Kontrolle der HIV-Infektion ohne Medikamente erreicht werden kann.

Seit 2016 leitet Streeck ein Doktorandenprogramm mit dem Instituto Nacionale de Saude in Mosambik, um junge Mediziner an die wissenschaftliche Arbeit im Bereich der HIV-Forschung heranzuführen.[13]

Neben HIV forscht das Institut an anderen sexuell-übertragbaren Erkrankungen (STD). 2018 wurde in Deutschland mit BRAHMS eine Studie zu sexuell-übertragbaren Erkrankungen in Personen mit höherem Risikoverhalten durchgeführt.[14] Die Studie versucht zu verstehen, wer sich in Deutschland mit welchen Erregern am häufigsten ansteckt.

Im Januar 2019 wurde diese Studie auf weitere europäische Länder einschließlich Frankreich, Italien, Spanien, Polen und Ungarn unter dem Namen STIPnet ausgebaut. Parallel zu dieser Studie wird unter der Leitung Streecks ein europäisches Präventionsnetzwerk für HIV und STIs aufgebaut.[15]

Er ist Mitglied im Kuratorium der Deutschen AIDS-Stiftung[16] und wurde im Juni 2019 zum Vorsitzenden ihres Kuratoriums gewählt.[17]

Hendrik Streeck ist der lokale Kongresspräsident der IAS-Konferenz 2021 in Berlin, zu der bis zu 7.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt erwartet werden.[18]

COVID-19-Studie im Kreis Heinsberg

Streeck leitet eine Studie des Universitätsklinikums Bonn im Kreis Heinsberg zur COVID-19-Pandemie. Diese soll Handlungsempfehlungen liefern.[19][20][21] Sie erhebt repräsentativ Daten, um Fakten zur Verbreitung des SARS-CoV-2 und zur Dunkelziffer der tatsächlich Erkrankten zu erhalten.[22][23] Erste Ergebnisse der Studie sollen bereits in der zweiten Aprilwoche 2020 vorliegen.[24] Er kritisierte, dass das Robert-Koch-Institut eine solche Studie nicht selbst durchführt.[25]

Haltung zu Maßnahmen im Rahmen der COVID-19-Pandemie

Streeck wurde am 31. März 2020 in einer Fernsehsendung des ZDF vorgestellt als derjenige Wissenschaftler, der die „meisten COVID-19-Patienten überhaupt in diesem Land“ gesehen habe. Er kritisierte die im Zusammenhang mit COVID-19 von der Exekutive erlassenen gefahrenabwehrenden Maßnahmen. Zu den Ausgangsbeschränkungen habe er „im Vorfeld schon gesagt, wir sollten erst mal abwarten und schauen, was passiert.“ Man müsse „dem Virus Zeit lassen, dass wir die Ergebnisse langfristig sehen.“ Er stützt damit eine der Thesen des inzwischen umstrittenen[26][27][28] Infektionsbiologen Sucharit Bhakdi. Konkrete Nachfragen, was genau er damit meine, beantwortete er nicht. Er kritisierte u. a. die Anordnung, Friseursalons zu schließen, da kein Fall berichtet worden sei, bei dem eine Infektion in einem Friseursalon stattgefunden habe.[25] Zum Tragen einer Schutzmaske sagte er: „Es gibt keine Gefahr, beim Einkaufen oder so wie ich eben erklärt habe, jemand anderen zu infizieren.“[25] Im Gegensatz zu Christian Drosten, der „sehr viruszentriert“ arbeite, schaue er sich an, was „das Virus mit dem Menschen“ mache. Er zeigte sich enttäuscht, dass er bei den Beratungen der Regierung nicht konsultiert worden sei.[25]

Auszeichnung

Zitat

„Ich bin mal Virologe geworden, weil ich den Film Outbreak mit Dustin Hoffman so toll fand.“

Hendrick Streek: Express vom 1. April 2020

Kinderbuch

  • Hendrick Streeck: Bug Attack. The Adventures of Damien the CD4 Cell & his Friends, Band 1. CreateSpace Independent Publishing Platform, North Charleston 2014, ISBN 1-5052-4534-6.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • H. Streeck, G. Alter: Immune Responses to Viral Infections. In: D. D. Richman, J. Whitley, F. G. Hayden: Clinical virology. 4. Auflage. ASM Press, 2016, ISBN 978-1-55581-942-2.
  • HIV 2018/2019 C. Hoffmann, J. K. Rockstroh (Hrsg.), Kapitel: "Die akute HIV-1 Infektion" Medizin Fokus Verlag, ISBN 978-3-941727-24-3.

Einzelnachweise

  1. Andreas Baumann: Universitätsklinikum Bonn: Institut für Virologie hat neuen Direktor. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
  2. 21. Konzert des Jugend-Sinfonie-Orchesters Göttingen | JSO. In: JSO. 1999 (Online [abgerufen am 19. Dezember 2016]).
  3. Rückkehr der Elite aus: Die Zeit / Interview online ohne Datumsangabe zur Konferenz Falling Walls 2015
  4. Deutscher Spitzenforscher kehrt zurück aus: Ärzteblatt 2015 (abgerufen am 18. Dezember 2016)
  5. USA-Rückkehrer und Experte für HI-Virus Mitteilung Universitätsklinikum Essen vom 27. Februar 2015 (abgerufen am 18. Dezember 2016)
  6. Essen neuer wichtiger Standort der HIV-Forschung aus: WDR vom 11. November 2016 (abgerufen am 18. Dezember 2016)
  7. Andreas Baumann: Universitätsklinikum Bonn: Institut für Virologie hat neuen Direktor. Abgerufen am 30. Oktober 2019.
  8. Neues HIV-Forschungsinstitut soll Impfstoff-Entwicklung vorantreiben aus: Deutsche Welle vom 1. Dezember 2016 (abgerufen am 18. Dezember 2016)
  9. Ist der Schlüssel zur HIV-Impfung gefunden? aus: Ärzteblatt vom 7. April 2016 (abgerufen am 18. Dezember 2016)
  10. So stehen die Chancen auf einen Impfstoff aus: Huffington Post vom 30. November 2015 (abgerufen am 18. Dezember 2016)
  11. „Ein HIV-Impfstoff ist möglich“ aus: Rheinische Post vom 16. November 2016 (abgerufen am 18. Dezember 2016)
  12. Essen: Wann kommt der HIV-Impfstoff? aus: Medizin Aspekte Ausgabe 12/2016 (abgerufen am 18. Dezember 2016)
  13. Medizinische Ausbildung in Mosambik – Hilfe zur Selbsthilfe (Meldungen aus der UDE). Abgerufen am 7. Januar 2019.
  14. Christian Knuth: Interview: Professor Streek über PRIDE und PrEP. 1. Oktober 2018, abgerufen am 7. Januar 2019.
  15. Epidemiologie: Große Studie zu sexuell übertragbaren Infektionen startet 2019. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  16. HIV-Impfstoffforscher Hendrik Streeck ins Kuratorium der Deutschen AIDS-Stiftung berufen aus: Pressemitteilung der Deutschen AIDS-Stiftung vom 2. November 2018 (abgerufen am 7. Januar 2019)
  17. Neuer Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Aids-Stiftung. 8. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2019.
  18. Prof. Hendrik Streeck zum deutschen Kongresspräsidenten der 11. IAS Konferenz (IAS 2021) berufen | MedEcon Ruhr. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  19. Coronavirus: Am Beispiel von Heinsberg die Pandemie verstehen. In: faz.net. Abgerufen am 3. April 2020.
  20. Wissenschaftsteam erforscht Infektionsgeschehen des Corona-Virus in Heinsberg. In: land.nrw. Abgerufen am 3. April 2020.
  21. Kreis Heinsberg: Große Virus-Studie startet - Ergebnisse schon kommende Woche? - FOCUS Online. In: focus.de. Abgerufen am 3. April 2020.
  22. Kreis Heinsberg. In: kreis-heinsberg.de. Abgerufen am 3. April 2020.
  23. Coronavirus: Virologe Hendrik Streeck startet Corona-Studie in Heinsberg. In: rp-online.de. Abgerufen am 3. April 2020.
  24. Covid-19 - Erste Studienergebnisse aus stark betroffenem Landkreis Heinsberg erwartet. In: deutschlandfunk.de. Abgerufen am 3. April 2020.
  25. a b c d Markus Lanz vom 31. März 2020 - ZDFmediathek. In: zdf.de. Abgerufen am 3. April 2020.
  26. Faktencheck: Biologieprofessor spielt Corona-Gefahr herunter - ZDFheute. In: zdf.de. Abgerufen am 5. April 2020.
  27. Faktencheck: Top-Mediziner Bhakdi spielt Corona-Gefahr herunter - und begeht Denkfehler. In: mz-web.de. Abgerufen am 5. April 2020.
  28. Bhakdis Brief an die Kanzlerin – Was ist dran an seinen Fragen? In: br.de. Abgerufen am 5. April 2020.
  29. Streeck erhält den Forschungspreis der Deutschen AIDS-Gesellschaft (abgerufen am 2. April 2020)