Gramática 2
Gramática 2
ZIEL
Deutsch
Sprachbuch
4
mit App für Erklärvideos,
vereinfachte Texte
und Audio-Dateien
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mit Erklärvideos, Audiodateien und vereinfachten Texten
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ZIEL.Deutsch 4, Sprachbuch
Mit Bescheid vom 23.6.2020, BMBWF-GZ: 5.028/0011-Präs/14/2018, hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
das Unterrichtsmittel „ZIEL.Deutsch 4 – Sprachbuch“ von Krenn – Puchta sowie das zugehörige E-BOOK+-Angebot antragsgemäß in der
vorliegenden Fassung gemäß §14 Abs. 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBl. Nr. 472/86, und gemäß den derzeit geltenden Lehrplänen
als für den Unterrichtsgebrauch für die 4. Klasse an Mittelschulen im Unterrichtsgegenstand Deutsch (Lehrplan 2012) und für die 4. Klasse an
allgemein bildenden höheren Schulen – Unterstufe im Unterrichtsgegenstand Deutsch geeignet erklärt.
Kompetenzorientierung gemäß Bildungsstandards
Sprachbuch + E-Book: SBNR 195.364 | ISBN 978-3-99069-094-9 Sprachbuch mit E-BOOK+: SBNR 195.366 | ISBN 978-3-99069-096-3
Sprachbuch E-Book Solo: SBNR 206.494 | ISBN 978-3-99069-981-2 Sprachbuch E-BOOK+ Solo: SBNR 206.496 | ISBN 978-3-99069-997-3
Autorenteam: Wilfried Krenn, Herbert Puchta
Redaktion: Janina Glatzeder
Umschlaggestaltung: Sandra Dietrich; Marinas Medien- und Werbeagentur, Innsbruck
Satz: CMS – Cross Media Solutions GmbH, Würzburg
Druck: Athesia Druck, Innsbruck
Schulbuchvergütung/Bildrechte: © Bildrecht/Wien
ZIEL
Deutsch
Sprachbuch
4
So verstehst du dein Sprachbuch besser:
Das lernst du:
lesen und vers
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 5 38 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 16, 1a–b 30 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 64 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
Einstiegsseiten: Dein Module: Jedes Modul Testseiten: Am Ende Das Wichtigste auf
Sprachbuch besteht aus besteht aus drei Kapiteln jedes Modul kannst du einen Blick: Jedes Modul
sechs Modulen zu unter- (A, B, C). Jedes Kapitel hat dich selbst testen. Im hat eine Textsorte als
schiedlichen Themen. acht Seiten. Die ersten Selbsttest wird die Gram- Schwerpunkt. Auf der
Jedes Modul beginnt mit vier Seiten präsentieren matik des Moduls abge- letzten Seite jedes Moduls
einer Fotoseite. Die Fragen den neuen Stoff, der dann prüft. Verweise bei jeder findest du eine Zusam-
und Aufgaben auf dieser auf den gelben Seiten Testaufgabe zeigen dir, menfassung aller wichti-
Seite führen dich in das vertieft und gefestigt wird. wo du nachlesen kannst, gen Punkte.
Thema des Moduls und Die letzte Seite themati- wenn du noch nicht alle
geben dir Gelegenheit, in siert ein Rechtschreib- Aufgaben richtig lösen
der Klasse zu diskutieren. problem. kannst.
Hier findest du mit deiner ZIEL.Deutsch Media App Hier sollt ihr zu zweit arbeiten.
eine Audioaufnahme.
1-01
Diese Aufgaben funktionieren am besten in
Hier findest du mit deiner ZIEL.Deutsch Media App der Gruppe. In jeder Gruppe sollten zwischen
ein Erklärvideo. drei und fünf Kinder zusammenarbeiten.
Hier findest du mit deiner ZIEL.Deutsch Media App S. 25 Wenn du mehr Informationen zu den Aufgaben
eine einfachere Version des Textes im auf den Testseiten benötigst, findest du diese
Sprachbuch. auf den hier angegebenen Seiten im Buch.
Du hast die Wahl Hier findest du unterschiedliche Aufgaben zu einem Thema. Du kannst dir aussuchen,
welche Aufgabe du lösen möchtest, oder deine Lehrerin oder dein Lehrer gibt dir einen
Hinweis, welche Aufgabe besser für dich passt.
Wie viele Aufgaben Hier findest du mehrere Aufgaben zu einem Thema. Die ersten Aufgaben sind einfacher
kannst du lösen? zu lösen, die letzten sind kniffliger. Beginne mit der Nummer 1 und versuche, so
viele Aufgaben wie möglich zu lösen.
Cyber Homework 1 Verweis auf die passende Hausübung auf der e-zone.
I Inhaltsverzeichnis erarbeiten vertiefen und festigen
rechtschreiben/präsentieren lernen
A Weltveränderer
Graphic Novels verstehen . . . . . . . . . . . . . 54 58
Bild und Text in der Graphic Novel . . . . . . . 56 59
Personenporträts mündlich wiedergeben . . . 6 10
Interpretierende Inhaltsangaben verfassen . . 56 60
Die wichtigsten Satzglieder erkennen . . . . . . 8 11
Zeitformen erkennen . . . . . . . . . . . . . . . . 57 60
Personenporträts und Lebensläufe
Mini-Projekt 2: Mit Hilfe von Körperskulpturen
verfassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 12
eine Geschichte erzählen . . . . . . . . . . . . . . . 61
Eigene Rechtschreibschwächen erkennen . . . . . 13
T Teste dich selbst – Grammatik . . . . . 62
B Stars und ihre Fans
Fans und ihr Verhalten beschreiben . . . . . . 14 18 Das Wichtigste auf einen Blick:
Stars und ihr Verhalten beschreiben . . . . . . 15 19 Eine Bildinterpretation verfassen . . . . . . . . . 64
Stars und ihre Fans beschreiben . . . . . . . . . 17 20
L lesen und verstehen . . . . . . . . . . . . 65
Groß- und Kleinschreibung:
Die wichtigsten Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . 21
da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
tragen?
lch em An las s kö nn te das Kind diese Kleidung
1 • Zu we
darstellen?
• Wen möchte das Kind rbild?
as be wu nd er t da s Kin d vermutlich an seinem Vo
• W
zähle davon.
2 • Hattest du Vorbild
er, als du klein warst? Er
Vorbildern bewundert?
• Was hast du an deinen t du heute?
sich de ine Vo rb ild er ve rändert? Wessen Fan bis
• Haben n.
vo r, da s Kin d au f de m Foto trifft Altersgenosse
3 • S tellt euch eibt dann einen
nk t eu ch ein en Or t un d einen Anlass aus. Schr
De
oder mehrere Dialoge.
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 5
Das lernst du:
6 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
1. Idole und Vorbilder A
a Ordne die Personen zu. Hör dann den Text und notiere die erwähnten Zeitangaben.
4-01
Weltveränderer und ihre Leistungen
Charles Darwin Ludwig van Beethoven Marie Curie Andy Warhol
Jane Goodall Mahatma Gandhi Amelia Earhart
b Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.
Aus welcher Perspektive und in welcher Zeit wird die Szene in 3 a beschrieben?
Du hast die Wahl
Wähl eine Person aus, die dich fasziniert. Such in Büchern, Zeitschriften oder im Internet
Informationen über diese Person. Such auch ein Bild der Person.
c Beschreibe eine Schlüsselszene aus dem Leben der Person.
e Hängt eure Texte aus 3 c und 3 d in der Klasse auf. Sammelt alle Fotos ein, mischt sie
und teilt sie wieder aus. Sucht dann den passenden Text für das erhaltene Foto.
b Hört den Text noch einmal. Partner/in A erzählt, was in der Schlüsselszene passiert.
Partner/in B erzählt, was zuvor und danach geschah. Macht euch Notizen zu eurem Textteil.
4-02
c Lies den Text. Welche Faktoren machen Menschen zu Genies?
Schreib die sieben Faktoren in dein Heft und löse die Aufgaben.
10 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
1. Idole und Vorbilder A
„SchhKrrrSchh ... Hier spricht Amelia Earhart. ... SOS ... Hier spricht ...“ Die fünfzehn
jährige Betty Klenck sitzt in ihrem Zimmer in Florida. Sie wollte Jazzhits hören, doch aus
ihrem Radio kommt dieser Funkspruch. Es wird das letzte Lebenszeichen von Amelia
Earhart sein. Die Pilotin war dreißig Tage unterwegs. Sie ist auf der letzten Etappe ihrer
Erdumrundung. Jene Etappe sollte sie nach 4.000 Kilometern über den Pazifik wieder
in die USA bringen. Eine kleine Insel im Pazifik wäre ihre letzte Station auf der Reise
gewesen, denn ihr Flugzeug muss aufgetankt werden. Bei der Suche nach der winzigen
Insel hilft ihr kein Radargerät. Nur die Sterne hatten ihr auf ihrem Flug den Weg gezeigt.
Das war nicht genug. Am 2. Juli 1937 stürzt Amelia Earharts Flugzeug in den Pazifik.
Forscher suchten nach der Pilotin. Einer stieß dabei auf Betty Klenck, die tausende
K ilometer entfernt Amelia Earhart zum allerletzten Mal gehört hatte.
Prädikate
Das Prädikat besteht immer aus einem oder mehreren Verben. Das Prädikat zeigt dir an:
1 ob jemand etwas muss, soll, darf, kann, mag oder will (Modalverben)
2 Zahl (Singular/Plural) und Person des Subjekts (1., 2., 3. Person)
3 Zeitpunkt des Geschehens (Zeitformen wie Präsens, Perfekt, usw.)
4 Realität oder Irrealität des Geschehens (Indikativ/Konjunktiv)
5 Perspektive auf das Geschehen (Aktiv/Passiv)
a Lies den Lebenslauf. Wie alt ist Beethoven zum Zeitpunkt des Lebenslaufs?
Lebenslauf
Name: Ludwig van Beethoven
Adresse: Bonngasse 20, 53111 Bonn, Deutschland
Telefon: ---
E-Mail: ---
Geburtsdatum/-ort: 16.12.1770, Bonn
Familienstand: ledig
Schulbildung
09/1776−06/1781 Grundschule in Bonn
09/1781−06/1784 Privatunterricht, musikalische Ausbildung durch den Vater und
Mitglieder der Hofkapelle
Praktische Erfahrungen
07/1777 Erster öffentlicher Auftritt als Musiker, danach viele weitere Auftritte
1776−1784 zehn veröffentlichte Kompositionen, darunter ein Klavierkonzert
seit 1784 feste Anstellung als Organist und Mitwirkung in der Hofkapelle als
Cembalist und B ratschist
Kenntnisse
Sprachkenntnisse Deutsch, Französisch, Italienisch
Musik Klavier, Violine, Bratsche, Singen, Komponieren
Bonn, am 10.09.1784
So geht’s:
Einen tabellarischen Lebenslauf verfassen
Bei der Bewerbung für ein Praktikum oder einen Job wird von dir meist ein Lebenslauf verlangt.
Deinen Lebenslauf kannst du in tabellarischer Form verfassen. Im ersten Teil gibst du persön
liche Daten an, danach listest du die wichtigsten Stationen deiner bisherigen Schullaufbahn
auf, ergänzt deine praktischen Erfahrungen und gibst deine Kenntnisse und eventuell auch
Interessen an. Die Zeitangaben werden meist in der Form Monat/Jahr (z.B. 05/2019) angegeben.
Am Ende fügst du den Ort und das aktuelle Datum hinzu und unterschreibst den Lebenslauf.
Zu einem späteren Zeitpunkt kannst du ihn erweitern.
a Ergänze die Wörter und schreib dann die richtige Zahl in die Lücken.
1 ilz 5 ni t 9 Gefa r
2 Ba terienkolon n 6 Zufa 10 Wundbran
3 zu runde gehen 7 Erlebni e 11 da
4 Schi elpilz 8 etwas erkwürdiges 12 ernichtet
Alexander Fleming
Schlüsselszene: Er will nur noch einmal die 2 überprüfen, die er angesetzt hat, dann würde er
das Labor zusperren und nach Hause gehen. Alle Kolonien scheinen in Ordnung zu sein, bis auf
eine. Dort hat sich ein festgesetzt. Er will die Probe schon wegwerfen, da fällt ihm auf:
Dort, wo sich der Schimmelpilz ausgebreitet hat, sind keine Bakterien zu sehen. Der verhin-
dert offenbar, sich die Bakterien ausbreiten, ja, er sie sogar. Er denkt an seine als
Lazarettarzt im Ersten Weltkrieg. Wie viele Menschen hat er damals gesehen. Bei Wunden
bestand immer die einer bakteriellen Entzündung und dagegen konnte man fast nichts tun.
Die Menschen starben elendiglich am sogenannten . Wenn er jetzt durch ein Mittel
dagegen gefunden hat, würde das Millionen Menschen das Leben retten. Er sich vor, gleich
am nächsten Tag weiter zu forschen.
b Schreib die sieben Rechtschreibkapitel in dein Heft und ordne ihnen die Beispiele aus 7 a zu.
Rechtschreibschwächen erkennen
Finde heraus, wo du manchmal Probleme mit der Rechtschreibung hast. Es ist nicht sinnvoll,
Vokalverdoppelungen zu trainieren, wenn du diese beherrschst, aber beim Unterscheiden von das
und dass Schwierigkeiten hast. Diese Rechtschreibkapitel zeigen mögliche Problembereiche auf:
1 Groß- und Kleinschreibung (s. S. 45): etwas Merkwürdiges, ... 2 Getrennt- und Zusammen
schreibung (s. S. 53) 3 Lange Vokale (s. S. 85) 4 Kurze Vokale (s. S. 109) 5 Ähnliche Laute (s. S. 173)
6 Beistriche und das/dass (s. S. 149) 7 Fremdwörter (s. S. 181)
c Ordne die unterstrichenen Wörter den Rechtschreibkapiteln in 7 b zu. Erstelle eine Tabelle.
Was zuvor und danach geschah: Der Arzt, der soeben seine größte Entdeckung gemacht hatte,
hieß A lexander Fleming. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen und konnte erst spät sein
Medizinstudium beginnen. Er war ein hervorragender Student und ließ sich zum Chirurgen
ausbilden. Das Sekret des Schimmelpilzes, das die Bakterienkultur getötet hatte, nannte
Alexander Fleming später Penicillin. Seine Entdeckung machte der schottische Arzt im Jahr 1928.
Da war er siebenundvierzig Jahre alt. Erst elf Jahre später wurde der Stoff an Menschen erprobt.
Im Zweiten Weltkrieg konnte das „Wundermittel“ aber schon vielen Soldaten an Land und auf
See das Leben retten. Im Jahr 1945 erhielten Alexander Fleming und seine Kollegen für die
Entwicklung des M edikamentes den Nobelpreis für Medizin.
b Lies die Fangeschichten und ordne die vier Titel zu, indem du 1–4 in die Kreise schreibst.
Kennst du ähnliche Geschichten?
An den Fan gekettet Laut – lauter – Fans
Maß genommen Fan für die Ewigkeit
2 Mit einem speziellen Problem hatte der Schauspieler Hugh Grant bei einem Presse
auftritt in Amsterdam zu kämpfen. Eine der Reporterinnen entpuppte sich als großer
Fan. Sie kettete sich mit Handschellen an den Star. Der war gar nicht begeistert von der
Aktion. Da die Frau den Schlüssel für die Handschellen weggeworfen hatte, musste
Hugh Grant sie zu seiner Pressekonferenz mitnehmen. Erst die Feuerwehr konnte den
Schauspieler von seinem Fan befreien.
4 Der deutsche Fußballklub Schalke 04 hat viele Fans. Einer der verrücktesten unter
ihnen ist wohl Rolf Rojek. Er besitzt unzählige Fanartikel. Bei jedem Spiel ist er mit
dabei, und Familienfeiern müssen nach dem Spielplan seines Lieblingsvereins geplant
werden. Rolf hat sogar über seinen Tod hinaus vorgesorgt. Er hat sich schon jetzt einen
Ehrenplatz auf dem Schalke-Friedhof reservieren lassen. Dieser Friedhof ist wohl der
einzige Friedhof auf der Welt, der wie ein Fußballstadion aussieht.
c Wie beurteilst du das Verhalten der Fans in 1 b ? Trag die Nummern der Geschichten auf der
Skala ein. Vergleicht und diskutiert eure Ergebnisse.
KURZ & Fans. Begeisterung setzt positive Energie und Kreativität frei. Mit anderen Fans ein
BÜ N DIG tolles Fußballspiel oder Konzert zu genießen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Die
Schwärmerei für Stars oder Ideen kann aber auch die Urteilsfähigkeit einschränken.
Fans erkennen dann oft nicht mehr, was richtig oder falsch ist.
1
normal 2 verrückt 4 legal widerrechtlich
d Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.
Adjektive (Wiederholung)
Wenn du das Verhalten von Personen beschreiben willst, brauchst du Adjektive.
Adjektive beschreiben, wie etwas beschaffen ist oder wie etwas gemacht wird.
Adjektive kann man steigern. Die beiden Steigerungsstufen heißen Nominativ / Komparativ und
Superlativ / Genitiv. Die Grundstufe heißt Negativ / Positiv.
1
Vergleiche das Verhalten der Fans in 1 b . Bilde Sätze mit
Komparativen. Nutze die Adjektive aus 1 c.
Der Fan von Elvis ist verrückter als die Fans der Beatles.
2
Welches Fanverhalten erscheint dir extrem? Bilde Sätze mit
Superlativen.
Am kreativsten finde ich ...
Elvis Presley
b Hör noch einmal und mach Notizen. Wie sieht Ari aus, wie verhält er sich, wie würdest du
seinen Charakter beschreiben? Erstelle eine Tabelle in deinem Heft.
4-03
dünn runzlig kahl schön muskulös übergewichtig wellig hager zierlich riesig leichtsinnig
schmächtig sportlich frech ernst faul lebenslustig stark glücklich dumm verschlossen
schüchtern angeberisch betrügerisch tolerant positiv egoistisch witzig höflich engstirnig
selbstsicher fleißig kindisch träumerisch ehrlich falsch aufgeweckt depressiv ...
5 Unterstreiche die Stellen im Text, die beschreiben, wie sich Saskias Verhalten verändert.
6 Unterstreiche die Stellen im Text, die erklären, warum sich Zoe Sorgen um ihre Schwester macht.
f Sammle Informationen zu den Personen aus dem Text in 2 d . Ordne Wörter aus 2 c zu.
Finde jeweils fünf Wörter, die nicht zu den Personen passen. Schreib in dein Heft.
Saskia Die Sängerin von „Dark Moon“
g Notiert euch Stichwörter zu den folgenden Fragen. Diskutiert dann in der Klasse.
Was bewundern die Fans wohl an Ari aus 2 a und der Sängerin
1
von „Dark Moon“ aus 2 d ?
2 Inwiefern werden die Fans von den beiden Stars enttäuscht?
3 Welche negative Wirkung könnte das Verhalten der Stars auf ihre
Fans haben?
4 Kennst du ähnliche Beispiele für falsches Verhalten eines Vorbildes?
So geht’s:
Direkte und indirekte Personenbeschreibung
Personen kannst du direkt beschreiben, indem du ihr Aussehen beschreibst, ihre Lebensumstände
wiedergibst und ihre Charaktereigenschaften benennst.
Zum Beispiel: Gerald Binder ist zwei Meter zehn groß. Gerald ist Basketballprofi. Er ist ehrgeizig.
Du kannst Personen aber auch indirekt beschreiben, indem du erzählst, wie sich eine Person
verhält, wie sie fühlt, was sie denkt oder wie sie auf andere Personen wirkt. Der Leser oder die
Leserin muss dann selbst einen Schluss auf die Charaktereigenschaften der Person ziehen.
Zum Beispiel: Als erstes fiel Zoe auf, dass ihre Schwester sie nicht mehr an allem teilhaben ließ.
➞ Was sagt das über Saskia aus?
Finde im Text Dark Moon in 2 d jeweils drei Elemente einer direkten und einer indirekten
Personenbeschreibung.
• Wie ist die Person zum Fan geworden? • Wie verhält sie sich als Fan?
• Wie hat sie sich dadurch verändert? • Wie reagieren Verwandte und Freunde?
ÜB:
ÜB:S.S.10,
6, 3a
3a–d Cyber Homework 3 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 17
vertiefen und festigen
4 Fans und ihr Verhalten beschreiben
a Lies die beiden Auszüge aus dem Jugendbuch Ein Fremder saß am Tisch von Monika Hartig
und löse die Aufgaben.
KURZ & Erzwungene Bewunderung. Im Jahr 1933 kam Adolf Hitler in Deutschland an die Macht.
BÜ N DIG Hitler war ein Diktator. Sein Volk sollte ihn bewundern und ihm folgen. Alle Buben und
Mädchen wurden aufgefordert, der Hitlerjugend beizutreten. Dort wollte man sie zu
glühenden Fans erziehen. Sie lernten, die Ideen des Führers (so wurde Hitler auch
genannt) gutzuheißen und zu gehorchen. Das half Hitler später dabei, die Bevölkerung
in den größten Krieg aller Zeiten zu treiben.
1 Lies die Einleitung (kursiv) und den Textausschnitt. Was haben Anna und Evi gemeinsam?
2 Lies noch einmal. Unterstreiche Textstellen, die beschreiben, was an
den Heimnachmittagen geschah. Was sollten die Mädchen lernen?
Lippen, wenn Charlotte bei den wöchentlichen Heimnachmittagen vom Leben des Führers, von
seiner Arbeit und von seinen Zielen berichtete, wenn sie von Opfermut und vom Ernst der Pflicht
erfüllung sprach. Und keiner konnte so spannend von den germanischen Helden erzählen wie sie,
keiner die Jungmädels bei den Sportnachmittagen so anspornen, ihr Letztes zu geben, keiner sie so
15 zu einer echten Gemeinschaft zusammenschweißen, in der jeder für den anderen einstand. Seit
Anna und Evi Charlotte kannten, träumten sie davon, später auch einmal Jungmädels zu führen
und zu tapferen deutschen Frauen zu erziehen.
* Jungmädelschar = eine Gruppe zehn- bis 14-jähriger Mädchen innerhalb der Hitlerjugend
3 Lies die Überleitung (kursiv) und den Textausschnitt auf S. 19. Beantworte die Fragen.
1 Warum kommt die Frau auf Tante Bertas Hof?
2 Was hat sie erlebt?
3 Wie reagiert Tante Berta?
4 Wie reagiert Anna?
Nur langsam gewöhnt sich Anna an das Leben auf dem Bauernhof. Sie bemerkt, dass ihre Verwand-
ten gar nicht begeistert von Adolf Hitler sind. Eines Tages kommt eine Frau an den Hof.
[...] Nach einer Weile aber legte die Frau plötzlich mitten beim Essen den Kopf auf den Tisch und
fing an zu heulen. Dann erzählte sie, immer wieder von Schluchzen unterbrochen, dass die Gestapo
vor einem halben Jahr ihren Mann ermordet hatte. Er war gerade auf Fronturlaub zu Hause gewe-
sen, als sie eines Nachts durch Klingeln und laute Schläge an der Wohnungstür aus dem Schlaf
5 geschreckt worden waren. Die Gestapo-Männer hatten die Tür aufgebrochen und waren herein
gestürmt. »Wo habt ihr die Judensau versteckt?«, hatten sie geschrien. Als sie beteuerten, von
keinem Juden zu wissen, hatten die Männer zu prügeln begonnen. Ihren Mann hatten sie schließlich
zu Tode getrampelt, vor den Augen der Frau. Die Kinder hatten schreiend danebengestanden. Man
konnte nur hoffen, dass sie es vergessen würden, weil sie noch so klein waren. Die Frau verstumm-
10 te erschöpft. Tante Berta strich ihr über den zuckenden Rücken. Danach nahm die Frau den Faden
noch einmal auf. »Wie sich später herausstellte, hatten die sich einfach in der Adresse geirrt.
Sie haben mir gedroht, ich soll den Mund darüber halten, sonst ...« Die Frau griff sich an die Kehle.
Tante Berta packte eine Tasche voll mit Lebensmitteln. Und als die Frau ihr das Kettchen geben
wollte, schüttelte sie den Kopf und sagte: »Behalten Sie es.« Die Frau fiel Tante Berta wortlos um
15 den Hals. Danach hatte Anna erneut Mühe, die schrecklichen Bilder aus ihrem Kopf zu verdrängen.
Und gleichzeitig begann etwas anderes sie zu verfolgen. Sie beobachtete sich dabei, wie sie zu
nehmend an manchem, woran sie bisher geglaubt hatte, zweifelte.
[...] Manches Mal fragte sie sich, ob sie vielleicht nur nicht stark genug war in ihrer Überzeugung,
und sie warf sich vor, dass sie sich von Tante Berta und ihren Leuten hatte einwickeln lassen. Denn
20 was konnte der Führer dafür, dass vielleicht ein paar seiner Leute seine Anordnungen falsch aus-
legten und Böses taten? Er konnte ja nicht überall sein, und garantiert wusste er überhaupt nichts
davon. Andererseits ... In einem Film hatte Anna einmal einen Esel gesehen, der mit verbundenen
Augen stundenlang im Kreis herumlaufen und das Schöpfrad eines Brunnens antreiben musste.
So kam sie sich jetzt vor.
b Wählt jeweils zwei Personen aus 4 a . Findet jeweils vier Adjektive, die zu den Personen
passen, und ein Adjektiv, das nicht passt. Vergleicht und begründet eure Wahl.
Personen: Anna, Charlotte, Tante Berta, die Frau
Adjektive: unfreundlich, autoritär, großzügig, leidenschaftlich, dumm, verzweifelt, mutig, interessant,
naiv, verlogen, unverbesserlich, verrückt, anständig, engstirnig, tüchtig, hilflos, brav, ordentlich,
überzeugend, geizig, streng, verblendet, unverantwortlich, schüchtern, ruhig, ...
a Hör den Ausschnitt aus Ein Fremder saß am Tisch und löse die Aufgaben.
4-04
Eines Tages kommt eine Jungmädelschar auf den Hof. Die Mädchen sollen bei der Feldarbeit helfen.
1 Tante Berta will, dass die Mädchen länger bleiben. richtig falsch
2 Die Scharführerin schickt ihre Mädchen auf die Toilette. richtig falsch
3 Ein Mädchen geht nicht auf die Toilette. richtig falsch
4 Anna findet das Verhalten der Scharführerin richtig. richtig falsch
5 Anna findet gut, was sie früher in der Hitlerjugend gelernt hat. richtig falsch
Adverbien
Adverbien (Umstandswörter) geben an, wann, wo, wie oder warum etwas passiert. Im Gegensatz zu
Nomen, Verben oder Adjektiven können Adverbien ihre Form nicht ändern. Im Satz bilden sie meist
eigene Satzglieder, sogenannte adverbiale Bestimmungen. Adjektive können im Satz manchmal wie
Adverbien funktionieren. Vergleiche:
Adverb: Er fährt gerne Rad. Adjektiv als Adverb: Er fährt schnell Rad.
Bestimme die Adverbien in 5 c . Finde weitere Beispiele und schreib sie in dein Heft.
a Wird ein Star oder ein Fan beschrieben? Schreib S oder F in die Kästchen.
1 Sein Kostüm glitzerte im Scheinwerferlicht. Sein Gesicht war stark geschminkt.
2 „Das war kein Eiertor*!“, Stefan regte sich furchtbar auf, „Ihm war die Sicht verstellt!“
3
Verärgert sah sie sich um. Ihr Chauffeur kam herangeeilt, entschuldigte sich
und öffnete ihr die Wagentüre.
4
Seit zwei Wochen hatte sie nichts mehr von Albert gehört. Er war nur noch mit
seinem Fanclub unterwegs.
5 Michael war groß und schlank. Er trug Sonnenbrille und Kapuzenjacke, genauso wie sein Idol.
* Eiertor = ein haltbares Tor, bei dem der Torwart einen Fehler macht (Umgangssprache)
c Beschreibt mit jeweils zwei, drei Sätzen einen Star oder einen Fan. Schreibt die Sätze auf
einen Zettel. Sammelt die Zettel ein, lest sie vor. Die anderen raten, wer eure Person ist.
a Was tun wahre Fans ✓ , was nicht ✗ ? Schreib die Sätze in Groß- und Kleinschreibung und
markiere.
1 SIE KÖNNEN SICH NICHTS SCHÖNERES VORSTELLEN, ALS IHREN STAR ZU TREFFEN.
2 SIE WOLLEN WISSEN: „WARUM WAR IHR LETZTER AUFTRITT SO MITTELMÄßIG?“
3 SIE IGNORIEREN DAS NEGATIVE UND BEJUBELN ALLES POSITIVE.
4 SIE KAUFEN IM FANSHOP TEURES UND BILLIGES.
5 WENN GRÜN DIE LIEBLINGSFARBE IHRES STARS IST, IST ES AUCH IHRE.
6 SIE HABEN SCHNELL GENUG VOM JUBELN UND VOM BEWUNDERN.
b Wie oft hast du die folgenden Regeln in 7 a angewandt? Ergänze die Zahlen.
Groß schreibt man ...
1 am Satzanfang. Mal 4
Adjektive nach einem
unbestimmten Zahlwort. Mal
2 Nomen. Mal
(viel, nichts, alles, etwas, einiges)
3
Adjektive und Verben
5
Adjektive und Verben, wenn sie
nach einem Signalwort. Mal
Subjekte oder Objekte sind. Mal
(Signalwörter sind Begleiter
und Präpositionen wie: das, sein, 6 höfliche Anredepronomen. Mal
durch, im, beim, vom, zum, …)
c Lies den Text. Wird ein Fan oder ein Star beschrieben?
Er war traurig, sehr traurig sogar. Vor drei Wochen hatten sie noch gejubelt. Es hatte
so ausgesehen, als ob sie es schaffen würden, in der Liga zu bleiben. Sie hatten den
Führenden in der Tabelle besiegt, da konnte doch gegen den Letzten und Vorletzten
nichts schiefgehen. Doch dann kamen zwei bittere Niederlagen. Er war jedes Mal
dabei. Sie hatten alles gegeben, beim Trommeln, beim Hüpfen, beim Singen und beim
Anfeuern. Noch drei Tage nach den Entscheidungsspielen fehlte ihm die Stimme. Und
trotzdem hatte es nicht das Geringste genützt. Jetzt würden die besten Spieler den
Verein verlassen, auch der Trainer würde den Hut nehmen. „Warum bleiben Sie nicht?“,
hatte die Stadtzeitung gefragt. Doch es war das Normalste auf der Welt. Ein Welt
klassetrainer wie Bergmann ... Enttäuscht war er eigentlich nur von Robert. „Durch
Jammern wird nichts besser“, hatte dieser versucht, ihn zu trösten. Da hatte er sich
schon die Fanutensilien des Stadtrivalen besorgt, der Verräter. Das würde er nie übers
Herz bringen. [...]
Adjektiv als Nomen Verb als Nomen Normales Nomen Anredepronomen Satzanfang
Das Ameisenfest
Die Ameisen, die am Boden des anderen Stammesmitgliedern tanzen
Amazonasregenwaldes umherkrabbeln, und darf dabei keine Schmerzen zeigen.
sind ungefähr zwei Zentimeter lang. Mit 45 Nur mit Mühe hält Diogo sich auf den
langen Stöcken sammeln Männer des Beinen, denn die meisten Ameisen sind
5 Sateré-Mawé-Stammes die Tiere ein. Keiner inzwischen aufgewacht und haben
von ihnen möchte die Insekten berühren, begonnen, sich zu wehren. Schließlich
denn es handelt sich um tropische werden die Schmerzen zu stark, und
Riesenameisen. Wer von einem Exemplar 50 Diogo muss sich auf den Boden hocken.
gestochen wird, leidet Höllenschmerzen. Er beißt die Zähne zusammen. Unendlich
10 Opfer der Ameise berichten, der Stich fühle lange kommen ihm die zehn Minuten
sich an, als würde man bei lebendigem vor, bis ihn der Schamane endlich von
Leib verbrennen. den Folterwerkzeugen befreit. Doch der
Die Männer sammeln die Tiere für einen 55 Schmerz bleibt. Diogo kann seine Hände
besonderen Zweck: Die Monster-Ameisen nicht bewegen, sie sind stark geschwollen.
15 spielen die Hauptrolle beim Ameisenfest Seine Umgebung nimmt er wie in einem
der Sateré-Mawé-Indianer. Um in die Welt Fiebertraum wahr. Vom Schamanen
der Männer aufgenommen zu werden, bekommt er ein Getränk, das einen
müssen die dreizehn- bis vierzehnjährigen 60 Brechreiz auslöst. Wieder und immer
Buben bei diesem Fest eine Mutprobe wieder muss sich Diogo übergeben. Er hat
20 bestehen. sich noch nie so schlecht gefühlt. Seine
Diogo soll zum ersten Mal zu dieser Eltern bringen ihn schließlich nach Hause.
Mutprobe antreten. „Alle sagen, ich traue Vierundzwanzig Stunden lang wird er
mich nicht“, meint er unsicher lächelnd, 65 noch Schmerzen haben, denn so lange
„aber ich werde es ihnen zeigen, ich bin wirkt das Gift der Riesenameisen.
25 nicht feig!“ Der Schamane des Dorfes hat
inzwischen die Tiere mit einer speziellen
Brühe betäubt. Mehrere Dutzend von
ihnen werden jetzt auf jeweils ein
handtellergroßes Geflecht gesetzt, das in
30 einen großen Handschuh geschoben wird.
Vorsichtig streift Diogo sich zwei
Handschuhe über. In ein paar Minuten
wird das Gebräu des Schamanen seine
Wirkung verlieren. Dann werden die
35 Insekten in Panik verfallen und Diogo
stechen. Dieser steht mit geschlossenen Sein Vater ist stolz auf ihn. „Du hast es
Augen vor einem Holzgerüst, auf das er geschafft! Du bist jetzt bald ein richtiger
seine Hände mit den Handschuhen gelegt Mann“, hört er ihn sagen. Diogo muss
hat. Dann zuckt er zusammen. Er spürt 70 daran denken, dass er sich diesen
40 den ersten Stich. Schmerzen noch öfter aussetzen muss,
Filipa, die Nachbarstochter zieht ihn in wenn es nach den Traditionen seines
die Mitte des Raumes. Er muss mit den Stammes geht. Zwanzigmal muss ein
junger Mann die Handschuhe tragen, und bei vielen Stämmen Südafrikas
75 bis er als Erwachsener gesehen wird. müssen die Jugendlichen mehrere Wochen
Alles in Diogo wehrt sich dagegen. Ganz 95 bei Hitze und Kälte ganz allein in der
hinten in seinem Bewusstsein, unter all Wildnis verbringen. Doch nicht nur Buben,
seinen Schmerzen, taucht ein kühner auch Mädchen werden teilweise brutalen
Gedanke auf. Es war mutig von ihm, die Zeremonien ausgesetzt, bevor sie als
80 Handschuhe anzuziehen, noch mutiger „richtige“ Erwachsene gelten. Oft kommt
wäre es aber wohl, sie nie wieder zu 100 es zu schweren Verletzungen, manchmal
tragen ... sterben junge Menschen an den Folgen
Bei vielen Naturvölkern gibt es Rituale der Rituale. Die Begründung für diese
wie das Ameisenfest. Sie dienen dazu, Zeremonien ist immer die gleiche. Junge
85 Jugendliche in die Welt der Erwachsenen Menschen müssen Schmerzen und Leid
aufzunehmen. Bei den meisten dieser 105 ertragen, um sich selbst zu beweisen. Meist
Feste geht es nicht gerade zimperlich zu. wird von der Familie und von Freunden
Bei einigen Stämmen werden den Jungen starker Druck ausgeübt, damit sich die
die Zähne gefeilt oder ausgeschlagen, Buben und Mädchen dem Ritual stellen.
90 die Körper der Jugendlichen werden mit Und nur sehr selbstbewusste und sehr
Messern verletzt oder mit Brandmalen 110 mutige junge Menschen schaffen es, Nein
versehen. Bei den Indianern Nordamerikas zu diesen Traditionen zu sagen.
c Macht Notizen zu den folgenden Fragen. Vergleicht und diskutiert dann in der Klasse.
1 Diogo möchte nicht mehr mitmachen. Seine Eltern wollen aber, dass er sich an die Traditionen
hält. Welche Argumente könnte er vorbringen, welche Argumente könnten seine Eltern haben?
2 Welche Arten von Mutproben fallen dir ein? Welche sind harmlos, welche sind weniger harmlos?
3 Was beweisen diese Mutproben, was beweisen sie nicht?
2 Satzglieder bestimmen
a Wo und wie wurde „Bungeejumping“ erfunden? Schreib den Text mit den richtigen Satz
zeichen und der richtigen Groß- und Kleinschreibung in dein Heft.
pentecosteisteinepazifikinseldenjungenmännernwirddorteinebesonderemutprobezugemutet
zuerstmüssensieausdemurwaldeinelianeholeninzwischenwirdimdorfeinhoherturm
gebautdiejungenmännerkletterndorthinaufundbindendielianeamturmundanihrem
fußfestjetztkommtdergroßeaugenblicktodesmutigspringensieindietiefewenndielianezu
langistendetdersprungmanchmalsehrbösebeiunsnenntmandiesemutprobebungeejumping
Satzglieder (Wiederholung)
Wenn du Texte verstehen willst, musst du dich im Sprachfluss zurechtfinden. Du musst einzelne
Wörter erkennen und die Beziehung zwischen diesen Wörtern verstehen.
Das Erkennen von Satzgliedern kann dir dabei helfen. Wortgruppen, die man als Ganzes in einem
Satz verschieben kann, sind Satzglieder. Man findet sie mit Hilfe der Verschiebeprobe.
Die Männer / stecken / die betäubten Riesenameisen / in einen großen Handschuh.
Die betäubten Riesenameisen / stecken / die Männer / in einen großen Handschuh.
In einen großen Handschuh / stecken / die Männer / die betäubten Riesenameisen.
Auch ein Gliedsatz besteht aus Satzgliedern. Wenn du sie mit der Verschiebeprobe bestimmen
willst, musst du zuerst den Gliedsatz in einen Hauptsatz umwandeln.
Wenn die Ameisen von der Betäubung erwachen, stechen sie die Buben.
Die Ameisen / erwachen / von der Betäubung. Sie / stechen / die Buben.
Satzglieder haben im Satz verschiedene Aufgaben. Die wichtigsten Satzglieder sind:
Satzglieder Fragewörter
Subjekte Wen oder was? Wem?
Prädikate Wer oder was?
Objekte Wann? Woher? Wo? Wie? Warum?
Adverbiale Bestimmungen Was tut das Subjekt oder was passiert mit ihm?
a Lies die Liste von Eigenschaften und löse die Aufgaben. Notiere Stichworte.
– Lernbereitschaft – Kreativität – Problemlösungsfähigkeit
– Zeitmanagement – Kritikfähigkeit – Zielstrebigkeit
– Belastbarkeit – Disziplin – Selbstständigkeit
– Ehrgeiz – Risikobereitschaft – Begeisterungsfähigkeit
– Anpassungsfähigkeit – Ausdrucksvermögen – Teamfähigkeit
– Genauigkeit – Führungsfähigkeit – Verhandlungsgeschick
1 Welche Eigenschaften werden bei Mutproben getestet, welche bei einer Schularbeit?
2 Wähl drei Berufe. Welche Eigenschaften sind für den Beruf wichtig, welche nicht?
Lehrer/in Gärtner/in Schüler/in Spitzensportler/in Künstler/in
Politiker/in Jäger/in LKW-Fahrer/in
3
Was sind deine Stärken? Bewerte sie auf einer Skala von 1 (sehr stark) bis 5 (sehr
schwach). Vergleicht eure Ergebnisse.
a Lies das Motivationsschreiben. Welche Eigenschaft passt wo? Ergänze 1–6 in den Kästchen.
a Lies den Auszug aus dem Jugendbuch Die Mutprobe und löse die Aufgabe.
Kristinas Mutter muss jeden Tag bis Mitternacht arbeiten. Da sie Sorge hat, Kristina könnte etwas passie
ren, verbietet sie ihrer Tochter, aus dem Haus zu gehen. Eines Tages läutet Tobias an Kristinas Wohnungstür
und behauptet, er würde verfolgt. Entgegen der Warnungen ihrer Mutter lässt Kristina den Jungen in die
Wohnung. Wie sich herausstellt, ist Tobias Mitglied einer Straßenbande. Kristina freundet sich mit Tobias
an und stellt der Bande die Wohnung als Hauptquartier zur Verfügung. Bald nehmen die drei Banden
mitglieder das Mädchen auch zu ihren nächtlichen Graffiti-Sprayaktionen mit.
[...] Als Kristina Tobias, Sven und Patrick die „Jeder, der richtig zu unserer Bande gehören
Tür öffnete, merkte sie gleich, dass irgend will, muss eine Mutprobe ablegen“, sagte
etwas Besonderes in der Luft lag. Tobias und die anderen beiden nickten.
Zunächst lief aber alles so wie immer. Die drei 40 „Ich darf bei euch bleiben?“ Kristina konnte es
5 hatten Chips und Cola mitgebracht und kaum fassen.
Kristina legte eine DVD ein. Es war ein „Wenn du die Mutprobe bestehst.“
ziemlich spannender Film und Kristina Kristina nickte. Klar, wenn es weiter nichts
musste öfter die Augen schließen. war. Sie würde alles dafür tun, um nicht
Sie b emerkte, dass die Jungen sie beobachte 45 wieder allein zu sein. Früher, da hatte sie viele
10 ten. Sven schien sogar mehr auf sie als auf den Freundinnen gehabt. Aber jetzt hatte sie nur
Film zu achten. noch Tobias und seine Freunde.
„Na, ich weiß nicht“, meinte er an einer „Was muss ich machen?“
besonders spannenden Stelle, als Kristina sich Tobias schüttelte den Kopf. „Wird nicht
ein Kissen vor das Gesicht hielt. „Sie hält die 50 verraten. Wenn du bereit bist, holen wir dich
15 Spannung nicht aus. Sie schafft es einfach heute Abend um acht ab. Zieh dunkle Sachen
nicht.“ Tobias warf ihm einen bösen Blick zu. an, damit man dich in der Dunkelheit nicht
„Zwei zu eins. Wir haben abgestimmt. erkennt.“
Wir versuchen es einfach.“ Mit diesen Worten standen die Jungen auf
Als der Film zu Ende war, sagte Tobias: „Du 55 und gingen. Kristina blieb verwirrt zurück.
20 bist jetzt seit drei Monaten in unserer Bande, Was war das wohl für eine Mutprobe? Be
aber so richtig dazu gehörst du nicht.“ stimmt etwas Gefährliches und Verbotenes.
Kristina bekam einen großen Schreck. Bis in Irgendetwas ansprayen. V ielleicht das Polizei
ihren Bauch hinein grummelte es. Sie wollten gebäude? Oder etwas klauen. Sie hatte noch
sie loswerden. Das hatte sie immer befürchtet. 60 nie mitbekommen, dass Tobias etwas klaute.
25 Schließlich waren sie mindestens zwei Jahre Aber sie glaubte auch nicht, dass er, Sven und
älter und hatten normalerweise keine Lust, Patrick die vielen Spraydosen, die sie ver
sich mit so Kleinen wie ihr abzugeben. brauchten, kaufen konnten. Geld hatten die
Sie hatte gewusst, dass es so kommen würde. drei nie.
Irgendwann wollten sie wieder unter sich sein. 65 Und so eine Mutprobe, bei der etwas geklaut
30 Darum waren sie heute auch so komisch. Sie wurde, hatte sie schon einmal in einem Film
holte tief Luft. Sie würde nicht weinen, obwohl gesehen. Allerdings kam da gleich der Kauf
sie bei dem Gedanken, dass sie ab jetzt wieder hausdetektiv und schnappte das Mädchen.
allein zu Hause sitzen würde, mit den Tränen Überall im Geschäft waren Videokameras
kämpfen musste. Sie biss die Zähne ganz fest 70 angebracht. Hoffentlich musste sie nichts
35 zusammen. Nein, den Gefallen würde sie klauen. Aber andere mögliche Mutproben
ihnen nicht tun. fielen ihr im Moment auch nicht ein.
6 Satzglieder bestimmen
a Welches Verhalten erscheint dir mutig (= 1), welches erscheint dir dumm (= 8)? Erstelle ein
Ranking und begründe deine Wahl. Findet weitere Situationen und ordnet sie ein.
Zwei Jungen bedrohen einen kleinen Jungen. Du hilfst dem kleinen Jungen.
Du fährst auf einem Motorrad ohne Sturzhelm mit.
Ein Hund treibt in einem reißenden Fluss. Du springst hinein, weil du ihn retten willst.
Du machst vom Zehnmeterturm einen Kopfsprung.
Du hörst, dass mehrere Haie gesehen wurden. Du willst sofort tauchen gehen.
Du streichelst einen Kettenhund, der schon öfter jemanden gebissen hat.
Du trittst bei einer großen Castingshow im Fernsehen auf. Du singst ein Lied.
Ein Taschendieb stiehlt eine Geldtasche. Du hältst ihn fest und rufst die Polizei.
Objekte (Wiederholung)
Die meisten Verben brauchen ein Akkusativobjekt. Einige brauchen aber ein Dativobjekt, manche
auch beides. Akkusativ- und Dativobjekte sind Satzglieder ohne Präposition. So erkennst du, ob das
Objekt im Dativ oder Akkusativ steht:
1 Schau auf die Endung des Nomenbegleiters. Sie zeigt oft den Fall an (z. B: -em = Dativ).
2 Frag nach dem Dativobjekt mit Wem?, nach dem Akkusativobjekt mit Wen oder was?.
3 Ersetze ein Dativobjekt durch mir, ein Akkusativobjekt durch mich.
4 Die meisten Verben haben ein Akkusativobjekt. Lern die Verben mit Dativobjekt und
die Verben mit Akkusativ- und Dativobjekt (vgl. ZIEL.Deutsch 2, S. 103).
ÜB: S. 12, 1a; S. 13, 1b, 2a–b; S. 14, 2c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 27
7 Persönliche Eigenschaften diskutieren
eine Fernsehserie, ein Musikinstrument, ein Sänger oder eine Sängerin, ein Buch,
eine Sportart, ein spezieller Ort, eine spezielle Speise, ein Hobby, eine Tierart oder ein Tier,
ein Spiel, ...
b Stell dir vor, jemand möchte mit dir ein Interview zu deinem Spezialthema führen.
Welche zehn Fragen sind für diese Person wohl besonders interessant?
Schreib diese zehn Interviewfragen auf.
Nutze die Formulierungshilfen in der Fundgrube.
FUNDGRUBE
• Wann bist/hast du zum ersten Mal ...? • Was würdest du machen, wenn jemand ...?
• Wer hat dich auf ... aufmerksam gemacht? • Wen möchtest du am liebsten kennen ler-
Wer hat dir ... gezeigt? nen? Was möchtest du am liebsten sehen?
• Was sagt/sagen ... zu ...? Wie reagiert/ • Was/Welches Werkzeug/Welche/s ...
reagieren ... auf ...? braucht man, um ...?
• Wie viel Zeit wendest du für ... auf? • Was bedeutet ... für ...?
• Was ist das Schwierigste/Interessanteste/
Anstrengendste ...?
• Was war das lustigste Erlebnis/der
größte Fehler/...?
• Was ist ...?
• Wie viel Geld ...?
c Tauscht eure zehn Fragen aus. Interviewt euch gegenseitig. Macht Notizen.
a Schreib einen Text über deinen Partner oder deine Partnerin, in dem du sie oder ihn als
Experten beziehungsweise Expertin empfiehlst.
1. Informationen sammeln
1 u sollst deinen Mitschülern und Mitschülerinnen eine Person näher
D
bringen, die dich fasziniert. Stell deine Person im Rahmen einer kurzen
Poster- oder PowerPoint-Präsentation vor. Überlege dir zuerst, wen du
vorstellen möchtest. Es kann jemand sein, die oder der …
• … etwas erfunden hat.
• … etwas entdeckt hat.
• … etwas gegründet hat.
• … für oder gegen etwas kämpft/gekämpft hat.
• … sein oder ihr Leben eindrucksvoll lebt/gelebt hat.
Greta Thunberg kämpft für den
Klimaschutz und inspiriert auch in
2 chreib zuerst alles auf, was du über die Person weißt.
S Österreich zahlreiche Menschen,
Überlege dir dabei auch, warum die P erson für dich wichtig ist. mit ihr zu protestieren.
3 Such weitere Informationen in Büchern oder im Internet. Denk dabei an folgende Fragen:
• W as hat die Person in der Kindheit und Jugend geprägt? (Wie ist sie aufgewachsen?
Welche Menschen waren für sie wichtig? Was waren wichtige Lernerfahrungen?)
• Wofür ist die Person bekannt? (Was hat die Person geleistet? Unter welchen Umständen
wurde die Leistung erbracht?)
• Welche Wirkung hat oder hatte das Leben dieser Person auf andere Menschen?
• Wie ist bzw. war die Person als Mensch? (Was sind/waren charakteristische Eigenschaften
oder Verhaltensweisen?)
4 Such Bilder, die das Leben deiner Person illustrieren.
3. Präsentieren
1 ereite alle Medien vor, die du bei der Präsentation einsetzen willst (Poster, Bildmaterial oder
B
PowerPoint-Präsentation).
2 Üb deine Präsentation vor dem Spiegel oder indem du sie aufnimmst. Brauchbare Redemittel
für deine Präsentation findest du im Übungsbuch auf Seite 15.
berechnete fesselte wurde ... festgestellt dachte ... aus nervte zählt war
Als Kind dachte Stephen Hawking sich die kompliziertesten Brettspiele aus und a /6
1
seine Freunde damit. Einige Jahrzehnte später 2
er die Regeln
des Universums. Stephen Hawking 3
zu den bedeutendsten Physikern
unserer Zeit. Stephen 4
kein außergewöhnlich guter Schüler und auch als
Student nicht der Fleißigste. Mit einundzwanzig Jahren 5
bei ihm jedoch
ALS 6
, eine furchtbare Krankheit, die ihn an den Rollstuhl 7
.
c Ergänze den zweiten Teil des Textes mit den richtigen Subjekten aus dem Kasten.
S. 11 Finde eine Nominativergänzung und markiere sie.
die man alle Nerven die Erforschung des Universums Hawking die Ärzte
er das Gehirn jede Minute seines Lebens seine Erkenntnisse
6
war seine große Aufgabe. 7
wurden dem
wissenschaftlichen Publikum von einer Sprechmaschine übermittelt, die 8
30 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
1. Idole und Vorbilder
Punkte
f Ergänze die Adjektive in der richtigen Form.
S. 15
mitgehen, obwohl er ein mulmiges Gefühl hatte. Schon als kleines Kind hatte er
Klettertürme nicht gemocht. Wenn er ganz oben stand, wurde ihm regelmäßig
schwindlig. Jetzt stand er auf einem zehn Meter hohen Baum und sollte über ein Seil
balancieren. „Ich mag keine Mutproben!“, dachte Mathias und kletterte auf den
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 31
Das Wichtigste auf einen Blick:
Personenporträts entwerfen –
Ein Motivationsschreiben verfassen
1 Lies die Schlüsselszene. Wen beschreibt Sabrina in ihrem Text?
In deiner Personenbeschreibung solltest du folgende Punkte berücksichtigen:
1 Das Aussehen 3 Das Verhalten
2 Charakteristische Eigenschaften 4 Das Verhältnis zu anderen und die Wirkung auf sie
Du kannst Personen D direkt oder I indirekt beschreiben.
Schlüsselszene: Thomas hatte gar nicht mitkommen wollen. 3 Er ging nicht so oft aus, und Disko
theken waren überhaupt nicht seine Sache. Aber sein bester Freund feierte seinen fünfund
zwanzigsten Geburtstag, und da konnte er nicht Nein sagen. I Eigentlich hatte er an seinem
Oldtimer weiterbasteln wollen, seine große Leidenschaft. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte
er den ganzen Tag alte Autos auseinander- und auch wieder zusammengebaut. Aber seinem
Freund zuliebe hatte er seine ölverschmierte Montur gegen 1 Jeans und Lederjacke getauscht.
Jetzt lehnte er an der Theke der Diskothek und beobachtete seine Freunde, die gerade ausgelassen
zu Michael Jacksons They don’t care about us tanzten. Sie winkten zu ihm herüber, aber er hatte
keine Lust mitzumachen. Da fiel sein Blick auf ein dunkelhaariges Mädchen, das einige Meter
weiter an der Bar stand und an ihrem Cola nippte. Auf dem Gemeindeamt hatte er sie noch nie
gesehen. D Er war Gemeindesekretär, und da kannte er natürlich alle Dorfbewohner. Sie war nicht
von hier. Er hatte plötzlich das Bedürfnis, sie anzusprechen. 2 Eigentlich war er eher schüchtern.
1 Auch mit seinem Aussehen war er nicht wirklich zufrieden.
Er fand seine Nase zu groß und sein Gesicht zu kantig. 4 Er war kein Mädchen-Typ und
interessierte sich auch nicht besonders für sie. Aber dieses Mädchen hier war irgendwie anders.
Er ging in ihre Richtung ...
Was davor und danach geschah: Ein Jahr später kam ich auf die Welt. [...]
32 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 1. Idole und Vorbilder
144 Seiten
Verlag Jungbrunnen,
2016
Die versammelten Staatsschützer wandten sich der Vi- schwerwiegend ein Verdacht gegen eine Person war.
deowall zu. Herzog griff zur Computermaus: „Ich habe 45 Je nach Gewicht der gesammelten Informationen lan-
gestern Nacht aktuelles Videomaterial durchforstet deten die Namen in unterschiedlichen Dateien, unter
und mir die neuen Gesichter in einigen Moscheen anderem als Sympathisant, relevante Person und Ge-
5 angesehen.“ fährder. Bergmayer war irritiert. Die Sache erschien
Ein paar Klicks und man sah einen jungen Mann, der ihm verdächtig. Hatte Herzog den jungen Mann mit
leicht hinkend über einen Hof ging. Die Mitarbeiter er- 50 Hilfe von Gesichtserkennungs-Software identifiziert,
kannten sofort, dass es sich um die Tahib-Moschee über die der Verfassungsschutz offiziell nicht
handelte. Der Bursche befand sich im Blickfeld von verfügte?
10 Überwachungskamera zwei. Die mitlaufende Uhr auf An diesem Morgen wurde noch über den Neonazi-
dem unteren Bildrand zeigte 12:40 Uhr. Ein Ball koller- Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Oberöster-
te auf den Unbekannten zu. Er nahm ihn mit großem 55 reich, über Industriespionage und über Cybercrime ge-
Geschick an, ließ ihn über Oberschenkel und Schulter sprochen. Um 10:15 Uhr klappten die Staatsschützer
tanzen und beförderte ihn mit einem Kopfstoß zu einer ihre Notebooks zu, die Konferenz war beendet. Sie
15 Gruppe spielender Kinder. Herzog zoomte auf das waren der entscheidenden Frage keinen Schritt näher-
Gesicht. gekommen: Wer waren die Männer, die nun schon seit
„Das ist Nico Strebinger, Leilas ehemaliger Freund“, 60 Monaten junge Leute für den islamistischen Terror an-
sagte er und druckte das Standbild aus. Es zeigte einen warben? Es gab keine heiße Spur, nichts!
Jungen mit weichen Gesichtszügen, großen Augen und Auch die Observierung des Predigers Osman hatte sich
20 schulterlangem Haar. „Ich habe mir ein Bild von ihm als Flop erwiesen. Drei Wochen lang waren ihm be-
besorgt. Die Erguns sagten mir, dass er Fußballspieler müht unauffällige Herren auf Schritt und Tritt gefolgt.
ist. Es gibt noch mehr Videosequenzen, die ihn beim 65 Er schien tatsächlich keinerlei Kontakte zur lslamis-
Betreten der Moschee zeigen.“ Die Runde murmelte tenszene zu haben. Ein V-Mann hatte Osman ersucht,
anerkennend. Ein Mitarbeiter beschriftete das ausge- ihm dabei zu helfen, in den Dschihad nach Syrien zu
25 druckte Blatt und steckte es zu den übrigen Porträts an gelangen, war aber beim Imam nur auf taube Ohren
eine riesige Pinnwand. Hier befanden sich „nachrich- gestoßen. […]
tendienstlich relevante“ Personen aus dem Umfeld der 70 War Osman wirklich nur ein harmloser, selbstverliebter
militanten Islamisten und ihrer Sympathisanten. Auch Schwätzer, wie manche Kollegen behaupteten?
der Unbekannte aus dem Juwelier-Video, der Leila das Wieder waren Jugendliche nach Syrien verschwunden,
30 Flugticket besorgt hatte, war darunter. Die Wand war um sich den mordenden Horden der Dschihadisten an-
gespickt mit handgeschriebenen Zetteln und bunten zuschließen. Herzog war sich bewusst, dass man den
Pfeilen, die auf die Verbindungen einzelner Personen 75 Feind, den man bekämpfen wollte, auch verstehen,
hinwiesen. Es war der mühevolle Versuch, sich von seine Motive kennen musste. Es waren zumeist die En-
Person zu Person zu hangeln und so zu den Drahtzie- kel der ersten Einwanderer, Jugendliche aus brüchigen
35 hern des Netzwerks vorzustoßen. Familien, emotional instabil, die den Islamisten auf
„Hm. Was will dieser Ballkünstler dort?“, fragte den Leim gingen. Der Alltag in Österreich frustrierte
Herzogs Kollege Bergmayer, der Experte für 80 sie.
Überwachungstechnik. Die Integration muslimischer Einwanderer war weitge-
„Nun ist Strebinger bereits dreimal beim Freitagsgebet hend misslungen. Sozialarbeiter kritisierten schon lan-
40 erschienen“, setzte Herzog fort. „Das ist mehr als ge, dass es der Jugend an echten Herausforderungen
bloße Neugierde. Wir müssen ihn im Auge behalten. fehlte. Denn eigentlich müsste es dem Staat gelingen,
Wir führen den Burschen ab jetzt als Sympathisanten.“ 85 diesen jungen Leuten eine Perspektive zu vermitteln.
Die Staatsschützer mussten stets entscheiden, wie Stattdessen waren es diese zottelbärtigen Schreihälse
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 33
lesen und verstehen
und Seelenfänger, die sie geschickt köderten. Allein erschienen. „Zwei Männer haben nach einem Kamm
bei der Aktion „LIES!“ wurden 25 Millionen deutsch- oder ungewaschenen Kleidungsstücken von Leila
sprachige Koran-Ausgaben in Deutschland, Österreich gefragt.“
90 und der Schweiz verteilt. In einem Begleitbrief stand: 145 Frau Ergun wusste, dass die Polizei die DNA zur Über-
„Dieses Buch ist Ihr Schlüssel zum Paradies.“ führung von Gewalttätern oder zur Identifizierung von
Die Islamisten köderten die jungen Leute mit einem Leichen benötigte.
Feuerwerk an Versprechungen, und wenn sich der „Das ist bloße Routine“, hatte sie der Kriminalbeamte
Rauch verzogen hatte, ließ man sie auf den Brand beruhigt. Inzwischen war ihr klar, dass jedes Klingeln
95 resten sitzen. 150 an der Wohnungstür alles bedeuten konnte. Auch das
Schrecklichste.
„Nein, wir haben noch keine Nachricht von ihr.“ Die Schlagzeilen und Bilder in den Zeitungen hatten ihr
Frau Ergun war allein zu Hause. Nico wollte sich nach ganzes Leben verändert, besonders das Handyvideo
Leila erkundigen, verband mit dem Besuch aber auch mit Leilas Aufruf zum Dschihad. Die Bilder, so unscharf
ein Anliegen: „Ich habe Leila vor einiger Zeit ein Buch 155 und verwackelt sie waren, würden ihr wohl für immer
100 geborgt … ich würde es für eine Projektarbeit brau- im Gedächtnis bleiben. Denn es waren Bilder von gro-
chen.“ Frau Ergun öffnete die Tür zu Leilas Zimmer. ßer Eindringlichkeit, kalt und unbarmherzig.
„Schau dich nur um!“ Es gab Getuschel im Haus, verstohlene Blicke. Frau
Im hell tapezierten Raum lagen auf der Bettbank noch Ergun musste lernen, mit diesen Blicken zu leben, in
die Kuscheltiere von früher. Orangefarbene Plüsch 160 denen dreiste Neugierde und manchmal auch Mitleid
105 affen, wuschelige Bären, Katzen und Hasen. Merk zu lesen waren. Es gab Freunde, die sich nicht mehr
würdig, dass sie ihr Maskottchen, die Knuddelmaus, meldeten, Bekannte, die nicht mehr grüßten. Ge
dagelassen hatte. Auf dem Schreibtisch klebten, als brandmarkt in der Öffentlichkeit, wagte sich Herr
wäre sie gerade kurz weggegangen, einige von ihr be- Ergun nicht mehr auf den Fußballplatz. Aus Angst vor
kritzelte bunte Post-its rund um die PC-Tastatur. 165 den Leuten, denen man begegnen konnte.
110 Die Pinnwand über dem Schreibtisch war leer. Noch „Ich habe mit meinem Imam ausführlich über Leila
vor einem halben Jahr war sie mit Fotos von Nico deko- gesprochen“, erzählte Frau Ergun und knetete die
riert gewesen. Ebenso entfernt hatte Leila die Poster Hände, bis die Fingerknöchel weiß hervortraten. „Er
ihrer Lieblingsbands, weil sie Musik plötzlich verachtet hat mir gesagt, dass der Koran niemals erlaubt,
hatte. Leila war eine gute Schülerin und hatte ur- 170 irgendjemanden anzugreifen, Unschuldige zu töten
115 sprünglich große Pläne gehabt. Sie wollte Musik, oder Gewalt auszuüben, egal ob sie Muslime, Juden
Kunst, Tanz oder Schauspiel studieren. Und dann war oder Christen sind.“ Der junge Prediger hatte die
plötzlich nur noch dieser Religionswahn in ihrem Kopf. Dschihadisten als Feinde des Islam und der Menschheit
Die Staatsschützer hatten nicht nur Leilas Schreibtisch scharf verurteilt.
durchstöbert, sondern auch das Bücherregal. Hier 175 Sie sprach leise und wurde plötzlich bestimmter: „Er
120 herrschte ein ziemliches Durcheinander, und Nico hat gesagt, dass Mohammed für Barmherzigkeit steht
musste einige Stöße umschichten, um sich einen Über- und dass wir vergeben sollen. Gewalt bringt uns ins
blick zu verschaffen. Als er das gesuchte Buch aus dem Höllenfeuer und nicht ins Paradies.“
Regal nahm, fiel eine kleine Broschüre zu Boden: „40 Für einen Moment brach ihre Stimme. „Und ausgerech-
Wege, um in den Dschihad zu kommen“. Rasch steckte 180 net meine Tochter muss sich dieser Mörderbande
125 er sie in seine Jackentasche. anschließen.“
Frau Ergun hatte inzwischen Kaffee und Kuchen vorbe- Wenn sie von jenem Wochenende im März sprach, an
reitet. Noch immer machte sie sich schlimme Vorwür- dem Leila verschwunden war, ballte sich ihre rechte
fe, dass sie es nicht verhindern hatte können, das Faust um ein zerknülltes Taschentuch. Auch nach zwei
Schreckliche. Gleichzeitig konnte man aber spüren, 185 Monaten quälte sie die immer gleiche Frage: Warum
130 wie sie darum rang, sich den Glauben an das Gute zu war sie nicht misstrauisch geworden?
bewahren … trotz allem. Sie versuchte sich abzulenken, indem sie immer wieder
Leilas Mutter trug kein Kopftuch. Sie war gläubig, hielt die Wohnung putzte. Nico spürte die Hilflosigkeit und
jedoch ebenso wie ihr Mann nichts von strengen Ohnmacht der Erguns, weil sie nichts tun konnten, um
Traditionen. 190 ihre Tochter zurückzubekommen. Leilas Mutter fiel es
135 „Wir haben Leila viele Freiheiten gelassen“, meinte sie unendlich schwer zu verstehen, warum Gott ihr diese
zögernd. „Vielleicht war das unser Fehler. Denn ir- Prüfung auferlegt hatte. Sie wusste zwar, dass kaum
gendwann hat sie begonnen, die Freiheit zu hassen.“ Hoffnung bestand, aber gegen alle Vernunft hoffte
Leila war überzeugt gewesen, im „reinen Islam“ mit sie. Sie betete um das Leben ihrer Tochter. Sie betete,
seinen vielen Verboten und dem strikten Gehorsam 195 dass sie in der Fremde kein Kind bekam.
140 den Halt zu finden, den sie so sehr vermisst hatte. Am „Mein Mann fürchtet sich vor jedem Sonntag“, erzählte
Vortag war bei den Erguns wieder unerwartet Besuch sie. „An einem Sonntag ist sein Leben zerstört worden,
34 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 1. Idole und Vorbilder
weil seine geliebte Tochter verschwunden ist.“ wenn sich Unterwäsche-Models auf Plakatwänden
Nicos neue Clique bestand aus den Kumpels aus der 240 räkelten.
200 Moschee. Sie telefonierten oft. Bei jedem Treffen um- „Bevor ich den wahren Islam für mich entdeckt habe“,
armten sie einander und begrüßten sich mit „Salam Al- meinte Ahmed mit einem Augenzwinkern, „habe ich
eikum“ – Der Friede sei mit euch. Murat küsste Nico mit einigen Mädchen rumgemacht.“ […]
sogar auf die Stirn. Diese Umarmungen und Küsse wa- Am Ende waren sie sich darin einig, dass die Ungläubi-
ren Nico anfangs peinlich und er hoffte stets, dass ihn 245 gen mit ihrer Sexsucht nur ihre innere Leere offenba-
205 nicht zufällig jemand aus seiner Schule sah. Doch lang- ren würden. Eine Leere, die sie auch mit Luxusgütern
sam begriff er, dass diese Begrüßungsrituale keine füllten.
hohlen Gesten waren. Nico beobachtete die Raucher, die auf geblümten Kis-
Immer wieder kreisten ihre Gespräche um Fußball. Die sen hockten und vor sich hin qualmten. Der Boden des
neuen Freunde bedauerten ihn aufrichtig, während er 250 Cafés war mit einem prachtvollen roten Perserteppich
210 in der Schule nur auf Gleichgültigkeit gestoßen war. ausgelegt. Die Wasserpfeifen blubberten einschlä-
Meistens trafen sie sich im orientalischen Café von fernd und verbreiteten reichlich Rauch von aromati-
Volkans Onkel, Udai, in der Wiener Leopoldstadt. siertem Tabak, dazu ertönten sanfte orientalische
Es war auch heute von Gästen bevölkert, die mit ver- Klänge. In einem riesigen Aquarium tummelten sich
schlossenen Gesichtern jeden Fremden musterten und 255 Goldfische. Von ihnen ging ein merkwürdiger Zauber
215 an ihren Wasserpfeifen zogen. Nico war längst aufge- aus. Das Licht fiel auf schimmernde Leiber und glit-
fallen, dass hier fast nur Männer verkehrten. zernde Köpfe. Man konnte den Blick kaum von ihnen
„Interessiert ihr euch gar nicht für Mädchen?“, fragte abwenden.
er. Udai, Volkans Onkel, war ein lustiger Kerl, der auch
„Doch“, antwortete Murat. „Aber ein wahrer Muslim 260 schon mal eine Runde Drinks spendierte. Meistens
220 hat keine Freundin, er hat eine Frau oder eben nieman- schimpfte der Jordanier auf die Polizei, die Amerikaner
den. Mädchen lenken uns von unserem Glauben ab. und die Steuerbehörde. Die Kumpels kamen aus den
Wir wollen …“ Bezirken Simmering, Brigittenau und Penzing. Groß
„Red nicht solchen Scheiß!“, unterbrach ihn Erkan. geworden waren sie meist in anonymen Wohnsilos,
„Der Prophet selber hat gesagt, dass ein Mann vier 265 ihre einzigen Spielplätze waren Fußballkäfige, die
225 Frauen haben kann.“ Bolzplätze mit den sechs Meter hohen Gitterwänden
„Ja, wenn du verheiratet bist, Blödmann“, entgegnete an verkehrsreichen Straßen. Sie waren Schulabbrecher,
Murat aufgebracht und schrie: „Sex vor der Ehe ist Arbeitslose, Hilfsarbeiter, angesiedelt an den brüchi-
Sünde!“ gen Rändern der Gesellschaft, wo man auf Außenseiter
Die Gespräche der Umsitzenden verstummten, sie 270 traf.
230 schauten verunsichert zu den jungen Männern. Ein „Für die Leute da draußen sind wir die Loser, der Ab-
Wasserpfeifen-Raucher begann zu husten. Die Diskus- schaum“, meinte Murat und warf einen verächtlichen
sion wurde ziemlich heftig. Die Burschen sprachen Blick durchs Fenster. Sie fühlten sich angefeindet und
über einige Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis und ausgegrenzt, glaubten nicht mehr, dass sie gebraucht
nannten sie Huren und Schlampen. Diese kurzen Rö- 275 wurden, dass ihr Leben etwas wert sei. Fast wirkten sie
235 cke, die knappen Shorts, Tops und T-Shirts! Volkan zi- wie manche alten Männer, verbittert, erschöpft und
tierte den Propheten, Frauen mögen darauf achten, ohne Illusionen. Sie hatten auch immer wieder Ärger
ihre Zierde zu bedecken. Nico hatte schon gemerkt, mit der Polizei. Vorstrafen? Schicksal, passiert eben!
dass seine neuen Freunde ihre Blicke züchtig senkten,
1 Finde Textstellen, die erklären, wie sich Nico für die Staatsschützer verdächtig gemacht hat.
2 Wie geht die Polizei bei der Überwachung verdächtiger Islamisten vor?
Sammle Hinweise aus dem Text.
3 Wie erklärt Leilas Mutter die Abreise ihrer Tochter?
4 Finde Textstellen, die zeigen, wie sich das Leben von Leilas Eltern nach der Abreise ihrer Tochter
verändert hat.
5 Wie reagiert der Imam von Frau Ergun auf Leilas Reise nach Syrien?
6 Finde Textstellen, die zeigen, wie Nicos neue Freunde über Mädchen denken.
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 35
lesen und verstehen
I have a Dream!
Bernd Flessner
Der Traum vom Fliegen,
Die Geschichte von der olympische Gedanke,
Malala die Erfindung des Auto-
mobils, Zivilcourage gegen
Viviana Mazza
Terror und Tyrannen oder
Malala Yousafzai ist 11 Jahre alt und lebt mit das World Wide Web – in
ihrer Familie im Swat-Tal im Nordwesten beeindruckenden Bildern,
Pakistans, als die Taliban ein Schulverbot für Zitaten, Szenen und
Mädchen verhängen. Doch Malala geht weiter- Geschichten erzählt
hin zum Unterricht und fordert das Recht der „I have a dream“ von
Mädchen auf Bildung. Bis im Oktober 2012 ein starken Persönlichkeiten
Attentäter der Taliban ihren Schulbus stürmt und echten Pionierideen, die unsere Welt ein Stück
und gezielt auf sie schießt. Wie durch ein verändern konnten. Herausgeber Sven Lorig
Wunder überlebt sie den Anschlag. Der Fall kommentiert die Ereignisse aus seiner Sicht. In
von Malala ging auf der ganzen Welt durch die Meinungsboxen kommen auch Nachwuchsjourna-
Medien, 2014 erhielt sie den Friedensnobel- listen der Jugendzeitschrift SPIESSER zu Wort und
preis – und sie ist nun so berühmt, dass sie diskutieren über ihre Visionen für diese Welt.
keinen Nachnamen mehr nötig hat.
Die Meute
Gudrun Pausewang
Obwohl der 14-jährige Paul in der Schule alles über Hitler, die Schoah und
den Nationalsozialismus gelernt hat, erkennt er die Zeichen auch dann nicht,
wenn sie überdeutlich an der Wand stehen: Seine Großeltern missbrauchen
einen Ferienaufenthalt ihres Enkels, um ihn auf die Nazi-Ideologie einzu
schwören; echte „Kameradschaft“ soll in einer Jugendgruppe mit eigenem
Lokal gelebt werden. Bald aber kippt die Hirnwäsche in rohe Gewalt und
Paul realisiert, dass Opas schöne Jugendgruppe nichts anderes ist als eine
militante Bande von Neonazis.
36 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
2. Was steckt dahinter?
da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
diese Situation geraten?
1 ie ist das Kind wohl in
• W
d?
• Was denkt sich das Kin he oder
es sich um eine realistisc
• Woran erkennst du, ob
ndelt?
fantastische Situation ha
nnst
lch e Me die nb ilder von aktuellen Ereignissen ka
2 • An we
du dich erinnern? n
lche Bilde r au s Filme n oder Theateraufführunge
• An we
kannst du dich erinnern? is
sind die se Bil de r wo hl stark in deinem Gedächtn
• Warum
verankert?
d.
nd e eine Ge sc hic ht e rund um die Situation im Bil
3 • Erfi
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 37
Das lernst du:
1 2
3 4
KUR Z & Fotopreise. Der größte internationale Fotopreis ist der World Press Foto Award. Der öster
B Ü N D I G reichische Preis für Pressefotografie heißt Objektiv. In verschiedenen Kategorien werden von
einer Jury die besten Fotos ausgewählt, eines wird dann zum Pressefoto des Jahres gewählt.
1Ist das Motiv oder Thema des Fotos außer- 4 Sind das Licht, der Schatten und die
gewöhnlich? Farben ungewöhnlich?
2 Ist die Kameraperspektive besonders interessant? 5 Werden besondere Effekte eingesetzt?
3 Ist der Bildaufbau besonders gelungen? 6 Regt das Bild zum Nachdenken an?
a Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgabe.
Präpositionen (Wiederholung)
Präpositionen stehen meist vor einem Nomen oder Pronomen / Verb. Sie beschreiben,
wie sich Wortgruppen im Satz zueinander verhalten. Präpositionen können ihre Form ändern /
nicht ändern. Sie bestimmen den Fall (Kasus) / das Geschlecht (Genus) des Nomens/Pronomens:
• Die meisten Präpositionen verlangen den Dativ / Akkusativ: z. B. mit der Kamera, aus dem Auto, ...
• Die fünf Präpositionen durch, für, gegen, ohne, wider verlangen den Dativ / Akkusativ.
• Die neun Wechselpräpositionen in, an, auf, über, unter, vor, hinter, neben, zwischen verlangen den
Dativ und / oder den Akkusativ. Die Frage Wo? verlangt Präposition + Dativ, die Frage Wohin?
Präposition + Akkusativ.
• Einige Präpositionen verlangen den Genitiv: außer, trotz, während, wegen, innerhalb, außerhalb, …
b Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.
sich interessieren für sich ärgern über sich freuen auf Angst haben vor
warten auf sich erinnern an sprechen über lachen über
achten auf sich bedanken für antworten auf rechnen mit
a Lies die Bildinterpretation. Zu welchem Foto in 1 a passt sie? Du findest die Bilder unten
noch einmal klein abgebildet. Markiere das richtige Bild.
So geht’s:
Eine Bildinterpretation schreiben
Eine Bildinterpretation zielt darauf ab, die mögliche Aussage eines Bildes in Worte zu fassen.
Dazu musst du zuvor allerdings den Bildinhalt beschreiben. Ein Schreibplan hilft dir dabei.
• In der Einleitung solltest du erklären, wer das Foto wo aufgenommen hat und wo du es
entdeckt hast. Dann nennst du den Titel oder einen möglichen Titel und das Thema des Bildes.
• Im Hauptteil beschreibst du das Hauptmotiv und danach weitere wichtige Details
im Vorder- und Hintergrund. Falls sich kein Hauptmotiv erkennen lässt, beschreibst du die
Bilddetails von links nach rechts oder von oben nach unten.
• Im Schlussteil schilderst du die Wirkung auf den Betrachter und gibst danach
mögliche Aussagen des Bildes wieder.
d Wähl ein Bild aus 1 a (S. 38) aus und schreib eine Bildinterpretation.
a Sieh das Foto an und lies den Text. Hat der Fotograf Regeln verletzt?
b Welche Fotos würden gegen Regeln aus 4 a verstoßen, welche sind o.k.?
1
Auf dem Foto trinken alle Personen ein Erfrischungsgetränk derselben Marke.
Der Fotograf arbeitet für den Getränkehersteller, erwähnt dies aber nicht.
2 Der Fotograf hellt das Foto nachträglich auf, da man sonst die Gesichter nicht gut sieht.
3 Soldaten verbieten dem Fotografen, verletzte Kinder zu fotografieren. Er macht es heimlich.
4 Der Fotograf fordert Jugendliche dazu auf, eine Fahne zu schwenken, fotografiert sie und
gibt ihnen dann Geld dafür.
5
Aus zwei Fotos, die dieselbe Szene kurz hintereinander zeigen, wird eines gemacht.
Eine Person wird aus dem einen Foto in das andere kopiert.
6 Der Fotograf klettert auf einen Baum, um Menschen bei einer Demonstration zu fotografieren.
7
Das Foto zeigt einen schwergewichtigen Mann von hinten, dessen Hosennaht beim Einsteigen
in den Bus gerissen ist.
c Hör das Interview mit einem Fotoreporter und beantworte die Fragen.
Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
4-06
1 Lukas mag seinen Beruf. richtig falsch
2 Fotoreporter können ihre Fotos gut verkaufen. richtig falsch
3 In einem Krisengebiet muss man ein Risiko eingehen / vorsichtig sein / lebensmüde sein.
4 Es ist einfacher / schwieriger / interessanter geworden, Fotoreportagen zu machen.
5 Lukas findet, dass man das Foto des ertrunkenen Kindes ...
b Frag nach den Präpositionalobjekten in den Sätzen in 5 a . Schreib die Fragen und
Antworten in dein Heft.
Worüber ärgerst du dich? ...
c Ergänze den Bildtext zum Foto. Zu welchem Fehler aus 5 a passt es?
e Wähl ein privates Foto aus. Schreib einen erklärenden Text für deinen Freund oder deine
Freundin. Verwende Satzglieder mit Präpositionen und bestimme sie.
a Lies die Texte zu den historischen Ereignissen und ordne sie den passenden Bildern zu.
So geht’s:
Bilder zu historischen Ereignissen interpretieren
Wenn du ein Bild zu einem historischen Ereignis interpretierst, kannst du genauso vorgehen wie auf
Seite 41 im „So geht’s“-Kasten beschrieben. Allerdings musst du in der Einleitung genauer auf das
historische Ereignis eingehen, auf das sich das Bild bezieht. Außerdem musst du erklären, welche
Bedeutung das Ereignis in der Geschichte des jeweiligen Landes hat.
1
In den 1970er-Jahren wurde in Zwentendorf (NÖ)
ein Atomkraftwerk gebaut, doch große Teile der
Bevölkerung hatten Bedenken. Die Risiken der
Kernkraft erschienen zu groß. Es kam zu
Demonstrationen gegen das Kraftwerk und schließ-
lich zu einer Volksabstimmung. Die Bevölkerung
entschied sich gegen das Kraftwerk. Zwentendorf
wurde nie in Betrieb genommen.
2
Im Jahr 1914 wurde in Sarajewo der öster-
reichische Thronfolger von serbischen
Nationalisten ermordet. Österreich erklärte
Serbien den Krieg, was in der Folge zum
Ersten Weltkrieg führte.
c Wähl ein Bild oder eine Fotografie, die ein historisches Ereignis darstellt. Schreib eine
Bildinterpretation.
a Lies die Bildinterpretation. Ergänze die Buchstaben mit Hilfe der Regeln 1–7.
Zeitangaben
1 Viele Zeitangaben sind Adverbien, man schreibt sie meistens klein. Bsp.: orgestern, eute
2 Zeitangaben mit –s am Ende schreibt man immer klein. Bsp.: achts, ienstags
3 Zeitangaben mit einem Artikel oder einer Präposition davor schreibt man groß. Bsp.: zu ittag
4 Zeitangaben nach gestern, heute, morgen schreibt man groß. Bsp.: orgen bend
c Ergänze die richtige Groß- und Kleinschreibung. Was ist Anita von Beruf?
a Schaut die Szenen aus verschiedenen Theaterstücken an und beantwortet die Fragen.
1 3
2 Theaterszenen verstehen
a Lies das Minitheaterstück. Markiere jeweils den Szenenwechsel (A = Lina und Eva,
B = Patrick und Timo). Welche Szene spielt nur in Evas Fantasie?
KURZ & Geteilte Bühne. In dem Theaterstück werden auf der Bühne zwei Szenen auf unterschied
BÜ N DIG lichen Schauplätzen nebeneinander gezeigt. Man nennt diese Technik Split-Stage-Technik.
Eva: Schon, ... aber seit ich Patrick treffe, dreht Timo ziemlich durch.
15 Lina: Das geht ihn doch gar nichts an, das mit dir und Patrick.
Eva: Klar, aber seit Mama und Papa geschieden sind, spielt der große Bruder den
starken Mann ...
Lina: Aber er ist ja nur ein Jahr älter als du.
Eva: Genau! ... ➂ Warum er wohl mit Patrick sprechen will? ... Ich hab kein gutes Gefühl.
20 Timo: Hi Patrick, ich muss mit dir sprechen.
Patrick: Klar, was gibt’s?
Timo ➃: Was ist das zwischen dir und meiner Schwester?
Patrick: Was soll denn sein? ... Wir sehen uns öfter. Da ist doch nichts dabei.
Timo: Doch, da ist was dabei. Ich will nicht, dass sie sich mit Burschen trifft.
25 Patrick: Was heißt das, du willst das nicht? Deine Schwester ist alt genug. Die kann selbst
entscheiden, mit wem sie sich trifft.
Timo: Das kann sie nicht, also lass sie in Ruhe ...
Patrick: Oder sonst was ...? ➄
Lina: Ach, du machst dir zu viele Gedanken. Wahrscheinlich geht es gar nicht um dich.
30 Eva: Meinst du? Aber worüber sollten sie denn reden?
Patrick: Worüber willst du mit mir denn reden?
Timo: Du triffst dich ja jetzt öfter mit meiner Schwester.
Patrick ➅: Ja ... und ...?
Timo: Vielleicht kannst du sie einmal fragen, was Lina ... ach vergiss es ...
35 Patrick: Lina, ... das ist doch ihre beste Freundin. Was ist mit Lina?
Timo: Na ja, hat sie etwas gesagt?
Patrick ➆: Eva? Was soll sie denn gesagt haben?
Timo: Mensch, bist du begriffsstutzig. ... Hat sie über mich etwas gesagt?
Patrick ➇: Ha, jetzt versteh ich. Nein, Lina hat nichts über dich gesagt. Aber warum fragst
40 du sie nicht einfach selbst, ob sie mit dir ausgeht?
Lina: Vielleicht will er ja mit mir ausgehen?
Eva: Und du glaubst, darüber will er mit Patrick sprechen? Nein, die haben sicher
ganz andere Sachen im Kopf, vor allem Timo. Wie er seine Schwester
herumkommandieren kann, zum Beispiel. Oder sie diskutieren, wie sie ihr
45 Fußballspiel am Wochenende angehen.
Patrick: (Patrick und Timo über Patricks Handy gebeugt, als ob sie über die Aufstellung beim
nächsten Fußballmatch reden): Also wie willst du’s angehen?
Timo: (etwas unsicher und zaghaft): Eher vorsichtig, oder? ... Was meinst du?
Patrick: Klar, zu offensiv wäre nicht gut, aber ohne Selbstvertrauen wird auch nichts draus.
50 Timo: O.k., aber gut absichern. Ich möchte am Ende sicher nicht blöd dastehen.
Patrick: Ich auch nicht, und ich will auch Eva nicht in eine blöde Situation bringen.
Timo: Schreibst du ihr?
Patrick: Klar. (beginnt zu schreiben) Hast du Lust ...
Eva: (ein Signalton von Evas Handy, Eva liest): Hast du Lust auf einen Milchshake in unse-
55 rem Lieblingscafé? ... Das ist Patrick. Timo hat sich also nicht ausgetobt, gut so.
Lina: Dann geht ihr also Milchshakes trinken.
Eva: Ja, ich schreib ihm zurück.
Patrick: Sie schreibt zurück ... (liest) Gerne, jetzt gleich?
Timo ➈: Frag sie schon ...
60 Patrick (schreibt zurück): Mach ich ja, ...
Eva (liest): Timo würde gerne mitkommen. Kann Lina auch kommen? ...
Was soll denn das heißen? Seit wann will Timo mit mir einen Milchshake trinken?
Lina: Vielleicht geht es ja nicht um dich ... Schreib ihm, ich komme gerne mit ...
Verweis- und Ersatzwörter stellen Bezüge zwischen Sätzen her und machen so die Textinformation
verständlich. Häufig sind Verweis- und Ersatzwörter Pronomen (ich, du, dieser, das, was, damit, ...),
Adverbien (hier, dort, damals, deshalb, ...) und Konjunktionen (seit, nachdem, weil, ...). Aber auch andere
Wortarten können als Verweis- und Ersatzwörter im Text auftreten.
1 Lies die beiden Minidialoge. Welcher Dialog ergibt Sinn? Kreuze an und begründe.
1 Eva: Sollen wir hier auf Timo und Patrick warten?
Lina: Ja, wenn sie kommen, sehen sie uns gleich auf der Bank sitzen.
2 Eva: Sollen wir hier auf Timo und Patrick warten?
Lina: Damit kann man es dort fangen.
2 Worauf beziehen sich folgende Wörter in Dialog 1?
wir hier ja wenn sie uns
3 Finde im Theaterstück in 2 a (S. 46 und 47) zehn Verweis- und Ersatzwörter und
bestimme, worauf sie im Text verweisen. Gib auch die Wortart an.
48 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 20, 2a; S. 21, 2b–c; S. 22, 3a–b, 4a–c
2. Was steckt dahinter? B
b Lies die Information im „So geht’s“-Kasten. Beantworte die Fragen für die erste Szene
zwischen Eva und Lina (Zeile 1–19) in 2 a auf S. 46–47.
So geht’s:
Theaterszenen schreiben
Bevor du eine Theaterszene schreibst, solltest du dir über folgende Fragen im Klaren sein:
1. Wer sind deine Figuren?
2. Auf wen treffen sie, wie fühlen sie sich, welche Absichten verfolgen sie?
3. Was soll die Szene dem Zuschauer mitteilen, wie bringt die Szene die Handlung voran?
Achte darauf, dass die Dialoge natürlich klingen. In der gesprochenen Sprache sind die Sätze
meist kürzer, manchmal fehlen Satzteile, oft entstehen Pausen.
a Lies den Text und ordne die Bilder (1–5) auf S. 51 den Kästchen im Text zu.
kämpften dort die besten Theaterauto sollen die Gefühle der handelnden
ren und die besten Schauspieler um Personen miterleben und mit ihnen
die Gunst des Publikums. Wahr mitleiden. Am Ende verlassen sie
scheinlich war sogar der Eintritt frei. dann seelisch gereinigt das Theater.
15 Das Publikum wurde bei den Festspie 55 Katharsis nannten das die Griechen.
Theaterstücke abliefern. Der beste Das war auch notwendig, denn die
erhielt einen Preis, wie bei der Oscar Amphitheater der damaligen Zeit
verleihung. Die berühmtesten unter waren riesengroß und boten oft tau
ihnen waren Aischylos, Sophokles, senden Zuschauern Platz. Die Schau
30 Euripides und Aristophanes. Am 70 spieler agierten auf der Bühne, die
Sein berühmtestes Stück heißt König tierte sie. Außerdem gab er den Hel
Ödipus. Darin wird dem Titelhelden den Ratschläge, was sie tun sollten.
geweissagt, dass er seine eigene Mut Neben den Tragödien wurden auch
ter heiraten und seinen Vater töten Komödien aufgeführt. Darin ging es
40 würde. Auf tragische Weise erfüllt 80 meist um aktuelle Ereignisse, die auf
den langen Theatertag abschloss. Wie Weins. Doch vieles, was auch im
85 im heutigen Kabarett, aber um vieles heutigen Theater eine wichtige Rolle
unflätiger, wurden dabei Alltags spielt, entstand damals in Griechen-
situationen dargestellt oder bekannte land. Auch das Wort Drama stammt
Persönlichkeiten auf die Schaufel 100 aus dem Griechischen. Es bedeutet
1 2 3 4 5
König Ödipus
Satyr
b Erklärt die fett gedruckten Wörter aus dem Text in 5 a mit eigenen Worten.
6 Theaterszenen verstehen
b Hör das Interview noch einmal. Welche Tipps von Frau Steinfeld helfen,
4-07 die Regeln aus 6 a zu erfüllen?
1 Es gibt keine schlechten Schauspieler, ...
a Ergänze die Ersatz- und Verweiswörter. Wann spielt die Szene? Woran erkennst du das?
Dann das Ja, ja da Hier du das Der ich Weil etwas Nein
b Bestimme die Ersatz- und Verweiswörter aus 7 a . Erstelle eine Tabelle in deinem Heft.
a Lies die Szene aus 7 a noch einmal und beantworte die Fragen.
1 Wer sind die Figuren?
2 Auf wen treffen sie?
3 Wie fühlen sie sich?
4 Welche Absichten haben
sie?
5 Was soll die Szene mitteilen?
6 Wie treibt die Szene die Handlung voran?
b Fasse die Szene aus 7 a inhaltlich zusammen. Unterstreiche die Sätze, in denen du die
Szene interpretierst.
Du hast die Wahl
c Wähl ein Theaterstück. Such dir eine Szene aus und fasse sie inhaltlich zusammen.
Gruppe A: teilnehmen, wiedersehen, fernsehen, hand Gruppe B: Not leiden, auswendig lernen,
haben, heimzahlen, nottun, irreführen, niederfallen, Skateboard fahren, sauber halten,
standhalten, stattfinden, eislaufen, kopfstehen, leidtun, Musik hören, tanzen lernen, spazieren
stattgeben, bloßstellen, preisboxen, wahrsagen, gehen, Schlittschuh laufen, unklar bleiben,
weissagen, wahrnehmen, feilbieten, fehldeuten, Geschirr spülen, ...
richtigstellen, schwerfallen, großschreiben, schiefgehen,
sitzenbleiben, steckenbleiben, ...
b Wähl fünf Wörter aus Gruppe A und beschreibe die „übertragene“ Bedeutung.
Teilnehmen bedeutet nicht einen Teil nehmen, sondern mitmachen. ...
Der Bindestrich
Der Bindestrich macht Wortverbindungen leichter lesbar. Du verbindest ...
1 Ziffern, Einzelbuchstaben oder Abkürzungen mit einem Wort. Beispiele: 1,
2 mehrere Wörter miteinander. Beispiele:
a Lies die beiden Ausschnitte aus der Graphic Novel Jenseits der Zeit, Teil I.
Im Jahr 1902 zieht die Familie des dreizehnjährigen William aus London in ein kleines italienisches
Fischerdorf. Williams Vater Alex hat vor, mit Hilfe eines Dampfschiffes die Fischerei im Ort zu
revolutionieren. Doch er stößt auf Widerstand ...
Die Dorfbevölkerung steht den Neuankömmlingen feindselig gegenüber. Doch William hat mit Paolo,
Nino und Lisa drei wirklich gute Freunde gefunden ...
KUR Z & Graphic Novels (II). In Graphic Novels ist das Verhältnis von Bild und Text besonders wichtig.
B Ü N D I G Die Künstler/innen arbeiten mit folgenden Elementen:
1. T ext: Blocktext (beschreibt Ort und Zeit, erzählt die Geschichte), Sprechblasen, Denkblasen,
Interjektionen (Huch, Psst, …), Ikons (Musiknoten, …)
2. Bild: Perspektive (Totale, Halbtotale, Nahaufnahme, Zoom), Standort des Zeichners (von oben,
von unten, …), Bildinhalte (bewegte Bilder, unbewegte Bilder, Figuren, Landschaft, Bildfülle, ...),
Bildstimmung (Farbgebung, Dynamik, …), Anordnung, Größe und Reihenfolge der Bilder
3. Verhältnis von Bild und Text: Bilder mit Text, Bilder ohne Text, Bilder erzählen dieselbe Geschichte
wie der Text (= Dopplung) oder präsentieren unterschiedliche Informationen (= Verschränkung)
Wähl aus 1 a (S. 54 und 55) einige Bildfolgen aus und beantworte die Fragen:
1 Wie viele Bilder mit und ohne Text gibt es? Was wird in den Bildern ohne Text erzählt?
2 Wie wirkt der Perspektivenwechsel zwischen den Bildern (Totale, Nahaufnahme, Zoom)?
3 Was passiert zwischen den Bildern? Wo vergeht viel Zeit, wo vergeht wenig Zeit?
4 Welche Bilder wirken dynamisch, welche ruhig? Wodurch wird diese Wirkung erzielt?
a Welche Inhaltsangabe interpretiert die erste Szene aus 1 a (Seite 54)? Wähl aus.
W
illiams Vater Alex fährt mit seinem Wagen zum Markt. Er will die am Vortag gefangenen
Fische verkaufen. Wenig später hört Williams Mutter wieder Motorengeräusche. Verwun-
dert stellt sie fest, dass Alex schon zurückgekehrt ist. Als er aussteigt, bemerkt sie, dass
etwas mit ihm nicht stimmt. Auch zwei seiner Arbeiter kommen gelaufen. Während seine
Wunden behandelt werden, erzählt Alex, dass drei maskierte Männer den Wagen überfal-
len und den Fang vernichtet haben. Die Arbeiter sind empört und wollen die Täter suchen.
Doch Alex winkt ab. Für ihn ist der Zwischenfall abgehakt. Am nächsten Tag sollen seine
Arbeiter ihn zum Markt begleiten. Selbstbewusst beschließt er, sich nicht vertreiben zu
lassen. Williams Mutter macht sich allerdings Sorgen, auch wenn vorerst noch eine fried
liche Vollmondnacht auf sie wartet.
W
illiams Vater fährt mit seinem Wagen zum Markt. Doch er kommt früher zurück. Seine
Frau und zwei seiner Arbeiter laufen ihm entgegen. Da Alex am Kopf verletzt ist, behan-
delt seine Frau seine Wunden. Alex erzählt, dass er von drei maskierten Männern über
fallen und seine Ware vernichtet wurde. Die beiden Arbeiter wollen die Täter suchen.
Doch Alex ist dagegen. Er will nur, dass sie ihn am nächsten Tag zum Markt begleiten.
Alex erklärt, dass er sich nicht in die Flucht schlagen lässt. Eine Vollmondnacht beschließt
den Tag.
b Unterstreiche die Textstellen in 3 a , in denen die Szene interpretiert wird. Welche Hinweise
findest du in der Graphic Novel, die diese Interpretation rechtfertigen?
c Gib dabei nur die wichtigsten Handlungsschritte und den Inhalt der Gespräche wieder.
d Interpretiere die Szene und beantworte dabei auch die folgenden Fragen:
1 Wie fühlt sich William am Anfang des Gesprächs?
4 Warum ergreift William Lisas Hand?
2 Warum erzählt Lisa, wie es ihr und ihrem Vater
5 Warum läuft Lisa ins Dorf zurück?
anfangs im Dorf gegangen ist?
6 Wie fühlt sich William?
Welche Bedeutung hat das vierte Bild ohne Text?
3
7 Warum wirft er einen Stein ins Wasser?
4 Zeitformen erkennen
a Hör die Inhaltsangabe zum ersten Band von Jenseits der Zeit. Welche neuen Informationen
4-08 bekommst du? Beantworte die Fragen schriftlich in deinem Heft.
1 Wie zeigt sich die Feindseligkeit der Dorfbewohner/innen?
2 Wie freundet William sich mit Lisa, Paolo und Nino an?
3 Welche Bildfolgen erscheinen rätselhaft? Warum?
4 Warum will Lisas Vater nicht in das Fischfanggeschäft einsteigen?
angerempelt wurde – reagiert haben – hofft – war ... gezogen – lernt ... kennen –
anfreunden wird – werden ... geworden sein – war – meint – sah
Williams Mutter lernt Francesco bei ihrem ersten Einkauf im Dorf kennen . Er 1
,
wie sie von einem Einheimischen 2 3
. „Es 4
richtig, dass Sie nicht
5 6
“, 7
er.
Francesco 8
mit seiner Tochter Lisa vor vier Jahren ins Dorf 9
. Williams Mutter
10
, dass William sich mit Lisa 11 12
. Und wirklich 13
die
beiden am Ende des Buches die besten Freunde 14 15
.
a Lies den Ausschnitt aus Jenseits der Zeit, Teil II und löse die Aufgaben.
Nach der gemeinsamen Jugendzeit in Italien trennen sich die Wege der vier Freunde. Erst zwanzig
Jahre später sehen sie sich wieder. Lisa hat sich in einen Maler verliebt, der aber ohne Abschied unter
rätselhaften Umständen nach Südamerika reist. Lisa überredet ihre Freunde, ihn im Urwald Costa
Ricas zu suchen. Unterwegs kommt es zu seltsamen Zwischenfällen. Anscheinend gibt es etwas, das
die vier Freunde „jenseits der Zeit“ verbindet. Auf dem ersten Bild siehst du unten Lisa, oben links
William, in der Mitte Nino und rechts Paolo.
1 Schreib die Inhaltsangabe in dein Heft und ergänze dabei die Lücken.
Die vier Freunde marschieren durch den Urwald Costa Ricas. Sie sind auf der Suche nach Lisas
1
Freund. An einem Fluss machen sie Pause. Lisa plant, . Nino ist froh darüber, denn
2 3
. Als Paolo , sieht er sein Gesicht im Fluss. Es sieht plötzlich viel jünger
4 5
aus. Er sieht auch zwei Kinder, die . Er folgt den Kindern zu einer Hütte. Dort .
6 7
Paolo hört, wie jemand seinen Namen ruft. Er und .
2 Wie hat Paolo die Szene am Fluss erlebt? War er Teil davon oder nur Beobachter?
a Schau dir die Szene in 5 a noch einmal an und löse die Aufgaben.
Beschreibe,
1 mit welchen Mitteln der Zeichner die Realität und Ninos Vision voneinander trennt.
(Text, Perspektive, Farbgebung, Anordnung und Größe der Bilder, ...)
2 Welche Bilder wirken dynamisch, welche ruhig? Wodurch wird diese Wirkung erzielt?
8 Zeitformen erkennen
// Eleonora Balaouras
// Paola Elisa Fasan
9 Mini-Projekt 2: M it Hilfe von Körperskulpturen eine Geschichte
// Evamaria Freinberger
// Nela Helena Masarová
e rzählen
Das Theater mit der Verständigung
Partizipative Forschung mit und von Flüchtlingen
1. Informationen sammeln zum Thema „Verstehen und verstanden werden“
im Kontext von Asylverfahren
Szene 3: Der Jäger befreit Rotkäppchen und die Großmutter aus dem Bauch des Wolfes.
4 Überlegt, wie ihr diese Szenen als Körperskulpturen darstellen könnt. Dazu schlüpfen einige
Gruppenmitglieder in die Rolle der Märchenfiguren. Dann nehmen sie wie in einem Standbild
Positionen ein, die der Szene im Märchen entsprechen.
5 Diejenigen von euch, die nicht mit der Darstellung der Szene beschäftigt sind, erzählen die
Geschichte. Ihr sollt die Handlung wiedergeben, die dargestellten Szenen erklären, auf die
handelnden Personen eingehen und deren Charakter beschreiben.
lternative: Statt Szenen aus der Geschichte darzustellen, könnt ihr auch versuchen, das Ver
A
hältnis der handelnden Personen zueinander mit Hilfe einer Körperskulptur zu symbolisieren.
3. Präsentieren
1 Jeder oder jede in der Gruppe soll etwas sagen. Entscheidet, wer welchen Teil übernimmt.
2 Bereitet eure Teile individuell vor. Brauchbare Redemittel für eure Präsentation findet ihr
im Übungsbuch auf Seite 27.
3 Übt die Präsentation ein- oder zweimal vorher. Macht Verbesserungsvorschläge.
Familie, vielleicht 6
sich selbst. 7
des Fabrikgeländes ist es
ruhig geworden. 8
das Geräusch der Nähmaschinen ist es fast gespens-
richtet. Irgendwie hofft man, dass auch sie ihre Arbeit bald 10
Ende bringt. a /5
b Ordne die Präpositionen aus a . Finde für jede Kategorie mindestens zwei
S. 39 weitere Präpositionen.
62 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
2. Was steckt dahinter?
Punkte
e Schreib die Fragewörter für die Präpositionalobjekte aus d zu den Sätzen.
S. 39
g Lies den Text, unterstreiche die Prädikate und bestimme die Zeitformen.
S. 57
Pr = Präsens Prät = Präteritum Pfkt = Perfekt
PlquP = Plusquamperfekt FI = Futur I FII = Futur II
Auch wenn ihm immer wieder erklärt worden war 1
,
dass man außerhalb des Schiffes nicht überleben kann Pr ,
wollte Phileon sich damit nicht abfinden 2
. „Ich will
die Welt kennen lernen 3
! Ich werde das Schiff
verlassen 4
!“, dachte 5
er und begann 6
mit den
Vorbereitungen für die Flucht. Phileon ist 7
ein Rhinozeros, das sich
zusammen mit Menschen und Geschöpfen aller Art auf dem Ozeandampfer Mekaton
befindet 8
. Die Passagiere feiern 9
ein nicht enden wollendes
Fest auf dem Schiff. Doch niemand darf es verlassen 10
. Dafür sorgt
11
der grimmige Oberbefehlshaber einer furchteinflößenden Spezialtruppe,
der das Schiff in seine Hand gebracht hat 12
. Wird Phileon und seinen
Freunden die Flucht gelingen 13
? Werden sie am Ende auch die anderen
davon überzeugt haben 14
, dass es außerhalb des Schiffes viel
zu entdecken gibt 15
? Das erzählt 16
die Graphic Novel
g /8
Die mechanische Welt von Jean-Baptiste Andreae.
h /4
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 63
Das Wichtigste auf einen Blick:
Eine Bildinterpretation verfassen
1 Eine Bildinterpretation verfassen.
Was ist das Besondere an Felix Klieser?
In der Einleitung erklärst du, 1 wo du auf das Foto gestoßen bist.
Dann nennst du den 2 Titel des Fotos. Im Hauptteil beschreibst
du das 3 Hauptmotiv und 4 wichtige Details. Im Schlussteil
schilderst du die 5 Wirkung auf den Betrachter und gibst mögli-
che 6 Aussagen des Bildes wieder.
1 Das Foto von Oliver Lerch wurde erstmals in den Vorarlberger Nachrichten veröffentlicht und
gewann 2018 den Objektiv-Pressefotopreis in der Kategorie „Kunst und Kultur“. Es zeigt den
Hornisten Felix Klieser, der unter dem Namen „Hornist ohne Arme“ bekannt wurde. 2 Auch
das Foto könnte diesen Titel tragen, denn 3 Felix Klieser ist das Hauptmotiv des Fotos. Kliesers
Karriere begann mit vier Jahren, als er seinen Eltern erklärte, dass er Horn spielen wolle. Heute
ist er ein virtuoser Hornist, der mit einem der begehrtesten Musikpreise, dem Leonard Bernstein
Award, ausgezeichnet wurde. Auf dem Foto ist Felix Klieser beim Üben zu sehen. Er trägt
einen schwarzen Pulli und Jeans. Auf den ersten Blick sieht man nur einen konzentriert
musizierenden Hornbläser. Erst beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass Klieser nicht mit den
Händen, sondern mit seinem linken Fuß spielt. 4 Sein Horn ist vor ihm auf einem Ständer
befestigt. Während Klieser in das Horn bläst, hat er den Blick gerade nach vorne gerichtet, als ob
er die Noten vor sich sehe. Doch er scheint auswendig zu spielen, da kein Notenständer zu sehen
ist. 5 Die Konzentration und die Hingabe des Musikers übertragen sich auf den Betrachter. Man
glaubt fast, die Musik hören zu können. Das Besondere der Situation, nämlich die Tatsache, dass
hier ein Musiker ohne Arme musiziert, rückt in den Hintergrund. 6 Das Foto wirkt, indem es
eine ganz außergewöhnliche Leistung selbstverständlich erscheinen lässt.
64 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 2. Was steckt dahinter?
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 65
lesen und verstehen
66 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 2. Was steckt dahinter?
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 67
lesen und verstehen
ps Die Einladung
tip Jim (alias Téhy), Dominique Mermoux
se
Le
Mitten in der Nacht klingelt Rafaels
Telefon und reißt ihn aus den schöns-
ten Träumen. Am anderen Ende ist sein
Kumpel Leo, der in der Klemme steckt
und ihn um Hilfe bittet. Ohne langes
Zögern zieht sich Rafael an und fährt
Bühne frei! los. Am Treffpunkt angelangt warten
bereits eine Reihe anderer Kumpels
Ein Tag am Theater von Leo, und es stellt sich heraus, dass alles nur
Veronika Baum, Geli Schmaus ein Schwindel war, um zu erfahren, wer ein
echter Freund ist. Die Idee scheint verführerisch,
Das Theaterbuch Bühne frei! kann wie ein echtes und einige Wochen später täuscht Rafael eine
Theater von zwei Seiten betreten werden: Über den Autopanne vor. Wer wird wohl erscheinen …?
Vordereingang betritt man den öffentlichen Bereich.
Hier werden die sichtbaren Berufe wie Programm-
Verkäufer, Garderobiere, Beleuchter oder auch
Die drei !!!
Theaterärztin in Text und Bild vorgestellt. Betritt Gefahr in
man das Buch aber durch den Hintereingang, so den Ruinen
trifft man auf Maskenbildner, Theaterplastiker,
Rüstmeister, Regisseure und natürlich viele Schau- Maja von Vogel
spieler. Und weil am Theater Geräusche unverzicht- Kim, Franzi und Marie
bar sind, liegen dem Buch an beiden Eingängen sind „Die drei !!!“. Mutig
CDs mit und clever ermitteln die
Hörbeiträgen drei Detektivinnen auch
von Kindern in diesem Fall.
bei, die durch UrbEx? Kim versteht gar
alle Abtei nichts mehr. Timo, der Bruder ihres Freundes
lungen des David, ist von einer seiner UrbEx-Touren nicht
Theaters zurückgekehrt. Urban Exploration heißt das
führen. Hobby, bei dem man verlassene Häuser und
Fabriken besucht, um die Stimmung auf Fotos
einzufangen. Die drei !!! folgen Timos Spuren
und tauchen ein in die unheimliche Welt der
„Lost Places“. Schon bald kommt ihnen ein
schlimmer Verdacht ...
68 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
3. Starke Gefühle
an .
Ein sti eg : Sc ha ut eu ch da s Bil d
neutrale m?
e l, welche negative n und welche
1 • Welche Fotos zeigen positive Gefühl
Meinung nach die stärksten Gefühle?
• Welche sechs Fotos zeigen deiner spiele.
diesen Fotos? Findet für acht Fotos Bei
• An welche Situationen denkt ihr bei
2 • Welche Situationen lösen bei
dir starke negative Gefühle aus?
kontrollieren?
• Wie versuchst du, diese Gefühle zu
r positive Gefühle aus?
• Welche Situationen lösen bei dir seh r Bücher lösen bei dir starke Gefühle
aus?
sze nen , The aterstü cke , Lieder ode
• Welche Film
Sprecht darüber.
Gefühle
vier Bilder aus und erfinde t eine Ges chichte, in der eine Person diese vier
3 • W ählt
durchlebt.
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 69
Das lernst du:
a Lies die beiden Tagebucheintragungen. Welche Gefühlswörter aus dem Kasten passen zu
welchem Tagebucheintrag? Welche passen nirgendwo? Notiere in deinem Heft.
K U R Z & Liebe. Liebe ist sicherlich das schönste aller Gefühle, gleichzeitig aber
B Ü N D I G wahnsinnig kompliziert. Meist bleibt es nämlich nicht dabei, dass man
über beide Ohren verknallt ist. Oft mischen sich nach der ersten Phase des
Wie-auf-Wolken-Schwebens und Alles-durch-eine-rosarote-Brille-Sehens auch
andere, störende Gedanken und Gefühle darunter.
b Sammelt Beispiele, wodurch in einer zweiten Phase des Verliebtseins eine wunderschöne
Freundschaft entstehen bzw. die Freundschaft zerbrechen kann.
K U R Z & Lyrik. Gedichte deuten manches nur an, lassen vieles offen. Außerdem werden die Regeln
B Ü N D I G der deutschen Sprache nicht immer eingehalten. Das nennt man dichterische Freiheit.
Die Person, die in einem Gedicht spricht, nennt man das lyrische Ich.
a Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgabe.
Konjunktiv II (Wiederholung)
Wenn wir uns äußern, verweisen wir meist auf reale Situationen. Das Verb steht dann im
Indikativ / Konjunktiv II. Wenn wir auf eine irreale Situation verweisen wollen, steht das Verb
meist im Konjunktiv II / Indikativ. Den Indikativ / Konjunktiv II bildet man:
1 mit würde + Infinitiv: Ich würde sie gerne ansprechen.
2 mit der Präteritumsform des Verbs + Umlaut: ich war ➞ ich wäre: Ich wäre gerne bei ihm.
Der Konjunktiv II kann sich auf Gegenwärtiges oder auf Vergangenes beziehen.
Ich würde gerne bleiben. = Konjunktiv II der Gegenwart / Vergangenheit
Ich wäre gerne geblieben. = Konjunktiv II der Gegenwart / Vergangenheit
So geht’s:
Gedichte lesen und genießen
Im Gegensatz zu Zeitungsberichten beantworten Gedichte nur selten die W-Fragen (Wer? Wann?
Wo? Wie? Warum?). In Gedichten bleibt vieles offen und muss „interpretiert“ werden. Gedichte
wirken vor allem durch das Spiel mit der Sprache. Die Dichter/innen folgen beim Schreiben oft
formalen Regeln. Um ein Gedicht genießen zu können, hilft es, diese Regeln zu erkennen.
Strophen und Verse: Gedichttexte sind in Strophen gegliedert, die aus mehreren Versen
(= Gedichtzeilen) bestehen. Manchmal sind Strophen gleich lang.
Reim: Oft sind die Verse gereimt. Man unterscheidet zum Beispiel Paarreime (AABB), Kreuzreime
(ABAB) und umschlungene Reime (ABBA). Wenn der Anfang von Wörtern gleich klingt, spricht man
von einem Stabreim (z. B.: Kind und Kegel, Haus und Hof, usw.).
Klang: Für den Klang eines Gedichtes sind vor allem die Vokale wichtig.
Sprachliche Bilder: Gedichte drücken Stimmungen oft in sprachlichen Bildern aus. Meist sind das
Vergleiche (rund wie der Mond) oder Metaphern (= ein Vergleich ohne wie, z. B.: Tischbein).
1 Welche Gedichte in 1 c sind gereimt, welche nicht? Wie ist das Reimschema?
2 Welche sprachlichen Bilder werden in 1 c im Gedicht 2 verwendet?
b Was könnte/sollte/müsste man bei Eifersucht tun? Sammelt Situationen und Ideen.
So geht’s:
Tagebucheintragungen schreiben
Tagebucheintragungen sind meist sehr persönliche Texte. Man schreibt auf, was man denkt und
fühlt. Wenn du eine Tagebucheintragung einer anderen Person schreiben sollst, musst du dich
zuerst sehr gut in diese Person hineinversetzen. Überlege, wie diese Person sich fühlt.
c Wähl oder denk dir eine Situation aus und schreib eine Tagebucheintragung.
Liebe: Ein Junge traut sich nicht, ein Mädchen, das ihm gefällt, anzusprechen. – Ein Mädchen hat
ein Liebesgedicht von jemandem bekommen, weiß aber nicht, von wem ...
Eifersucht: Die beste Freundin/Der beste Freund ist verliebt und hat keine Zeit mehr für
gemeinsame Aktivitäten. – Du warst im Sportverein immer der Liebling des Trainers, jetzt hat er
einen anderen Favoriten. – Deine Freundin bekommt eine Einladung zu einer Party, du nicht ...
d Finde den Text deines Lieblingsliebesliedes heraus und lies ihn. Versetze dich in das
lyrische Ich oder eine Person, die im Lied vorkommt, und schreib eine Tagebucheintragung.
K U R Z & Willkommen und Abschied ist eines der berühmtesten Gedichte von Johann Wolfgang von
B Ü N D I G Goethe (1749–1832). Er schrieb es mit 22 Jahren, als er selbst sehr verliebt war.
D as war eine Nacht! Das Licht an meinem Fahrrad funktionierte nicht. Wäre nicht
2
der Mond hinter den Wolken hervorgekommen, hätte man gar nichts gesehen. Wenn
mich Silvi nicht angerufen hätte, wäre ich zu Hause geblieben. Doch sie wollte mich
unbedingt noch sehen.
d Schreib zu Text 2 aus 5 c eine Tagebucheintragung aus der Sicht des Mädchens.
a Liebe oder Eifersucht? Zu welchem Gefühl passen die Äußerungen? Notiere L oder E .
Finde passende Situationen für die Äußerungen.
1 „Ich würde dich gerne wiedersehen.“
2 „Würdest du mich heiraten?“
3 „Du solltest es ihm mit gleicher Münze heimzahlen.“
4 „Wenn sie nicht so hübsch wäre, könnten wir vielleicht sogar Freundinnen werden.“
5 „Wenn ich du wäre, würde ich ihr keine schönen Augen machen.“
6 „Sie müsste zu Hause sein, ist es aber nicht!“
Konjunktiv II (Wiederholung)
Den Konjunktiv II verwendet man vor allem für:
1 Wünsche Ich würde dich gerne sehen.
2 Vorschläge oder Ratschläge Du solltest sie fragen. An deiner Stelle würde ich ...
3 Höfliche Fragen oder Bitten Könntest du kommen?
4 Irreale Situationen Wenn ich ein Vöglein wär’, flög’ ich zu dir.
5 Vermutungen Das könnte Mario sein!
c Formuliert mit den Satzanfängen originelle Sätze. Überlegt euch eine Gesprächssituation
dazu. Lest eure Sätze vor. Die anderen versuchen, die Gesprächssituation zu erraten.
Du solltest ... An Ihrer Stelle würde ich ... Könnten Sie bitte ...? Wenn ich Zeit hätte, ...
Ich würde sooooo gerne ... Würdest du ...?
a Lies noch einmal das Gedicht Willkommen und Abschied in 5 a (S. 74).
Beantworte die Fragen.
1 Wie viele Verse und Strophen hat das Gedicht? 3 Welche Reimform verwendet Goethe?
2 Um welche Themen geht es in den 4 Welche sprachlichen Bilder drücken
einzelnen Strophen? welche Stimmungen aus?
b Lies die Gedichte und schreib mit Hilfe der Anleitungen ähnliche Gedichte.
Anleitung: Schreib auf, was du schon lange gerne tun würdest. Schreib auch auf, warum du dir deine
Wünsche nicht erfüllst. Wähl einen Wunsch und schreib ein Gedicht wie oben.
Anleitung: Sammle originelle Farben, Geräusche, Gerüche, Tiere und Speisen. Denk an jemanden, den
du sehr magst oder an jemanden, den du nicht ausstehen kannst. Schreib ein Gedicht.
c Wähl ein Gedicht und notiere Kommentare und Fragen wie in 5 a (S. 74). Sprecht darüber.
b Schreib einen Tagebucheintrag zum Thema Liebe oder Eifersucht. Der Eintrag soll aus der
Perspektive einer Person geschrieben werden, die von diesen Gefühlen nicht direkt betroffen
ist, sondern sie bei einer anderen Person beobachtet und kommentiert.
a Ergänze die abgeleiteten Wörter. Zu welcher bekannten Liebesgeschichte passt der Text?
1 2
Ich kann nicht schlafen. Ihr (blicken), ihre Augen, ihr Mund! Ich bin
3
(Liebe). Warum haben wir uns auf dem Ball erst so spät (treffen)? Es war kurz
4 5
vor nacht (Mitte), als ich sie zum (tanzen) aufgefordert habe.
6 7
Ich (Gefühl) es: Sie ist es! Doch dann (schlagen) die Glocke zwölf,
8 9 10
und sie (laufen) davon, ohne (klar), ohne (grüßen).
11 12
Nichts (halten) sie auf. Ich laufe ihr nach, hinaus in die (kalt).
13
Doch sie ist schneller. Das einzige, was mir geblieben ist, ist ein (Schuhe) von ihr.
Das Stammprinzip
Verwandte Wörter haben den gleichen Wortstamm. Wenn du bei der Rechtschreibung nicht sicher bist,
denk an Wörter mit dem gleichen Stamm. So findest du oft die richtige Schreibung.
Anbli – blicken fü lbar – fühlen
Besonders hilfreich ist das Stammprinzip bei der Schreibung von e/ä oder eu/äu. Wörter mit ä/äu
kannst du nämlich meist von Wörtern mit a oder au ableiten.
Erkl rung – klar
Manche Wörter mit ä/äu kannst du leider nicht ableiten. Die musst du lernen, zum Beispiel:
ä-Wörter: Bär, Käfer, Käfig, Känguru, Kapitän, sämtlich, träge, Gerät, zäh, Käse, Kuriosität, Lärm,
Mädchen, mähen, Mähne, Märchen, März, Präsident, Säge
äu-Wörter: Säule, sich räuspern
b Ergänze nicht ableitbare Wörter aus dem Kasten in 9 a oder leite von den „Klammerwörtern“
ein passendes Wort ab. Welche zwei Sätze haben nichts mit dem Thema Liebe zu tun?
1 Er denkt nicht nur , er denkt stündlich an sie. (Tag)
2 Sie war im siebten Himmel, nie würde ihr zu Mark abkühlen. (verhalten)
3 Am liebsten aß er mittags ein Sandwich mit Wurst und .
4 War es , ihn zu lieben? Nein! Sie wusste, dass ihre Freunde, die sie warnen wollten,
sich . (Gefahr, Tausch)
5 Er die Tage, die Stunden und die Minuten, bis er sie wiedersehen durfte. (Zahl)
6 Der steuert das Schiff sicher durch den Sturm.
7 Es war , dass er nicht bei ihr sein konnte, aber es war schwer
. (Verstand, stand, ertragen)
8 Sie fühlten sich wie der Prinz und die Prinzessin am glücklichen Ende eines .
9 Sie wussten, was der andere auf der Speisekarte würde, sie kannten sich in- und
auswendig. (Wahl)
10 Er hatte auf sie gewartet, obwohl sie zwei Stunden zu spät kam. (Tatsache)
Ich habe manchmal Angst, dass ... Ich bin entspannt, wenn ...
K U R Z & Kurzgeschichten. Herbert Malechas Text Die Probe ist eine moderne Kurzgeschichte.
B Ü N D I G Kurzgeschichten zeigen Menschen in alltäglichen Situationen. Im Gegensatz zu Erzählungen
steigen Kurzgeschichten ohne Einleitung direkt ins Geschehen ein. Es gibt keine direkten Hinweise
auf die Vorgeschichte und die genaueren Umstände (z. B. W-Fragen). Die Personen werden nicht genau
beschrieben. Es gibt keine Zeitsprünge und keine Vor- oder Rückblenden. Oft endet die Kurzgeschichte
mit einer überraschenden Pointe und einem offenen Schluss.
1 Welche Bedeutung könnte der Titel Die Probe für den Inhalt der Geschichte haben?
2 Was passiert am Beginn der Geschichte?
3 Wie fühlt sich Redluff?
4 Was erfahren wir über seine Situation?
5 Ist die Situation auf der Straße angenehm oder unangenehm für Redluff? Unterstreiche Stellen
im Text, die das zeigen.
6 Was könnte vor drei Monaten geschehen sein?
Die Autos auf der Straße waren zu einer langen Kette aufgefahren. Nur stockend
schoben sie sich vorwärts. Menschen gingen an ihm vorbei, kamen ihm entgegen; er
achtete darauf, dass sie ihn nicht streiften. Einem Platzregen von Gesichtern war er
20 ausgesetzt, fahle2 Ovale, die sich mit dem wechselnden Reklamelicht verfärbten.
Redluff strengte sich an, den Schritt der vielen anzunehmen, mitzuschwimmen in
dem Strom. Stimmen, abgerissene Gesprächsfetzen schlugen an sein Ohr, jemand
lachte. Für eine Sekunde haftete sein Blick an dem Gesicht einer Frau, ihr offener,
bemalter Mund sah schwarzgerändert aus. Die Autos fuhren jetzt an, ihre Motoren
25 summten auf. Eine Straßenbahn schrammte vorbei. Und wieder Menschen, Men-
schen, ein Strom flutender Gesichter, Sprechen und hundertfache Schritte.
Redluff fuhr unwillkürlich3 mit der Hand an seinen Kragen. An seinem Hals merkte
er, dass seine Finger kalt und schweißig waren. Wovor hab ich denn eigentlich Angst,
verdammte Einbildung, wer soll mich denn schon erkennen in dieser Menge, sagte er
30 sich. Aber er spürte nur zu genau, dass er in ihr nicht eintauchen konnte, dass er wie
ein Kork auf dem Wasser tanzte, abgestoßen und weitergetrieben. Ihn fror plötzlich.
Nichts wie verdammte Einbildung, sagte er sich wieder. Vor drei Monaten war das ja
noch anders, da stand sein Name schwarz auf rotem Papier auf jeder Anschlagsäule4
zu lesen, Jens Redluff. [...] Der Name stand damals fett in den Schlagzeilen der Blätter,
35 wurde dann klein und kleiner, rutschte in die letzten Spalten und verschwand bald
ganz.
2 fahl = bleich, blutleer 3 unwillkürlich = ganz von selbst, ohne dass man es will
4 Anschlagsäule = Säule für Plakate
7 Wohin geht Redluff?
8 Unterstreiche Stellen im Text, die die Atmosphäre dieses Ortes beschreiben.
9 Unterstreiche Stellen im Text, die zeigen, wie sich Redluff fühlt.
Redluff war jetzt in eine Seitenstraße abgebogen, der Menschenstrom wurde dünner,
noch ein paar Abbiegungen, und die Rinnsale lösten sich auf, zerfielen in einzelne
Gestalten, einzelne Schritte. Hier war es dunkler. Er konnte den Kragen öffnen und
40 die Krawatte nachlassen. Der Wind brachte einen brackigen Lufthauch vom Hafen
her. Ihn fröstelte. Ein breites Lichtband fiel quer vor ihm über die Straße, jemand
kam aus dem kleinen Lokal, mit ihm ein Dunst nach Bier, Qualm und Essen. Redluff
ging hinein. Die kleine, als Café aufgetakelte5 Kneipe war fast leer, ein paar Soldaten
saßen herum, grelle Damen in ihrer Gesellschaft. Auf den kleinen Tischen standen
45 Lämpchen mit pathetisch6 roten Schirmen. Ein Musikautomat begann aus der Ecke zu
hämmern. Hinter der Theke lehnte ein dicker Bursche mit bloßen Armen. Er schaute
nur flüchtig auf. „Konjak, doppelt“, sagte Redluff zu dem Kellner. Er merkte, dass er
seinen Hut noch in der Hand hielt und legte ihn auf den leeren Stuhl neben sich. Er
steckte sich eine Zigarette an, die ersten tiefen Züge machten ihn leicht benommen.
50 Schön warm war es hier, er streckte seine Füße lang aus. Die Musik hatte gewechselt.
Über gezogen jaulenden Gitarretönen hörte er halblautes Sprechen, ein spitzes Lachen
vom Nachbartisch. Gut saß es sich hier.
Der Dicke hinter der Theke drehte jetzt seinen Kopf nach der Tür. Draußen fiel eine
Wagentür schlagend zu. Gleich darauf kamen zwei Männer herein, klein und stockig
55 der eine davon. Er blieb in der Mitte stehen, der andere, im langen Ledermantel,
steuerte auf den Nachbartisch zu. Keiner von beiden nahm seinen Hut ab. Redluff
versuchte hinüberzuschielen, es durchfuhr ihn. Er sah, wie der Große sich über den
Tisch beugte, kurz etwas Blinkendes in der Hand hielt. [...]
Redluff klammerte sich mit der einen Hand an die Tischkante. Er sah, wie die Finger
60 nägel sich entfärbten. Der rauchige Raum schien ganz leicht zu schwanken, ganz
leicht. Ihm war, als müsste er auf dem sich neigenden Boden jetzt langsam samt Tisch
und Stuhl auf die andere Seite rutschen. Der Große hatte seine Runde beendet und
ging auf den anderen zu, der immer noch mitten im Raum stand, die Hände in den
Manteltaschen. Redluff sah, wie er zu dem Großen etwas sagte. Er konnte es nicht
65 verstehen. Dann kam er geradewegs auf ihn zu.
„Sie entschuldigen“, sagte er, „Ihren Ausweis, bitte!“ Redluff schaute erst gar nicht auf
das runde Metall in seiner Hand. Er drückte seine Zigarette aus und war plötzlich
völlig ruhig. Er wusste es selbst nicht, was ihn mit einmal so ruhig machte, aber seine
Hand, die in die Innentasche seines Jacketts fuhr, fühlte den Stoff nicht, den sie be
70 rührte, sie war wie von Holz. Der Mann blätterte langsam in dem Pass, hob ihn besser
in das Licht. Redluff sah die Falten auf der gerunzelten Stirn, eins, zwei, drei. Der
Mann gab ihm den Pass zurück. „Danke, Herr Wolters“, sagte er. Aus seiner unnatür
lichen Ruhe heraus hörte Redluff sich selber sprechen. „Das hat man gern, so kontrol
liert werden wie“, er zögerte etwas, „ein Verbrecher!“ Seine Stimme stand spröde7 im
75 Raum. Er hatte doch gar nicht so laut gesprochen. „Man sieht manchmal jemandem
ähnlich“, sagte der Mann, grinste, als hätte er einen feinen Witz gemacht. „Feuer?“
Er fingerte eine halbe Zigarre aus der Manteltasche. Redluff schob seine Hand mit
dem brennenden Streichholz längs der Tischkante ihm entgegen. Die beiden gingen.
Redluff lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Die Spannung in ihm zerbröckelte, die
80 eisige Ruhe schmolz. Er hätte jubeln können. Das war es, das war die Probe, und er
hatte sie bestanden. Triumphierend setzte der Musikautomat wieder ein.
„He, Sie vergessen Ihren Hut“, sagte der Dicke hinter der Theke. Draußen atmete er
tief, seine Schritte schwangen weit aus, am liebsten hätte er gesungen.
b Wie geht die Geschichte wohl weiter? Sammelt Ideen. Hört dann das Ende.
4-10
c Hör das Ende noch einmal. Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
4-10
1 Redluff geht durch ruhige Nebenstraßen. richtig falsch
2 Eine Frau berührt Redluff. Sie denkt, dass er jemand anders ist. richtig falsch
3 Redluff geht zum Supermarkt / zu einer Ausstellungshalle / zu einer Tanzschule.
4 Er wird aufgehalten, weil er erkannt wird / ein Geschenk bekommt / keine Eintrittskarte hat.
5 Die Polizisten kommen auf Redluff zu, weil ...
6 Inwiefern entspricht Die Probe der Definition einer Kurzgeschichte (s. kurz und bündig, S. 78)?
1 Unterstreiche den Konjunktiv II in dem Ausschnitt aus Die Probe und markiere Ja/Nein ✓ .
„Man sieht manchmal jemandem ähnlich“, sagte der Mann, grinste, als hätte er einen
feinen Witz gemacht. [...] Redluff lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Er hätte jubeln
können. Draußen atmete er tief, am liebsten hätte er gesungen.
2 Findet möglichst viele Fragen mit Konjunktiv II zu Die Probe und beantwortet sie.
Was wäre passiert, wenn Redluff angefahren worden wäre? Was wäre passiert, wenn ... ?
4 Kurzgeschichten schreiben
a Welcher Textanfang gehört eher zu einer Erzählung E , welcher eher zu einer Kurz-
geschichte K ? Warum?
Harald Müllner war gerne Briefträger. Er liebte es, jeden Tag mit seinem Fahrrad die Post
auszutragen. Es gab nur ein Problem: Er hatte Angst vor Hunden. Das war nicht immer
so gewesen. Als Kind hatte er immer die Ferien bei seinen Großeltern und deren Hund
auf dem Bauernhof verbracht. Harald liebte „Bello“ heiß. Schuld an seiner Hundephobie
war der Nachbarshund. Und das kam so: ...
Warum nur hob er sich die Gartenstraße immer für den Schluss seiner Runde auf? Harald Müllner
ärgerte sich über sich selbst. Die Dorfbewohner, die einen Hund hatten, hatten ihre Briefkästen
an der Grundstücksgrenze aufgestellt, so dass er zum Einwerfen der Post nicht an den Kläffern
vorbeimusste. Die Sonnleitners hatten ihren Briefkasten aber direkt neben ihrer Haustür
angebracht. Schon vor dem Haus hörte er das wütende Bellen ihres Hannibal. Wie konnte man
einen Hund nur Hannibal nennen? ...
c Wähl eine Situation und schreib den Anfang einer Kurzgeschichte. Wie würde deine
Geschichte weitergehen? Verfasse einen Schreibplan.
• Marianne hat ihr Bioheft in der Schule vergessen und kann nicht für den morgigen Test lernen.
• Silvia fürchtet sich wahnsinnig vor Spinnen. Unter ihrem Bett hat eine Spinne ihr Netz gesponnen.
• Mario hat gewettet, dass er Bungeejumping probiert. Er steht auf einer Brücke.
ÜB: S. 33, 2a–c; S. 34, 2d, 3a–c Cyber Homework 15 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 81
vertiefen und festigen
5 Gefühle beschreiben und darüber sprechen
a Hör das Interview zum Thema Angst und markiere die richtigen Wörter.
4-11 1 Angst ist ein unnötiges / gefährliches / lebenswichtiges Gefühl.
2 Bei Angst wird der Körper sehr aktiv / ruhig / schwach.
3 Die Angstreaktion des Körpers ist heutzutage immer / oft nicht / nie sinnvoll.
4 Wenn wir Angst haben, können wir besser / nicht klar / schneller denken.
5 Man sollte Situationen, die Angst machen, vermeiden / suchen / verhindern.
6 Bei Angst sollte man schnell / langsam / oft atmen.
7 Es hilft oft / selten / kaum, sich selbst Mut zu machen.
8
Wenn man Angst vor einem Referat hat, sollte man alles / den Anfang / das Ende auswendig
lernen.
b Zeichnet eine Tabelle. Sammelt Situationen, die Angst machen, und Vorschläge, wie man
diese Angst bekämpfen kann.
Situationen Vorschläge
im Dunkeln nach Hause gehen ein Lied pfeifen, ...
Der Sprung
„Und jetzt den Zehner ... Chris, du schaffst suchte mit jedem Streit, die hatte er damals
das!“ Das hatte er befürchtet. Springen war 25 gar nicht ernstgenommen. Und jetzt war sie
überhaupt nicht seins. Er bewunderte Julian, auch nicht mehr im Schwimmverein. Er
der einen Kopfsprung nach dem anderen hatte sie letztes Wochenende vor dem Boja-
5 elegant ins Wasser setzte. Julian stand jetzt ngles gesehen, mit drei älteren Typen, rau-
hinter ihm. „Komm schon Chris, ich spring chend. Sie hatte so getan, als ob sie ihn nicht
vor dir.“ Was sollte das bringen? Das würde 30 bemerken würde.
es auch nicht einfacher machen. Aber Julian Vielleicht hatte sie ja Recht mit dem Angst-
war sein Freund, und er konnte jetzt keinen hasen. Er hatte das Gefühl, dass er beim
10 Rückzieher machen. Offenbar erwarteten Springen keine Kontrolle über seinen Körper
alle, dass er vom Zehner sprang. „Das war hatte, und das machte ihm Angst. Beim
echt super, Chris!“ Er konnte sich nicht 35 Schwimmen war das anders. Da wusste er,
erinnern, dass er schon vom Fünfer und vom was er tun musste, um schnell zu sein. Aber
Siebener gesprungen war, aber Sabrina tat schon der Startsprung war ein Problem.
15 so, als ob das für ihn überhaupt kein Prob- Entweder tauchte er zu flach oder zu steil
lem gewesen wäre. ins Wasser.
Wie war er überhaupt hierhergekommen? 40 „Zeig mir noch einmal deinen Rück-
Wenn die anderen nach dem Schwimmtrai- wärts-Abfaller vom Dreier, der sieht echt
ning noch zum Sprungturm liefen, war er cool aus.“ „Nein, nein, wir gehen weiter
20 meist schon in der Umkleidekabine. Das rauf“, grinste Julian. Natürlich hatte er das
Springen hatte ihn nie interessiert. War er Ablenkungsmanöver bemerkt. Jetzt waren
zu feige dazu? Susanne hatte ihn einmal 45 sie schon beim Fünfer. Von unten hatte das
einen Angsthasen genannt. Aber Susanne alles viel niedriger ausgesehen. Von hier soll
er wirklich gesprungen sein? Er konnte es gewesen sein. Sabrina grinste. Es war kein
nicht glauben. Sieben Meter waren hoch, 75 fester Stoß, aber er brachte ihn aus dem
sehr hoch. Und dann musste man seine Gleichgewicht. Er konnte sich nicht mehr
50 eigene Körpergröße dazurechnen, man halten und dann war er in der Luft. Jetzt
sprang eigentlich von achteinhalb Metern. musste er den Sprung kontrollieren, gerade
Er hatte jetzt ein ungutes Gefühl in der ins Wasser eintauchen. Doch wie sollte das
Magengegend und musste sich zwingen, 80 gehen? Er drehte sich und wusste nicht
langsam und tief zu atmen. Nur keine Panik! mehr, wo oben und unten war. Jetzt sah er
55 Er sah hinter sich. Zurück konnte er nicht die Plattform von unten, Julian und Sabrina
mehr, hinter ihm war Sabrina. Konnte er standen dort oben und lachten laut und
nicht einfach sagen, dass er unten etwas schrill. „Ihr seid doch meine Freunde!“,
vergessen hatte? Doch was nur? Jetzt bekam 85 wollte er rufen, doch er brachte keinen Ton
er wirklich die Panik. Er stand auf der heraus. Eigentlich hätte er schon längst auf
60 obersten Plattform. Unter ihm war das das Wasser aufschlagen sollen, doch der
Sprungbecken, dahinter das Schwimm Aufprall blieb aus. Es kam ihm vor, als ob er
becken. Von hier oben sah das alles sehr, immer schneller und schneller nach unten
sehr klein aus. Da sollte er jetzt hinunter? 90 stürzte. Was war da los? Er versuchte, sich in
„Muss ich wirklich ...?“ Seine Stimme klang der Luft zu drehen. „Nimm zum Steuern den
65 schrill. „Nein, ich will nicht!“ Es war ihm Kopf nach unten, Chris.“ Wie aus der Ferne
jetzt völlig egal, ob er sich lächerlich machte. hörte er die Stimme seines Trainers. Er
Er sprang sicher nicht. „Gib mir die Hand, drehte sich und zog den Kopf an die Brust.
ich spring mit dir.“ Sabrina stand neben ihm. 95 Jetzt konnte er nach unten sehen, doch da
Er ließ sich von ihr zum Rand der Plattform war kein Wasser ... Da war nur ein großes,
70 ziehen. schwarzes Loch, in das er hineinstürzte.
„Nein, nein! Spring nur allein. Ich spring Er wurde schneller und schneller, sein Herz
nach dir ...“, hörte er sich sagen. Da spürte er raste. Er schrie auf. „Chris!“, hörte er eine
den Stoß von hinten. Das musste Julian 100 Stimme, „Chris, wach auf ...“
a Lest die Kurzgeschichte Der Sprung in 6 a (S. 82/83) noch einmal. Chris hat alles nur
geträumt. Was wäre in Wirklichkeit geschehen? Schreibt in fünf Minuten möglichst viele
Sätze und vergleicht.
Er wäre in Wirklichkeit nie zum Sprungturm gegangen. Seine Freunde ...
b Denk an fünf Situationen, die wichtige Folgen in deinem Leben hatten. Schreib dazu die
Anfänge von wenn-Sätzen auf ein Blatt Papier. Tauscht dann eure Satzanfänge aus und
versucht, das Ende der Sätze zu erraten.
Wenn mein Bruder mich nicht zum Training mitgenommen hätte, ...
c Such die Sätze 1–3 in der Kurzgeschichte in 6 a (S. 82/83). Wer ist sie, wer ist er? Ergänze.
1 Sie tat, als ob es für ihn kein Problem gewesen wäre. ➞ Es war für ihn ein / kein Problem.
2 Sie hatte so getan, als ob sie ihn nicht bemerken würde. ➞ Sie hat ihn bemerkt / nicht bemerkt.
3
Es kam ihm vor, als ob er immer schneller nach unten stürzen würde. ➞ Er ist immer schneller /
nicht immer schneller gestürzt.
d Im Traum ist alles anders. Schreib Sätze im Indikativ auf ein Blatt Papier. Tausche dann
deine Sätze mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Er oder sie schreibt irreale Vergleichs-
sätze dazu.
8 Kurzgeschichten schreiben
a Ergänze die Regel mit den richtigen Ausdrücken. Vervollständige dann die Wörter im Text.
Lange Vokale
Vokale werden kurz oder lang ausgesprochen. Manchmal zeigt dir die Rechtschreibung, dass ein Vokal
lang gesprochen wird. Die Längenzeichen in der Rechtschreibung sind:
1 2 3
Achtung: In vielen Wörtern wird der lange Vokal aber nicht durch die Rechtschreibung angezeigt.
Die Wörter mit langem Vokal ohne Längenzeichen musst du dir deshalb gut einprägen.
Ein Albtraum
1 2 3
Sabrina wusste, dass s träumte. Das M r unter ihr war r t, die Wolken über ihr waren
4 5 6
gr n und sie selbst konnte fl gen. Es war ein wunderbares Gef l, doch irgendwann
7
würde sie aufwachen, so sch n ihr Traum auch war. … Rrring … rrring … da war er schon, der
8 9
Wecker. Es dauerte etwas, bis sie aufgestanden und angez gen war. Doch dann st g
10 11
sie die Treppen hinunter und freute sich auf re Familie und das gemeinsame Fr stück.
12 13
Warum war es nur so r ig im Haus? Die Kaff maschine hörte man sonst bis in ihr
14
Schl fzimmer. Seltsamerweise schwankte die Treppe etwas, und sie musste sich am Geländer
15 16
festhalten. V lleicht war das aber auch nur ihr Kreislauf, der ihr einen Streich sp lte.
17 18 19
Als sie die W nküche betr t, s sie, dass die Vorhänge noch zugezogen waren.
20
Offenbar war sie die Erste. Sie zog die beiden Stoffb nen zur Seite. Da erstarrte sie. Vor ihr
war Wasser, so weit das Auge reichte. Jetzt konnte sie sich auch das Schwanken erklären.
21 22 23
Ihr Haus schwamm auf dem M r oder zumindest auf einem r sigen S . Panik erfasste
24 25 26
sie. Im Erdgeschoß war offenbar n mand. Sie l f die Treppe hinauf und s im Schlaf-
27 28 29
zimmer nach. Alle Zimmer waren l r. Ihr Herz r ste. Sie begann laut zu r fen. …
30 31
„Alles gut, alles gut ... Das war nur ein b ser Traum.“ Eine Hand strich ihr ber igend über
32
die Stirn, und im Hintergrund hörte sie die Kaff maschine.
b Zeichne die Tabelle in dein Heft und trag die Lückenwörter aus dem Text ein.
c Findet zu den Wörtern aus dem Text möglichst viele abgeleitete Wörter.
c Welche Erklärungen aus 1 b hast du dir gemerkt? Sammle mit deinem Nachbarn/
deiner Nachbarin.
d Wann bist du traurig, wann bist du glücklich? Schreib Sätze in dein Heft.
Ich bin glücklich, wenn ... Ich bin traurig, wenn ...
a Lest die Texte. In welchem Monolog geht es um Trauer, in welchem um Glück? Schreib T
oder G . Welche Redewendungen aus 1 a passen am besten zu den Monologen?
K U R Z & Innerer Monolog. In einem Dialog sprechen zwei Personen miteinander. Ein Monolog ist ein
B Ü N D I G Selbstgespräch. Im Theater werden Monologe oft eingesetzt, um das Publikum an den
Gefühlen und Gedanken einer Person auf der Bühne teilhaben zu lassen. Der Schauspieler oder
die Schauspielerin spricht dann auf der Bühne mit sich selbst. In einer Erzählung werden manchmal
die Gedanken einer Figur direkt wiedergegeben. Man spricht dann von einem inneren Monolog.
Jetzt starren sie mich alle an. Das hätten sie nicht gedacht. Wie das gekracht hat, als das Ding
gegen die Tafel geflogen ist! Jetzt stehen sie da wie die begossenen Pudel. Klar ist es kaputt.
Geschieht ihnen ganz recht – immer wieder dasselbe, immer gehen sie auf mich los. „Warum
kannst du nicht den Mund halten?“ „Halt dich doch endlich zurück!“ „Wegen dir wird die
5 Bio-Exkursion abgesagt.“ So ein Blödsinn! Die Wanek wollte die Exkursion wahrscheinlich
sowieso nie machen. Außerdem ist sie launisch, da weiß man nie, vielleicht fahren wir ja
doch. Ich kann mich halt nicht zurückhalten. War doch aufgelegt. Nur wegen der paar Recht
schreibfehler im Bioheft keift sie mich an. „Hast du noch nie etwas von Rechtschreibung
86 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
3. Starke Gefühle C
gehört?“ Frechheit! Wir mögen uns halt nicht, die Wanek und ich. Außerdem ist Bio doch
10 nicht Deutsch! Meine Antwort war super. Auf so etwas muss man erst kommen. „Nein, ich
bin Linkshänder!“ War doch witzig, zumindest haben alle gelacht. Ich kann ja auch nichts
dafür, dass sie so ausflippt ... Ich halte es nicht aus, wenn alle auf mich losgehen. Sogar der
Gerald! Mein Freund will der sein! Jetzt stehen sie da, geschieht ihnen recht! Das Ding sieht
ziemlich hinüber aus. Die Tafel hat auch etwas abgekriegt. Alle sind still. Das habt ihr jetzt
15 davon! ... Mal sehen, was man damit noch anfangen kann. Das Display ist total kaputt, ...
verbogen ist es auch. Gar nichts geht mehr. Mein ganzes Taschengeld steckt in dem Handy!
Es war soooo super, ... Alle meine Spiele sind so toll darauf gelaufen, und ich hab es erst eine
Woche. Alles kaputt! Das darf doch nicht wahr sein. Nur nicht zu weinen anfangen, nur jetzt
nicht weinen! Irgendetwas drückt da auf meine Brust. Was habe ich denn verschluckt? ...
20 Das ist so unfair, nur wegen der Wanek und wegen euch! ... Cool bleiben, jetzt ganz cool
bleiben .... Die starren mich noch immer an ... Ach wär ich doch nicht so ausgerastet, alles
nur wegen euch ... Lasst mich in Ruhe ... Mein Handy! ...
Wo ist die Tasche? Das gibt’s doch nicht! Die war doch hinter mir auf meinem Roller. Nur
nicht panisch werden! ... Da vorne kann ich stehenbleiben ... Blinken und rechts ran ... Sie ist
weg! Hätte ich sie doch ins Helmfach gelegt! Weil immer alles so schnell gehen muss ... Jetzt
ist sie weg, mit dem USB-Stick! So kann ich nicht zur Redaktionssitzung ... Auf dem Stick
5 sind alle Artikel drauf! Egon hat noch gesagt, ich soll alles sichern ... Ja, ja ... Und jetzt ist
nichts gesichert! ... Wenn der Stick weg ist, ist die ganze Ausgabe beim Teufel, nicht zum
Ausdenken ... Ich muss zurückfahren, vielleicht liegt sie irgendwo im Straßengraben ... Sooo
jetzt ganz langsam ... Warum hupst du so blöd? Kannst eh überholen ... Da ist was Rotes,
vielleicht ... Nein, eine Plastikflasche. Alles umsonst. Ich muss zur Sitzung. Was sag ich ihnen
10 bloß? ... Margot wird einen Anfall kriegen ... Wenn die Zeitschrift morgen nicht erscheint,
können wir unser Projekt gleich vergessen ... Vor dem Fünfzehnten muss sie fertig sein! Heute
ist der Dreizehnte. Alles noch einmal schreiben geht sicher nicht. So, hier die Stiegen rauf ...
Und wenn ich nach Hause fahre und mich tot stelle? ... Noch kann ich umdrehen ....
Oh „Hallo Marion“ ... Jetzt ist es zu spät, da muss ich irgendwie durch ... Warum grinst denn
15 die Silvia so? ... Das ist doch ... Das gibt’s nicht ... Wahnsinn! Meine Tasche ... Wie kommt die
denn da her? ... Im Straßengraben hat sie sie gefunden, auf dem Weg hierher. Ob ich immer
so umgehe mit ihren Texten? ... Kann sie sich sparen, den Kommentar. Aber egal, die Tasche
ist da, das Projekt gerettet ... Wahnsinn, ... Soll ich laut jubeln? Soll ich Silvia umarmen? ...
Ich war schon lange nicht so happy!
b Wählt jeweils einen Monolog aus 2 a und beantwortet die Fragen. Vergleicht eure Antworten.
1 Was passiert? Beschreibe die Situation und die Reaktion der beteiligten Personen.
2 Wie fühlt sich die Person anfangs und am Ende? Unterstreiche Textstellen, die das zeigen.
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 87
3 Zusammengesetzte Sätze
a Lies den Text. Wann macht Geld glücklich, wann nicht? Schreib Sätze in dein Heft.
Die Frage, ob Geld glücklich macht, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Regelmäßig
wird weltweit erhoben, wie glücklich die Einwohner/innen unterschiedlicher Länder sind.
Oft sind die Ergebnisse anders, als man erwartet hätte. Wer in einem reichen Land lebt, ist
zum Beispiel oft unglücklicher als ein Bewohner oder eine Bewohnerin eines armen Landes.
Allerdings konnte man auch zeigen, dass Geld glücklich machen kann, wenn man nur ganz
wenig davon hat. Dann ist Geld wichtig, weil es den Menschen Sorgen und Stress im Alltag
nimmt.
„Je mehr auf meinem Konto liegt, desto glücklicher bin ich.“ Obwohl viele Menschen an
diesen Grundsatz glauben, stimmt er nicht. Ab einer gewissen Schwelle bringt mehr Geld
nicht mehr Lebensglück, denn man gewöhnt sich zu schnell daran. Nachdem das luxuriöse
Leben Alltag geworden ist, gibt man sich kaum mit etwas weniger zufrieden.
Viele Menschen rackern sich ab, damit sie mehr verdienen als ihre Kollegen und Kollegin-
nen. Und sie haben Recht: Solange man im Vergleich zu anderen mehr verdient, fühlt man
sich besser.
Geld macht glücklich, wenn ... Geld macht nicht glücklich, wenn ...
b Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.
1
Zeichne im Text in 3 a alle Satzgrenzen ein und bestimme die Subjekte
und Prädikate. Unterstreiche die Personalform rot.
2
Bestimme Hauptsätze (HS) und Gliedsätze (GS).
Kreise in den Gliedsätzen die Einleitewörter ein. Bestimme die Gliedsätze.
3 Markiere alle Konjunktionen. Wie viele davon sind zweigliedrig?
HS (Teil 1) GS (Attributsatz) HS (Teil 2)
Die Frage /, ob Geld glücklich macht, / ist gar nicht so einfach zu beantworten.
4 Trivialliteratur – Heftromane
K U R Z & Trivialliteratur. Tod, Trauer und die Suche nach Glück sind auch wichtige Themen in der
B Ü N D I G Trivialliteratur. Trivialliteratur will auf einfache Art und Weise unterhalten. Sie versucht, die
Gefühle ihrer Leserschaft anzusprechen und deren Erwartungen zu erfüllen. Die Figuren sind
klischeehaft, und die Handlung folgt einem einfachen Muster. Anspruchslose Trivialliteratur gibt es in
Form von Liebes-, Arzt-, Western-, Spionage-, Grusel- oder Heimatromanen. Der Unterschied zur
„hohen“ Literatur ist manchmal aber fließend.
a Lies den Ausschnitt aus einem Heimatroman und die roten (= Leser/in 1) und grünen
(= Leser/in 2) Notizen. Wer ist ein Fan dieser Literatur, wer sieht sie kritisch? Warum?
d Schlüpf in die Rolle von Leser/in 1 (rote Notizen) oder Leser/in 2 (grüne Notizen).
Du stehst vor einem Bücherregal voller Trivialliteratur. Schreib einen inneren Monolog.
a Was bedeuten die Redewendungen? Findet zu jeder Redewendung eine passende Situation.
Findet drei weitere Redewendungen und sammelt dazu passende Situationen.
∙ Abwarten und Tee trinken ∙ Danach kräht kein Hahn. ∙ Sich die Zähne ausbeißen
∙ Alles für die Katz’ ∙ Das Gras wachsen hören ∙ Sich wie gerädert fühlen
∙ Blau machen ∙ Einen Pferdefuß haben ∙ Süßholz raspeln
∙ Auf dem Schlauch stehen ∙ Für jemanden die Kartoffeln ∙ Von etwas Wind bekommen
∙ Auf den Zahn fühlen aus dem Feuer holen ∙ Wer im Glashaus sitzt, soll
∙ Aus der Haut fahren ∙ Jedes Wort auf die Gold- nicht mit Steinen werfen.
∙ Einen Bären aufbinden waage legen ∙ Am Pranger stehen
∙ Mit den Wölfen heulen
Alle haben Angst vor dem Biotest. Nur Max behält die Ruhe. „Abwarten und Tee trinken!“,
meint er.
b Lies den Text.
90 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
3. Starke Gefühle C
d Lies den Text in 5 b . Schreib einen inneren Monolog oder eine kurze Erzählung aus der
Sicht einer dieser Personen: Herr Schröder, Margit, die Kundin.
e Wähl eine Redewendung aus 5 a . Schreib dazu einen inneren Monolog oder eine Erzählung.
6 Zusammengesetzte Sätze
zwar ... aber seitdem indem und warum wenn obwohl weil damit
7 Trivialliteratur – Heftromane
a Lies den Teaser und ordne ihn einem Genre aus dem Kasten zu.
K U R Z & Filmgenres und Teaser. Wie du weißt, kann man Filme bestimmten Genres (sprich: schore)
B Ü N D I G zuordnen. So gibt es zum Beispiel Western, Horrorfilme oder Kostümfilme. Auch in der
Trivialliteratur gibt es Genres, die denen beim Film sehr oft ähneln. Ein Teaser oder Anreißer ist ein
Bild, ein Filmausschnitt oder ein kurzer Text. Er soll dich auf das Buch oder den Film neugierig machen.
Genre:
b Schreibt weitere Teaser zu den Genres aus 7 a . Lest sie vor, die anderen raten das Genre.
c Lies den inneren Monolog einer Figur aus Kampf um Liebe oder Tod. Möchte die Figur die
Geschichte verlassen oder in der Geschichte bleiben?
So, jetzt erzählt er mir sicher wieder, dass er eine Notoperation hatte und Leben retten
musste. „Liebling, es tut mir leid, ich hatte eine Notoperation!“ Natürlich! In Wirklichkeit
war er mit dieser Karoline zusammen. Das ist alles so leicht durchschaubar! Ich soll
jetzt mit dieser Frau einen Krieg beginnen, damit der Schreiberling seine hundert
Seiten abliefern kann. Aber ohne mich. Wie dämlich mich dieser Dr. Erhart anschaut!
So einen hätte ich nie geheiratet. Ich verzieh mich einfach. Der Autor soll sich etwas
anderes einfallen lassen.
Wähl ein Genre aus 7 a und schreib einen kurzen inneren Monolog einer Figur.
d Deine Figur möchte die Geschichte verlassen, weil sie ihr zu klischeehaft ist.
e Deiner Figur gefällt die Geschichte. Sie erfüllt gerne ihre Rolle.
1. Informationen sammeln
1
Ihr sollt einen kurzen Text als Gruppe möglichst eindrucks-
voll präsentieren.
2 Wählt einen kurzen Text aus. Entscheidet euch für eine der
folgenden Textsorten:
das Thema – den Inhalt – die Handlung – die Bedeutung (Botschaft des Textes,
Absicht des Autors/der Autorin, Bedeutung für dich persönlich) – die Sprache (Dialekt,
Standardsprache, Wortwahl, …) – die Form (Reime, Rhythmus, lange/kurze Sätze, …)
2
Überlegt, wie ihr den Text vortragen wollt. Denkt dabei an folgende Fragen:
• Welche einführenden Erklärungen sind notwendig (besonders bei Textausschnitten)?
• Welche Textteile sollen im Chor, welche von Einzelsprecherinnen und -sprechern vorgetragen
werden?
• Wer spricht welche Zeilen oder Textteile?
• Wie sollen die Textteile vorgetragen werden? (laut, leise, langsam, schnell, gehetzt, gelassen,
mit Emotion, distanziert, abgehackt, flüssig, hohe Stimmen, tiefe Stimmen, …)
• Wo und wie wollt ihr euch beim Vortrag im Raum positionieren? (stehend neben- oder hinter
einander, sitzend, an verschiedenen Orten im Klassenzimmer, dem Publikum zugewandt oder
abgewandt, …)
3. Präsentieren
1
Jedes Gruppenmitglied nimmt an der Präsentation teil.
2
Bereitet Textvorlagen vor, von denen ihr gut ablesen könnt. Am besten ist es, wenn ihr euren
Textteil auswendig lernt.
3
Probt die Präsentation mehrmals.
4
Denkt beim Vortrag immer an das Publikum. Haltet Augenkontakt und sprecht deutlich und
laut genug, so dass der Text gut verstanden werden kann.
5
Diskutiert nach der Präsentation, welche zusätzliche Bedeutung euer Vortrag dem Text
gegeben hat.
Ich verstehe sie einfach nicht. Sie will nichts mehr von mir wissen. „Du hättest
sie nicht gehen lassen dürfen! An deiner Stelle würde ich sie mir wieder zurück-
holen!“ Als ob das so einfach wäre! Ich kann sie ja nicht zu ihrem Glück zwin-
gen. Aber vielleicht hilft höfliches Bitten. „Mariella, würdest du zu mir zurück-
kommen?“ Ich weiß nicht, da komme ich mir blöd vor. Aber ich bin so alleine,
vor allem abends. Wenn sie wie früher bei mir im Bett wäre, könnte ich wieder
leichter einschlafen. Ich würde sie so gerne streicheln, so wie früher. Jetzt dürfte
sie bei Jan im Bett liegen. Mariella! Am liebsten würde ich dich ... Nein, das
Wichtigste ist, dass es unserer Katze gutgeht.
a /7
Wenn ich meinen Regenponcho mitgenommen hätte, wäre ich beim Fahr- c /5
radfahren nicht nass geworden.
94 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
3. Starke Gefühle
Punkte
4 Die Straße ist nass. Es sieht so aus, .
5 Ich kann keine E-Mails empfangen. Es sieht so aus, .
6 Lisa bringt ihre DVDs zur Party mit. Das klingt so, .
1 Es sieht so aus, als ob es bald regnen würde. e /6
f Finde acht weitere Haupt- (HS ) und fünf weitere Gliedsätze (GS ).
S. 91 Markiere die Subjekte und Prädikate in den Gliedsätzen und bestimme sie:
Subjektsatz (SUS ), Objektsatz (OS ), Adverbialsatz (AS ).
g Lies die Szene aus einem Science-Fiction-Heftroman. Verbinde die Sätze mit
S. 91 der richtigen Konjunktion und schreib sie in dein Heft.
1 Petra und Klaus kamen zu der Lichtung. Das Raumschiff landete. (als/seitdem)
2 Sie versteckten sich im Dickicht. Sie wollten nicht entdeckt werden. (damit/obwohl)
3 Jetzt geschah etwas. Das war unglaublich. (ob/was)
4
Sie erzählten die Geschichte im Dorf. Man würde sie für verrückt halten. (indem/
wenn)
5 Das Raumschiff stand dort. Dort bildete sich eine dichte Gaswolke. (wo/woher)
6
Bald sah man das Raumschiff nicht mehr. Man sah die Büsche auf der Lichtung
nicht mehr. (weder ... noch/je ... desto)
7
Das Gas verdichtete sich immer mehr. Es nahm menschliche Formen an. (indem/
aber)
8
Sie hatten es miterlebt. Das Raumschiff hatte sich in einen Menschen verwandelt.
(wann/wie)
g /7
Als Petra und Klaus zu der Lichtung kamen, landete das Raumschiff.
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 95
Das Wichtigste auf einen Blick:
Gedichte verstehen –
Tagebucheintragungen,
Kurzgeschichten, innere Monologe
1 Lies das Gedicht. Inwiefern ist es ein Liebesgedicht?
3 Zwei Segel
1 Zwei Segel 2 erhellend
Die tiefblaue 2 Bucht!
Zwei Segel sich 2 schwellend
Zu ruhiger 2 Flucht!
Eine 5 Kurzgeschichte weist meist folgende Elemente auf: a Direkter Einstieg ins Geschehen, b es
geht um eine alltägliche Situation, c es wird aus der Sicht der Hauptperson erzählt, d die Hauptperson
ist ein „einfacher“ Mensch, e eine konfliktreiche Situation wird geschildert, f die Erzählweise ist
chronologisch, g die Handlung umfasst eine kurze Zeitspanne, h es gibt eine Pointe und ein offenes
Ende.
1 Ich glaube, Tim will nichts mehr von mir wissen. Ich habe ihn nur kurz von der Ferne gesehen.
Er hat mir zwar zugewinkt, hatte es dann aber eilig, mit seinen Freunden zur Sporthalle zu gehen.
Wird das noch etwas mit uns?
2 Da ist Manuela ... Hi! ... Soll ich zu ihr gehen? Nein, wir müssen zur Sporthalle. „Ja, ich komme
ja schon!“ Ich erklär’s ihr später. 3 Die haben’s vielleicht eilig. „Wartet doch!“ ... 4 Uuups, meine
Schuhbänder ...
5a Jetzt waren sie schon eine halbe Stunde gemeinsam gelaufen. Es war ein prachtvoller Tag,
und auf der Flusspromenade gab es um diese Zeit noch fast keine Spaziergänger. 5b Sie liefen
nebeneinander, im selben Rhythmus, im selben Tempo. 5c „So könnte es immer sein!“, dachte
Manuela ...
96 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 3. Starke Gefühle
Kurzgeschichten
Kurzgeschichten sind beliebt bei den Leserinnen und
Lesern. Kein Wunder, sie sind spannend, bieten
überraschende Wendungen und sind schnell gelesen.
Aufgrund ihrer Kürze werden häufig Kurzgeschich
tensammlungen veröffentlicht, für die die Geschich
ten nach bestimmten Merkmalen ausgewählt
werden, z. B. nach dem Thema oder ihrer Eignung Ulrich Winfried (Hrsg.)
für bestimmte Altersgruppen. Einige der Kurz 80 Seiten
geschichten aus diesem Modul findest du in dem Philipp Reclam jun. Verlag,
abgebildeten Sammelband. 1986
Kurzgeschichte 1: Nasen kann man so 40 haut ihr kräftig auf die Schulter und sagt: „Meine Güte,
und so sehen du bist ja eine richtig hübsche Dame geworden!“
von Ingrid Kötter „Ach was! Quatsch keinen Käse!“, sagt die junge Dame
und hält ihr Gesicht ganz dicht vor die Spiegelscheibe.
Es ist fast 20 Uhr, als Onkel Thomas aus Kanada zu „Sieh dir diese Pickel an und dann meine Nase!“
Besuch kommt. Er will sofort Irina begrüßen. 45„Pickel hatte ich in deinem Alter auch“, sagt Onkel
„Warte einen Augenblick!“, bittet die Mutter. „Irina ist Thomas. „Siehst du noch welche? Und was deine Nase
jetzt vierzehn. Das ist ein schwieriges Alter. Um 20 Uhr betrifft, tröste dich! Du bist erst vierzehn. Du und
5 ist eine Klassenfete. Mal will sie hingehen, dann wieder deine Nase, ihr wachst ja noch.“
nicht. Sie hat eine fürchterliche Laune.“ Irina reißt entsetzt die Augen auf. „Wächst noch? Meine
Irina steht in ihrem Zimmer vor dem Spiegel. In letzter 50 Nase? – – Alles! Bloß das nicht!“
Zeit steht sie oft dort. Sie betrachtet sich im Spiegel. Ihre Augen füllen sich
Mürrisch betrachtet sie ihr Gesicht von allen Seiten. mit Tränen.
10 „Diese Nase!“, flüstert sie. „Diese entsetzlich große „Na, na!“, sagt Onkel Thomas. „Ich finde deine Nase ja
Nase! Eine Nase wie Manuela müsste man haben.“ schon fast richtig, aber noch ein wenig zu klein.“
Alle Jungen in Irinas Klasse sind hinter Manuela mit der 55 „Zu klein?????“ Irina wischt sich eine Träne ab und sieht
niedlichen Stupsnase und dem albernen Gekicher her. ungläubig in den Spiegel.
Mit verbissenem Gesicht kratzt Irina an einem Pickel „Na ja“, meint Onkel Thomas. „Man kann Nasen so und
15 herum, befühlt eingehend ihre Nase und stöhnt. An so sehen. Es kommt wohl auf den Betrachter an.“
manchen Tagen ist es wie verhext. Da kommt einfach „Wie siehst du es denn?“
alles zusammen: zwei neue Pickel, davon einer mitten 60 „Also wenn du mich fragst, ich kann zum Beispiel
auf der zu großen Nase, die dadurch natürlich erst Frauen mit Stupsnasen nicht ausstehen. Kleine
recht unangenehm auffällt. Und dann noch Onkel Mädchen mit Stupsnasen, na gut. Aber Frauen mit
20 Thomas. Irina hat ihn mindestens drei Jahre nicht Stupsnasen sind für mich einfach unmöglich. Viel zu
gesehen. Onkel Thomas ist Mutters jüngster Bruder. Er niedlich. Zu puppig. Keine frauliche Ausstrahlung.
ist 23 Jahre alt, lebt in Kanada und hat die dämliche 65 Magst du etwa Stupsnasen?“
Angewohnheit, Irina bei jedem Wiedersehen „Ich? – – Nein. – – Eigentlich nicht.“ Irina strahlt ihren
hochzuheben und abzuküssen. Onkel an, fällt ihm um den Hals und küsst ihn ab. „Oh,
25 „Ich mag diese Küsserei nicht“, sagt Irina zu ihrem Onkel Thomas! Wenn du wüsstest! Du bist prima!
Spiegelbild, geht zur Zimmertür und will sie Kannst ruhig mal wieder vorbeikommen! Tschüss! Ich
abschließen. Das macht sie in letzter Zeit oft, wenn 70 muss weg. Wir haben jetzt ’ne Klassenfete.“
Besuch kommt, den sie nicht ausstehen kann.
„Sei nett zu meinem Lieblingsbruder! Er kommt extra
30 aus Kanada“, hat die Mutter gesagt.
Kurzgeschichte 2: Tod im Stadion
Irina denkt an den schlaksigen, pickeligen Jüngling
von Martin Roda Becher
und denkt: „Von mir aus kann er vom Mond kommen.“
Sie will den Schlüssel im Schloss herumdrehen. – Zu Vor ein paar Tagen bin ich dem Tod begegnet.
spät! Onkel Thomas steckt seinen Kopf zur Tür herein: Es war auf einer verlassenen Aschenbahn im
35 „Hallo, kann ich reinkommen?“ Schon ist er im Zimmer. Spätherbst. In dieser Zeit wird sie nur noch selten
Sieht echt gut aus, der Typ. Hat mächtig breite benutzt. Gelbe Blätter bedeckten den Boden, die Kälte
Schultern gekriegt. Und dann der Bart! Mensch, hat 5 verlockte nicht zur Leichtathletik. Vielleicht zieht ein
der sich verändert. Er hebt Irina nicht hoch. Er küsst sie Unentwegter einmal seine Bahn, doch auch dieser ist
nicht ab. Er sieht mit ihr zusammen in den Spiegel, froh, wenn er seine Runde hinter sich hat und den Ort
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 97
lesen und verstehen
verlassen kann, voll Genugtuung darüber, dass er zu Seitenstechen bemerkbar zu machen, der Atem ging
den Untentwegten zählt. Es ist etwas Düsteres, 65 pfeifend. Meine Angeschlagenheit musternd, rief er
10 Unheimliches an diesen verlassenen Sportstätten. mir zu: „Der Amateur hält besser durch als der
Schwimmbäder, Aschenbahnen sind so tot im Winter Professional.” Womit er auf mein intensives
wie eine Eisbahn im Sommer. Sie erinnern mich Tennistraining anspielte. Das erboste mich etwas. Ich
seltsamerweise an Friedhöfe – und die Gewissheit, forderte ihn zu einem Wettrennen über vierhundert
dass im nächsten Sommer wieder Hochbetrieb sein 70 Meter heraus. Es ging um eine Maß Bier, wie er
15 wird, spendet wenig Trost. vorschlug. Es war eine harte Runde. Dampfenden Atem
Ich weiß heute noch nicht, warum ich mich eingelassen ausstoßend wie Lokomotiven, zogen wir dahin. Ich
hatte, laufen zu gehen. Ein nicht sehr guter Bekannter, dachte oft an Aufgabe. Er gewann mit knappem
ein Student der Rechte namens Ellenberger, hatte Vorsprung. Er war härter als ich und gab das Letzte.
mich eines Tages aufgefordert, mit ihm etwas 75 Ich war auf spöttische Bemerkungen gefasst, doch
20 Freiluftsport zu treiben. Allein sei es öde, zu zweit auch er war zu sehr außer Atem, um reden zu können.
mache es Spaß. Und da mir, dem seit letztem Sommer Später zogen wir unsere Mäntel an und setzten uns auf
schon eingerosteten Tennisspieler, etwas Bewegung eine Bank, für eine kurze Verschnaufpause.
nicht schaden konnte, sagte ich zu. Den grauen Himmel und dann die Aschenbahn
Am Morgen trafen wir uns dann. Gemeinsam machten 80 betrachtend, sagte ich: „Es ist schon etwas Trostloses,
25 wir uns zum Stadion auf. so Sportanlagen an einem kalten Herbsttag.”
Er war ein etwas zum Fettansatz neigender Mensch mit Bevor er starb, sagte er noch: „Ich habe kein Bier mehr
schwarzem Kraushaar auf dem Kopf. Ein manischer in mir zum Rausschwitzen.” Ich merkte gar nicht sofort,
Witzbold, der für jede Lebenslage einen Scherz wusste dass er tot war. Dass ein Toter neben mir saß und nicht
und auch stets die „Neuesten“ kannte. Sehr beliebt – er 85 mehr Ellenberger. Er saß plötzlich schief da, kraftlos,
30 fehlte auf keinem Fest, da unterhaltsam (allein schon aufgelöst.
durch sein Aussehen) und bemerkenswert trinkfest. Ein Sekundentod, wurde ich später aufgeklärt. Ver
Als glatter Kerl wurde er bezeichnet, was im schluss der Herzarterien.
Alemannischen so viel wie lustig, nett, heißen will. Es hatte mich sehr beeindruckt. Nicht, dass ich
Dass er und ich, der im Gegensatz zu ihm ziemlich 90 Ellenberger sehr gemocht hatte, aber die Tatsache hat
35 unbeleibt und unglatt ist, nicht prächtig miteinander mir zu denken gegeben, „wie schnell es gehen kann”.
auskamen, war klar. Wahrscheinlich hatte er keinen
anderen Kumpan für spätherbstliche Leichtathletik
gefunden. Und so verfiel er dann eben auf mich.
Im Stadion angelangt, kannte ich neben dem Kurzgeschichte 3: Sonntag
40 „Neuesten“, den ich übrigens diesmal nicht besonders Von Max Bolliger
fand, bereits jeden der zu dem Kellerfest Geladenen,
„Was möchtest du?”, fragte der Vater. Daniela studierte
das nächsten Samstag stattfinden sollte (ich war nicht
die Karte und entschied sich für Riz colonial. „Gern!”,
eingeladen). Anscheinend würde in dem Keller eine
sagte der Kellner Er behandelte Daniela wie eine
ungemein glatte Bande beisammen sein. Er freute sich
Dame. […]
45 schon darauf und schilderte mir einige Scherzartikel,
5 „Wie geht es in der Schule?”, fragte der Vater.
wie Plastikspinnen und so fort, die er an diesem Abend
„Wie immer“, antwortete Daniela.
zu präsentieren gedenke und von denen er sich
„Wird es fürs Gymnasium reichen?”
umwerfend erheiternde Wirkung versprach.
„Ja, ich hoffe es.”
In einer kalten Garderobe, zu der uns ein alter Wärter
Daniela wusste genau, dass ihre Noten weder in
50 den Schlüssel unter vielen Flüchen seinerseits und
10 Mathematik noch in Französisch genügten. Dann eben
Beschwichtigungen unsererseits ausgehändigt hatte,
eine kaufmännische Lehre ... oder Arztgehilfin ... Sie
zogen wir uns um.
wollte jetzt nicht daran denken.
Auch hier erzählte Ellenberger viel. Es war, als ob er
„Für mich waren Prüfungen nie ein Problem”, sagte der
sich verpflichtet fühlte, ohne Unterbrechung geistreich
Vater. Daniela war froh, als der Kellner das Essen
55 zu sein, es tat meinen Nerven weh. Dabei interessierte
15 brachte. Der Reis mit Fleisch und Früchten schmeckte
ihn meine Person überhaupt nicht. Es war ihm, glaube
ihr. […]
ich, völlig egal, wessen Ohr seine Späße vernahm. Was
„Ich brauche einen neuen Wintermantel”, sagte sie.
mochte er nur tun, überlegte ich, wenn er allein war.
„Schon wieder?”
Wir drehten zwei Runden, legten gelegentlich
„Ich bin seit dem letzten Jahr zehn Zentimeter
60 Zwischenspurts ein. Ich war ziemlich erschöpft. Auch
20 gewachsen.”
er klagte ein wenig. Er hätte am Vorabend zu viel Bier
„Wofür bezahl ich eigentlich Alimente?”
getrunken. „Es gluckst bei jedem Schritt”, scherzte er.
„Mutter sagt, das Geld reiche nur für das Nötigste.”
Nach der dritten Runde begann sich bei mir starkes
98 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 3. Starke Gefühle
„Gut! Aber ich will die Rechnung sehen.” […] Daniela wurde wütend. „Es geht ihm ausgezeichnet“,
Nach dem Essen fuhren sie am See entlang. sagte sie. „Er hat sich ein neues Auto gekauft und sieht
25 Der Vater hatte ein neues Auto. […] Aus dem Radio 65 prima aus.“
erklang Volksmusik. Sie fiel Daniela auf die Nerven. Die Mutter zuckte bei ihren Worten zusammen. „Und
Aber sie stellte sie trotzdem lauter. den Wintermantel?“, fragte sie.
„Hast du viel Arbeit?”, fragte sie. „Bewilligt!” […] „Ich gehe jetzt”, sagte sie nachher.
„Wir bauen eine neue Fabrik.” „Hast du keine Aufgaben?“
30 Der Vater war Ingenieur. Daniela betrachtete ihn von 70 „Nein!”
der Seite, neugierig, wie einen Gegenstand. Sein „Aber komm nicht zu spät zurück!”
Gesicht war braungebrannt, sportlich. Der Schnurrbart „Ich esse bei Brigitte.”
stand ihm gut. Hatte er ihre Gedanken erraten? „Gut, bis neun Uhr. Ich lege mich wieder hin.”
„In zwei Wochen werde ich vierzig! Aber alle schätzen Als Daniela die Tür des Lokals öffnete, schlug ihr eine
35 mich jünger.” 75 Welle von Rauch- und Kaffeegeruch entgegen. An den
Daniela lachte. Ihr schien er älter. niederen Tischen saßen junge Leute, die meisten in
„Wie alt bist du eigentlich?“ Gespräche vertieft. Die Wände waren mit Posters
„Hundert!”, sagte Daniela. tapeziert. Danielas Augen gewohnten sich allmählich
„Nein, ehrlich …!“ an das Halbdunkel. Suchend schaute sie sich um. Der
40 „Das solltest du doch wissen. Du fragst mich jedes Mal 80 Disc-Jockey nickte Daniela zu.
... Im Februar dreizehn.” „Well, I left my happy home to see what I could find
„Dreizehn! Hast du einen Freund?” out“, sang Cat Stevens. Ja, er hatte recht. Um
„Nein!”, sagte Daniela. herauszufinden, wie die Welt wirklich war, musste man
„Das wundert mich. Du siehst hübsch aus!” sein Zuhause verlassen. Heinz hatte Daniela den Text
45 „Findest du?” 85 übersetzt. Heinz war schon sechzehn Jahre alt. Sie war
„So ... erwachsen!” stolz darauf. Er saß in einer Ecke und winkte. Aufatmend
Auf einer Terrasse am See tranken sie Kaffee. Daniela setzte sich Daniela neben ihn. Er legte einen Arm um
beobachtete die Segelschiffe. Der schöne Herbst ihre Schultern.
sonntag hatte unzählige Boote aufs Wasser hinaus „Hast du den Sonntag überstanden“, fragte er.
50 gelockt. Der Vater war verstummt und schaute alle 90 „Ja, Gott sei Dank!”
fünf Minuten auf seine Uhr. „War es schlimm?“
„Ich habe um vier Uhr eine Verabredung.” „Es geht ... wie immer.“
„Also, gehen wir doch”, sagte Daniela und erhob sich. „Mach dir nichts draus.”
Der Vater schien erleichtert. Daniela kuschelte sich an ihn. „Was meinst du, werden
55 „Ich bringe dich nach Hause”, sagte er. 95 wir es besser machen?“, fragte sie. “Wenn wir einmal
„Ach, du bist schon wieder da?”, sagte die Mutter. […] erwachsen sind?” In ihrer Stimme klangen Zweifel.
„Er hatte eine Verabredung“, erzählte Daniela. Die „Natürlich”, sagte Heinz, „natürlich werden wir es
Mutter lachte. besser machen.”
„Ich möchte wissen, warum er eigentlich darauf
60 besteht, dich zu sehen. Im Grunde liegt ihm doch
nichts daran. Nur weil es das Gericht so entschieden
hat und um mich zu ärgern.”
Wähle eine der drei Kurzgeschichten aus und löse die Aufgaben:
1 Für welche Leserinnen und Leser ist die Geschichte wohl geschrieben (Jugendliche,
Erwachsene, ...)?
2 Wo spielt die Geschichte? Ist der Ort für die Handlung wichtig?
3 Wird ein Konflikt geschildert, auf den die Personen reagieren? Wenn ja, welcher Konflikt wird
geschildert? Werden die Probleme am Ende gelöst?
4 In welchen Augenblicken ihres Lebens lernen wir die Figuren der Kurzgeschichte kennen?
Erfahren wir auch ihre Gedanken? Wenn ja, welche sind es?
5 Die Geschichten lassen sich in verschiedene Teilabschnitte gliedern. Markiere diese Abschnitte
und finde zu jedem Abschnitt eine Überschrift.
6 Erinnert die Kurzgeschichte dich an etwas, was du einmal selbst erlebt hast?
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 99
lesen und verstehen
da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
dem Bild geben?
• Welchen Titel würdet ihr liche?
zelnen Szenen ins Unwirk
1
Wo im Bild kip pe n die ein nnen?
•
de r Kü ns tler da s Bil d wo hl gemalt? Wo hat er bego
• Wie hat n
ma tione n, an die ihr als Kind geglaubt habt, habe
2 • Welche Infor hase, ...)
ät er als fa lsc h he ra us gestellt? (Märchen, Oster
sich sp ob eine
du, um herauszufinden,
• Welche Quellen benutzt
Information richtig ist? ne n ihr nicht wusstet, ob ihr ric
htig
tio ne n erl eb t, in de
• Habt ihr Situa
hlt davon.
oder falsch handelt? Erzä
was
ein e Ge sc hicht e, in de r jemand nicht mehr weiß,
3 • Erfindet
richtig oder falsch ist.
A Verschwörungstheorien
• Quellen für einen Sachtext
erkennen und beurteilen
• Tatsachen und Bewertungen
und Aberglaube unterscheiden
• Infinitivgruppen mit zu
(Wiederholung)
1 Quellen für einen Sachtext erkennen • Verschwörungstheorien
und beurteilen erkennen
• Kommentare schreiben
a Lies den Text.
zu bestätigen. Wenn die Beschuldigten leugneten, einen Bund mit dem Teufel eingegangen
zu sein, wurden sie auf grausamste Art und Weise gefoltert. Manchmal wurden bei den
Prozessen auch sogenannte „Hexenproben“ eingesetzt. Dabei warf man die Beschuldigten
beispielsweise an Händen und Beinen gefesselt in einen reißenden Fluss. Wenn sie ertran-
ken, waren sie keine Hexen gewesen. Wenn sie die lebensgefährliche Situation überlebten,
dann mussten sie ihre magischen Kräfte eingesetzt haben und waren als Hexen überführt.
Oft starben die Beschuldigten schon während der Folter. Am Ende des Prozesses wur-
den praktisch alle Angeklagten zum Tode verurteilt. Die öffentlichen Hinrichtungen waren
für die fanatisierten Dorfbewohner/innen ein schauriges und gleichzeitig einschüchterndes
Spektakel. Widerstand gegen die Prozesse gab es kaum. Das ist wohl der wichtigste Unter-
schied zu den heutigen Hexenjagden. In Papua-Neuguinea wurden die Hexenjäger von der
Polizei verhaftet und als Mörder verurteilt. Die Hexenrichter im 17. Jahrhundert zogen ins
nächste Dorf und trieben dort weiter ihr Unwesen.
7 Ordne die Überschriften den Textabschnitten zu. Trag die Zahlen in die Kästchen ein.
8 Ein Unterschied zwischen den Hexenjagden früher und heute ist, dass ...
K U R Z & Quellen verwenden. Wenn du eine Information weitergibst, solltest du die Frage „Woher hast
B Ü N D I G du das?“ beantworten können. Die Quelle zeigt, wie glaubwürdig deine Information ist.
Beim Erzählen oder Schreiben interpretierst und kommentierst du meist die Informationen
aus den Quellen.
2 Such im Text in 1 a Aussagen, die man als Tatsachen gut mit Quellen belegen kann,
und A
ussagen, die Interpretationen oder Bewertungen sind.
Hexen sind in. = Interpretation
a Lest die drei Quellen zu den Hexenprozessen im 17. Jahrhundert. Was erfahrt ihr über den
Prozess? Wie beurteilt ihr die Vorgänge und die handelnden Personen?
(Quellen 1+3: Stmk. Landesarchiv Graz, 2: Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, übertragen und gekürzt)
Lies den Kommentar zu den Quellen in 2 a . Ordne den Tatsachen Interpretationen aus dem
Kommentar zu.
Chancenlos
Bis ins 18. Jahrhundert wurden Hexenprozesse abgehalten. Jeder konnte verdächtigt werden,
mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Für die Beschuldigten war es unmöglich, ihre Unschuld zu
beweisen. Ein Fragenkatalog half den Richtern beim Verhör. Die siebzig Fragen hatten einzig und
allein das Ziel, die Angeklagten zu überführen. Statt ein Geschehen objektiv zu untersuchen,
unterstellten die Fragen im Vorhinein, dass die Verdächtigen schuldig sind. Die Opfer wurden
gezwungen, im Sinne der Richter zu antworten. Man scheute nicht davor zurück, nötigenfalls Folter
einzusetzen. Schon die fünfte Frage des Fragenkatalogs verlangte das Geständnis, mit dem Teufel
im Bunde zu sein. Ohne Folter einzusetzen, hätte man wohl nie eine positive Antwort auf diese
Frage bekommen. Kaum ein Opfer entkam dem Verhör, ohne weitere Verdächtige zu benennen.
Die Richter lebten von der Hexenjagd. Sie verlangten, für jede richterliche Handlung entsprechend
bezahlt zu werden. Auch das sorgte dafür, dass die Hexenprozesse nicht aufhörten.
Tatsache: Es gab ein Geständnis einer beschuldigten Frau. Für die Beschuldigten war es unmöglich ...
Tatsache: Es gab einen Fragenkatalog für die Richter.
Tatsache: Es gab Aufstellungen der Prozesskosten.
c Sammelt im Kommentar in 2 b weitere Aussagen, die die Quellen aus 2 a interpretieren.
Unterstreicht sie.
3 Infinitivgruppen mit zu
a Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.
ÜB: S. 41, 2a; S. 42, 2b–c, 3a–b Cyber Homework 19 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 105
vertiefen und festigen
4 Quellen für einen Sachtext erkennen und beurteilen
a Lies den Text. Wo findest du die fünf unterstrichenen Informationen in der Quelle?
Unterstreiche und nummeriere.
Quelle:
[...] Also ist unser gnädigster Befehl, dass künftig
in allen derlei Sachen 1 von der Geistlichkeit ohne
Hinzuziehung der weltlichen Behörden nichts
vorgenommen, sondern jedes Mal, wenn ein
solcher Fall eines Gespenstes, Hexerei, Schatz
gräberei, oder eines angeblich vom Teufel
Besessenen vorkommen sollte, derselbe der
weltlichen Behörde sofort angezeigt, von dieser
mit Hinzuziehung eines vernünftigen Arztes
untersucht und eingesehen werden solle, ob und
was für ein Betrug darunter verborgen, und wie
sodann die Betrüger zu bestrafen sein werden. [...]
ES ist Uns untern r?. dieß aus dem Königreich Hungarn
einberichtet worden, wie daß in verschiedenen Lomica-
ten , besonders in dem Prespurqer und bleiceser «sagten
Königreichs Hungarn eine Menge deren Heuschrecken wider
alles Vermmhen verspühret; jedoch auch alleMenschtn-mogll-
b Macht
ch e MittelNotizen zudieses
zu Ausrottung den Fragen
Ungeziefers und diskutiert
angewendet, haupt- in der Klasse.
sächlich aber, wo dasselbe über Nacht lieget und ruhet, und
1bevor es durch die Sonnen - Hitz Früh- morgends zu fliegen, in
Welche heutigen Formen von Aberglauben kennst du?
Stand gesetzet werde, mit Strohe überstreuet, solches ange-
Maskottchen, Angst vor schwarzen Katzen, Voodoo, Horoskope, Glückssymbole, ...
ründct, einfölglich hierdurch sothanes Ungeziefer, so viel immer
möglich, verbrennet werde.
Wie nun zu besorgen ist, daß sothane Heuschrecken sich in
2die dem Königreich Hungarn besonders angranzende Lander,
Wäre es sinnvoll, diese Formen des Aberglaubens zu verbieten? Warum/Warum nicht?
und von dar weiters nach und nach ausbmten dörfften, sol-
chemnach damit diesen übel zeitlich gesteuret werde, jedermann
auch wissen möge, woher wiederhohlteHeaschrecken eigentlich
106 ZIEL.Deutsch
den Ursprung 4 Sprachbuch
nehmen, und was es sonsten mit selbigen für ÜB: S. 40, 1a; S. 41, 1b
eine Beschaflenheit habe, auch was für andMveite dwnsame
Ausrottungs-Mittel zu ergreiffen scyen:
Als haben wir euch anschlussig gedruckt-ausführliche Be-
4. Richtig und falsch A
a Lies die Erklärung und den Text. Zeichne die Tabelle in dein Heft und ergänze sie.
KUR Z & Verschwörungstheorien sind Unsinn. Sie entstehen, weil sich Menschen ein Ereignis nicht
B Ü N D I G erklären können und den offiziellen Erklärungen nicht vertrauen. Dann werden
Verschwörungstheorien erfunden. Die Verschwörungstheoretiker/innen vermuten, dass sich
böswillige Menschen heimlich verbündet haben, um Übles zu tun und Macht zu gewinnen.
Fieberhaft wird nach angeblichen „Beweisen“ für die Theorie gesucht. Fakten und Tatsachen,
die nicht in das Konzept passen, werden einfach ignoriert. Über das Internet haben
Verschwörungstheorien in den letzten Jahren große Verbreitung gefunden.
Inhalt der Verschwörungstheorie: Der Musiker Michael Jackson lebt, es wurde ein Doppelgänger
bestattet.
Beweise: Videos, Fotos, Zeugenaussagen
Gegenargumente: Die Leiche wurde von Ärzten untersucht, Herzversagen ist die eindeutige
Todesursache, seine Kinder und seine Freunde haben um den Musiker getrauert.
Grund für den angeblichen Betrug: Jackson hatte finanzielle Probleme am Ende seines Lebens,
Untertauchen wäre einfacher gewesen als weiterzumachen.
Motiv der Verschwörungstheoretiker/innen: wollen ihr Idol weiterleben lassen, Aufmerksamkeit,
Geld
6 Infinitivgruppen mit zu
1 Markus zählt die Sekunden zwischen Man kann Zitronen pressen, ohne dass man sie
Blitz und Donner, weil er die Ent- zuvor über die Tischplatte rollt. Aber sie geben
fernung des Gewitters berechnen will. weniger Saft.
2 Maria ist es gewohnt, dass sie beim Früher glaubte man, wenn man drei Mal auf
Gähnen die Hand vor den Mund hält. Holz klopft, würde das gute Geister aktivieren.
3 Chris lässt es sich nicht nehmen, Man hält beim Gähnen die Hand vor den Mund,
dass er vor der Aufführung drei Mal damit man keine bösen Dämonen verschluckt.
auf Holz klopft. Zumindest glaubte man das im Mittelalter.
4 tatt dass Anna die Zitrone gleich
S Schall und Licht kommen unterschiedlich
auspresst, rollt sie sie zuvor drei Mal schnell bei uns an. Das kann man nutzen,
über den Küchentisch. wenn man Entfernungen berechnen will.
b Schreib die Situationen in 6 a und die dazu passenden Erklärungen in dein Heft. Form dabei
die unterstrichenen Gliedsätze in Infinitivgruppen um.
c Sucht weitere Verhaltensweisen wie in 6 a und Erklärungen dazu. Versucht, Sätze mit
Infinitivgruppen zu formulieren.
Apfelhoroskop
Wir wi en nicht, was die Zukunft bringt. Das macht uns ein bi
1 2
chen Angst.
Manche von uns ho en da , dass ihnen Wahrsager oder Horoskope eventue
3 4 5
die
Zukunft verraten kö en. Das ist natürlich ein I tum! Tro dem ka
6 7 8 9
es Spaß
machen, mit Freunden zusa enzusi
10 11
en und Wahrsage-Methoden auszuprobieren.
Du brauchst dafür keine Glaskugeln oder schwarze Ka
12
en, du musst dir nur einen Apfel
pflü
13
en.
Frage 2: Wie so
24
ich mich entscheiden?
We du zwischen zwei Dingen eine Wahl tre en mu
25 26 27
t, helfen dir zwei
Apfelkerne. Entscheide, welcher Kern wofür steht. Pla
28
iere beide Kerne auf deiner Stirn.
Folge bewu
29
t dem Kern, der länger an deiner Stirn kleben bleibt.
b Ergänze die Regel. Schreib alle Wörter aus 7 a mit Doppelkonsonant, -ck oder -tz auf.
Kurze Vokale vor Doppelkonsonanten, -ck oder -tz
Nach kurzen Vokalen schreibt man oft Doppelkonsonanten / Doppelvokale. Statt Doppel-k oder
Doppel-z schreibst du aber -ck oder -tz. Nach einem langen Vokal darfst du nie / musst du immer
einen Doppelkonsonanten schreiben.
c Wähl zehn Wörter aus dem Text in 7 a und schreib möglichst viele abgeleitete Wörter dazu
ins Heft. Kreise den Doppelkonsonanten, -ck oder -tz ein. Markiere den kurzen Vokal.
wissen: Wissenschaft, Weltwissen, ihr wisst, ...
ÜB: S. 43, 4a–f Cyber Homework 20 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 109
Das lernst du:
Auf der Flucht vor Kaufhausdetektiven stürz- schon vor einem Jahr beim Sport zugezogen
te ein Dreizehnjähriger acht Meter in die Tie- habe, so die Ärztin weiter, würden die Gene
fe. Der Junge schwebt in Lebensgefahr. sungschancen mindern. Reinhard M. sei durch
25 seinen Sportunfall sicher auch psychisch sehr
Zu einem tragischen Unfall kam es letzten Sams labil gewesen. Er schwebt noch immer in Le
tag im Einkaufszentrum Kleinstadt. Der drei bensgefahr.
zehnjährige Reinhard M. hatte gemeinsam mit Reinhards Komplize, Lukas S., erzählte der Poli
seinem Freund Lukas S. (15) versucht, Smart zei, wie es zu der Tat kam. Der Jugendliche gab
5 phones zu stehlen. Dabei waren die beiden Ju 30 an, dass er seinen Freund überredet habe, bei
gendlichen von Kaufhausdetektiven erwischt dem Ladendiebstahl mitzumachen. Reinhard
worden. habe seiner Schwester unbedingt das Handy
Die Detektive verfolgten die Jungen. Reinhard schenken wollen, das sie sich so sehr gewünscht
M. versuchte, vom Handlauf einer Rolltreppe habe. „Lass dir etwas einfallen!“, habe seine
10 zum gegenüberliegenden Stockwerk zu sprin 35 Schwester zu ihm gesagt. Lukas S. habe darauf
gen. Dabei stürzte er acht Meter in die Tiefe. Die hin vorgeschlagen, das Handy einfach zu „besor
Detektive verfolgten vorerst den zweiten Täter, gen“. Er hoffe, dass es Reinhard bald besser gehe.
Lukas S., und verständigten die Rettung erst Reinhard lebte die letzten Jahre bei seiner voll
einige Zeit später. Auch eine Kundin, die die jährigen Schwester. Sein Vater hatte vor mehre
15 Verfolgungsjagd mit ihrem Handy filmte, ver 40 ren Jahren seine Mutter verlassen. Er war nie sei
absäumte es, Erste Hilfe zu leisten. Erst nach nen finanziellen Verpflichtungen gegenüber der
vierzig Minuten traf der Rettungshubschrauber Familie nachgekommen. Auch aus diesem Grund
ein. „Wenn sofort Erste Hilfe geleistet worden hatte die Familie immer finanzielle Sorgen.
wäre“, sagte die Notfallärztin, „würde es dem Reinhards Mutter verbüßt zurzeit eine Strafe
20 Jungen sicher besser gehen.“ Auch die Folgen 45 wegen diverser Betrugsdelikte in der Strafanstalt
einer Kopfverletzung, die Reinhard M. sich Neuberg.
b Such im Bericht in 1 a Informationen zu den folgenden Personen. Mach Notizen in dein Heft.
c Wer trägt die meiste Schuld an Reinhards Situation? Nehmt ein Ranking der Personen in
1 b vor (1 = die meiste Schuld, 7 = die geringste Schuld). Begründet eure Reihenfolge.
Konjunktiv I Konjunktiv II
Indirekte Rede: Sie könne berichten, dass ihre Kollegen die Täter am Vortag gefasst hätten,
Konjunktiv I
verkündete Polizeisprecherin Reisinger. Deren Arbeit sei vorbildhaft gewesen.
Den Konjunktiv I bildet man mit dem Infinitivstamm und den Konjunktivendungen:
Ich komm-e Wir komm-en
Du komm-est Ihr komm-et
Er, sie, es komm-e Sie komm-en
Wie du siehst, kann man den Konjunktiv I nicht immer erkennen. Die erste Person Singular und
Plural sowie die dritte Person Plural sind identisch mit dem Indikativ. Wenn man den Konjunktiv I
nicht erkennen kann, verwendet man in der indirekten Rede den Konjunktiv II.
! In der indirekten Rede musst du manchmal auch Pronomen sowie Zeit- und Ortsangaben ändern.
1 Warum wird im Beispiel oben in der indirekten Rede der Konjunktiv II verwendet?
2
Welche Unterschiede (außer der Verbform) kannst du im Beispiel oben zwischen direkter
und indirekter Rede erkennen? Wie erklärst du diese Unterschiede?
3 Unterstreiche im Text in 1 a alle Formen des Konjunktiv I.
4 Setze in 1 a alle indirekten Reden in die direkte Rede.
b Lies die Kommentare zum Text in 1 a . Wem stimmst du zu ✔ ? Wem stimmst du teilweise
zu / , wem überhaupt nicht ✘ ? Warum? Markiert und diskutiert in der Klasse.
1 Die Kaufhausdetektive haben ihre Pflicht getan. (Manfred)
2 Herta (75) meint, Jugendliche seien heutzutage krimineller als früher.
3 Reinhard hat es schwieriger als jemand aus guten Familienverhältnissen. (Sami)
4 Sensationslustige Kiebitze müssen hart bestraft werden. (Amalie)
5 Reinhards Onkel meint, Reinhards Freund sei das Problem gewesen.
6 Reinhards Schwester war überfordert. (Alex)
7 Jugendliche wie Reinhard gehören in ein Heim. (Miriam)
8 Gerda meint, Reinhard würde psychiatrische Betreuung brauchen.
Graffiti auf eine Hauswand sprayen, in einer Scheune ein Feuer anzünden, im Stadtpark rauchen,
in eine Garage einbrechen und ein Fahrrad ausborgen, jemandem mit der Faust „die Meinung
sagen”, jemanden im Internet beschimpfen, jemandem das Handy aus der Tasche klauen, Filme
mit Altersbeschränkung sehen, aktuelle Spielfilme aus dem Internet herunterladen, ...
b In welchen Situationen aus 3 a kommen die Jugendlichen in Konflikt mit dem Gesetz?
Welches Delikt oder Vergehen begehen sie dabei? Welche weiteren Delikte kennt ihr?
Brandstiftung, Körperverletzung, Ehrenbeleidigung, Sachbeschädigung, Diebstahl, Einbruch, ...
c Wie schlimm findest du die Delikte aus 3 b ? Mach ein Ranking. Begründe. Vergleicht.
d Was tun die Personen? Ordnet passende Handlungen zu. Beschreibt dann, wie ein Gerichts-
verfahren abläuft.
das Urteil sprechen, als Laie über die Schuld des Angeklagten entscheiden, Verdächtige verhören,
im Prozess den Staat vertreten, Verdächtige verhaften, dem Verurteilten helfen und ihn nach dem
Prozess betreuen, bei schweren Delikten den Prozess führen, die Anklage vor Gericht bringen,
Spuren nachgehen und Beweise sammeln, den Angeklagten vertreten
e Hör das Interview mit einer Jugendrichterin. Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
4-13
1 Auch unter 14 Jahren kann man eine Gefängnisstrafe bekommen. richtig falsch
2 Für Täter/innen unter 14 Jahren müssen die Eltern den Schaden bezahlen. richtig falsch
3 Die Strafen für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sind gleich wie / härter als / milder als
die Strafen für Erwachsene.
4 Bei einer bedingten Strafe müssen die Verurteilten nicht / unbedingt / nicht so lange ins
Gefängnis.
5 Die Richterin muss vor jeder Verhandlung mit Jugendlichen prüfen, ob ...
6 Das Ziel der Jugendrichterin ist es, ...
f Hör noch einmal und ergänze die Sätze. Was antwortet die Jugendrichterin?
4-13
1 Melanie fragt, wer für den Schaden , den jugendliche Straftäter
.
2 Emir sagt, er , dass man Jugendliche über 14 anders
, ob das .
g Hör noch einmal. Was steht wirklich in den E-Mails? Schreib die Sätze aus 3 f in direkter
4-13 Rede.
1 gibt die Meinung des Lesers oder der Leserin zu einem Sachverhalt wieder,
oft wird an Verantwortliche appelliert
2 längere Form einer Nachricht, beantwortet die W-Fragen, informiert aber genau
und ausführlich über das Ereignis
3 bezieht sich meist auf Nachrichten oder Berichte, gibt die Meinung
der Journalisten wieder, eine besondere Form ist der Leitartikel
4 ein Gespräch wird direkt wiedergegeben, tatsachenorientierte Nachricht
und kommentierende Meinungsäußerung können sich dabei mischen
5 ein „lebendiger“ Bericht, Beteiligte kommen zu Wort, persönliche Erlebnisse
des Verfassers oder der Verfasserin können vorkommen
6 beantwortet kurz, sachlich und objektiv die W-Fragen
2 Inwiefern kann auch in einer Nachricht die Meinung der Autoren und Autorinnen zutage kommen?
Denk an die Auswahl der Informationen, die Präsentation und Formulierung der Nachrichten.
3 Zu welcher Textsorte aus 1 passt der folgende Text?
In der Wiener U-Bahn wurde eine zweifelt den Fahrschein suchte, erkannte
Taschendiebin geschnappt. Ein Kontrol- ein anderer Fahrgast seine Geldtasche.
leur wollte die Fahrkarte der jungen Frau Die junge Frau hatte sie ihm anscheinend
sehen. Als sie in ihrer Geldtasche ver zuvor gestohlen.
a Lest im Bericht jeweils eines der beiden Experimente und beantwortet die Fragen.
Macht Notizen.
A Das Stanford-Prison-Experiment
Wie verhalten sich Menschen wie du und ich, wenn sie plötzlich Gefangene oder Wächter
5 in einem Gefängnis sind? Bleiben sie wohlerzogene, zivilisierte Menschen oder ändert
sich ihr Verhalten? Das wollte das sogenannte Stanford-Prison-Experiment herausfinden.
Mit Hilfe eines Tests wurde sichergestellt, dass die freiwilligen Versuchsteilnehmer keine
psychischen Krankheiten hatten. Danach teilten die Versuchsleiter die Teilnehmer in
zwei Gruppen. Eine Gruppe sollte die Wächter spielen, die andere Gruppe waren die
10 Gefangenen. Die mussten Gefängniskleidung anziehen, ihnen wurde der Kopf geschoren
und ihre Namen wurden durch Nummern ersetzt. Die Wächter erhielten Sonnenbrillen
und Gummiknüppel. Um für Ruhe und Ordnung zu sorgen, durften sie eigene Regeln für
das Gefängnisleben aufstellen, was sie auch taten. So ließen sie die Gefangenen mehr-
mals am Tag antreten, wobei diese jedes Mal ihre Nummer nennen mussten. Außerdem
15 erfanden sie Strafen für Ungehorsam. Bereits am zweiten Tag kam es zu einem Aufstand,
der von den Wächtern brutal niedergeschlagen wurde. In der Folge kam es auch zu
Misshandlungen einiger Gefangener durch die Wächter. Sehr schnell geriet daraufhin
das Experiment außer Kontrolle. Nachdem einige Gefangene psychisch zusammen
gebrochen waren und entlassen werden mussten, wurde das Experiment vorzeitig
20 abgebrochen. Es hatte auf erschreckende Weise gezeigt, was Menschen dazu bringt,
grausam zu handeln:
➀ Man teilt ihnen eine Machtposition zu, im Fall des Experimentes die Rolle
des Wächters.
➁ Man gibt ihnen die Möglichkeit über andere Menschen zu bestimmen.
25 ➂ Man entmenschlicht ihre Opfer, indem man ihnen ihre Persönlichkeit und ihre Würde
nimmt: Ihnen werden die Haare geschnitten, man zwingt sie, einheitliche Kleidung zu
tragen, und man ersetzt ihre Namen durch unpersönliche Nummern.
B Das Milgram-Experiment
Wie reagieren wir, wenn wir von einer Respektsperson eine Anweisung bekommen?
30 Folgen wir der Anweisung, auch wenn wir dabei gegen unser Gewissen handeln müssen?
Folgen wir ihr, auch wenn wir dadurch jemandem Leid zufügen? Das wollte das
sogenannte Milgram-Experiment erforschen.
Die Versuchsperson saß dabei vor einem Schaltkasten mit 30 Kippschaltern. Auf dem
ersten stand leichter Schock, auf dem dreißigsten schwerer Schock. Hinter einer Glaswand
35 saß eine Person, die an einen Stuhl fixiert und mit dem Stromnetz verbunden war.
Der Versuchsleiter erklärte die Regeln des Experiments. Die Versuchsperson am Schalt-
pult sollte den Lehrer spielen, die Person hinter der Glasscheibe war der Schüler. Der
Lehrer musste dem Schüler Fragen stellen. Wenn die Frage falsch beantwortet wurde,
musste der Lehrer den Schüler mit einem Elektroschock bestrafen. Nach jeder falschen
40 Antwort musste die Stärke des Elektroschocks um eine Stufe erhöht werden. Der Ver
suchsperson wurde erklärt, dass das Experiment erforschen sollte, wie Bestrafung das
Lernen beeinflusst.
Die Erklärung war allerdings falsch. Es gab in Wirklichkeit keine Stromstöße, und die
Rolle des Schülers wurde von einem Schauspieler übernommen. Aber das wusste die
45 Versuchsperson nicht. Es ging in dem Experiment einzig darum, herauszufinden, wie
lange die Versuchspersonen mit ihren Stromstößen weitermachen würden. Experten
hatten geschätzt, dass nur eine Versuchsperson von 1.000 bis zur höchsten Stufe gehen
würde. Diese Person wäre wohl psychisch krank, meinten sie. Am Ende des Experimentes
hatten jedoch 26 von 40 Versuchspersonen den Schalter für schweren Schock betätigt,
50 obwohl sie direkt miterlebt hatten, wie ihre Opfer unter den Stromstößen litten.
Das Experiment wurde mehrmals wiederholt, immer mit einem ähnlichen Ergebnis. Die
Schlussfolgerung ist erschreckend. Viele von uns scheinen fähig zu sein, grausam und
unmenschlich zu handeln, wenn sie die Erlaubnis und eine entsprechende Erklärung
von einer Respektsperson bekommen.
* Psychologie = Wissenschaft, die sich mit dem menschlichen Geist beschäftigt
ÜB: S. 44, 1a; S. 45, 1b–c, 2a; S. 46, 2b ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 115
c Schreib zu den folgenden Behauptungen jeweils drei Zeugenaussagen. Sie können die
Aussage bestätigen oder ihr widersprechen. Verwende direkte und indirekte Rede.
Mo, 4:00 Uhr, Beschädigung einer Haltestelle. Jan M. sagt aus, dass er daheim im Bett gewesen sei.
Di, 11:30 Uhr, Fahrraddiebstahl vor der Schule. Marion M.: „Ich war im Deutschunterricht.“
Mi, 12:30 Uhr, Diebstahl eines rohen Schnitzels vom Küchentisch. Minka: „Ich habe mich vor dem
Hund des Nachbarn auf den Apfelbaum gerettet. Miau!“
d Tauscht eure Aussagen aus 6 c . Setzt sie jeweils in die direkte oder indirekte Rede.
a Lies die beiden Texte aus einer Schülerzeitung. Welcher Text ist ein Kommentar K , welcher
Text ist ein Bericht B ? Notiere und begründe deine Entscheidung.
c Wähl einen Text aus 7 a oder such dir ein anderes Ereignis, bei dem jemand ungerecht
behandelt wurde. Schreib eine Nachricht, einen Leserbrief oder ein Interview dazu. Wenn
du dein eigenes Ereignis wählst, kannst du auch einen Bericht oder einen Kommentar
darüber schreiben.
Beistrichregeln
Regel 1: Zwischen den einzelnen Teilen einer Aufzählung stehen Beistriche. Wenn vor dem letzten Teil
der Aufzählung und oder oder steht, steht kein Beistrich. 1
Regel 2: Hauptsätze werden durch Beistriche voneinander getrennt. Vor und oder oder darfst du den
Beistrich auch weglassen.
Regel 3: Zwischen Hauptsatz und Gliedsatz steht immer ein Beistrich.
c Schreib den Text aus 8 a in dein Heft. Form dabei die indirekten Reden in direkte um.
Ferdinand M. betreibt am Waldteich ein kleines Restaurant, einen Eiskiosk und die Bootsausleihe.
Er erzählte uns ➀: „ . .“
d Ordne die Textstellen 1–4 in 8 c den Regeln für die direkte Rede zu.
K U R Z & Flüsterwitze. In einem autoritären Staat ist Kritik an der politischen Führung unerwünscht.
B Ü N D I G Die freie Meinungsäußerung wird unterdrückt. Gegnerische politische Parteien werden in ihrer
Arbeit behindert oder ganz verboten. Die Regierung kontrolliert die Medien. Wer öffentlich Kritik übt,
wird verhaftet. In dieser Situation entstehen „Flüsterwitze“. Sie drücken eine kritische Haltung
gegenüber den Machthabern aus. Wenn man sie erzählt, kann man verhaftet und bestraft werden.
1Was weißt du über autoritäre Staaten in der Gegenwart und in der Vergangenheit?
2 Wie stellst du dir das Leben in einem autoritären Staat vor?
3 Wie kam der Flüsterwitz zu seinem Namen?
b Lies den Bericht über die Zeit von 1938–1945. Ordne die passenden Flüsterwitze (S. 119) zu.
marschall Hermann Göring war für die Luftwaffe zuständig. Er prahlte: „Wenn jemals
fremde Flugzeuge über Deutschland fliegen, will ich Meier heißen!“ Bald musste sich die
deutsche Armee aber aus den überfallenen Ländern zurückziehen. Millionen Soldaten
starben, und Bomben fielen auch auf deutsche Städte.
20 Besonders grausam war Hitlers Krieg gegen Russland. Nach zwei Jahren musste die
deutsche Wehrmacht aber auch aus Russland abziehen, verfolgt von den russischen Sol
daten.
In den Propagandanachrichten wurde allerdings weiterhin von den angeblichen Erfolgen
der Deutschen und vom Endsieg geschwärmt. Die Nachrichten konnte jeder Haushalt über
25 den sogenannten Volksempfänger, ein ganz einfaches Radio, hören. Wenn man sich über die
wirkl iche Kriegssituation informieren wollte, musste man ausländische Sendungen hören,
was aber streng verboten war.
Die Bevölkerung sehnte inzwischen das Ende des Krieges herbei. Doch bis zuletzt zwan-
gen die Machthaber die Menschen, sich den Angreifern entgegenzustellen. Ein „Volks-
30 sturm“ wurde aufgestellt, in dem Volksschulkinder und alte Menschen kämpfen sollten.
Flüsterwitze:
1 Adolf Hitler kommt nach Wien. Der Portier seines Hotels wünscht ihm einen guten Tag.
Da herrscht der Führer ihn an: „Grüßen Sie gefälligst mit Heil Hitler. Solange ich regiere,
gibt es keinen guten Morgen, keinen guten Tag und keine gute Nacht.“
2 Der Volkssturm tritt zum Appell an. Zwei Mitglieder fehlen. „Wo sind die beiden?“, will der
Offizier wissen. „Einer ist bei der Erstkommunion“, antwortet einer der Angetretenen,
„der andere feiert Goldene Hochzeit.“
3 Eine alte Frau bringt ihren Volksempfänger zum Pfarrer in die Kirche. „Der muss unbedingt
beichten“, erklärt sie dem Geistlichen, „er lügt die ganze Zeit.“
4 Die Pessimisten hoffen, dass der Krieg in einem Jahr vorbei ist. Die Optimisten denken:
„Vielleicht verlieren wir ihn schon heuer.“
5 „Schnell in den Luftschutzkeller“, ermahnt die Mutter ihre Kinder, „dem Meier seine
Flugzeuge kommen!“
6 „Was ist das gastfreundlichste Land?“ „Russland. Es hat uns zwei Jahre lang ausgehalten,
und jetzt begleiten sie uns sogar nach Hause.“
7 Eine Ziege und eine Schnecke veranstalten ein Wettrennen. Die Schnecke erreicht als Erste
das Ziel. „Wo warst du denn so lange?“, fragt sie die Ziege, die viel später im Ziel ankommt.
„Ich habe gemeckert, und da war ich gleich im KZ“, antwortet die Ziege. „Da siehst du es“,
erklärt ihr die Schnecke, „kriechen und schleimen, so kommst du ins Ziel.“
8 „Wo ist es in Europa am heißesten?“ „In Österreich. Dort sind die Menschen von einem Tag
auf den anderen braun geworden.“
9 Ein KZ-Aufseher erklärt einem jüdischen Häftling: „Ich habe ein Glasauge. Wenn du erkennst,
welches Auge das Glasauge ist, darfst du am Leben bleiben.“ Ohne zu zögern antwortet der
jüdische Häftling: „Das linke.“ „Das stimmt.“, gibt der Aufseher verwundert zu, „Wie hast du
das so schnell herausgefunden?“ „Das war sehr einfach.“, antwortet der Jude. „Es schaut so
menschlich.“
b Wähl für den Bericht ein Land und eine kurze Periode aus dessen Geschichte.
ÜB: S. 48, 1a–c; S. 49, 1d, 2a–b; S. 50, 2c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 119
3 Parodie und Satire als Stilmittel verstehen
a Lies den Text. Gib an, welches Beispiel eine Parodie P , welches eine Satire S ist.
K U R Z & Parodie und Satire. Parodie und Satire sind Stilmittel. Du kannst sie einsetzen, um etwas auf
B Ü N D I G unterhaltsame Art zu beschreiben oder zu kritisieren. Wie der Kommentar oder der Leserbrief
gehen auch Parodie und Satire von realen Situationen aus und kommentieren sie.
Für eine Parodie brauchst du ein reales Vorbild, das kann eine Person, ein bestimmter Typ (Geizhals,
Westernheld, ...), aber auch eine Textsorte (Ballade, ...) oder ein Genre (Horrorfilm, ...) sein. Dann
verfremdest du das Vorbild: Du stellst zum Beispiel bestimmte Eigenschaften übertrieben oder
verzerrt dar, oder verkehrst sie in ihr Gegenteil.
Auch bei der Satire verfremdest du die Wirklichkeit. Eine Satire möchte aber immer auch die dargestellte
Situation kritisieren.
Dein Bruder macht eure Tante beim Teetrinken nach, weil er ihre Art zu trinken lustig findet.
Ein Text in der Schülerzeitung beschreibt auf übertriebene Art, wie fantastisch das Essen in der
Schulkantine ist, obwohl es (fast) niemandem schmeckt.
eitler Herrscher heißt allerdings nicht Adolf muss das Empfangskomitee immer wieder
Hitler, sondern Anton Hynkel. Er ist unkon hektisch den Platz wechseln. Danach geht es
15 zentriert, sprunghaft und unberechenbar. Und den beiden Diktatoren vor allem darum, wer
er ist leicht beeinflussbar, vor allem von seinem von ihnen sich besser in Szene setzen kann. Im
strengen Berater, Dr. Gorbitsch, in dem man 45 Frisiersalon sollen sie nebeneinander rasiert
Weltherrschaft. Eine der berühmtesten Szenen sondern auch seine Brutalität. So will er alle
zeigt Chaplin, wie er mit einer riesigen Welt Juden ausrotten und gleich auch noch alle
25 kugel eine Art Ballett aufführt. Brünetten dazu.
Hynkels Konkurrent ist der italienische Dik Hynkels Gegenspieler ist ein kleiner jüdischer
tator Benzino Napoloni. Er steht für Hitlers 55 Friseur, der im Getto lebt. Auch diese Rolle hat
Chaplin selbst übernommen. Der anfangs Film hat die Diskussion beeinflusst. Seine
unpolitische, friedliebende Friseur wird in die satirische Parodie des deutschen Führers
politischen Auseinandersetzungen hinein 75 machte es vielen Amerikanern leichter, den
gezogen, als er seine Geliebte Hannah gegen Kriegseintritt der USA zu akzeptieren. Denn so
60 die Übergriffe von Sturmtruppen verteidigt. komisch Chaplins Darstellung des Diktators
Als Hynkel das benachbarte Land Osterlitsch auch war, so hat sie doch die Gefahr aufgezeigt,
(= Österreich) überfällt, wird der jüdische die von diesem irrationalen, machthungrigen
Friseur mit dem Diktator verwechselt und muss 80 Herrscher ausging.
statt ihm die große Eroberungsrede halten. „Lachen sorgt dafür, dass die Bösartigkeit des
65 Das tomanische Volk hört am Ende des Films Lebens uns nicht ganz und gar überwältigt“,
deshalb nicht die Hassrede des Anton Hynkel, sagte Chaplin einst. Adolf Hitler ließ diejeni
sondern einen flammenden Appell für Mensch- gen, die über ihn lachten und ihn verspotteten,
lichkeit, Gerechtigkeit und Weltfrieden. 85 ins Gefängnis werfen. Achtzehn Jahre später
Chaplins Film kam 1940 in die amerikanischen durften Deutsche und Österreicher dann aber
70 Kinos. In den USA wurde damals heftig darü doch über ihren ehemaligen Führer lachen. Im
ber diskutiert, ob Amerika in den Zweiten Jahr 1958 wurde Der große Diktator zum ersten
Weltkrieg eintreten solle oder nicht. Chaplins Mal in den deutschsprachigen Kinos gezeigt.
5 Der Film war wichtig für den Kriegseintritt der Amerikaner, weil ...
6 Dreizehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ...
d Lies den „Kurz und bündig“-Kasten in 3 a und den Text in 3 b noch einmal.
Sammle parodistische und satirische Elemente in Charlie Chaplins Film.
Das Zimmer ist verspiegelt, damit sich der Führer immer sehen kann ...
a Ordnet den Themen die parodistischen oder satirischen Ideen aus dem Kasten zu.
Ergänzt weitere Themen und Ideen.
b Schreib zu einem Thema aus 4 a einen kurzen parodistischen oder satirischen Text.
Überleg dir eine Szene dazu und nutze Übertreibungen.
a Lies den Text abschnittsweise und beantworte die Fragen. Mach Notizen.
1 Wie alt ist die Erzählerin? 3 Was tut sie dort?
2 Wo ist sie? 4 Was für ein Lied singt sie?
Hackstock ging, und nach rechts, wenn sie das Fleisch auf die Waage legte. Das war für kurze Zeit
komisch, aber bald wurde es langweilig. Ich begann, leise vor mich hin zu singen:
„Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei. Zuerst geht der Führer, und dann die Partei.“
5 Wie reagiert die Großmutter auf das Lied? 7 Wie fühlt sich die Ich-Erzählerin?
6 Warum reagiert sie so?
Nun war ich völlig überzeugt, dass sie mich nicht mehr lieb hatte. Ich hatte es schon lang ver
mutet. Jetzt wusste ich es. Meine kleine Schwester war eben herzig und ich nicht. Sie ließ sich
immer an der Hand führen und ich nicht. Ich weinte leise vor mich hin. Meine Großmutter hatte
diesen Zug um den Mund, vor dem ich mich fürchtete. Die Hautfalten an ihrem Hals zitterten.
sagen. Das ist gefährlich. Merk dir das. Du willst doch nicht, dass sie deinen Papa einsperren und
35 uns alle mit?“ „Nein“, sagte ich. Meine Wangen brannten noch immer. Ihr Ehering hatte eine
Schramme hinterlassen. Sie holte ein Messer, hielt es unter fließendes Wasser, drückte die flache
Seite auf meine Wange. „Ist schon gut“, sagte sie. „Ist schon wieder gut.“ [...]
An dem Abend wartete ich noch ungeduldiger als sonst, bis mein Großvater aus dem Büro nach
Hause kam. Als er dann endlich da war, setzte ich mich auf seinen Schoß und verkroch mich in
40 seinem Hausrock. Mein Großvater hatte immer alle meine Fragen beantwortet. Aber jetzt konnte
auch er mich nur hin und her wiegen, als wäre ich noch ein ganz kleines Kind. Er konnte nicht
sagen, dass mein Vater in Gefahr war, weil er meine herzkranke Tante Gretl versorgte, die Halb
jüdin war, und weil er die Familie seines ehemaligen Sanitätsgehilfen unterstützte, der
Kommunist war. „Renaterle“, sagte er, „das kann ich dir nicht erklären, weil es nicht erklärbar ist.
45 Und es hat gar nichts damit zu tun, dass du noch klein bist, glaub mir.“
11 Was erzählt der Text über die Situation der Menschen am Ende des Zweiten Weltkriegs?
b Erzähle die Situation in 5 a aus der Sicht von Frau Krebs, der Fleischerin.
zwei Schwestern, eine fleißig, eine faul ➞ fleißige Schwester kommt zu Frau Holle
➞ hilft ihr (Äpfel ernten, Brot backen, Betten ausschütteln, ...) ➞ durch das Betten-
Ausschütteln schneit es auf der Erde ➞ wird mit Gold belohnt, kehrt zurück
➞ wird „Goldmarie“ genannt ➞ faule Schwester geht auch zu Frau Holle ➞ hilft nicht
➞ wird bestraft, Pech wird über sie gegossen ➞ „Pechmarie“
b Lies die Parodie einer Szene aus Frau Holle. Wie reagiert Frau Holle auf den Besuch von
Goldmarie? Warum reagiert sie so?
Uhr auf. Sie ließ es sich gerne gut gehen. Sie Anschei-
schlief lange und löste dann den ganzen Tag nend hatte
Kreuzworträtsel. Noch ganz schlaftrunken das Mäd-
10 stieg sie aus dem Bett und schlurfte zum chen genug unreife Äpfel vom Baum gerüt-
Fenster. Frau Holle traute ihren Augen nicht. 25 telt, denn jetzt lief es zum Brotbackofen vor
Sie sah ein blondes Mädchen, das wild an den dem Haus. Frau Holle rieb sich die Augen.
Ästen ihres Apfelbaumes rüttelte. „Was soll „Ich träume!“, dachte sie. Denn das Mädchen
c Vergleicht das Original von Frau Holle mit der Parodie aus 6 b.
Wie viele Unterschiede könnt ihr finden?
Original: Frau Holle ist immer fleißig. Parodie: Frau Holle schläft lange, ...
a Wählt ein Märchen, einen Film oder eine TV-Serie. Entscheidet euch für eine Szene daraus
und sammelt Ideen für eine Parodie dieser Szene.
c Entscheidet euch für eine Idee aus 7 a und schreibt eine Parodie der Szene.
1. Informationen sammeln
1
Überlege dir, welches Buch du in Form einer Posterpräsentation vorstellen willst.
2
Im Gegensatz zu einer PowerPoint-Präsentation, bei der du mehrere Folien zeigen kannst, hast
du auf einem Poster nur sehr begrenzt Platz. Überlege dir deshalb gut, auf welche Bereiche du
dich bei der Präsentation konzentrieren willst. Du kannst maximal vier Themen auf dem Poster
gut lesbar darstellen. Wähl die Themen aus, die dir am interessantesten erscheinen:
∙ A utor oder Autorin: Ist der Autor oder die Autorin besonders wichtig? Hast du mehrere Bücher
von ihm oder ihr gelesen? Gibt es einen Bezug zwischen dem Leben des Autors oder der Autorin
und dem Inhalt des Buches?
∙ I nhalt: Worum geht es in dem Buch? Ist die Handlung kompliziert, interessant oder spannend?
Wenn du ein Sachbuch präsentierst: Was sind die wichtigsten Inhalte?
∙ H andelnde Personen: Sind die handelnden Personen besonders interessant? Ist deren Lebens
geschichte wichtig? Ist ihr Verhalten besonders? Wie ist ihr Verhältnis zueinander? Gibt es eine
Entwicklung der Personen oder ihres Verhältnisses zueinander?
∙ S zenen: Gibt es Schlüsselszenen, die du präsentieren möchtest?
∙ O rt der Handlung: Gibt es Orte der Handlung, die besonders eindrucksvoll sind, und auf die du
aufmerksam machen möchtest?
∙ V erfilmung: Gibt es eine überzeugende Verfilmung des Buches? Ist es sinnvoll, auf den Unter-
schied zwischen Textvorlage und Verfilmung einzugehen?
∙ W irkung des Buches: Gibt es interessante Reaktionen auf das Buch im Internet?
∙ K ritik: Wie sehen die Buchkritiker/innen das Buch?
∙ P ersönliche Meinung: Warum gefällt dir das Buch? Gibt es Stellen oder Charaktere, die du
besonders oder gar nicht magst? Wem würdest du das Buch empfehlen?
3. Präsentieren
1
Häng dein Plakat an einem geeigneten Ort in der Klasse auf, so
dass alle die Bilder sehen und die Stichpunkte lesen können.
2
Sprich frei und halte Augenkontakt mit deinem Publikum.
3
Zeig auf die Stellen im Plakat, zu denen du etwas sagst.
Brauchbare Redemittel für deine Präsentation findest du im
Übungsbuch auf Seite 51.
1 Für Journalisten ist es wichtig, dass sie gut und gründlich recherchieren.
2
Sie dürfen in ihren Artikeln keine Informationen verbreiten, ohne dass sie
diese gut überprüft haben.
3 Statt dass sie über Ereignisse spekulieren, müssen sie Zeugen befragen.
4
Damit sie mehrere Standpunkte darstellen können, müssen sie meist auch
mehrere Zeugen befragen.
5 Sie müssen darauf achten, dass sie in ihren Artikeln alle Quellen angeben.
6
E s ist wichtig, dass man in ihrer Berichterstattung berichtende und
kommentierende Texte auseinanderhalten kann.
c /5
Für Journalisten ist es wichtig, gut und gründlich zu recherchieren.
126 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
4. Richtig und falsch
d Lies den Witz und markiere zwölf Prädikate im Konjunktiv. Bestimme den Punkte
S. 111 Konjunktiv I (Konj. I) und den Konjunktiv II (Konj. II).
Konj. II
Der Richter erklärt dem Angeklagten, dass die Zeugen ihn beschuldigt hätten,
eine Brieftasche gestohlen zu haben. Die Zeugen hätten angegeben, dass er
die Brieftasche einfach vom Tisch genommen habe und dann das Geld ge- d /6
zählt habe. Schließlich sei er mit der Brieftasche aus dem Lokal gegangen.
Der Angeklagte entgegnet, dass er gedacht habe, das Geld gehöre ihm.
Daraufhin fragt der etwas verärgerte Richter den Angeklagten, ob er ihn
denn richtig verstehe. Er könne doch nicht behaupten, dass er die gefundene
Brieftasche für sein Eigentum gehalten habe. Das bestätigt der Angeklagte.
Die Brieftasche sei wohl nicht seine gewesen, meint er, aber die Scheine darin
seien ihm sehr bekannt vorgekommen.
f Lies die Zeugenaussagen und schreib sie in indirekter Rede für das Polizei
S. 111 protokoll auf.
Karoline F., Beschuldigte: „Ich war zwischen 15:00 Uhr und 16:00 Uhr mit
meinem Freund zusammen. Wir waren im Stadtpark.“
Tim L., Karolines Freund: „Ich war zu dieser Zeit mit Karoline F. zusammen.
Ich weiß nicht mehr genau, was wir gemacht haben.“
Emma T., Verkäuferin im Kleidergeschäft: „Die junge Frau und ihr Freund
waren in unserem Geschäft. Die junge Frau hat mehrere Jacken probiert,
aber nichts gekauft. Sie haben dann das Geschäft verlassen. Mir ist aber
aufgefallen, dass die Frau in der kurzen Zeit offensichtlich etliche Kilo
zugenommen hat. Unser Detektiv ist ihnen dann in den Stadtpark
nachgelaufen.“ f /8
Die Angeklagte Karoline F. gibt an, dass sie ... gewesen sei. Sie ...
Tim L., der Freund der Beschuldigten, sagt aus, er ...
Die Zeugin Emma T. gibt an, Karoline F. und ...
g Markiere alle Konjunktivformen in deinen Sätzen aus f und bestimme sie.
S. 111 g /4
1 Fahrraddieb gestellt
Glück im Unglück hatte Harald M. aus Kleinstadt. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde
sein Fahrrad gestohlen. Er musste deshalb mit dem Autobus zur Arbeit fahren. „Ich wartete an der
Haltestelle“, erzählte Harald M., „da sehe ich plötzlich mein Fahrrad. Der Dieb war mit dem Rad
Richtung Innenstadt unterwegs und fuhr dabei an der Haltestelle vorbei!“ Harald M. stoppte den
Mann und nahm ihm das Fahrrad weg. Dieser war so überrascht, dass es zu keiner Gegenwehr
kam. Den Dieb selbst konnte Harald M. nicht festhalten. Er entkam mit dem Autobus, der gerade an
der gegenüberliegenden Haltestelle hielt. Nach Auskunft der Polizei ist der Täter noch flüchtig.
Rolf hatte monatelang gespart, er hatte alle Seiten im Internet, auf denen es um Fahrräder ging,
gelesen. Er hatte dafür unter anderem auch Mandarin, Usbekisch, Koreanisch und Hindi gelernt.
Natürlich nur das, was er brauchte, um die Fahrradseiten zu verstehen. Und dann war es soweit.
Er konnte es von seinem Händler abholen, sein Rennrad Super-Deluxe ultraleicht. Nun machte Rolf
die Diebstahlstatistik Kopfzerbrechen. Wie sollte er sein Fahrrad schützen? Er machte sich wieder
auf die Suche im Internet, natürlich erst, nachdem er sich zuvor die nötigen Fachbegriffe auf
Mandarin, Usbekisch, Koreanisch und Hindi angeeignet hatte. Schließlich entschied er sich für
mehrere mobile Sicherheitssysteme aus Spezialstahl. Er kam beim Fahren jetzt ein bisschen ins
Schwitzen, da die Schlösser insgesamt doch vierunddreißig Kilo wogen. Die zwanzig Minuten, die
er brauchte, um seine Schlösser anzubringen, investierte er aber gerne, schließlich war er mit
dem neuen Rad auch vier Minuten früher im Büro als zuvor. Rolf war rundum glücklich.
Tschick
von Wolfgang Herrndorf
Maik Klingenberg ist der Außenseiter in seiner
Klasse und zudem noch unglücklich verliebt in
Tatjana. Als Andrej Tschichatoschow, kurz
Tschick, an die Schule kommt und sich mit Maik
anfreundet, ändert sich dessen Leben völlig.
Das Abenteuer beginnt, als Tschick Maik
überredet, in den Sommerferien mit einem
alten geklauten Lada in die Walachei zu fahren 256 Seiten
und Tschicks Großvater zu besuchen. Es soll der Rowohlt Taschenbuch
beste Sommer in Maiks Leben werden … Verlag, 2012
Er steuerte zurück zur Straße. Nachdem wir in Brötchen wieder raus, packte vier davon auf
einem kleinen Dorf an einer Bäckerei vorbei unseren Tisch und rief:
gekommen waren, kriegten wir beide Kaffee
«Ma orndlich was auffe Bruss für unsre tüchgen
durst. Wir parkten den Wagen in einem Gebüsch
40 Fahrafahra!» Dann klopfte er mit den Knöcheln
5 hinter diesem Dorf und gingen zu Fuß zur
aufs Holz, und die Tonnenfamilie spazierte über
Bäckerei zurück. Dort kauften wir Kaffee und
den Marktplatz davon.
belegte Brötchen, und als ich gerade in mein
Brötchen beißen wollte, sagte jemand hinter «Uh», sagte Tschick, und ich wusste nicht, was
mir: «Klingenberg, was machst du denn hier?» ich sagen sollte. Wir blieben noch lange vor
45 dieser Bäckerei sitzen. Den Kaffee brauchten
10 Lutz Heckel, die Tonne auf Stelzen, saß am
wir jetzt. Und die Brötchen auch.
Tisch hinter uns. Neben ihm eine große Tonne
auf Stelzen und eine nicht ganz so große Tonne Alle halbe Stunde kurvte ein Reisebus mit
auf Säulen. Touristen über den Marktplatz. Irgendwo über
dem Dorf gab es eine kleine Burg. Tschick saß
«Und der Mongole ist auch da», sagte Heckel
50 mit dem Rücken zur Bushaltestelle, aber ich
15 überrascht, aber auch in einem Ton, der wenig
musste die ganze Zeit auf die Rentner gucken,
Zweifel daran ließ, was er von Mongolen im
die aus diesen Bussen quollen. Denn es waren
Allgemeinen und Tschick im Besonderen hielt.
ausschließlich Rentner. Sie trugen alle braune
«Verwandtenbesuch», sagte ich und drehte oder beige Kleidung und ein lächerliches
mich schnell wieder um. Es schien mir nicht die 55 Hütchen, und wenn sie an uns vorbeikamen, wo
20 Zeit für Diskussionen. es eine kleine Steigung raufging, schnauften
sie, als hätten sie einen Marathon hinter sich.
«Ich wusste gar nicht, dass du Verwandte hier
hast?» Ich konnte mir immer nicht vorstellen, dass ich
selbst einmal so ein beiger Rentner werden
«Ich», sagte Tschick und prostete mit dem
60 würde. Dabei waren alle alten Männer, die ich
Kaffeebecher über den Tisch. «In Zwietow ist
kannte, beige Rentner. Und auch die Rentnerin
25 ein Kanakenauffanglager.»
nen waren so. Alle waren beige. Es fiel mir
Ich konnte mich nicht erinnern, Heckel auf ungeheuer schwer, mir auszumalen, dass diese
Tatjanas Party gesehen zu haben, aber als alten Frauen auch einmal jung gewesen sein
Nächstes fragte er, wie wir denn hier wären. 65 mussten. Dass sie einmal so alt gewesen waren
Tschick erzählte ihm irgendwas von einer wie Tatjana und sich abends zurechtgemacht
30 Fahrradtour. hatten und in Tanzlokale gegangen waren, wo
«Klasskamrahn von dir?», hörte ich die große man sie vermutlich als junge Feger oder so was
Tonne fragen, und dann hörte ich lange nichts bezeichnet hatte, vor fünfzig oder hundert
mehr. Irgendwann klimperten am Tisch hinter 70 Jahren. Nicht alle natürlich. Ein paar werden
uns Autoschlüssel, an der Bank wurde gerückt, auch damals schon öde und hässlich gewesen
35 und Vater Heckel stelzte an uns vorbei in die sein. Aber auch die Öden und die Hässlichen
Bäckerei. Er kam mit einem Armvoll belegter haben mit ihrem Leben wahrscheinlich mal was
«Ich weiß nicht. Ich hab mal gehört, dass man «Wahnsinn!»
das ausrechnen kann. Es ist total unwahr «Ja, Wahnsinn.»
scheinlich, dass es was gibt, aber alles ist eben
235 Ich schaute in die Sterne mit ihrer unbegreif
200 auch unendlich groß, und total unwahrscheinlich
lichen Unendlichkeit, und ich war irgendwie
mal unendlich gibt dann eben doch eine Zahl,
erschrocken. Ich war gerührt und erschrocken
also eine Zahl von Planeten, wo‘s was gibt.
gleichzeitig. Ich dachte über die Insekten nach,
Weil, bei uns hat‘s ja auch geklappt. Und
die jetzt fast sichtbar wurden auf ihrer kleinen,
irgendwo sind garantiert auch Rieseninsekten
240 flimmernden Galaxie, und dann drehte ich mich
205 da oben.»
zu Tschick, und er guckte mich an und guckte
«Das ist genau meine Meinung, genau meine mir in die Augen und sagte, dass das alles ein
Meinung!» Wahnsinn wäre, und das stimmte auch. Es war
Tschick legte sich wieder auf den Rücken und wirklich ein Wahnsinn.
schaute angestrengt hoch. «Wahnsinn, oder?», 245 Und die Grillen zirpten die ganze Nacht.
210 sagte er.
ipps
Le set Das stürmische Mädchen.
Die Abenteuer der Jeanne d’Arc
Leo Linder
Frankreich, 1429: Jeanne, die Bauerntochter, ist ein wahrer
Wildfang. Mit 17 Jahren verlässt sie ihr Elternhaus. Mehr als
die nächsten zwei, drei Dörfer kennt sie nicht, aber sie hat
sich vorgenommen, Frankreich vor den Engländern zu
retten, die das Land in einem seit hundert Jahren andau-
ernden Krieg ausgeblutet haben. Jeanne will die Engländer
dorthin zurückschicken, wo sie hergekommen sind, und
verhindern, dass Frankreich von London aus regiert wird.
Mit aller
Die Hexenakte Gewalt
Dietlof Reiche Margret Steenfatt
Historisch-fantastischer Tessa ist cool, findet Frederika. Weder
Kriminalroman, gruselig und angepasst noch ängstlich. So wie Tessa
spannend: Es sind Jahrhun- wäre Frederika auch gern. Darum ist sie
derte vergangen, seit Anna stolz darauf, dass Tessa mit ihr befreundet
Böckhlerin, genannt Finger- sein will. Und natürlich macht sie mit, als
hütin, als Hexe angeklagt und Tessa wieder mal auf Klau-Tour geht. Ist
zum Tode verurteilt wurde. doch nichts dabei, oder? Auch als Tessa ihre
Dass jetzt ihre Prozessakte Lehrerin erpresst, hat Frederika keine
zum Vorschein kommt, sollte Bedenken. Doch dann verliebt sie sich in
normalerweise nur die Geschichtsforscher Daniel. Und Tessa wird eifersüchtig. Sehr
interessieren. Doch es sieht ganz so aus, als eifersüchtig. Als Frederika erkennt, auf was
gäbe es jemanden, der die Akte mit allen Mitteln für eine gefährliche „Freundschaft“ sie sich
an sich bringen will. eingelassen hat, ist es schon zu spät ...
da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
gewöhnlich?
he Pe rso ne n be ne hm en sich aus eurer Sicht un
1 • W elc
en euch ungewöhnlich?
Welche Szenen erschein nen auf dem
he Ko nf lik te kö nn ten zwischen einzelnen Perso
• W elc
Bild entstehen?
Konflik te lösen?
• Wie könnte man diese
dernis für
en All tag ss itu ation en kann die Sprache ein Hin
2 • I n welch
das Zusammenleben sein? ein gutes
Bürger/innen haben, um
• Welche Rechte müssen
ten?
Miteinander zu gewährleis gemessen
Re ch te mü ss en wir Tie ren zugestehen, um sie an
• W elche
zu behandeln?
e Biografie und
äh l ein e Pe rso n au s de m Bild aus. Beschreibe ihr
3 • W
ihr Leben in dieser Stadt.
c Welcher Meinung stimmst du zu? Begründe und verwende Argumente aus dem Text in 1 a.
a Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.
1 Ordne zu.
1 Präsens Tarzan wurde entführt.
2 Futur I Tarzan ist entführt worden.
3 Futur II Tarzan war entführt worden.
4 Plusquamperfekt Tarzan wird entführt werden.
5 Präteritum Tarzan wird entführt worden sein.
6 Perfekt 1 Tarzan wird entführt.
7 Präsens mit Modalverb Tarzan soll entführt werden.
a Lies den „Kurz und bündig“-Text und ordne die Begriffe den Definitionen zu. Löse die Aufgabe.
K U R Z & Sprachvarianten. Wie wir sprechen, hängt davon ab, welche Sprache die Menschen in unserer
B Ü N D I G Umgebung verwenden. Wir lernen von ihnen und übernehmen ihre Ausdrucksweise.
• ... wird gesprochen und geschrieben. Wir lernen sie zum Beispiel in einer Berufsausbildung.
• ... ist ein sogenannter Soziolekt. Das ist eine Sprache, die eine bestimmte soziale Gruppe spricht.
• ... w ird nur gesprochen. Sie enthält Elemente der Standardsprache, weicht aber davon ab. Sie wird in
ganz Österreich verstanden.
• ... lernen wir sicher in der Schule. Grammatiken und Wörterbücher beschreiben ihre Regeln. Wir schrei-
ben und sprechen sie. Manchmal wird sie auch Hochdeutsch genannt.
• ... w ird nur in einer bestimmten Region verstanden. Er wird nur gesprochen.
a Lies die Anzeigen. Hör zu. Für welche Lehrstelle bewerben sich die Jugendlichen?
4-14 Für wen würdest du dich als Personalchef entscheiden? Warum?
Blechblasinstrumentenerzeuger/in Dachdecker/in
Du hast handwerkliches Geschick, liebst Musik Es ist nichts wichtiger als unter einem
festen
und möchtest vielleicht gerne dein eigenes Dach zu wohnen. Dachdecker sorgen
dafür.
Instrument bauen? Dann ist eine Lehrstelle als Wenn du keine Höhenangst hast und
dich auf
Instrumentenerzeuger oder -erzeugerin viel- Dächern und Gerüsten wendig bewege
n
leicht etwas für dich. Auch wenn die Job kannst, ist das vielleicht das Richtige
für dich.
aussichten zur Zeit eher eingeschränkt sind, Du lernst, die Baustelle abzusichern,
ein Gerüst
wirst du ... mehr lesen aufzubauen, ... mehr lesen
Reisebüroassistent/in Feinoptiker/in
Du bist kontaktfreudig und hast Interesse Feinoptiker/innen stellen nicht nur Bril
len-
an fremden Ländern? Dann bewirb dich doch gläser her. Du lernst, Linsen, Spiegel,
um unsere Lehrstelle. Du lernst, professionell Prismen und optische Systeme für
über Reisen und Veranstaltungen aller Art Fotoapparate, Mikroskope und Fernro
hre
zu informieren und zu b eraten. Dazu musst zu bauen. Dabei erfährst du ... mehr
lesen
du Informationen einholen, Reiserouten
z usammenstellen, ... mehr lesen
b Hör noch einmal und beantworte die Fragen. Mach Notizen in dein Heft.
4-14
Frau Gerhold Herr Maric
Was wissen die Bewerber/innen über den Job?
Welche Fremdsprachenkenntnisse haben sie?
Was sind ihre Stärken und Schwächen?
Was sind ihre Gehaltsvorstellungen?
Welche Fragen haben sie?
d Was sollte man bei einem Vorstellungsgespräch tun? Was sollte man auf keinen Fall tun?
Ordnet zu und sammelt „Dos and Don’ts“.
Kaugummi kauen – sein Handy abschalten – sagen, dass man wenig Zeit hat –
seine Eltern mitbringen – abgerissene Kleidung tragen – etwas früher kommen – ...
e Wählt eine Anzeige aus 4 a und spielt ein Bewerbungsgespräch. Partner/in A ist der
Arbeitgeber, Partner/in B ist der Arbeitnehmer. Tauscht dann die Rollen und wählt eine
andere Anzeige. Beachtet im Gespräch folgende Punkte:
1 Gründe für die Bewerbung 3 Stärken – Schwächen
2 Art der Ausbildung und Arbeit 4 Gehaltsvorstellungen
f Wähl für das Gespräch eine realistische Situation. Nimm eine Anzeige aus 4 a oder such
im Internet eine Anzeige. Hier findest du Informationen zu verschiedenen Berufen:
https://www.lehrlingsportal.at/lehrberufe
https://www.berufslexikon.at/berufe
Ein Superheld bewirbt sich bei der Polizei. – Ein Riese will Uhrmacher werden. –
Der böse Wolf bewirbt sich als Schafhirte. – Frau Holle bewirbt sich als Wettermoderatorin. – ...
a Ergänze die Verben im Passiv oder Aktiv. Dabei bleiben einige Lücken leer.
Welche Kurznachricht hat nichts mit der m
enschlichen Sprache zu tun? Markiere.
b Wähl zwei Passivformen aus 5 a und schreib alle Zeitformen in dein Heft.
6 Sprachvarianten unterscheiden
a Lies den Text. Ist der Text in „Einfacher Sprache“ geschrieben? Warum/Warum nicht?
Doch es gibt die „Einfache Sprache“. Sie soll für Menschen, die nicht gut Deutsch können,
das Leben in Österreich leichter machen. Folgende Regeln musst du beachten, wenn du
einen Text in Einfacher Sprache schreiben willst:
1) Schreib kurze Sätze (maximal 15 Wörter).
2) Bau kurze Satzglieder.
3) Verwende allgemein bekannte Wörter. Verwende keine Fremdwörter.
4) Verwende das Aktiv, nicht das Passiv.
5) Verwende keinen Konjunktiv.
6) Verwende keine Redewendungen oder bildhafte Sprache.
7) Verwende keine Ironie.
Texte in Einfacher Sprache machen es vielen Menschen möglich, auf Deutsch zu kommuni-
zieren. Dadurch lernen sie auch die deutsche Sprache besser.
b Welcher Satz ist jeweils in Einfacher Sprache geschrieben? Notiere E . Zu welcher Regel
aus 6 a passen die Satzpaare?
Wovor man Angst hat, wenn man eine Sprache nicht gut beherrscht:
1 Es wird viel zu schnell gesprochen. – Sie sprechen viel zu schnell. E Regel:
2 Ich spreche schwierige Wörter vielleicht falsch aus. – Ich könnte ein Problem haben, schwierige
Wörter richtig auszusprechen.
Regel:
3
Für den Text brauche ich eine halbe Stunde. Ich bin ja sooooo schnell beim Lesen. – Für den Text
brauche ich eine halbe Stunde. Ich lese zu langsam. Regel:
4
Ich vergesse Wörter sehr schnell. – Ich habe ein Gedächtnis wie ein Sieb. Regel:
5
Die oft schwierigen Fragen der Ärztin bei der Untersuchung verstehe ich vielleicht nicht. –
Die Fragen der Ärztin sind oft schwierig. Wenn sie mich untersucht, verstehe ich sie vielleicht
nicht.
Regel:
6
Die Person reagiert unfreundlich. – Die Person reagiert missbilligend. Regel:
7
Meine Schwester, die viele Sprachen spricht, hat mir gesagt, dass ich nicht dafür begabt bin,
Fremdsprachen zu lernen. – Ich kann nicht gut Sprachen lernen. Meine Schwester hat das
gesagt. Sie spricht viele Sprachen. Regel:
c Welche Ratschläge könnte man Personen geben, die die Probleme in 6 b haben?
Formuliert die Tipps in Einfacher Sprache.
1. Bitte die Person, langsamer zu sprechen ...
KUR Z & Bewerbungsschreiben. Wenn du dich um einen Job bewerben willst, brauchst du meist einen
B Ü N D I G Lebenslauf (s. S. 12), ein Motivationsschreiben (s. S. 25) und ein Bewerbungsschreiben. Im
Bewerbungsschreiben erklärst du, wie du auf das Jobangebot gestoßen und warum du für den
Job geeignet bist. Wenn du kein eigenes Motivationsschreiben verfasst hast, erklärst du auch,
warum du dich für den Job interessierst.
Gärtnerei Leitner
Altgrabengasse 24
3430 Tulln
Wien, am 14.05.20..
Bewerbung um eine Lehrstelle als Facharbeiterin Gartenbau
ich habe über die Internetseite www.lehrlingsportal.at gesehen, dass Sie eine freie Lehrstelle anbie
ten. Ich habe mich auf Ihrer Homepage über Ihren Betrieb informiert und möchte mich um die Lehrstelle
bewerben. Ich denke, dass ich für den Beruf einer Facharbeiterin Gartenbau sehr gut geeignet bin.
Meine Eltern haben einen Schrebergarten in Wien. Schon als kleines Kind fühlte ich mich dort immer
sehr wohl. Ich habe meinen Eltern geholfen, Beete anzulegen und Gemüse anzubauen. Es war für mich
immer ein Erlebnis, die Pflanzen wachsen zu sehen und dann das reife Gemüse zu ernten.
Während der Berufsorientierungswoche an unserer Schule durfte ich ein Praktikum in einer
Gärtnerei in Wien absolvieren. Ich war von der Arbeit dort begeistert. Ich bin körperlich fit und belastbar.
Ich kann gut mit anderen zusammenarbeiten. Es würde mir auch großen Spaß machen, Kunden zu
betreuen. Das Praktikum in der Gärtnerei hat mich jedenfalls in meinem Wunsch bestärkt, diesen Beruf
zu ergreifen.
Zur Zeit besuche ich die Polytechnische Schule in Wien Meidling, die ich im Juli erfolgreich
abschließen werde.
Ich würde mich sehr über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freuen. Ich wäre auch gerne
bereit, vorab ein Praktikum zu absolvieren, damit Sie mich näher kennen lernen können.
Anlagen:
Lebenslauf mit Foto
Jahreszeugnis der achten Klasse
Praktikumsbescheinigung
c Verfasse ein Bewerbungsschreiben. Wähl eine realistische oder eine fantastische Situation
(siehe 4 f und g , S. 137).
8 s , ss , oder ß
b Lies die Regeln. Ergänze die Beispielwörter und schreib Wörter aus 8 a dazu.
s , ss oder ß
1
Das ß steht nur nach einem langen Vokal oder Diphthong.
Beispiele: genie en, a en, Grö e, Ma ,
2 Das ss steht, wenn der Vokal davor kurz gesprochen wird. Vor einem Konsonanten steht aber s.
Beispiele: Pa , flü ig,
Aber: fast, zuerst, Rast,
3 Die Nachsilbe -nis schreibt man nur im Plural mit ss.
Beispiele: Ergebni – Ergebni e,
4 Manchmal schreibt man nach einem langen Vokal s. Man spricht das s dann anders aus.
Beispiele: rei en, Ra en,
4
Wir, die Völker der Vereinten Nationen
– fest entschlossen, künftige Generatio-
nen vor der Geißel des Krieges zu
bewahren [...], den sozialen Fortschritt
und einen besseren Lebensstandard in
größerer Freiheit zu fördern [...] – ha-
ben beschlossen, in unserem Bemühen
um die Erreichung dieser Ziele zusam-
menzuwirken.
(Charta der Vereinten Nationen)
Neben New York, Genf und Nairobi ist Wien nämlich der vierte Sitz der Vereinten Nationen.
Die UNO wurde im Jahr 1945 gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchte man nach Wegen,
solch verheerende Kriege in Zukunft zu verhindern. Die Staaten der Erde sollten keine egois
tischen Alleingänge mehr auf Kosten anderer unternehmen. Sie sollten als Vereinte Nationen
10 zusammenarbeiten und gemeinsame Ziele verfolgen. Die Grundidee der UNO ist so über
zeugend, dass heute praktisch alle Staaten der Welt Mitglied der Vereinten Nationen sind.
Gemeinsam bekennen sich diese Staaten auch zu dem wohl wichtigsten Dokument in der
Menschheitsgeschichte, der Deklaration der Menschenrechte. Anlass dafür war das Elend des
2. Weltkriegs. Unter der Leitung von Eleanor Roosevelt, der Frau des damaligen amerikanischen
15 Präsidenten, wurde die Deklaration erarbeitet und im Jahr 1948 von allen Mitgliedstaaten
u nterzeichnet. Am bekanntesten ist wohl Artikel 1, in dem jedem Menschen auf dieser Welt
Freiheit, Würde und dieselben Rechte zugesprochen werden.
In den weiteren Artikeln legt die Deklaration andere wichtige Grundrechte fest, so zum Beispiel:
• das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit • das Recht auf Arbeit
20 • das Recht auf Schutz durch das Gesetz • das Recht auf Bildung
• das Recht auf Staatsangehörigkeit • das Recht auf Teilnahme an politischen
• das Recht auf Eigentum Entscheidungen
• das Recht auf freie Meinungsäußerung • das Recht auf Asyl
Alle Staaten der UNO haben sich verpflichtet, diese Rechte in die eigene Verfassung zu überneh-
25 men. Denn nur durch nationale Gesetze werden die Artikel der Menschenrechtsdeklaration auch
wirklich wirksam. Staaten, die Menschenrechte verletzen, müssen damit rechnen, dass sie von
den anderen geächtet und sanktioniert* werden. Massive Verletzungen der Menschenrechte
werden vom internationalen Gerichtshof für Menschenrechte verfolgt.
* sanktionieren = bestrafen
b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
1 Die vier UNO-Hauptquartiere sind New York, Genf, Nairobi und Wien. richtig falsch
2 Die UNO soll Kriege verhindern. richtig falsch
3 Fast alle / Viele / Die wichtigsten Staaten sind Mitglieder der UNO.
4 Die Menschenrechte sind eine Antwort auf / der Grund für / eine Entschuldigung für den Zweiten
Weltkrieg.
5 Alle UNO-Staaten übernehmen die Menschenrechte in ihre Verfassung, weil ...
6 Wenn ein Staat die Menschenrechte nicht respektiert, ...
c Wo werden Menschenrechte verletzt? Was heißt das für die Opfer? Sammelt Beispiele.
a Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.
1 Ordne den Attributen die richtige Bezeichnung zu. Finde die Apposition.
1 die im Jahr 1948 beschlossenen Menschenrechte Adjektivattribut
2 die Menschenrechte heute Genitivattribut
3 Wien, der vierte Sitz der Vereinten Nationen Partizipialattribut
4 die UNO-City, die sich im Norden von Wien befindet Präpositionalattribut
5 die Deklaration der Menschenrechte Relativsatz
6 ein wichtiges Dokument Apposition
7 das Recht auf Eigentum Adverbialattribut
2 Finde im Text in 1 a für jede Attributart ein Beispiel. Finde eine Apposition.
a Lies den Text. Was sind indigene Völker? Warum sind sie in Gefahr?
K U R Z & Ein Kampf ums Überleben. Der Film Avatar spielt in der Zukunft.
B Ü N D I G Im Jahr 2154 sind die Rohstoffe der Erde erschöpft. Ein großer
Konzern möchte auf dem fernen Mond Pandora Rohstoffe abbauen.
Doch die Ureinwohner, das Volk der Na’vi, wehren sich gegen die Invasion.
Ähnliche Konflikte kann man schon heute auf der Erde beobachten.
Ureinwohner einer Region heißen indigene Völker. Viele von ihnen stehen
heute stark unter Druck, da der Staat oder große internationale Konzerne ihr Eigentum und
ihre Lebensweise bedrohen. Meist sind wirtschaftliche Interessen der Grund dafür.
b Arbeitet zu zweit. Partner/in A liest den folgenden Text und bearbeitet die Aufgaben dazu.
Partner/in B liest den Text auf S. 147 und bearbeitet dort die Aufgaben in 6 a .
Zwei Seiten einer Medaille – den 240 Meter hohen Staumauern entstehen
Für den Fortschritt riesige Stauseen.
Das Projekt bringt viele Vorteile: Im Jahr 2010
Vor 190.000 Jahren ist der Homo sapiens aus 25 hatten nur 25 % der äthiopischen Haushalte
Afrika aufgebrochen und hat von dort Europa elektrischen Strom. Bald werden es mehr als
besiedelt. Das Land, aus dem der moderne 90 % sein. Außerdem will Äthiopien Energie aus
Mensch stammt, heißt heute Äthiopien. Äthio seinen neuen Wasserkraftwerken in die um
5 pien zählt zu den ärmsten Staaten der Erde. liegenden Staaten exportieren, um so für Ein-
Es hat mehr als 100 Millionen Einwohner/in- 30 nahmen im Staatshaushalt zu sorgen. Darüber
nen. Fast 30 % von ihnen sind unterernährt. hinaus sind die Stauseen riesige Trinkwasser
Dürre und Überschwemmungen vernichten reservoirs.
regelmäßig einen Großteil der Ernte. Aber auch Die Verantwortlichen für das Projekt haben
10 in „guten“ Erntejahren sind Millionen Äthiopier intensiv mit der betroffenen Bevölkerung disku-
auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. 35 tiert. In Form von Interviews und öffentlichen
Die äthiopische Regierung versucht, dieser Informationsveranstaltungen wurden die Sorgen
Entwicklung entgegenzusteuern. Vor allem und Ängste der Bevölkerung gehört. Künstliche
große Wirtschaftsprojekte sollen helfen, das Überflutungen werden weiterhin für fruchtbare
15 Land voranzubringen. Der Schwerpunkt liegt Böden sorgen. Für Bauern, die ihr Weideland
dabei auf der Energiewirtschaft. Erneuerbare 40 verlieren, gibt es einen Sozialplan. Eine Brücke
Energiequellen wie Wasserkraft und Solar soll es den Bauern weiterhin ermöglichen, den
energie sollen genützt werden. Dazu hat die Fluss zu überqueren. Insgesamt steht die Bevöl-
Regierung ein riesiges Staudammprojekt am kerung dem Projekt positiv gegenüber. Es wird
20 Omo-Fluss in Angriff genommen. Der Fluss dem äthiopischen Volk wirtschaftlichen Fort-
soll in fünf Stufen aufgestaut werden. Hinter 45 schritt und ein angenehmeres Leben bringen.
(Informationen aus www.gibe3.com, August 2016, Regierungsinformation)
2
Vergleicht eure Informationen und sammelt Argumente für und gegen den Kraftwerks-
bau. Inwiefern werden durch das Projekt Menschenrechte verletzt?
So geht’s:
Argumentieren
Um einen Standpunkt zu begründen, brauchst du gute Argumente. Ein Argument ist meist mit
einem Werturteil verbunden. Wenn Fußball für dich wichtig und wertvoll ist, wirst du wahrscheinlich
Argumente finden, warum deine Stadt ein neues Fußballstadion braucht.
Dein Argument kannst du unterstützen, indem du 1 anschauliche Beispiele vorbringst, 2 das Argu
ment mit statistischem Material untermauerst, 3 Vergleiche anstellst, 4 auf Entwicklungen hinweist
oder 5 eine Autorität zitierst.
c Wähl einen Standpunkt, sammle gute Argumente und schreib einen Text.
• Die Wohnung einer äthiopischen Familie hat einen Stromanschluss bekommen.
Ein Familienmitglied schreibt einen Leserbrief, in dem es die Regierung lobt.
• Ein Menschenrechtsaktivist tritt in einem Internet-Appell für die Rechte der indigenen
Bevölkerung ein.
Doppelattribute
Ein Satzglied kann mehrere Attribute haben: Attribute können weitere Attribute haben:
die wichtigsten Rechte jedes Menschen das Recht auf Teilnahme an politischen Entscheidungen
1
Lies den Text. Bestimme die unterstrichenen Attribute. Finde zwei Appositionen.
Finde zwei „Doppelattribute“.
* Diktatur = Gegenteil von Demokratie, nur eine Person (= Diktator) oder eine Partei bestimmt über das Land
2
Schreib den zweiten Teil des Textes in dein Heft und ergänze dabei die richtigen Attribute.
[...] Man könnte doch einen Brief an den ➀ Diktator schreiben und ihn um Freilassung ➁
bitten. Wenn das viele Menschen tun, könnte das etwas bewirken. Jeden Tag findet
Benenson weitere Artikel über ➂ Personen, ➃. Bald hat er 1.000 Menschen gefunden, ➄.
Amnesty International, die ➅ Menschenrechtsorganisation, war gegründet. Das engli-
sche Wort Amnesty bedeutet Begnadigung oder Straferlass. In drei von zehn Fällen
schafft es die Organisation, durch Briefaktionen Menschen ➆ zu helfen.
Verzichtbare Attribute
Attribute reichern Satzglieder mit zusätzlicher Information an. Sie machen diese Satzglieder
aber auch länger. Wenn du lange Sätze nicht gut verstehst, kannst du die Attribute weglassen.
Dann wird der Satz übersichtlicher.
Entscheide, welche Attribute du in 5 a unbedingt brauchst, damit der Text Sinn ergibt.
6 Strittiges erkennen
a Arbeitet zu zweit. Partner/in A liest den Text auf S. 144 und bearbeitet dort die Aufgaben
in 3 b . Partner/in B liest den folgenden Text und bearbeitet die Aufgaben dazu.
1
Beantworte die Fragen zum Text. Mach Notizen.
1 Wie ist die Situation Äthiopiens heute? 3 Welche Nachteile hat das Projekt?
2 Welches Projekt setzt die äthiopische 4 Welche Nachteile gibt es für die Bevölkerung
Regierung um? am Omo-Fluss?
2
Vergleicht eure Informationen und sammelt Argumente für und gegen den Kraftwerks-
bau. Inwiefern werden durch das Projekt Menschenrechte verletzt?
ÜB: S. 56, 1a–b; S. 57, 1c–d, 2a; S. 58, 2b–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 147
7 Einen Standpunkt einnehmen – Argumentieren
ADE?
R FAIRTRADE?
FAIRTRADE
gemeinsam für –
T?
ADE?
ADE?
WELCHE HERAUSFORD
WELCHE KRITERIEN
WER STEHT HINTE
WAS WILL FAIRTR
Fair Trade
Worauf achtet ihr beim Einkauf? Ist es euch auch wichtig, wie etwas produziert wird?
Achtet ihr beim Einkaufen zum Beispiel auf Fair Trade? Was haltet ihr davon?
Für mich ist wichtig, dass ich günstig einkaufe. Ich habe nicht so viel Geld, und Fair-Trade-
Produkte sind teurer. B Fair-Trade-Bananen sind zum Beispiel 50 % teurer als normale
Bananen. Wozu mehr Geld ausgeben?
Trixi12
Ich kaufe immer Fair-Trade-Produkte. Das gute Gewissen dabei ist mir wichtig. Ich möchte
nicht, dass die Plantagenarbeiter ihre Familien nicht ernähren können, weil ihre Löhne
zu niedrig sind. Eine Fair-Trade-Banane kostet 45 Cent. Die 15 Cent mehr kann ich mir
Banana1 leisten.
Wie willst du denn wissen, ob dein Geld auch wirklich bei den armen Bauern ankommt?
Mein Onkel meint, dass die Millionen irgendwo versickern und die Bauern gar nichts
davon haben.
Trixi12
Dann sollte sich dein Onkel einmal den Jahresbericht von Fair Trade ansehen, da findet er
alle Fakten und Zahlen. Mehr als 1,6 Millionen Kleinbauern haben durch Fair Trade ein
Einkommen, mit dem sie ihre Familien gut ernähren können. Außerdem können ihre Kinder
Banana1 in die Schule gehen und müssen nicht auf der Plantage mitarbeiten.
Ich würde mir wünschen, dass es nur Fair-Trade-Produkte gibt. Eigentlich wäre es das
Normalste auf der Welt, dass jemand fair bezahlt wird. Ich finde es traurig, dass das nicht
so ist.
Luka_X
b Welche Art von Argument wird verwendet? Trag die Buchstaben im Text in 7 a ein.
B = Beispiel S = Statistik E = Entwicklung V = Vergleich A = Autorität
Du hast die Wahl
Schreib einen Forumsbeitrag. Finde andere Personen in der Klasse,
die Beiträge für dein Forum schreiben.
c Schreib einen Forumsbeitrag zu folgendem Thema:
Eltern und Familie: Fahrt ihr lieber mit euren Eltern auf Urlaub oder mit Freunden?
d Formuliere selbst eine Diskussionsfrage für ein Forum (s. die Themen in 7 a)
und schreib den ersten Beitrag.
a Lies die Regeln. Markiere dann in der Forumsfrage fünf Infinitivgruppen mit zu und drei
Appositionen. Finde zwei Gliedsätze und setze insgesamt dreizehn Beistriche.
b Ergänze die Regel. Lies dann die Forumsbeiträge und ergänze das oder dass.
1
SabiX: Meine Eltern sagen, Campieren für sie nicht in Frage kommt. #2
2 3
Ich finde schade. Ich glaube, es mir Spaß machen würde.
4 5
Roman#: Campingplatzleben kenne ich zur Genüge. Ich wünsche mir, #3
6
wir einmal in einem festen Haus Urlaub machen. wäre toll. Ich kann mich
7 8 9
erinnern, letzte Gewitter im Zelt echt gruselig war. Dumme ist,
10
mein Vater ein riesiger Campingfan ist.
c Lies den Text in 1 a noch einmal. Sammle die Argumente der Zookritiker/innen und der
Zoobefürworter/innen zu den folgenden Punkten. Mach Notizen in deinem Heft.
1 Lebensbedingungen von Zootieren
2 Rettung von Tierarten
3 Zoos als Wissensspeicher
Zoogegner/innen Zoobefürworter/innen
1. Zoos bieten keine geeigneten Lebens
bedingungen, z.B.: ...
d Welche weiteren Argumente fallen dir für oder gegen Zoos ein? Finde für die Argumente
aus 1 c und deine eigenen Argumente auch unterstützende Beispiele.
Lebensbedingungen:
Delfine leben in Schulen von 40 und mehr Tieren,
in Z
-oos können höchstens sechs Delfine gehalten
werden.
f Wählt eines der folgenden Themen oder sucht ein eigenes Thema.
Nehmt jeweils einen Standpunkt ein, sammelt Argumente und diskutiert.
a Lies die Besucherordnung eines Zoos. Welche negativen Folgen könnte es haben, wenn die
Regeln nicht eingehalten werden? Finde für jede Regel ein Beispiel.
Besucherordnung Tiergarten
Zur Sicherstellung eines problemlosen Betriebes sind folgende Regeln unbedingt
zu beachten:
• Kindern unter 14 Jahren ist der Tiergartenbesuch ohne die Begleitung Erwachsener
nicht gestattet. Die Erwachsenen haften für ihre Kinder!
• Alle unsere Tiere erhalten sorgfältig zusammengesetztes, ihren Bedürfnissen und ihrem
Verhalten entsprechendes Futter. Wegen einer möglichen Gesundheitsgefährdung der
Tiere gilt im ganzen Zoo Fütterungsverbot.
• Beim Übersteigen der Absperrungen droht Tieren und Menschen Gefahr. Das Übersteigen
der Absperrungen ist daher strengstens untersagt.
• Tiere brauchen ihre Ruhepausen. Das Klopfen gegen Scheiben, das Musizieren und
Lärmen sind nicht erlaubt.
• Für gewerbliches Filmen und Fotografieren brauchen Sie die Genehmigung des Zoos.
• Zoobesucher/innen dürfen keine Tiere mitbringen.
• Frisbee- oder Ballspielen ist nur im dafür gekennzeichneten Bereich erlaubt.
• Nach dem Verlassen des Tiergartengeländes erlischt die Gültigkeit Ihrer Eintrittskarte.
Besucherordnung Tiergarten
• Um einen ... sicherzustellen/Damit ... , sind folgende Regeln ...:
• Kindern unter 14 Jahren ist es nicht gestattet, dass sie den Tiergarten ...
• Alle unsere Tiere erhalten Futter, das ... Weil ..., gilt im ganzen Zoo ...
• Wenn die Absperrungen ..., droht ...
• Es ist nicht erlaubt, gegen die Scheiben zu ...
• Wenn Sie ..., brauchen Sie die Genehmigung des Zoos.
• Wer ..., darf keine Tiere mitbringen.
• Frisbee- oder Ballspielen ist nur dort erlaubt, wo ...
• Nachdem Sie ..., erlischt die Gültigkeit Ihrer Eintrittskarte.
3 Erörterungen verfassen
a Hör zu und markiere richtig oder falsch.
4-15 1 Alle Hundebesitzer/innen finden die Diskussion um Hundekot wichtig. richtig falsch
2 Österreichische Hunde produzieren jeden Tag eine Million Kothäufchen. richtig falsch
3 Hundekot ist ungefährlich. richtig falsch
4 In einer spanischen Stadt wird der Hundekot an die Hundebesitzer geschickt. richtig falsch
5 Herr Plautz möchte für die Kotsackerl Geld kassieren. richtig falsch
6 In den Sackerlspendern wird es Sackerl aus Plastik geben. richtig falsch
b Sammle Argumente aus dem Hörtext zum Thema. Finde zusätzliche Argumente.
4-15 Soll man Hundehalter/innen, die den Hundekot nicht wegräumen, mit einer Geldbuße bestrafen?
Ja Nein
Es fällt zu viel Hundekot an, ...
So geht’s:
Erörterungen schreiben
In einer Erörterung setzt du dich schriftlich mit den Pro- und Kontra-Argumenten zu einem Thema
auseinander. Dabei versuchst du, dir darüber klar zu werden, was dein Standpunkt zu einem Thema
ist. Du sammelst Argumente und Gegenargumente und bewertest diese.
Erörterungen bestehen meist aus einer Einleitung, in der das Problem, um das es geht, kurz
beschrieben wird. Dann folgt ein Hauptteil, in dem du Argumente präsentierst und diese bewertest.
Im Schlussteil wägst du die Argumente zusammenfassend gegeneinander ab und kommst zu einem
Resümee. Das heißt, du ziehst deinen Schluss daraus. Du kannst dann Vorschläge für die weitere
Vorgangsweise oder einen Appell an Verantwortliche anfügen.
rdne die Punkte des Schreibplans den Teilen der Erörterung zu. Finde für die Argumente
O
jeweils unterstützende Beispiele.
e Wähl ein Thema und verfasse einen Schreibplan. Schreib dann eine Erörterung.
Soll man in einer Stadtwohnung einen großen Hund halten? –
Soll man exotische Tiere als Haustiere halten? – Soll man „Kampfhunderassen“ verbieten? –
Soll jede/r Hundebesitzer/in einen Hundeführerschein machen müssen? –
Soll ein Zirkus Tiernummern haben? – Soll man Tiere essen?
a Lies die Frage und die Meinungen dazu. Ordne sie in die Tabelle ein. Manche Argumente
passen in zwei Spalten. Finde weitere Argumente.
Sollte man Handys in der Schule für Schüler/innen unter 15 Jahren verbieten?
1 Schüler/innen verwenden Handys im Unterricht für private Zwecke. Das lenkt ab und stört
den Unterricht.
2 Handys gehören zum modernen Leben. Man muss lernen, damit umzugehen.
3 In der Schule sollte man lernen, ohne Handys zu kommunizieren, auch in der Pause.
4 Handys gehören zum Schulleben. Man verbietet Erwachsenen auch keine Handys am
Arbeitsplatz.
5 Jede Lehrperson sollte für ihr Fach entscheiden können, ob Handys erlaubt sind.
6 In den Pausen braucht man unbedingt sein Handy, um auf dem Laufenden zu bleiben.
7 Für Kinder ist es ungesund, lange auf einen Bildschirm zu schauen. Man muss sie schützen.
8 Kinder sollen sich in den Pausen bewegen und nicht auf das Handy schauen.
9 Das Handy kann man auch sehr gut im Unterricht einsetzen.
10 Mit dem Handy wird geschummelt, das ist ungerecht, und man lernt dabei nichts.
11 Handys können helfen, den Schulalltag zu organisieren. (Stundenplan, Schulbuffet, usw.)
12 Im Unterricht kann man Handyanwendungen lernen, die man dann auch im Beruf braucht.
Alle sollten in der Schule Für Kinder unter 15 Jahren Es sollte kein Handyverbot geben, aber
Handys benutzen dürfen. sollte in der Schule ein genaue Regeln, wann und wie die
generelles Handyverbot gelten. Handys verwendet werden dürfen.
1, ...
d Wählt für eure Debatte das folgende Thema „Auslandsjahr“ oder findet ein eigenes Thema.
Aussage 1: Man sollte während der Schul- oder Lehrzeit mindestens ein Jahr im Ausland verbringen.
Aussage 2: Man sollte die Schul- oder Lehrzeit ausschließlich im Inland verbringen.
Aussage 3: Man sollte mehrere Wochen oder Monate im Ausland verbringen, kein ganzes Jahr.
a Schulregeln vor 100 Jahren. Wie findet ihr die Regeln? Was ist heute anders? Warum?
b Lies die Erklärung. Schreib dann die Schulregeln noch einmal in dein Heft. Ersetze dabei die
unterstrichenen Satzglieder durch Gliedsätze oder Infinitivgruppen.
c Finde weitere Schulregeln von damals. Schreib sie mit Gliedsätzen und Infinitivgruppen auf.
Denk zum Beispiel an folgende Situationen:
Hausaufgaben, Schularbeiten, Pausen, Klassenzimmer, Tafel löschen, Lob und Strafe, ...
So geht’s:
Fantasiethemen erörtern
Du kannst auch Erörterungen zu Fantasiethemen schreiben. Denk an eine fantastische Situation.
Überleg dir dann eine Problemstellung und formuliere eine Erörterungsfrage. Dann kannst du wie bei
einer realistischen Erörterung Argumente sammeln und gegenüberstellen. In deiner Einleitung musst
du aber die fantastische Situation für deine Erörterungsfrage beschreiben. Viel Spaß!
c Schreib eine Erörterung. Wähl ein Thema aus oder such dir ein eigenes fantastisches Thema.
∙ Sollen Filmheldinnen und -helden das Recht bekommen, aus der Leinwand zu steigen?
∙ Soll man Vampire mit gratis Blutreserven versorgen?
∙ Soll man Zeichentrickfiguren als Familienmitglieder aufnehmen dürfen?
∙ Sollen wir das Wetter demokratisch vorherbestimmen?
1. Informationen sammeln
1
Ausgangssituation: Nach einem langen, erfüllten Leben ist Frau Theresia Langbein gestorben.
Sie hinterlässt einen beträchtlichen Geldbetrag. In ihrem Testament beauftragt sie eine Kom
mission, einen Erben oder eine Erbin zu finden. Das Erbe darf nur als Ganzes vergeben werden.
2
Bildet Fünfergruppen. Ihr seid die Kommissionsmitglieder.
Jeder übernimmt eine der folgenden Rollen. Eine Person
übernimmt auch die Gesprächsleitung:
• der Bürgermeister/die Bürgermeisterin des Dorfes
• der Präsident/die Präsidentin des Tierschutzvereines
• ein Rechtsanwalt/eine Rechtsanwältin
• der Priester/die Priesterin des Dorfes
• Theresias beste Freundin/Theresias bester Freund
3
Lest die Informationen zu den Kandidaten und Kandidatinnen für die Erbschaft. Macht Notizen,
wer für euch in eurer Rolle am ehesten für die Erbschaft in Frage kommt.
Otto Langbein, Theresias Cousin, ist ihr einziger noch lebender Verwandter. Er ist 71 Jahre alt
und Witwer. Er führt ein bequemes, aber nicht luxuriöses Leben. Er könnte mit dem Geld eine
Haushälterin anstellen (er ist häufig krank), er könnte reisen und ein Haus kaufen. Im Dorf ist
er nicht beliebt. Nach einem Streit hat er den Kontakt mit Theresia abgebrochen.
Susanne Staubmann ist Theresias Pflegerin. Sie hat sich in den letzten sechs Jahren liebevoll
um sie gekümmert. Susanne ist 48 Jahre alt, hat bei Theresia gut verdient und kann sich jetzt
einen langen Urlaub leisten, bis sie eine neue Arbeit annimmt. Sie hat Theresias letzte Jahre
sicher schöner und angenehmer gemacht.
T oni Tomato ist der Sohn des Gärtners. Theresia mochte ihn sehr. Sie hat ihn unterstützt und
seine Ausbildung finanziert. Toni möchte unbedingt im Ausland studieren. Er hat kein Geld und
muss sich einen Job suchen, um Geld für sein Studium zu verdienen. Toni ist ein attraktiver
junger Mann, fährt schnelle Motorräder (viel zu schnell) und hat viele Freundinnen, denen
gegenüber er nicht immer aufrichtig ist.
onika Moneta ist eine junge, unverheiratete Frau mit einem Baby. Sie tauchte vor kurzem auf
M
und erklärte, sie sei Theresias Tochter. Sie besitzt einen handgeschriebenen Brief von Theresia,
der an Monikas verstorbenen Vater gerichtet ist. Aus dem Brief geht hervor, dass Theresia in
jungen Jahren im Ausland verheiratet war und eine Tochter hatte. Es gibt keine Bestätigung für
diese Behauptung. Monika weigert sich, Genaueres über ihr Leben zu erzählen.
L eo Leoni ist der Zoodirektor. Theresia liebte den Zoo. Sie hatte ein Jahresabonnement und
spendete öfter größere Geldsummen. Der Zoo erhält keine Unterstützung vom Staat. Sein
Bestand ist deshalb nicht gesichert. Der Zoo wird aber schlecht geführt, und es gibt Gerüchte,
dass ein Teil der Geldspenden in Leo Leonis Taschen verschwindet.
2. Präsentieren
Präsentiere in der Diskussion deine Argumente. Ihr müsst euch mehrheitlich für eine Person
entscheiden und die Entscheidung begründen. Brauchbare Redemittel für die Diskussion findest
du im Übungsbuch auf Seite 63.
verstehen:
c /4
Lehrling Maschinenbautechnik
Wir bringen dir bei, mit manuellen Die Theorie lernst du in der Berufs
und computergestützten Maschinen schule, die du ein- bis zweimal pro
mechanische Teile zu fertigen. So wird Woche b esuchst. Den selbstständigen
aus deiner Leidenschaft für Metall Umgang mit den Maschinen lernst du
dein Beruf MaschinenbautechnikerIn. in der Praxis deiner Ausbildung.
d /7
f Schreib die Sätze noch einmal. Füg die Informationen in Klammern als
S. 143 Apposition ein.
1 Die Firma liegt in der Nähe meiner Wohnung. (Die Firma ist ein Getränkehersteller.)
2
Ich kann mit meinem Fahrzeug in zehn Minuten dort sein. (Mein Fahrzeug ist ein
altes Mofa.)
3 Markus arbeitet auch in der Firma. (Markus ist der Sohn unseres Nachbarn.)
4 Es ist nicht einfach, einen Job zu finden. (Der Job sollte gut bezahlt sein.)
5
Ich werde vom siebten Juli bis Mitte August dort arbeiten. (Der siebte Juli ist der
erste Ferientag.)
6 Danach fahre ich nach Italien auf Urlaub. (Italien ist mein Lieblingsurlaubsland.)
Wenn man ein Bewerbungsschreiben verfasst, sollte man auch auf die
Rechtschreibung achten. h /5
Was meint ihr? Dauert die Schul- und Berufsausbildung in Österreich zu lange?
Nein, auf keinen Fall. Österreich ist ein kleines Land ohne Bodenschätze. Unser Wohlstand
hängt davon ab, dass wir intelligente Produkte herstellen und sie in die ganze Welt
exportieren. Dazu braucht es gut ausgebildete Fachleute in den Betrieben, aber auch in
schlau2 der Verwaltung. Viele Firmen würden nicht in Österreich produzieren, wenn die Menschen
hier nicht so gut ausgebildet wären. In einer offenen und demokratischen Gesellschaft
ist außerdem Bildung ein ganz wichtiger Wert. Meinungsfreiheit und Bürgerbeteiligung
brauchen selbstbewusste und gebildete Bürger/innen.
In einer Erörterung (s. auch ZIEL.Deutsch 3, S. 192) gibst du nicht nur deinen Standpunkt wieder,
sondern gehst auch auf andere Meinungen und Argumente ein. Eine Erörterung besteht meist aus
einer Einleitung (Problembeschreibung), einem Hauptteil (Abwägung der Argumente) und einem
Schlussteil (Resümee, Vorschläge und Appell).
Samsons Reise
von Annette Mierswa
Der kleine Mats und sein Hund Samson sind beste
Freunde. Als Samson eines Tages krank wird und
die Mutter ihrem Sohn sagt, dass sein Hund ster
ben wird, bricht für Mats eine Welt zusammen.
Er läuft von zu Hause fort und nimmt Samson mit
auf eine abenteuerliche Reise zu Opa Windschief. 163 Seiten
Denn der weiß bestimmt auch diesmal Rat! Tulipan, 2011
Nach dem Essen zog sich Mats sofort in sein Doch Samsons Lider waren fest verschlossen.
Zimmer zurück und schloss die Tür. Samson lag Mats zögerte, fuhr dann aber fort: »Die Regale in
auf seiner Decke und schlief. Mats setzte sich seiner Werkstatt waren bis zur Decke mit Skizzen-
daneben und kraulte ihn hinter den Ohren. Das 45 büchern vollgestopft. Darin waren lauter Zeich
5 mochte Samson besonders gerne. Er riss das Maul nungen von Apparaten. Die konnte er nicht alle
weit auf und gähnte. Dabei krümmte er seine bauen. Da hätte er eine ganze Lagerhalle ge
Zunge wie einen gespannten Bogen. braucht, soviele waren das. Mama hat immer ›Da
Mats schmiegte sich an ihn. »Weißt du was, Sam? Vinci‹ zu ihm gesagt, nach einem berühmten
Wir verreisen zu Opa Windschief. Der war mal 50 Erfinder, der schon lange tot ist. Ich hab aber
10 Bauer und hatte einen großen Hof, erinnerst du immer ›windschief‹ verstanden. Deshalb heißt er
dich? Er ist ein bisschen verrückt. Zumindest sagt bei mir ›Opa Windschief‹. Ich finde, das passt
Mama das. Aber ich glaube, so schlimm ist das gar auch sehr gut, weil er einen wirklich schiefen
nicht. Er ist auch Erfinder, die sind immer ein Mund hat.«
bisschen verrückt. Er hatte einen alten Stall zur 55 Mats zupfte vorsichtig an Samsons Fell. »Samson,
15 Werkstatt umgebaut und darin bis spät in die hey, weißt du noch? Er hat doch auch mal eine
Nacht rumgetüftelt. Ich weiß noch, wie es Haarkämmmaschine an dir ausprobiert. Ha, die
manchmal geknallt und gescheppert hat. Dann hast du kaputt gebissen und angebellt. Ich hab
ist der Stallbursche hinübergerannt, um nach ihm vielleicht gelacht.«
zu sehen, und du bist ihm knurrend hinterher 60 Mats streichelte Samson liebevoll. »Jetzt ist er
20 gejagt. Ich durfte nie da rein, hab nur manchmal schon ganz alt, so wie du ... Mann, haben wir uns
heimlich reingelugt, wenn mich keiner sehen lange nicht geschrieben. Seit er mir mal zum
konnte. In der Werkstatt sah es toll aus. Jede Geburtstag eine Konfettibombe geschickt hat,
Menge merkwürdiger Maschinen und Geräteteile natürlich selbst gemacht. Die hat so laut geknallt,
lagen und standen da rum. Aber es gab auch 65 dass die Nachbarn die Polizei gerufen haben. Ich
25 einige auf dem Hof, zum Beispiel die Hühner konnte eine Woche nicht richtig hören. Da war
füttermaschine. Die wurde von einem Wecker Mama vielleicht sauer. Die haben sich böse Briefe
gesteuert. Alle paar Stunden hat sie im hohen geschickt, und ich hab mich rausgehalten. Dabei
Bogen Körner ausgespuckt, die dann auf den Hof fand ich die Bombe super. Da kamen lauter kleine
geregnet sind.« 70 Plastikspinnen und bunter Glibber heraus. Sie war
30 Mats lachte, während er Samson im Fell eben nur ein bisschen laut. Das wird bestimmt
herumwühlte. toll, im Wald. Trotzdem schade, dass Opa Wind
»Ich hab mich manchmal extra in den Hof gestellt, schief den Hof nicht mehr hat.«
um eine Körnerdusche abzubekommen. Und du Mats dachte daran, wie er sich damals auf dem
hast gebellt, wenn das Ding losging. Und neben 75 Heuboden versteckt hatte, als sie nach Papas Tod
35 die Melkmaschine hatte Opa Windschief einen zum Opa gefahren waren. Er hatte sich eine Höhle
Lautsprecher gestellt, aus dem Geräusche von im Stroh gebaut und war fest entschlossen ge
saugenden Kälbern zu hören waren. Er hat wesen, nie wieder herauszukommen. Sie hatten
behauptet, dass die Kühe so mehr Milch geben ihn lange gesucht. Schließlich war Samson herein
würden.« 80 gestürmt, hatte ihm einen großen Knochen ge
40 Mats versuchte in Samsons Augen zu blicken, wie bracht und sein Gesicht abgeleckt, bis Mats so
er es immer tat, wenn er ihm etwas erzählte. sehr kichern musste, dass seine Mutter ihn doch
Samson hob die Nase und schnüffelte. Er hatte »Ist der Hund krank?«
die Ohren angelegt und den Schwanz eng an den 225 Mats sah auf. Vor ihm stand ein Junge, ungefähr
Körper gepresst. Er ließ Mats nicht aus den so alt wie er selbst, nur etwas kleiner, mit einem
190 Augen. Fußball-T-Shirt und einer Kappe auf dem Kopf,
Mats strich ihm über den Kopf. »Es ist alles gut, deren Schirm nach hinten gedreht war. Er hatte
Samson, wir fahren nach Frankfurt. Opa Wind einen Schokoriegel in der Hand und starrte Mats
schief ist bestimmt nicht weit weggezogen.« 230 an.
Als der Zug anhielt und ein paar Reisende aus »Nein, er ist nur müde«, sagte Mats und legte
195 gestiegen waren, fragte Mats einen älteren Herrn, eine Hand auf Samsons Kopf.
ob der ihm helfen könnte, den Leiterwagen in den »Und warum liegt er in so einem Wagen?«, fragte
Zug zu heben. der Junge weiter und biss von seinem Schoko-
»Wer begleitet dich denn?«, fragte ihn der Mann. 235 riegel ab.
»Niemand, aber mein Opa holt mich in Frankfurt »Weil er müde ist«, sagte Mats und wandte sich
200 ab.« seinem Hund zu, um dem Jungen zu zeigen, dass
»Aha.« Der Mann packte an und hievte den er keine Lust hatte, sich zu unterhalten.
Leiterwagen in den Waggon. Der Junge stand noch eine Weile da und sagte
»Vielen Dank«, sagte Mats. 240 nichts mehr, dann ging er in Richtung der Abteile
Er parkte den Wagen im Eingangsbereich und fort. Mats holte sein Käsebrot aus dem Koffer
205 kauerte sich daneben. Er wollte lieber nicht mehr und biss hinein. Er sah aus dem Fenster. Ab und
angesprochen werden, denn das Schwindeln war zu zischte ein Strommast vorüber, oder es war in
ihm sehr unangenehm. Und für Samson würde es der Ferne ein Berg zu erkennen. Die Sonne stand
auch besser sein, wenn er im Leiterwagen liegen 245 nun zwischen den Bäumen, die vor seinen Augen
konnte. Ein lautes Piepen ertönte, und die Türen vorbeirasten. Er musste blinzeln, wenn ihre
210 schlossen sich. Mats spürte, wie sein Herz klopfte, Strahlen ihn trafen.
rasend schnell. Der Zug setzte sich in Bewegung. Es war dieselbe Sonne, die Mats auch gestern
Mats wurde mulmig zumute. Er kuschelte sich an gesehen hatte, als er noch zu Hause in seinem
Samson. »Ich bleib bei dir, du musst keine Angst 250 Zimmer gewesen war und am Schreibtisch den
haben, Samson«, sagte er zu seinem Hund, der Abschiedsbrief geschrieben hatte. Ihm kam es so
215 immer noch die Ohren angelegt hatte und ihn vor, als sei das schon lange her. Wie ging es Mama
anblickte. »Wir werden Opa Windschief schon wohl gerade? Hatte sie inzwischen den Brief
finden. Ich bin ganz sicher. Und dann kann er dich gelesen? Würde sie sich Sorgen machen und nach
gesund machen. Er hat mal einen Eichelhäher 255 ihm suchen? Sie durfte ihn aber erst finden, wenn
gesund gepflegt. Der war fast schon tot. Nach ein er schon längst bei Opa Windschief war und der
220 paar Wochen ist er davongeflogen.« seinem Samson geholfen hatte. […]
Mats bemühte sich zu lächeln. Er zog seine Mütze
ins Gesicht und kauerte sich wieder neben dem
Leiterwagen zusammen.
ps
tip Als der Dackel
se aus dem Gemäl-
Le de verschwand
Manuela von Perfall
Der Museumsdirektor ist
Hallo verzweifelt: Aus allen Bildern
sind die Tiere verschwunden,
i bims, leere Umrisse klaffen in den
der Faust wertvollen Gemälden! Sogar
der berühmte Dackel Lump fehlt! Da muss
Rolfgang vong Familienhündin Nasti eingreifen. Gemeinsam
Goethe mit dem abgebrühten Straßenhund Zack
Was ist das für 1 Bil- beginnt sie herumzuschnüffeln. Und die
dung? Die Jugend beiden decken einen unglaublichen Fall auf:
vong heute weiß Die Museumstiere sind aus ihren Bildern
nicht mehr, wer Schil- gestiegen und außer Rand und Band!
ler und Shakespeare
waren, kennt dafür
aber Shindy und Spongebozz. Zeit, dass finally
mal jemand Klartext talked und ihnen die enschen
M
Classics der Weltliteratur in 1 Sprache näher- und
bringt, wo sie kennen. Dieses Buch enthält die andere
importentsten Werke vong Bildung her – erklärt
für 1 Jugend vong heute. Tiere
Georg Rüschemeyer
da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
em
wohl vor, bei und nach ihr
1 • W ie fühlt sich die Person
Sprung? ung?
en zu einem Bungee-Spr
• Was motivier t Mensch Sprung
stände, unter denen rde
• Wie wichtig sind die Um
stattfindet?
ine persönlichen Grenzen
2 • H ast du schon einmal de
von.
überwunden? Erzähle da
en sind Grenzen wichtig?
• Unter welchen Umständ enze zu
elche Vo r- und Na chteile kann es bringen, eine Gr
• W
überwinden?
r eine Grenze
3 • Beschreibe die Sit
uation eines Menschen, de
überwinden muss.
Weltwunder
Manche Bauwerke faszinieren uns. Wir können uns kaum vorstellen, dass Menschen so
etwas Großartiges gebaut haben sollen. Wir stehen vor einem „Wunder“. Denn Wunder
sind laut Definit ion etwas Außergewöhnliches, dessen Zustandekommen man sich nicht
erklären kann. Schon vor mehr als 2.000 Jahren stand der griechische Gelehrte Herodot
5 staunend vor außergewöhnl ichen Bauwerken seiner Zeit. Er verfasste einen der ersten
Reiseführer und beschrieb darin fünf „Weltwunder der Antike“: das Grabmal des Königs
Mausolos II., die hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, die Pyramiden von Gizeh,
den Tempel der Artemis in Ägypten und die Zeusstatue des Phidias von Olympia. In
späterer Zeit kamen noch der Koloss von Rhodos und der Leuchtturm von Alexandria
10 hinzu. Obwohl von diesen Bauwerken heute nur noch die Pyramiden von Gizeh erhalten
sind, sind sie noch immer als die „sieben Weltwunder der Antike“ bekannt. Herodots
Welt umfasste damals nur einen kleinen Teil der Erde, weshalb großartige Bauwerke in
Asien, Afrika und Amerika nicht auf seiner Liste standen.
Auch heute noch sind Rankings fantastischer Bauwerke beliebt. Vor einigen Jahren
15 wurde auf der Basis einer weltweiten Umfrage erhoben, was die sieben Weltwunder der
heutigen Zeit wären. Viele Länder wollten unbedingt mit einem ihrer Bauwerke auf diese
Liste gelangen, bedeutete das doch mehr Touristen und dadurch wirtschaftliche Vorteile.
Die meistgenannten Gebäude waren: die Chinesische Mauer, das Kolosseum in Rom, die
Christus-Statue in Rio de Janeiro, die Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru, Stone
20 henge, die mexikanische Ruinenstätte Chichén Itzá, die Felsenstadt Petra in Jordanien, der
Taj-Mahal-Tempel in Indien und der Potala-Palast des Dalai Lama in den Bergen Tibets.
b Lest die Beschreibung der Pyramiden von Gizeh. Warum sieht die Cheops-Pyramide heute
anders aus als früher? Stellt Vermutungen an.
Steckbrief: Cheops-Pyramide
Ort: Gizeh, in der Nähe von Kairo
A lter: 4.500 Jahre
Größe: 146,5 Meter hoch. Die Grundfläche beträgt
230 x 230 Meter. Sie besteht aus 2,3 Millionen Stein
blöcken, jeder davon ist zweieinhalb Tonnen schwer.
Direkt neben der Cheops-Pyramide stehen zwei
weitere Pyramiden sowie die Sphinx, ein sitzender
Löwe mit einem Menschenkopf.
Entstehungsgeschichte: Der ägyptische Pharao Cheops ließ sich eine riesige Pyramide als
Denkmal für die Ewigkeit bauen. Viertausend Menschen bauten dafür zuerst einmal zehn
Jahre lang eine Straße vom Fluss Nil zu dem Platz, an dem die Pyramide stehen sollte. Dann
wurden aus ganz Ägypten Arbeiter angeworben, die zwanzig Jahre lang an der Pyramide
bauen sollten. Sie bekamen dafür einen guten Lohn. Der Steinbruch für die Pyramide war
einige Kilometer entfernt. Die Steine wurden auf Schlitten geladen, zum Nil gezogen und
mit Schiffen zur Pyramide gebracht. Zum Schluss wurde die Pyramide mit leuchtend
weißen, glatten Kalksteinplatten verkleidet, so dass sie wie ein riesiger Stein aussah.
Die weiße Außenverkleidung ist heute aber verschwunden, da die Pyramide eine lange Zeit
nur als Steinbruch diente. Die vier Seiten sind exakt nach den vier Himmelsrichtungen
ausgerichtet. Die Sphinx sollte die Pyramiden bewachen.
Bedeutung: Bis heute wissen die Forscher/innen nicht, ob jemals ein Pharao in der Pyramide
beerdigt wurde. Es gibt zwar Gänge ins Innere, aber keine Sarkophage oder Grabbeigaben.
Erlebnisfaktor: Händler bieten Souvenirs an. Man kann einen Kamelritt in die Wüste
unternehmen. Es gibt Liveshows am Abend, bei denen die Pyramiden beleuchtet werden und
ihre Geschichte erzählt wird. Zwei Kilometer entfernt entsteht ein riesiges Museum, in dem
Tutenchamuns Sarkophag und andere altägyptische Kunstwerke ausgestellt werden sollen.
c Hör zwei weitere Beschreibungen. Zeichne die Tabelle in dein Heft und notiere die wichtigs-
ten Informationen. Welches Weltwunder würdest du gerne besuchen? Warum?
4-16
Stonehenge Potala-Palast
e Wähl ein Bauwerk aus der aktuellen Liste in 1 a oder such dir ein anderes fantastisches
Gebäude irgendwo in der Welt. Verfasse einen Steckbrief und such ein Foto.
f Such dir ein österreichisches „Weltwunder“ und ein Foto dazu. Verfasse einen Steckbrief.
g Hängt eure Steckbriefe und Fotos aus 1 e und f an verschiedenen Stellen im Klassen
zimmer auf. Lest die Steckbriefe und sucht jeweils das passende Foto dazu. Kommentiert
eure Weltwunder und verwendet dabei ein Punktesystem.
★ ★★★★★
Finde ich nicht so toll, muss ich nicht sehen. Möchte ich unbedingt besuchen.
Passivumschreibungen
Passivkonstruktionen wirken manchmal stilistisch ein bisschen schwerfällig.
Es gibt elegantere Möglichkeiten, das Passiv auszudrücken. Dazu zählen:
1 Umschreibungen mit lassen
Die Sehenswürdigkeit lässt sich gut erreichen. ≈ Die Sehenswürdigkeit kann gut erreicht werden.
2 Adjektive mit der Endsilbe -bar
Die Sehenswürdigkeit ist gut erreichbar. ≈ Die Sehenswürdigkeit kann gut erreicht werden.
3 sein, geben, bleiben, gelten und zu + Infinitiv
Rucksäcke sind an der Garderobe abzugeben. ≈
Rucksäcke müssen an der Garderobe abgegeben werden.
4 gehören + Partizip II
Das Bauwerk gehört fotografiert. ≈ Das Bauwerk muss unbedingt fotografiert werden.
So geht’s:
Jemanden überzeugen
Wenn du jemandem Informationen gibst, möchtest du damit meist etwas Bestimmtes erreichen.
Du verfolgst eine Absicht. Wähl passende Informationen aus, um deine Ziele zu erreichen.
Wenn du dich dann an dein Gegenüber wendest, solltest du dir über euer Verhältnis im Klaren sein:
Kannst du etwas fordern oder musst du etwas erbitten? Auf jeden Fall solltest du dein Anliegen gut
begründen. Versetze dich in dein Gegenüber hinein. Auf welche Argumente reagiert es wohl in dei-
nem Sinn? Was sind seine Interessen, Vorstellungen und Wünsche? So hast du wahrscheinlich Erfolg.
Lieber Jason,
Reinhold und ich sind von unserer Tibetreise zurück. Ich weiß jetzt, dass mein nächster Film unbedingt im
Potala-Palast in Lhasa spielen muss. Der Ort ist einmalig, der Palast ein Weltwunder! Es gibt 999 Räume,
und einer ist origineller als der andere. Und dann das Licht! In m
anchen Räumen entsteht durch ein
geniales Zwielicht genau diese düstere Grundstimmung, die du so magst. Was die Handlung des Films
betrifft, denke ich an einen erfolgreichen Geschäftsmann, der plötzlich von Albträumen und Visionen
vom Potala-Palast geplagt wird. Er beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und nach Tibet zu
reisen. Du wirst die Handlung lieben. Es wird ein Psychothriller mit Horrorelementen, sodass wir ein
möglichst großes Publikum ansprechen, nicht nur die Horrorfans.
Mit diesem Rezept hattest du ja schon Erfolg. Wir brauchen einige Drehtage am Originalschauplatz in
Tibet, vieles können wir aber auch im Studio drehen. Ich bin sicher, der Film wird seine Kosten in
kürzester Zeit einspielen und wäre eine gute Investition für dich. Was die D rehgenehmigung in Tibet
betrifft, kann uns sicher Shen Mi weiterhelfen. Bitte schreib mir, ob du prinzipiell Interesse hättest,
in das Projekt einzusteigen. Es würde mich sehr freuen.
LG Max
c Wähl einen spektakulären Ort aus. Überrede einen Freund oder eine Freundin,
mit dir dorthin zu reisen. Dein Freund oder deine Freundin hat aber Bedenken.
Dein Freund/Deine Freundin hat eine Sonnenallergie, verträgt keine Hitze/Kälte/Höhenluft/...,
hat Angst vor Spinnen/Schlangen/dem Fliegen/..., mag keine fremden Speisen/Betten/...
a Naturwunder – Partner/in A liest den Text über den Amazonas, Partner/in B liest den Text
über die Sahara. Markiert die wichtigsten Informationen und prägt sie euch ein.
Amazonas-Regenwald
Beschreibung: Der Amazonas-Regenwald liegt in Südamerika,
am wasserreichsten Fluss der Erde, dem Amazonas. Der Regen-
wald ist sechs Millionen Quad ratkilometer groß, das ist halb so
groß wie Europa. Er ist somit das größte tropische Regen-
wald-Gebiet. Im Regenwald gibt es keine Jahreszeiten. Es ist
immer heiß und feucht und regnet fast täglich.
Entstehung: Der Regenwald existiert seit über 55 Millionen
Jahren mit unterschiedlich großer Ausdehnung. Aber er war nie in so großer Gefahr wie heute.
Große Teile des Regenwaldes werden nämlich zerstört, weil die Flächen für die Holz- und Vieh-
wirtschaft genutzt werden sollen. Das ist auch schädlich für das Weltklima.
Tiere und Pflanzen: Der Amazonas-Regenwald ist die artenreichste Region der Welt. Die Hälfte
aller Tierarten lebt dort. 60.000 Pflanzen-, 1.000 Vogel- und mehr als 300 Säugetierarten hat man
gezählt. Forscher/innen glauben aber, dass es im Regenwald viele weitere, noch unentdeckte
Arten gibt. Zum Vergleich: Während es in Europa insgesamt nur 50 Bauma rten gibt, zählten die
Biologen im Regenwald allein auf der Fläche von zwei Fußballfeldern 500 verschiedene Arten von
Bäumen. Die Tiere des Amazonas leben auf verschiedenen Ebenen: im Wasser, auf dem Boden, in
den Büschen und auf den Bäumen. Bekannte Tiere sind der rosa Flussdelfin, die Anakonda, der
Jaguar und das Faultier.
Menschen und ihre Geschichte: Im Amazonas-Regenwald leben mehrere indigene Völker.
Sie leben in und mit der Natur. Doch ihre Identität und ihre Lebensform sind in Gefahr, da ihre
Heimat zunehmend wirtschaftlich genutzt wird (s. auch S. 147).
Besichtigung: Am besten mit dem Boot und zu Fuß
Sahara
Beschreibung: Mit neun Millionen Quadratkilometern ist die
Sahara fast so groß wie Europa. Sie ist die größte Wüste der Erde.
Die Beduinen nennen die Sahara „Bar Bela Mar“, was „Meer ohne
Wasser“ bedeutet. Zehn Prozent der Sahara sind Sandwüste, der
Rest besteht aus Steinen und Felsen. Tagsüber kann es fast 60 °C
heiß werden, in der Nacht fällt die Temperatur manchmal unter
den Gefrierpunkt. Bei extremer Hitze und Windstille kommt es zu
sogenannten Fata Morganas. Dabei wirken heiße Luftschichten wie
ein Spiegel, der dann plötzlich Städte, Oasen oder Seen mitten in
der Wüste erscheinen lässt.
Entstehung: Temperatur, Wasser und Wind formen das Gestein und den Sand in der Wüste. Es
entstehen Sanddünen und bizarre Gesteinsgebilde, die wie Pilze, Pfeiler oder Türme aussehen.
Felszeichnungen zeigen, dass es vor 10.000 Jahren eine reiche Tier- und Pflanzenwelt gab.
Tiere und Pflanzen: In der Sahara gibt es keinen oder nur spärlichen Pflanzenwuchs. Eine
Ausnahme sind Oasen, in denen es Quellen oder Grundwasser gibt. Die wenigen Bäume werden
nur drei Meter hoch. Ihre Wurzeln reichen aber 30 Meter in die Tiefe. Die Tiere der Sahara haben
sich auf ihre Umgebung eingestellt: Wüstenspringmäuse nehmen Flüssigkeit nur über die Nah-
rung auf. Manche Eidechsen holen sich die Feuchtigkeit aus der Luft, und der Wüstenfuchs gibt
über seine großen Ohren Körperwärme ab. Das typische Tier der Sahara ist das Kamel.
Es kann in fünfzehn Minuten bis zu 200 Liter Wasser trinken und dann sehr sparsam damit
umgehen. So schwankt die Körpertemperatur der Kamele zum Beispiel um bis zu acht °C.
Dadurch schwitzen sie weniger.
Menschen und ihre Geschichte: In der Sahara leben knapp drei Millionen Menschen. Die meis-
ten von ihnen sind Bauern, die in den Oasen Datteln, Gerste und Weizen anbauen. Andere, wie
die Tuareg, ziehen als Nomaden mit ihren Dromedaren* und Viehherden durch die Wüste.
Besichtigung: geführte Touren mit dem Auto oder dem Kamel * Dromedar = einhöckriges Kamel
So geht’s:
Recherchieren
Bevor du dich auf die Suche nach Informationen machst, solltest du gut überlegen, wonach
du s uchen möchtest. Mach dir dazu Notizen. In 4 a geben dir die Unterpunkte (Beschreibung,
Entstehung, usw.) einen Hinweis darauf.
Im Internet verliert man sich leicht in der Fülle von Informationen. Verwende auch Suchmaschinen
für Jugendliche wie z. B.: www.helles-köpfchen.de oder www.blinde-kuh.de.
5 Passivumschreibungen
a Lies den Text. Was hat das Katerloch mit Katzen zu tun?
ÜB: S. 64, 1a–b; S. 65, 1c, 2a; S. 66, 2b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 171
den (zu wandern und zu klettern – gelten). Wunderschöne Tropfsteingebilde können in der
Höhle gesehen werden (zu sehen – sein), zählt sie doch zu den tropfsteinreichsten Höhlen
Europas. Auch Fledermäuse, darunter einige gefährdete Arten, bewohnen die Höhle. In den
Wintermonaten muss deren Winterschlaf respektiert werden (zu respektieren – sein), was
bedeutet, dass die Höhle nur im Sommer besichtigt werden kann (zu besichtigen – sein).
Es muss gehofft werden (zu hoffen – bleiben), dass Fledermäuse und Eulen noch lange
Gäste im Katerloch sind.
b Schreib den Text aus 5 a in dein Heft. Verbessere ihn, indem du die fett gedruckten Passiv-
konstruktionen umwandelst. Verwende dabei die Verben in Klammern.
a Was hilft, jemanden zu überzeugen, was sicher nicht? Ordnet und findet weitere Ideen.
c Lass Lena in 6 b Strategien verwenden, die nicht funktionieren. Schreib den Dialog neu.
d Schreib einen Dialog, in dem eine Person die andere überzeugen möchte.
Verwende Strategien aus 6 a . Das Gespräch kann glücken oder misslingen.
Die Person möchte gemeinsam etwas unternehmen, z. B. kochen, zu einer Party gehen, ...
b Ergänze die Regeln und die Beispielwörter. Finde weitere Beispielwörter im Text in 7 a.
f oder v ?
Wenn du [f] sprichst, schreibst du auch meist f / v. Beispiele: Figur,
Manchmal schreibst du f / v, du sprichst aber [w]. Beispiele: Klavier
Die Vorsilben ver- und vor- werden immer mit f / v geschrieben. Beispiele: verirren, 1,
Wörter, die man mit v schreibt, musst du dir gut einprägen. Beispiele: Vogel,
c Lies die Regel und ergänze den Blog von Tim über seine USA-Reise.
p /t /k oder b /d /g ?
Am Wortende werden Laute immer hart ausgesprochen [p, t, k], auch wenn man b, d, g schreibt. Wenn
du unsicher bist, verlängere das Wort. Dann hörst du, ob du p, t, k oder b, d, g schreiben musst.
Beispiel: Geheimrat – Fahrrad (Beides wird [t] gesprochen.)
Geheimräte – Fahrräder (Du hörst, dass ein Wort mit t, das andere mit d geschrieben wird.)
1 2
Wir campieren im Naturpar Everglades in Florida. Dor gibt es einen Teich mit einem
3 4 5 6
Schil : Don’t feed the alligator! „Umwerfen komisch!“, ha ich gedach ,
7 8 9
„Doch etwas plum .“ Doch dann la „George“, so heißt unser Alligatorfreun ,
10 11 12 13 14
kna vor uns im Dickich am See! Wir sin ers einen Ta hier und haben
15 16 17
nur ein kleines Zel ! George ist ein Grun für mich, bal weiterzureisen.
Grenzen schützen
Graz ist die zweitgrößte Stadt Österreichs.
Auf 127 Quadratk ilometern leben fast
300.000 Menschen. Genauso groß wie die
Stadt Graz ist das Hafengelände der Stadt
5 Rotterdam in den Niederlanden. Der Hafen
in Rotterdam ist der größte Hafen in der
Europäischen Union. 1.400 Zollbeamte
und -beamtinnen kont rollieren Tag und
Nacht Waren, die auf riesigen Container-
10 schiffen aus aller Welt angeliefert werden.
Von Rotterdam aus werden die Container
in alle Staaten der Europäischen Union transportiert werden, das ist dreimal mehr
weitertransportiert. Der freie Waren 45 als auf einem „normalen“ Containerschiff.
verkehr ist ein wichtiges Prinzip der EU, Die Container sehen aus wie bunte Lego-
15 das der Wirtschaft helfen soll. Ausländi- steine. Würde man sie hintereinander auf
sche Händler müssen aber Zölle bezahlen, Waggons laden, wäre der Zug mehr als 100
um ihre Produkte auf dem großen und Kilometer lang. Riesige Kräne laden die
attraktiven Marktplatz EU anbieten zu 50 Container auf vollautomatische LKWs, die
dürfen. Deshalb kassieren die Beamtinnen sie dann zu einem Truck oder einem Zug
20 und B eamten am „Eingang“ der EU Geld bringen. Wenige Stunden später rollen sie
für die Container. schon über Europas Schienen oder Auto-
Jedes Jahr laufen 30.000 Containerschiffe bahnen. Doch zuvor werden sie kontrol-
den Hafen an, das sind mehr als 80 Schiffe 55 liert. Dazu werden die Container durch
am Tag. Doch in den Containern befinden eine Art „Waschanlage“ gezogen, in der die
25 sich manchmal auch Waren, die nicht in Behälter allerdings nicht gewaschen,
den offiziellen Papieren angeführt sind. sondern durchleuchtet werden.
Kriminelle versuchen nämlich, Waffen, Das Röntgengerät in der Anlage ist 90 Mal
Drogen, gefälschte Kleidung oder Medika- 60 stärker als die Röntgenanlage in einem
c Was wisst ihr über die Kontrolle von Personen, die in die EU einreisen wollen?
Macht Notizen zu den folgenden Fragen und diskutiert in der Klasse.
1 Warum wollen Menschen in die EU einreisen? 2 Wer darf in die EU einreisen, wer nicht?
3 Welche Maßnahmen trifft die EU, um die Einreise von Menschen zu kontrollieren?
2 Funktionsverbgefüge
K U R Z & Reisen in der EU. Für viele Menschen ist es in den letzten Jahren
B Ü N D I G schwieriger geworden, in die EU einzureisen. Innerhalb der EU ist
das Reisen allerdings kinderleicht. Für EU-Bürger gibt es zwischen den
27 EU-Staaten (Stand 2020) nämlich keine Grenzkontrollen mehr. Das war
nicht immer so. Jahrhundertelang führten die europäischen Länder blutige
Kriege gegeneinander. Nach dem schlimmsten dieser Kriege, dem Zweiten
Weltkrieg, war Europa gespalten. Länder wie Ungarn, die Tschechoslowakei, Bulgarien, Rumänien und
Polen gehörten zu den sogenannten Ostblockstaaten. Eine streng bewachte Grenze, der sogenannte
Eiserne Vorhang, trennte Ost- und Westeuropa. Die EU lässt diese dunkle Vergangenheit vergessen.
Deshalb wurde ihr im Jahr 2012 auch der Friedensnobelpreis verliehen. Die offenen Grenzen laden dazu
ein, das vereinte Europa zu erkunden, am besten mit einem Interrail-Ticket. Mit dieser Bahnkarte kannst
du zu einem günstigen Preis einen Monat lang durch alle EU-Länder reisen!
b Lies die folgenden Fragen, Anweisungen und Hinweise für Reisende. Welche sind vor v ,
welche während w und welche nach n der Reise wichtig? Notiere.
1
Womit wollen Sie reisen? Treffen Sie die jeweils richtige Wahl für Ihr Verkehrsmittel!
2
Was habt ihr denn alles erlebt? Spann mich nicht auf die Folter!
3
Das Viersternhotel kommt wohl kaum in Betracht, such lieber eine Jugendherberge.
4
Nimm dich in Acht! Im Meer gibt es Quallen.
5
Öffnen Sie die Türen erst, wenn der Zug ganz zum Stillstand gekommen ist.
6
Ich möchte unsere Fotos ins Netz stellen. Ich hoffe, das findet deine Zustimmung.
7
Ich habe noch keine abschließenden Berechnungen über die Reisekosten angestellt.
ÜB: S. 68, 1a; S. 69, 1b, 2a–b; S. 70, 2c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 175
c Lies die Erklärung und löse die Aufgabe.
Funktionsverbgefüge
Funktionsverbgefüge sind feste Fügungen wie zum Beispiel Erfolg haben, jemanden zur Verzweiflung
bringen oder etwas zu Ende führen. In diesen Redewendungen sind die Verben (haben, bringen, führen)
für die Bedeutung nicht mehr wichtig. Die Bedeutung tragen die Nomen (Erfolg, Verzweiflung, Ende).
Texte, in denen die Nomen die Hauptinformation tragen, sind im Nominalstil geschrieben. Sie sind
meist schwieriger zu verstehen als Texte im Verbalstil. Oft wirken sie auch etwas hölzern.
d Finde heraus, wie du im Internet ein Zugticket für die Hin- und Rückfahrt zu einem Ort in
deiner Nähe kaufen kannst. Schreib einem Freund oder einer Freundin Schritt für Schritt
auf, was er oder sie dabei tun muss.
Zuerst musst du ins Internet gehen. Dort ...
e Wähl aus dem Kasten Funktionsverbgefüge aus. Schreib Anweisungen und Hinweise für
Reisende vor, während und nach der Reise.
Hilfe leisten, Hoffnung haben, etwas in Kauf nehmen, Kritik üben, in Mode sein,
in Ordnung bringen, einen Rat erteilen, in Rechnung stellen, Rücksicht nehmen auf,
zur Sprache bringen, eine Verabredung treffen, in Zweifel ziehen, Berücksichtigung finden
a Was weißt du über die EU? Ordne die Tabelleninformationen zu. Hör zu und vergleiche.
4-17
Mitglieder Aufgaben
AT BE BG CY CZ DE DK EE ES
Ich
FI FR GR HR HU IE IT LT LU glaube, AT heißt
LV MT NL PL PT RO SE SI SK
Österreich.
b Sucht in einem Atlas oder im Internet eine Europakarte und findet die Länder aus 4 a.
c Sieh dir die Grafik zum Thema „So wächst die EU“ an.
Fläche in hunderttausend
30 6
Anzahl der EU-Staaten
Quadratkilometern
BG HR
25 LT 5
AT RO
BE LV
20 DE FI EE 4
FR PT SE MT
15 IT DK ES PL 3
LU IE GR SK
10 NL SI 2
CZ
5 HU 1 AT
MT
CY
f Wähl ein Thema aus dem Kasten oder such dir ein eigenes Thema zur EU. Such Fakten aus
dem Internet und erstelle eine Grafik. Beschreibe und interpretiere die Grafik.
Die EU – Fakten und Zahlen: Bevölkerung (Zahl, Alter, Einkommen, …), Bildung (Universitäten,
Ferien, ...), Geografie (die höchsten Berge, die größten Seen), Klima, Sport, ...
Grenzen überschreiten
Siebenhundertsiebenundsiebzig Tonnen, so um die Erde. Ständig wohnen und arbeiten
viel wie 23 LKWs, wiegt Ariane 5 beim dort bis zu sechs Astronauten und Astro
Start. Die 62 Meter lange Rakete ist das nautinnen. Der europäische Beitrag für die
Symbol der europäischen Raumfahrt. In Raumstation ist das Forschungsmodul
5 den fünfziger und sechziger Jahren waren 45 Columbus, in dem Experimente in der
es noch ausschließlich Amerikaner und Schwerelosigkeit durchgeführt werden
Russen, die den Weltraum erforschten. können.
Erst im Jahr 1975 wurde die ESA, die Auch der im Juni 2003 gestartete Mars
europäische Weltraumorganisation, ge- Express, eine Sonde, die um den Mars
10 gründet. Heute sind Österreich und neun- 50 kreist, war ein so großer Erfolg, dass sie
zehn weitere EU-Staaten Mitglieder der immer noch im Einsatz ist.
ESA. Dazu kommen die Schweiz, Groß Plato heißt eines der nächsten Unterneh-
britannien und Norwegen. mungen der ESA. Plato ist eine mit 26
In den siebziger Jahren war klar, dass Kameras ausgerüstete Sonde, die 1,5 Milli-
15 zuallererst eine Rakete entwickelt werden 55 onen Kilometer entfernt von uns Planeten
musste. Sie sollte Satelliten, Raumsonden erforschen soll in Hinblick darauf, ob es
und Teleskope bis zu 36.000 km hoch in auf einem von ihnen Leben geben könnte.
den Weltraum bringen. Neben der kleinen Der ExoMars Rover wiederum ist ein Robo-
Vega-Trägerrakete übernimmt derzeit vor ter, der ab 2020 den Mars erforschen und
20 allem die Ariane 5 diesen Job. Bis zu sieben 60 dort nach Anzeichen von Leben suchen
Mal pro Jahr fliegt die unbemannte Rakete soll. Auch an einem wiederverwendbaren
in den Weltraum. Zwanzig Tonnen Last Weltraumtaxi, mit dem Menschen ins All
kann sie dabei transportieren. Gestartet gebracht werden können, wird gearbeitet.
wird die Rakete in Französisch-Guayana in Erste Versuchsstarts waren erfolgreich.
25 Südamerika. Die Region gehört zu Frank- 65 Solch ehrgeizige Projekte lassen sich natür-
reich und damit zur EU. Da Französisch- lich nur von mehreren Staaten gemeinsam
Guayana ganz in der Nähe des Äquators finanzieren. Allein die Entwicklung der
liegt, dreht sich dort die Erde schneller als Ariane 5 schlug mit fast sechs Milliarden
bei uns, und Raketen können mit größerem Euro zu Buche. Österreich ist ein sehr
30 Schwung starten. Ariane 5 bringt sowohl 70 aktives Mitglied der ESA. Zwanzig wissen-
für die EU als auch für private Kunden schaftliche Institute arbeiten an ESA-
Satelliten in die Erdumlaufbahn. Projekten mit, und elf österreichische
Doch die Ariane ist nicht das einzige erfolg- Unternehmen liefern wichtige Bestandteile
reiche Projekt der ESA. Gemeinsam mit für Raketen, Satelliten, Sonden oder Welt-
35 den amerikanischen, russischen, kanadi- 75 raumfahrzeuge. Österreich reiht sich
schen und japanischen Weltraum außerdem in jene wenigen Länder ein, die
organisationen betreibt die ESA die Inter- schon einmal einen Astronauten in den
nationale Raumstation ISS. Die 450 Tonnen Weltraum schicken durften. Im Jahr 1996
schwere Station rast in einem Abstand von verbrachte der „Austronaut“ Franz Vieh-
40 400 Kilometern mit mehr als 28.000 km/h 80 böck eine Woche in der Raumstation Mir.
b Zeichne das Diagramm in dein Heft und ergänze die Daten und Fakten aus dem Text in 5 a.
ESA
Gründung: Mitglieder:
Projekte
6 Funktionsverbgefüge
a Ordne den Funktionsverbgefügen die passenden Verben zu. Finde weitere Beispiele.
in Betracht ziehen 2 Rücksicht nehmen Sorgen machen zur Kenntnis nehmen
die Initiative ergreifen ins Leben rufen Anerkennung finden in Gebrauch sein
in Kraft treten eine Wahl treffen in Rechnung stellen
ÜB: S. 68, 1a; S. 69, 1b, 2a–b; S. 70, 2c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 179
3
Du musst keine hohen Gesprächsgebühren innerhalb der EU .
Die EU hat die und bei Telefongebühren Obergrenzen eingezogen.
4 du es , im Ausland zu leben? Deine Zeugnisse werden dank der EU
überall . Auch Austauschprogramme wurden .
5
Strenge Umweltgesetze sind , die Politiker/innen und Unter
nehmen in ganz Europa zwingen, stärker auf die Umwelt zu .
c Schreib den Text in 6 b in dein Heft. Ersetze dabei die Funktionsverbgefüge durch Verben.
So geht’s:
Grafiken verstehen und interpretieren
Grafiken präsentieren eine Fülle von Informationen. Achte deshalb auf jedes Wort in der Beschrif-
tung. Wenn du die Grafik beschreibst, beschränke dich auf die wichtigsten Fakten. Beim Interpre
tieren solltest du Ursachen, Zusammenhänge oder zukünftige Entwicklungen berücksichtigen.
Die Sonnenstädte Europas Was sind die sonnenreichsten Städte der EU?
Die Sonne verteilt ihre Gunst recht unterschied-
Sonnenstunden pro Jahr
Marseille 2.858
Beispiel im isländischen Reykjavik, nur 1.268 2000
Köln 1.504
Valetta jährlich. Städte, die in südlichen die Sonne im Durchschnitt acht Stunden pro
EU-Staaten liegen, sind natürlicherweise Tag genießen kann, ist die Situation in Mittel
begünstigt. Marseille, im Süden Frankreichs, europa doch eine deutlich andere. Köln weist
liegt an zweiter Stelle der Statistik. Dort freuen nur 1.504 Sonnenstunden auf, das sind durch-
sich die Menschen über 2.858 jährliche Son- schnittlich vier Stunden täglich, die europäische
nenstunden. Danach kommen die portugiesi- Hauptstadt Brüssel 1.546. Österreich liegt in
sche Hauptstadt Lissabon mit 2.799 und die der Statistik relativ gut. So schafft Graz 2.305
griechische Hauptstadt Athen mit 2.771 Stun- Sonnenstunden jährlich, und das nördlicher
den. Während man in den südlichen Städten gelegene Wien immer noch 2.164.
b Wähl ein Europathema. Such dazu statistische Informationen im Internet. Schreib damit
einen Text. Zeichne eine Grafik, lass dabei aber einige Textinformationen aus.
Themenbeispiele: Welches Land ...
... ist am größten? ... hat am meisten Einwohner/innen? ... hat die glücklichste Bevölkerung?
... hat das größte Bruttosozialprodukt? ... hat die fleißigsten Arbeiter? ...
c Tauscht eure Texte und Grafiken aus 7 b . Ergänzt die fehlenden Informationen in der Grafik
eures Partners oder eurer Partnerin.
llen konzert
Jazz: Gitarrengenie boykottiert Stadtha
Fußballmeister engagiert Fitness-Experten
7 Warnung: 14 landwirtschaftlich:
d Sucht Schlagzeilen und Zeitungsartikel. Unterstreicht alle Fremdwörter und sucht die
Bedeutung im Internet. Diktiert euch eure Fremdwörter gegenseitig und macht ein Fremd-
wörterquiz zu den Bedeutungen.
e Lies die Erklärung. Ordne im Heft die Fachausdrücke den Fachbereichen zu.
c Lies die Forumskommentare. Wer ist für, wer gegen Cyborgs? Markiere oder .
ALI 3 Cyborgs sind in der Medizin schon längst Alltag: Es gibt Hand- und Beinprothesen, es
gibt Herzschrittmacher, Kunstherzen und auch schon künstliche Bauchspeicheldrüsen.
Tausenden Menschen wird dadurch das Leben erleichtert oder gar erst ermöglicht.
Ich bin froh, dass es das alles gibt.
CINDY Bei manchen Krankheiten werden Computerchips ins Gehirn eingebaut, und manche
Forscher/innen meinen, dass man irgendwann alles, was im Gehirn gespeichert ist, auf
eine Computerfestplatte speichern kann. Ein „Leben“ im Cyberspace also. Das will ich
sicher nicht!
ZORO Ich finde es gut, wenn wir den menschlichen Körper optimieren. Wir können dann viel mehr
leisten, sowohl in der Schule als auch in der Arbeit. Ich hätte gerne einen eingebauten Chip,
der mir hilft, Mathematikaufgaben zu lösen.
FILMFAN Ich möchte nicht, dass Robocops auf der Straße herumlaufen. Ihr kennt doch alle den
Film, in dem ein Polizist einen Roboterkörper bekommt. Das wäre eine Horrorvorstellung
für mich.
BEN 3 Wir sind doch jetzt schon Cyborgs. Wenn wir uns orientieren, brauchen wir ein Navi, wenn
wir eine Information brauchen, gehen wir ins Internet, bei Sprachproblemen helfen uns
Übersetzungsprogramme. Und wer von uns kann länger als einen Tag ohne sein Handy
auskommen? Ob ich diese Hilfsmittel mit mir herumtrage, oder ob sie in meinem Körper
eingebaut sind, ist auch schon egal.
SABI Ich möchte mehr wahrnehmen können. Ich möchte so gut sehen wie eine Katze, so gut
hören wie unser Hund und fliegen wie ein Vogel – das muss wunderbar sein.
INFERNO Der erste Schritt: Wir werden durch die technischen Geräte kontrollierbar.
Der zweite Schritt: Die Computer übernehmen die Kontrolle.
d Sammelt die Argumente aus 1 c für oder gegen Cyborgs in einer Tabelle. Findet weitere
Argumente und auch Beispiele, die die Argumente unterstützen.
Du hast die Wahl
e Schreib eine eigene Stellungnahme zum Thema Cyborg. Unterstütze deine Stellungnahme
mit guten Argumenten und Beispielen.
f Stell dir vor, du bist ein Cyborg im Jahr 2080. Schreib einen Tagebucheintrag.
Geh auf folgende Punkte ein.
• Wie fühlst du dich? Was hast du in den letzten Tagen erlebt?
• Inwiefern ist dein Leben anders als das eines normalen Menschen?
• Siehst du dein Leben als Cyborg positiv oder negativ?
b Lies den Text. Dein Partner oder deine Partnerin liest den Text und die Aufgabenstellung
in 5 a auf Seite 187. Erklärt einander eure Texte mit Hilfe der Stichwörter unten.
d Erkläre, wie du einem kleinen Kind eine der folgenden Tätigkeiten beibringst.
Radfahren, Schwimmen, ein Legoauto bauen, ein Haus mit Garten zeichnen, einen Drachen
basteln, Eislaufen, Schuhbänder zubinden, Federball/Tischtennis spielen, ...
K U R Z & Roboter im Einsatz. Der Roboter, der im Text beschrieben wird, stammt aus Schweden.
B Ü N D I G Er wird derzeit in mehreren europäischen Ländern eingesetzt.
1 Such für jedes Grammatikphänomen aus dem Kasten ein Beispiel im Text in 3 a .
2 Wandle mindestens fünf Nominalstrukturen aus dem Text in 3 a in Gliedsätze um.
a Lest die Zeitungsnotizen (kurze Zeitungsnachrichten). Wählt zwei Notizen aus und sammelt
Argumente für positive oder negative Reaktionen auf die jeweilige Nachricht.
Kuschelroboter im Seniorenheim
Ein rundes Gesicht, große, schwarze Kulleraugen, ein
weiches Fell und eine süße, breite Schnauze. Kleine Roboter-
robben haben österreichische Pflege- und Seniorenheime
erobert. Für die alten Menschen ist die Robbe mehr als nur
ein Spielzeug. Das weiche Kuscheltier reagiert auf Berüh
rungen, kann die Augen aufschlagen und quieken.
Die Robbe soll die Bewohner/innen der Heime beruhigen
und sie glücklich machen.
b Schreibt einen Blogbeitrag zu einer Nachricht aus 4 a , in dem ihr eure Meinung sagt.
Lest eure Beiträge vor und diskutiert sie.
a Lies den Text. Dein Partner oder deine Partnerin liest den Text und die Aufgabenstellung
in 2 b auf Seite 184. Erklärt einander eure Texte mit Hilfe der Stichwörter unten.
Wie Roboter fühlen lernen sind ein Paar. Wenn ich ein Paar aufdecke,
Wenn Roboter uns im Alltag helfen sollen, muss ich mich freuen.
dann müssen wir Vertrauen zu ihnen haben. Beim Eingeben der Befehle arbeiten die Pro-
Dazu müssen die Roboter liebenswürdig grammierer mit Programmiersprachen. Robo-
aussehen und sich entsprechend benehmen. 45 ter verstehen eigentlich nur zwei Dinge:
5 Sie sollten kleiner sein als wir und uns ein Strom an = 1 oder Strom aus = 0. Aus diesen
bisschen ähnlich sehen. Roboter, die wie beiden Signalen setzen sich alle anderen
Bewohner einer Geisterbahn wirken, sind Zeichen der Roboter- oder Programmier
kaum in der Lage, uns Vertrauen einzuflößen. sprachen zusammen.
Ganz wichtig ist es auch, dass Roboter Gefühle 50 Je nach Spielsituation reagiert Flobi nach
10 zeigen können. Nur dann sind wir vielleicht einem eingegebenen Befehl, zeigt den entspre-
bereit, ihnen unsere Kinder oder alten Men- chenden Gesichtsausdruck und lässt einen
schen anzuvertrauen. dazu passenden Kommentar hören. Um die
Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich richtigen Gefühle zeigen zu können, verfügt
derzeit intensiv damit, Robotern Gefühle 55 Flobi in seinem Kopf über sechzehn Motoren,
15 beizubringen. Bei Flobi haben sie es geschafft. die Brauen, Augen und Mund bewegen.
Der Roboter lernte mit einer Situation umzu- So kann er schmollen, lächeln oder strahlen.
gehen, in der Gefühle eine große Rolle spielen: Flobi wirkt so echt, dass sich viele seiner
Flobi lernte Memory spielen. Bei Memory menschlichen Spielpartner/innen nicht mehr
werden unterschiedliche Bildkarten verdeckt 60 auf das Spiel konzentrieren können. Kein
20 aufgelegt. Von jedem Bild gibt es zwei iden Wunder, dass Flobi fast immer gewinnt.
tische Karten. Der Reihe nach werden
dann jeweils zwei Karten aufgedeckt
und wieder umgedreht. Man muss sich
merken, wo welche Karten liegen. Wenn
25 man an der Reihe ist, muss man versu-
chen, zwei gleiche Karten zu finden.
Schafft man das, darf man die Karten
behalten. Wenn du zwei gleiche Karten
findest, freust du dich natürlich, und du
30 ärgerst dich, wenn du falsch liegst. neutral glücklich traurig
Außerdem zeigst du Mitleid mit deinem
Spielpartner oder schämst dich, wenn
du beim Schummeln ertappt wirst. Die
Programmierer gaben Flobi die entspre-
35 chenden Regeln ein. Er muss das, was
er durch seine Kameraaugen sieht und
durch seine Mikrofonohren hört, richtig
auswerten und mit dem dazu passenden
Gefühl verknüpfen. Eine Regel für Flobi
40 lautete zum Beispiel: Zwei gleiche Bilder wütend überrascht ängstlich
Was Roboter vertrauenswürdig macht – Lernaufgabe für Flobi – Regeln für Memory –
Programmieren von Flobi – Funktion und Aussehen von Flobi
a Lest die Erklärung. Wählt jeweils einen Witz und schreibt ihn mit Hilfe der Redemittel in den
Fundgruben neu. Erzählt einander dann eure Witze.
K U R Z & Was einen guten Witz ausmacht. Witze, die im Nominalstil erzählt werden, funktionieren nicht.
B Ü N D I G Die Erzählweise ist zu umständlich, die Ausdrucksweise zu hölzern, die Pointe geht meist
verloren. Wenn du einen Witz erzählst, musst du die Situation einfach, aber möglichst lebendig
beschreiben und die Pointe gut herausarbeiten. Direkte Reden und die Wiedergabe von Gedanken und
Gefühlen machen den Witz interessanter und lustiger.
Im Eisenwarengeschäft
Ein am Rande der Stadt gelegenes Eisenwarengeschäft wird von einem Roboter besucht. Der eilig
herbeigeeilte Verkäufer stellt dem etwas außergewöhnlichen Kunden die Frage nach seinen Wünschen.
Daraufhin bringt der Roboter dem Verkäufer sein Interesse nach Wellblech zur Kenntnis. Ihm wird die
Verfügbarkeit der gewünschten Ware bestätigt, worauf der Roboter seinem Wunsch nach zwölf Metern
Wellblech Ausdruck verleiht. Zur Zufriedenheit des Kunden bestätigt der Verkäufer zwar die Lieferbarkeit
des Produktes, stellt aber die Frage nach dem Zweck des Einkaufs. Auch nach dem Grund für die Ent-
scheidung, eine so große Menge Wellblech zu erwerben, erkundigt man sich, was aber den Roboter nicht
in Verlegenheit bringt. In bereitwilliger Manier nennt er den Wunsch seiner Frau nach einem Faltenrock
als Ursache für seinen Einkaufsbesuch.
FUNDGRUBE
Ein Roboter geht in ein ... und fragt ... „...“, antwortet der Roboter.
Der Verkäufer antwortet: „Natürlich!“ Der Verkäufer denkt sich: „...“ Er fragt: „...?“
„Wie viel ...?“, will er wissen … Der Roboter antwortet: „...“
Im Spielcasino
Ein Roboter stattet einem Spielcasino einen Besuch ab. In der nur von einigen wenigen Kunden besuch-
ten Halle findet ein Spielautomat in einer Ecke des Raumes seine Beachtung. Der ständig ratternde,
scheppernde und Münzen ausspuckende Automat erweckt sein Interesse, versetzt ihn aber auch etwas
in Verwirrung. Trotz der wenig einladenden Geräusche seines Kollegen begibt er sich zur Anbahnung
eines Gespräches in dessen Nähe. Nach einigen Minuten genauerer Beobachtung stellt der Roboter mit
besorgter Miene fest, dass sein Gegenüber den Eindruck mache, wohl an einem gewaltigen Schnupfen
erkrankt zu sein und er ihm sehr leidtue. Er erteilt ihm den dringenden Rat, statt seiner Arbeit nachzu
gehen lieber zu Hause im Bett zu bleiben.
FUNDGRUBE
Ein Roboter geht ... Da sieht er ... Dann stellt er fest: „...“
Er geht in seine Nähe ... Er rät ihm: „...“
b Finde in 6 a jeweils zwei Beispiele für folgende typische Elemente des Nominalstils:
Partizipialattribute – Funktionsverbgefüge – adverbiale Bestimmungen mit Präposition –
Passivkonstruktionen – indirekte Rede
c Wähl einen Witz aus 6 a aus und schreib ihn im Verbalstil in dein Heft.
1. Informationen sammeln
1
Ausgangssituation: Ein kleines Flugzeug ist über einem unbewohnten Gebiet abgestürzt.
Ihr seid die einzigen Personen, die das Unglück überlebt haben. Ihr versucht nun,
Hilfe zu holen oder so lange zu überleben, bis Hilfe kommt.
2
Arbeitet in Dreier- oder Vierergruppen und wählt eine der folgenden Situationen aus:
• Das Flugzeug ist über dem Nordpol abgestürzt.
• Das Flugzeug ist über dem Ozean abgestürzt.
• Das Flugzeug ist über der Sahara abgestürzt.
3
Überleg dir, welche Überlebenshilfen ihr in eurer Situation am dringendsten braucht.
Lies die Liste für deine Situation durch und wähl sechs Überlebenshilfen aus.
Überleg dir auch, wie du deine Auswahl begründest.
Am Nordpol: 30 Kilo Dosennahrung (Rindfleisch mit Bohnen), 20 Meter Seil, zehn Silvesterraketen,
ein Schlauchboot, sechs Sonnenbrillen, drei Wasserkanister (mit gefrorenem Wasser), 20 Schach-
teln Streichhölzer, ein kleiner Schlitten, ein Erste-Hilfe-Kasten, Decken, Kompass, ein batterie
betriebenes Radio, ein kleiner Ölofen mit Heizöl
Auf dem Ozean: ein kleines Schlauchboot, Zündhölzer, Signalraketen, Ruder, Öllampe mit Öl,
Seekarten vom Absturzgebiet, Messer, Schwimmwesten, 20 Meter Bindfaden, drei Kanister mit
Süßwasser, Zelt, Decken und Kissen, Kompass, Angelhaken
In der Sahara: drei Tuben Zahnpasta, zehn Decken, eine Mappe mit Landkarten von Nordafrika,
zehn Meter Seil, ein Sack mit Trockenfrüchten, Campingkocher mit Gaskartuschen, zwei Bleistifte,
Messer, Vergrößerungsglas, drei Wasserkanister mit Trinkwasser, fünf Campingstühle, Hüte,
eine Schachtel mit alten Zeitungen, Kompass
4
Einigt euch in eurer Gruppe, welche sechs Überlebenshilfen ihr in Anspruch nehmt.
3. Präsentieren
Präsentiert eure Berichte im Rahmen einer Pressekonferenz vor der Klasse. Die anderen sind
Journalistinnen und Journalisten, die nach euren Berichten Fragen dazu stellen werden.
vor dem Baden duschen – Fahrkarte vor der Abfahrt lösen – Paket innerhalb
einer Woche abholen – Jacken und Mäntel in der Garderobe abgeben –
nach dem Einfahren die Anlage verlassen – Gepäck am Schalter abgeben
d Schreib den Text in c noch einmal und ersetze dabei die Funktionsverbgefüge
S. 185 durch die Verben im Kasten.
Mandi
Liebe Ellie, du willst wissen, wie du ganz schnell Radfahren lernen kannst, weil du auf dem
Tauernradweg eine Radtour machen möchtest. Da kann ich dir schon ein paar Tipps geben.
Am besten ist es, wenn du zuallererst die Pedale abmontierst und dein Fahrrad als Laufrad
einsetzt. Dabei lernst du, das Gleichgewicht zu halten. Dann ... Viel Erfolg!
Frank Einstein –
Die Entführung der Roboter
von Jon Scieszka
UND IN DER TAT: WATSONS GESICHTSAUS 35 »Und deswegen frisst Mülleimermann diese
DRUCK IST UMWERFEND. Zum Teil spiegelt Nägel und Fahrradreifen und Videobänder und
sich in ihm Überraschung, zum Teil Furcht, dazu lacht dabei?«
kommen ein Anflug von einem Lächeln und Frank macht sich eine weitere Notiz. »Okay, da
5 eine Prise Ungläubigkeit. bin ich mir jetzt nicht so sicher … Aber ich
»Is. Nicht. Wahr«, sagt Watson ganz langsam. 40 würde ihnen keine lustigen Spitznamen geben,
Ihm steht der Mund offen, der Rucksack hängt wenn ich du wäre. Sie sind beide recht
ihm immer noch von der Schulter. »Funktionie empfindlich.«
rende Roboter.« Watson wirft Frank seinen typischen, total irren
10 »Ja, funktionierende Roboter«, bestätigt Frank, »Was-soll-das-denn?«-Blick zu. »Im Ernst?«
der auf dem Picknicktisch neben dem Schrott 45 Dann sieht er wieder zu Klink hinüber, der jetzt
haufen hinten in Grampa Als Garten sitzt und einen Vorschlaghammer zu einer Pfütze
sich in seinem Laborheft Notizen macht. »Kluge flüssigen Metalls schmelzen lässt.
funktionierende Roboter.« »Beeindruckendes Experiment zur Veränderung
15 »Was treibt der Kleine denn da mit den Batterien von Aggregatzuständen«, notiert Frank. »Fest
und dem Skateboard?« 50 zu flüssig.«
»Er baut ein magnetisches Schwebeskateboard. »Junge, Junge«, meint Watson und lässt seinen
Indem sich die beiden Pole der Magneten am Rucksack nun endlich zu Boden plumpsen.
Skateboard von den anderen Magneten »Das erinnert mich an deine Erfindung mit den
20 abstoßen, schwebt das Skateboard.« elektrischen Schuhen. Tolle Idee – bis meine
»Wahnsinn«, staunt Watson. 55 Schuhe geschmolzen sind. Ich befürchte, diese
Frank nickt. Robotersache endet noch viel schlimmer. Und
»Okay«, sagt Watson. »Jetzt ist der Große auf ich verliere mehr als nur meine Schuhe dabei.
das Skateboard gestiegen, und es ist zu Bruch Zum Beispiel einen Arm. Oder ein Bein. Oder
25 gegangen. Nicht so toll.« meinen Kopf!«
»Keine Sorge«, erwidert Frank. »Das ist alles 60 »Watson, du machst dir zu viele Gedanken.«
Teil des Plans.« »Zu viele Gedanken? Ich habe noch nicht einmal
Jetzt ist es Watson, der nickt. »Und deshalb damit angefangen, mir Gedanken zu machen.
schmilzt der Staubsaugertyp auch alles, was Was, wenn diese beiden hier durchdrehen?
30 auf dem Haufen da drüben liegt, mit einem Was, wenn sie ihr Wissen und ihre Macht gegen
Laser?« 65 uns verwenden? In Filmen mit Robotern
»Lernprozesse. Ihre Intelligenz wächst durch passiert das doch dauernd.«
Erfahrung. Sie identifizieren Metall anhand sei Frank kritzelt wieder etwas in sein Notizbuch,
nes Schmelzpunktes«, lautet Franks Antwort. dann klappt er es zu. »Das ist kein Problem.
Pass auf. Klink, Klank, kommt her!«
»Hey! Was? Neeeein!«, brüllt Watson und 200 Plötzlich kommt Watson ein Gedanke. »Und
schützt seinen Kopf mit beiden Armen. »Ich wenn du mit diesen beiden Jungs antanzt,
wusste doch, dass ein schlimmes Unglück gewinnst du den Wissenschaftspreis garantiert!
passieren würde!« Falls ich ihn mir nicht mit meinem Erdnuss
175 Klink schießt einen grünen Lichtstrahl ab und butter-Kaugummi hole.«
zielt dabei auf Watsons Stirn. 205 Frank schüttelt den Kopf. »Nee, ich will den
»Neeeeein! Aaaahhh … Hey … ooooh … Das Preis nicht mit Robotern gewinnen, die ich
fühlt sich ja toll an. Was ist das?« »LICHT nicht selbst gebaut habe.« Er hält sein
ENERGIEMANIPULATION FÜR POSITIVE Notizbuch hoch und lächelt. »Da muss ich mir
180 GEHIRNSTRÖME, ETWAS, DAS ICH GERADE schon was Größeres und Verrückteres einfallen
ERFUNDEN HABE«, sagt Klink. 210 lassen.«
Frank macht sich eine weitere Notiz. »Klank!« Bei Klank leuchtet ein Lämpchen auf.
Klank schreckt zusammen. »WAS?!« »ERDNUSSBUTTER-KAUGUMMI?«
»Nimm diese gusseiserne Badewanne und »OH MANN«, sagt Klink.
185 schlag dich selbst damit kurz und klein.« Klank »Nein, es muss was richtig Großes sein«, fährt
stampft zu der Badewanne hinüber und hebt 215 Frank fort. »So groß, dass es die Welt
sie hoch über seinen Kopf. Dann lässt er sie verändert.« In dem Moment öffnen sich die
fallen … direkt hinter sich. »Gesetze zwei, eins Türchen an der Kuckucksuhr über dem Eingang
und drei«, notiert Frank. zum Laden. Der kleine Kuckuck kommt
190 »Du hättest ihm nicht befehlen sollen, mir in herausgeschossen und kräht: »ACHTUNG!
den Kopf zu schießen«, jammert Watson. 220 ACHTUNG! ACHTUNG!« »Mein neu verdrahteter
»Nimm’s nicht persönlich«, entgegnet Frank Bewegungsmelder«, erklärt Frank. »Wir kriegen
und grinst ein bisschen. »Aber ich dachte mir, Besuch. Klink, Klank – versteckt euch.«
dass ich besser dein Leben riskiere als meins, »ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG!«, singt
195 falls das Experiment fehlschlägt.« Watson reibt Franks Vögelchen immer wieder. »ACHTUNG!
sich den Kopf. 225 ACHTUNG! ACHTUNG!«
»Wenn ich nicht gerade so voller positiver
Gehirnströme wäre, wäre ich jetzt stinksauer
auf dich. Aber okay, es ist echt erstaunlich.«
und
s e - ps Almanya
Le mtip Film
Fil Nach 45 Jahren als
Gastarbeiter in
Deutschland über-
rumpelt Hüseyin
Was ist was: Yilmaz eines schönen
Die sieben Abends bei einem
Weltwunder. großen Familientref-
fen seine Lieben mit der Nachricht, er habe in
Schätze der der Türkei ein Haus gekauft und wolle nun mit
Antike ihnen zusammen in ihre alte Heimat fahren. Da
stellt sich allerdings für den einen oder anderen
Christine Paxmann die Frage, wo eigentlich seine Heimat ist. Doch
Bis heute üben die sieben Weltwunder eine Widerworte werden nicht geduldet, und so
wunderbare Faszination auf die Menschen aus. bricht die ganze Familie in die Türkei auf. Es
Alle Bauwerke waren architektonische Meister- beginnt eine Reise voller Erinnerungen, Streite
werke der Ingenieurskunst und des Handwerks reien und Versöhnungen – bis der Familien
und markierten Wendepunkte der Zivilisation. ausflug eine unerwartete Wendung nimmt ...
Das Ziel war immer, einen Bau für die Ewigkeit
zu schaffen, was bisher nur bei der Cheops-
Pyramide in Gizeh gelungen ist. In diesem
WAS-IST-WAS-Band erfahrt ihr, welche unglaub-
lichen Anstrengungen für die Entstehung der
Bauwerke notwendig waren, so ganz ohne
unsere heutigen technischen Hilfsmittel!
Dazwischen: WALL·E –
Ich Der Letzte
räumt die
Julya Rabinowich
Erde auf
Das Los der 15-jährigen
Madina teilen viele Flücht- Film
lingskinder: Sie alle sind »Lassen Sie sich ins Weltall schießen. Wir
Brückenbauer zwischen räumen auf und Sie genießen!« Mit diesem
ihren Familien und dem Slogan wurden die Menschen von ihrem Heimat-
neuen Leben in der planeten auf eine Raumstation gelockt. 700
westlichen Welt. Nach Jahre später werkelt auf der verkümmerten
einer beschwerlichen Erde nur noch ein kleiner Müll-Roboter der
Flucht vor dem Krieg in Baureihe WALL•E herum. Was ihm gefällt, be-
ihrer Heimat ist Madina endlich angekommen, in wahrt er auf, gerührt schaut er jeden Abend
einem Land, das Sicherheit verspricht. Doch nicht Szenen aus dem Musical »Hello Dolly«. Als dann
allen in ihrer Familie fällt es leicht, Fuß zu fassen. eines Tages ein Shuttle landet mit einer elegan-
Und so ist es an Madina, Mittlerin zu sein zwischen ten weißen Roboterin der Baureihe EVE an Bord,
ihrer Familie im Flüchtlingsheim und dem unbekann- ist es um WALL•E geschehen und ein Abenteuer
ten Leben außerhalb. Sie nimmt das Schicksal ihrer zur Rettung der Erde beginnt ...
Familie in die Hand und findet in Laura eine Freundin,
die für sie in der Fremde Heimat bedeutet.
Bildnachweis
5 Mädchen Superheldin: Sborisov / dreamstime / 6 Galileo Galilei: Wikimedia Commons / 7 Malala Yousafzai: Southbank Centre / flickr.com / 8 Andy Warhol: Sergey Goryachev /
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Eisschnelllauf“ / GEPA Pictures / 38/40 Sessellift: Johann Groder „Felix Mitterers Visionen“ / APA PictureDesk / 38/40 Bild Museum: Georg Hochmuth „Diego Velazquez“ /
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Burgtheaterstudio Thomas und Tryggve © Paul Bauer / Burgtheater / 46 Szene „Gretchen Reloaded“: Gretchen Reloaded © Andreas Junge / Theater Sonnie Maier /
46 Szene „Struwwelpeter“: Struwwelpeter © Lupi Spuma / Schauspielhaus Graz / 51 Ödipus Rex Coversujet: Sophocles: Oedipus The King, Simon & Schuster 2005, Cover /
51 Satyr: Uncle Leo / shutterstock / 51 Theatermaske: Giovanni Dall’Orto, November 2009 / Wikimedia Commons / 51 Sophokles: Robin Nieuwenkamp / shutterstock /
51 Griechisches Theater: Gargolas / iStock / 54 Jenseits der Zeit: Carlsen Comics 2005, S. 72 / 55 Jenseits der Zeit: Carlsen Comics 2005, S. 74 / 58 Jenseits der Zeit:
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Welt: Splitter-Verlag 2010, Cover / 64 Felix Klieser: Oliver Lerch „No-Hands-Handicap“ / Objektiv Fotopreis 2018, Pressebereich / https://www.objektiv-fotopreis.at/pressebereich /
65 Die Adoption: Splitter-Verlag 2010, Cover / 65–67 Die Adoption: Splitter-Verlag 2010, S. 8–10 / 68 Bühne frei! Ein Tag am Theater: Horncastle Verlag 2017, Cover /
68 Die Einladung: Splitter-Verlag 2012, Cover / 68 Mach deine eigene Zeitung: uni-edition 2015, Cover / 68 Die drei !!! Gefahr in den Ruinen: Frankh Kosmos Verlag 2018, Cover /
69 Frau Gefühle: SIphotography / iStock / 70 Ballon Herz: Vitalina Rybakova / AdobeStock / 73 Eifersucht: Antonia Guillem / shutterstock / 78 Schattenfigur: baona / iStock /
78 Meditation: Lerner Vadim / shutterstock / 82 Krallenmonster: Renphoto / iStock / 84 Träume: silverkblackstock / shutterstock / 88 Geldglück: exopixel / shutterstock /
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shutterstock / 144 Szene Avatar: Patrick De Grijs / 123rf / 145 Fußballstadion: Yulia Mayorova / shutterstock / 146 Logo Amnesty International: Amnesty International Österreich /
147 Omo-Fluss: Vlad Karavaev / shutterstock / 148 FairTrade Flyer: FairTrade Österreich / https://www.fairtrade.at/newsroom/materialien.html / 148 Avatare Mädchen: Blablo101 /
shutterstock / 148 Avatar Junge: Blablo101 / shutterstock / 150 Giraffe: alenka2194 / shutterstock / 151 Delfine: Chase Dekker / shutterstock / 155 Klassenfoto: liligraphie / 123rf
/ 157 Testament: nobtis / iStock / 160 Avatar Junge: Blablo101 / shutterstock / 161 Samsons Reise: Tulipan Verlag 2011, Cover / 164 Hallo i bims der Faust: riva Verlag 2017, Cover /
164 Tiere – Die große Bild-Enzyklopädie mit über 2000 Arten: Dorling Kindersley 2017, Cover / 164 Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand: Thienemann 2015, Cover /
164 Menschen und andere Tiere: Fischer Verlag 2010, Cover / 165 Bungeejump: Kulikov Aleksandr / shutterstock / 166 Cheops-Pyramide: AOrishechok / iStock / 167 Stonehenge:
Shao-Chun Wang / 123rf / 167 Potala-Palast: Andre Hostombe / shutterstock / 168 Sphinx: Pius Lee / shutterstock / 168 Reise: travelview / shutterstock / 170 Regenwald:
guenterguni / iStock / 170 Sahara: CherylRamalho / shutterstock / 173 Karni-Mata-Tempel: donyanedomam / 123rf / 174 Containerschiff OOCL Hong Kong: Catstyecam /
shutterstock / 175 Interrail-Ticket: Sergey Labutin / 123rf / 179 Rakete: nikonaft / iStock / 179 Mars-Rover: freestyledesignworks / 123rf / 179 Raumstation ISS: Naeblys /
shutterstock / 182 Neil Harbisson: Neil Harbisson, October 2012 / flickr.com / 186 Kuschelroboter: Angela Ostafichuk / shutterstock / 187 Flobi-Head: CITEC Universität Bielefeld;
Copyright © 2010, IEEE / 189 Gruppenarbeit: Monkey Business / AdobeStock / 190 Macarons: yoh4nn / iStock / 193 Frank Einstein. Die Entführung der Roboter: Heyne Verlag 2015,
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/ 196 Wall-E: DISNEY/PIXAR 2008, DVD-Cover