„Alfred Hugenberg“ – Versionsunterschied

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Die [[Massenmedien|Zeitungen]] Hugenbergs entfalteten ihre Wirkung vor allem in der [[Weltwirtschaftskrise]], die im Jahr 1929 begann. Dies hatte direkten Einfluss auf die „[[Machtergreifung]]“ der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] 1933. Am 30. Januar 1933 berief ihn Reichspräsident Hindenburg als Minister für [[Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschen Reich|Wirtschaft]], [[Landwirtschaft und Ernährung im Deutschen Reich (1933–1945)|Landwirtschaft und Ernährung]] in das von [[Kabinett Hitler|Hitler geführte Kabinett]]. Hugenberg trat jedoch schon am 26. Juni 1933 von allen Minister- und Parteiämtern zurück. Der Hintergrund seines Rücktritts war, dass Hugenbergs agrarwirtschaftliche, sozial- und wirtschaftspolitischen Ideen in einen konträren Gegensatz zu denen der NSDAP gerieten. Seine Nachfolger wurden [[Kurt Schmitt]] (Reichswirtschaftsminister) und [[Richard Walther Darré|Walther Darré]] (Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft).<ref>[[Hans Kehrl]]: ''Krisenmanger im Dritten Reich.'' Mit kritischen Anmerkungen und einem Nachwort von Erwin Viefhaus. Düsseldorf 1973, S. 49 ff.</ref> Hugenberg blieb jedoch bis 1945 Reichstagsmitglied der NSDAP. Wie so viele der Förderer Hitlers spielte er im weiteren Verlauf der nationalsozialistischen [[Diktatur]] keine Rolle mehr, wohl aber die durch Hugenberg konzentrierte [[Presse (Medien)|Presselandschaft]]. Der Großteil wurde von NS-Verlagen übernommen, so der monopolistische, NSDAP-nahe [[Franz-Eher-Verlag]]. Hugenberg erhielt 1943 das [[Adlerschild des Deutschen Reiches]].
Die [[Massenmedien|Zeitungen]] Hugenbergs entfalteten ihre Wirkung vor allem in der [[Weltwirtschaftskrise]], die im Jahr 1929 begann. Dies hatte direkten Einfluss auf die „[[Machtergreifung]]“ der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] 1933. Am 30. Januar 1933 berief ihn Reichspräsident Hindenburg als Minister für [[Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschen Reich|Wirtschaft]], [[Landwirtschaft und Ernährung im Deutschen Reich (1933–1945)|Landwirtschaft und Ernährung]] in das von [[Kabinett Hitler|Hitler geführte Kabinett]]. Hugenberg trat jedoch schon am 26. Juni 1933 von allen Minister- und Parteiämtern zurück. Seine Nachfolger wurden [[Kurt Schmitt]] (Reichswirtschaftsminister) und [[Richard Walther Darré|Walther Darré]] (Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft).<ref>[[Hans Kehrl]]: ''Krisenmanger im Dritten Reich.'' Mit kritischen Anmerkungen und einem Nachwort von Erwin Viefhaus. Düsseldorf 1973, S. 49 ff.</ref> Hugenberg blieb jedoch bis 1945 Reichstagsmitglied „als Gast der NSDAP“. Wie so viele der Förderer Hitlers spielte er im weiteren Verlauf der nationalsozialistischen [[Diktatur]] keine Rolle mehr, wohl aber die durch Hugenberg konzentrierte [[Presse (Medien)|Presselandschaft]]. Der Großteil wurde von NS-Verlagen übernommen, so der monopolistische, NSDAP-nahe [[Franz-Eher-Verlag]]. Hugenberg erhielt 1943 das [[Adlerschild des Deutschen Reiches]].


==Mediengigant im Kaiserreich und der Weimarer Republik==
==Mediengigant im Kaiserreich und der Weimarer Republik==

Version vom 25. Mai 2009, 16:32 Uhr

Datei:Alfred Hugenberg.jpg
Alfred Hugenberg 1933

Alfred Wilhelm Franz Maria Hugenberg (* 19. Juni 1865 auf Gut Kükenbruch, heute Extertal-Kükenbruch bei Rinteln; † 12. März 1951 in Kükenbruch) war ein deutscher Montan-, Rüstungsindustrie-, Medienunternehmer, Politiker (DNVP) und Minister für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ernährung im ersten Kabinett Hitlers. Er gilt als bedeutendster bürgerlicher Wegbereiter des Nationalsozialismus, mit seinem Hugenberg-Konzern, der die Hälfte der deutschen Presse kontrollierte, trug er mit nationalistischer und antisemitischer Propaganda maßgeblich zum Aufstieg der rechten Parteien in der Weimarer Republik bei.

Familie

Alfred Hugenberg wurde als Sohn des Königlich Hannoverschen Schatzrats und Mitglied des preußischen Landtages Karl Hugenberg (1836–1882) und seiner Ehefrau Erneste, geb. Adickes (1842–1917), auf dem großväterlichen Gut Rohbraken in Kükenbruch bei Rinteln geboren. 1900 heiratete Alfred Hugenberg die Tochter des damaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Franz Adickes Gertrud Adickes (1878–1960, Hugenbergs Mutter war eine geborene Adickes und Cousine von Franz Adickes). Alfred und Gertrud Hugenberg hatten einen Sohn und drei Töchter.

Leben

Wahlplakat 1933: Hugenberg, Papen und Seldte

Hugenberg studierte Jura in Göttingen, Heidelberg und Berlin und schloss ein volkswirtschaftliches Studium 1888 in Straßburg mit einer Promotion ab. Er hatte ab 1894 in Posen eine leitende Funktion in der Ansiedlungskommission. Diese sollte durch Ansiedlung deutscher Familien die Germanisierung der Provinz Posen fördern.

Ab 1. Januar 1908 war er im Vorstand der Frankfurter Berg- und Metallbank von Richard Merton und ab 1. Oktober 1909 leitete er bis 1918 als Vorsitzender des Direktoriums das Finanzwesen der Friedrich Krupp AG. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Alldeutschen Verbandes. Von 1912 bis 1925 war er Vorsitzender des Bergbauvereins und des Zechenverbandes, sowie seit 1919 Mitglied im Präsidium des Reichsverbandes der Deutschen Industrie und Mitglied des Vorstands und Ausschusses Deutscher Arbeitgeberverbände.

Im November 1918 war er Mitbegründer und einflussreiches Mitglied der nationalistischen DNVP, deren Ziele – die Beseitigung der Weimarer Republik und Wiedereinführung der Monarchie – sein Medienkonzern, der so genannte Hugenberg-Konzern, unterstützte. Der Hugenberg-Konzern war ein Medienunternehmen [1] aus Verlagen, Pressediensten und -Agenturen (Telegraphen-Union), Werbeagenturen, Korrespondenzdiensten, Filmgesellschaften (wie z. B. UfA mit Wochenschauen) und Zeitungsbeteiligungen, welches er 1933 an die NSDAP verkaufte. Das Geld für sein Medienimperium erhielt er von der Wirtschaftsvereinigung zur Förderung der geistigen Wiederaufbaukräfte.

Seit dem 21. Oktober 1928 war Hugenberg Parteivorsitzender der DNVP und führte die Partei, nach einer Phase der Kooperationsbereitschaft zwischen 1925 und 1928, in eine Richtung der Fundamentalopposition und einer – wenn auch keineswegs reibungslosen – Zusammenarbeit mit den aufstrebenden Nationalsozialisten. Zur Reichstagswahl am 5. März 1933 schloss sich die DNVP mit dem Frontsoldatenbund Stahlhelm zur Kampffront Schwarz-Weiß-Rot zusammen. Hugenberg hatte den zweitgrößten Berliner Scherl-Verlag mit seiner deutsch-nationalen Ausrichtung übernommen.

Er verwaltete die Gelder der Ruhrlade, die an politische Parteien verteilt wurden. Er gründete den Vierer-Ausschuss. Und war Mitglied der Gäa.

Im Juli 1929 nahm Hugenberg, die bis dahin noch unbedeutende NSDAP, in den „Reichsausschuß für das Volksbegehren gegen den Young-Plan“ auf, und verschaffte ihr so im „nationalen Lager“ enorme Publizität und Reputation. Fortan druckten die Konzern-Blätter Hitlers Reden im vollen Wortlaut und die DNVP und NSDAP führte gemeinsame Wahlveranstaltungen durch.

Alfred Hugenberg, Robert Ley, Joseph Goebbels, Walther Funk und dahinter halb verdeckt UFA-Generaldirektor Ludwig Klitzsch bei der 25-Jahres-Feier der UFA im Ufa-Palast am Zoo, 4. März 1943

Die Zeitungen Hugenbergs entfalteten ihre Wirkung vor allem in der Weltwirtschaftskrise, die im Jahr 1929 begann. Dies hatte direkten Einfluss auf die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933. Am 30. Januar 1933 berief ihn Reichspräsident Hindenburg als Minister für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ernährung in das von Hitler geführte Kabinett. Hugenberg trat jedoch schon am 26. Juni 1933 von allen Minister- und Parteiämtern zurück. Seine Nachfolger wurden Kurt Schmitt (Reichswirtschaftsminister) und Walther Darré (Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft).[2] Hugenberg blieb jedoch bis 1945 Reichstagsmitglied „als Gast der NSDAP“. Wie so viele der Förderer Hitlers spielte er im weiteren Verlauf der nationalsozialistischen Diktatur keine Rolle mehr, wohl aber die durch Hugenberg konzentrierte Presselandschaft. Der Großteil wurde von NS-Verlagen übernommen, so der monopolistische, NSDAP-nahe Franz-Eher-Verlag. Hugenberg erhielt 1943 das Adlerschild des Deutschen Reiches.

Mediengigant im Kaiserreich und der Weimarer Republik

Bereits 1912 führt Hugenberg eine verdeckte Pressekontrollbehörde, in der er versucht, Einfluss auf die Meinungsbildung zu gewinnen. 1913 kauft er von dem Legationsrat von Schwerin vier kleinere Nachrichtenbüros, die er zur Telegraphen Union GmbH (TU) zusammenschließt. Das langfristige Ziel liegt im Angriff auf das Monolpol des Wolffschen Telegraphen Büros (WTB). Als August Scherl 1913 Reichskanzler Bethmann-Hollweg davon in Kenntnis setzt, daß er sich von Stammanteilen seines Konzerns im Wert von 8 Millionen Mark trennen werde - Rudolf Mosse biete ihm für diese 11,5 Millionen Mark; er würde die Anteile jedoch „Freunden der Regierung“ für 10 Millionen überlassen wird das Unternehmen, neben Ullstein und Mosse einer der drei großen Berliner Mediengiganten von Baron Alfred von Oppenheim und dem Kölner Finanzier Louis Hagen mit einer Finanzierung von 8 Millionen Mark aufgefangen. Am 5. Februar 1914 legt Scherl die Geschäftsführung nieder. Die neue Holding Deutscher Verlagsverbund macht jedoch bald Schulden in Millionenhöhe. Die Käufer wenden sich an die Regierung. Diese wiederum wird mit Hugenberg handelseinig, der dem Deutschen Verlagsverein die Tilgung der Schulden zusichert, unter der Voraussetzung, daß ihm die Anteilsmehrheit am Scherl Unternehmen übertragen wird. Am 25. März 1916 übernimmt Hugenberg den Vorsitz in Scherls ehemaligem Unternehmen. Zu den Unterstützern der Übernahme gehört das preußische Innenministerium, das Hugenberg im August 1914 sowie im Jahre 1916 je 2,5 Millionen Mark zur Verfügung stellt.

1914 gründet Hugenberg schließlich noch die Auslands GmbH, mit Sitz in Essen. Zweck der Gesellschaft, die unter Beteiligung der Schwerindustrie läuft ist die Förderung der Beziehung der rheinischen Industrie zu ausländischen Kulturgebieten durch Verbesserung des Nachrichtenwesens. Mit Gründung vom 30. April 1914 komplettiert die Auslands Anzeigen GmbH mit Sitz in Berlin das Unternehmen. Sie soll Anzeigen deutscher Industrieller im Ausland lancieren, kann jedoch nach Kriegsbeginn sich kaum entfalten.

Mit der Gründung der „Ala“, der „ Allgemeine Anzeigen GmbH“ am 9. März 1916 beginnt der Ausbau des Medienkonzerns zum vollendeten Konkurrenten der Unternehmungen Ullsteins und Mosses - der Angriff zielt auf die Vorherrschaft Mosses bei der Vermittlung von Zeitungs- und Zeitschriftenwerbung. Um das Netz an Zweigniederlassungen aufzubauen, das die Annoncenexpedition benötigt, erwirbt Hugenberg 1917 die Anteilsmehrheiten der Firmen „Haasenstein und Vogler“ und „Daube und Co.“. Die „Ala, Vereinigte Anzeigengesellschaft Haasenstein und Vogler,Daube und Co.“ wird zur größten Anzeigen Epedition in Deutschland. In das Jahr 1917 fällt zudem die Gründung der „VERA“, der Verlagsanstalt GmbH mit Sitz in Berlin. Sie fungiert als Fachberatungsstelle für Großindustrielle, die Eigentümer von Zeitung werden. Der Kampf um die Provinzpresse beginnt mit den nun folgenden Übernahmen des sich ausbreitenden Konsortiums.

In den folgenden Jahren baut Hugenberg aus dem Scherl-Verlag und der Telegraphen-Union ein Medienkonglomerat aus Verlag, Nachrichtendiensten, Werbeagenturen, Korrespondenzdiensten, Filmgesellschaften und zahlreichen Zeitungsbeteiligungen auf. Die Flaggschiffe aus Scherls Zeitungsimperium geben dem Hugenberg-Konzern eine monarchistische und während der Weimarerer Republik rechtsnationale bis schließlich offen nationalsozialistische Ausrichtung.

Am 1. Januar 1919 tritt Hugenberg aus dem Krupp Konzern aus. Selben Jahres wird er in die Nationalversammlung, später - als führender Mann der der DNVP in den Reichstag gewählt. Politisches Engagement und Hugenbergs Monopolstellung auf dem Pressemarkt verbinden sich nun offen.

Am 23. Oktober 1922 gründet Hugenberg die Mutuum Darlehen Aktiengesellschaft, eine Zeitungsbank, die an Zeitungen Kredite vergibt, sich an Zeitungen beteiligt, und die darüber hinaus Zeitungen mit der VERA verbindet. Aktionäre können sich über das Instrument der Zeitungsbank Einfluß auf Organe sichern. Das Unternehmen gewinnt selben Jahres seine praktische Seite mit der Gründung der WiPro: Erlaubte es die Telegraphen-Union Hugenberg, das Monopol aufzubrechen, das auf dem deutschen Nachrichtenmarkt bis dahin bei der Wolffs Telegrafen-Büro (W.T.B.) lag, so läßt sich der Verkauf der Nachrichten mit der „WiPro“, der „Wirtschaftsstelle der Provinzpresse“ optimieren, die fertige Matern an Zeitungskleinverlage verkauft. Das Unternehmen wird 1923 in der Inflation durch einen gleichartigen Zuerwerb erweitert. Es bietet Leitartikel, Nachrichten, Romane, Sportberichte druckfertig in Pappstreifen gepreßt, die in den Provinzdruckereien, nur noch mit Hilfe der gewöhnlichen Metallgießmaschinen zu den fertigen Druckplatten verarbetet werden müssen. Die meisten Provinzblätter, die sich auf diesem Weg Redakteure sparen, beziehen wenig später ihre Kolumnen aus Hugenbergs Werkstätten.

Der Kundenstamm wächst in den zwanziger Jahren auf 1.600 deutsche Zeitungen von deutschnationalen Blättern bis liberal konservativen. Hugenbergs Konzern beschäftigt im Verlauf einen Stab von 2000 Mitarbeitern darunter über 500 Festangestellte und 90 Redakteure mit der Aufgabe, Nachrichten auszuwählen, zu formulieren und zu kommentieren.

Zum Pressesektor kommt die noch junge Filmbranche. Bereits 1916 gründete Hugenberg die „Deutsche Lichtbildgesellschaft“, aus der 1920 die Deuligfilm A.-G. hervorging. Als glänzende Aquistion erweist sich 1927 die Ufa - Universum Film AG, - die er wirtschaftlich saniert.

Zeitungen und Zeitschriften des Scherl-Verlags

  • Der Tag
  • Berliner Lokalanzeiger
  • Berliner Illustrierte Nachtausgabe
  • Die Woche
  • Scherl Magazin
  • Gartenlaube
  • Silberspiegel
  • Allgemeiner Wegweiser
  • Scherls-Wohnungs-Zeitung
  • Filmwelt
  • Denken und Raten
  • Das Grundeigentum
  • Der Kinematograph
  • Echo
  • Deutsche technische Auslandszeitschrift

Zeitungen unter Beteiligung des Hugenberg-Konzerns

  • Hannoverscher Kurier
  • Schlesische Zeitung
  • Lippische Tageszeitung
  • Merseburger Tageblatt
  • München-Augsburger Abendzeitung
  • Rheinisch-Westfälische Zeitung
  • Bergisch-Märkische Zeitung
  • Schwäbischer Kurier
  • Magdeburgische Tageszeitung
  • Weimarer Zeitung
  • Saale Zeitung
  • Mitteldeutsche Zeitung
  • Eiserne Blätter
  • Deutsche Zeitung
  • Motorschau - Nationale Deutsche Motorfahrt-Zeitung
  • Kösliner Zeitung
  • Stargarder Zeitung
  • Oberschlesische Tageszeitung
  • Oppelner Nachrichten
  • Volksbote f. d. Kreise Kreuzburg u. Rosenberg
  • Süddeutsche Zeitung
  • Rosenberger Zeitung
  • Stralsunder Zeitung
  • Münchner Neueste Nachrichten
  • Fränkischer Kurier
  • Leipziger Neueste Nachrichten

Rechtsstreit um Entnazifizierung und Anspruch auf Entschädigungszahlungen

Von 1946 bis 1951 befand sich Hugenberg in britischer Internierung und es begann ein mehrjähriger Rechtsstreit um seine Entnazifizierung. Die entsprechenden Verfahren wurden von seinem Schwiegersohn, dem ehemaligen Reichstagsabgeordneten und Rechtsanwalt Joseph Borchmeyer (1898 - 1989) betrieben. In mehreren Berufungsverfahren erfolgte 1948 die Einstufung in die Kategorie III (Minderbelastete), welche 1949 in die Kategorie IV (Mitläufer) und 1950 in die Kategorie V (Entlastete) generiert wurde. Das Gericht ging letztendlich mit Blick auf sein hohes Alter davon aus, dass von ihm keine weitere politische Betätigung mehr zu erwarten wäre. [3]

Am 17. März 2005 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht (AZ: 3 C 20.04) in Leipzig die Rolle Hugenbergs als Wegbereiter der nationalsozialistischen Herrschaft. In einem Prozess um das 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignete Rittergut in Uhsmannsdorf bei Weißwasser/Oberlausitz in Sachsen urteilte das Gericht, dass Hugenberg dem nationalsozialistischen System erheblichen Vorschub geleistet hat[4] und verweigerte deshalb die Forderung seiner Nachkommen auf Entschädigung [5].

Literatur

  • Peter de Mendelssohn Zeitungsstadt Berlin: Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse Berlin Ullstein, 1959, 2., überarb. u. erw. Aufl. Frankfurt am Main, Berlin, Wien: Ullstein 1982.
  • Heidrun Holzbach Das „System Hugenberg“. Die Organisation bürgerlicher Sammlungspolitik vor dem Aufstieg der NSDAP Stuttgart: DVA 1981. ISBN 342101986X
  • Georg Honigmann Kapitalverbrechen oder der Fall des Geheimrats Hugenberg Berlin 1976
  • Larry E. Jones „The greatest Stupidity of my Life“. Alfred Hugenberg and the Formation of the Hitler Cabinet, January 1933 In: Journal of Contemporary History 27/1992, S. 63–87.
  • Klaus Wernecke, Peter Heller: Der vergessene Führer, Pressemacht und Nationalsozialismus. Hamburg 1982.
Commons: Alfred Hugenberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hugenberg-Konzern im Diagramm
  2. Hans Kehrl: Krisenmanger im Dritten Reich. Mit kritischen Anmerkungen und einem Nachwort von Erwin Viefhaus. Düsseldorf 1973, S. 49 ff.
  3. Geschäft mit Wort und Meinung: Medienunternehmer seit dem 18. Jahrhundert, Günther Schulz, Seite 126
  4. Urteil des 3. Senates vom 17. März 2005
  5. Erben von Hitler-Minister Hugenberg erhalten keine Entschädigung