„Ken Jebsen“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
revert auf Dandelo, keine Verbesserung
Nuuk (Diskussion | Beiträge)
Was läuft bloß bei euch schief in der Birne?? Kategorie:Holocaustleugner gelöscht
Zeile 31: Zeile 31:
[[Kategorie:Hörfunkmoderator]]
[[Kategorie:Hörfunkmoderator]]
[[Kategorie:Rundfunk Berlin-Brandenburg (Hörfunk)]]
[[Kategorie:Rundfunk Berlin-Brandenburg (Hörfunk)]]
[[Kategorie:Person (Rundfunk Berlin-Brandenburg)]]
[[Kategorie:Fernsehmoderator (Deutschland)]]
[[Kategorie:Fernsehmoderator (Deutschland)]]
[[Kategorie:Pseudonym]]
[[Kategorie:Pseudonym]]
[[Kategorie:Verschwörungstheorie]]
[[Kategorie:Journalist (Deutschland)]]
[[Kategorie:Journalist (Deutschland)]]
[[Kategorie:Holocaustleugner]]
[[Kategorie:PIRATEN-Mitglied]]
[[Kategorie:PIRATEN-Mitglied]]
[[Kategorie:Iraner]]
[[Kategorie:Iraner]]
Zeile 41: Zeile 40:
[[Kategorie:Geboren 1966]]
[[Kategorie:Geboren 1966]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Person (Rundfunk Berlin-Brandenburg)]]


{{Personendaten
{{Personendaten

Version vom 26. März 2013, 10:42 Uhr

Ken Jebsen (links) und Steffen Schwarzkopf im Fritz-Studio (2005)

Ken Jebsen (* 29. September 1966 als Moustafa Kashefi) ist ein deutsch-iranischer Fernseh- und Radiomoderator. Deutschlandweit bekannt wurde Jebsen 2011 durch seine Entlassung beim RBB, nachdem er verschwörungstheoretische Positionen verbreitet hatte und der Vorwurf des Antisemitismus gegen ihn erhoben worden war.

Name

Sein Familienname erschien Kashefi für deutsche Radiohörer zu schwer verständlich, so dass er sich für den Künstlernamen Ken Jebsen entschied. Der Vorname war dabei frei gewählt, der Nachname nach unterschiedlichen Darstellungen der Geburtsname seiner Mutter[1] bzw. der Name einer Reederei, bei der er als Jugendlicher ein Praktikum gemacht hatte.

Mediale Tätigkeiten

Rundfunkmoderator und Journalist

Erste journalistische Erfahrungen sammelte er beim Reutlinger Privatsender Radio Neufunkland. Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre war er dort tätig und moderierte oft mit dem Namen Keks. Die nächste Station seiner Laufbahn war dann der Fernsehsender Deutsche Welle TV, wo er als Fernsehreporter arbeitete. 1994 war Jebsen 16-mal Moderator der Mondscheinshow, die für kurze Zeit beim ZDF lief.[2] Vor seiner freien Mitarbeit beim Radiosender Fritz war er bereits bei dem Vorgängerradio Radio 4U des SFB als Radioreporter tätig.[3] Er moderierte bei Fritz zusammen mit Volker Wieprecht Die Radiofritzen am Morgen. 1999 moderierte er zusammen mit Steffen Hallaschka, Wigald Boning, Tommy Wosch und Arzu Bazman die ProSieben MorningShow. Ab 28. April 2001 moderierte Jebsen für Radio Fritz die von ihm produzierte Radioshow KenFM.

Nach der Trennung vom RBB verlagerte Jebsen seine Sendung ins Internet, wo er auf seiner Website Beiträge und jeden Sonntag neu aufgezeichnete Sendungen veröffentlicht. Diese sollen mittels Crowdfunding finanziert werden.[4] Hier gab er unter anderem Jürgen Elsässer und Christoph Hörstel ein Forum, ihre Ansichten zu verbreiten. Jebsen schreibt auch für Elsässers konspirationistisches Magazin Compact.[5]

In einem offenen Brief warf Jebsen Angela Merkel vor, mit ihrem Bekenntnis zu Israel als jüdischem Staat „die kranken Ideen radikaler Zionisten [zu] übernehmen“ und behauptete, dass „Nationalzionisten [...] Israel okkupiert [hätten] wie Nazis 33 Deutschland okkupiert“ .[6]

Kontroverse

Anfang November 2011 wurde er wegen Äußerungen zum Holocaust in einer privaten Nachricht kritisiert, die vom Empfänger an Henryk M. Broder weitergeleitet wurden. Jebsen hatte darin geschrieben, er wisse, wer „den Holocaust als PR erfunden“ habe.[7] Broder warf Jebsen Antisemitismus vor, veröffentlichte die Nachricht in einem Beitrag auf seiner Website[8] und gab die Nachricht an das Programmmanagement des RBB weiter, worüber auch andere Medien berichteten.[9] In diesem Zusammenhang wurde auch über andere seiner Beiträge in Zusammenhang mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien berichtet. So hatte er unter anderem den Einsturz des World Trade Centers als „warmen Abriss“ bezeichnet.[10] Am 6. November 2011 nahm Radio Fritz Jebsens Sendung daher kurzfristig aus dem Programm. In einem YouTube-Beitrag wies dieser den Vorwurf des Antisemitismus zurück.[11][12] Am 9. November entschied sich der RBB, Jebsen als Moderator weiter zu beschäftigen. Als Begründung wurde angegeben, dass der RBB zwar die „Vorwürfe gegen den Moderator, er verbreite antisemitisches Gedankengut und verleugne den Holocaust [...] für unbegründet“ halte, Programmdirektorin Claudia Nothelle erklärte jedoch, „dass er in manchen Fällen die Grenze überschritten“ habe.[13] Er solle in Zukunft weniger politische Themen ins Programm nehmen und diese redaktionell abstimmen sowie journalistische Standards beachten.[14] Am 23. November 2011 teilte der RBB mit, dass aufgrund Nichteinhaltung der verbindlichen Vereinbarungen die Zusammenarbeit mit Jebsen beendet worden sei.[15] Im Zuge der Entlassung Jebsens erfolgte auch eine Absetzung des Jugendsender-Chefs Stefan Warbeck, der als Verantwortlicher für Jebsens Sendungen nicht eingeschritten war.[16]

Jebsen wies die Anschuldigungen erneut zurück und klagte vor dem Arbeitsgericht Potsdam gegen die Beendigung seines Vertrages mit dem RBB.[17] Das Verfahren endete mit einer außergerichtlichen Einigung, über deren Details Stillschweigen vereinbart wurde.[18]

Die Zeit hält die politischen Statements Jebsens für „krudes Geblubber“[19], der Deutschlandfunk spricht von „Stammtisch-Parolen“.[20] Wegen Äußerungen in einem am 5. April 2012 auf seiner Website veröffentlichten, 57 Minuten langen Monolog mit dem Titel „Zionistischer Rassismus (jüngstes Opfer: Günter Grass)“[21] kritisierte Der Tagesspiegel Jebsen als Verschwörungstheoretiker.[22]

Einzelnachweise

  1. Henning Kober:Hirnforschung statt Gewinnspiel, taz, 8. März 2004
  2. Ken Jebsen - Serien/Sendungen auf wunschliste.de. imfernsehen GmbH & Co. KG, abgerufen am 13. November 2012.
  3. Radio 4U - Ken Jebsen. radio4u-online.de, 2010, abgerufen am 13. November 2012.
  4. KenFM über: KenFM – die Zukunft dieses Portals
  5. Sonja Vogel Leuchten der Menschheit:Die Meinung des Maschinengewehrs, taz vom 07. April 2012
  6. Henryk Broder Post vom Piraten: Nationalzionisten haben Israel okkupiert wie Nazis 33 Deutschland okkupiert haben, Achgut vom 14. März 2013
  7. Kurt Sagatz: Holocaust-PR? Antisemitismusvorwurf gegen Fritz-Moderator Ken Jebsen. In: Tagesspiegel vom 19. Dezember 2011 (online, Zugriff am 24. Februar 2013).
  8. Henryk M. Broder: “ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat”. Die Achse des Guten, abgerufen am 6. November 2011.
  9. Michael Wuliger:Nichts gegen Juden – Der RBB, die taz und wie man Antisemitismus ignoriert, Jüdische Allgemeine vom 17. November 2011
  10. Wirbel um rbb-Radio-Moderator, Deutschlandfunk vom 12. November 2012
  11. Ken Jebsen: KenFM über "Ich - ein Antisemit?" Abgerufen am 6. November 2011.
  12. Kurt Sagatz: Antisemitismusvorwurf gegen Fritz-Moderator Ken Jebsen. Abgerufen am 7. November 2011.
  13. Ken Jebsen bleibt Moderator bei Fritz. Abgerufen am 10. November 2011.
  14. Ekkehard Kern: Antisemitismus-Vorwurf - Moderator Jebsen muss Themen nun absprechen. Ullstein GmbH Berliner Morgenpost Digital, 12. November 2011, abgerufen am 13. November 2012.
  15. Stefan Warbeck gibt Programmverantwortung für rbb-Jugendprogramm "Fritz" ab – rbb trennt sich von Moderator Ken Jebsen. 23. November 2011, abgerufen am 23. November 2011.
  16. RBB trennt sich von KenFM, Welt Online vom 23. November 2011
  17. Ken Jebsen und der RBB - „Ich benutze Humor als Waffe“, Interview mit Felix Dachsel, taz vom 20. Januar 2012
  18. RBB: Einigung außerhalb des Gerichts, Neue Osnabrücker Zeitung vom 20. April 2012
  19. http://www.zeit.de/2011/49/RBB-Jebsen/seite-2
  20. Wirbel um rbb-Radio-Moderator, Deutschlandfunk vom 12. November 2012
  21. KenFM über: Zionistischer Rassismus
  22. Nik Afanasjew, Joachim Huber: Ex-RBB-Moderator Jebsen „Israel will Endlösung für Palästina“ Der Tagesspiegel vom 7. April 2012