„Tadano Faun“ – Versionsunterschied

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* [http://www.tadanofaun.de/ Homepage von Tadano-Faun]
* [http://www.faun.com/ Homepage von Faun Umwelttechnik]
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* [http://www.lkw-infos.eu/ol_hst_faun.html Informationen zu Faun Lkw]
* [http://www.lkw-infos.eu/ol_hst_faun.html Informationen zu Faun Lkw]

Version vom 8. Dezember 2013, 01:43 Uhr

TADANO FAUN GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1845
Sitz Lauf an der Pegnitz, Deutschland
Leitung Geschäftsführung:
  • Karl Alexander Knecht (Vorsitzender)
  • Satoru Oyashiki
  • Kiyoshi Fujii
  • Rolf Sonntag
Mitarbeiterzahl 780
Website www.tadanofaun.de

Die Tadano Faun GmbH (Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg GmbH, Eigenschreibung TADANO FAUN) ist ein europäischer Hersteller von Mobilkranen mit Sitz im fränkischen Lauf an der Pegnitz und hundertprozentiges Tochterunternehmen der japanischen Tadano Ltd.

Emblem an einem Faun Personenwagen
Faun 6/30 PS Typ K 3 von 1927
Faun L 7 K Pritschenkipper
Faun L8/56 Pritschen-Lkw
Faun L 912/45; Zugmaschine der Bundeswehr
Truck Trial Faun
Faun „Kraftkarre KRAKA“ (Prototyp)
Faun Kehrmaschine
Faun LF 22.30/45 V; Feuerlösch-Kfz der Bundeswehr
moderner Faun-Autokran

Heutige Unternehmensstruktur

Die Tadano Faun GmbH ist seit der Übernahme des deutschen Fahrzeugherstellers Faun durch den japanischen Kranproduzenten Tadano Ltd. im Jahre 1990 ein Tochterunternehmen dieses Unternehmens. Im Werk in Lauf werden Auto- und Mobilkräne sowie Spezialfahrzeuge produziert. Die Tadano Faun GmbH war die Vertriebsgesellschaft der produzierenden Faun GmbH. Seit 2012 sind beide Gesellschaften zur Tadano Faun GmbH verschmolzen.

Geschichte

Historisches Logo

Das Unternehmen Faun geht auf die Gründung einer Gusswerkstatt durch Justus Christian Braun im Jahre 1845 in Nürnberg zurück. Hier entstanden im Laufe des 19. Jahrhunderts insbesondere zahlreiche Entwicklungen auf dem Gebiet der Feuerwehrausrüstungen. Im Ersten Weltkrieg wurden Lastkraftwagen für das deutsche Heer produziert. 1918 erfolgte die Fusion mit der Fahrzeugfabrik Ansbach. Daraus entstanden die Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg, kurz Faun. In den 1920er Jahren entwickelte man hier v.a. Kommunalfahrzeuge zur Abfallentsorgung und Straßenreinigung.

Zwischen 1924 und 1928 wurden auch Automobile produziert. Das erste Modell 6/24 PS Typ K 2 war mit einem Vierzylindermotor mit 1405 cm³ Hubraum und 24 PS Leistung ausgestattet. 1926 folgte der 6/30 PS Typ K 3, dessen Vierzylindermotor aus 1550 cm³ Hubraum 30 PS leistete. In den 1930er Jahren bereicherten Schwer-Lkw mit Nutzlasten bis zu 15 t und Zugmaschinen das Produktspektrum von Faun.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Faun-Werke weitgehend zerstört. 1946 nahm man die Produktion wieder auf, zunächst mit Konstruktionen aus der Kriegs- und Vorkriegszeit.

1948 kam die erste Neukonstruktion nach dem Krieg auf den Markt: ein kleiner 4,5-t-Lastwagen mit Dieselmotoren zwischen 90 und 100 PS. 1949 wurde der Typ L7 vorgestellt, der 6,5 t Nutzlast und einen 150-PS-Motor von Klöckner-Humboldt-Deutz hatte. Des Weiteren wurden Traktoren gebaut[1]. Den L7 gab es als klassischen Langhauber und als Frontlenker. Die Typen L8 (mit 180 PS und 8 t Nutzlast) und Sepp (mit 130 PS und 6,5–7 t Nutzlast) ersetzten ab 1951 und 1950 die bisherigen Modelle von Faun. Ab 1953 gab es den Dreiachser L900, bei dem es sich um ein Fahrzeug für den schweren Baustelleneinsatz handelte. Der L900 konnte bis zu 16 t Nutzlast transportieren. Der L8 und der L900 wurden bis 1962 hergestellt, der Sepp bis 1955. 1955 kamen modernisierte Modelle mit einer neuen Bezeichnungsweise auf den Markt (F55, F56, F64, F66, F68), die zwischen 4,5 und 5,6 t Nutzlast aufwiesen. Von den Ostner-Werken übernahm Faun 1955 einen leichten Frontlenker-Lkw ins eigene Lieferprogramm, der 1957 einer technischen Überarbeitung unterzogen und bis 1968 gebaut wurde.

Ab 1956 ergänzten Schwerlastwagen und Zugmaschinen das Programm, die auch mit Allradantrieb erhältlich waren. Mitte der 1950er Jahre begann der erneute Aufstieg des Unternehmens durch den Bau von geländegängigen Schwerlast- und Spezialfahrzeugen für die Bundeswehr sowie von Autokranen in der Gewichtsklasse zwischen 10 und 12 t. 1960 ersetzte der Typ F687 den F68. Der F687 hatte einen 8-Zylinder-Motor von Klöckner-Humboldt-Deutz mit 195 PS und blieb bis 1969 im Angebot, zuletzt leistete der Motor 250 PS. Ab 1965 waren auch Frontlenker mit einer kippbaren Fahrerkabine erhältlich, die einen besseren Zugang zum Motor für Wartungs- und Reparaturarbeiten ermöglichte.

Ende der 1960er Jahre ging der Erfolg von Faun bei den schweren Fernverkehrslastkraftwagen zurück. Kleinere Produzenten wie Faun oder Kaelble konnten mit den großen Unternehmen wie MAN, Magirus-Deutz und Mercedes-Benz nicht mehr konkurrieren und gaben den Bau konventioneller Lastkraftwagen auf. Faun stellte auch die Herstellung von Omnibussen ein und verlegte sich ab 1969 ganz auf die Konstruktion und den Bau von Spezialfahrzeugen, die nur in geringen Stückzahlen gefertigt wurden. Dazu zählten Zugmaschinen, Schwertransporter, Feuerwehr- und Flughafenfeuerwehrfahrzeuge, Muldenkipper, Bagger, Radlader, Fahrzeugkrane und Kranträger sowie Kommunalfahrzeuge wie z.B. Pressmüllwagen.

Mitte der 1970er Jahre war Faun Lieferant von Zugmaschinen an die Sowjetunion im Rahmen des sogenannten Delta-Projekts: Zur Erschließung von Ölfeldern in Sibirien, zum Bau der Baikal-Amur-Magistrale und in Industrieprojekten benötigte die Sowjetunion schwere, geländegängige und extrem robuste Zugmaschinen mit Tiefladeaufliegern. Faun lieferte 86 Sattelzüge HZ 34.30/41 mit V12-Deutz-Motor und 326 PS Leistung.

Später bestellte die Sowjetunion weitere Faun-Zugmaschinen aller Baugrößen, angefangen von HZ 32.25/40 mit 305-PS-V10-Motor bis hin zur überschweren Geländezugmaschine HZ 40.45/45 mit 456 PS V12-Deutz-Motor. Insgesamt lieferte Faun 254 Zugmaschinen in die UdSSR, die letzten im Jahre 1989.

1986 verkaufte die Besitzerfamilie Schmidt das Unternehmen an den Baumaschinenhersteller Orenstein & Koppel, der die Fertigung der Muldenkipper unter eigenem Namen weiterführte. Die Sparte der Kommunalfahrzeuge wurde abgetrennt und als Unternehmen der Kirchhoff Gruppe mit dem Werk in Osterholz-Scharmbeck unter dem Namen FAUN Umwelttechnik weitergeführt. Der restliche Teil des Unternehmens wurde 1990 durch den japanischen Kranhersteller Tadano übernommen. Nachdem im gleichen Jahr das stark exportabhängige Geschäft mit schweren Zugmaschinen eingestellt werden musste, fertigt Faun heute ausschließlich Auto- und Mobilkrane sowie militärische Spezialfahrzeuge.

Literatur

  • Faun, Lastwagen 1916-1988, Typenkompass, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02685-6
  • Faun, Giganten der Landstraße, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-02040-8
  • Faun Archiv 1-5, 2005-2010, Verlag truckbook.de, www.truckbook.de
  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920-1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart, ISBN 3-87943-519-7

Einzelnachweise

  1. [1]
Commons: Faun-Fahrzeuge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien