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Topographische Anatomie: Kopf: Facialis

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Der Nervus facialis beherbergt vier verschiedene Faserqualitäten

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Der Nervus facialis triit in das Felsenbein ein und läuft in einer Biegung ("äußeres Facialis-Knie") durch es hindurch. Auf seinem Weg gibt er dabei einige andere Nerven ab. Die erste Abzweigung, der N. petrosus major läuft zu dem Ganglion in der Flügelgaumengrube. Die zweite Abbiegung ist der Nervus stapedius, der zu dem entsprechenden Muskel zieht. Die dritte Abzweigung ist die Chorda tympani; sie enthält erstens Geschmacksfasern, deren Perikaryen im Ganglion geniculi am Anfang des Facialisknies lagern, und zweitens parasympathische Fasern. Die restlichen Fasern ziehen aus dem Schädel heraus und innervieren überwiegend die mimische Muskulatur.

Der Nervus facialis (VII) enthält eine Reihe von Faserqualitäten, und zwar speziell- und allgemein-viszeroefferente Fasern, speziell-viszeroafferente Axone sowie somatische Afferenzen, die eigentlich dem Nervus trigeminus zuzurechnen sind.:

  • Der speziell-viszeroefferente Anteil versorgt die Derivate des zweiten Schlundbogens, d. h. sämtliche mimische Muskeln, die beiden hinteren Mundbogenmuskeln (Musculus stylohyoideus und den hinteren Bauch des Musculus digastricus) sowie den Musculus stapedius in der Paukenhöhle. Wegen dieser speziell-viszeroefferenten Fasern rechnet man den Nervus facialis zu den Kiemenbogennerven.
  • Die allgemein-viszeroefferenten Fasern, d. h. die parasympathischen Fasern, versorgen sämtliche Drüsen des Kopfes außer der Glandula parotidea, die vom Nervus glossopharyngeus versorgrt wird. Der Nervus facialis ist somit gewissermaßen der "Drüsennerv" des Kopfes.
  • Die speziell-viszeroafferenten Fasern (Geschmacksfasern) schließlich innervieren die ersten beiden Drittel der Zunge.
  • Somatoafferenzen stammen diffus vom hinteren Ohr, dem Gehörgang und dem äußeren Trommelfell ab. Sie lagern sich an den Nervus facialis an und hinterlassen ihr Perikaryon im Ganglion geniculi, ziehen dann aber schließlich zu Kerngruppen des Nervus trigeminus.

Im Canalis nervi facialis geht der komplette Nervus intermedius vom Nervus facialis ab

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Verlauf des Nervus facialis.
Äußeres Facialisknie mit Ganglion geniculi.

Wir wollen nun den Verlauf des Nervus facialis vom Hirnstamm bis in die Peripherie betrachten. Der Nervus facialis erscheint seitlich an der Unterkante der Pons und ist bereits hier in zwei Teile gespalten, und zwar in den Nervus intermedius und den "eigentlichen" Nervus facialis.

  • Der Nervus intermedius enthält die speziell-viszeroafferenten (Geschmacksfasern) und die allgemein viszeroefferenten Fasern (parasympathische Fasern).
  • Im "eigentlichen" Nervus facialis verlaufen die speziell-viszeroefferenten Axone (motorische Fasern für die Kiemenbogenmuskulatur)

Beide Anteile ziehen zunächst gemeinsam durch den Porus acusticus internus in das Felsenbein ein und begeben sich dann in den Canalis nervi facialis. Dort vollzieht der Nerv einen charakteristischen Knick ("äußeres Facialis-Knie") und gibt der Reihe nach insgesamt drei Anteile ab:

  • Gleich am Beginn des Canalis nervi facialis liegt das Ganglion geniculi, das die Perikaryen der allgemeinen Viszeroafferenzen (Geschmacksfasern) und der Somatoafferenzen des Trigeminus beherbergt. Durch dieses Ganglion hindurch ziehen parasympathischen Fasern für die Tränendrüse und die Nasendrüsen und treten als Nervus petrosus major durch den Hiatus canalis nervi petrosi majoris aus dem Felsenbein aus. Nachdem der Nervus petrosus major das Foramen lacerum durchquert hat, lagert sich ihm der Nervus petrosus profundus an; dabei handelt es sich um sympathische Fasern, die vom Plexus caroticus internus (sympathisches Nervengeflecht um die Arteria carotis interna) abstammen. Sobald beide Nerven miteinander verschmolzen sind, spricht man vom "Nervus canalis pterygoidei", weil er durch den Canalis pterygoidei zieht und dann zum Ganglion pterygopalatinum gelangt. In diesem Ganglion werden die präganglionären parasympathischen Axone verschaltet - die sympathischen Fasern wurden demgegenüber bereits im Ganglion cervicale superius umgeschaltet - anschließend teilen sich die Fasern auf:
    • Der eine Teil zieht direkt zu den Nasendrüsen (Glandulae nasales)
    • Der andere Teil zieht über einen Umweg zur Tränendrüse (Glandula lacrimalis), und zwar lagern sich die Fasern zunächst an den Nervus zygomaticus (ein Ast des Nervus maxillaris) an, ziehen dann aber als Nervus communicans von ihm weg und lagern sich schließlich an den Nervus lacrimalis (ein Ast des Nervus frontalis des Nervus ophthalmicus) an. Mit ihm ziehen sie schließlich zur Tränendrüse.
  • Anschließend ziehen speziell-viszeroeffente Fasern als Nervus stapedius weg und gelangen in die Paukenhöhle, wo sie den Musculus stapedius innervieren
  • Die dritte Abzweigung vom Nervus facialis bildet die Chorda tympani. Sie enthält zum einen spezielle Viszeroafferenzen (Geschmacksfasern), zum anderen allgemeine Viszeroefferenzen (parasympathische Fasern) für zwei der drei großen Munddrüsen. Die Chorda tympani zieht durch die Knochensubstanz des Felsenbeins, gelangt dann in die Paukenhöhle, wo sie zwischen Malleus und Musculus tensor tympani hindurchzieht, tritt anschließend durch die Fissura petrotympanica aus und lagert sich schließlich dem Nervus lingualis an. Nun teilen sich die beiden Faserqualitäten auf:
    • Die allgemeinen Viszeroefferenzen (parasympathische Fasern) ziehen zum Ganglion submandibulare, wo sie verschaltet werden und dann entweder zur Glandula sublingualis oder zur Glandula submandibularis gelangen.
    • Die speziellen Viszeroafferenzen (Geschmacksfasern) suchen ihr Innervationsgebiet an den vorderen beiden Dritteln der Zunge auf. Die zugehörigen Perikaryen dieser sensiblen Neurone liegen im Ganglion geniculi. Man beachte, dass die vorderen beiden Zungendrittel sensibel somit von zwei Nerven innerviert werden: zum einen vom Nervus facialis (Geschmacksfasern) und zum anderen vom Nervus trigeminus. Für das hintere Zungendrittel und die Epiglottis ist dagegen jeweils nur ein Nerv für beide Qualitäten zuständig (Nervus glossopharyngeus bzw. Nervus vagus).

Die restlichen Fasern innervieren vor allem die mimische Muskulatur

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Nach der dritten Abzweigung enthält der Nervus facialis nur mehr spezielle Viszeroefferenzen (Fasern für die Schlundmuskulatur) und Somatoafferenzen - der gesamte Nervus intermedius hat also im Canalis nervi facialis den Nervus facialis verlassen. Diese Fasern gelangen durch das Foramen stylomastoideum hindurch an die Außenseite des Kopfes und spalten sich auf:

  • Zunächst zweigt der Nervus auricularis posterior ab; er enthält die Somatoafferenzen vom Ohr.
  • Die restlichen Fasern vernetzen sich innerhalb der Glandula parotidea und bilden somit den Plexus intraparotideus. Er enthält Fasern für die mimische Muskulatur und Fasern für zwei Mundbodenmuskeln:
    • Die speziell viszeroefferenten Fasern für die mimische Muskulatur teilen sich in fünf Äste auf: Ramus temporalis, Ramus zygomaticus, Ramus buccalis, Ramus marginalis mandibulae und Ramus colli (dieser anastomosiert mit dem Nervus transversus cervicis und bildet dadurch die sogenannte Ansa cervicalis superficialis)
    • Die speziellen Viszeroefferenzen für den Musculus stylohyoideus und den hinteren Bauch des Musculus digastricus zweigen als entsprechend benannte Äste ab, d. h. als Ramus stylohyoideus und Ramus digastricus.