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„Hochwasser in Süddeutschland 2024“ – Versionsunterschied

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Das Hochwasser verursachte Überflutungen von bewohntem Gebiet. Betroffen waren vor allem Bayern und Baden-Württemberg. Es kam zu [[Erdrutsch]]en und [[Straßensperrung]]en. Teilweise war der Zugverkehr unterbrochen, da zahlreiche Strecken des Regional- wie Fernverkehrs nicht mehr befahrbar waren, darunter die Fernverkehrs-Strecke Stuttgart - München. Nahe [[Schwäbisch Gmünd]] entgleiste zudem ein [[Intercity-Express|ICE]].<ref name="MDR">[https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/hochwasser-bayern-baden-wuerttemberg-ice-todesopfer-100.html ''Hochwasser: Katastrophenfall in Bayern – ICE entgleist und Feuerwehrmann stirbt'']. In: ''[[Mitteldeutscher Rundfunk]]'', 2. Juni 2024. Abgerufen am 2. Juni 2024.</ref>

=== Bayern ===
=== Bayern ===
[[Datei:Fischach Schlößleweg Hochwasser Juni 2024 1.jpg|mini|Überflutete Straße in [[Fischach]]]]
[[Datei:Fischach Schlößleweg Hochwasser Juni 2024 1.jpg|mini|Überflutete Straße in [[Fischach]]]]
In Bayern lag der Schwerpunkt in [[Schwaben (Bayern)|Schwaben]]. An verschiedenen Pegeln wurde die vierte und damit höchste Meldestufe erreicht, mancherorts traten hundertjährige Hochwasser auf, also Hochwasser, die statistisch betrachtet nur einmal pro Jahrhundert vorkommen. Mehrere Dämme brachen, unter anderem bei [[Augsburg]]. In Fischach im Landkreis Augsburg mussten Menschen per Hubschrauber aus ihren Wohnungen gerettet werden, andernorts kamen Boote zum Einsatz.<ref name="Spiegel vorbei">[https://www.spiegel.de/panorama/hochwasser-in-sueddeutschland-das-ist-noch-nicht-vorbei-es-geht-jetzt-erst-richtig-los-a-21fa0bf5-b66c-4634-bf7f-30b0fc28b8dc ''»Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los«'']. In: ''[[Spiegel Online]]'', 1. Juni 2024. Abgerufen am 2. Juni 2024.</ref>
In Bayern lag der Schwerpunkt in [[Schwaben (Bayern)|Schwaben]]. An verschiedenen Pegeln wurde die vierte und damit höchste Meldestufe erreicht, mancherorts traten hundertjährige Hochwasser auf, also Hochwasser, die statistisch betrachtet nur einmal pro Jahrhundert vorkommen. Mehrere Dämme brachen, unter anderem bei [[Augsburg]]. In Fischach im Landkreis Augsburg mussten Menschen per Hubschrauber aus ihren Wohnungen gerettet werden, andernorts kamen Boote zum Einsatz.<ref name="Spiegel vorbei">[https://www.spiegel.de/panorama/hochwasser-in-sueddeutschland-das-ist-noch-nicht-vorbei-es-geht-jetzt-erst-richtig-los-a-21fa0bf5-b66c-4634-bf7f-30b0fc28b8dc ''»Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los«'']. In: ''[[Spiegel Online]]'', 1. Juni 2024. Abgerufen am 2. Juni 2024.</ref>


Zur Unterstützung der Einheiten vor Ort wurden auch überörtliche Kräfte mobilisiert. Unter anderem rückten Feuerwehreinheiten und Helfer des Roten Kreuzes aus Unterfranken in das Katastrophengebiet aus.<ref>[https://www.main-echo.de/ressorts/blaulicht/feuerwehr-aus-dem-kreis-aschaffenburg-hilft-menschen-im-hochwassergebiet-aichach-friedberg-art-8283192 ''Aschaffenburger Kreisbrandinspektor Hofmann zum Krisenensatz in Aichach-Friedberg'']. In: ''[[Main-Echo]]'', 1. Juni 2024. Abgerufen am 2. Juni 2024.</ref>
Zehn Landkreise riefen den Katastrophenfall aus.<ref name="MDR" /> Zur Unterstützung der Einheiten vor Ort wurden auch überörtliche Kräfte mobilisiert. Unter anderem rückten Feuerwehreinheiten und Helfer des Roten Kreuzes aus Unterfranken in das Katastrophengebiet aus.<ref>[https://www.main-echo.de/ressorts/blaulicht/feuerwehr-aus-dem-kreis-aschaffenburg-hilft-menschen-im-hochwassergebiet-aichach-friedberg-art-8283192 ''Aschaffenburger Kreisbrandinspektor Hofmann zum Krisenensatz in Aichach-Friedberg'']. In: ''[[Main-Echo]]'', 1. Juni 2024. Abgerufen am 2. Juni 2024.</ref>


Ein Feuerwehrmann starb bei dem Versuch, eine Familie zu retten, als sein Boot kenterte.<ref>[https://www.noz.de/deutschland-welt/panorama/artikel/hochwasser-feuerwehrmann-stirbt-bei-einsatz-in-bayern-47125768 ''Feuerwehrmann stirbt bei Hochwasser-Einsatz in Bayern in den Fluten'']. In: ''[[Neue Osnabrücker Zeitung]]'', 2. Juni 2024. Abgerufen am 2. Juni 2024.</ref>
Ein Feuerwehrmann starb bei dem Versuch, eine Familie zu retten, als sein Boot kenterte.<ref>[https://www.noz.de/deutschland-welt/panorama/artikel/hochwasser-feuerwehrmann-stirbt-bei-einsatz-in-bayern-47125768 ''Feuerwehrmann stirbt bei Hochwasser-Einsatz in Bayern in den Fluten'']. In: ''[[Neue Osnabrücker Zeitung]]'', 2. Juni 2024. Abgerufen am 2. Juni 2024.</ref> Mindestens eine Frau, die sich in einem Keller aufgehalten haben soll, wird noch vermisst.<ref name="MDR" />


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Version vom 2. Juni 2024, 10:51 Uhr

Tief Ildikó
Niederschlagsverteilung innerhalb von 72 Stunden (30. Mai – 1. Juni 2024) nach Radardaten des DWD
Niederschlagsverteilung innerhalb von 72 Stunden (30. Mai – 1. Juni 2024) nach Radardaten des DWD
Niederschlagsverteilung innerhalb von 72 Stunden (30. Mai – 1. Juni 2024) nach Radardaten des DWD
Klassifikation Starkregen (Überschwemmungen)
Daten
Folgen
Betroffene Gebiete Bayern Bayern
Baden-Württemberg Baden-Württemberg
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Das Hochwasser in Süddeutschland 2024 ereignete sich, nachdem ab Ende Mai 2024 eine Vb-Lage Dauerregen mit teils über 100 mm über weite Teile Süddeutschlands brachte. Betroffen waren vor allem Bayern und Baden-Württemberg, jedoch auch Teile anderer Bundesländer. An mehreren Flüssen und Bächen kam es zu Jahrhunderthochwassern, mindestens zehn bayerische Landkreise riefen den Katastrophenfall aus. Zur Bewältigung der Hochwasserlage wurden neben örtlichen Rettungskräften auch Feuerwehren und Wasserretter aus anderen Regionen, THW und Bundeswehr eingesetzt. Tausende Menschen mussten vorsorglich evakuiert werden. Mancherorts mussten Menschen mit Booten und Hubschraubern aus ihren Wohnungen gerettet werden.

Meteorologie

Bereits im Vorfeld warnte der Deutsche Wetterdienst vor Überflutungen aufgrund einer Dauerregenlage mit Regenmengen bis etwa 150 mm binnen 48 Stunden, die das Tief „Orinoco“ bis 1. und 2. Juni über Süd- und Ostdeutschland bringen würde. Ursächlich für diese hohen Niederschlagsmengen war die Art des Tiefs, eine sogenannte Vb-Lage, bei der das Tief nicht von Westen nach Deutschland zieht, sondern aus dem Mittelmeerraum stammt und deshalb viel feuchte Luft mit sich führt. Zudem ziehen solche Tiefs üblicherweise nur langsam, was die Regenmengen in einer Region erhöht. Bereits in der Vergangenheit hatten Vb-Tiefs wiederholt zu schweren Hochwasserlagen wie z. B. der Jahrhundertflut 2002 geführt.[1]

Durch den menschengemachten Klimawandel treten Extremwetterereignisse häufiger auf und werden intensiver. So führt die Erderwärmung dazu, dass die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, was zu mehr Niederschlag führt. Auch halten solche Wetterlagen länger an, was regional ebenfalls die Niederschlagsmenge erhöht. Klimatrends zeigen zudem, dass Vb-Lagen in den letzten Jahrzehnten wesentlich häufiger wurden.[2]

Teilweise gab es binnen eines Tages mehr Niederschlag als sonst während eines ganzen Monats erwartet wird.[3] Mancherorts fielen pro Quadratmeter mehr als 130 Liter Niederschlag binnen 24 Stunden.[4] In Sigmarszell regnete es in 48 Stunden sogar 160 Liter.[2]

Verschärfend wirkten sich die im Juni 2024 nach dem vorangegangenen feuchten Mai die bereits wassergesättigten Böden aus. Zwei Wochen vorher kam es zum Beispiel beim Hochwasser in Südwestdeutschland zu schweren Überschwemmungen im Saarland, in Rheinland-Pfalz und dem nordwestlichen Baden-Württemberg. Im Mai hatte es 30 % mehr Niederschlag gegeben als im Durchschnitt, sodass Böden und Flüsse nur noch wenig Wasser aufnehmen konnten.[2]

Folgen

Das Hochwasser verursachte Überflutungen von bewohntem Gebiet. Betroffen waren vor allem Bayern und Baden-Württemberg. Es kam zu Erdrutschen und Straßensperrungen. Teilweise war der Zugverkehr unterbrochen, da zahlreiche Strecken des Regional- wie Fernverkehrs nicht mehr befahrbar waren, darunter die Fernverkehrs-Strecke Stuttgart - München. Nahe Schwäbisch Gmünd entgleiste zudem ein ICE.[5]

Bayern

Überflutete Straße in Fischach

In Bayern lag der Schwerpunkt in Schwaben. An verschiedenen Pegeln wurde die vierte und damit höchste Meldestufe erreicht, mancherorts traten hundertjährige Hochwasser auf, also Hochwasser, die statistisch betrachtet nur einmal pro Jahrhundert vorkommen. Mehrere Dämme brachen, unter anderem bei Augsburg. In Fischach im Landkreis Augsburg mussten Menschen per Hubschrauber aus ihren Wohnungen gerettet werden, andernorts kamen Boote zum Einsatz.[6]

Zehn Landkreise riefen den Katastrophenfall aus.[5] Zur Unterstützung der Einheiten vor Ort wurden auch überörtliche Kräfte mobilisiert. Unter anderem rückten Feuerwehreinheiten und Helfer des Roten Kreuzes aus Unterfranken in das Katastrophengebiet aus.[7]

Ein Feuerwehrmann starb bei dem Versuch, eine Familie zu retten, als sein Boot kenterte.[8] Mindestens eine Frau, die sich in einem Keller aufgehalten haben soll, wird noch vermisst.[5]

Panoramabild von Thannhausen Landkreis Günzburg, von Osten aus betrachtet

Baden-Württemberg

Donauhochwasser bei Ulm und Neu-Ulm

In Baden-Württemberg kam es an mehreren Nebenflüssen der Donau zu Hundertjährigem Hochwasser. Im Landkreis Göppingen wurden Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW eingesetzt, unter anderem um Sandsackbarrieren zu errichten. Viele Straßen wurden aufgrund von Überflutungen und Erdrutschen gesperrt.[6]

Commons: June 2024 floods in Germany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise