Kunststoffrohr-Konstruktion: Master Projekt Von: Roman Matseha
Kunststoffrohr-Konstruktion: Master Projekt Von: Roman Matseha
I hereby declare that I am the sole author of the present thesis with the title:
”Kunststoffrohr-Konstruktion”
I did not submit this thesis for other examination purposes. To the best of my knowl-
edge, my thesis does not infringe upon anyone’s copyright nor violate any proprietary
rights and any ideas, techniques, quotations, or any other material from the work of
other people included in my thesis, published or otherwise, are fully acknowledged in
accordance with the standard referencing practices.
iii
Acknowledgement
Ich möchte mich bei Professor Schroedel für seine Hilfe bedanken. Er unterstützte
mich mit allen relevanten technischen Kenntnissen, die in diesem Projekt entscheidend
waren.
Auch möchte ich meinen Kollegen Luiz Fendler und Karem Elkadery für ihre Untestüzung
bedanken.
v
Abstract
Die Studie untersuchte die Entwicklung einer flexiblen Roboterverbindung, die das
Vakuumprinzip nutzt. Ziel der Studie war es, einen Beitrag zur Erweiterung der verfügbaren
flexiblen Verbindungen zu leisten, die in der Zukunft in kollaborativen Robotern (Cobots)
eingesetzt werden können. Dies soll die Sicherheit, Vielseitigkeit und Anwendbarkeit
von Cobots im Allgemeinen verbessern, insbesondere in Bereichen, in denen sie bisher
noch nicht so häufig eingesetzt werden, wie etwa in der Industrie.
Aktuell schreiben weltweit geltende Normen vor, dass Roboter in Fabriken an isolierten
Orten installiert werden müssen, um potenzielle Gefahren durch unkontrollierte Inter-
aktionen zwischen Menschen und Robotern zu vermeiden. Die in diesem Dokument
vorgeschlagene Alternative zur Entwicklung einer flexiblen Roboterverbindung basiert
auf dem Vakuumprinzip, das in einem Schlauch aus flexiblem Polyurethan (PU) einge-
setzt wird.
Das flexible PU-Gewebe ist mit Polyamid (PA)-Granulat gefüllt und wird an den oberen
und unteren Enden des Gewebes durch zylindrische Komponenten abgedichtet. Eine
kritische Analyse und empirische Tests zeigen, dass sich die Flexibilität des Systems
erheblich ändern kann, wenn ein Vakuum angelegt wird. Diese Veränderung der Flex-
ibilität könnte in Zukunft genutzt werden, um eine engere Interaktion zwischen Men-
schen und Robotern in verschiedenen Anwendungen zu ermöglichen.
vii
Contents
Contents ix
List of Figures xi
Abbreviations xiii
1 Einführung 1
1.1 Idee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Allgemeine Ziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
2 Theoretische Grundlagen 3
2.1 Kunststoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.1.1 Polylactid (PLA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.1.2 Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.1.3 Polyethylenterephthalat-Glykol (PETG ) . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.2 Die Verknüpfung von Materialien durch Wärme . . . . . . . . . . . . . . . 4
3 Konzept Umsetzung 7
3.1 Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
3.2 Verbindung zum Roboter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
3.3 Morphologische Kasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
3.4 Warum PLA? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3.5 Warum Thermisches Löten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3.6 Warum Schraubverbindung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3.7 Warum die anderen nicht geeignet sind? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
3.8 Herstellungsprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
3.8.1 CAD-Zeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
3.9 Berechnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3.10 Risikoanalyse und Ausfallsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
ix
Contents
5 Conclusion 17
5.1 Anwendungsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
6 Appendix 19
Bibliography 23
x
List of Figures
4.1 Vorbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
4.2 Weicher Zustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
4.3 Harter Zustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
4.4 Theoretisch berechnete Abhängigkeit des Biegewinkels vom Unterdruck . . 16
xi
Abbreviations
Abbreviation Meaning
PLA Polylactid
ABS Acrylnitril-Butadien-Styrol
PETG Polyethylenterephthalat-Glykol
xiii
Chapter 1
Einführung
1.1 Idee
Die Entwicklung neuer Materialien und Technologien, die effizienter, wirtschaftlich
rentabler und umweltfreundlicher sind, ist ein zentrales Ziel in der heutigen Indus-
trie. Obwohl herkömmliche Metallrohre, die in zahlreichen Anwendungsbereichen ver-
wendet werden, eine hohe Festigkeit und Haltbarkeit aufweisen, sind sie mit gewis-
sen Nachteilen verbunden. Dazu zählen ihr hohes Gewicht, hohe Kosten sowie ihre
Anfälligkeit für Korrosion. Diese Faktoren erfordern die Suche nach alternativen Lösun-
gen, die die genannten Probleme beheben können.
In diesem Kontext wird ein innovativer Ansatz vorgeschlagen, bei dem Metallrohre
durch eine neuartige Konstruktion aus Kunststoff und Textilien ersetzt werden, die mit
plastischen Partikeln gefüllt sind. Diese Lösung zielt darauf ab, die Vorteile von Kunst-
stoffen, wie beispielsweise ihr geringes Gewicht, ihre Korrosionsbeständigkeit und ihre
Wirtschaftlichkeit, gezielt zu nutzen.
Ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts ist die Verwendung von Textilien, die unter
hohen Temperaturen verschmolzen werden. Dieses Verfahren ermöglicht nicht nur eine
stabile und belastbare Verbindung, sondern erlaubt auch die Herstellung von Rohren,
die unter extremen Betriebsbedingungen einsatzfähig sind. Darüber hinaus kann durch
die Erzeugung eines Vakuums im Inneren der Rohre sichergestellt werden, dass sie
ihre Funktionalität und Leistungsfähigkeit unter spezifischen Betriebsbedingungen zu-
verlässig beibehalten.
1
Chapter 2
Theoretische Grundlagen
2.1 Kunststoffe
Für den Aufbau des Rohrs stehen verschiedene Kunststoffe in Verbindung mit addi-
tiven Fertigungsverfahren zur Verfügung. In diesem Zusammenhang wurden jedoch
insbesondere die drei am häufigsten verwendeten Kunststoffe in Betracht gezogen, und
zwar:
3
2. Theoretische Grundlagen
4
2.2. Die Verknüpfung von Materialien durch Wärme
gebracht werden, damit die Molekülketten der beiden Teile miteinander verschmelzen
können. Dies geschieht, wenn der Kunststoff auf seine Schmelztemperatur erhitzt wird,
wodurch die Polymere mobil genug sind, um eine dauerhafte Verbindung einzugehen.
(Chanda and Roy, 2009; ASTM F2622, 2017)
Hier sind Verfahren, die speziell darauf abzielen, die Moleküle der Kunststoffteile auf
diese Weise zu verbinden:
Heizelementschweißen (Wärmekontaktschweißen)
• Vorgehensweise: Ein erhitztes Metall (Heizelement) wird zwischen die Fügeflächen
der beiden Kunststoffteile gebracht und erhitzt die Oberflächen auf ihre Schmelztem-
peratur. Die Kunststoffoberflächen schmelzen, und sobald das Heizelement ent-
fernt wird, werden die Teile sofort zusammengedrückt, damit die Molekülketten
sich verbinden und eine dauerhafte, molekulare Verknüpfung entsteht.
• Vorteil: Dieses Verfahren gewährleistet, dass die Moleküle sich tatsächlich verbinden
und eine sehr starke Schweißnaht entsteht.
• Einsatz: Wird häufig bei Rohren, Behältern und großformatigen Kunststoffteilen
verwendet.
Heißgasschweißen
• Vorgehensweise: Heißluft oder ein heißes Gas wird verwendet, um die Verbindungsflächen
der Kunststoffteile zu erhitzen. Sobald die Oberflächen plastifiziert sind, können
die Moleküle sich verbinden. Während die Teile erhitzt werden, drückt man sie
zusammen, bis die Moleküle verknüpft sind und die Verbindung abgekühlt ist.
• Vorteil: Eignet sich gut für thermoplastische Kunststoffe wie PVC, PP, PE und
ABS.
• Einsatz: Oft verwendet für kleinere Kunststoffteile oder Reparaturen.
Heißluftpistole
• Vorgehensweise: Ein gezielter Heißluftstrom wird auf die Verbindungsstelle der
Kunststoffteile gerichtet und erwärmt diese gleichmäßig auf ihre Schmelztemper-
atur. Dadurch werden die Molekülketten der Kunststoffteile mobil, sodass sie
sich miteinander verbinden. Nach dem Erhitzen werden die Kunststoffteile sofort
unter Druck zusammengehalten, bis sie abkühlen und die Moleküle eine dauer-
hafte Verbindung eingehen.
• Vorteile: Der Heißluftstrom ermöglicht eine gezielte und gleichmäßige Erwärmung
der Verbindungsstelle, wodurch der Kunststoff kontrolliert auf seine Schmelztem-
peratur gebracht wird. Dies führt zu einer präzisen Verbindung, die ohne zusätzliche
Verbindungselemente oder Klebstoffe auskommt. Die Verbindung wird stark und
dauerhaft, da die Molekülketten der Kunststoffteile auf molekularer Ebene ver-
schmelzen und eine stabile Struktur bilden.
• Ansatz:Der Heißluftstrom wird gezielt auf die Fügeflächen der Kunststoffteile
gerichtet, um diese gleichmäßig auf die benötigte Schmelztemperatur zu erhitzen.
Während des Erhitzens wird darauf geachtet, die Temperatur zu kontrollieren,
um eine gleichmäßige Plastifizierung ohne Überhitzung oder Materialschäden zu
gewährleisten. Sobald der Kunststoff weich genug ist, werden die Teile sofort
unter Druck zusammengefügt. Dies sichert, dass die Moleküle in den Fügeflächen
verschmelzen, bevor das Material abkühlt, wodurch eine starke und dauerhafte
Verbindung entsteht.
5
Chapter 3
Konzept Umsetzung
3.1 Anforderungen
Für die Entwicklung einer funktionalen, weichen Roboterverbindung wurden spezifis-
che Anforderungen an das verwendete Kunststoffrohr definiert. Ziel ist es, eine zu-
verlässige und luftdichte Verbindung zwischen dem textilen Außenmaterial und einem
innenliegenden Zylinder herzustellen. Dabei darf es zu keinen Luftlecks kommen, um
ein stabiles Vakuum erzeugen zu können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Versiegelung der im Inneren befindlichen Kun-
ststoffpartikel. Durch das erzeugte Vakuum soll sich das Rohr gezielt an den Stellen
verengen, an denen sich diese Partikel befinden. Dieses Verhalten ermöglicht eine kon-
trollierte Biegung des Rohrs um etwa 10 Grad, was potenziell für verschiedene Anwen-
dungen im Bereich der Soft-Robotik nützlich ist.
Abschließend wird angestrebt, dass das Rohr in der Lage ist, eine Last von mindestens
1 kg zu tragen, ohne dabei an Funktionalität oder struktureller Integrität zu verlieren.
7
3. Konzept Umsetzung
Nach eingehender Überlegung fiel die Entscheidung, PLA als Material zu verwenden,
thermisches Fügen als Verbindungstechnik und die Schraubverbindung als Anschlus-
sart zu wählen. Diese Auswahl wurde aufgrund der hervorragenden Verarbeitbarkeit
von PLA, der effizienten und stabilen Verbindung durch thermisches Fügen sowie der
hohen Festigkeit und Anpassungsfähigkeit der Schraubverbindung getroffen. Diese
Kombination sorgt für eine zuverlässige und langlebige Verbindung, die gleichzeitig
eine einfache Wartung und Flexibilität bietet.
8
3.7. Warum die anderen nicht geeignet sind?
3.8 Herstellungsprozess
Der Fertigungsprozess beginnt mit der Verbindung des Zylinders mit dem textilen
Außenmaterial. Dieser Schritt erfolgt unter Wärmeeinwirkung, um eine stabile und gle-
ichmäßige Basisstruktur zu schaffen. Dabei wurde bewusst mit dem unteren Abschnitt
begonnen, um eine präzise Ausrichtung und feste Verbindung zu gewährleisten.
Im Anschluss folgt die Verbindung von textilem Material mit textilem Material. Hierbei
wird eine Aushärtungszeit von etwa zehn Minuten eingehalten, um sicherzustellen, dass
die Klebeverbindung ausreichend fest wird und ihre volle Stabilität erreicht.
Nachdem diese Schritte abgeschlossen sind, wird das gesamte System mit Kunststoff-
partikeln befüllt. Diese dienen der strukturellen Verstärkung und tragen dazu bei, dass
sich das Rohr unter Vakuum an den gewünschten Stellen verengt.
Abschließend erfolgt die Verbindung des oberen Teils mit dem Textil, um die gesamte
Struktur zu schließen. Um die Haltbarkeit und Belastbarkeit weiter zu verbessern,
wurde zusätzlich ein Sekundärkleber verwendet, der die Verbindung dauerhaft sichert.
3.8.1 CAD-Zeichnungen
Die Konstruktion basiert auf dem ursprünglichen Vorbild der Gesellschaft für Intelli-
gente Textile Produkte (ITP). Aufbauend auf den Anforderungen und den Ergebnissen
der morphologischen Analyse wurden in der CAD-Umgebung folgende Bauteile und
Baugruppen modelliert:
9
3. Konzept Umsetzung
• Assembly: Zusammenbau der beiden Zylinder mit dem Textil unter Berücksich-
tigung der notwendigen Toleranzen für eine dichte und mechanisch belastbare
Struktur.
Die Modelle wurden mittels additiver Fertigung (3D-Druck) aus PLA hergestellt, um
das Gewicht zu minimieren und die Fertigungszeiten zu verkürzen. Die CAD-Zeichnungen
bilden die Grundlage für die Prototypenherstellung und zukünftige Optimierungss-
chritte.
10
3.9. Berechnungen
3.9 Berechnungen
Berechnung der maximalen Belastung des Rohrsystems
Dieses System besteht aus folgenden Komponenten:
- Oberer Zylinder: - Durchmesser: 75 mm - Höhe: 70 mm
- Unterer Zylinder: - Durchmesser: 75 mm - Höhe: 50 mm
- Verbindungstextil: - Länge: 190 mm - Breite: 25 mm - Dicke: 2 mm - Die Verbindung
des Textils mit den Zylindern erfolgt durch Löten mit einem Lötkolben.
Da die Qualität der Lötverbindung möglicherweise nicht sehr hoch ist, wird für die
Berechnung ein konservativer Wert für die effektive Festigkeit der Verbindung verwen-
det.
1. Zugfestigkeit des Textils
Unter der Annahme, dass das Textil eine theoretische Zugfestigkeit von etwa 100 N/mm
pro mm Breite aufweist, ergibt sich die maximale Belastbarkeit des Textils:
N
FTextil = 100 × 25 mm = 2500 N
mm
Da die Verbindung jedoch der kritischste Punkt ist, wird ihre Festigkeit separat berech-
net.
2. Festigkeit der Lötverbindung
Aufgrund der möglichen Schwächen des Lötverfahrens wird ein stark reduzierter Fes-
tigkeitswert von 4 N/mm pro mm Breite angenommen.
N
FVerbindung = 4 × 25 mm = 100 N
mm
Fmax 100 N
mmax = = ≈ 10, 2 kg
g 9, 81 N/kg
Unter Berücksichtigung der möglichen Schwächen der Lötverbindung kann das Sys-
tem theoretisch eine maximale Belastung von ca. 10 kg tragen. Dies bedeutet, dass
selbst wenn die Textilfestigkeit höher ist, die reale Tragfähigkeit des Systems durch die
schwache Verbindung begrenzt wird.
11
3. Konzept Umsetzung
12
Chapter 4
4.1 Methodologie
Im Rahmen dieses Projekts wurde ein Prototyp einer weichen Verbindung für ein robo-
tisches System entwickelt, das auf dem Prinzip des Vakuums basiert. Die Method-
ologie umfasst mehrere aufeinanderfolgende Schritte, die darauf abzielen, eine luft-
dichte Struktur, Flexibilität in der Bewegung sowie eine ausreichende Tragfähigkeit zu
gewährleisten.
Zu Beginn wurde der innere Kunststoffzylinder mit dem textilen Außenmaterial durch
Wärmeeinwirkung verbunden. Dieser Schritt war entscheidend, um eine stabile Ba-
sis ohne Luftundichtigkeiten zu schaffen. Die Verbindung wurde bewusst am unteren
Ende begonnen, um eine gleichmäßige und feste Haftung zwischen den Materialien zu
erzielen.
Nach dem Aushärten des unteren Bereichs erfolgte die Verbindung zwischen zwei La-
gen des Textils. Um eine ausreichende Festigkeit der Klebestelle zu gewährleisten, ließ
man die Struktur für etwa zehn Minuten ruhen, bis die Verbindung vollständig aus-
gehärtet war.
Im nächsten Schritt wurde das gesamte System mit Kunststoffpartikeln befüllt. Diese
spielen eine zentrale Rolle im Verhalten der Struktur bei Vakuumanwendung. Durch
das Vakuum verengt sich das Rohr gezielt an den Stellen, an denen sich die Partikel
befinden, was eine kontrollierte Biegung von etwa 10 Grad ermöglicht.
Abschließend wurde der obere Teil mit dem Textil verbunden, wodurch der Aufbau
vollständig geschlossen und abgedichtet wurde. Zur zusätzlichen Sicherung der Verbindun-
gen wurde ein Sekundenkleber verwendet.
Die fertige Struktur ist darauf ausgelegt, ein Gewicht von bis zu 1 kg zu tragen, ohne
dabei an Funktionalität oder Dichtheit zu verlieren. Damit eignet sich das System für
verschiedene Anwendungen im Bereich der weichen Robotik.
4.2 Vorbild
Ursprünglich wurde das Vorbild von Gesellschaft für Intelligent Textile Produkte (ITP)
entwickelt. Jedoch gab es ein paar Nachteiele und zwar:
• geometrische Unverträglichkeit mit der Montage im KUKA Roboter
• kompliziertes Verfahren für den Zusammenbau und die Demontage der Kompo-
nenten
13
4. Validation and testing
• geringe Flexibilität aufgrund des in der Mitte des Prototyps angebrachten Wirbelsäulen-
rohrs
4.3 Lösung
Die Lösung für das Projekt bestand darin, eine neue Zeichnung des Prototyps anzufer-
tigen, um die Montage zu vereinfachen und alle in den allgemeinen Zielen genannten
Kriterien zu erfüllen. Das Material wurde von ITP geliefert.
Ein Sekundenkleber und eine Schraube fixieren das PU-Textil auf dem 3D-Zylinder, der
mit dem Roboter verschraubt ist. Der Zylinder wurde mit einer leichten Hinterschnei-
dung konstruiert Er wurde 3D-gedruckt, um das Gewicht des Gliedes zu reduzieren,
und hat ein Durchgangsloch für einen kleinen Luftschlauch, um den Luftstrom von
Prototyp zu Prototyp zu gewährleisten. Wenn die Luft aus dem Inneren des Prototyps
abgelassen wird, entsteht eine Druckdifferenz zwischen dem Innendruck und dem at-
mosphärischen Druck. Da der Prototyp mit Kunststoffbohnen gefüllt ist, behält er seine
Form und gewinnt an Steifigkeit, wenn das Vakuum angelegt wird. Der Boden wurde
mit einem identischen Zylinder ohne Entlüftungsloch abgedichtet.
In dem folgenden Abschnitt werden die erzielten Ergebnisse, die zu ihrer Erzielung
getroffenen Entscheidungen und der Prozess bis zum gegenwärtigen Stadium dargestellt.
14
4.4. Tests und Ergebnissen
Wie aus den durchgeführten Tests ersichtlich ist, wurde sorgfältig geprüft und eindeutig
bestätigt, dass es möglich ist, ein Vakuum zu erzeugen. Diese Bestätigung stellt sicher,
dass die erforderlichen Bedingungen und Verfahren zur Erzeugung eines stabilen Vaku-
ums erfolgreich umgesetzt werden können.
15
4. Validation and testing
θ ( p) = θ0 · e−kp
wobei:
• θ0 der Anfangsbiegwinkel ohne Unterdruck (25°) ist,
• k ein Dämpfungskoeffizient (hier k = 0,0035) ist, der die Material- und Struktur-
parameter beschreibt.
Die theoretisch berechneten Werte sind in Abbildung 4.4 dargestellt.
Die Modellierung zeigt, dass mit zunehmendem Unterdruck die Flexibilität des Systems
stark reduziert wird. Dies bestätigt die Eignung des Vakuumkonzepts zur Steuerung
der Steifigkeit in flexiblen robotischen Verbindungen.
16
Chapter 5
Conclusion
Das erste Konzept des Prototyps basierte auf einem nicht abgeschlossenen Projekt von
ITP. Das Grundkonzept, Kunststoffkugeln zu verwenden, um die Form des Elements
beizubehalten, ist dasselbe, aber die Montage erfolgt mit einer großen Anzahl von Teilen,
was die Montage erschwert und zu großen Leckagen führt.
Der innere Teil hat ein sehr steifes Rohr, das als Wirbelsäule für die Verbindung fungiert,
wie in der Abbildung zu sehen ist.
Jedes Mal, wenn sich der Prototyp in einem starren Zustand befindet, wird eine Vaku-
umkraft ausgeübt, während in der anderen Richtung eine Reibungskraft wirkt. Die
Analyse zeigt, dass der Prototyp des Lido f itp nur dann zum Stillstand kommt und
sich mit dem KUKA Roboter verbindet, wenn der Absolutwert der Reibungskraft größer
oder gleich der Vakuumkraft ist. Zu diesem Zweck wurden die folgenden Berechnun-
gen durchgeführt.
• Vakuumkraft: Fv (N)
17
5. Conclusion
5.1 Anwendungsbereiche
Das entwickelte Konzept bietet großes Potenzial für verschiedene Anwendungsfelder:
• Kollaborative Robotik (Cobots): Flexible Verbindungen können die Sicherheit in
der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine erheblich erhöhen.
• Medizintechnik: Anpassbare robotische Glieder könnten bei Rehabilitationsrobotern
oder chirurgischen Assistenzsystemen eingesetzt werden.
• Service- und Pflegeassistenz: Roboter mit weichen, anpassungsfähigen Armen
sind besonders geeignet für den Einsatz in Pflegeeinrichtungen oder im häuslichen
Umfeld.
• Industrielle Automation: In der Montage von empfindlichen Produkten (z. B.
Elektronik, Lebensmittel) können flexible Greifer und Verbindungen Materialschäden
verhindern.
18
Chapter 6
Appendix
19
6. Appendix
20
Figure 6.2: Bottom Zylinder
21
6. Appendix
22
Bibliography
23