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Gramática 2

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Wilfried Krenn Herbert Puchta

ZIEL
Deutsch
Sprachbuch
4
mit App für Erklärvideos,
vereinfachte Texte
und Audio-Dateien
Die HELBLING Media App
mit Erklärvideos, Audiodateien und vereinfachten Texten
So funktioniert’s: 3. Inhalte verwenden
1. App herunterladen
Lade die kostenlose HELBLING Media App im Apple App Store
oder im Google Play Store auf dein Smartphone oder Tablet.
2. Inhalte hinzufügen Immer, wenn du im Buch eines dieser Symbole entdeckst,
Starte die Media App und tippe auf + . Scanne den QR-Code findest du in deiner App passende Erklärvideos, Audiodateien
oder gib unter MANUELLE EINGABE den untenstehenden Code oder vereinfachte Texte.
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ZIEL.Deutsch 4, Sprachbuch
Mit Bescheid vom 23.6.2020, BMBWF-GZ: 5.028/0011-Präs/14/2018, hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
das Unterrichtsmittel „ZIEL.Deutsch 4 – Sprachbuch“ von Krenn – Puchta sowie das zugehörige E-BOOK+-Angebot antragsgemäß in der
vorliegenden Fassung gemäß §14 Abs. 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBl. Nr. 472/86, und gemäß den derzeit geltenden Lehrplänen
als für den Unterrichtsgebrauch für die 4. Klasse an Mittelschulen im Unterrichtsgegenstand Deutsch (Lehrplan 2012) und für die 4. Klasse an
allgemein bildenden höheren Schulen – Unterstufe im Unterrichtsgegenstand Deutsch geeignet erklärt.
Kompetenzorientierung gemäß Bildungsstandards
Sprachbuch + E-Book: SBNR 195.364 | ISBN 978-3-99069-094-9 Sprachbuch mit E-BOOK+: SBNR 195.366 | ISBN 978-3-99069-096-3
Sprachbuch E-Book Solo: SBNR 206.494 | ISBN 978-3-99069-981-2 Sprachbuch E-BOOK+ Solo: SBNR 206.496 | ISBN 978-3-99069-997-3
Autorenteam: Wilfried Krenn, Herbert Puchta
Redaktion: Janina Glatzeder
Umschlaggestaltung: Sandra Dietrich; Marinas Medien- und Werbeagentur, Innsbruck
Satz: CMS – Cross Media Solutions GmbH, Würzburg
Druck: Athesia Druck, Innsbruck
Schulbuchvergütung/Bildrechte: © Bildrecht/Wien

1. Auflage: A12 2022


© 2020 HELBLING Rum/Innsbruck
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller Inhalte ist ganz und in Auszügen urheberrechtlich geschützt. Kein Teil
des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung
des Verlags nachgedruckt oder reproduziert werden und/oder unter Verwendung elektronischer Systeme jeglicher Art gespeichert,
verarbeitet, vervielfältigt und/oder verbreitet bzw. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.
Es darf aus diesem Werk gemäß §42 (6) des Urheberrechtsgesetzes für den Unterrichtsgebrauch nicht kopiert werden.
Wilfried Krenn Herbert Puchta

ZIEL
Deutsch
Sprachbuch
4
So verstehst du dein Sprachbuch besser:
Das lernst du:
lesen und vers

1. Idole und Vorbilder


Das Wichtigste auf einen Blick:
A Fotojournalismus
• die Qualität von Fotos erkennen
• Präpositionen, adverbiale
Bestimmungen und
T Teste dich selbst – Grammatik Punkte Eine Bildinterpretation verfassen
Präpositionalobjekte erkennen
1 Qualitätsmerkmale von Fotos diskutieren (Wiederholung) a Ergänze den ersten Teil des Textes mit den richtigen Prädikaten aus dem Kasten.
• Regeln für (Foto)journalisten S. 8 Markiere die Personalformen. 1 Eine Bildinterpretation verfassen.
a Schaut die Pressefotos an. Überlegt, warum diese Fotos diskutieren
Was ist das Besondere an Felix Klieser?
wohl für den österreichischen Fotopreis Objektiv vorgeschla- • eine Bildinterpretation verfassen berechnete fesselte wurde ... festgestellt dachte ... aus nervte zählt war
gen wurden. Die Fragen unten können euch dabei helfen. In der Einleitung erklärst du, 1 wo du auf das Foto gestoßen bist.
Dann nennst du den 2 Titel des Fotos. Im Hauptteil beschreibst
1 2 Als Kind dachte Stephen Hawking sich die kompliziertesten Brettspiele aus und a /6 du das 3 Hauptmotiv und 4 wichtige Details. Im Schlussteil
schilderst du die 5 Wirkung auf den Betrachter und gibst mögli­
1
seine Freunde damit. Einige Jahrzehnte später 2
er die Regeln
che 6 Aussagen des Bildes wieder.
des Universums. Stephen Hawking 3
zu den bedeutendsten Physikern
unserer Zeit. Stephen 4
kein außergewöhnlich guter Schüler und auch als 1 Das Foto von Oliver Lerch wurde erstmals in den Vorarlberger Nachrichten veröffentlicht und
gewann 2018 den Objektiv-Pressefotopreis in der Kategorie „Kunst und Kultur“. Es zeigt den
Student nicht der Fleißigste. Mit einundzwanzig Jahren 5
bei ihm jedoch Hornisten Felix Klieser, der unter dem Namen „Hornist ohne Arme“ bekannt wurde. 2 Auch
ALS 6
, eine furchtbare Krankheit, die ihn an den Rollstuhl 7
. das Foto könnte diesen Titel tragen, denn 3 Felix Klieser ist das Hauptmotiv des Fotos. Kliesers
Karriere begann mit vier Jahren, als er seinen Eltern erklärte, dass er Horn spielen wolle. Heute
3 4 ist er ein virtuoser Hornist, der mit einem der begehrtesten Musikpreise, dem Leonard Bernstein
b Finde im Text in a sechs Subjekte und zwei Nominativergänzungen. b /8 Award, ausgezeichnet wurde. Auf dem Foto ist Felix Klieser beim Üben zu sehen. Er trägt
S. 11
einen schwarzen Pulli und Jeans. Auf den ersten Blick sieht man nur einen konzentriert
musizierenden Hornbläser. Erst beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass Klieser nicht mit den
c Ergänze den zweiten Teil des Textes mit den richtigen Subjekten aus dem Kasten. Händen, sondern mit seinem linken Fuß spielt. 4 Sein Horn ist vor ihm auf einem Ständer
S. 11Finde eine Nominativergänzung und markiere sie. befestigt. Während Klieser in das Horn bläst, hat er den Blick gerade nach vorne gerichtet, als ob
er die Noten vor sich sehe. Doch er scheint auswendig zu spielen, da kein Notenständer zu sehen
die man alle Nerven die Erforschung des Universums Hawking die Ärzte ist. 5 Die Konzentration und die Hingabe des Musikers übertragen sich auf den Betrachter. Man
er das Gehirn jede Minute seines Lebens seine Erkenntnisse glaubt fast, die Musik hören zu können. Das Besondere der Situation, nämlich die Tatsache, dass
hier ein Musiker ohne Arme musiziert, rückt in den Hintergrund. 6 Das Foto wirkt, indem es
KUR Z & Fotopreise. Der größte internationale Fotopreis ist der World Press Foto Award. Der öster­
eine ganz außergewöhnliche Leistung selbstverständlich erscheinen lässt.
BÜN DIG reichische Preis für Pressefotografie heißt Objektiv. In verschiedenen Kategorien werden von Bei ALS sterben langsam alle Nerven ab, 1
die Muskeln steuern.
einer Jury die besten Fotos ausgewählt, eines wird dann zum Pressefoto des Jahres gewählt.
Nur 2
bleibt aktiv. 3
gaben Hawking noch fünf Jahre, da war
1 Ist das Motiv oder Thema des Fotos außer- 4 Sind das Licht, der Schatten und die 4
einundzwanzig. Jetzt war ihm 5
wichtig.
c /9 2 Interpretierende Inhaltsangaben schreiben. Was weißt du noch über
gewöhnlich? Farben ungewöhnlich? Goethes Theaterstück Faust ? (s. auch S. 49)
2 Ist die Kameraperspektive besonders interessant? 5 Werden besondere Effekte eingesetzt? 6
war seine große Aufgabe. 7
wurden dem
3 Ist der Bildaufbau besonders gelungen? 6 Regt das Bild zum Nachdenken an? Inhaltsangaben stehen meist im 1 Präsens. Oft musst du in einer Inhaltsangabe den Text inter­
wissenschaftlichen Publikum von einer Sprechmaschine übermittelt, die 8
pretieren, indem du 2 Personen charakterisierst oder 3 das Geschehen deutest. Außerdem kannst
b Ordne je zwei Beschreibungen den Bildern in 1 a zu. über Augenbewegungen steuern konnte. 9
wurde 76 Jahre alt. du 4 Textstellen bewerten und in den größeren Textzusammenhang stellen.
das Bild an.
Einstieg : Schaut euch Im Wiener Kunsthistorischen Museum wird ein Gemälde aufgehängt.
das Kind diese Kleidung
tragen? Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster Teil
1 • Zu welchem Anlass könnte Die Holländer sind bei den Olympischen Winterspielen die Schnellsten auf dem Eis. d Beantworte die Fragen zum Text in c. Szene: Nacht, Straße vor Gretchens Türe
darstellen?
• Wen möchte das Kind
vermutlich an seinem Vorbild? Wegen des Klimawandels kommen schwere Zeiten auf den Wintertourismus zu. Auf einem S. 11
Gretchen 1 erwartet ein Kind von Faust. Gretchens Bruder Valentin, 2 ein mutiger, doch etwas
• Was bewundert das Kind schmalen Schneeband werden Skifahrer zu den Pisten gezogen.
1 Wie viele Subjekte sind Pronomen?
als du klein warst? Erzähle
davon. einfältiger Soldat, muss von seinen Kameraden erfahren, dass Gretchen sich mit einem älteren
2 • Hattest du Vorbilder, Nach der großen Schneeflut kämpft dieser Mann auf seinem Hausdach alleine gegen die 2 Welche Nomenbegleiter kommen im Text vor? d /4
Mann eingelassen hat. 3 Er ist über den Ehrverlust seiner Schwester entsetzt und will Faust
Vorbildern bewundert?
• Was hast du an deinen Fan bist du heute? Schneemassen an. töten. Faust hat mit Mephisto, dem Teufel, einen Pakt geschlossen. Faust und Mephisto tauchen
verändert? Wessen 3 Wie viele definite Artikel kommen vor?
• Haben sich deine Vorbilder vor dem Haus Gretchens auf. Es kommt zu einem Gefecht zwischen Valentin und Faust.
Altersgenossen. Die Tourismusbetriebe hoffen auf mehr Schnee im nächsten Jahr.
3 • Stellt euch vor, das
Kind auf dem Foto trifft dann einen
4 Wie viele indefinite Artikel kommen vor?
Mephisto hilft Faust, den Degen zu führen, und dieser trifft Valentin tödlich. In dem Tumult, der
einen Anlass aus. Schreibt Sie flitzen in Höchstgeschwindigkeit über die Bahn. Jeder von ihnen hofft auf den Sieg.
Denkt euch einen Ort und 5 Wie viele Possessivpronomen kommen vor? entsteht, können Faust und Mephisto fliehen. Der sterbende Bruder beschimpft seine Schwester
oder mehrere Dialoge. Er fürchtet sich nicht vor einem Absturz, aber er hat davor, dass das Dach wegen der als Hure und prophezeit ihr eine ehrlose und schändliche Zukunft. 4 Die Szene stürzt Gretchen
Schneemassen zusammenbricht. in tiefe Verzweiflung, denn nun trägt sie auch die Schuld am Tod ihres Bruders.
e Finde im Text in c alle zehn Prädikate und markiere die Personalformen. e /5
Sechs Männer sind für die perfekte Position des Bildes an der Wand verantwortlich. S. 11

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 5 38 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 16, 1a–b 30 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 64 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch

Einstiegsseiten: Dein Module: Jedes Modul Testseiten: Am Ende Das Wichtigste auf
Sprachbuch besteht aus besteht aus drei Kapiteln jedes Modul kannst du einen Blick: Jedes Modul
sechs Modulen zu unter- (A, B, C). Jedes Kapitel hat dich selbst testen. Im hat eine Textsorte als
schiedlichen Themen. acht Seiten. Die ersten Selbsttest wird die Gram- Schwerpunkt. Auf der
Jedes Modul beginnt mit vier Seiten präsentieren matik des Moduls abge- letzten Seite jedes Moduls
einer Fotoseite. Die Fragen den neuen Stoff, der dann prüft. Verweise bei jeder findest du eine Zusam-
und Aufgaben auf dieser auf den gelben Seiten Testaufgabe zeigen dir, menfassung aller wichti-
Seite führen dich in das vertieft und gefestigt wird. wo du nachlesen kannst, gen Punkte.
Thema des Moduls und Die letzte Seite themati- wenn du noch nicht alle
geben dir Gelegenheit, in siert ein Rechtschreib- Aufgaben richtig lösen
der Klasse zu diskutieren. problem. kannst.

Hier findest du mit deiner ZIEL.Deutsch Media App Hier sollt ihr zu zweit arbeiten.
eine Audioaufnahme.
1-01
Diese Aufgaben funktionieren am besten in
Hier findest du mit deiner ZIEL.Deutsch Media App der Gruppe. In jeder Gruppe sollten zwischen
ein Erklärvideo. drei und fünf Kinder zusammenarbeiten.

Hier findest du mit deiner ZIEL.Deutsch Media App S. 25 Wenn du mehr Informationen zu den Aufgaben
eine einfachere Version des Textes im auf den Testseiten benötigst, findest du diese
Sprachbuch. auf den hier angegebenen Seiten im Buch.

Du hast die Wahl Hier findest du unterschiedliche Aufgaben zu einem Thema. Du kannst dir aussuchen,
welche Aufgabe du lösen möchtest, oder deine Lehrerin oder dein Lehrer gibt dir einen
Hinweis, welche Aufgabe besser für dich passt.

Wie viele Aufgaben Hier findest du mehrere Aufgaben zu einem Thema. Die ersten Aufgaben sind einfacher
kannst du lösen? zu lösen, die letzten sind kniffliger. Beginne mit der Nummer 1 und versuche, so
viele Aufgaben wie möglich zu lösen.

ÜB: S. 6, 3a, b Verweis auf die passenden Übungen im Übungsbuch.

Cyber Homework 1 Verweis auf die passende Hausübung auf der e-zone.
I Inhaltsverzeichnis erarbeiten vertiefen und festigen

rechtschreiben/präsentieren lernen

1. Idole und Vorbilder C Graphic Novels – Bildromane

A Weltveränderer
Graphic Novels verstehen . . . . . . . . . . . . . 54  58
Bild und Text in der Graphic Novel . . . . . . . 56   59
Personenporträts mündlich wiedergeben . . .   6 10
Interpretierende Inhaltsangaben verfassen . . 56  60
Die wichtigsten Satzglieder erkennen . . . . . .   8  11
Zeitformen erkennen . . . . . . . . . . . . . . . . 57  60
Personenporträts und Lebensläufe
Mini-Projekt 2: Mit Hilfe von Körperskulpturen
verfassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   9 12
eine Geschichte erzählen . . . . . . . . . . . . . . .   61
Eigene Rechtschreibschwächen erkennen . . . . .   13
T Teste dich selbst – Grammatik . . . . .   62
B Stars und ihre Fans
Fans und ihr Verhalten beschreiben . . . . . . 14 18 Das Wichtigste auf einen Blick:
Stars und ihr Verhalten beschreiben . . . . . . 15   19 Eine Bildinterpretation verfassen . . . . . . . . .   64
Stars und ihre Fans beschreiben . . . . . . . . . 17   20
L lesen und verstehen . . . . . . . . . . . . 65
Groß- und Kleinschreibung:
Die wichtigsten Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . 21

C Mutproben 3. Starke Gefühle


Über Motive und Eigenschaften A Liebe und Eifersucht
von Personen diskutieren . . . . . . . . . . . . . 22 26
Tagebucheintragungen und
Satzglieder bestimmen . . . . . . . . . . . . . . 23 27 Liebesgedichte lesen . . . . . . . . . . . . . . . 70 74
Persönliche Eigenschaften diskutieren . . . . 24   28 Konjunktiv II erkennen und verwenden . . . . . 72  75
Ein Motivationsschreiben verfassen . . . . . . 25   28 Gedichte verstehen und schreiben . . . . . . . . 72  76
Mini-Projekt 1: Eine Person, die mich fasziniert . .   29 Tagebucheintragungen zum Thema Liebe
T Teste dich selbst – Grammatik . . . . .   30
oder Eifersucht schreiben . . . . . . . . . . . . 73 76
Das Stammprinzip – Verwandte Wörter . . . . . . . 77
Das Wichtigste auf einen Blick:
B Angst und Gelassenheit
Personenporträts entwerfen –
Ein Motivationsschreiben verfassen . . . . . .   32 Gefühle beschreiben und darüber sprechen . . 78 82
Eine Kurzgeschichte verstehen . . . . . . . . . . 78 82
L lesen und verstehen . . . . . . . . . . . . 33
Konjunktiv II – irreale Konditionalsätze
und Vergleiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81   84
2. Was steckt dahinter? Kurzgeschichten schreiben . . . . . . . . . . . . 81 84
Lange Vokale (ie/h/Doppelvokale,
A Fotojournalismus ohne Längenzeichen) . . . . . . . . . . . . . . . . .   85
Qualitätsmerkmale von Fotos diskutieren . . 38   42
C Trauer und Glück
Präpositionen, adverbiale Bestimmungen
und Präpositionalobjekte . . . . . . . . . . . . 39   43 Über Trauer und Glück sprechen . . . . . . . . . 86
Eine Bildinterpretation verfassen . . . . . . . . 40 44 Innere Monologe verstehen und schreiben . . 88 90
Groß- und Kleinschreibung: Weitere Regeln . . . . .   45 Zusammengesetzte Sätze . . . . . . . . . . . . 88   91
Trivialliteratur – Heftromane . . . . . . . . . . 88   92
B Bretter, die die Welt bedeuten
Mini-Projekt 3: Gedichte und andere Kurztexte
Informationen zum Thema Theater präsentieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   93
sammeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46  50
Theaterszenen verstehen . . . . . . . . . . . . 46   51 T Teste dich selbst – Grammatik . . . . .   94

Verweis- und Ersatzwörter erkennen Das Wichtigste auf einen Blick:


und verwenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 52 Gedichte verstehen – Tagebucheintragungen,
Theaterszenen inhaltlich zusammenfassen – Kurzgeschichten, innere Monologe . . . . . . .   96
Theaterszenen schreiben . . . . . . . . . . . . 48 52
Getrennt- oder Zusammenschreibung L lesen und verstehen . . . . . . . . . . . .   97
und der Bindestrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
4. Richtig und falsch C Mit Tieren leben

A Verschwörungstheorien und Aberglaube Gegensätzliche Meinungen


und Standpunkte erkennen . . . . . . . . . . . 150 154
Quellen für einen Sachtext erkennen Satzglieder in Gliedsätze umwandeln . . . . . 152 155
und beurteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 106
Erörterungen verfassen . . . . . . . . . . . . . . 153 156
Tatsachen und Bewertungen unterscheiden . 104 107
Mini-Projekt 5: Das Erbe der Theresia
Infinitivgruppen mit zu . . . . . . . . . . . . . . . 105 108 Langbein – Ein Rollenspiel . . . . . . . . . . . . . . 157
Kurze Vokale vor Doppelkonsonanten, -tz, -ck . . . 109
T Teste dich selbst – Grammatik . . . . . 158
B Recht und Unrecht
Einen Zeitungsbericht verstehen . . . . . . . . . 110 114 Das Wichtigste auf einen Blick:
Konjunktiv I und II in der indirekten Rede Bewerbungsschreiben – einen Standpunkt
verwenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 115 einnehmen – Erörtern . . . . . . . . . . . . . . . 160
Über Jugendkriminalität diskutieren . . . . . . 112 L lesen und verstehen . . . . . . . . . . . .   161
Berichten und kommentieren . . . . . . . . . . 113 116
Beistriche (Teil 1) und Zeichensetzung
in der direkten Rede . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 6. An Grenzen gehen
C K ritik und Widerstand A Weltwunder
Kritischen Humor verstehen . . . . . . . . . . . 118 122 Recherchieren und informieren . . . . . . . . . 166 170
Historische Berichte schreiben . . . . . . . . . . 119 Passivumschreibungen . . . . . . . . . . . . . 168 171
Parodie und Satire als Stilmittel verstehen . . 120 123 Für etwas werben, appellieren
Parodien und Satiren verfassen . . . . . . . . . 121 124 und jemanden überzeugen . . . . . . . . . . . 169 172
Mini-Projekt 4: Das solltet ihr lesen! Ähnliche Laute (v/f und p/t/k – b/d/g) . . . . . . . 173
– Eine Posterpräsentation . . . . . . . . . . . . . . 125
B Europa
T Teste dich selbst – Grammatik . . . . . 126 Einem Text Zahlen und Fakten entnehmen . . . 174 178
Das Wichtigste auf einen Blick: Funktionsverbgefüge . . . . . . . . . . . . . . . 175 179
Berichten und Kommentieren – Informationen mit Hilfe von Schaubildern
Parodien und Satiren schreiben . . . . . . . . . 128 verstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
Schaubilder und Grafiken verstehen
L lesen und verstehen . . . . . . . . . . . .   129 und interpretieren . . . . . . . . . . . . . . . . 177 180
Fremdwörter und Fachwortschatz . . . . . . . . . . 181
C Mensch und Maschine
5. Du und die anderen
Entwicklungen beurteilen, argumentieren
A Sprachgewandt und diskutieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 186
Anleitungen und Erklärungen schreiben . . . . 184 187
Einen Sachtext verstehen . . . . . . . . . . . . . 134
Nominalstil versus Verbalstil . . . . . . . . . . . 185 188
Aktiv und Passiv unterscheiden . . . . . . . . . 135 138
Mini-Projekt 6: Über eine
Sprachvarianten unterscheiden . . . . . . . . 136 138 Extremsituation berichten . . . . . . . . . . . . . . 189
Sich um einen Job bewerben . . . . . . . . . . . 136 139
s, ss, oder ß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 T Teste dich selbst – Grammatik . . . . . 190

B Respekt vor dem Gegenüber Das Wichtigste auf einen Blick:


Werte als Grundlage für Argumente Informieren, werben, überzeugen –
erkennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Grafiken verbalisieren – Anleitungen und
Attribute erkennen und verstehen . . . . . . . . 143 146 Erklärungen schreiben . . . . . . . . . . . . . . 192
Strittiges erkennen . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 147 L lesen und verstehen . . . . . . . . . . . .   193
Einen Standpunkt einnehmen –
Argumentieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 148
Beistriche (Teil 2) und das/dass . . . . . . . . . . . 149
1. Idole und Vorbilder

da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
tragen?
lch em An las s kö nn te das Kind diese Kleidung
1 • Zu we
darstellen?
• Wen möchte das Kind rbild?
as be wu nd er t da s Kin d vermutlich an seinem Vo
• W
zähle davon.
2 • Hattest du Vorbild
er, als du klein warst? Er
Vorbildern bewundert?
• Was hast du an deinen t du heute?
sich de ine Vo rb ild er ve rändert? Wessen Fan bis
• Haben n.
vo r, da s Kin d au f de m Foto trifft Altersgenosse
3 • S  tellt euch eibt dann einen
nk t eu ch ein en Or t un d einen Anlass aus. Schr
De
oder mehrere Dialoge.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 5
Das lernst du:

A Weltveränderer • Personenporträts mündlich


wiedergeben
• über eigene Stärken und
Schwächen nachdenken
1 Personenporträts mündlich wiedergeben • die wichtigsten Satzglieder
erkennen (Wiederholung)
a Seht euch die Bilder in 1 b (S. 6 und 7) an. Wann haben die • Lebensbeschreibungen
Personen wohl gelebt? Inwiefern könnten sie die Welt verändert berühmter Personen
verfassen
haben?
b Lest jeweils einen der beiden Texte und beantwortet die Fragen in Stichworten.

Was zuvor und danach geschah:


Galileo 25
Und das tat Galileo Galilei bei seinem
Prozess im Jahr 1632 auch. Er bezeugte,
dass seine Vorstellungen von der Erde und
den Gestirnen falsch waren, und dass die
30 Kirche Recht hatte. Damit rettete er sein
Leben. Angeblich soll Galileo nach dem
Gerichtsurteil gerufen haben: „Und sie
bewegt sich doch!“ Gemeint hat er damit
die Erde, die sich, wie er herausgefunden
35 hatte, um die Sonne bewegt. Doch dass er
das wirklich gesagt hat, ist aus heutiger
Sicht eher unwahrscheinlich. Seine letzten
zehn Lebensjahre verbrachte Galileo Galilei
in Hausarrest in der Nähe von Florenz. Dort
40 tat er das, was er seit frühester Jugend am
liebsten tat, nämlich die Gesetze der Natur
Galileo Galilei, Astronom
zu erforschen. Die Liebe zur Mathematik
Die Schlüsselszene: bekam er von seinem Vater vermittelt, der
Jetzt hat er wirklich Angst. Jahrelang war ihn bis zu seinem 17. Lebensjahr selbst
er selbstbewusst aufgetreten, ein Mann der 45 unterrichtete. Danach studierte er an der
Wissenschaft, der nichts und niemanden Universität in Pisa, wo er schließlich auch
5 fürchtet. Sogar mit dem Papst hat er sich als Professor forschte. Er fand heraus, dass
angelegt. Schließlich kann er beweisen, ein Pendel sich immer gleich schnell hin- und
dass die Erde sich um die Sonne dreht und herbewegt, egal wie weit es ausschwingt.
nicht umgekehrt. Diese Dummköpfe sollten 50 Außerdem entdeckte er, dass eine Feder
einfach einmal durch ihr Fernrohr schauen. im luftleeren Raum genauso schnell fällt
10 Nur am Himmel kann man beobachten, wie wie eine Kanonenkugel, und er berechnete
sich Planeten verhalten, in der Bibel steht als erster die Fall­geschwin­digkeit von
nichts davon. Doch die Kirchenväter dis­ Gegenständen. Mit Hilfe seiner Fallgesetze
kutieren lieber Bibelstellen, als die Gesetze 55 konnte man sogar die Flugbahn einer
der Natur zu erforschen. Jetzt steht er als Kanonenkugel relativ genau vorhersagen.
15 Angeklagter vor ihnen. Er hatte gedacht, als Seine wichtigsten Entdeckungen machte
Hofmathematiker des Großherzogs könnte er jedoch mit dem gerade erst erfundenen
ihm nichts geschehen. Doch der Herzog kann Fernrohr. Seine Erkenntnis, dass die Erde
ihm nicht mehr helfen. Er steht vor dem 60 sich um die Sonne drehen musste, und
Gericht der Kirche, der heiligen Inquisition. nicht umgekehrt, brachte ihn schließlich
20 Und sie meinen es ernst. Das Wort Folter vor die Inquisition. Die Kirche tat sich
ist gefallen. Er weiß, was das bedeutet. Mit noch jahrhundertelang schwer, Galileos
seinen 68 Jahren würde er diese Tortur Leistungen anzuerkennen. Erst im Jahr 1992
nicht überstehen. Er will noch nicht sterben, 65 gab der Papst offiziell zu, dass man Galileo
er liebt sein Leben, er wird widerrufen. Galilei Unrecht getan hatte.

6 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
1. Idole und Vorbilder A

Malala Was zuvor und danach geschah:


Wie durch ein Wunder überlebte Malala
den Überfall der Taliban auf den Schulbus.
30 Gesund gepflegt wurde Malala in einem
Krankenhaus in England. Dort hatte die
Auseinandersetzung mit den Taliban, die
sie in höchste Lebensgefahr brachte, auch
begonnen. Der britische Fernsehsender
35 BBC wollte im Jahr 2011 die politische
Situation in Pakistan zum Thema machen.
Die Taliban hatten in großen Teilen
Pakistans die Herrschaft übernommen.
Sie sind eine Gruppe radikaler Islamisten,
Malala Yousafzai, Friedenskämpferin 40 die einen Gottesstaat errichten wollen.
Dort herrschen strenge und brutale
Die Schlüsselszene: Gesetze. Für kleinste Vergehen gibt es
Vierzehn Mädchen sitzen unter einer harte Strafen. Menschen werden öffentlich
schmutzigen Plastikplane auf der ausgepeitscht und hingerichtet. Frauen
Ladefläche eines kleinen Pick-up-Trucks 45 müssen Ganzkörperschleier, sogenannte
5 im Swat-Tal, einer der schönsten Regionen Burkas, tragen, dürfen nicht arbeiten und
Pakistans. Malala ist eine von ihnen. Sie nach dem achten Lebensjahr nicht mehr
unterhält sich mit ihrer Freundin Laila, in die Schule gehen. Für den britischen
die neben ihr sitzt. Die Mädchen sind Fernsehsender schrieb Malala zehn
auf dem Weg von der Schule nach Hause. 50 Wochen lang einen Blog. Sie beschrieb
10 Malala und Laila sind gute Schülerinnen. das Leben unter den Taliban. Sie erzählte
Sie möchten später Medizin studieren von Selbstmordattentaten, von der
und Ärztinnen werden. Die Mädchen Unterdrückung der Bevölkerung, von Leid,
unterhalten sich über die letzte Schularbeit. Angst und Trauer. Als eine der wenigen,
Da hält der Truck plötzlich an. Die Plane 55 die sich traute, offen ihre Meinung zu
15 wird hochgehoben, und ein Mann mit sagen, bekam sie dafür den pakistanischen
Vollbart und einer Pistole in der Hand fährt Friedenspreis. 2012 wollten die Taliban
sie barsch an: „Wer ist Malala? ... Wenn ihr das Mädchen mit ihrem Mordanschlag
nicht antwortet“, droht er den Mädchen, für immer zum Schweigen bringen. Doch
„bring ich euch alle um. Malala hat die 60 sie erreichten das Gegenteil. Malala
20 Taliban, die Soldaten Gottes, beleidigt!“ wurde zur Symbolfigur für Freiheit und
Niemand antwortet, doch einige Mädchen Bildung. Sie trat in Fernsehshows auf
sehen erschrocken zu Malala hin. Der und gab Interviews. Auch ihre eigene
Mann hat verstanden. Schüsse fallen, Schulbildung nahm sie wieder auf. 2014
Malala spürt einen stechenden Schmerz, 65 erhielt sie sogar den Friedensnobelpreis,
25 dann wird ihr schwarz vor Augen. Blutend und die UNO machte sie 2017 zur jüngsten
sinkt sie auf den Schoß ihrer Freundin. Friedensbotschafterin aller Zeiten.

1 Was geschieht in der Schlüsselszene?


2 Welchen Konflikt beschreibt die Szene?
3 Wie kam es zu diesem Konflikt?
4 Wo und wann spielt die Szene?
5 Welche Leistungen hat die Person in ihrem Leben erbracht?
6 Wie reagierten die Menschen auf diese Leistungen?
7 Inwiefern hat die Person das Leben und das Denken von Menschen verändert?
c Stellt euch gegenseitig die Fragen aus 1 b . Erzählt euch auf diese Weise den Inhalt der
gelesenen Texte.
ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 7
2 Die wichtigsten Satzglieder erkennen

a Ordne die Personen zu. Hör dann den Text und notiere die erwähnten Zeitangaben.
4-01
Weltveränderer und ihre Leistungen
Charles Darwin   Ludwig van Beethoven   Marie Curie   Andy Warhol
Jane Goodall    Mahatma Gandhi    Amelia Earhart

1 Wer konnte sein Heimatland mit Hilfe passiven Widerstands


von den Kolonialherren befreien?
2 Wer überquerte als erste Frau mit einem Flugzeug den Atlantik?
3 Wer erfand die Pop-Art?
4 Wer fand als Erster heraus, dass der Mensch vom Affen
abstammt?
5 Wer komponierte als tauber Mensch so geniale Musik, dass
sie die Menschen bis heute begeistert?
6 Wer erfand das Wort „radioaktiv“ und erhielt als erste Frau
den Nobelpreis in Physik und Chemie?
7 Wer lebte jahrzehntelang mit Schimpansen zusammen, um
deren Leben zu erforschen?

b Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.

Die wichtigsten Satzglieder – Subjekte und Prädikate (Wiederholung)


Die wichtigsten Satzglieder sind das Subjekt / Nomen und das Verb / Prädikat.
Das Subjekt / Nomen steht immer im Nominativ. Es kann ein Nomen, ein Eigenname oder ein
Pronomen sein. Nach dem Subjekt fragt man mit Wer oder Was? / Was für ein?
Subjekt
Wer erfand die Pop-Art? ➞ Andy Warhol erfand die Pop-Art.
Das Verb / Prädikat kann einteilig sein, aber auch aus mehreren Teilen bestehen.
Der Teil des ­Prädikats / Verbs, der mit dem Subjekt / Nomen übereinstimmt, heißt Personalform.
Wenn du das Subjekt / Nomen in die Mehrzahl oder Einzahl setzt, dann ändert sich auch
die Personalform.
Subjekt Personalform
Andy Warhol erfand die Pop-Art.
Andy Warhol und andere Künstler erfanden die Pop-Art.
In einem Aussagesatz steht das Subjekt meist direkt vor oder direkt nach der Personalform. In ei-
nem Gliedsatz steht das Subjekt meist direkt hinter dem Einleitewort. Die Personalform steht in
einem Gliedsatz immer an erster / letzter Stelle.
Infinitivgruppen mit zu haben kein eigenes Subjekt und Prädikat.

1 Unterstreiche in den Fragen in 2 a zwei Gliedsätze und eine Infinitivgruppe.


2 Kreise alle Prädikate ein.
3 Welche Sätze haben mehr als ein Prädikat?
4 Wie viele Prädikate sind einteilig, wie viele sind mehrteilig?

8 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 4, 1a–b; S. 5, 1c–e


1. Idole und Vorbilder A

3 Personenporträts und Lebensläufe verfassen

a Lies die Schlüsselszene. Zu welcher Person aus 2 a passt sie?


Nachdenklich betrachtet er die kleinen Vögel, die er von
den Galapagosinseln mitgebracht hat. Fünf Jahre lang
ist er mit dem Forschungsschiff Beagle um die Welt
gesegelt. Jetzt ist er zurück in England und gerade
dabei, alles zu ordnen, was er mitgebracht hat: Pflanzen,
Tiere, Steine, Muscheln und natürlich seine Notizen.
Es sind über 2.000 vollgeschriebene Seiten. Im Moment
interessieren ihn aber besonders seine kleinen Vögel.
Er hat herausgefunden, dass alle zu ein- und derselben Vogelart gehören. Es sind
Finken, aber sie sehen alle verschieden aus. Vor allem ihre Schnäbel sind ganz
­unterschiedlich geformt. Manche haben sich darauf spezialisiert, Nüsse zu knacken,
manche fressen nur Körner, andere wiederum ziehen mit ihren spitzen Schnäbeln
Insekten aus Baum- oder Felsspalten. Seine Forscherleidenschaft ist erwacht. Bedeutet
das, dass sich eine Art über Generationen verändert? Bedeutet das, dass sich daraus
sogar eine neue, eine andere Art ent­wickeln kann? Hat sich vielleicht auch der Mensch
aus einer anderen Art entwickelt? Ihm war etwas unwohl bei diesem Gedanken.
Aber er würde diesen Fragen nachgehen, Schritt für Schritt.

b Lies den „So geht’s“-Kasten und löse die Aufgabe.


So geht’s:
Schlüsselszenen aus einer Biografie beschreiben
Wenn du eine Schlüsselszene aus dem Leben einer berühmten Person beschreibst, musst du über
die wichtigsten persönlichen Daten dieser Person Bescheid wissen. Beschreibe dann einen
spannenden Zeitpunkt oder eine interessante Situation aus dem Leben dieser Person.
Dabei solltest du ganz nahe bei deiner Figur sein. Du kannst für deinen Text die Ich-Perspektive oder
die Er-Perspektive wählen. Auch wenn du aus der Er-Perspektive schreibst, solltest du aber immer
nahe bei deiner Person bleiben und ihre Gedanken und Gefühle wiedergeben. Vergleiche:
Ein Erzähler erzählt: Charles beschloss, seiner Idee nachzugehen und es allen zu zeigen.
Erlebte Rede: Charles war sich sicher: Er würde seiner Idee nachgehen und es allen zeigen.
Im ersten Beispiel erkennt man, dass ein Erzähler erzählt, was Charles denkt, im zweiten Beispiel
werden Charles’ Gedanken viel direkter wiedergegeben. Man nennt diesen Erzählstil erlebte Rede.
Wenn du in erlebter Rede erzählst, kannst du das Präsens oder das Präteritum verwenden.

Aus welcher Perspektive und in welcher Zeit wird die Szene in 3 a beschrieben?
Du hast die Wahl
Wähl eine Person aus, die dich fasziniert. Such in Büchern, Zeitschriften oder im Internet
Informationen über diese Person. Such auch ein Bild der Person.
c Beschreibe eine Schlüsselszene aus dem Leben der Person.

d Schreib eine Kurzbiografie zu dieser Person.

e Hängt eure Texte aus 3 c und 3 d in der Klasse auf. Sammelt alle Fotos ein, mischt sie
und teilt sie wieder aus. Sucht dann den passenden Text für das erhaltene Foto.

ÜB: S. 6, 2a–e Cyber Homework 1 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 9


vertiefen und festigen
4 Personenporträts mündlich wiedergeben

a Hör den Text über Astrid Lindgren. 


4-02 Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
1 Der Verlag wollte Astrid Lindgrens Buch Pippi
Langstrumpf zuerst nicht haben. richtig falsch
2 Der Verlag hatte Angst, dass die Kinder Pippi
Langstrumpf nicht mögen. richtig falsch
3 Für Astrid Lindgrens Kinder war Pippi ein
schlechtes Vorbild. richtig falsch
4 Den Namen Pippi Langstrumpf erfand der Verlag / Astrid Lindgren / Lindgrens Tochter.
5 Bei einer Preisverleihung sprach Lindgren über ihre Kinderbücher / gewaltfreie Erziehung /
ihre Kindheit.
6 Lindgren hatte als Achtzehnjährige in ihrem Heimatdorf Feinde, weil ...
7 Lindgren hat die Welt verändert, weil ...

b Hört den Text noch einmal. Partner/in A erzählt, was in der Schlüsselszene passiert.
Partner/in B erzählt, was zuvor und danach geschah. Macht euch Notizen zu eurem Textteil.

4-02
c Lies den Text. Welche Faktoren machen Menschen zu Genies?
Schreib die sieben Faktoren in dein Heft und löse die Aufgaben.

Wie wird man ein Genie?


Was zeichnet Genies aus? Welche Eigenschaften machen geniale Menschen zu dem,
was sie sind? Es gibt keine einfachen und eindeutigen Antworten auf diese Fragen.
Dennoch kann man einige Faktoren aufzählen, die das Leben vieler genialer Men­
schen prägen.
Genies fallen nicht vom Himmel. Voraussetzungen für geniale Leistungen sind im­
mer 1 Bildung und Wissen. Um sich das anzueignen, braucht es 2 Disziplin und Be­
harrlichkeit. 3 Unabhängigkeit und 4 eine gewisse Risikobereitschaft sind weitere
wichtige Eigenschaften. Erst auf dieser Grundlage sind dann gute Ideen gefragt, erst
jetzt können 5 Inspiration und Intuition wirksam werden. Geniale Ideen entstehen
allerdings meist aus dem, was andere „vorgedacht“ haben. Das 6 Glück, zur richtigen
Zeit am richtigen Ort zu sein, ist deshalb ein weiterer Baustein zum Erfolg genialer
Menschen. 7 Die Aus­w irkung auf uns „Fans“ macht dann ihre bedeutenden Leis­
tungen sichtbar. Manche großen Per­sönlichkeiten dürfen ihre Erfolge zu Lebzeiten
feiern, sie werden dadurch weiter motiviert. Anderen bleibt das oft versagt.

1 Kannst du im Leben der Personen in 1 b und 2 a einige dieser Faktoren wiederfinden?


Notiere zu den Personen in deinem Heft entsprechende Stichworte.
Galileo Galilei: 1 Bildung und Wissen: Vater = Lehrer, Universität in Pisa
2 Welche dieser Faktoren kannst du selbst beeinflussen, welche nicht?
3 Welche dieser Faktoren entdeckst du an dir selbst?

10 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
1. Idole und Vorbilder A

5 Die wichtigsten Satzglieder erkennen

a Lies den Text. Was erfährst du über Amelia Earharts Erdumrundung?

„SchhKrrrSchh ... Hier spricht Amelia Earhart. ... SOS ... Hier spricht ...“ Die fünfzehn­
jährige Betty Klenck sitzt in ihrem Zimmer in Florida. Sie wollte Jazzhits hören, doch aus
ihrem Radio kommt dieser Funkspruch. Es wird das letzte Lebenszeichen von Amelia
Earhart sein. Die Pilotin war dreißig Tage unterwegs. Sie ist auf der letzten Etappe ihrer
Erdumrundung. Jene Etappe sollte sie nach 4.000 Kilometern über den Pazifik wieder
in die USA bringen. Eine kleine Insel im Pazifik wäre ihre letzte Station auf der Reise
gewesen, denn ihr Flugzeug muss aufgetankt werden. Bei der Suche nach der winzigen
Insel hilft ihr kein Radargerät. Nur die Sterne hatten ihr auf ihrem Flug den Weg gezeigt.
Das war nicht genug. Am 2. Juli 1937 stürzt Amelia Earharts Flugzeug in den Pazifik.
Forscher suchten nach der Pilotin. Einer stieß dabei auf Betty Klenck, die tausende
­K ilometer entfernt Amelia Earhart zum allerletzten Mal gehört hatte.

b Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Subjekte, Nomen, Pronomen und Artikel


Das Subjekt steht immer im Nominativ, sehr oft ist das Subjekt ein Nomen.
Manchmal ist das Subjekt aber auch ein Pronomen (Fürwort) wie zum Beispiel ich, du, dieser, jener,
derselbe, einer, meiner, keiner, jeder, mancher, solcher, alle, welcher ...
Einige dieser Pronomen können Nomen begleiten, dann heißen sie aber nicht Pronomen,
sondern Artikel. Vergleiche:
Keiner hörte Earharts Notruf. Kein Funker hörte Earharts Notruf.
Pronomen Artikel

1 Unterstreiche in 5 a alle Subjekte.


2 Finde zwei Nominativergänzungen, fünf Pronomen als Subjekte sowie sechs unter­
schied­liche Nomenbegleiter. Markiere sie in unterschiedlichen Farben im Text in 5 a .

c Lies die Erklärung und löse die Aufgabe.

Prädikate
Das Prädikat besteht immer aus einem oder mehreren Verben. Das Prädikat zeigt dir an:
1 ob jemand etwas muss, soll, darf, kann, mag oder will (Modalverben)
2 Zahl (Singular/Plural) und Person des Subjekts (1., 2., 3. Person)
3 Zeitpunkt des Geschehens (Zeitformen wie Präsens, Perfekt, usw.)
4 Realität oder Irrealität des Geschehens (Indikativ/Konjunktiv)
5 Perspektive auf das Geschehen (Aktiv/Passiv)

 inde im Text in 5 a zwei Prädikate, die den Plural anzeigen,


F
zwei Prädikate, die auf Vergangenes ­hin­weisen,
ein Prädikat, das auf etwas Zukünftiges hinweist,
ein Prädikat, das auf ­etwas ­Irreales hinweist (Konjunktiv) und
ein Prädikat, das die Aktion und nicht den Akteur ­hervorhebt (Passiv).
Erstelle eine Tabelle.

ÜB: S. 4, 1a–b; S. 5, 1c–e ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 11


6 Personenporträts und Lebensläufe verfassen

a Lies den Lebenslauf. Wie alt ist Beethoven zum Zeitpunkt des Lebenslaufs?

Lebenslauf
Name: Ludwig van Beethoven
Adresse: Bonngasse 20, 53111 Bonn, Deutschland
Telefon: ---
E-Mail: ---
Geburtsdatum/-ort: 16.12.1770, Bonn
Familienstand: ledig

Schulbildung
09/1776−06/1781 Grundschule in Bonn
09/1781−06/1784 Privatunterricht, musikalische Ausbildung durch den Vater und
­Mitglieder der Hofkapelle

Praktische Erfahrungen
07/1777 Erster öffentlicher Auftritt als Musiker, danach viele weitere Auftritte
1776−1784 zehn veröffentlichte Kompositionen, darunter ein Klavierkonzert
seit 1784  feste Anstellung als Organist und Mitwirkung in der Hofkapelle als ­
Cembalist und B ­ ratschist

Kenntnisse
Sprachkenntnisse Deutsch, Französisch, Italienisch
Musik Klavier, Violine, Bratsche, Singen, Komponieren

Bonn, am 10.09.1784

Du hast die Wahl

So geht’s:
Einen tabellarischen Lebenslauf verfassen
Bei der Bewerbung für ein Praktikum oder einen Job wird von dir meist ein Lebenslauf verlangt.
Deinen Lebenslauf kannst du in tabellarischer Form verfassen. Im ersten Teil gibst du per­sön­
liche Daten an, danach listest du die wichtigsten Stationen deiner bisherigen Schul­lauf­bahn
auf, ergänzt deine praktischen Erfahrungen und gibst deine Kenntnisse und eventuell auch
Interessen an. Die Zeitangaben werden meist in der Form Monat/Jahr (z.B. 05/2019) angegeben.
Am Ende fügst du den Ort und das aktuelle Datum hinzu und unterschreibst den Lebenslauf.
Zu einem späteren Zeitpunkt kannst du ihn erweitern.

b Verfasse deinen persönlichen tabellarischen Lebenslauf.


c Wähl eine berühmte Person. Entscheide dich für einen Zeitpunkt innerhalb der ersten
zwanzig Lebensjahre deiner Person. Verfasse einen tabellarischen Lebenslauf.

12 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 6, 2a–e


rechtschreiben 1. Idole und Vorbilder A

7 Eigene Rechtschreibschwächen erkennen

a Ergänze die Wörter und schreib dann die richtige Zahl in die Lücken.

1 ilz 5 ni t 9 Gefa r
2 Ba terienkolon n 6 Zufa 10 Wundbran
3 zu runde gehen 7 Erlebni e 11 da
4 Schi elpilz 8 etwas erkwürdiges 12 ernichtet

Alexander Fleming
Schlüsselszene: Er will nur noch einmal die 2 überprüfen, die er angesetzt hat, dann würde er
das Labor zusperren und nach Hause gehen. Alle Kolonien scheinen in Ordnung zu sein, bis auf
eine. Dort hat sich ein fest­gesetzt. Er will die Probe schon wegwerfen, da fällt ihm auf:
Dort, wo sich der Schimmelpilz aus­gebreitet hat, sind keine Bakterien zu sehen. Der verhin-
dert offenbar, sich die Bakterien ­ausbreiten, ja, er sie sogar. Er denkt an seine als
Lazarettarzt im Ersten Weltkrieg. Wie viele Menschen hat er damals gesehen. Bei Wunden
bestand immer die einer bakteriellen ­Entzündung und dagegen konnte man fast nichts tun.
Die Menschen starben elendiglich am ­sogenannten . Wenn er jetzt durch ein Mittel
dagegen gefunden hat, würde das Millionen Menschen das Leben retten. Er sich vor, gleich
am nächsten Tag weiter zu forschen.

b Schreib die sieben Rechtschreibkapitel in dein Heft und ordne ihnen die Beispiele aus 7 a zu.

Rechtschreibschwächen erkennen
Finde heraus, wo du manchmal Probleme mit der Rechtschreibung hast. Es ist nicht sinnvoll,
Vokalverdoppelungen zu trainieren, wenn du diese beherrschst, aber beim Unterscheiden von das
und dass Schwierigkeiten hast. Diese Rechtschreibkapitel zeigen mögliche Problembereiche auf:
1 Groß- und Kleinschreibung (s. S. 45): etwas Merkwürdiges, ... 2 Getrennt- und Zusammen­
schreibung (s. S. 53) 3 Lange Vokale (s. S. 85) 4 Kurze Vokale (s. S. 109) 5 Ähnliche Laute (s. S. 173)
6 Beistriche und das/dass (s. S. 149) 7 Fremdwörter (s. S. 181)

c Ordne die unterstrichenen Wörter den Rechtschreibkapiteln in 7 b zu. Erstelle eine Tabelle.

Was zuvor und danach geschah: Der Arzt, der soeben seine größte Entdeckung gemacht hatte,
hieß ­A lexander Fleming. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen und konnte erst spät sein
Medizin­studium beginnen. Er war ein hervorragender Student und ließ sich zum Chirurgen
ausbilden. Das ­Sekret des Schimmelpilzes, das die Bakterienkultur getötet hatte, nannte
Alexander Fleming später Penicillin. Seine Entdeckung machte der schottische Arzt im Jahr 1928.
Da war er ­siebenundvierzig Jahre alt. Erst elf Jahre später wurde der Stoff an Menschen erprobt.
Im Zweiten Weltkrieg konnte das „Wundermittel“ aber schon vielen Soldaten an Land und auf
See das Leben retten. Im Jahr 1945 erhielten Alexander Fleming und seine Kollegen für die
­Entwicklung des M­ edikamentes den Nobelpreis für Medizin.

ÜB: S. 7, 3a–d Cyber Homework 2 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 13


Das lernst du:

B Stars und ihre Fans • das Verhalten von Fans beurteilen


• das Verhalten von Stars beurteilen
• Personen direkt und indirekt
b­­ eschreiben
1 Fans und ihr Verhalten beschreiben • Adjektive und Adverbien
unterscheiden (Wiederholung)
a Beantworte die Fragen in Stichworten.
Vergleicht eure Antworten.
1 Wovon kann man Fan sein? 4 Wie reagiert die Umgebung auf Fans?
2 Kennst du „richtige“ Fans? Erzähle. 5 Sehen Fans die Realität anders als andere
3 Sind Fans glücklichere Menschen? Personen?

b Lies die Fangeschichten und ordne die vier Titel zu, indem du 1–4 in die Kreise schreibst.
Kennst du ähnliche Geschichten?
An den Fan gekettet Laut – lauter – Fans
Maß genommen Fan für die Ewigkeit

1 Eine der größten Popbands aller Zeiten waren


The Beatles. Bei Beatles-Konzerten gerieten die Fans
buchstäblich aus dem Häuschen. Die Lautsprecher
der Beatles konnten eine Lautstärke von mehr als
112 Dezibel erreichen. Das entspricht dem Lärm, den
ein Düsenjäger erzeugt. Trotzdem waren ihre Fans
lauter. Manche Konzerte dauerten deshalb auch nur
eine halbe Stunde. Dann konnte die Band die eigene
Musik nicht mehr hören und musste das Konzert
abbrechen. Fans bei einem Beatles-Konzert

2 Mit einem speziellen Problem hatte der Schauspieler Hugh Grant bei einem Presse­
auftritt in Amsterdam zu kämpfen. Eine der Reporterinnen entpuppte sich als großer
Fan. Sie kettete sich mit Hand­schellen an den Star. Der war gar nicht begeistert von der
Aktion. Da die Frau den Schlüssel für die Handschellen weggeworfen hatte, musste
Hugh Grant sie zu seiner Pressekonferenz mitnehmen. Erst die Feuerwehr konnte den
Schauspieler von seinem Fan befreien.

3 Elvis Presley war einer der berühmtesten Rock- und


Popsänger der Musikgeschichte. Millionen Fans pilgern
auch heute noch zu seinem Wohnsitz, der Villa Graceland
in den USA. Einem Fan aus Dänemark war das nicht genug.
Er besuchte die Villa, nahm dort genau Maß und baute das
Haus im exakten Maßstab zu Hause nach.
Villa Graceland

4 Der deutsche Fußballklub Schalke 04 hat viele Fans. Einer der verrücktesten unter
ihnen ist wohl Rolf Rojek. Er besitzt unzählige Fanartikel. Bei jedem Spiel ist er mit
dabei, und Familienfeiern müssen nach dem Spielplan seines Lieblingsvereins geplant
werden. Rolf hat sogar über seinen Tod hinaus vorgesorgt. Er hat sich schon jetzt einen
Ehrenplatz auf dem Schalke-Friedhof reservieren lassen. Dieser Friedhof ist wohl der
einzige Friedhof auf der Welt, der wie ein Fußballstadion aussieht.

14 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 8, 1a–b


1. Idole und Vorbilder B

c Wie beurteilst du das Verhalten der Fans in 1 b ? Trag die Nummern der Geschichten auf der
Skala ein. Vergleicht und diskutiert eure Ergebnisse.

KURZ & Fans. Begeisterung setzt positive Energie und Kreativität frei. Mit anderen Fans ein
BÜ N DIG tolles Fußballspiel oder Konzert zu genießen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Die
Schwärmerei für Stars oder Ideen kann aber auch die Urteilsfähigkeit einschränken.
Fans erkennen dann oft nicht mehr, was richtig oder falsch ist.

1  
normal 2 verrückt 4 legal widerrechtlich

2 kreativ einfallslos 5 kompliziert einfach

3 harmlos gefährlich 6 angenehm anstrengend

d Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.

Adjektive (Wiederholung)
Wenn du das Verhalten von Personen beschreiben willst, brauchst du Adjektive.
Adjektive beschreiben, wie etwas beschaffen ist oder wie etwas gemacht wird.
Adjektive kann man steigern. Die beiden Steigerungsstufen heißen Nominativ / Komparativ und
Superlativ / Genitiv. Die Grundstufe heißt Negativ / Positiv.

1 
Vergleiche das Verhalten der Fans in 1 b . Bilde Sätze mit
Komparativen. Nutze die Adjektive aus 1 c.

Der Fan von Elvis ist verrückter als die Fans der Beatles.
2 
Welches Fanverhalten erscheint dir extrem? Bilde Sätze mit
Superlativen.
Am kreativsten finde ich ...
Elvis Presley

2 Stars und ihr Verhalten beschreiben

a Hör den Text. Markiere die richtige Lösung in den Sätzen.


4-03 1 Ari hat diesmal gut / schlecht / mittelmäßig gespielt.
2 Beim letzten Spiel hat Ari gut / schlecht / mittelmäßig gespielt.
3 Die Volksschulkinder sollten ein Fußballspiel / ihren Superstar / Ari zeichnen.
4 Am Stadionausgang wartet ein Mitspieler / der Trainer / die Polizei auf Ari.
5 Ari denkt an eine Szene in seiner Wohnung / in Wien / bei der Polizei.
6 Zwei Männer wollten, dass Ari danebenschießt / mehr Tore schießt / nicht mitspielt.
7 Ari hat das Angebot der Männer angenommen / abgelehnt / geändert.

b Hör noch einmal und mach Notizen. Wie sieht Ari aus, wie verhält er sich, wie würdest du
seinen Charakter beschreiben? Erstelle eine Tabelle in deinem Heft.
4-03

Aussehen Verhalten Charakter

ÜB: S. 9, 2a–e; S. 10, 3a–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 15


c Hör noch einmal. Sammle zusätzliche Ausdrücke zu den Wörtern im Kasten. Welche Wörter
könnten zu Ari passen? Welche fünf Ausdrücke passen überhaupt nicht zu Ari?
4-03

dünn runzlig kahl schön muskulös übergewichtig wellig hager zierlich riesig leichtsinnig
schmächtig sportlich frech ernst faul lebenslustig stark glücklich dumm verschlossen
schüchtern angeberisch betrügerisch tolerant positiv egoistisch witzig höflich engstirnig
selbstsicher fleißig kindisch träumerisch ehrlich falsch aufgeweckt depressiv ...

d Lies den Text.

Dark Moon spürte eine enorme Präsenz und Intensität.


Zoe machte sich Sorgen um ihre ältere „Kennt ihr ,Dark Moon‘?“, fragte Zoe am
Schwester. Angefangen hatte alles vor nächsten Tag ihre Freundinnen in der
einem Jahr. Als erstes fiel Zoe auf, dass Schule.
ihre Schwester sie nicht mehr an ihrem 35 „Ja, mein Bruder Markus hat eine CD von
5 Leben teilhaben ließ. Wenn Saskia früher denen“, wusste Patsi. „Die Lieder sind
von etwas begeistert war, hatte sie diese irgendwie schräg, aber die Sängerin hat
Begeisterung mit Zoe geteilt. Meist fühlte eine coole Stimme. Es gibt auch einige
Zoe mit ihrer Schwester. Saskias Begeiste­ Skandalgeschichten um die Band, Alkohol,
rung war einfach ansteckend. Aber vor 40 Drogen und so.“
10 einem Jahr wurde das plötzlich anders. Ein paar Wochen später hatte Saskia einen
Die Musik aus Saskias Zimmer klang ganz Streit mit ihrem Vater, was in letzter Zeit
anders als das, was Saskia normaler­weise immer wieder vorkam. Sie wollte zu einem
hörte. Sie fragte ihre Schwester danach, Musik­festival fahren. „Dark Moon“ sollten
bekam aber nur ausweichende Antworten. 45 dort auch spielen. Der Vater war dagegen.
15 Ihr fiel auch auf, dass Saskia sich öfter in „Deine Noten sind wirklich nicht danach!“,
ihrem Zimmer einschloss. Außerdem hatte meinte er.
sie ihr Outfit geändert. Sie zog sich anders „Und ich fahr trotzdem!“, hatte Saskia
an und schminkte sich anders als früher. ge­schrien und wütend die Tür zu ihrem
Auch ihr Zimmer hatte Saskia umdekoriert. 50 Zimmer zugeknallt. So hatte Zoe Saskia
20 An der Wand hingen mehrere große noch nie erlebt, ihre starke Reaktion über­
Poster von einer Band, die sie nicht kannte. raschte sie.
Ihr Name war „Dark Moon“. Die Lead­ Es war Patsi, die sie dann einige Tage
sängerin hatte glatte schwarze Haare, später wieder auf „Dark Moon“ ansprach.
die über ihre linke Gesichtshälfte fielen, 55 „Hast du die Geschichte über die Sängerin
25 so dass man nur das halbe Gesicht sehen von ‚Dark Moon‘ gelesen?“, fragte sie.
konnte. Sie war übertrieben stark ge­ „Nein, warum?“, entgegnete Zoe.
schminkt. Ihr Outfit war eher düster: „Sie ist von einem Hoteldach gesprungen.
schwarze Lederklamotten, die mit einigen Sie war sofort tot.“
glitzernden Glassteinen dekoriert waren. 60 Zoe machte sich vielleicht zu Recht Sorgen
30 Doch irgendetwas gefiel Zoe an ihr. Man um ihre Schwester. ...

e Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Saskia und Zoe mochten sich nicht besonders. richtig falsch
2 Saskias Verhalten änderte sich. richtig falsch
3 Saskia war Fan einer Musikgruppe / eines Modestils / einer neuen Serie.
4 Eine Freundin / Das Internet / Saskia informierte Zoe über „Dark Moon“.

5 Unterstreiche die Stellen im Text, die beschreiben, wie sich Saskias Verhalten verändert.
6 Unterstreiche die Stellen im Text, die erklären, warum sich Zoe Sorgen um ihre Schwester macht.

16 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 10, 3a–d


1. Idole und Vorbilder B

f Sammle Informationen zu den Personen aus dem Text in 2 d . Ordne Wörter aus 2 c zu.
Finde jeweils fünf Wörter, die nicht zu den Personen passen. Schreib in dein Heft.
Saskia Die Sängerin von „Dark Moon“

Aussehen Verhalten Aussehen Verhalten

g Notiert euch Stichwörter zu den folgenden Fragen. Diskutiert dann in der Klasse.
Was bewundern die Fans wohl an Ari aus 2 a und der Sängerin
1
von „Dark Moon“ aus 2 d ?
2 Inwiefern werden die Fans von den beiden Stars enttäuscht?
3 Welche negative Wirkung könnte das Verhalten der Stars auf ihre
Fans haben?
4 Kennst du ähnliche Beispiele für falsches Verhalten eines Vorbildes?

3 Stars und ihre Fans beschreiben

a Lies den Text im „So geht’s“-Kasten und löse die Aufgabe.

So geht’s:
Direkte und indirekte Personenbeschreibung
Personen kannst du direkt beschreiben, indem du ihr Aussehen beschreibst, ihre Lebensumstände
wiedergibst und ihre Charaktereigenschaften benennst.
Zum Beispiel: Gerald Binder ist zwei Meter zehn groß. Gerald ist Basketballprofi. Er ist ehrgeizig.
Du kannst Personen aber auch indirekt beschreiben, indem du erzählst, wie sich eine Person
verhält, wie sie fühlt, was sie denkt oder wie sie auf andere Personen wirkt. Der Leser oder die
Leserin muss dann selbst einen Schluss auf die Charaktereigenschaften der Person ziehen.
Zum Beispiel: Als erstes fiel Zoe auf, dass ihre Schwester sie nicht mehr an allem teilhaben ließ.
➞ Was sagt das über Saskia aus?

Finde im Text Dark Moon in 2 d jeweils drei Elemente einer direkten und einer indirekten
Personenbeschreibung.

Du hast die Wahl


b Wähl eine Person aus oder beschreibe deinen eigenen „Lieblingsfan“.

Amalie sammelt Porzellanfiguren. – Margot bewundert eine Sportlerin.


Reinhold liebt „Game of Thrones“. – Richard ist Opernfan. – ...

• Wie ist die Person zum Fan geworden? • Wie verhält sie sich als Fan?
• Wie hat sie sich dadurch verändert? • Wie reagieren Verwandte und Freunde?

c Beschreibe einen Star.


• Wie lebt der Star, wie ist sein Tagesablauf? • Wie wird er gesehen? Wie ist er wirklich?
• Was bewundern die Fans an ihm? • Ist er ein gutes Vorbild?

ÜB:
ÜB:S.S.10,
6, 3a
3a–d Cyber Homework 3 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 17
vertiefen und festigen
4 Fans und ihr Verhalten beschreiben

a Lies die beiden Auszüge aus dem Jugendbuch Ein Fremder saß am Tisch von Monika Hartig
und löse die ­Auf­gaben.

KURZ & Erzwungene Bewunderung. Im Jahr 1933 kam Adolf Hitler in Deutschland an die Macht.
BÜ N DIG Hitler war ein Diktator. Sein Volk sollte ihn bewundern und ihm folgen. Alle Buben und
Mädchen wurden aufgefordert, der Hitlerjugend beizutreten. Dort wollte man sie zu
glühenden Fans erziehen. Sie lernten, die Ideen des Führers (so wurde Hitler auch
genannt) gutzuheißen und zu gehorchen. Das half Hitler später dabei, die Bevölkerung
in den größten Krieg aller Zeiten zu treiben.

1 Lies die Einleitung (kursiv) und den Textausschnitt. Was haben Anna und Evi gemeinsam?
2 Lies noch einmal. Unterstreiche Textstellen, die beschreiben, was an
den Heimnachmittagen geschah. Was sollten die Mädchen lernen?

Ein Fremder saß am Tisch


Im Jahr 1944 fallen auf Annas Heimatstadt in Deutschland die Bomben.
Ihre Mutter schickt sie deshalb zu ihrer Tante Berta aufs Land. Dort ist Anna
sicher, aber sie vermisst ihre Freundin Evi.
[...] Evi. Wo mochte sie jetzt sein? Wie Anna sie vermisste! Evi war Annas
beste Freundin. Sie war auch dreizehn und seit dem Kindergarten mit ihr
zusammen. Nie hatte die eine ohne die andere etwas unternommen.
In der Schule hatten sie nebeneinander gesessen, nach dem Unterricht
5 gemeinsam die Schulaufgaben gemacht, an den Heimnachmittagen ihrer

Jungmädelschar* teilgenommen. [...] Wie Anna hatte auch Evi sich


geschworen, unbedingt zum Führer zu halten und ihn in seinem Kampf
für das deutsche Vaterland zu unterstützen. Ihr gemeinsames großes
Vorbild war Charlotte, ihre Scharführerin. Sie ging mit ihnen in die gleiche Schule, war siebzehn und
10 voller glühender Begeisterung für des Führers große Sache. Gebannt hingen Anna und Evi an ihren

Lippen, wenn Charlotte bei den wöchentlichen Heimnachmittagen vom Leben des Führers, von
seiner Arbeit und von seinen Zielen berichtete, wenn sie von Opfermut und vom Ernst der Pflicht­
erfüllung sprach. Und keiner konnte so spannend von den ger­manischen Helden erzählen wie sie,
keiner die Jung­mädels bei den Sportnachmittagen so anspornen, ihr Letztes zu geben, keiner sie so
15 zu einer echten Gemeinschaft zusammenschweißen, in der jeder für den anderen einstand. Seit

Anna und Evi Charlotte kannten, träumten sie davon, später auch einmal Jungmädels zu führen
und zu tapferen deutschen Frauen zu erziehen.

* Jungmädelschar = eine Gruppe zehn- bis 14-jähriger Mädchen innerhalb der Hitlerjugend

3 Lies die Überleitung (kursiv) und den Textausschnitt auf S. 19. Beantworte die Fragen.
1 Warum kommt die Frau auf Tante Bertas Hof?
2 Was hat sie erlebt?
3 Wie reagiert Tante Berta?
4 Wie reagiert Anna?

Nur langsam gewöhnt sich Anna an das Leben auf dem Bauernhof. Sie bemerkt, dass ihre Verwand-
ten gar nicht begeistert von Adolf Hitler sind. Eines Tages kommt eine Frau an den Hof.

18 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 8, 1a–b


1. Idole und Vorbilder B

[...] Nach einer Weile aber legte die Frau plötzlich mitten beim Essen den Kopf auf den Tisch und
fing an zu heulen. Dann erzählte sie, immer wieder von Schluchzen unterbrochen, dass die Gestapo
vor einem halben Jahr ihren Mann ermordet hatte. Er war gerade auf Fronturlaub zu Hause gewe-
sen, als sie eines Nachts durch Klingeln und laute Schläge an der Wohnungstür aus dem Schlaf
5 geschreckt worden waren. Die Gestapo-Männer hatten die Tür aufgebrochen und waren herein­
gestürmt. »Wo habt ihr die Judensau versteckt?«, hatten sie geschrien. Als sie beteuerten, von
keinem Juden zu wissen, hatten die Männer zu prügeln begonnen. Ihren Mann hatten sie schließlich
zu Tode getrampelt, vor den Augen der Frau. Die Kinder hatten schreiend danebengestanden. Man
konnte nur hoffen, dass sie es vergessen würden, weil sie noch so klein waren. Die Frau verstumm-
10 te erschöpft. Tante Berta strich ihr über den zuckenden Rücken. Danach nahm die Frau den Faden
noch einmal auf. »Wie sich später herausstellte, hatten die sich einfach in der Adresse geirrt.
Sie haben mir gedroht, ich soll den Mund darüber halten, sonst ...« Die Frau griff sich an die Kehle.
Tante Berta packte eine Tasche voll mit Lebensmitteln. Und als die Frau ihr das Kettchen geben
wollte, schüttelte sie den Kopf und sagte: »Behalten Sie es.« Die Frau fiel Tante Berta wortlos um
15 den Hals. Danach hatte Anna erneut Mühe, die schrecklichen Bilder aus ihrem Kopf zu verdrängen.
Und gleichzeitig begann etwas anderes sie zu verfolgen. Sie beobachtete sich dabei, wie sie zu­
nehmend an manchem, woran sie bisher geglaubt hatte, zweifelte.
[...] Manches Mal fragte sie sich, ob sie vielleicht nur nicht stark genug war in ihrer Überzeugung,
und sie warf sich vor, dass sie sich von Tante Berta und ihren Leuten hatte einwickeln lassen. Denn
20 was konnte der Führer dafür, dass vielleicht ein paar seiner Leute seine Anordnungen falsch aus-
legten und Böses taten? Er konnte ja nicht überall sein, und garantiert wusste er überhaupt nichts
davon. Andererseits ... In einem Film hatte Anna einmal einen Esel gesehen, der mit verbundenen
Augen stundenlang im Kreis herumlaufen und das Schöpfrad eines Brunnens antreiben musste.
So kam sie sich jetzt vor.

b Wählt jeweils zwei Personen aus 4 a . Findet jeweils vier Adjektive, die zu den Personen
­passen, und ein Adjektiv, das nicht passt. Vergleicht und begründet eure Wahl.
Personen: Anna, Charlotte, Tante Berta, die Frau
Adjektive: unfreundlich, autoritär, großzügig, leidenschaftlich, dumm, verzweifelt, mutig, ­interessant,
naiv, verlogen, unverbesserlich, verrückt, anständig, engstirnig, tüchtig, hilflos, brav, ordentlich,
überzeugend, geizig, streng, verblendet, unverantwortlich, schüchtern, ruhig, ...

5 Stars und ihr Verhalten beschreiben

a Hör den Ausschnitt aus Ein Fremder saß am Tisch und löse die Aufgaben.
4-04
Eines Tages kommt eine Jungmädelschar auf den Hof. Die Mädchen sollen bei der Feldarbeit helfen.

1 Tante Berta will, dass die Mädchen länger bleiben. richtig falsch
2 Die Scharführerin schickt ihre Mädchen auf die Toilette. richtig falsch
3 Ein Mädchen geht nicht auf die Toilette. richtig falsch
4 Anna findet das Verhalten der Scharführerin richtig. richtig falsch
5 Anna findet gut, was sie früher in der Hitlerjugend gelernt hat. richtig falsch

b Mach Notizen zu den Fragen. Diskutiert dann in der Klasse.


1 Warum ändert Anna ihre Meinung zum Thema „Gehorsam“?
2 In welchen Situationen sollte man nicht gehorsam sein? Sammelt Beispiele.

ÜB: S. 8, 1a–b; S. 9, 2a–e; S. 10, 3a–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 19


c Ergänze die Sätze mit den Wörtern aus dem Kasten. Bei welchen Regeln könnt ihr mit­
entscheiden? Wo könnt und wo würdet ihr noch gerne mitentscheiden? Sprecht darüber.
deshalb dort vielleicht gerne danach unten

1 Der Unterricht beginnt um acht Uhr. Wer kommt, wird ermahnt.


2  
Du möchtest mit deinem Bruder tauschen und im Stockbett
schlafen.
3 wird die Schulpflicht um ein Jahr verlängert.
4 Ihr möchtet im Stadtpark Fußball spielen. Das ist verboten.
5  
Deine Eltern sind geschieden. Du möchtest bei deinem Vater
leben.
6 Du bist erst vierzehn. darfst du noch nicht Moped fahren.

d Lies die Erklärung und löse die Aufgabe.

Adverbien
Adverbien (Umstandswörter) geben an, wann, wo, wie oder warum etwas passiert. Im Gegensatz zu
Nomen, Verben oder Adjektiven können Adverbien ihre Form nicht ändern. Im Satz bilden sie meist
eigene Satzglieder, sogenannte adverbiale Bestimmungen. Adjektive können im Satz manchmal wie
Adverbien funktionieren. Vergleiche:

Adverb: Er fährt gerne Rad. Adjektiv als Adverb: Er fährt schnell Rad.

Bestimme die Adverbien in 5 c . Finde weitere Beispiele und schreib sie in dein Heft.

Adverbien der Zeit / des Ortes / der Art / des Grundes

6 Stars und ihre Fans beschreiben

a Wird ein Star oder ein Fan beschrieben? Schreib S oder F in die Kästchen.
1 Sein Kostüm glitzerte im Scheinwerferlicht. Sein Gesicht war stark geschminkt.
2 „Das war kein Eiertor*!“, Stefan regte sich furchtbar auf, „Ihm war die Sicht verstellt!“
3  
Verärgert sah sie sich um. Ihr Chauffeur kam herangeeilt, entschuldigte sich
und öffnete ihr die Wagentüre.
4 
Seit zwei Wochen hatte sie nichts mehr von Albert gehört. Er war nur noch mit
seinem Fanclub unterwegs.
5 Michael war groß und schlank. Er trug Sonnenbrille und Kapuzenjacke, genauso wie sein Idol.
 * Eiertor = ein haltbares Tor, bei dem der Torwart einen Fehler macht (Umgangssprache)

b Welche Beispiele in 6 a sind direkte und welche indirekte Beschreibungen?

c Beschreibt mit jeweils zwei, drei Sätzen einen Star oder einen Fan. Schreibt die Sätze auf
einen Zettel. Sammelt die Zettel ein, lest sie vor. Die anderen raten, wer eure Person ist.

20 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 10, 3a–d


rechtschreiben 1. Idole und Vorbilder B

7 Groß- und Kleinschreibung: Die wichtigsten Regeln

a Was tun wahre Fans ✓ , was nicht ✗ ? Schreib die Sätze in Groß- und Kleinschreibung und
markiere.
1 SIE KÖNNEN SICH NICHTS SCHÖNERES VORSTELLEN, ALS IHREN STAR ZU TREFFEN.
2 SIE WOLLEN WISSEN: „WARUM WAR IHR LETZTER AUFTRITT SO MITTELMÄßIG?“
3 SIE IGNORIEREN DAS NEGATIVE UND BEJUBELN ALLES POSITIVE.
4 SIE KAUFEN IM FANSHOP TEURES UND BILLIGES.
5 WENN GRÜN DIE LIEBLINGSFARBE IHRES STARS IST, IST ES AUCH IHRE.
6 SIE HABEN SCHNELL GENUG VOM JUBELN UND VOM BEWUNDERN.

b Wie oft hast du die folgenden Regeln in 7 a angewandt? Ergänze die Zahlen.
Groß schreibt man ...
1 am Satzanfang. Mal 4 
Adjektive nach einem
unbestimmten Zahlwort. Mal
2 Nomen. Mal
(viel, nichts, alles, etwas, einiges)
3 
Adjektive und Verben
5 
Adjektive und Verben, wenn sie
nach einem Signalwort. Mal
Subjekte oder Objekte sind. Mal
(Signalwörter sind Begleiter
und Präpositionen wie: das, sein, 6 höfliche Anredepronomen. Mal
durch, im, beim, vom, zum, …)

c Lies den Text. Wird ein Fan oder ein Star beschrieben?

Er war traurig, sehr traurig sogar. Vor drei Wochen hatten sie noch gejubelt. Es hatte
so aus­gesehen, als ob sie es schaffen würden, in der Liga zu bleiben. Sie hatten den
Führenden in der Tabelle besiegt, da konnte doch gegen den Letzten und Vorletzten
nichts schiefgehen. Doch dann kamen zwei bittere Niederlagen. Er war jedes Mal
dabei. Sie hatten alles gegeben, beim Trommeln, beim Hüpfen, beim Singen und beim
Anfeuern. Noch drei Tage nach den Entscheidungsspielen fehlte ihm die Stimme. Und
trotzdem hatte es nicht das Geringste genützt. Jetzt würden die besten Spieler den
Verein verlassen, auch der Trainer würde den Hut nehmen. „Warum bleiben Sie nicht?“,
hatte die Stadt­zeitung gefragt. Doch es war das Normalste auf der Welt. Ein Welt­
klassetrainer wie Bergmann ... Enttäuscht war er eigentlich nur von Robert. „Durch
Jammern wird nichts besser“, hatte dieser versucht, ihn zu trösten. Da hatte er sich
schon die Fanutensilien des Stadtrivalen besorgt, der Ver­räter. Das würde er nie übers
Herz bringen. [...]

d Großschreibung: Zeichne die Tabelle in dein Heft.


Ordne die unterstrichenen Wörter aus 7 c zu.

Adjektiv als Nomen Verb als Nomen Normales Nomen Anredepronomen Satzanfang

ÜB: S. 11, 4a–c Cyber Homework 4 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 21


Das lernst du:

C Mutproben • die Sinnhaftigkeit von


Mutproben diskutieren
• persönliche Eigenschaften
bewerten
1 Über Motive und Eigenschaften • Satzglieder bestimmen
von Personen diskutieren (Wiederholung)
• Motivationsschreiben
a Lies den Text. verfassen

Das Ameisenfest 
Die Ameisen, die am Boden des anderen Stammesmitgliedern tanzen
Amazonas­regenwaldes umher­krabbeln, und darf dabei keine Schmerzen zeigen.
sind ungefähr zwei Zentimeter lang. Mit 45 Nur mit Mühe hält Diogo sich auf den
langen Stöcken sammeln Männer des Beinen, denn die meisten Ameisen sind
5 Sateré-Mawé-Stammes die Tiere ein. Keiner inzwischen aufgewacht und haben
von ihnen möchte die Insekten berühren, begonnen, sich zu wehren. Schließlich
denn es handelt sich um tropische werden die Schmerzen zu stark, und
Riesenameisen. Wer von einem Exemplar 50 Diogo muss sich auf den Boden hocken.
gestochen wird, leidet Höllenschmerzen. Er beißt die Zähne zusammen. Unendlich
10 Opfer der Ameise berichten, der Stich fühle lange kommen ihm die zehn Minuten
sich an, als würde man bei lebendigem vor, bis ihn der Schamane endlich von
Leib verbrennen. den Folterwerkzeugen befreit. Doch der
Die Männer sammeln die Tiere für einen 55 Schmerz bleibt. Diogo kann seine Hände
besonderen Zweck: Die Monster-Ameisen nicht bewegen, sie sind stark geschwollen.
15 spielen die Hauptrolle beim Ameisenfest Seine Umgebung nimmt er wie in einem
der Sateré-Mawé-Indianer. Um in die Welt Fiebertraum wahr. Vom Schamanen
der Männer aufgenommen zu werden, bekommt er ein Getränk, das einen
müssen die dreizehn- bis vierzehnjährigen 60 Brechreiz auslöst. Wieder und immer
Buben bei diesem Fest eine Mutprobe wieder muss sich Diogo übergeben. Er hat
20 bestehen. sich noch nie so schlecht gefühlt. Seine
Diogo soll zum ersten Mal zu dieser Eltern bringen ihn schließlich nach Hause.
Mutprobe antreten. „Alle sagen, ich traue Vierundzwanzig Stunden lang wird er
mich nicht“, meint er unsicher lächelnd, 65 noch Schmerzen haben, denn so lange
„aber ich werde es ihnen zeigen, ich bin wirkt das Gift der Riesenameisen.
25 nicht feig!“ Der Schamane des Dorfes hat
inzwischen die Tiere mit einer speziellen
Brühe betäubt. Mehrere Dutzend von
ihnen werden jetzt auf jeweils ein
handtellergroßes Geflecht gesetzt, das in
30 einen großen Handschuh geschoben wird.
Vorsichtig streift Diogo sich zwei
Handschuhe über. In ein paar Minuten
wird das Gebräu des Schamanen seine
Wirkung verlieren. Dann werden die
35 Insekten in Panik verfallen und Diogo
stechen. Dieser steht mit geschlossenen Sein Vater ist stolz auf ihn. „Du hast es
Augen vor einem Holzgerüst, auf das er geschafft! Du bist jetzt bald ein richtiger
seine Hände mit den Handschuhen gelegt Mann“, hört er ihn sagen. Diogo muss
hat. Dann zuckt er zusammen. Er spürt 70 daran denken, dass er sich diesen
40 den ersten Stich. Schmerzen noch öfter aussetzen muss,
Filipa, die Nachbarstochter zieht ihn in wenn es nach den Traditionen seines
die Mitte des Raumes. Er muss mit den Stammes geht. Zwanzigmal muss ein

22 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 12, 1a; S. 13, 1b


1. Idole und Vorbilder C

junger Mann die Handschuhe tragen, und bei vielen Stämmen Südafrikas
75 bis er als Erwachsener gesehen wird. müssen die Jugendlichen mehrere Wochen
Alles in Diogo wehrt sich dagegen. Ganz 95 bei Hitze und Kälte ganz allein in der
hinten in seinem Bewusstsein, unter all Wildnis verbringen. Doch nicht nur Buben,
seinen Schmerzen, taucht ein kühner auch Mädchen werden teilweise brutalen
Gedanke auf. Es war mutig von ihm, die Zeremonien ausgesetzt, bevor sie als
80 Handschuhe anzuziehen, noch mutiger „richtige“ Erwachsene gelten. Oft kommt
wäre es aber wohl, sie nie wieder zu 100 es zu schweren Verletzungen, manchmal
tragen ... sterben junge Menschen an den Folgen
Bei vielen Naturvölkern gibt es Rituale der Rituale. Die Begründung für diese
wie das Ameisenfest. Sie dienen dazu, Zeremonien ist immer die gleiche. Junge
85 Jugendliche in die Welt der Erwachsenen Menschen müssen Schmerzen und Leid
aufzunehmen. Bei den meisten dieser 105 ertragen, um sich selbst zu beweisen. Meist
Feste geht es nicht gerade zimperlich zu. wird von der Familie und von Freunden
Bei einigen Stämmen werden den Jungen starker Druck ausgeübt, damit sich die
die Zähne gefeilt oder ausgeschlagen, Buben und Mädchen dem Ritual stellen.
90 die Körper der Jugendlichen werden mit Und nur sehr selbstbewusste und sehr
Messern verletzt oder mit Brandmalen 110 mutige junge Menschen schaffen es, Nein
versehen. Bei den Indianern Nordamerikas zu diesen Traditionen zu sagen.

b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Die Sateré-Mawé-Indianer sammeln Ameisen für ein traditionelles Fest. richtig falsch
2 Buben und Mädchen müssen bei dem Fest einen Test bestehen. richtig falsch
3 Diogos Freunde glauben, dass er beim Test mitmacht / nicht mitmacht / gut abschneidet.
4 Um als Mann zu gelten, muss Diogo den Test zehn Minuten / zwanzigmal / 24 Stunden machen.
5 Diogo glaubt, dass es mutiger ist, wenn er beim nächsten Mal ...
6 Es ist schwierig, bei den Mutproben nicht mitzumachen, weil ...

c Macht Notizen zu den folgenden Fragen. Vergleicht und diskutiert dann in der Klasse.
1 Diogo möchte nicht mehr mitmachen. Seine Eltern wollen aber, dass er sich an die Traditionen
hält. Welche Argumente könnte er vorbringen, welche Argumente könnten seine Eltern haben?
2 Welche Arten von Mutproben fallen dir ein? Welche sind harmlos, welche sind weniger harmlos?
3 Was beweisen diese Mutproben, was beweisen sie nicht?

2 Satzglieder bestimmen

a Wo und wie wurde „Bungeejumping“ erfunden? Schreib den Text mit den richtigen Satz­
zeichen und der richtigen Groß- und Kleinschreibung in dein Heft.

pentecosteisteinepazifikinseldenjungenmännernwirddorteinebesonderemutprobezugemutet
zuerstmüssensieausdemurwaldeinelianeholeninzwischenwirdimdorfeinhoherturm
gebautdiejungenmännerkletterndorthinaufundbindendielianeamturmundanihrem
fußfestjetztkommtdergroßeaugenblicktodesmutigspringensieindietiefewenndielianezu
langistendetdersprungmanchmalsehrbösebeiunsnenntmandiesemutprobebungeejumping

ÜB: S. 13, 2a–b; S. 14, 2c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 23


b Lies die Erklärung, ordne die richtigen Fragewörter zu und löse die Aufgabe.

Satzglieder (Wiederholung)
Wenn du Texte verstehen willst, musst du dich im Sprachfluss zurecht­finden. Du musst einzelne
Wörter erkennen und die Beziehung zwischen diesen ­Wörtern verstehen.
Das Erkennen von Satzgliedern kann dir dabei helfen. Wortgruppen, die man als Ganzes in einem
Satz verschieben kann, sind Satzglieder. Man findet sie mit Hilfe der Verschiebeprobe.
Die Männer / stecken / die betäubten Riesenameisen / in einen großen Handschuh.
Die betäubten Riesenameisen / stecken / die Männer / in einen großen Handschuh.
In einen großen Handschuh / stecken / die Männer / die betäubten Riesenameisen.

Auch ein Gliedsatz besteht aus Satzgliedern. Wenn du sie mit der Verschiebeprobe bestimmen
willst, musst du zuerst den Gliedsatz in einen Hauptsatz umwandeln.
Wenn die Ameisen von der Betäubung erwachen, stechen sie die Buben.
Die Ameisen / erwachen / von der Betäubung. Sie / stechen / die Buben.
Satzglieder haben im Satz verschiedene Aufgaben. Die wichtigsten Satzglieder sind:

Satzglieder Fragewörter
Subjekte Wen oder was? Wem?
Prädikate Wer oder was?
Objekte Wann? Woher? Wo? Wie? Warum?
Adverbiale Bestimmungen Was tut das Subjekt oder was passiert mit ihm?

Finde und bestimme in den Sätzen in 2 a alle Satzglieder.

3 Persönliche Eigenschaften diskutieren

a Lies die Liste von Eigenschaften und löse die Aufgaben. Notiere Stichworte.
– Lernbereitschaft – Kreativität – Problemlösungsfähigkeit
– Zeitmanagement – Kritikfähigkeit – Zielstrebigkeit
– Belastbarkeit – Disziplin – Selbstständigkeit
– Ehrgeiz – Risikobereitschaft – Begeisterungsfähigkeit
– Anpassungsfähigkeit – Ausdrucksvermögen – Teamfähigkeit
– Genauigkeit – Führungsfähigkeit – Verhandlungsgeschick

1 Welche Eigenschaften werden bei Mutproben getestet, welche bei einer Schularbeit?
2 Wähl drei Berufe. Welche Eigenschaften sind für den Beruf wichtig, welche nicht?
Lehrer/in  Gärtner/in  Schüler/in  Spitzensportler/in  Künstler/in
Politiker/in  Jäger/in  LKW-Fahrer/in

3 
Was sind deine Stärken? Bewerte sie auf einer Skala von 1 (sehr stark) bis 5 (sehr
schwach). Vergleicht eure Ergebnisse.

24 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 13, 2a–b; S. 14, 2c–d


1. Idole und Vorbilder C

4 Ein Motivationsschreiben verfassen


So geht’s:
Ein Motivationsschreiben verfassen
Wenn man Interesse an einem Ausbildungsprogramm, einer Praktikumsstelle oder einem Job hat,
wird manchmal ein Motivationsschreiben verlangt. In diesem Schreiben führst du die Gründe für
dein Interesse an. Gleichzeitig erklärst du aber auch, warum du der geeignetste Kandidat bzw. die
beste Kandidatin für das Programm oder den Job bist. Du musst dir deshalb zuerst gut überlegen,
welche Anforderungen an dich gestellt werden. Dann solltest du beschreiben, warum gerade du die
Stelle unbedingt haben möchtest und bekommen solltest.

a Lies das Motivationsschreiben. Welche Eigenschaft passt wo? Ergänze 1–6 in den Kästchen.

1 Verhandlungsgeschick 2 Lernbereitschaft 3 Problemlösungsfähigkeit


4 Anpassungsfähigkeit 5 sprachliches Ausdrucksvermögen 6 Teamfähigkeit

Sehr geehrter Rat von Pentecost,


ich habe im Fernsehen einen Beitrag über das Lianenspringen auf Ihrer Insel gesehen. Dabei
wurde auch erwähnt, dass es bei den Sprüngen immer wieder zu schweren Unfällen kommt.
Ich bin Materialtechniker und arbeite für ein Unternehmen, das Gurte und Seile entwickelt.
Ich bin gut darin, kreative Lösungen zu entwickeln, und kann sicher einen Weg finden,
Ihre Springer besser zu schützen. Ich freue mich darauf, mit Ihnen gemeinsam Ideen
dazu zu entwickeln. Natürlich würde ich mich dabei Ihren Vorstellungen anpassen.
Ich bin der Überzeugung, dass ich durch die Teilnahme an diesem Projekt wertvolle
Erfahrungen machen kann. Außerdem hoffe ich, eine Ihrer fünf Landessprachen zu lernen.
Ich würde mich gerne mit Ihnen bald in Ihrer Muttersprache unterhalten. Meine Firma ist
bereit, meinen Aufenthalt zu finanzieren. Details sollten wir am besten vor Ort bespre-
chen. Meine Firma wird mir alle nötigen Vollmachten übertragen.
Ich freue mich darauf, Sie kennen zu lernen.

Mit freundlichen Grüßen


Hubert Springer

Du hast die Wahl

Verfasse ein reales ( 4 b ) oder ein fantastisches Motivationsschreiben ( 4 c ). Erkläre,


warum du den Job haben möchtest und warum du dafür besonders geeignet bist.
b Motivationsschreiben für den Job als ...

Kellner/in auf einem Kreuzfahrtschiff – Tierpfleger/in im Zoo – Astronaut/in – Clown –


Discjockey/DJane – Tierfotograf/in – Stuntman/-woman – Automechaniker/in ...

c Motivationsschreiben für den Job als ...


Seeräuberkapitän/in – Diener/in bei Graf Dracula – Kinderbetreuer/in bei den sieben
­Geißlein – Matrose/Matrosin auf dem Schiff von Christoph Kolumbus – Gehilfe/Gehilfin eines
­Riesen – Zauberlehrling in einer Zauberschule – Mitglied der Bremer Stadtmusikanten ...

ÜB: S. 14, 3a–c Cyber Homework 5 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 25


vertiefen und festigen
5 Über Motive und Eigenschaften von Personen diskutieren

a Lies den Auszug aus dem Jugendbuch Die Mutprobe und löse die Aufgabe.

Kristinas Mutter muss jeden Tag bis Mitternacht arbeiten. Da sie Sorge hat, Kristina könnte etwas passie­
ren, verbietet sie ihrer Tochter, aus dem Haus zu gehen. Eines Tages läutet Tobias an Kristinas Wohnungstür
und behauptet, er würde verfolgt. Entgegen der Warnungen ihrer Mutter lässt Kristina den Jungen in die
Wohnung. Wie sich herausstellt, ist Tobias Mitglied einer Straßenbande. Kristina freundet sich mit Tobias
an und stellt der Bande die Wohnung als Hauptquartier zur Verfügung. Bald nehmen die drei Banden­
mitglieder das Mädchen auch zu ihren nächt­lichen Graffiti-Sprayaktionen mit.
[...] Als Kristina Tobias, Sven und Patrick die „Jeder, der richtig zu unserer Bande gehören
Tür öffnete, merkte sie gleich, dass irgend­ will, muss eine Mutprobe ablegen“, sagte
etwas Besonderes in der Luft lag. Tobias und die anderen beiden nickten.
Zunächst lief aber alles so wie immer. Die drei 40 „Ich darf bei euch bleiben?“ Kristina konnte es
5 hatten Chips und Cola mitgebracht und kaum fassen.
Kristina legte eine DVD ein. Es war ein „Wenn du die Mutprobe bestehst.“
ziemlich ­spannender Film und Kristina Kristina nickte. Klar, wenn es weiter nichts
musste öfter die Augen schließen. war. Sie würde alles dafür tun, um nicht
Sie b ­ emerkte, dass die Jungen sie beobachte­ 45 wieder allein zu sein. Früher, da hatte sie viele
10 ten. Sven schien sogar mehr auf sie als auf den Freundinnen gehabt. Aber jetzt hatte sie nur
Film zu achten. noch Tobias und seine Freunde.
„Na, ich weiß nicht“, meinte er an einer „Was muss ich machen?“
besonders spannenden Stelle, als Kristina sich Tobias schüttelte den Kopf. „Wird nicht
ein Kissen vor das Gesicht hielt. „Sie hält die 50 verraten. Wenn du bereit bist, holen wir dich
15 Spannung nicht aus. Sie schafft es einfach heute Abend um acht ab. Zieh dunkle Sachen
nicht.“ Tobias warf ihm einen bösen Blick zu. an, damit man dich in der Dunkelheit nicht
„Zwei zu eins. Wir haben abgestimmt. erkennt.“
Wir versuchen es einfach.“ Mit diesen Worten standen die Jungen auf
Als der Film zu Ende war, sagte Tobias: „Du 55 und gingen. Kristina blieb verwirrt zurück.
20 bist jetzt seit drei Monaten in unserer Bande, Was war das wohl für eine Mutprobe? Be­
aber so richtig dazu gehörst du nicht.“ stimmt etwas Gefährliches und Verbotenes.
Kristina bekam einen großen Schreck. Bis in Irgendetwas ansprayen. V ­ ielleicht das Polizei­
ihren Bauch hinein grummelte es. Sie wollten gebäude? Oder etwas klauen. Sie hatte noch
sie loswerden. Das hatte sie immer befürchtet. 60 nie mitbekommen, dass Tobias etwas klaute.
25 Schließlich waren sie mindestens zwei Jahre Aber sie glaubte auch nicht, dass er, Sven und
älter und hatten normalerweise keine Lust, Patrick die vielen Spraydosen, die sie ver­
sich mit so Kleinen wie ihr abzugeben. brauchten, kaufen konnten. Geld hatten die
Sie hatte gewusst, dass es so kommen würde. drei nie.
Irgendwann wollten sie wieder unter sich sein. 65 Und so eine Mutprobe, bei der etwas geklaut
30 Darum waren sie heute auch so komisch. Sie wurde, hatte sie schon einmal in einem Film
holte tief Luft. Sie würde nicht weinen, obwohl gesehen. Allerdings kam da gleich der Kauf­
sie bei dem Gedanken, dass sie ab jetzt wieder hausdetektiv und schnappte das Mädchen.
allein zu Hause sitzen würde, mit den Tränen Überall im Geschäft waren Videokameras
kämpfen musste. Sie biss die Zähne ganz fest 70 angebracht. Hoffentlich musste sie nichts
35 zusammen. Nein, den Gefallen würde sie klauen. Aber andere mögliche Mut­proben
ihnen nicht tun. fielen ihr im Moment auch nicht ein.

Finde Textstellen, die zeigen, ...


1 ... was die Jungen von Kristina wollen und warum sie das wollen.
2 ... was Kristina will und warum sie das will.

26 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 12, 1a; S. 13, 1b


1. Idole und Vorbilder C

b Hör zu und bring die Stichwörter in die richtige Reihenfolge.


4-05 falsch gezählt – Feier – Notärzte – erster Steinwurf –
Unfall – 1 der Weg zur Autobahn – Anweisungen für die Mutprobe

c Hör noch einmal und beantworte die Fragen.


1 Wie fühlt sich Kristina in den Situationen in 5 b ?
4-05
2 Wie hätte sich Kristina anders verhalten können? Welche Folgen hätte
das gehabt? Diskutiert in der Klasse.

6 Satzglieder bestimmen

a Welches Verhalten erscheint dir mutig (= 1), welches erscheint dir dumm (= 8)? Erstelle ein
Ranking und begründe deine Wahl. Findet weitere Situationen und ordnet sie ein.
Zwei Jungen bedrohen einen kleinen Jungen. Du hilfst dem kleinen Jungen.
Du fährst auf einem Motorrad ohne Sturzhelm mit.
Ein Hund treibt in einem reißenden Fluss. Du springst hinein, weil du ihn retten willst.
Du machst vom Zehnmeterturm einen Kopfsprung.
Du hörst, dass mehrere Haie gesehen wurden. Du willst sofort tauchen gehen.
Du streichelst einen Kettenhund, der schon öfter jemanden gebissen hat.
Du trittst bei einer großen Castingshow im Fernsehen auf. Du singst ein Lied.
Ein Taschendieb stiehlt eine Geldtasche. Du hältst ihn fest und rufst die Polizei.

b Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Objekte (Wiederholung)
Die meisten Verben brauchen ein Akkusativobjekt. Einige brauchen aber ein Dativobjekt, manche
auch beides. Akkusativ- und Dativobjekte sind Satzglieder ohne Präposition. So erkennst du, ob das
Objekt im Dativ oder Akkusativ steht:
1 Schau auf die Endung des Nomenbegleiters. Sie zeigt oft den Fall an (z. B: -em = Dativ).
2 Frag nach dem Dativobjekt mit Wem?, nach dem Akkusativobjekt mit Wen oder was?.
3 Ersetze ein Dativobjekt durch mir, ein Akkusativobjekt durch mich.
4 Die meisten Verben haben ein Akkusativobjekt. Lern die Verben mit Dativobjekt und
die Verben mit Akkusativ- und Dativobjekt (vgl. ZIEL.Deutsch 2, S. 103).

1 Welche Sätze in 6 a sind zusammengesetzte Sätze?


Zeichne die Satzgrenzen // ein.
2 Finde in den Sätzen in 6 a die Satzglieder und
zeichne die Satzgliedgrenzen / ein.
3 Bestimme die Satzglieder:
Subjekt = S, Prädikat = P, Dativobjekt = DO,
Akkusativobjekt = AO, adverbiale Bestimmung = AB.

ÜB: S. 12, 1a; S. 13, 1b, 2a–b; S. 14, 2c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 27
7 Persönliche Eigenschaften diskutieren

a Wähl ein Thema, das dich besonders interessiert und in dem du


ein Experte/eine Expertin bist.

eine Fernsehserie, ein Musikinstrument, ein Sänger oder eine Sängerin, ein Buch,
eine Sportart, ein spezieller Ort, eine spezielle Speise, ein Hobby, eine Tierart oder ein Tier,
ein Spiel, ...

b Stell dir vor, jemand möchte mit dir ein Interview zu deinem Spezialthema führen.
Welche zehn Fragen sind für diese Person wohl besonders interessant?
Schreib diese zehn Interview­fragen auf.
Nutze die Formulierungshilfen in der Fundgrube.
FUNDGRUBE

• Wann bist/hast du zum ersten Mal ...? • Was würdest du machen, wenn jemand ...?
• Wer hat dich auf ... aufmerksam gemacht? • Wen möchtest du am liebsten kennen ler-
Wer hat dir ... gezeigt? nen? Was möchtest du am liebsten sehen?
• Was sagt/sagen ... zu ...? Wie reagiert/ • Was/Welches Werkzeug/Welche/s ...
reagieren ... auf ...? braucht man, um ...?
• Wie viel Zeit wendest du für ... auf? • Was bedeutet ... für ...?
• Was ist das Schwierigste/Interessanteste/
Anstrengendste ...?
• Was war das lustigste Erlebnis/der
größte Fehler/...?
• Was ist ...?
• Wie viel Geld ...?

c Tauscht eure zehn Fragen aus. Interviewt euch gegenseitig. Macht Notizen.

8 Ein Motivationsschreiben verfassen


Du hast die Wahl
Wähl eine Institution, die dich oder deinen Partner beziehungsweise deine Partnerin als
Experten oder Expertin gebrauchen könnte.

die Redaktion einer Zeitschrift, ein Sportverein, ein Tierschutzverein,


eine Gruppe Gleichgesinnter, eine Firma, ...

a Schreib einen Text über deinen Partner oder deine Partnerin, in dem du sie oder ihn als
Experten beziehungsweise Expertin empfiehlst.

b Verfasse ein Motivationsschreiben, in dem du dich als Experten/Expertin empfiehlst.

28 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 14, 3a–c


präsentieren lernen 1. Idole und Vorbilder C

9 Mini-Projekt 1: Eine Person, die mich fasziniert

1. Informationen sammeln
1  u sollst deinen Mitschülern und Mitschülerinnen eine Person näher
D
bringen, die dich fasziniert. Stell deine Person im Rahmen einer kurzen
Poster- oder PowerPoint-Präsentation vor. Überlege dir zuerst, wen du
vorstellen möchtest. Es kann jemand sein, die oder der …
• … etwas erfunden hat.
• … etwas entdeckt hat.
• … etwas gegründet hat.
• … für oder gegen etwas kämpft/gekämpft hat.
• … sein oder ihr Leben eindrucksvoll lebt/gelebt hat.
Greta Thunberg kämpft für den
Klimaschutz und inspiriert auch in
2  chreib zuerst alles auf, was du über die Person weißt.
S Österreich zahlreiche Menschen,
Überlege dir dabei auch, warum die P ­ erson für dich wichtig ist. mit ihr zu protestieren.

3 Such weitere Informationen in Büchern oder im Internet. Denk dabei an folgende Fragen:
• W as hat die Person in der Kindheit und Jugend geprägt? (Wie ist sie aufgewachsen?
­Welche Menschen waren für sie wichtig? Was waren wichtige Lernerfahrungen?)
• Wofür ist die Person bekannt? (Was hat die Person geleistet? Unter welchen Umständen
­wurde die Leistung erbracht?)
• Welche Wirkung hat oder hatte das Leben dieser Person auf andere Menschen?
• Wie ist bzw. war die Person als Mensch? (Was sind/waren charakteristische Eigenschaften
oder Verhaltensweisen?)
4 Such Bilder, die das Leben deiner Person illustrieren.

2. Die Präsentation vorbereiten


1  eine Präsentation soll fünf bis zehn Minuten dauern. Konzentriere dich deshalb auf
D
die ­wichtigsten Informationen.
2 Überlege dir einen interessanten Einstieg und ein eindrucksvolles Ende.
Du kannst zum Beispiel beginnen, indem du ...
• …
 eine Schlüsselszene aus dem Leben deiner Person beschreibst.
• … ein Bild oder einen Gegenstand zeigst, der mit deiner Person zu tun hat.
• …  deinen persönlichen Bezug zu dieser Person beschreibst.
Überlege dir ein eindrucksvolles Ende deiner Präsentation, indem du ...
• …
 ein Zitat deiner Person oder ein Zitat über sie vorstellst.
• … ein Bild zeigst, das das Wichtigste zusammenfasst.
• …  erklärst, was deine Person für dich und deine Zukunft bedeutet.

3. Präsentieren
1  ereite alle Medien vor, die du bei der Präsentation einsetzen willst (Poster, Bildmaterial oder
B
PowerPoint-Präsentation).
2 Üb deine Präsentation vor dem Spiegel oder indem du sie aufnimmst. Brauchbare Redemittel
für deine Präsentation findest du im Übungsbuch auf Seite 15.

ÜB: S. 15, 4a Cyber Homework 6 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 29


T Teste dich selbst – Grammatik Punkte
a Ergänze den ersten Teil des Textes mit den richtigen Prädikaten aus dem Kasten.
S. 8 Markiere die Personalformen.

berechnete fesselte wurde ... festgestellt dachte ... aus nervte zählt war

Als Kind dachte Stephen Hawking sich die kompliziertesten Brettspiele aus und a /6
1
seine Freunde damit. Einige Jahrzehnte später 2
er die Regeln
des Universums. Stephen Hawking 3
zu den bedeutendsten Physikern
unserer Zeit. Stephen 4
kein außergewöhnlich guter Schüler und auch als
Student nicht der Fleißigste. Mit einundzwanzig Jahren 5
bei ihm jedoch
ALS 6
, eine furchtbare Krankheit, die ihn an den Rollstuhl 7
.

b Finde im Text in a sechs Subjekte und zwei Nominativergänzungen. b /8


S. 11

c Ergänze den zweiten Teil des Textes mit den richtigen Subjekten aus dem Kasten.
S. 11 Finde eine Nominativergänzung und markiere sie.

die man alle Nerven die Erforschung des Universums Hawking die Ärzte
er das Gehirn jede Minute seines Lebens seine Erkenntnisse

Bei ALS sterben langsam alle Nerven ab, 1


die Muskeln steuern.
Nur 2
bleibt aktiv. 3
gaben Hawking noch fünf Jahre, da war
4
einundzwanzig. Jetzt war ihm 5
wichtig.
c /9

6
war seine große Aufgabe. 7
wurden dem
wissenschaftlichen Publikum von einer Sprechmaschine übermittelt, die 8

über Augenbewegungen steuern konnte. 9


wurde 76 Jahre alt.

d Beantworte die Fragen zum Text in c.


S. 11
1 Wie viele Subjekte sind Pronomen?
2 Welche Nomenbegleiter kommen im Text vor? d /4

3 Wie viele definite Artikel kommen vor?


4 Wie viele indefinite Artikel kommen vor?
5 Wie viele Possessivpronomen kommen vor?

e Finde im Text in c alle zehn Prädikate und markiere die Personalformen. e /5


S. 11

30 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
1. Idole und Vorbilder

Punkte
f Ergänze die Adjektive in der richtigen Form.
S. 15

klein gut lang viel oft schlimm ehrgeizig fleißig

1 Marcel begann als kleiner Junge Fußball zu spielen.


2  
Sein Trainer meinte, er würde seiner Mannschaft im Tor nützen als auf
dem Spielfeld.
3 Marcel war . Er trainierte als alle anderen.
4 Bald war er so wie der Tormann der Kampfmannschaft.
5 Er wurde immer von seinem Trainer eingesetzt.
6 Doch dann kam der Tag seiner Tormannkarriere.
7  
Er verletzte sich, und fiel sehr aus. Jetzt kämpft er sich zurück. f /7

g Ordne die Adjektive aus f zu. In welcher Steigerungsstufe stehen sie?


S. 15
Positiv:
Komparativ:
Superlativ:
g /7

h Lies den Text. Markiere die Satzglieder mit /.


S. 24
S Pr AB AB
Mathias Freunde / wollten / unbedingt / in den Klettergarten. Mathias musste

mitgehen, obwohl er ein mulmiges Gefühl hatte. Schon als kleines Kind hatte er

Klettertürme nicht gemocht. Wenn er ganz oben stand, wurde ihm regelmäßig

schwindlig. Jetzt stand er auf einem zehn Meter hohen Baum und sollte über ein Seil

balancieren. „Ich mag keine Mutproben!“, dachte Mathias und kletterte auf den

Boden zurück. Er empfand keine Scham, es war ein gutes Gefühl!


h /6

i Bestimme die Satzglieder in h , indem du folgende Abkürzungen darüber


S. 27schreibst.
S = Subjekt O3 oder O4 = Objekt im dritten oder vierten Fall
Pr = Prädikat AB = adverbiale Bestimmung
i /6

Erreichte Gesamtpunktzahl: a + b + c + d + e + f + g + h + i = /58


0–29 Punkte: 30–51 Punkte: 52–58 Punkte:

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 31
Das Wichtigste auf einen Blick:
Personenporträts entwerfen –
Ein Motivationsschreiben verfassen
1 Lies die Schlüsselszene. Wen beschreibt Sabrina in ihrem Text?
In deiner Personenbeschreibung solltest du folgende Punkte berücksichtigen:
1 Das Aussehen 3 Das Verhalten
2 Charakteristische Eigenschaften 4 Das Verhältnis zu anderen und die Wirkung auf sie
Du kannst Personen D direkt oder I indirekt beschreiben.

Schlüsselszene: Thomas hatte gar nicht mitkommen wollen. 3 Er ging nicht so oft aus, und Disko­
theken waren überhaupt nicht seine Sache. Aber sein bester Freund feierte seinen fünf­und­
zwanzigs­ten Geburtstag, und da konnte er nicht Nein sagen. I Eigentlich hatte er an seinem
Oldtimer weiterbasteln wollen, seine große Leidenschaft. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte
er den ganzen Tag alte Autos auseinander- und auch wieder zusammengebaut. Aber seinem
Freund zuliebe hatte er seine ölverschmierte Montur gegen 1 Jeans und Lederjacke getauscht.
Jetzt lehnte er an der Theke der Diskothek und beobachtete seine Freunde, die gerade ausgelassen
zu Michael Jacksons They don’t care about us tanzten. Sie winkten zu ihm herüber, aber er hatte
keine Lust mitzumachen. Da fiel sein Blick auf ein dunkelhaariges Mädchen, das einige Meter
weiter an der Bar stand und an ihrem Cola nippte. Auf dem Gemeindeamt hatte er sie noch nie
gesehen. D Er war Gemeindesekretär, und da kannte er natürlich alle Dorfbewohner. Sie war nicht
von hier. Er hatte plötzlich das Bedürfnis, sie anzusprechen. 2 Eigentlich war er eher schüchtern.
1 Auch mit seinem Aussehen war er nicht wirklich zufrieden.
Er fand seine Nase zu groß und sein Gesicht zu kantig. 4 Er war kein Mädchen-Typ und
interessierte sich auch nicht besonders für sie. Aber dieses Mädchen hier war irgendwie anders.
Er ging in ihre Richtung ...
Was davor und danach geschah: Ein Jahr später kam ich auf die Welt. [...]

2 Lies das Motivationsschreiben. Wofür interessiert sich Barbara?


Folgende Punkte solltest du in einem Motivationsschreiben berücksichtigen:
1 Anlass für das Schreiben 3 Eignung für die Aufgabe
2 Gründe für das Interesse 4 Erwartungen

Sehr geehrte Frau Direktor Gartner,


1 ich habe gehört, dass es möglich ist, in Ihrem Kindertagesheim ein Praktikum zu absolvieren.
2 Ich möchte gerne später beruflich mit Kindern arbeiten. Ein Praktikum an Ihrer Institution
würde mir die Möglichkeit geben, wertvolle Erfahrungen dafür zu sammeln. 3 Ich glaube, dass ich
den Anforderungen der Arbeit gut entspreche. Ich bin freundlich und geduldig, kann mir aber auch
den nötigen Respekt verschaffen, wenn die Situation es erfordert. Ich habe vier jüngere Geschwis­
ter, um die ich mich in den letzten Jahren öfter gekümmert habe, da meine Mutter berufstätig und
alleinerziehend ist. 4 Ich würde mich sehr freuen, bei Ihnen arbeiten zu dürfen. Ich habe über Ihr
Heim nur Gutes gehört.

Mit freundlichen Grüßen


Barbara Sommer

32 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 1. Idole und Vorbilder

Halbmond über Rakka


von Robert Klement
Leila, Nicos Freundin, ist von zu Hause ausgerissen
und in den Heiligen Krieg nach Syrien gezogen.
Nico will herausfinden, warum. Er gerät dabei immer
tiefer ins Netz radikaler Islamisten und ins Visier
des Staatsschutzes.

144 Seiten
Verlag Jungbrunnen,
2016

Die versammelten Staatsschützer wandten sich der Vi- schwerwiegend ein Verdacht gegen eine Person war.
deowall zu. Herzog griff zur Computermaus: „Ich habe 45 Je nach Gewicht der gesammelten Informationen lan-
gestern Nacht aktuelles Videomaterial durchforstet deten die Namen in unterschiedlichen Dateien, unter
und mir die neuen Gesichter in einigen Moscheen anderem als Sympathisant, relevante Person und Ge-
5 angesehen.“ fährder. Bergmayer war irritiert. Die Sache erschien
Ein paar Klicks und man sah einen jungen Mann, der ihm verdächtig. Hatte Herzog den jungen Mann mit
leicht hinkend über einen Hof ging. Die Mitarbeiter er- 50 Hilfe von Gesichtserkennungs-Software identifiziert,
kannten sofort, dass es sich um die Tahib-Moschee über die der Verfassungsschutz offiziell nicht
handelte. Der Bursche befand sich im Blickfeld von ver­fügte?
10 Überwachungskamera zwei. Die mitlaufende Uhr auf An diesem Morgen wurde noch über den Neonazi-­
dem unteren Bildrand zeigte 12:40 Uhr. Ein Ball koller- Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Oberöster-
te auf den Unbekannten zu. Er nahm ihn mit großem 55 reich, über Industriespionage und über Cybercrime ge-
Geschick an, ließ ihn über Oberschenkel und Schulter sprochen. Um 10:15 Uhr klappten die Staatsschützer
tanzen und beförderte ihn mit einem Kopfstoß zu einer ihre Notebooks zu, die Konferenz war beendet. Sie
15 Gruppe spielender Kinder. Herzog zoomte auf das waren der entscheidenden Frage keinen Schritt näher-
Gesicht. gekommen: Wer waren die Männer, die nun schon seit
„Das ist Nico Strebinger, Leilas ehemaliger Freund“, 60 Monaten junge Leute für den islamistischen Terror an-
sagte er und druckte das Standbild aus. Es zeigte einen warben? Es gab keine heiße Spur, nichts!
Jungen mit weichen Gesichtszügen, großen Augen und Auch die Observierung des Predigers Osman hatte sich
20 schulterlangem Haar. „Ich habe mir ein Bild von ihm als Flop erwiesen. Drei Wochen lang waren ihm be-
besorgt. Die Erguns sagten mir, dass er Fußballspieler müht unauffällige Herren auf Schritt und Tritt gefolgt.
ist. Es gibt noch mehr Videosequenzen, die ihn beim 65 Er schien tatsächlich keinerlei Kontakte zur lslamis-
Betreten der Moschee zeigen.“ Die Runde murmelte tenszene zu haben. Ein V-Mann hatte Osman ersucht,
anerkennend. Ein Mitarbeiter beschriftete das ausge- ihm dabei zu helfen, in den Dschihad nach Syrien zu
25 druckte Blatt und steckte es zu den übrigen Porträts an gelangen, war aber beim Imam nur auf taube Ohren
eine riesige Pinnwand. Hier befanden sich „nachrich- gestoßen. […]
tendienstlich relevante“ Personen aus dem Umfeld der 70 War Osman wirklich nur ein harmloser, selbstverliebter
militanten Islamisten und ihrer Sympathisanten. Auch Schwätzer, wie manche Kollegen behaupteten?
der Unbekannte aus dem Juwelier-Video, der Leila das Wieder waren Jugendliche nach Syrien verschwunden,
30 Flugticket besorgt hatte, war darunter. Die Wand war um sich den mordenden Horden der Dschihadisten an-
gespickt mit handgeschriebenen Zetteln und bunten zuschließen. Herzog war sich bewusst, dass man den
Pfeilen, die auf die Verbindungen einzelner Personen 75 Feind, den man bekämpfen wollte, auch verstehen,
hinwiesen. Es war der mühevolle Versuch, sich von seine Motive kennen musste. Es waren zumeist die En-
Person zu Person zu hangeln und so zu den Drahtzie- kel der ersten Einwanderer, Jugendliche aus brüchigen
35 hern des Netzwerks vorzustoßen. Familien, emotional instabil, die den Islamisten auf
„Hm. Was will dieser Ballkünstler dort?“, fragte den Leim gingen. Der Alltag in Österreich frustrierte
­Herzogs Kollege Bergmayer, der Experte für 80 sie.
Überwachungstechnik. Die Integration muslimischer Einwanderer war weitge-
„Nun ist Strebinger bereits dreimal beim Freitagsgebet hend misslungen. Sozialarbeiter kritisierten schon lan-
40 erschienen“, setzte Herzog fort. „Das ist mehr als ge, dass es der Jugend an echten Herausforderungen
­bloße Neugierde. Wir müssen ihn im Auge behalten. fehlte. Denn eigentlich müsste es dem Staat gelingen,
Wir führen den Burschen ab jetzt als Sympathisanten.“ 85 diesen jungen Leuten eine Perspektive zu vermitteln.
Die Staatsschützer mussten stets entscheiden, wie Stattdessen waren es diese zottelbärtigen Schreihälse

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 33
lesen und verstehen
und Seelenfänger, die sie geschickt köderten. Allein erschienen. „Zwei Männer haben nach einem Kamm
bei der Aktion „LIES!“ wurden 25 Millionen deutsch- oder ungewaschenen Kleidungsstücken von Leila
sprachige Koran-Ausgaben in Deutschland, Österreich gefragt.“
90 und der Schweiz verteilt. In einem Begleitbrief stand: 145 Frau Ergun wusste, dass die Polizei die DNA zur Über-
„Dieses Buch ist Ihr Schlüssel zum Paradies.“ führung von Gewalttätern oder zur Identifizierung von
Die Islamisten köderten die jungen Leute mit einem Leichen benötigte.
Feuerwerk an Versprechungen, und wenn sich der „Das ist bloße Routine“, hatte sie der Kriminalbeamte
Rauch verzogen hatte, ließ man sie auf den Brand­ beruhigt. Inzwischen war ihr klar, dass jedes Klingeln
95 resten sitzen. 150 an der Wohnungstür alles bedeuten konnte. Auch das
Schrecklichste.
„Nein, wir haben noch keine Nachricht von ihr.“ Die Schlagzeilen und Bilder in den Zeitungen hatten ihr
Frau Ergun war allein zu Hause. Nico wollte sich nach ganzes Leben verändert, besonders das Handyvideo
Leila erkundigen, verband mit dem Besuch aber auch mit Leilas Aufruf zum Dschihad. Die Bilder, so unscharf
ein Anliegen: „Ich habe Leila vor einiger Zeit ein Buch 155 und verwackelt sie waren, würden ihr wohl für immer
100 geborgt … ich würde es für eine Projektarbeit brau- im Gedächtnis bleiben. Denn es waren Bilder von gro-
chen.“ Frau Ergun öffnete die Tür zu Leilas Zimmer. ßer Eindringlichkeit, kalt und unbarmherzig.
„Schau dich nur um!“ Es gab Getuschel im Haus, verstohlene Blicke. Frau
Im hell tapezierten Raum lagen auf der Bettbank noch ­Ergun musste lernen, mit diesen Blicken zu leben, in
die Kuscheltiere von früher. Orangefarbene Plüsch­ 160 denen dreiste Neugierde und manchmal auch Mitleid
105 affen, wuschelige Bären, Katzen und Hasen. Merk­ zu lesen waren. Es gab Freunde, die sich nicht mehr
würdig, dass sie ihr Maskottchen, die Knuddelmaus, meldeten, Bekannte, die nicht mehr grüßten. Ge­
dagelassen hatte. Auf dem Schreibtisch klebten, als brandmarkt in der Öffentlichkeit, wagte sich Herr
wäre sie gerade kurz weggegangen, einige von ihr be- ­Ergun nicht mehr auf den Fußballplatz. Aus Angst vor
kritzelte bunte Post-its rund um die PC-Tastatur. 165 den Leuten, denen man begegnen konnte.
110 Die Pinnwand über dem Schreibtisch war leer. Noch „Ich habe mit meinem Imam ausführlich über Leila
vor einem halben Jahr war sie mit Fotos von Nico deko- gesprochen“, erzählte Frau Ergun und knetete die
riert gewesen. Ebenso entfernt hatte Leila die Poster Hände, bis die Fingerknöchel weiß hervortraten. „Er
ihrer Lieblingsbands, weil sie Musik plötzlich verachtet hat mir gesagt, dass der Koran niemals erlaubt,
hatte. Leila war eine gute Schülerin und hatte ur- 170 irgendjemanden anzugreifen, Unschuldige zu töten
115 sprünglich große Pläne gehabt. Sie wollte Musik, oder Gewalt auszuüben, egal ob sie Muslime, Juden
Kunst, Tanz oder Schauspiel studieren. Und dann war oder Christen sind.“ Der junge Prediger hatte die
plötzlich nur noch dieser Religionswahn in ihrem Kopf. Dschihadisten als Feinde des Islam und der Menschheit
Die Staatsschützer hatten nicht nur Leilas Schreibtisch scharf verurteilt.
durchstöbert, sondern auch das Bücherregal. Hier 175 Sie sprach leise und wurde plötzlich bestimmter: „Er
120 herrschte ein ziemliches Durcheinander, und Nico hat gesagt, dass Mohammed für Barmherzigkeit steht
musste einige Stöße umschichten, um sich einen Über- und dass wir vergeben sollen. Gewalt bringt uns ins
blick zu verschaffen. Als er das gesuchte Buch aus dem Höllenfeuer und nicht ins Paradies.“
Regal nahm, fiel eine kleine Broschüre zu Boden: „40 Für einen Moment brach ihre Stimme. „Und ausgerech-
Wege, um in den Dschihad zu kommen“. Rasch steckte 180 net meine Tochter muss sich dieser Mörderbande
125 er sie in seine Jackentasche. anschließen.“
Frau Ergun hatte inzwischen Kaffee und Kuchen vorbe- Wenn sie von jenem Wochenende im März sprach, an
reitet. Noch immer machte sie sich schlimme Vorwür- dem Leila verschwunden war, ballte sich ihre rechte
fe, dass sie es nicht verhindern hatte können, das Faust um ein zerknülltes Taschentuch. Auch nach zwei
Schreckliche. Gleichzeitig konnte man aber spüren, 185 Monaten quälte sie die immer gleiche Frage: Warum
130 wie sie darum rang, sich den Glauben an das Gute zu war sie nicht misstrauisch geworden?
bewahren … trotz allem. Sie versuchte sich abzulenken, indem sie immer wieder
Leilas Mutter trug kein Kopftuch. Sie war gläubig, hielt die Wohnung putzte. Nico spürte die Hilflosigkeit und
jedoch ebenso wie ihr Mann nichts von strengen Ohnmacht der Erguns, weil sie nichts tun konnten, um
Traditionen. 190 ihre Tochter zurückzubekommen. Leilas Mutter fiel es
135 „Wir haben Leila viele Freiheiten gelassen“, meinte sie unendlich schwer zu verstehen, warum Gott ihr diese
zögernd. „Vielleicht war das unser Fehler. Denn ir- Prüfung auferlegt hatte. Sie wusste zwar, dass kaum
gendwann hat sie begonnen, die Freiheit zu hassen.“ Hoffnung bestand, aber gegen alle Vernunft hoffte
Leila war überzeugt gewesen, im „reinen Islam“ mit sie. Sie betete um das Leben ihrer Tochter. Sie betete,
seinen vielen Verboten und dem strikten Gehorsam 195 dass sie in der Fremde kein Kind bekam.
140 den Halt zu finden, den sie so sehr vermisst hatte. Am „Mein Mann fürchtet sich vor jedem Sonntag“, erzählte
Vortag war bei den Erguns wieder unerwartet Besuch sie. „An einem Sonntag ist sein Leben zerstört worden,

34 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 1. Idole und Vorbilder

weil seine geliebte Tochter verschwunden ist.“ wenn sich Unterwäsche-Models auf Plakatwänden
Nicos neue Clique bestand aus den Kumpels aus der 240 räkelten.
200 Moschee. Sie telefonierten oft. Bei jedem Treffen um- „Bevor ich den wahren Islam für mich entdeckt habe“,
armten sie einander und begrüßten sich mit „Salam Al- meinte Ahmed mit einem Augenzwinkern, „habe ich
eikum“ – Der Friede sei mit euch. Murat küsste Nico mit einigen Mädchen rumgemacht.“ […]
sogar auf die Stirn. Diese Umarmungen und Küsse wa- Am Ende waren sie sich darin einig, dass die Ungläubi-
ren Nico anfangs peinlich und er hoffte stets, dass ihn 245 gen mit ihrer Sexsucht nur ihre innere Leere offenba-
205 nicht zufällig jemand aus seiner Schule sah. Doch lang- ren würden. Eine Leere, die sie auch mit Luxusgütern
sam begriff er, dass diese Begrüßungsrituale keine füllten.
hohlen Gesten waren. Nico beobachtete die Raucher, die auf geblümten Kis-
Immer wieder kreisten ihre Gespräche um Fußball. Die sen hockten und vor sich hin qualmten. Der Boden des
neuen Freunde bedauerten ihn aufrichtig, während er 250 Cafés war mit einem prachtvollen roten Perserteppich
210 in der Schule nur auf Gleichgültigkeit gestoßen war. ausgelegt. Die Wasserpfeifen blubberten einschlä-
Meistens trafen sie sich im orientalischen Café von fernd und verbreiteten reichlich Rauch von aromati-
Volkans Onkel, Udai, in der Wiener Leopoldstadt. siertem Tabak, dazu ertönten sanfte orientalische
Es war auch heute von Gästen bevölkert, die mit ver- Klänge. In einem riesigen Aquarium tummelten sich
schlossenen Gesichtern jeden Fremden musterten und 255 Goldfische. Von ihnen ging ein merkwürdiger Zauber
215 an ihren Wasserpfeifen zogen. Nico war längst aufge- aus. Das Licht fiel auf schimmernde Leiber und glit-
fallen, dass hier fast nur Männer verkehrten. zernde Köpfe. Man konnte den Blick kaum von ihnen
„Interessiert ihr euch gar nicht für Mädchen?“, fragte abwenden.
er. Udai, Volkans Onkel, war ein lustiger Kerl, der auch
„Doch“, antwortete Murat. „Aber ein wahrer Muslim 260 schon mal eine Runde Drinks spendierte. Meistens
220 hat keine Freundin, er hat eine Frau oder eben nieman- schimpfte der Jordanier auf die Polizei, die Amerikaner
den. Mädchen lenken uns von unserem Glauben ab. und die Steuerbehörde. Die Kumpels kamen aus den
Wir wollen …“ Bezirken Simmering, Brigittenau und Penzing. Groß
„Red nicht solchen Scheiß!“, unterbrach ihn Erkan. geworden waren sie meist in anonymen Wohnsilos,
„Der Prophet selber hat gesagt, dass ein Mann vier 265 ihre einzigen Spielplätze waren Fußballkäfige, die
225 Frauen haben kann.“ Bolzplätze mit den sechs Meter hohen Gitterwänden
„Ja, wenn du verheiratet bist, Blödmann“, entgegnete an verkehrsreichen Straßen. Sie waren Schulabbrecher,
Murat aufgebracht und schrie: „Sex vor der Ehe ist Arbeitslose, Hilfsarbeiter, angesiedelt an den brüchi-
Sünde!“ gen Rändern der Gesellschaft, wo man auf Außenseiter
Die Gespräche der Umsitzenden verstummten, sie 270 traf.
230 schauten verunsichert zu den jungen Männern. Ein „Für die Leute da draußen sind wir die Loser, der Ab-
Wasserpfeifen-Raucher begann zu husten. Die Diskus- schaum“, meinte Murat und warf einen verächtlichen
sion wurde ziemlich heftig. Die Burschen sprachen Blick durchs Fenster. Sie fühlten sich angefeindet und
über einige Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis und ausgegrenzt, glaubten nicht mehr, dass sie gebraucht
nannten sie Huren und Schlampen. Diese kurzen Rö- 275 wurden, dass ihr Leben etwas wert sei. Fast wirkten sie
235 cke, die knappen Shorts, Tops und T-Shirts! Volkan zi- wie manche alten Männer, verbittert, erschöpft und
tierte den Propheten, Frauen mögen darauf achten, ohne Illusionen. Sie hatten auch immer wieder Ärger
ihre Zierde zu bedecken. Nico hatte schon gemerkt, mit der Polizei. Vorstrafen? Schicksal, passiert eben!
dass seine neuen Freunde ihre Blicke züchtig senkten,

Löse die Aufgaben:

1  Finde Textstellen, die erklären, wie sich Nico für die Staatsschützer verdächtig gemacht hat.
2  Wie geht die Polizei bei der Überwachung verdächtiger Islamisten vor?
Sammle Hinweise aus dem Text.
3  Wie erklärt Leilas Mutter die Abreise ihrer Tochter?
4  Finde Textstellen, die zeigen, wie sich das Leben von Leilas Eltern nach der Abreise ihrer Tochter
verändert hat.
5  Wie reagiert der Imam von Frau Ergun auf Leilas Reise nach Syrien?
6  Finde Textstellen, die zeigen, wie Nicos neue Freunde über Mädchen denken.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 35
lesen und verstehen

ps Du auf der anderen


tip Seite
se
Le
Monika Feth
Gefangen in einer Sekte: „Ich darf
nicht zweifeln", schreibt Jana in ihr
Tagebuch, als sie sich innerlich
schon längst von der Sekte gelöst
hat, der sie angehört. Dann verliebt
sie sich in Marlon, einen Jungen aus
dem Dorf. Kontakte zur Außenwelt
sind den „Kindern des Mondes“
jedoch strengstens untersagt. Jana
muss sich entscheiden: absoluter
Gehorsam wider das eigene Gefühl
oder lebensgefährliche Flucht.

I have a Dream!
Bernd Flessner
Der Traum vom Fliegen,
Die Geschichte von der olympische Gedanke,
­Malala die Erfindung des Auto-
mobils, Zivilcourage gegen
Viviana Mazza
Terror und Tyrannen oder
Malala Yousafzai ist 11 Jahre alt und lebt mit das World Wide Web – in
ihrer Familie im Swat-Tal im Nordwesten beein­druckenden Bildern,
Pakistans, als die Taliban ein Schulverbot für Zitaten, Szenen und
Mädchen verhängen. Doch Malala geht weiter- Geschichten erzählt
hin zum Unterricht und fordert das Recht der „I have a dream“ von
Mädchen auf Bildung. Bis im Oktober 2012 ein starken Persönlichkeiten
Attentäter der Taliban ihren Schulbus stürmt und echten Pionierideen, die unsere Welt ein Stück
und gezielt auf sie schießt. Wie durch ein verändern konnten. Herausgeber Sven Lorig
Wunder überlebt sie den Anschlag. Der Fall kommentiert die Ereignisse aus seiner Sicht. In
von Malala ging auf der ganzen Welt durch die Meinungsboxen kommen auch Nachwuchsjourna-
Medien, 2014 erhielt sie den Friedensnobel- listen der Jugendzeitschrift SPIESSER zu Wort und
preis – und sie ist nun so berühmt, dass sie diskutieren über ihre Visionen für diese Welt.
keinen Nachnamen mehr nötig hat.

Die Meute
Gudrun Pausewang
Obwohl der 14-jährige Paul in der Schule alles über Hitler, die Schoah und
den Nationalsozialismus gelernt hat, erkennt er die Zeichen auch dann nicht,
wenn sie überdeutlich an der Wand stehen: Seine Großeltern missbrauchen
einen Ferienaufenthalt ihres Enkels, um ihn auf die Nazi-Ideologie einzu­
schwören; echte „Kameradschaft“ soll in einer Jugendgruppe mit eigenem
Lokal gelebt werden. Bald aber kippt die Hirnwäsche in rohe Gewalt und
Paul realisiert, dass Opas schöne Jugendgruppe nichts anderes ist als eine
militante Bande von Neonazis.

36 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
2. Was steckt dahinter?

da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
diese Situation geraten?
1  ie ist das Kind wohl in
• W
d?
• Was denkt sich das Kin he oder
es sich um eine realistisc
• Woran erkennst du, ob
ndelt?
­fantastische Situation ha
nnst
lch e Me die nb ilder von aktuellen Ereignissen ka
2 • An we
du dich erinnern? n
lche Bilde r au s Filme n oder Theateraufführunge
• An we
kannst du dich erinnern? is
sind die se Bil de r wo hl stark in deinem Gedächtn
• Warum
verankert?
d.
nd e eine Ge sc hic ht e rund um die Situation im Bil
3 • Erfi

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 37
Das lernst du:

A Fotojournalismus • die Qualität von Fotos erkennen


• Präpositionen, adverbiale
­Bestimmungen und
Präpositionalobjekte erkennen
1 Qualitätsmerkmale von Fotos diskutieren (Wiederholung)
• Regeln für (Foto)journalisten
a Schaut die Pressefotos an. Überlegt, warum diese Fotos diskutieren
wohl für den österreichischen Fotopreis Objektiv vorgeschla- • eine Bildinterpretation verfassen
gen wurden. Die Fragen unten können euch dabei helfen.

1 2

3 4

KUR  Z & Fotopreise. Der größte internationale Fotopreis ist der World Press Foto Award. Der öster­
B Ü N D I G reichische Preis für Pressefotografie heißt Objektiv. In verschiedenen Kategorien werden von
einer Jury die besten Fotos ausgewählt, eines wird dann zum Pressefoto des Jahres gewählt.

1Ist das Motiv oder Thema des Fotos außer- 4 Sind das Licht, der Schatten und die
gewöhnlich? Farben ungewöhnlich?
2 Ist die Kameraperspektive besonders interessant? 5 Werden besondere Effekte eingesetzt?
3 Ist der Bildaufbau besonders gelungen? 6 Regt das Bild zum Nachdenken an?

b Ordne je zwei Beschreibungen den Bildern in 1 a zu.


 Im Wiener Kunsthistorischen Museum wird ein Gemälde aufgehängt.
 Die Holländer sind bei den Olympischen Winterspielen die Schnellsten auf dem Eis.
 Wegen des Klimawandels kommen schwere Zeiten auf den Wintertourismus zu. Auf einem
schmalen Schneeband werden Skifahrer zu den Pisten gezogen.
 Nach der großen Schneeflut kämpft dieser Mann auf seinem Hausdach alleine gegen die
Schneemassen an.
Die Tourismusbetriebe hoffen auf mehr Schnee im nächsten Jahr.
Sie flitzen in Höchstgeschwindigkeit über die Bahn. Jeder von ihnen hofft auf den Sieg.
 Er fürchtet sich nicht vor einem Absturz, aber er hat Angst davor, dass das Dach wegen der
­Schneemassen zusammenbricht.
Sechs Männer sind für die perfekte Position des Bildes an der Wand verantwortlich.

38 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 16, 1a–b


2. Was steckt dahinter? A

2 Präpositionen, adverbiale Bestimmungen und Präpositionalobjekte

a Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgabe.

Präpositionen (Wiederholung)
Präpositionen stehen meist vor einem Nomen oder Pronomen / Verb. Sie beschreiben,
wie sich Wortgruppen im Satz zueinander verhalten. Präpositionen können ihre Form ändern /
nicht ändern. Sie bestimmen den Fall (Kasus) / das Geschlecht (Genus) des Nomens/Pronomens:
• Die meisten Präpositionen verlangen den Dativ / Akkusativ: z. B. mit der Kamera, aus dem Auto, ...
• Die fünf Präpositionen durch, für, gegen, ohne, wider verlangen den Dativ / Akkusativ.
• Die neun Wechselpräpositionen in, an, auf, über, unter, vor, hinter, neben, zwischen verlangen den
Dativ und / oder den Akkusativ. Die Frage Wo? verlangt Präposition + Dativ, die Frage Wohin?
Präposition + Akkusativ.
• Einige Präpositionen verlangen den Genitiv: außer, trotz, während, wegen, innerhalb, außerhalb, …

Unterstreiche alle Präpositionen in den Sätzen in 1 b . Welchen Kasus verlangen sie?

b Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.

Adverbiale Bestimmungen und Präpositionalobjekte (Wiederholung)


Wenn ein Satzglied mit Präposition angibt, wo, wann, wie oder warum etwas geschieht,
handelt es sich um eine adverbiale Bestimmung / ein Präpositionalobjekt.
Zum Beispiel: Museumsangestellte hängen das Bild wohin? ➞ an die Wand
Es gibt lokale (Wo?), temporale (Wann?), modale (Wie?) und kausale (Warum?) adverbiale
­Bestimmungen.
Manchmal verlangt das Verb im Satz ein Satzglied mit Präposition. Diese Satzglieder nennt man
adverbiale Bestimmungen / Präpositionalobjekte. Wenn man nach diesen Satzgliedern fragt, muss
die Präposition im Fragewort enthalten sein (z. B. Wodurch? Woraus? Für wen? ...)
Museumsangestellte kümmern sich worum? ➞ um das Bild

1 Bestimme in den Sätzen in 1 b die adverbialen Bestimmungen.


2 Finde die Präpositionalobjekte in 1 b .
Du hast die Wahl

Sammelt Bilder aus dem Internet, aus Zeitungen oder Magazinen.


c Schreib zu den Bildern möglichst viele Sätze mit adverbialen Bestimmungen. Schreib
jeden Satz auf einen ­Papierstreifen. Unterstreiche und bestimme die adverbialen Bestim-
mungen. Sammelt die Papierstreifen ein und lest sie vor. Die anderen raten, zu welchem
Bild der Satz passt.
d Versucht in fünf Minuten möglichst viele Sätze zu den Bildern zu schreiben. In jedem Satz
muss ein Verb aus dem Kasten vorkommen. Wer die meisten richtigen Sätze geschrieben
hat, hat gewonnen.

sich interessieren für sich ärgern über sich freuen auf Angst haben vor
warten auf sich erinnern an sprechen über lachen über
achten auf sich bedanken für antworten auf rechnen mit

ÜB: S. 17, 2a–d; S. 18, 2e ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 39


3 Eine Bildinterpretation verfassen

a Lies die Bildinterpretation. Zu welchem Foto in 1 a passt sie? Du findest die Bilder unten
noch einmal klein abgebildet. Markiere das richtige Bild.

Rausch der Geschwindigkeit


Das Foto wurde bei den Olympischen Spielen in Sotschi aufgenommen. Es wurde
für den österreichischen Preis für Pressefotografie, Objektiv, eingereicht. Die Jury
nominierte das Foto für den Preis in der Kategorie Sport. Das Foto könnte den
Titel Rausch der Geschwindigkeit tragen. Es zeigt sechs Eisschnellläufer, die in der
Eisarena ihre Runden ziehen.
Das Bild wurde von einem der Zuseherränge an der Schmalseite des Stadions
aufgenommen. Man sieht die sechs Sportler im Vordergrund des Bildes auf dem Eis
der Schnellbahn. Sie laufen dicht hintereinander und haben die typische Haltung der
Kunsteisläufer eingenommen: gebeugte Knie, vorgebeugter Oberkörper, eine Hand auf
dem Rücken. Ihre Körper heben sich deutlich von der Kunsteisbahn und vom Hellblau
der Bahnbegrenzung ab. Die sechs Läufer sind der einzige Fixpunkt im Bild, alles
rund um sie ist nur undeutlich wahrnehmbar. Zwar ist das ganze Stadion zu sehen,
doch kann man keine Details erkennen. Die äußere und innere Bahnbegrenzung
wird durch ein dunkelrotes Band angedeutet. Auch das Innere des Ovals, die
Zusehertribünen und das Dach der Halle kann man nur erahnen. Das Grau dieser
Bildteile wird von hellen Lichtbändern durchbrochen. Die Farben Weiß, Grau und Blau
dominieren das Foto. Außer den sechs Läufern sind keine anderen Menschen oder
Bilddetails erkennbar.
Das Bild wirkt äußerst dynamisch. Da die Schnellläufer den einzigen Fixpunkt
im Bild darstellen, übernimmt man als Betrachter automatisch deren Perspektive.
Man wird selbst zum Athleten. Die Umgebung verschwimmt dabei im Rausch der
Geschwindigkeit. Das Bild konzentriert sich ganz auf das Erlebnis der Läufer bei der
Ausübung ihres Sports. Der Wettkampf, das Publikum und die Mühen des Trainings
sind vergessen, sie werden ausgeblendet. Wichtig ist nur das Erlebnis der Sportler auf
der Bahn. Das Foto macht dieses Erlebnis für den Betrachter nachvollziehbar.

40 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 18, 3a–b


2. Was steckt dahinter? A

b Lies den „So geht’s“-Kasten und löse die Aufgabe.

So geht’s:
Eine Bildinterpretation schreiben
Eine Bildinterpretation zielt darauf ab, die mögliche Aussage eines Bildes in Worte zu fassen.
Dazu musst du zuvor allerdings den Bildinhalt beschreiben. Ein Schreibplan hilft dir dabei.
• In der Einleitung solltest du erklären, wer das Foto wo aufgenommen hat und wo du es
entdeckt hast. Dann nennst du den Titel oder einen möglichen Titel und das Thema des Bildes.
• Im Hauptteil beschreibst du das Hauptmotiv und danach weitere wichtige Details
im Vorder- und Hintergrund. Falls sich kein Hauptmotiv erkennen lässt, beschreibst du die
Bilddetails von links nach rechts oder von oben nach unten.
• Im Schlussteil schilderst du die Wirkung auf den Betrachter und gibst danach
mögliche Aussagen des Bildes wieder.

Versuche, die einzelnen Teile der Bildbeschreibung dem Text in 3 a zuzuordnen.


Schreib die passenden Zahlen in die Kästchen in 3 a .
1 Perspektive des Bildes (Von wo wurde es aufgenommen?)
2 Farben und Verfremdungstechniken
3 Mögliche Aussagen des Fotos
4 Details im Vordergrund und Hintergrund
5 Titel des Fotos (wirklicher oder erfundener Titel)
6 Wirkung auf den Betrachter bzw. die Betrachterin
7 Informationen über das Foto (Wo aufgenommen? Von wem? Wann und wo gesehen?)
8 Blickfang oder Hauptmotiv des Fotos

Du hast die Wahl


c Zu welchem Bild aus 1 a (S. 38) passt der Schreibplan?
Schreib eine Bildinterpretation zu d
­ iesem Bild.

Beispiel für einen Schreibplan


in der Kategorie Kunst für den Pressefotopreis „Objektiv ” nominiert
möglicher Titel: Kunst ist harte Arbeit
sechs Mitarbeiter hängen berühmtes Gemälde auf
im Zentrum des Fotos: großes Gemälde von Diego Velazquez
(Titel Gemälde: „Infant Baltasar Carlos zu Pferd")
großes Bild, goldener Rahmen
sechs Mitarbeiter (gleich gekleidet) „umrahmen" das Gemälde
links und rechts zwei Leitern
Bild = symmetrisch, links und rechts jeweils drei Arbeiter und eine Leiter
Wirkung und Aussage: Bild = im Zentrum, sechs Personen bemühen sich
darum -> Bild ist wichtig und bedeutsam

d Wähl ein Bild aus 1 a (S. 38) aus und schreib eine Bildinterpretation.

ÜB: S. 18, 3a–b Cyber Homework 7 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 41


vertiefen und festigen
4 Qualitätsmerkmale von Fotos diskutieren

a Sieh das Foto an und lies den Text. Hat der Fotograf Regeln verletzt?

KUR Z & Regeln für Fotojournalisten.


 
B Ü N D I G Für Fotoreporter gelten ähnliche
Regeln wie für Journalisten:
1 Sie müssen objektiv berichten.
2 Wenn sie für Personen, Gruppen,
Organisationen oder Firmen arbeiten, die
in ihrem Bericht vor­kommen, dann müssen
sie diesen Umstand bekannt geben.
3 Der Foto­jour­nalist soll „gefundene
Momente“ abbilden. Er darf die
fotografierte Situation nicht beeinflussen.
4 Wenn Fotoreporter bei ihrer Arbeit
be­hin­dert wurden, müssen sie das in den
Bild­unterschriften erwähnen.
5 Die nachträgliche Bildbearbeitung darf den Betrachter nicht täuschen. Es dürfen beispielsweise keine
Bildteile hinzugefügt oder gelöscht werden.
6 Fotoreporter müssen alle Personen mit Achtung und Respekt behandeln.

b Welche Fotos würden gegen Regeln aus 4 a verstoßen, welche sind o.k.?
1  
Auf dem Foto trinken alle Personen ein Erfrischungsgetränk derselben Marke.
Der Fotograf arbeitet für den Getränkehersteller, erwähnt dies aber nicht.
2 Der Fotograf hellt das Foto nachträglich auf, da man sonst die Gesichter nicht gut sieht.
3 Soldaten verbieten dem Fotografen, verletzte Kinder zu fotografieren. Er macht es heimlich.
4 Der Fotograf fordert Jugendliche dazu auf, eine Fahne zu schwenken, fotografiert sie und
gibt ihnen dann Geld dafür.
5  
Aus zwei Fotos, die dieselbe Szene kurz hintereinander zeigen, wird eines gemacht.
Eine Person wird aus dem einen Foto in das andere kopiert.
6 Der Fotograf klettert auf einen Baum, um Menschen bei einer Demonstration zu fotografieren.
7  
Das Foto zeigt einen schwergewichtigen Mann von hinten, dessen Hosennaht beim Einsteigen
in den Bus gerissen ist.

c Hör das Interview mit einem Fotoreporter und beantworte die Fragen.
Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
4-06
1 Lukas mag seinen Beruf. richtig falsch
2 Fotoreporter können ihre Fotos gut verkaufen. richtig falsch
3 In einem Krisengebiet muss man ein Risiko eingehen / vorsichtig sein / lebensmüde sein.
4 Es ist einfacher / schwieriger / interessanter geworden, Fotoreportagen zu machen.

5 Lukas findet, dass man das Foto des ertrunkenen Kindes ...

6 Lukas meint, man sollte keine Fotos veröffentlichen, die ...

42 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 16, 1a–b


2. Was steckt dahinter? A

5 Präpositionen, adverbiale Bestimmungen und Präpositionalobjekte

a Ergänze die richtigen Verben und die richtige Präposition.


1 2
1  
(ärgern/achten) Du dich ein viel zu helles Foto? Dann hast du
3 4
wahr­scheinlich mit Blitz fotografiert. Gute Fotografen ganz genau
die Situa­tionen, in denen man mit Blitz fotografieren sollte, nämlich bei Gegenlicht oder wenn es
dunkel ist.
5 6
2  
(entscheiden/gehören) die Beine auf dem Bild Margit oder
7 8
Sami? Bei einem Schnappschuss solltest du dich die „Dauer­
9
feuer“-Einstellung auf deiner Kamera . So bekommst du mehrere Bilder zur Auswahl.
10 11
3  
(suchen/lachen) Deine Schwester das Foto von Onkel Walter, er
12 13
wohl weniger. Du hättest einer besseren Perspektive sollen. Von
unten foto­grafiert hat dein Onkel ein gewaltiges Doppelkinn.
14 15
4 
(freuen/bitten) Du dich ein gelungenes Foto. Hoffentlich hast du
16 17
aber die Personen vor der Aufnahme ihre Erlaubnis für das Foto .

b Frag nach den Präpositionalobjekten in den Sätzen in 5 a . Schreib die Fragen und
­Antworten in dein Heft.
Worüber ärgerst du dich? ...

c Ergänze den Bildtext zum Foto. Zu welchem Fehler aus 5 a passt es?

nach in in beim in den auf dem wegen des


1 2
Liebe Moni, Foto siehst du meinen
3
­Lieblingsonkel. Mein Bruder hat die Aufnahme
4 5
­Familienfest gemacht. Doppelkinns
hat Onkel Walter sich gar nicht beschwert, er hat nur gelacht.
6 7
zwei Wochen fahre ich Wien. ­
8
Onkel W
­ alter wohnt nämlich Wien und wird mir
die Stadt zeigen. Er hat versprochen, dass wir auch
9 10
Tier­garten gehen.

d Bestimme die adverbialen Bestimmungen in 5 c.

e Wähl ein privates Foto aus. Schreib einen erklärenden Text für deinen Freund oder deine
Freundin. Verwende Satzglieder mit Präpositionen und bestimme sie.

ÜB: S. 17, 2a–d; S. 18, 2e ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 43


6 Eine Bildinterpretation verfassen

a Lies die Texte zu den historischen Ereignissen und ordne sie den passenden Bildern zu.

So geht’s:
Bilder zu historischen Ereignissen interpretieren
Wenn du ein Bild zu einem historischen Ereignis interpretierst, kannst du genauso vorgehen wie auf
Seite 41 im „So geht’s“-Kasten beschrieben. Allerdings musst du in der Einleitung genauer auf das
historische Ereignis eingehen, auf das sich das Bild bezieht. Außerdem musst du erklären, welche
Bedeutung das Ereignis in der Geschichte des jeweiligen Landes hat.

1  
In den 1970er-Jahren wurde in Zwentendorf (NÖ)
ein Atomkraftwerk gebaut, doch große Teile der
Bevölkerung hatten Bedenken. Die Risiken der
Kernkraft erschienen zu groß. Es kam zu
­Demonstrationen gegen das Kraftwerk und schließ-
lich zu einer Volksabstimmung. Die Bevölkerung
entschied sich gegen das Kraftwerk. Zwentendorf
wurde nie in Betrieb genommen.

2  
Im Jahr 1914 wurde in Sarajewo der öster-
reichische Thronfolger von serbischen
Nationalisten ermordet. Österreich erklärte
Serbien den Krieg, was in der Folge zum
Ersten Weltkrieg führte.

Du hast die Wahl


b Schreib mit Hilfe dieses Schreibplans eine Bildinterpretation.
Foto auf der Internetseite www.protestwanderweg.at
möglicher Titel: Friedlicher Protest
Geschichte rund um Zwentendorf
im Zentrum des Fotos = zwei Transparente mit Aufschrift
dazwischen und rechts davon Demonstranten und Demonstrantinnen
Demonstranten ruhig, unaufgeregt, abwartend
Wirkung und Aussage: Die Transparente dominieren, das Anliegen ist wichtig,
nicht der Konflikt.

c Wähl ein Bild oder eine Fotografie, die ein historisches Ereignis darstellt. Schreib eine
Bildinterpretation.

44 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 18, 3a–b


rechtschreiben 2. Was steckt dahinter? A

7 Groß- und Kleinschreibung: Weitere Regeln

a Lies die Bildinterpretation. Ergänze die Buchstaben mit Hilfe der Regeln 1–7.

Das Bild erinnert an den Film Nachts im Museum. (Regel 7)


1 2
Es ist spät abends. Die Hektik des Tages, das in und er
(Regel ), ist vorbei. Eine Museums­figur aus der ersten Reihe ist
3
lebendig geworden. Neben ihm sind ein aar (Regel ) Kollegen.
4 5
Er denkt über lle (Regel ) nach. Er war der rste (Regel ),
6
der erwacht ist, wer wird der weite (Regel ) sein? Er weiß es
7 8 9
nicht, er weiß überhaupt nicht iel (Regel ). Auch über das arum (Regel ) und das ür
10
und ider (Regel ) seiner nächtlichen Streifzüge weiß er nichts.

Groß- und Kleinschreibung


Neben Verben und Adjektiven (s. S. 21) werden auch folgende Wortarten manchmal zu Nomen:
1 Adverbien (das ewige Hin und Her, im Abseits stehen)
2 Präpositionen (das Auf und Ab, das Aus)
3 Konjunktionen (kein Wenn und Aber!)
4 Pronomen und Interjektionen (das Was?, die Meinen, ein Psst, ein Nein)
5 Numeralien (der Dritte, ein Viertel)
6 Ausnahme: Immer kleingeschrieben werden: viel (mehr, meist), wenig, ein, andere, beide, alle, paar
(das Paar (= zwei) wird großgeschrieben) und alle ihre Formen (Die meisten wissen das.).
7 Besondere Eigennamen werden großgeschrieben. (der Zweite Weltkrieg, der Erste Mai, …)

b Zeitangaben. Lies die Erklärung und ergänze die Beispielwörter.

Zeitangaben
1 Viele Zeitangaben sind Adverbien, man schreibt sie meistens klein. Bsp.: orgestern, eute
2 Zeitangaben mit –s am Ende schreibt man immer klein. Bsp.: achts, ienstags
3 Zeitangaben mit einem Artikel oder einer Präposition davor schreibt man groß. Bsp.: zu ittag
4 Zeitangaben nach gestern, heute, morgen schreibt man groß. Bsp.: orgen bend

c Ergänze die richtige Groß- und Kleinschreibung. Was ist Anita von Beruf?

Sie war immer   1rühmorgens am Fluss, schon den   


2
ritten Tag. Das   
3
rste, was sie tun
wollte, war, ihr   
4
weites Versteck fertigzubauen. Von ihrem   
5
rsten Versteck aus hatte sie zwar
gestern   6bend in der   
7
erne ein   
8
aar Schatten gesehen, doch das   
9
egenüber war zu
weit weg. Spätestens   10bermorgen musste sie Fotos von diesen Flussfledermäusen abliefern.
Ein „  11ein, leider“ würde die Redaktion nicht noch einmal akzeptieren.

ÜB: S. 19, 4a–c Cyber Homework 8 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 45


Das lernst du:

B Bretter, die die Welt • anhand von Bildern Theater und


Theaterstücke verstehen
• Verweis- und Ersatzwörter
bedeuten erkennen und verwenden
• Theaterszenen zusammenfassen
• Theaterszenen schreiben
1 Informationen zum Thema Theater sammeln

a Schaut die Szenen aus verschiedenen Theaterstücken an und beantwortet die Fragen.

1 3

Burgtheaterstudio Thomas und Tryggve Gretchen Reloaded © Andreas Junge / Theater


© Paul Bauer / Burgtheater Sonnie Maier

2 1 Worum könnte es in den Theaterstücken gehen?


2 Welches Theaterstück ist am ehesten eine Komödie?
Warum?

3 Welche Möglichkeiten hat der Film? Welche Möglich-
keiten hat das Theater? (Denkt dabei an die Schau-
spieler/innen, den Ton, das Bild, Szenenwechsel,
­Trickaufnahmen, ...)

4 Wählt eine Szene aus und beschreibt, was vielleicht
davor und danach passiert.
Struwwelpeter © Lupi Spuma /
Schauspielhaus Graz

2 Theaterszenen verstehen
a Lies das Minitheaterstück. Markiere jeweils den Szenenwechsel (A = Lina und Eva,
B = Patrick und Timo). Welche Szene spielt nur in Evas Fantasie?

KURZ & Geteilte Bühne. In dem Theaterstück werden auf der Bühne zwei Szenen auf unter­schied­
BÜ N DIG lichen Schauplätzen nebeneinander gezeigt. Man nennt diese Technik Split-Stage-Technik.

Lina: Kommst du noch mit in den Park, Eva? A


Eva: Nein Lina, ich kann nicht ...
Lina: Wegen Patrick? ... ➀ Nicht schon wieder ...
Eva: Na ja, der Dienstag ist der einzige Tag in der Woche ...
5 (Lina und Eva beenden den Satz gemeinsam.)
Eva: ... an dem wir beide am Nachmittag frei haben.
Lina: ... an dem ihr beide am Nachmittag frei habt. Ich versteh’ schon ...
Eva: Ja, und wir sehen uns um vier. ... (Signalton von Evas Handy) … Das ist Patrick. ... ➁ ...
Ich komme ein bisschen später, ...
10 Patrick (schreibt eine SMS auf seinem Handy): ... ich bin am Sportplatz, treffe Timo ... B
Lina: Timo? Das ist doch dein Bruder ... A
Eva: Ja, das klingt gar nicht gut.
Lina: Warum denn? Die sind doch in derselben Fußballmannschaft, die sind doch Freunde.

46 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 20, 1a–d, 2a; S. 21, 2b–c


2. Was steckt dahinter? B

Eva: Schon, ... aber seit ich Patrick treffe, dreht Timo ziemlich durch.
15 Lina: Das geht ihn doch gar nichts an, das mit dir und Patrick.
Eva: Klar, aber seit Mama und Papa geschieden sind, spielt der große Bruder den
­starken Mann ...
Lina: Aber er ist ja nur ein Jahr älter als du.
Eva: Genau! ... ➂ Warum er wohl mit Patrick sprechen will? ... Ich hab kein gutes Gefühl.
20 Timo: Hi Patrick, ich muss mit dir sprechen.
Patrick: Klar, was gibt’s?
Timo ➃: Was ist das zwischen dir und meiner Schwester?
Patrick: Was soll denn sein? ... Wir sehen uns öfter. Da ist doch nichts dabei.
Timo: Doch, da ist was dabei. Ich will nicht, dass sie sich mit Burschen trifft.
25 Patrick: Was heißt das, du willst das nicht? Deine Schwester ist alt genug. Die kann selbst
entscheiden, mit wem sie sich trifft.
Timo: Das kann sie nicht, also lass sie in Ruhe ...
Patrick: Oder sonst was ...? ➄
Lina: Ach, du machst dir zu viele Gedanken. Wahrscheinlich geht es gar nicht um dich.
30 Eva: Meinst du? Aber worüber sollten sie denn reden?
Patrick: Worüber willst du mit mir denn reden?
Timo: Du triffst dich ja jetzt öfter mit meiner Schwester.
Patrick ➅: Ja ... und ...?
Timo: Vielleicht kannst du sie einmal fragen, was Lina ... ach vergiss es ...
35 Patrick: Lina, ... das ist doch ihre beste Freundin. Was ist mit Lina?
Timo: Na ja, hat sie etwas gesagt?
Patrick ➆: Eva? Was soll sie denn gesagt haben?
Timo: Mensch, bist du begriffsstutzig. ... Hat sie über mich etwas gesagt?
Patrick ➇: Ha, jetzt versteh ich. Nein, Lina hat nichts über dich gesagt. Aber warum fragst
40 du sie nicht einfach selbst, ob sie mit dir ausgeht?
Lina: Vielleicht will er ja mit mir ausgehen?
Eva: Und du glaubst, darüber will er mit Patrick sprechen? Nein, die haben sicher
ganz ­andere Sachen im Kopf, vor allem Timo. Wie er seine Schwester
herumkomman­dieren kann, zum Beispiel. Oder sie diskutieren, wie sie ihr
45 ­Fußballspiel am Wochenende angehen.
Patrick:  (Patrick und Timo über Patricks Handy gebeugt, als ob sie über die Aufstellung beim
nächsten Fußballmatch reden): Also wie willst du’s angehen?
Timo:  (etwas unsicher und zaghaft): Eher vorsichtig, oder? ... Was meinst du?
Patrick: Klar, zu offensiv wäre nicht gut, aber ohne Selbstvertrauen wird auch nichts draus.
50 Timo: O.k., aber gut absichern. Ich möchte am Ende sicher nicht blöd dastehen.
Patrick: Ich auch nicht, und ich will auch Eva nicht in eine blöde Situation bringen.
Timo: Schreibst du ihr?
Patrick: Klar. (beginnt zu schreiben) Hast du Lust ...
Eva:  (ein Signalton von Evas Handy, Eva liest): Hast du Lust auf einen Milchshake in unse-
55 rem Lieblings­café? ... Das ist Patrick. Timo hat sich also nicht ausgetobt, gut so.
Lina: Dann geht ihr also Milchshakes trinken.
Eva: Ja, ich schreib ihm zurück.
Patrick: Sie schreibt zurück ... (liest) Gerne, jetzt gleich?
Timo ➈: Frag sie schon ...
60 Patrick (schreibt zurück): Mach ich ja, ...
Eva (liest): Timo würde gerne mitkommen. Kann Lina auch kommen? ...
Was soll denn das heißen? Seit wann will Timo mit mir einen Milchshake trinken?
Lina: Vielleicht geht es ja nicht um dich ... Schreib ihm, ich komme gerne mit ...

ÜB: S. 20, 2a; S. 21, 2b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 47


b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
1 Eva und Patrick sind befreundet. richtig falsch
2 Eva findet, dass ihr Bruder ihr zu viele Vorschriften macht. richtig falsch
3 Die erste Patrick-/Timo-Szene spielt in der Wirklichkeit / in Evas Fantasie / im Stadtpark.
4 In Wirklichkeit will Timo sich mit Eva / Lina / Patrick treffen.
5 Ergänze die Regieanweisungen (1–9) im Text. Schreib die richtige Zahl zu den Ausdrücken.

liest   1 seufzend   barsch   ungeduldig   versteht immer noch nicht


amüsiert   zögerlich   nachdenklich   umkreisen einander lauernd

6 Lest die Szene in Vierergruppen mit verteilten Rollen.


7 Überlegt, wie ihr die Szene in der Klasse aufführen könntet. Spielt die Szene eventuell.

3 Verweis- und Ersatzwörter erkennen und verwenden


a Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Textgrammatik: Verweis- und Ersatzwörter (Wiederholung)

Verweis- und Ersatzwörter stellen Bezüge zwischen Sätzen her und machen so die Textinformation
­verständlich. Häufig sind Verweis- und Ersatzwörter Pronomen (ich, du, dieser, das, was, damit, ...),
Adverbien (hier, dort, damals, deshalb, ...) und Konjunktionen (seit, nachdem, weil, ...). Aber auch andere
Wortarten können als Verweis- und Ersatzwörter im Text auftreten.

1 Lies die beiden Minidialoge. Welcher Dialog ergibt Sinn? Kreuze an und begründe.
1 Eva: Sollen wir hier auf Timo und Patrick warten?
Lina: Ja, wenn sie kommen, sehen sie uns gleich auf der Bank sitzen.
2 Eva: Sollen wir hier auf Timo und Patrick warten?
Lina: Damit kann man es dort fangen.
2 Worauf beziehen sich folgende Wörter in Dialog 1?

wir  hier  ja  wenn  sie  uns

3 Finde im Theaterstück in 2 a (S. 46 und 47) zehn Verweis- und Ersatzwörter und
­bestimme, worauf sie im Text verweisen. Gib auch die Wortart an.

4 Theaterszenen inhaltlich zusammenfassen – Theaterszenen schreiben


So geht’s:
Theaterszenen und Theaterstücke inhaltlich zusammenfassen
Um eine Theaterszene inhaltlich zusammenzufassen, musst du auch das beschreiben, was im
Stück oft nur angedeutet wird. Manchmal musst du dabei das Geschehen auf der Bühne
interpretieren. Gib in deiner Zusammenfassung nur die wesentlichen Informationen wieder.
Meist stehen Zusammenfassungen im Präsens.

48 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 20, 2a; S. 21, 2b–c; S. 22, 3a–b, 4a–c
2. Was steckt dahinter? B

a Zu welchem Szenenbild aus 1 a (S. 46) passt die folgende Zusammenfassung?


Markiere die Textteile, die sich nicht direkt auf das Bühnengeschehen beziehen.

geschehen ist, nicht glauben. Jenny konnte


Gretchen reloaded ihre Schwangerschaft vor ihren Eltern, ihren
Das Theaterstück Gretchen reloaded ist ein Freunden und ihren Mitschülern verbergen.
Einpersonenstück. Der Titel bezieht sich 25 Nur der Kindsvater wusste davon. Er wollte,
auf das Theaterstück Faust von Johann dass sie das Kind abtreibt. Das alles erfährt
Wolfgang von Goethe. In Goethes Faust das Publikum aus dem Gespräch, das Jenny
5 verliebt sich Gretchen, ein junges Mädchen, mit ihrem Stofftier auf der Bühne führt.
in die Hauptperson des Stückes und Den Kindsvater hat sie als „Dreamboy17“ im
bekommt ein Kind von ihm. Faust tötet 30 Internet kennen gelernt. Der „Dreamboy“
Gretchens Bruder im Duell und verlässt war allerdings ein 42-jähriger Familienvater.
die Stadt. Aus Verzweiflung tötet Gretchen Trotzdem verliebte sich Jenny in ihren
10 ihr neugeborenes Kind. Sie wird dafür zum Heinrich. Er hat sie ernst genommen und
Tode verurteilt. Auch in Gretchen reloaded ihr zugehört. Auf der Bühne träumt Jenny
geht es um eine Teenagerschwangerschaft. 35 davon, wie es wäre, wenn Heinrich sich
Jenny betritt die Bühne. Sie ist nur mit einem scheiden ließe und sie zusammenleben
weißen, blutverschmierten Unterhemd könnten. Doch Heinrich will das Kind nicht.
15 bekleidet. Auf der Bühne sind ein Sofa und Jenny wird immer verzweifelter. Schließlich
ein Plüschtier zu sehen. Hinter der Bühne sticht sie mit einem Messer auf ihr Stofftier
hört man das Weinen eines Babys. Die 40 ein. Die Bühne wird dunkel. Das Stück
Zuschauer erfahren von Jenny, was gerade hinterlässt eine tiefe Betroffenheit im
geschehen ist: Sie hat ein Kind zur Welt Publikum. Die anschließende Diskussion mit
20 gebracht. Doch Jenny ist Teenager und geht der Schauspielerin ist hilfreich, um diese
noch zur Schule. Sie selbst kann das, was Betroffenheit aufzuarbeiten.

b Lies die Information im „So geht’s“-Kasten. Beantworte die Fragen für die erste Szene
­zwischen Eva und Lina (Zeile 1–19) in 2 a auf S. 46–47.

So geht’s:
Theaterszenen schreiben
Bevor du eine Theaterszene schreibst, solltest du dir über folgende Fragen im Klaren sein:
1. Wer sind deine Figuren?
2. Auf wen treffen sie, wie fühlen sie sich, welche Absichten verfolgen sie?
3. Was soll die Szene dem Zuschauer mitteilen, wie bringt die Szene die Handlung voran?
Achte darauf, dass die Dialoge natürlich klingen. In der gesprochenen Sprache sind die Sätze
meist kürzer, manchmal fehlen Satzteile, oft entstehen Pausen.

Du hast die Wahl


c Schreib eine Zusammenfassung des Minitheaterstücks in 2 a (S. 46–47).

d Schreib eine kurze Theaterszene zu einem Thema deiner Wahl.


• Schreib einen Witz als Theaterstück.
• Schreib eine Alltagsszene als Theaterstück, zum Beispiel:
– Geschwister streiten sich darum, wer am Morgen als Erster ins Badezimmer darf.
– Der volle Autobus hält an der Station, nur zwei von sechs Kindern können einsteigen.
– Gernot hat keine Jause mit, ist aber sehr hungrig.

ÜB: S. 22, 4a–c Cyber Homework 9 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 49


vertiefen und festigen
5 Informationen zum Thema Theater sammeln

a Lies den Text und ordne die Bilder (1–5) auf S. 51 den Kästchen im Text zu.

Theater für den Gott der Ekstase*


Kunstfestspiele können begeistern: sich die Prophezeiung. Aus Verzweif­
Film-, Theater- und Opernfestspiele, lung sticht sich der König am Ende
Rock-, Pop- und Schlagerfestivals, ... selbst die Augen aus .
Ihr Ursprung findet sich vor mehr als Theaterstücke wie König Ödipus nann
5 2.500 Jahren im antiken Griechen­ 45 ten die Griechen Tragödien. Tragödi­

land. Das größte Kulturspektakel en spielen immer unter hochrangigen


waren damals die Dionysos-Festspie- Persönlichkeiten. Der Held trifft zu
le in Athen. Das Festival dauerte Beginn des Stückes eine wichtige
mehrere Tage und zog tausende Zu­ Entscheidung, und die Handlung
10 schauer in seinen Bann. Schließlich 50 nimmt ihren Lauf. Die Zuschauer

kämpften dort die besten Theaterauto­ sollen die Gefühle der handelnden
ren und die besten Schauspieler um Personen miterleben und mit ihnen
die Gunst des Publikums. Wahr­ mitleiden. Am Ende verlassen sie
scheinlich war sogar der Eintritt frei. dann seelisch gereinigt das Theater.
15 Das Publikum wurde bei den Festspie­ 55 Katharsis nannten das die Griechen.

len ziemlich gefordert. Hast du dir Um diesen Zustand der Katharsis zu


schon einmal eine oder zwei Staffeln ermöglichen, scheuten sie keine Kos­
deiner Lieblingsserie ohne Pause ten und Mühen. Das Theaterblut floss
hintereinander angesehen? Dann in Strömen.
20 weißt du, dass das durchaus anstren­ 60 Alle Rollen wurden von Männern

gend sein kann. Bei den Dionysos-­ gespielt. Um auch in Frauenrollen


Festspielen gab es von früh morgens glaubwürdig zu sein, trugen die
bis spät abends Theatervorstellungen Schauspieler Masken . Die Mund­
in riesigen sogenannten Amphithea­ öffnung funktionierte dabei wie ein
25 tern . Jeder Autor musste mehrere 65 Megaphon und verstärkte die Stimme.

Theaterstücke abliefern. Der beste Das war auch notwendig, denn die
erhielt einen Preis, wie bei der Oscar­ Amphitheater der damaligen Zeit
verleihung. Die berühmtesten unter waren riesengroß und boten oft tau­
ihnen waren Aischylos, Sophokles, senden Zuschauern Platz. Die Schau­
30 Euripides und Aristophanes. Am 70 spieler agierten auf der Bühne, die

erfolgreichsten war Sophokles . Er Skene genannt wurde, wovon das


gewann den Preis gleich zwanzigmal. heutige Wort Szene abgeleitet ist. Vor
Kein Wunder, denn seine Stücke der Bühne war das Orchestra, wo der
waren blutrünstiger und spannender Chor auftrat. Der Chor fasste die
35 als die meisten modernen Thriller. 75 Handlung zusammen und kommen­

Sein berühmtestes Stück heißt König tierte sie. Außerdem gab er den Hel­
Ödipus. Darin wird dem Titelhelden den Ratschläge, was sie tun sollten.
geweissagt, dass er seine eigene Mut­ Neben den Tragödien wurden auch
ter heiraten und seinen Vater töten Komödien aufgeführt. Darin ging es
40 würde. Auf tragische Wei­se erfüllt 80 meist um aktuelle Ereignisse, die auf

* Ekstase = Verzückung, Rausch, Euphorie

50 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 20, 1a–d


2. Was steckt dahinter? B

unterhaltsame Art und Weise darge- Rock-Festival. Nicht umsonst war


stellt wurden. Deftig und derb ging es Dionysos der Gott der Ekstase, des
dann im Satyrspiel zu, das meist 95 Rausches, der Verwandlung und des

den langen Theatertag abschloss. Wie Weins. Doch vieles, was auch im
85 im heutigen Kabarett, aber um vieles heutigen Theater eine wichtige Rolle
unflätiger, wurden dabei Alltags­ spielt, entstand damals in Griechen-
situationen dargestellt oder bekannte land. Auch das Wort Drama stammt
Persönlichkeiten auf die Schaufel 100 aus dem Griechischen. Es bedeutet

genommen. Handlung und bezeichnet alle Texte,


90 Die Dionysos-Festspiele müssen an- die von Schauspielern im Theater
strengender gewesen sein als die aufgeführt werden können.
Teilnahme an einem mehr­tägigen

1 2 3 4 5

König Ödipus

Satyr

b Erklärt die fett gedruckten Wörter aus dem Text in 5 a mit eigenen Worten.

6 Theaterszenen verstehen

a Hör das Interview mit der Theaterregisseurin.


4-07 Welche Regeln für das Theaterspielen sind richtig, welche falsch?
Korrigiere die falschen Regeln.
1 Habt Spaß beim Spielen. richtig falsch
2 Denkt an die Personen auf der Bühne, nicht ans Publikum. richtig falsch
3 Das Publikum sollte immer euer Gesicht sehen. richtig falsch
4 Sprecht leise, dann wird die Aufführung interessanter. richtig falsch
5 Helft euch auf der Bühne, das Stück überzeugend darzustellen. richtig falsch
6 Stellt euch jemanden vor, der so ähnlich ist wie eure Rolle im Stück. richtig falsch
7 Borgt euch ein gutes Bühnenbild von eurem Stadttheater aus. richtig falsch
8 Lernt zuerst euren Text und beginnt erst dann zu proben. richtig falsch

b Hör das Interview noch einmal. Welche Tipps von Frau Steinfeld helfen,
4-07 die Regeln aus 6 a zu erfüllen?
1 Es gibt keine schlechten Schauspieler, ...

ÜB: S. 20, 1a–d, 2a; S. 21, 2b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 51


7 Verweis- und Ersatzwörter erkennen und verwenden

a Ergänze die Ersatz- und Verweiswörter. Wann spielt die Szene? Woran erkennst du das?

Dann das Ja, ja da Hier du das Der ich Weil etwas Nein

Jan: Ich hab Hunger, Lena.


Lena: (leicht unfreundlich) Und warum erzählst du mir 1
?
2
Jan: (leicht verzweifelt) du meine große Schwester bist, und Mama hat gesagt ...
3 4
Lena: , schon gut. Es wird Zeit, dass ich mit Ralf zusammenziehe. wird es langsam zu eng.
5
Jan: Kann dann dein Zimmer haben?
6 7
Lena: , ich weiß ja nicht, ob mit Ralf funktioniert. Aber warum druckst du dir deine Pizza
nicht im 3D-Drucker aus, so wie immer?
8
Jan: ist schon wieder kaputt.
9 10
Lena: hol dir aus der Salatzucht-Anlage im Wohnzimmer.
Jan: Ich mag keinen Salat.
Lena: (seufzt) Wenn du nicht mein kleiner Bruder wärst ... Komm, wir bestellen etwas, die Drohne ist
11
sicher in zwei Minuten . Was möchtest du? Wieder den Heuschrecken­burger?
Jan: Ja, cool. ... Lena, ... willst du wirklich ausziehen?

b Bestimme die Ersatz- und Verweiswörter aus 7 a . Erstelle eine Tabelle in deinem Heft.

Pronomen: das, ...  Adverbien: ...  Konjunktionen: ...  Andere: ...

8 Theaterszenen inhaltlich zusammenfassen – Theaterszenen schreiben

a Lies die Szene aus 7 a noch einmal und beantworte die Fragen.
  
1 Wer sind die Figuren?   
2 Auf wen treffen sie?   
3 Wie fühlen sie sich?   
4 Welche Absichten haben
sie?   
5 Was soll die Szene mitteilen?   
6 Wie treibt die Szene die Handlung voran?

b Fasse die Szene aus 7 a inhaltlich zusammen. Unterstreiche die Sätze, in denen du die
­Szene interpretierst.
Du hast die Wahl

c Wähl ein Theaterstück. Such dir eine Szene aus und fasse sie inhaltlich zusammen.

d Wähl ein Thema und schreib eine kurze Theaterszene.


• Wähl eine Zeitepoche und schreib eine Alltagsszene:
– Urzeit (Höhlenmenschen beim Feuermachen, auf der Jagd, beim Kochen, ...)
– Antike (Römer gehen zu einer Orgie, römische Soldaten müssen gegen Gallier kämpfen, ...)
– Mittelalter (Ritter zieht seine Rüstung an, Burgherrin wird schön gemacht, ...)
– Neuzeit (Matrosen wollen auf dem Schiff von Christoph Kolumbus anheuern, ...) ...
• Schreib eine Szene für ein Kasperltheater.

52 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 22, 3a–b, 4a–c


rechtschreiben 2. Was steckt dahinter? B

9 Getrennt- oder Zusammenschreibung und der Bindestrich

a Verben: Zu welcher Regel passen die beiden Gruppen von Beispielwörtern?

Getrennt- oder Zusammenschreibung bei Verben


Regel 1: Verben binden oft andere Wörter an sich. Diese Wort-
verbindungen schreibt man meistens getrennt. Beispielwörter Gruppe:
Regel 2: Wenn die Wortverbindung eine neue, „übertragene“ Bedeutung
bekommt, schreibt man die Wörter meist zusammen.
Manche Wörter kann man zusammen und getrennt schreiben.
Wenn du unsicher bist, schau im Wörterbuch nach! Beispielwörter Gruppe:

Gruppe A: teilnehmen, wiedersehen, fernsehen, hand­ Gruppe B: Not leiden, auswendig lernen,
haben, heimzahlen, nottun, irreführen, niederfallen, Skateboard fahren, sauber halten,
standhalten, stattfinden, eislaufen, kopfstehen, leidtun, Musik hören, tanzen lernen, spazieren
stattgeben, bloßstellen, preisboxen, wahrsagen, gehen, Schlittschuh laufen, unklar bleiben,
weis­sagen, wahrnehmen, feilbieten, fehldeuten, Geschirr spülen, ...
­richtigstellen, schwerfallen, großschreiben, schiefgehen,
sitzenbleiben, steckenbleiben, ...

b Wähl fünf Wörter aus Gruppe A und beschreibe die „übertragene“ Bedeutung.
Teilnehmen bedeutet nicht einen Teil nehmen, sondern mitmachen. ...

c Finde die zusammengesetzten Adjektive. Schreib sie in dein Heft.


1 Etwas ist w e i ß wie Schnee. = ? 4 Etwas ist zum Sterben l wei .=?
2 Etwas ist so weich wie B tt .=? 5 Etwas ist so k , dass es sich bitter anfühlt. = ?
3 Etwas ist einige Meter h .=? 6 Etwas ist gefährlich für das L b .=?

d Ordne die Wortarten den Beispielwörtern zu. Schreib mit sechs W


­ örtern einen persönlichen
Satz, in dem ich, mein-, wir oder unser- vorkommt.

1 : wenngleich, nachdem, indem, seitdem, sobald, obwohl 1 Adverbien


2 : diesseits, infolge, anstatt, gegenüber, anhand, inmitten 2 Pronomen
3 : meinesgleichen, derselbe, irgendetwas, ebendiesen 3 Konjunktionen
4 Präpositionen
4 : inzwischen, indessen, deshalb

e Ordne die Beispielwörter den Regeln zum Bindestrich zu.

1 8-fach 2 F-Moll 3 das In-den-Tag-hinein-Leben 4 LKW-Fahrer 5 Mund-zu-Mund-Beatmung

Der Bindestrich
Der Bindestrich macht Wortverbindungen leichter lesbar. Du verbindest ...
1 Ziffern, Einzelbuchstaben oder Abkürzungen mit einem Wort. Beispiele: 1,
2 mehrere Wörter miteinander. Beispiele:

ÜB: S. 23, 5a–e Cyber Homework 10 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 53


Das lernst du:

C Graphic Novels – Bildromane • Graphic Novels verstehen


• die Bild- und Textsprache
von Graphic Novels
untersuchen
1 Graphic Novels verstehen • interpretierende Inhalts­
angaben schreiben
K U R Z & Graphic Novels (I). Eine Graphic Novel (Bildroman, Grafischer • Zeitformen erkennen und
B Ü N D I G Roman) ist eine Geschichte, die mit Hilfe von Bildern erzählt verwenden (Wiederholung)
wird. Der Unterschied zu Comics ist, dass Graphic Novels meist
ernsthaftere und komplexere Geschichten erzählen. Außerdem sind die
Bildsprache und die Beziehung zwischen Text und Bild anspruchsvoller.

a Lies die beiden Ausschnitte aus der Graphic Novel Jenseits der Zeit, Teil I.
Im Jahr 1902 zieht die Familie des dreizehnjährigen William aus London in ein kleines italienisches
Fischerdorf. Williams Vater Alex hat vor, mit Hilfe eines Dampfschiffes die Fischerei im Ort zu
­revolu­tionieren. Doch er stößt auf Widerstand ...

54 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 24, 1a–b


2. Was steckt dahinter? C

Die Dorfbevölkerung steht den Neuankömmlingen feindselig gegenüber. Doch William hat mit Paolo,
Nino und Lisa drei wirklich gute Freunde gefunden ...

b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Alex konnte seine Fische nicht verkaufen. richtig falsch
2 Alex will aufgeben. richtig falsch
3 Lisa versucht William zu trösten / zu verstehen / zu ärgern.
4 William und Lisa glauben, dass ihre Freundschaft etwas Außergewöhnliches / Normales /
Schönes ist.
5 Williams Vater wurde überfallen, weil ...
6 William wirft einen Stein ins Wasser, weil ...

ÜB: S. 24, 1a–b ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 55


2 Bild und Text in der Graphic Novel

a Lies die Informationen zu Graphic Novels und löse die Aufgabe.

KUR Z & Graphic Novels (II). In Graphic Novels ist das Verhältnis von Bild und Text besonders wichtig.
B Ü N D I G Die Künstler/innen arbeiten mit folgenden Elementen:
1. T ext: Blocktext (beschreibt Ort und Zeit, erzählt die Geschichte), Sprechblasen, Denkblasen,
Interjektionen (Huch, Psst, …), Ikons (Musiknoten, …)
2. Bild: Perspektive (Totale, Halbtotale, Nahaufnahme, Zoom), Standort des Zeichners (von oben,
von unten, …), Bildinhalte (bewegte Bilder, unbewegte Bilder, Figuren, Landschaft, Bildfülle, ...),
Bildstimmung (Farbgebung, Dynamik, …), Anordnung, Größe und Reihenfolge der Bilder
3. Verhältnis von Bild und Text: Bilder mit Text, Bilder ohne Text, Bilder erzählen dieselbe Geschichte
wie der Text (= Dopplung) oder präsentieren unterschiedliche Informationen (= Verschränkung)

Wähl aus 1 a (S. 54 und 55) einige Bildfolgen aus und beantworte die Fragen:

1 Wie viele Bilder mit und ohne Text gibt es? Was wird in den Bildern ohne Text erzählt?
2 Wie wirkt der Perspektivenwechsel zwischen den Bildern (Totale, Nahaufnahme, Zoom)?
3 Was passiert zwischen den Bildern? Wo vergeht viel Zeit, wo vergeht wenig Zeit?
4 Welche Bilder wirken dynamisch, welche ruhig? Wodurch wird diese Wirkung erzielt?

3 Interpretierende Inhaltsangaben verfassen


So geht’s:
Interpretierende Inhaltsangaben verfassen
In einer Inhaltsangabe beschreibst du kurz und prägnant die wichtigsten Handlungsschritte
(vgl. ZIEL.Deutsch 1, S. 116, und ZIEL.Deutsch 2, S. 144).
Darüber hinaus ist es aber oft sinnvoll, auch die Erzählperspektive, die Stimmung einer Szene
und die Gefühle oder Absichten der handelnden Personen zu beschreiben. Diese Informationen
sind meist nicht direkt im Text zu finden. Du musst den Text also interpretieren.

a Welche Inhaltsangabe interpretiert die erste Szene aus 1 a (Seite 54)? Wähl aus.

W
 illiams Vater Alex fährt mit seinem Wagen zum Markt. Er will die am Vortag gefangenen
Fische verkaufen. Wenig später hört Williams Mutter wieder Motorengeräusche. Verwun-
dert stellt sie fest, dass Alex schon zurückgekehrt ist. Als er aussteigt, bemerkt sie, dass
etwas mit ihm nicht stimmt. Auch zwei seiner Arbeiter kommen gelaufen. Während seine
Wunden behandelt werden, erzählt Alex, dass drei maskierte Männer den Wagen überfal-
len und den Fang vernichtet haben. Die Arbeiter sind empört und wollen die Täter suchen.
Doch Alex winkt ab. Für ihn ist der Zwischenfall abgehakt. Am nächsten Tag sollen seine
Arbeiter ihn zum Markt begleiten. Selbstbewusst beschließt er, sich nicht vertreiben zu
lassen. Williams Mutter macht sich allerdings Sorgen, auch wenn vorerst noch eine fried­
liche Vollmondnacht auf sie wartet.
W
 illiams Vater fährt mit seinem Wagen zum Markt. Doch er kommt früher zurück. Seine
Frau und zwei seiner Arbeiter laufen ihm entgegen. Da Alex am Kopf verletzt ist, behan-
delt seine Frau seine Wunden. Alex erzählt, dass er von drei maskierten Männern über­
fallen und seine Ware vernichtet wurde. Die beiden Arbeiter wollen die Täter suchen.
Doch Alex ist dagegen. Er will nur, dass sie ihn am nächsten Tag zum Markt begleiten.
Alex erklärt, dass er sich nicht in die Flucht schlagen lässt. Eine Vollmondnacht beschließt
den Tag.

56 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 25, 2a–b, 3a–b


2. Was steckt dahinter? C

b Unterstreiche die Textstellen in 3 a , in denen die Szene interpretiert wird. Welche Hinweise
findest du in der Graphic Novel, die diese Interpretation rechtfertigen?

Du hast die Wahl

Schreib eine Inhaltsangabe zur zweiten Szene in 1 a (S. 55).

c Gib dabei nur die wichtigsten Handlungsschritte und den Inhalt der Gespräche wieder.

d Interpretiere die Szene und beantworte dabei auch die folgenden Fragen:
  
1 Wie fühlt sich William am Anfang des Gesprächs?   
4 Warum ergreift William Lisas Hand?
  
2 Warum erzählt Lisa, wie es ihr und ihrem Vater   
5 Warum läuft Lisa ins Dorf zurück?
anfangs im Dorf gegangen ist?   
6 Wie fühlt sich William?
   Welche Bedeutung hat das vierte Bild ohne Text?
3   
7 Warum wirft er einen Stein ins Wasser?

4 Zeitformen erkennen

a Hör die Inhaltsangabe zum ersten Band von Jenseits der Zeit. Welche neuen Informationen
4-08 bekommst du? Beantworte die Fragen schriftlich in deinem Heft.

1 Wie zeigt sich die Feindseligkeit der Dorfbewohner/innen?

2 Wie freundet William sich mit Lisa, Paolo und Nino an?

3 Welche Bildfolgen erscheinen rätselhaft? Warum?

4 Warum will Lisas Vater nicht in das Fischfanggeschäft einsteigen?

b Schreib die richtigen Verbformen in die Lücken.

angerempelt wurde – reagiert haben – hofft – war ... gezogen – lernt ... kennen –
anfreunden wird – werden ... geworden sein – war – meint – sah

Williams Mutter lernt Francesco bei ihrem ersten Einkauf im Dorf kennen . Er 1
,
wie sie von einem Einheimischen 2 3
. „Es 4
richtig, dass Sie nicht
5 6
“, 7
er.
Francesco 8
mit seiner Tochter Lisa vor vier Jahren ins Dorf 9
. Williams Mutter
10
, dass William sich mit Lisa 11 12
. Und wirklich 13
die
beiden am Ende des Buches die besten Freunde 14 15
.

c Lies die Erklärung und bestimme dann die Zeitformen in 4 b.

Zeitstufen und Zeitformen (Wiederholung)


Man unterscheidet drei Zeitstufen: die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft.
Die deutsche Sprache kann sechs Zeitformen bilden, die sich auf unterschiedliche Weise auf
diese Zeitstufen beziehen: Präsens – Perfekt – Präteritum – Plusquamperfekt – Futur I – Futur II.

lernt ... kennen = Präsens, sah = ...

ÜB: S. 25, 3a–b; S. 26, 4a–c Cyber Homework 11 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 57


vertiefen und festigen
5 Graphic Novels verstehen

a Lies den Ausschnitt aus Jenseits der Zeit, Teil II und löse die Aufgaben.
Nach der gemeinsamen Jugendzeit in Italien trennen sich die Wege der vier Freunde. Erst zwanzig
Jahre später sehen sie sich wieder. Lisa hat sich in einen Maler verliebt, der aber ohne Abschied unter
rätselhaften Umständen nach Südamerika reist. Lisa überredet ihre Freunde, ihn im Urwald Costa
Ricas zu suchen. Unterwegs kommt es zu seltsamen Zwischenfällen. Anscheinend gibt es etwas, das
die vier Freunde „jenseits der Zeit“ verbindet. Auf dem ersten Bild siehst du unten Lisa, oben links
William, in der Mitte Nino und rechts Paolo.

58 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 24, 1a–b


2. Was steckt dahinter? C

1 Schreib die Inhaltsangabe in dein Heft und ergänze dabei die Lücken.
Die vier Freunde marschieren durch den Urwald Costa Ricas. Sie sind auf der Suche nach Lisas
1
Freund. An einem Fluss machen sie Pause. Lisa plant, . Nino ist froh darüber, denn
2 3
. Als Paolo , sieht er sein Gesicht im Fluss. Es sieht plötzlich viel jünger
4 5
aus. Er sieht auch zwei Kinder, die . Er folgt den Kindern zu einer Hütte. Dort .
6 7
Paolo hört, wie jemand seinen Namen ruft. Er und .

2 Wie hat Paolo die Szene am Fluss erlebt? War er Teil davon oder nur Beobachter?

6 Bild und Text in der Graphic Novel

a Schau dir die Szene in 5 a noch einmal an und löse die Aufgaben.
Beschreibe,
1 mit welchen Mitteln der Zeichner die Realität und Ninos Vision voneinander trennt.
(Text, Perspektive, Farbgebung, Anordnung und Größe der Bilder, ...)

2 Welche Bilder wirken dynamisch, welche ruhig? Wodurch wird diese Wirkung erzielt?

ÜB: S. 24, 1a–b; S. 25, 2a–b ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 59


b Lies den Dialog einer weiteren Szene aus Jenseits der Zeit, Teil II. Beschreibe in Stichworten
fünf bis acht Bilder, die dazu passen. Teile lange Äußerungen und bring sie in mehreren
Bildern unter.
Im Urwald treffen die Freunde einen Einsiedler. Sie fragen ihn nach Lisas Freund.
Einsiedler: Ja, ja, ich hab schon einen jungen Mann gesehen ... Vor zwei, drei Monaten.
Er verschwand im Dschungel. Ich bin ihm seither nicht mehr begegnet.
Lisa:  Hat er Ihnen denn nicht gesagt, wo er hinwollte, was er vorhatte? Wie ging es
ihm? War er gesund?
Einsiedler: Das weiß ich nicht.
William (zeigt dem Einsiedler Lisas Amulett): Kennen Sie dieses Ding?
Einsiedler: Tut nichts zur Sache ...
William:  Als Sie es sahen, wurden Sie blass. Kennen Sie es?
Einsiedler: Ich denke, es ist besser, wenn ihr jetzt geht. Ich kann euch nicht weiterhelfen.
Euch ­erwartet hier nichts Gutes ... Dieser Ort ist des Todes. Geht! Geht und
kommt nicht wieder! Das ist besser ...

Bild 1: Der Einsiedler, Nahaufnahme, Sprechblase: ...


c Leiht Jenseits der Zeit (Carlsen Verlag) aus der Bibliothek aus oder bittet eure Lehrperson
darum. Vergleicht eure Versionen aus 6 b mit der Originalversion.

7 Interpretierende Inhaltsangaben verfassen


Du hast die Wahl
a Erweitere mit Hilfe der Fragen die Inhaltsangabe aus 5 a (S. 59) zu einer interpretieren-
den Inhaltsangabe.
Wie ist die Stimmung am Fluss? Wie fühlen sich die Freunde? Wie erlebt Paolo seine Vision?
Was denkt, was fühlt er dabei? Wie fühlt er sich danach? Was denken seine Freunde darüber?
b Schreib eine interpretierende Inhaltsangabe zur Szene in 6 b . Unterstreiche die Sätze, in
denen du die Szene interpretierst.

8 Zeitformen erkennen

a Lies die Inhaltsangabe einer weiteren Graphic Novel.


Weit vor der französischen Küste liegt ein Leuchtturm. Sein Name
ist Ar-Men („der Felsen“). Der Felsen ist einer der unwirtlichsten
Orte Frankreichs. Auf diesem Leuchtturm verrichtet Germain
seinen Dienst. Das Leben an Land ließ er hinter sich. Zu viele
Verletzungen hatte er ertragen müssen, zu viel Leid hatte er auf
sich genommen. Er will vergessen. Doch wird er Ruhe finden?

b Unterstreiche die Prädikate in 8 a und bestimme die Zeitform.


Welche der sechs Zeitformen (Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I,
Futur II) fehlen im Text?

60 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 25, 2a–b, 3a–b; S. 26, 4a–c


präsentieren lernen Instituto
2. Was
für transdisziplinäre Entwicklungsforschung und dialogische Bildung
Paulodahinter?
steckt Freire Austria C

// Eleonora Balaouras
// Paola Elisa Fasan
9 Mini-Projekt 2: M it Hilfe von Körperskulpturen eine Geschichte
// Evamaria Freinberger
// Nela Helena Masarová

­e rzählen
Das Theater mit der Verständigung
Partizipative Forschung mit und von Flüchtlingen
1. Informationen sammeln zum Thema „Verstehen und verstanden werden“
im Kontext von Asylverfahren

1 Ihr sollt den Inhalt einer Geschichte mit Hilfe von


Körperskulpturen erzählen. Dazu arbeitet ihr in
Gruppen.
2 Sucht eine Geschichte, deren Inhalt ihr alle
kennt. Es kann ein Theaterstück, eine Kurz­
geschichte, eine längere Erzählung, ein Film,
eine Sage oder auch ein Märchen sein.
3 Wählt drei Schlüsselszenen aus der Geschichte
aus. Wenn ihr euch zum Beispiel für das Märchen
Rotkäppchen entschieden habt, könntet ihr
folgende Szenen auswählen: Aktion & Reflexion
Texte zur transdisziplinären Entwicklungsforschung
und dialogischen Bildung
Szene 1: Rotkäppchen trifft den Wolf im Wald. Heft 14
Wien: Paulo Freire Zentrum, Mai 2017
Szene 2: Der Wolf springt aus dem Bett und frisst Rotkäppchen. 1 // Das Theater mit der Verständigung // Aktion & Reflexion

Szene 3: Der Jäger befreit Rotkäppchen und die Großmutter aus dem Bauch des Wolfes.
4 Überlegt, wie ihr diese Szenen als Körperskulpturen darstellen könnt. Dazu schlüpfen einige
­Gruppenmitglieder in die Rolle der Märchenfiguren. Dann nehmen sie wie in einem Standbild
Positionen ein, die der Szene im Märchen entsprechen.
5 Diejenigen von euch, die nicht mit der Darstellung der Szene beschäftigt sind, erzählen die
­Geschichte. Ihr sollt die Handlung wiedergeben, die dargestellten Szenen erklären, auf die
­handelnden Personen eingehen und deren Charakter beschreiben.
 lternative: Statt Szenen aus der Geschichte darzustellen, könnt ihr auch versuchen, das Ver­
A
hältnis der handelnden Personen zueinander mit Hilfe einer Körperskulptur zu symbolisieren.

2. Die Präsentation vorbereiten


1 Verteilt die Rollen für eure Präsentation. Ihr könnt euch beim Erzählen auch abwechseln.
2 Diejenigen von euch, die die Szenen darstellen, bereiten ihre Körperskulpturen vor. Überlegt euch,
welche Positionen ihr einnehmen wollt und welche Requisiten ihr dazu braucht. Die Szenen sollen
möglichst dramatisch wirken.
3 Diejenigen von euch, die die Geschichte erzählen, bereiten ihre Texte vor.

3. Präsentieren
1 Jeder oder jede in der Gruppe soll etwas sagen. Entscheidet, wer welchen Teil übernimmt.
2 Bereitet eure Teile individuell vor. Brauchbare Redemittel für eure Präsentation findet ihr
im Übungsbuch auf Seite 27.
3 Übt die Präsentation ein- oder zweimal vorher. Macht Verbesserungsvorschläge.

ÜB: S. 27, 5a Cyber Homework 12 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 61


T Teste dich selbst – Grammatik Punkte
a Lies die Bildbeschreibung. Ergänze die Präpositionen.
S. 39

auf wegen nach zu seit für vor an auf ohne innerhalb

Die Näherinnen sind nach Hause gegangen. 1


den Nähmaschinen

liegen Abdecktücher. Sie sollen die Maschinen 2


Schmutz schützen. Nur

eine Näherin sitzt noch 3


ihrem Arbeitsplatz. 4
zehn Stunden

arbeitet sie unermüdlich. Sie macht Überstunden, vielleicht 5


ihrer ­

Familie, vielleicht 6
sich selbst. 7
des Fabrikgeländes ist es

ruhig geworden. 8
das Geräusch der Nähmaschinen ist es fast gespens-

tisch still. Die gesamte Aufmerksamkeit ist 9


die einsame Näherin ge-

richtet. Irgendwie hofft man, dass auch sie ihre Arbeit bald 10
Ende bringt. a /5

b Ordne die Präpositionen aus a . Finde für jede Kategorie mindestens zwei
S. 39 weitere Präpositionen.

Präpositionen mit Akkusativ = für, ... Präpositionen mit Dativ =


Präpositionen mit Akkusativ oder Dativ = Präpositionen mit Genitiv = b /4

c Finde und bestimme in a jeweils eine adverbiale Bestimmung.


S. 39
ABZ (adverbiale Bestimmung der Zeit): bald, ...
ABO (adverbiale Bestimmung des Ortes):
ABA (adverbiale Bestimmung der Art):
ABG (adverbiale Bestimmung des Grundes): c /5

d Ergänze die Verben. Unterstreiche dann das Präpositionalobjekt.


S. 39

interessieren ärgern bemühen lernen abhängen entscheiden informieren

Tipps fürs Fotografieren


1 Entscheide dich für eine gute Kamera, es lohnt sich. Wofür?
2 Ob ein Foto gelingt, stark von der Kameraperspektive .
3 dich um ein gutes Licht beim Fotografieren.
4 dich über neue Trends beim Fotografieren.
5 dich für Fotoausstellungen. Von den Meistern kannst du .
6 dich nicht über misslungene Fotos. Probiere es weiter. d /5

62 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
2. Was steckt dahinter?

Punkte
e Schreib die Fragewörter für die Präpositionalobjekte aus d zu den Sätzen.
S. 39

f Worauf verweisen die unterstrichenen Wörter? Ordne zu.


S. 48
? fotografierst Frosch (3x) warum Libelle (3x) e /6

+ Fotografierst du den Frosch?


– Nein, den nicht. Nein = ? den = ...
+ Was denn dann?
– Die Libelle.
+ Und warum die?
– Das wirst du gleich sehen.
+ Jetzt hat er sie geschnappt!
f /4
– Und ich hab’ beide auf dem Bild.

g Lies den Text, unterstreiche die Prädikate und bestimme die Zeitformen.
S. 57
Pr = Präsens Prät = Präteritum Pfkt = Perfekt
PlquP = Plusquamperfekt FI = Futur I FII = Futur II
Auch wenn ihm immer wieder erklärt worden war 1
,
dass man außerhalb des Schiffes nicht überleben kann Pr ,
wollte Phileon sich damit nicht abfinden 2
. „Ich will
die Welt kennen lernen 3
! Ich werde das Schiff
verlassen 4
!“, dachte 5
er und begann 6
mit den
Vorbereitungen für die Flucht. Phileon ist 7
ein Rhinozeros, das sich
zusammen mit Menschen und Geschöpfen aller Art auf dem Ozeandampfer Mekaton
befindet 8
. Die Passagiere feiern 9
ein nicht enden wollendes
Fest auf dem Schiff. Doch niemand darf es verlassen 10
. Dafür sorgt
11
der grimmige Oberbefehlshaber einer furchteinflößenden Spezialtruppe,
der das Schiff in seine Hand gebracht hat 12
. Wird Phileon und seinen
Freunden die Flucht gelingen 13
? Werden sie am Ende auch die anderen
davon überzeugt haben 14
, dass es außerhalb des Schiffes viel
zu entdecken gibt 15
? Das erzählt 16
die Graphic Novel
g /8
Die mechanische Welt von Jean-Baptiste Andreae.

h Setze die beiden Verben in alle sechs Zeiten.


entkommen: er entkommt – ... kennen lernen: er lernt kennen – ...
S. 57

h /4

Erreichte Gesamtpunktzahl: a + b + c + d + e + f + g + h = /41


0–21 Punkte: 22–35 Punkte: 36–41 Punkte:

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 63
Das Wichtigste auf einen Blick:
Eine Bildinterpretation verfassen
1 Eine Bildinterpretation verfassen.
Was ist das Besondere an Felix Klieser?
In der Einleitung erklärst du, 1 wo du auf das Foto gestoßen bist.
Dann nennst du den 2 Titel des Fotos. Im Hauptteil beschreibst
du das 3 Hauptmotiv und 4 wichtige Details. Im Schlussteil
schilderst du die 5 Wirkung auf den Betrachter und gibst mögli-
che 6 Aussagen des Bildes wieder.

1 Das Foto von Oliver Lerch wurde erstmals in den Vorarlberger Nachrichten veröffentlicht und
gewann 2018 den Objektiv-Pressefotopreis in der Kategorie „Kunst und Kultur“. Es zeigt den
Hornisten Felix Klieser, der unter dem Namen „Hornist ohne Arme“ bekannt wurde. 2 Auch
das Foto könnte diesen Titel tragen, denn 3 Felix Klieser ist das Hauptmotiv des Fotos. Kliesers
Karriere begann mit vier Jahren, als er seinen Eltern erklärte, dass er Horn spielen wolle. Heute
ist er ein virtuoser Hornist, der mit einem der begehrtesten Musikpreise, dem Leonard Bernstein
Award, ausgezeichnet wurde. Auf dem Foto ist Felix Klieser beim Üben zu sehen. Er trägt
einen schwarzen Pulli und Jeans. Auf den ersten Blick sieht man nur einen konzentriert
musizierenden Hornbläser. Erst beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass Klieser nicht mit den
Händen, sondern mit seinem linken Fuß spielt. 4 Sein Horn ist vor ihm auf einem Ständer
befestigt. Während Klieser in das Horn bläst, hat er den Blick gerade nach vorne gerichtet, als ob
er die Noten vor sich sehe. Doch er scheint auswendig zu spielen, da kein Notenständer zu sehen
ist. 5 Die Konzentration und die Hingabe des Musikers übertragen sich auf den Betrachter. Man
glaubt fast, die Musik hören zu können. Das Besondere der Situation, nämlich die Tatsache, dass
hier ein Musiker ohne Arme musiziert, rückt in den Hintergrund. 6 Das Foto wirkt, indem es
eine ganz außergewöhnliche Leistung selbstverständlich erscheinen lässt.

2 Interpretierende Inhaltsangaben schreiben. Was weißt du noch über


Goethes Theaterstück Faust ? (s. auch S. 49)
Inhaltsangaben stehen meist im 1 Präsens. Oft musst du in einer Inhaltsangabe den Text inter­
pretieren, indem du 2 Personen charakterisierst oder 3 das Geschehen deutest. Außerdem kannst
du 4 Textstellen bewerten und in den größeren Textzusammenhang stellen.

Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster Teil


Szene: Nacht, Straße vor Gretchens Türe
Gretchen 1 erwartet ein Kind von Faust. Gretchens Bruder Valentin, 2 ein mutiger, doch etwas
einfältiger Soldat, muss von seinen Kameraden erfahren, dass Gretchen sich mit einem älteren
Mann eingelassen hat. 3 Er ist über den Ehrverlust seiner Schwester entsetzt und will Faust
töten. Faust hat mit Mephisto, dem Teufel, einen Pakt geschlossen. Faust und Mephisto tauchen
vor dem Haus Gretchens auf. Es kommt zu einem Gefecht zwischen Valentin und Faust.
Mephisto hilft Faust, den Degen zu führen, und dieser trifft Valentin tödlich. In dem Tumult, der
entsteht, können Faust und Mephisto fliehen. Der sterbende Bruder beschimpft seine Schwester
als Hure und prophezeit ihr eine ehrlose und schändliche Zukunft. 4 Die Szene stürzt Gretchen
in tiefe Verzweiflung, denn nun trägt sie auch die Schuld am Tod ihres Bruders.

64 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 2. Was steckt dahinter?

Die Adoption – Qinaya


von Zidrou & Monin

Lynette und Alain sind ein französisches


Ehepaar. Da sie selbst keine Kinder haben,
beschließen sie, die vierjährige Qinaya aus
Peru zu adoptieren. Gemeinsam mit
Verwandten und Freunden holen sie Qinaya
66 Seiten
vom Flughafen ab. Nach ihrer Ankunft Splitter Verlag,
zuhause wird ein Willkommensfest gefeiert. 2017

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 65
lesen und verstehen

66 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 2. Was steckt dahinter?

Löse die Aufgaben:


1  Finde auf den Bildern folgende Personen: Qinaya, Lynette und Alain (ihre Adoptiveltern),
Brigitte (Alains Schwester), Gabriel und Rysette (Qinayas neue Großeltern).
2  Beschreibe und charakterisiere Brigitte, Alains Schwester.
3  Was erfährst du über die näheren Umstände der Adoption?
4  Woran erkennt man, dass Großvater Gabriel von der Ankunft des neuen Enkelkindes nicht restlos
begeistert ist?
5  Wer spricht in den erzählenden Kästen in dem Ausschnitt der Graphic Novel auf Seite 66?
Ist es ein Erzähler oder eine Person aus der Geschichte?
6  Was bedeuten die Anspielungen auf Tiere und Tierprodukte in dem Ausschnitt der Graphic Novel auf
Seite 66? (Osterei, Kondor, Hase, Hahn)
7 Finde Stellen, die zeigen, wie sich Qinaya fühlt. Beschreibe ihre Gefühle.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 67
lesen und verstehen

ps Die Einladung
tip Jim (alias Téhy), Dominique Mermoux
se
Le
Mitten in der Nacht klingelt Rafaels
Telefon und reißt ihn aus den schöns-
ten Träumen. Am anderen Ende ist sein
Kumpel Leo, der in der Klemme steckt
und ihn um Hilfe bittet. Ohne langes
Zögern zieht sich Rafael an und fährt
Bühne frei! los. Am Treffpunkt angelangt warten
bereits eine Reihe anderer Kumpels
Ein Tag am Theater von Leo, und es stellt sich heraus, dass alles nur
Veronika Baum, Geli Schmaus ein Schwindel war, um zu erfahren, wer ein
echter Freund ist. Die Idee scheint verführerisch,
Das Theaterbuch Bühne frei! kann wie ein echtes und einige Wochen später täuscht Rafael eine
Theater von zwei Seiten betreten werden: Über den Autopanne vor. Wer wird wohl erscheinen …?
Vordereingang betritt man den öffentlichen Bereich.
Hier werden die sichtbaren Berufe wie Programm-­
Verkäufer, Garderobiere, Beleuchter oder auch
Die drei !!!
Theaterärztin in Text und Bild vorgestellt. Betritt Gefahr in
man das Buch aber durch den Hintereingang, so den Ruinen
trifft man auf Maskenbildner, Theaterplastiker,
Rüstmeister, Regisseure und natürlich viele Schau- Maja von Vogel
spieler. Und weil am Theater Geräusche unverzicht- Kim, Franzi und Marie
bar sind, liegen dem Buch an beiden Eingängen sind „Die drei !!!“. Mutig
CDs mit und clever ermitteln die
Hör­beiträgen drei Detektivinnen auch
von Kindern in diesem Fall.
bei, die durch UrbEx? Kim versteht gar
alle Abtei­ nichts mehr. Timo, der Bruder ihres Freundes
lungen des David, ist von einer seiner UrbEx-Touren nicht
Theaters zurückgekehrt. Urban Exploration heißt das
führen. Hobby, bei dem man verlassene Häuser und
Fabriken besucht, um die Stimmung auf Fotos
einzufangen. Die drei !!! folgen Timos Spuren
und tauchen ein in die unheimliche Welt der
„Lost Places“. Schon bald kommt ihnen ein
schlimmer Verdacht ...

Mach deine eigene Z


­ eitung:
Notiz- und Handbuch für Schüler­reporter
und Nachwuchsjournalisten
Geneviève Susemihl, Tine Schulz
Zeitung machen macht Spaß! Aber wie findest du interessante Themen für
deine eigene Zeitung? Wie schreibst du spannende Texte? Was sind Reportagen,
Berichte und Nachrichten? Was ist eine Glosse und wie schreibt man einen
Kommentar oder eine Rezension? Wie finanzierst du deine Z­ eitung und was steht im Presserecht?
Dieses Buch liefert kurz und ­verständlich Antworten auf viele Fragen zum Thema Journalismus und ist
ein hilfreicher Begleiter für die Organisation und d­ as Schreiben einer eigenen Zeitung.

68 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
3. Starke Gefühle

an .
Ein sti eg : Sc ha ut eu ch da s Bil d
neutrale m?
e l, welche negative n und welche
1 • Welche Fotos zeigen positive Gefühl
Meinung nach die stärksten Gefühle?
• Welche sechs Fotos zeigen deiner spiele.
diesen Fotos? Findet für acht Fotos Bei
• An welche Situationen denkt ihr bei
2 • Welche Situationen lösen bei
dir starke negative Gefühle aus?
kontrollieren?
• Wie versuchst du, diese Gefühle zu
r positive Gefühle aus?
• Welche Situationen lösen bei dir seh r Bücher lösen bei dir starke Gefühle
aus?
sze nen , The aterstü cke , Lieder ode
• Welche Film
Sprecht darüber.
Gefühle
vier Bilder aus und erfinde t eine Ges chichte, in der eine Person diese vier
3 • W  ählt
durchlebt.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 69
Das lernst du:

A Liebe und Eifersucht • lyrische Texte verstehen und


schreiben
• Konjunktiv II erkennen und
verwenden
1 Tagebucheintragungen und • Tagebucheintragungen schreiben
Liebesgedichte lesen

a Lies die beiden Tagebucheintragungen. Welche Gefühlswörter aus dem Kasten passen zu
welchem Tagebucheintrag? Welche passen nirgendwo? Notiere in deinem Heft.

K U R Z & Liebe. Liebe ist sicherlich das schönste aller Gefühle, gleichzeitig aber
B Ü N D I G wahnsinnig kompliziert. Meist bleibt es nämlich nicht dabei, dass man
über beide Ohren verknallt ist. Oft mischen sich nach der ersten Phase des
Wie-auf-Wolken-Schwebens und Alles-durch-eine-rosarote-Brille-Sehens auch
andere, störende Gedanken und Gefühle darunter.

Eifersucht Aufregung Geduld Liebe Reue Angst Heiterkeit


Entspannung Sehnsucht Lustlosigkeit Enttäuschung Langeweile
Nervosität Hass Zweifel Sorge Erstaunen

A Eigentlich ist übermorgen B Sie ist gemeinsam mit zwei Freundinnen


Mathematik­schularbeit und ich eingestiegen, an der Haltestelle Fröbelpark.
sollte lern en , aber ich kann nicht. Da habe ich sie zum ersten Mal gesehen:
Ich muss immer an letzten Samstag groß, schlank, lange braune Locken. Und
denken . Kerim ist mit sein en Eltern dann hat sie mich angesehen. Blaue, fun-
in sein Heimatland zurückgefahren . kelnde Augen, und ich bin mir sicher, sie hat
Wir wissen beide nicht, ob er wieder mir zugezwinkert. Mein Herz hat schneller
nach Österreich kommt. Das war geschlagen. Den ganzen Tag musste ich an
schon einmal der Fall , doch damals sie denken, an ihre blauen Augen und ihren
war Kerim zwei Wochen später Mund, ihre wunderschönen roten Lippen. Am
­wieder da. Und diesmal ...? Ich muss nächsten Tag hat sie sich auf einen freien
immer an ihn denken , ohn e ihn ist Platz neben mich gesetzt. Während der
alles sinnlos, ich sehn e mich so ganzen Zeit, in der sie neben mir gesessen
nach ihm ... Warum bin ich nicht ist, habe ich die Luft angehalten und aus
einfach mit ihm mitgefahren? Viel­ dem Fenster geschaut. Es war schrecklich
leicht sollte ich ihm nachfahren , schön. Ich weiß jetzt, in welche Klasse sie
jetzt auf der Stelle. Ein Teil von mir geht. Meine Schwester hat es mir erzählt.
möchte das auch , der andere Teil Sie heißt Antonia. Doch dann hat meine
weiß, dass das nicht geht. Es ist so Schwester mir das Herz aus dem Leib geris-
traurig ... Manchmal denke ich: sen: Antonia hat einen Freund! Er ist älter
„Was wäre, wenn wir uns niemals als sie und heißt Manuel. Warum nur hat sie
getroffen hätten? ... Dann könnte ich mir zugezwinkert? Eigentlich hasse ich sie
mich jetzt auf das Lern en konzen­ dafür. Ich muss diesen Manuel sehen, ich
trieren , alles wäre so viel ein­facher ... muss ihn kennen lernen, und dann ... !?
Aber wäre es dann mein Leben? Ich kann sie nicht einfach aufgeben ...

b Sammelt Beispiele, wodurch in einer zweiten Phase des Verliebtseins eine wunderschöne
Freundschaft entstehen bzw. die Freundschaft zerbrechen kann.

das fördert die Zuneigung das stört die Zuneigung


gemeinsame Interessen, ...

70 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 28, 1a–b


3. Starke Gefühle A

c Lies die Gedichte. Welche zwei Texte passen zu den Tagebucheinträgen in 1 a?


Schreib A und B in die passenden Kästchen.

K U R Z & Lyrik. Gedichte deuten manches nur an, lassen vieles offen. Außerdem werden die Regeln
B Ü N D I G der deutschen Sprache nicht immer eingehalten. Das nennt man dichterische Freiheit.
Die Person, die in einem Gedicht spricht, nennt man das lyrische Ich.

1 Nur nicht 2 Weit, weit weg


Das Leben Jetzt san die Tog scho’ kiazer wurd'n,
wäre Und Blattln foi’n a von die Bam,
vielleicht einfacher Und auf'm Oimasattl liagt scho Schnee.
wenn ich dich A koider Wind waht von die Berg,
5 gar nicht getroffen hätte 5 Die Sunn’ is a scho unterganga,
Weniger Trauer Und I hätt’ di gern in meiner Näh’.
jedes Mal Jetzt bist so weit, weit weg,
wenn wir uns trennen müssen So weit, weit weg von mir [...]
weniger Angst Des tuat ma schiach – und wia.
10 vor der nächsten
und übernächsten Trennung 10 Du woarst wia der Sommerwind
Der einifoahrt in meine Hoar’,
Und auch nicht so viel Als wia a woamer Regen auf der Haut.
von dieser machtlosen Sehnsucht Ich riach' no deine nassen Hoar’,
wenn du nicht da bist I spia' no deine Händ’ im G'sicht
15 die nur das Unmögliche will 15 Und wia du mir ganz tiaf in d' Augen schaust.
und das sofort
im nächsten Augenblick Jetzt bist so weit, weit weg,
und die dann Des tuat ma schiach, kumm her zu mir.
weil es nicht sein kann Jetzt is’ bald a Monat her,
20 betroffen ist Dass wir uns no g'halten haben,
und schwer atmet 20 Und in unsere Arm’ versunken san.
Das Leben Manchmal ist's mir gestern war’s,
wäre vielleicht einfacher Und manchmal wia a Ewigkeit,
wenn ich dich Und manchmal hab’ I Angst, es woa a Traum.
25 nicht getroffen hätte
Jetzt bist so weit, weit weg [...]
Es wäre nur nicht
mein Leben Liedtext: Hubert von Goisern
 Erich Fried

3 Saphire sind die Augen dein


Saphire sind die Augen dein, Rubinen sind die Lippen dein,
Die lieblichen, die süßen. 10 Man kann nicht schön’re sehen.
O, dreimal glücklich ist der Mann, O, dreimal glücklich ist der Mann,
Den sie mit Liebe grüßen. Dem sie die Liebe gestehen.
5 Dein Herz, es ist ein Diamant, O, kennt ich nur den glücklichen Mann,
Der edle Lichter sprühet. O, dass ich ihn nur fände,
O, dreimal glücklich ist der Mann, 15 So recht allein im grünen Wald,
Für den es liebend glühet. Sein Glück hätt’ bald ein Ende.
 Heinrich Heine

ÜB: S. 28, 1a–b ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 71


d Wie viele Aufgaben zu den Gedichten in 1 c kannst du lösen?
1 In Text 1 will das lyrische Ich die Beziehung beenden. richtig falsch
2 In Text 2 vergleicht das lyrische Ich sein Gegenüber mit der Natur. richtig falsch
3 In Text 3 ist das lyrische Ich in der Liebe erfolgreich / geduldig / nicht erfolgreich.
4 Wählt ein Gedicht. Findet und erklärt sprachliche Abweichungen zur Alltagssprache.
5 Bildet Dreiergruppen, bereitet je ein Gedicht zum Vorlesen vor und lest die Gedichte.

2 Konjunktiv II erkennen und verwenden

a Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgabe.

Konjunktiv II (Wiederholung)
Wenn wir uns äußern, verweisen wir meist auf reale Situationen. Das Verb steht dann im
Indikativ / Konjunktiv II. Wenn wir auf eine irreale Situation verweisen wollen, steht das Verb
meist im ­Konjunktiv II / Indikativ. Den Indikativ / Konjunktiv II bildet man:
1 mit würde + Infinitiv: Ich würde sie gerne ansprechen.
2 mit der Präteritumsform des Verbs + Umlaut: ich war ➞ ich wäre: Ich wäre gerne bei ihm.
Der Konjunktiv II kann sich auf Gegenwärtiges oder auf Vergangenes beziehen.
Ich würde gerne bleiben. = Konjunktiv II der Gegenwart / Vergangenheit
Ich wäre gerne geblieben. = Konjunktiv II der Gegenwart / Vergangenheit

Unterstreiche in 1 a , Text A und in 1 c , Gedicht 1 alle Konjunktivformen.

3 Gedichte verstehen und schreiben

a Lies den „So geht‘s“-Kasten und löse die Aufgaben.

So geht’s:
Gedichte lesen und genießen
Im Gegensatz zu Zeitungsberichten beantworten Gedichte nur selten die W-Fragen (Wer? Wann?
Wo? Wie? Warum?). In Gedichten bleibt vieles offen und muss „interpretiert“ werden. Gedichte
wirken vor allem durch das Spiel mit der Sprache. Die Dichter/innen folgen beim Schreiben oft
formalen Regeln. Um ein Gedicht genießen zu können, hilft es, diese Regeln zu erkennen.
Strophen und Verse: Gedichttexte sind in Strophen gegliedert, die aus mehreren Versen
(= Gedichtzeilen) bestehen. Manchmal sind Strophen gleich lang.
Reim: Oft sind die Verse gereimt. Man unterscheidet zum Beispiel Paarreime (AABB), Kreuzreime
(ABAB) und umschlungene Reime (ABBA). Wenn der Anfang von Wörtern gleich klingt, spricht man
von einem Stabreim (z. B.: Kind und Kegel, Haus und Hof, usw.).
Klang: Für den Klang eines Gedichtes sind vor allem die Vokale wichtig.
Sprachliche Bilder: Gedichte drücken Stimmungen oft in sprachlichen Bildern aus. Meist sind das
Vergleiche (rund wie der Mond) oder Metaphern (= ein Vergleich ohne wie, z. B.: Tischbein).

1 Welche Gedichte in 1 c sind gereimt, welche nicht? Wie ist das Reimschema?
2 Welche sprachlichen Bilder werden in 1 c im Gedicht 2 verwendet?

72 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 28, 1a–b; S. 29, 2a–d; S. 30, 3a


3. Starke Gefühle A

Du hast die Wahl


b Schreib die folgenden Sätze als Gedicht in Versen auf und finde einen Titel.

1 Wenn ich sie anspreche, antwortet sie mir vielleicht wirklich.
Doch was sage ich dann?
2 E igentlich finde ich ihn blöd, so wie die anderen.

Allerdings ist er unwiderstehlich blöd.
c Schreib zu einer Alltagssituation einige Sätze.
Schreib sie dann in Versen auf und finde einen Titel.
Du kannst auch Reime einbauen.

4 Tagebucheintragungen zum Thema Liebe oder Eifersucht schreiben

a Hör den Text und markiere die richtigen Lösungen.


4-09
1  
Chiara war einmal wegen ihres Freundes /
ihrer Freundin / einer Einladung eifersüchtig.
2 Eifersucht erlebt jeder / nicht jeder / jeder Zweite.
3  
Im Experiment bekamen Mädchen und Burschen
die gleichen / andere / ähnliche Aufgaben.
4  
Das Experiment zeigte, dass Eifersucht nervös /
aggressiv / blind macht.
5  
Für unsere Vorfahren war Eifersucht unbekannt /
nützlich / gefährlich.

b Was könnte/sollte/müsste man bei Eifersucht tun? Sammelt Situationen und Ideen.

Du hast die Wahl

So geht’s:
Tagebucheintragungen schreiben
Tagebucheintragungen sind meist sehr persönliche Texte. Man schreibt auf, was man denkt und
fühlt. Wenn du eine Tagebucheintragung einer anderen Person schreiben sollst, musst du dich
zuerst sehr gut in diese Person hineinversetzen. Überlege, wie diese Person sich fühlt.

c Wähl oder denk dir eine Situation aus und schreib eine Tagebucheintragung.

Liebe: Ein Junge traut sich nicht, ein Mädchen, das ihm gefällt, anzusprechen. – Ein Mädchen hat
ein Liebesgedicht von jemandem bekommen, weiß aber nicht, von wem ...

Eifersucht: Die beste Freundin/Der beste Freund ist verliebt und hat keine Zeit mehr für
gemeinsame Aktivitäten. – Du warst im Sportverein immer der Liebling des Trainers, jetzt hat er
einen anderen Favoriten. – Deine Freundin bekommt eine Einladung zu einer Party, du nicht ...

d Finde den Text deines Lieblingsliebesliedes heraus und lies ihn. Versetze dich in das
­lyrische Ich oder eine Person, die im Lied vorkommt, und schreib eine Tagebucheintragung.

ÜB: S. 30, 3a, 4a–b Cyber Homework 13 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 73


vertiefen und festigen
5 Tagebucheintragungen und Liebesgedichte lesen

a Lies das Gedicht.

K U R Z & Willkommen und Abschied ist eines der berühmtesten Gedichte von Johann Wolfgang von
B Ü N D I G Goethe (1749–1832). Er schrieb es mit 22 Jahren, als er selbst sehr verliebt war.

Willkommen und Abschied


Es schlug mein Herz. Geschwind, zu Pferde! Pferd -> älterer Text
Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht. !? zu kriegerisch
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht. Schön!
5 Schon stand im Nebelkleid die Eiche
Wie ein getürmter Riese da, Gibt es das?
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah. = unheimlich
Der Mond von einem Wolkenhügel Wann sagt er endlich, wo er hinreitet?
10 Sah schläfrig aus dem Duft hervor, Welcher Duft?
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr. Angst
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch tausendfacher war mein Mut, Angst wird durch Sehnsucht (?) besiegt.
15 Mein Geist war ein verzehrend Feuer,
Mein ganzes Herz zerfloss in Glut.
Ich sah dich, und die milde Freude Klingt etwas zurückhaltend …
Floss aus dem süßen Blick auf mich. Er liebt sie mehr als sie ihn!
Ganz war mein Herz an deiner Seite,
20 Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarb’nes Frühlingswetter Wetter auf dem Gesicht?
Lag auf dem lieblichen Gesicht Das geht doch nicht!
Und Zärtlichkeit für mich, ihr Götter,
Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht. Warum verdient er sie nicht?
Vielleicht war er ihr schon untreu?
25 Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe!
Aus deinen Blicken sprach dein Herz.
In deinen Küssen welche Liebe,
O welche Wonne, welcher Schmerz!
Du gingst, ich stand und sah zur Erden Warum muss sie weg?
30 Und sah dir nach mit nassem Blick.
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden, Sie sehen sich sicher wieder!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!
Johann Wolfgang von Goethe

74 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 28, 1a–b


3. Starke Gefühle A

b Lies die handschriftlichen Fragen und Kommentare neben dem Gedicht in 5 a.


Wo stimmst du zu, wo stimmst du nicht zu, was ist unklar?
Vergleicht eure Anmerkungen und sprecht darüber.
c Welche Tagebucheintragung passt besser zum Gedicht in 5 a ? Warum? Markiere ✓.
1 Das war ein schrecklicher Tag! Ich war müde und konnte mich nicht auf die Arbeit
konzentrieren. Ich bin traurig und glücklich zugleich. Glücklich, dass sie mich liebt,
traurig, dass sie ab heute ein halbes Jahr in den USA ist. Gut, dass ich gestern so
spät in der Nacht noch zu ihr gefahren bin.

 D as war eine Nacht! Das Licht an meinem Fahrrad funktionierte nicht. Wäre nicht
2
der Mond hinter den Wolken hervorgekommen, hätte man gar nichts gesehen. Wenn
mich Silvi nicht angerufen hätte, wäre ich zu Hause geblieben. Doch sie wollte mich
unbedingt noch sehen.

d Schreib zu Text 2 aus 5 c eine Tagebucheintragung aus der Sicht des Mädchens.

6 Konjunktiv II erkennen und verwenden

a Liebe oder Eifersucht? Zu welchem Gefühl passen die Äußerungen? Notiere L oder E .
Finde passende Situationen für die Äußerungen.
1 „Ich würde dich gerne wiedersehen.“
2 „Würdest du mich heiraten?“
3 „Du solltest es ihm mit gleicher Münze heimzahlen.“
4 „Wenn sie nicht so hübsch wäre, könnten wir vielleicht sogar Freundinnen werden.“
5 „Wenn ich du wäre, würde ich ihr keine schönen Augen machen.“
6 „Sie müsste zu Hause sein, ist es aber nicht!“

b Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Konjunktiv II (Wiederholung)
Den Konjunktiv II verwendet man vor allem für:
1 Wünsche Ich würde dich gerne sehen.
2 Vorschläge oder Ratschläge Du solltest sie fragen. An deiner Stelle würde ich ...
3 Höfliche Fragen oder Bitten Könntest du kommen?
4 Irreale Situationen Wenn ich ein Vöglein wär’, flög’ ich zu dir.
5 Vermutungen Das könnte Mario sein!

1 Unterstreiche in 6 a die Prädikate im Konjunktiv II.


2 Bestimme, welche Funktion (1–5) die Konjunktivformen in 6 a haben.

c Formuliert mit den Satzanfängen originelle Sätze. Überlegt euch eine Gesprächssituation
dazu. Lest eure Sätze vor. Die anderen versuchen, die Gesprächssituation zu erraten.
Du solltest ... An Ihrer Stelle würde ich ... Könnten Sie bitte ...? Wenn ich Zeit hätte, ...
Ich würde sooooo gerne ... Würdest du ...?

ÜB: S. 28, 1a–b; S. 29, 2a–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 75


7 Gedichte verstehen und schreiben

a Lies noch einmal das Gedicht Willkommen und Abschied in 5 a (S. 74).
Beantworte die Fragen.
1 Wie viele Verse und Strophen hat das Gedicht? 3 Welche Reimform verwendet Goethe?
2 Um welche Themen geht es in den 4 Welche sprachlichen Bilder drücken
einzelnen Strophen? welche Stimmungen aus?

b Lies die Gedichte und schreib mit Hilfe der Anleitungen ähnliche Gedichte.

Ich würde sie gerne ansprechen,


ich würde sie gerne ins Kino einladen,
ich würde sie gerne auf meinem Fahrrad mitnehmen,
ich würde gerne meine Lieblingslieder mit ihr hören,
ich würde ihr gerne ein SMS schreiben,
aber heute habe ich soooooo viel zu tun,
vielleicht mach ich es morgen oder übermorgen.

Anleitung: Schreib auf, was du schon lange gerne tun würdest. Schreib auch auf, warum du dir deine
Wünsche nicht erfüllst. Wähl einen Wunsch und schreib ein Gedicht wie oben.

Wenn er eine Farbe wäre, wäre er Dunkelrot.


Wenn er ein Geräusch wäre, wäre er der Klang eines Saxophons.
Wenn er ein Geruch wäre, wäre er der Geruch von Lebkuchen.
Wenn er ein Tier wäre, wäre er ein Luchs,
und wenn er eine Speise wäre, wäre er ein Karamellbonbon.

Anleitung: Sammle originelle Farben, Geräusche, Gerüche, Tiere und Speisen. Denk an jemanden, den
du sehr magst oder an jemanden, den du nicht ausstehen kannst. Schreib ein Gedicht.

c Wähl ein Gedicht und notiere Kommentare und Fragen wie in 5 a (S. 74). Sprecht darüber.

8 Tagebucheintragungen zum Thema Liebe oder Eifersucht schreiben

a Lies den Tagebucheintrag. Geht es darin um Liebe oder Eifersucht?


Wer schreibt den Eintrag wohl?
Heute war ich in der Schule. Moni ist unkonzentriert und macht keine Hausaufgaben, hat
die Meissl gemeint. Ob es Probleme gibt ...? Ich mach mir schon Sorgen. Moni ist an den
Nachmittagen oft nicht zu Hause, und wenn, dann skypt sie ununterbrochen mit diesem
Ben. Ich hab ihn einmal gesehen, da hat Moni so getan, als ob er ein flüchtiger Bekannter
wäre. Er sieht ganz nett aus, aber er ist drei Jahre älter als sie. Ich muss morgen
unbedingt mit ihr über Ben reden.

b Schreib einen Tagebucheintrag zum Thema Liebe oder Eifersucht. Der Eintrag soll aus der
Perspektive einer Person geschrieben werden, die von diesen Gefühlen nicht direkt betroffen
ist, sondern sie bei einer anderen Person beobachtet und kommentiert.

76 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 30, 3a, 4a–b


rechtschreiben 3. Starke Gefühle A

9 Das Stammprinzip – Verwandte Wörter

a Ergänze die abgeleiteten Wörter. Zu welcher bekannten Liebesgeschichte passt der Text?

1 2
Ich kann nicht schlafen. Ihr (blicken), ihre Augen, ihr Mund! Ich bin
3
(Liebe). Warum haben wir uns auf dem Ball erst so spät (treffen)? Es war kurz
4 5
vor nacht (Mitte), als ich sie zum (tanzen) aufgefordert habe.
6 7
Ich (Gefühl) es: Sie ist es! Doch dann (schlagen) die Glocke zwölf,
8 9 10
und sie (laufen) davon, ohne (klar), ohne (grüßen).
11 12
Nichts (halten) sie auf. Ich laufe ihr nach, hinaus in die (kalt).
13
Doch sie ist schneller. Das einzige, was mir geblieben ist, ist ein (Schuhe) von ihr.

Das Stammprinzip
Verwandte Wörter haben den gleichen Wortstamm. Wenn du bei der Recht­schreibung nicht sicher bist,
denk an Wörter mit dem gleichen Stamm. So findest du oft die richtige Schreibung.
Anbli – blicken fü lbar – fühlen
Besonders hilfreich ist das Stammprinzip bei der Schreibung von e/ä oder eu/äu. Wörter mit ä/äu
kannst du nämlich meist von Wörtern mit a oder au ableiten.
Erkl rung – klar
Manche Wörter mit ä/äu kannst du leider nicht ableiten. Die musst du lernen, zum Beispiel:
ä-Wörter: Bär, Käfer, Käfig, Känguru, Kapitän, sämtlich, träge, Gerät, zäh, Käse, Kuriosität, Lärm,
Mädchen, mähen, Mähne, Märchen, März, Präsident, Säge
äu-Wörter: Säule, sich räuspern

b Ergänze nicht ableitbare Wörter aus dem Kasten in 9 a oder leite von den „Klammerwörtern“
ein passendes Wort ab. Welche zwei Sätze haben nichts mit dem Thema Liebe zu tun?
1 Er denkt nicht nur , er denkt stündlich an sie. (Tag)
2 Sie war im siebten Himmel, nie würde ihr zu Mark abkühlen. (verhalten)
3 Am liebsten aß er mittags ein Sandwich mit Wurst und .
4 War es , ihn zu lieben? Nein! Sie wusste, dass ihre Freunde, die sie warnen wollten,
sich . (Gefahr, Tausch)
5 Er die Tage, die Stunden und die Minuten, bis er sie wiedersehen durfte. (Zahl)
6 Der steuert das Schiff sicher durch den Sturm.
7 Es war , dass er nicht bei ihr sein konnte, aber es war schwer
. (Verstand, stand, ertragen)
8 Sie fühlten sich wie der Prinz und die Prinzessin am glücklichen Ende eines .
9 Sie wussten, was der andere auf der Speisekarte würde, sie kannten sich in- und
auswendig. (Wahl)
10 Er hatte auf sie gewartet, obwohl sie zwei Stunden zu spät kam. (Tatsache)

ÜB: S. 31, 5a–d Cyber Homework 14 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 77


Das lernst du:
B Angst und Gelassenheit • Gefühle beschreiben und
darüber sprechen
• Kurzgeschichten verstehen
1 Gefühle beschreiben und darüber sprechen • Konjunktiv II – Konditional­
sätze (Wiederholung) und
a Schreibt möglichst viele persönliche Sätze über Angst und irreale Vergleiche
• Kurzgeschichten und
Gelassenheit. Vergleicht die Sätze und findet Gemeinsam- Erzählungen schreiben
keiten und Unterschiede. Erzählt davon.

Ich habe manchmal Angst, dass ... Ich bin entspannt, wenn ...

2 Eine Kurzgeschichte verstehen


a Lest die Geschichte in Abschnitten. Beantwortet die Leitfragen und sprecht darüber.

K U R Z & Kurzgeschichten. Herbert Malechas Text Die Probe ist eine moderne Kurzgeschichte.
B Ü N D I G Kurzgeschichten zeigen Menschen in alltäglichen Situationen. Im Gegensatz zu Erzählungen
steigen Kurzgeschichten ohne Einleitung direkt ins Geschehen ein. Es gibt keine direkten Hinweise
auf die Vorgeschichte und die genaueren Umstände (z. B. W-Fragen). Die Personen werden nicht genau
beschrieben. Es gibt keine Zeitsprünge und keine Vor- oder Rückblenden. Oft endet die Kurzgeschichte
mit einer überraschenden Pointe und einem offenen Schluss.

1 Welche Bedeutung könnte der Titel Die Probe für den Inhalt der Geschichte haben?
2 Was passiert am Beginn der Geschichte?
3 Wie fühlt sich Redluff?
4 Was erfahren wir über seine Situation?

Die Probe (Herbert Malecha, leicht gekürzt)


Redluff sah, das schrille Quietschen der Bremsen noch in den Ohren, wie sich das
Gesicht des Fahrers ärgerlich verzog. Mit zwei taumeligen Schritten war er wieder
auf dem Gehweg. „Hat es Ihnen was gemacht?“ Er fühlte sich am Ellbogen angefasst.
Mit einer fast brüsken1 Bewegung machte er sich frei. „Nein, nein, schon gut. Danke“,
5 sagte er noch, beinah schon über die Schulter, als er merkte, dass ihm der Alte
nachstarrte. Eine Welle von Schwäche stieg von seinen Knien auf, wurde fast zur
Übelkeit. Das hätte ihm gerade gefehlt, angefahren auf der Straße liegen, eine gaffen-
de Menge und dann die Polizei. Er durfte jetzt nicht schwach werden, nur weiterlau-
fen, unauffällig weiterlaufen zwischen den vielen auf der hellen Straße. Langsam ließ
10 das Klopfen im Halse nach. Seit drei Monaten war er zum ersten Mal wieder in der
Stadt, zum ersten Mal wieder unter so vielen Menschen. Ewig konnte er in dem Loch
sich ja nicht verkriechen, er musste einmal wieder raus, wieder Kontakt aufnehmen
mit dem Leben, überhaupt raus aus allem. Ein Schiff musste sich finden lassen,
möglichst noch, bevor es Winter wurde. Seine Hand fuhr leicht über die linke Brust-
15 seite seines Jacketts, er spürte den Pass, der in der Innentasche steckte; gute Arbeit
war dieser Pass, er hatte auch nicht schlecht dafür bezahlt.

 1 brüsk = grob, schroff

78 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 32, 1a; S. 33, 1b–c


3. Starke Gefühle B

5 Ist die Situation auf der Straße angenehm oder unangenehm für Redluff? Unterstreiche Stellen
im Text, die das zeigen.
6 Was könnte vor drei Monaten geschehen sein?

Die Autos auf der Straße waren zu einer langen Kette aufgefahren. Nur stockend
schoben sie sich vorwärts. Menschen gingen an ihm vorbei, kamen ihm entgegen; er
achtete darauf, dass sie ihn nicht streiften. Einem Platzregen von Gesichtern war er
20 ausgesetzt, fahle2 Ovale, die sich mit dem wechselnden Reklamelicht verfärbten.
Redluff strengte sich an, den Schritt der vielen anzunehmen, mitzuschwimmen in
dem Strom. Stimmen, abgerissene Gesprächsfetzen schlugen an sein Ohr, jemand
lachte. Für eine Sekunde haftete sein Blick an dem Gesicht einer Frau, ihr offener,
bemalter Mund sah schwarzgerändert aus. Die Autos fuhren jetzt an, ihre Motoren
25 summten auf. Eine Straßenbahn schrammte vorbei. Und wieder Menschen, Men-
schen, ein Strom flutender Gesichter, Sprechen und hundertfache Schritte.
Redluff fuhr unwillkürlich3 mit der Hand an seinen Kragen. An seinem Hals merkte
er, dass seine Finger kalt und schweißig waren. Wovor hab ich denn eigentlich Angst,
verdammte Einbildung, wer soll mich denn schon erkennen in dieser Menge, sagte er
30 sich. Aber er spürte nur zu genau, dass er in ihr nicht eintauchen konnte, dass er wie
ein Kork auf dem Wasser tanzte, abgestoßen und weitergetrieben. Ihn fror plötzlich.
Nichts wie verdammte Einbildung, sagte er sich wieder. Vor drei Monaten war das ja
noch anders, da stand sein Name schwarz auf rotem Papier auf jeder Anschlagsäule4
zu lesen, Jens Redluff. [...] Der Name stand damals fett in den Schlagzeilen der Blätter,
35 wurde dann klein und kleiner, rutschte in die letzten Spalten und verschwand bald
ganz.

 2 fahl = bleich, blutleer 3 unwillkürlich = ganz von selbst, ohne dass man es will
 4 Anschlagsäule = Säule für Plakate
7 Wohin geht Redluff?
8 Unterstreiche Stellen im Text, die die Atmosphäre dieses Ortes beschreiben.
9 Unterstreiche Stellen im Text, die zeigen, wie sich Redluff fühlt.

Redluff war jetzt in eine Seitenstraße abgebogen, der Menschenstrom wurde dünner,
noch ein paar Abbiegungen, und die Rinnsale lösten sich auf, zerfielen in einzelne
Gestalten, einzelne Schritte. Hier war es dunkler. Er konnte den Kragen öffnen und
40 die Krawatte nachlassen. Der Wind brachte einen brackigen Lufthauch vom Hafen
her. Ihn fröstelte. Ein breites Lichtband fiel quer vor ihm über die Straße, jemand
kam aus dem kleinen Lokal, mit ihm ein Dunst nach Bier, Qualm und Essen. Redluff
ging hinein. Die kleine, als Café aufgetakelte5 Kneipe war fast leer, ein paar Soldaten
saßen herum, grelle Damen in ihrer Gesellschaft. Auf den kleinen Tischen standen
45 Lämpchen mit pathetisch6 roten Schirmen. Ein Musikautomat begann aus der Ecke zu
hämmern. Hinter der Theke lehnte ein dicker Bursche mit bloßen Armen. Er schaute
nur flüchtig auf. „Konjak, doppelt“, sagte Redluff zu dem Kellner. Er merkte, dass er
seinen Hut noch in der Hand hielt und legte ihn auf den leeren Stuhl neben sich. Er
steckte sich eine Zigarette an, die ersten tiefen Züge machten ihn leicht benommen.
50 Schön warm war es hier, er streckte seine Füße lang aus. Die Musik hatte gewechselt.
Über gezogen jaulenden Gitarretönen hörte er halblautes Sprechen, ein spitzes Lachen
vom Nachbartisch. Gut saß es sich hier.

 5 auftakeln = Segel setzen, schön machen 6 pathetisch = (übertrieben) feierlich

ÜB: S. 32, 1a; S. 33, 1b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 79


10 Was wollen die beiden Männer, die ins Café kommen?
11 Unterstreiche Stellen im Text, die zeigen, wie sich Redluff fühlt.

Der Dicke hinter der Theke drehte jetzt seinen Kopf nach der Tür. Draußen fiel eine
Wagentür schlagend zu. Gleich darauf kamen zwei Männer herein, klein und stockig
55 der eine davon. Er blieb in der Mitte stehen, der andere, im langen Ledermantel,
steuerte auf den Nachbartisch zu. Keiner von beiden nahm seinen Hut ab. Redluff
versuchte hinüberzuschielen, es durchfuhr ihn. Er sah, wie der Große sich über den
Tisch beugte, kurz etwas Blinkendes in der Hand hielt. [...]
Redluff klammerte sich mit der einen Hand an die Tischkante. Er sah, wie die Finger­
60 nägel sich entfärbten. Der rauchige Raum schien ganz leicht zu schwanken, ganz
leicht. Ihm war, als müsste er auf dem sich neigenden Boden jetzt langsam samt Tisch
und Stuhl auf die andere Seite rutschen. Der Große hatte seine Runde beendet und
ging auf den anderen zu, der immer noch mitten im Raum stand, die Hände in den
Manteltaschen. Redluff sah, wie er zu dem Großen etwas sagte. Er konnte es nicht
65 verstehen. Dann kam er geradewegs auf ihn zu.

12 Wie reagiert Redluff?


13 Wie fühlt er sich dabei? Unterstreiche Stellen im Text, die das zeigen.

„Sie entschuldigen“, sagte er, „Ihren Ausweis, bitte!“ Redluff schaute erst gar nicht auf
das runde Metall in seiner Hand. Er drückte seine Zigarette aus und war plötzlich
völlig ruhig. Er wusste es selbst nicht, was ihn mit einmal so ruhig machte, aber seine
Hand, die in die Innentasche seines Jacketts fuhr, fühlte den Stoff nicht, den sie be­
70 rührte, sie war wie von Holz. Der Mann blätterte langsam in dem Pass, hob ihn besser
in das Licht. Redluff sah die Falten auf der gerunzelten Stirn, eins, zwei, drei. Der
Mann gab ihm den Pass zurück. „Danke, Herr Wolters“, sagte er. Aus seiner unnatür­
lichen Ruhe heraus hörte Redluff sich selber sprechen. „Das hat man gern, so kontrol­
liert werden wie“, er zögerte etwas, „ein Verbrecher!“ Seine Stimme stand spröde7 im
75 Raum. Er hatte doch gar nicht so laut gesprochen. „Man sieht manchmal jemandem
ähnlich“, sagte der Mann, grinste, als hätte er einen feinen Witz gemacht. „Feuer?“
Er fingerte eine halbe Zigarre aus der Manteltasche. Redluff schob seine Hand mit
dem brennenden Streichholz längs der Tischkante ihm entgegen. Die beiden gingen.
Redluff lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Die Spannung in ihm zerbröckelte, die
80 eisige Ruhe schmolz. Er hätte jubeln können. Das war es, das war die Probe, und er
hatte sie bestanden. Triumphierend setzte der Musikautomat wieder ein.
„He, Sie vergessen Ihren Hut“, sagte der Dicke hinter der Theke. Draußen atmete er
tief, seine Schritte schwangen weit aus, am liebsten hätte er gesungen.

 7 spröde = (Stimme) rau, brüchig

b Wie geht die Geschichte wohl weiter? Sammelt Ideen. Hört dann das Ende.
4-10
c Hör das Ende noch einmal. Wie viele Aufgaben kannst du lösen?

4-10
1 Redluff geht durch ruhige Nebenstraßen. richtig falsch
2 Eine Frau berührt Redluff. Sie denkt, dass er jemand anders ist. richtig falsch
3 Redluff geht zum Supermarkt / zu einer Ausstellungshalle / zu einer Tanzschule.
4 Er wird aufgehalten, weil er erkannt wird / ein Geschenk bekommt / keine Eintrittskarte hat.
5 Die Polizisten kommen auf Redluff zu, weil ...
6 Inwiefern entspricht Die Probe der Definition einer Kurzgeschichte (s. kurz und bündig, S. 78)?

80 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 32, 1a; S. 33, 1b–c


3. Starke Gefühle B

3 Konjunktiv II – irreale Konditionalsätze und Vergleiche

a Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Konjunktiv II – irreale Konditionalsätze und Vergleiche


Der Konjunktiv II kann sich auf die Gegenwart (Konjunktiv II – Gegenwart) oder auf die Vergangenheit
(Konjunktiv II – Vergangenheit) beziehen. Er thematisiert immer eine irreale Situation. Oft wird er
deshalb in irrealen Konditionalsätzen oder in irrealen Vergleichen mit als oder als ob verwendet.

1 Unterstreiche den Konjunktiv II in dem Ausschnitt aus Die Probe und markiere Ja/Nein ✓ .
„Man sieht manchmal jemandem ähnlich“, sagte der Mann, grinste, als hätte er einen
feinen Witz gemacht. [...] Redluff lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Er hätte jubeln
­können. Draußen atmete er tief, am liebsten hätte er gesungen.

Ist das wirklich passiert? Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein


Der Mann grinste. / Redluff lehnte sich zurück. / Er jubelte. /
Er machte einen Witz. / Er atmete tief. / Er sang. /

2 Findet möglichst viele Fragen mit Konjunktiv II zu Die Probe und beantwortet sie.
Was wäre passiert, wenn Redluff angefahren worden wäre? Was wäre passiert, wenn ... ?

4 Kurzgeschichten schreiben
a Welcher Textanfang gehört eher zu einer Erzählung E , welcher eher zu einer Kurz­-
geschichte K ? Warum?

Harald Müllner war gerne Briefträger. Er liebte es, jeden Tag mit seinem Fahrrad die Post
auszutragen. Es gab nur ein Problem: Er hatte Angst vor Hunden. Das war nicht immer
so gewesen. Als Kind hatte er immer die Ferien bei seinen Großeltern und deren Hund
auf dem Bauernhof verbracht. Harald liebte „Bello“ heiß. Schuld an seiner Hundephobie
war der Nachbarshund. Und das kam so: ...

Warum nur hob er sich die Gartenstraße immer für den Schluss seiner Runde auf? Harald Müllner
ärgerte sich über sich selbst. Die Dorfbewohner, die einen Hund hatten, hatten ihre Briefkästen
an der Grundstücksgrenze aufgestellt, so dass er zum Einwerfen der Post nicht an den Kläffern
vorbeimusste. Die Sonnleitners hatten ihren Briefkasten aber direkt neben ihrer Haustür
­angebracht. Schon vor dem Haus hörte er das wütende Bellen ihres Hannibal. Wie konnte man
einen Hund nur Hannibal nennen? ...

Du hast die Wahl

b Verfasse einen Schreibplan zu einem Textanfang aus 4 a.

c Wähl eine Situation und schreib den Anfang einer Kurzgeschichte. Wie würde deine
­Geschichte weitergehen? Verfasse einen Schreibplan.
• Marianne hat ihr Bioheft in der Schule vergessen und kann nicht für den morgigen Test lernen.
• Silvia fürchtet sich wahnsinnig vor Spinnen. Unter ihrem Bett hat eine Spinne ihr Netz gesponnen.
• Mario hat gewettet, dass er Bungeejumping probiert. Er steht auf einer Brücke.

ÜB: S. 33, 2a–c; S. 34, 2d, 3a–c Cyber Homework 15 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 81
vertiefen und festigen
5 Gefühle beschreiben und darüber sprechen

a Hör das Interview zum Thema Angst und markiere die richtigen Wörter.
4-11 1 Angst ist ein unnötiges / gefährliches / lebenswichtiges Gefühl.
2 Bei Angst wird der Körper sehr aktiv / ruhig / schwach.
3 Die Angstreaktion des Körpers ist heutzutage immer / oft nicht / nie sinnvoll.
4 Wenn wir Angst haben, können wir besser / nicht klar / schneller denken.
5 Man sollte Situationen, die Angst machen, vermeiden / suchen / verhindern.
6 Bei Angst sollte man schnell / langsam / oft atmen.
7 Es hilft oft / selten / kaum, sich selbst Mut zu machen.
8  
Wenn man Angst vor einem Referat hat, sollte man alles / den Anfang / das Ende auswendig
lernen.

b Zeichnet eine Tabelle. Sammelt Situationen, die Angst machen, und Vorschläge, wie man
diese Angst bekämpfen kann.

Situationen Vorschläge
im Dunkeln nach Hause gehen ein Lied pfeifen, ...

6 Eine Kurzgeschichte verstehen

a Lies den Text.

Der Sprung
„Und jetzt den Zehner ... Chris, du schaffst suchte mit jedem Streit, die hatte er damals
das!“ Das hatte er befürchtet. Springen war 25 gar nicht ernstgenommen. Und jetzt war sie
überhaupt nicht seins. Er bewunderte Julian, auch nicht mehr im Schwimmverein. Er
der einen Kopfsprung nach dem anderen hatte sie letztes Wochenende vor dem Boja-
5 elegant ins Wasser setzte. Julian stand jetzt ngles gesehen, mit drei älteren Typen, rau-
hinter ihm. „Komm schon Chris, ich spring chend. Sie hatte so getan, als ob sie ihn nicht
vor dir.“ Was sollte das bringen? Das würde 30 bemerken würde.
es auch nicht einfacher machen. Aber Julian Vielleicht hatte sie ja Recht mit dem Angst-
war sein Freund, und er konnte jetzt keinen hasen. Er hatte das Gefühl, dass er beim
10 Rückzieher machen. Offenbar erwarteten Springen keine Kon­trolle über seinen Körper
alle, dass er vom Zehner sprang. „Das war hatte, und das machte ihm Angst. Beim
echt super, Chris!“ Er konnte sich nicht 35 Schwimmen war das anders. Da wusste er,
erinnern, dass er schon vom Fünfer und vom was er tun musste, um schnell zu sein. Aber
Siebener gesprungen war, aber Sabrina tat schon der Startsprung war ein Problem.
15 so, als ob das für ihn überhaupt kein Prob- Entweder tauchte er zu flach oder zu steil
lem gewesen wäre. ins Wasser.
Wie war er überhaupt hierhergekommen? 40 „Zeig mir noch einmal deinen Rück-
Wenn die anderen nach dem Schwimmtrai- wärts-Abfaller vom Dreier, der sieht echt
ning noch zum Sprungturm liefen, war er cool aus.“ „Nein, nein, wir gehen weiter
20 meist schon in der Umkleidekabine. Das rauf“, grinste Julian. Natürlich hatte er das
Springen hatte ihn nie interessiert. War er Ablenkungsmanöver bemerkt. Jetzt waren
zu feige dazu? Susanne hatte ihn einmal 45 sie schon beim Fünfer. Von unten hatte das
einen Angsthasen genannt. Aber Susanne alles viel niedriger ausgesehen. Von hier soll

82 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 32, 1a; S. 33, 1b–c


3. Starke Gefühle B

er wirklich gesprungen sein? Er konnte es gewesen sein. Sabrina grinste. Es war kein
nicht glauben. Sieben Meter waren hoch, 75 fester Stoß, aber er brachte ihn aus dem
sehr hoch. Und dann musste man seine Gleichgewicht. Er konnte sich nicht mehr
50 eigene Körpergröße dazurechnen, man halten und dann war er in der Luft. Jetzt
sprang eigentlich von achteinhalb Metern. musste er den Sprung kontrollieren, gerade
Er hatte jetzt ein ungutes Gefühl in der ins Wasser eintauchen. Doch wie sollte das
Magengegend und musste sich zwingen, 80 gehen? Er drehte sich und wusste nicht
langsam und tief zu atmen. Nur keine Panik! mehr, wo oben und unten war. Jetzt sah er
55 Er sah hinter sich. Zurück konnte er nicht die Plattform von unten, Julian und Sabrina
mehr, hinter ihm war Sabrina. Konnte er standen dort oben und lachten laut und
nicht einfach sagen, dass er unten etwas schrill. „Ihr seid doch meine Freunde!“,
vergessen hatte? Doch was nur? Jetzt bekam 85 wollte er rufen, doch er brachte keinen Ton
er wirklich die Panik. Er stand auf der heraus. Eigentlich hätte er schon längst auf
60 obersten Plattform. Unter ihm war das das Wasser aufschlagen sollen, doch der
Sprungbecken, dahinter das Schwimm­ Aufprall blieb aus. Es kam ihm vor, als ob er
becken. Von hier oben sah das alles sehr, immer schneller und schneller nach unten
sehr klein aus. Da sollte er jetzt hinunter? 90 stürzte. Was war da los? Er versuchte, sich in
„Muss ich wirklich ...?“ Seine Stimme klang der Luft zu drehen. „Nimm zum Steuern den
65 schrill. „Nein, ich will nicht!“ Es war ihm Kopf nach unten, Chris.“ Wie aus der Ferne
jetzt völlig egal, ob er sich lächerlich machte. hörte er die Stimme seines Trainers. Er
Er sprang sicher nicht. „Gib mir die Hand, drehte sich und zog den Kopf an die Brust.
ich spring mit dir.“ Sabrina stand neben ihm. 95 Jetzt konnte er nach unten sehen, doch da
Er ließ sich von ihr zum Rand der Plattform war kein Wasser ... Da war nur ein großes,
70 ziehen. schwarzes Loch, in das er hineinstürzte.
„Nein, nein! Spring nur allein. Ich spring Er wurde schneller und schneller, sein Herz
nach dir ...“, hörte er sich sagen. Da spürte er raste. Er schrie auf. „Chris!“, hörte er eine
den Stoß von hinten. Das musste Julian 100 Stimme, „Chris, wach auf ...“

b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Julian ist ein besserer Wasserspringer als Chris. richtig falsch
2 Sabrina gratuliert Chris zu seinen Sprüngen. richtig falsch
3 Chris springt nicht gerne, weil er kein Gefühl für seinen Körper hat / die anderen besser springen /
Susanne zusieht.
4 Chris springt freiwillig / gezwungenermaßen / gar nicht.

5 Finde Stellen im Text, die zeigen, ...


• ... wie Chris den Sprung vermeiden will.
• ... dass alles nur ein Traum ist.

c Welche Merkmale einer Kurzgeschichte kannst du in Der Sprung entdecken?


Markiere, kommentiere und gib die Zeilennummer an.
1 Direkter Einstieg ins Geschehen ✓ 2 Es geht um eine alltägliche Situation. 3 Man erlebt die
Geschichte aus der Sicht der Hauptperson. 4 Die Hauptpersonen sind keine Helden, sondern
­„einfache“ Menschen, häufig Außenseiter. 5 Es wird eine konfliktreiche Situation geschildert.
6 Es wird chronologisch erzählt, ohne Vor- oder Rückblenden. 7 Die Handlung umfasst eine
kurze Zeitspanne. 8 Es gibt eine überraschende Pointe und ein offenes Ende.
1 Die Geschichte beginnt mit einer direkten Rede, Z.1.

ÜB: S. 32, 1a; S. 33, 1b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 83


7 Konjunktiv II – irreale Konditionalsätze und Vergleiche

a Lest die Kurzgeschichte Der Sprung in 6 a (S. 82/83) noch einmal. Chris hat alles nur
­geträumt. Was wäre in Wirklichkeit geschehen? Schreibt in fünf Minuten möglichst viele
Sätze und vergleicht.
Er wäre in Wirklichkeit nie zum Sprungturm gegangen. Seine Freunde ...

b Denk an fünf Situationen, die wichtige Folgen in deinem Leben hatten. Schreib dazu die
Anfänge von wenn-Sätzen auf ein Blatt Papier. Tauscht dann eure Satzanfänge aus und
versucht, das Ende der Sätze zu erraten.
Wenn mein Bruder mich nicht zum Training mitgenommen hätte, ...

c Such die Sätze 1–3 in der Kurzgeschichte in 6 a (S. 82/83). Wer ist sie, wer ist er? Ergänze.
1 Sie tat, als ob es für ihn kein Problem gewesen wäre. ➞ Es war für ihn ein / kein Problem.
2 Sie hatte so getan, als ob sie ihn nicht bemerken würde. ➞ Sie hat ihn bemerkt / nicht bemerkt.
3  
Es kam ihm vor, als ob er immer schneller nach unten stürzen würde. ➞ Er ist immer schneller /
nicht immer schneller gestürzt.

d Im Traum ist alles anders. Schreib Sätze im Indikativ auf ein Blatt Papier. Tausche dann
deine Sätze mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Er oder sie schreibt irreale Vergleichs-
sätze dazu.

Wir wohnen in einer kleinen Wohnung.


Unsere Nachbarin ist eine junge Frau.
Im Traum war mir, als ob die Wohnung hundert Zimmer hätte.
Im Traum sah meine Nachbarin aus, als wäre sie neunzig Jahre alt.

8 Kurzgeschichten schreiben

Du hast die Wahl


a Sabrina oder Julian aus der Kurzgeschichte in 6 a (S. 82/83) träumen denselben Traum
wie Chris. Schreib eine Kurzgeschichte. Erzähle aus der Sicht von Sabrina oder Julian.
Verfasse zuerst einen Schreibplan.
b Schreib eine Kurzgeschichte zu einem Traum. Wähl eine Situation oder finde eine eigene
Traumgeschichte. Verfasse zuerst einen Schreibplan.
∙ Jemand verirrt sich in einem Haus, einem Wald, einer Stadt, auf dem Bahnhof, ...
∙ Jemand kann plötzlich fliegen, sehr schnell schwimmen, sehr schnell laufen, ...
∙ Jemand wird von einem Tier, Fantasiewesen, Unbekannten, Bekannten, ... verfolgt.
∙ Jemand feiert Geburtstag, Hochzeit, Silvester, Weihnachten, ...
∙ Jemand wird als Popstar, Künstlerin, Sportler, Lottogewinnerin, ... gefeiert.
∙ Jemand hat Angst vor einer Begegnung, einem Wettbewerb, einer Prüfung, ...

84 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 33, 2a–c; S. 34, 2d, 3a–c


rechtschreiben 3. Starke Gefühle B

9 Lange Vokale (ie/h/Doppelvokale, ohne Längenzeichen)

a Ergänze die Regel mit den richtigen Ausdrücken. Vervollständige dann die Wörter im Text.

Doppelvokal – stummes h – tz – Doppelkonsonant – ck – ie

Lange Vokale
Vokale werden kurz oder lang ausgesprochen. Manchmal zeigt dir die Rechtschreibung, dass ein Vokal
lang gesprochen wird. Die Längenzeichen in der Rechtschreibung sind:

1 2 3
Achtung: In vielen Wörtern wird der lange Vokal aber nicht durch die Rechtschreibung angezeigt.
Die Wörter mit langem Vokal ohne Längenzeichen musst du dir deshalb gut einprägen.

Ein Albtraum
 1  2  3
Sabrina wusste, dass s träumte. Das M r unter ihr war r t, die Wolken über ihr waren
 4  5  6
gr n und sie selbst konnte fl gen. Es war ein wunderbares Gef l, doch irgendwann
 7
würde sie aufwachen, so sch n ihr Traum auch war. … Rrring … rrring … da war er schon, der
 8  9
Wecker. Es dauerte etwas, bis sie aufgestanden und angez gen war. Doch dann st g
 10  11
sie die Treppen hinunter und freute sich auf re Familie und das gemeinsame Fr stück.
 12  13
Warum war es nur so r ig im Haus? Die Kaff maschine hörte man sonst bis in ihr
 14
Schl fzimmer. Seltsamerweise schwankte die Treppe etwas, und sie musste sich am Ge­länder
 15  16
festhalten. V lleicht war das aber auch nur ihr Kreislauf, der ihr einen Streich sp lte.
 17  18  19
Als sie die W nküche betr t, s sie, dass die Vorhänge noch zugezogen waren.
 20
Offenbar war sie die Erste. Sie zog die beiden Stoffb nen zur Seite. Da erstarrte sie. Vor ihr
war Wasser, so weit das Auge reichte. Jetzt konnte sie sich auch das Schwanken erklären.
 21  22  23
Ihr Haus schwamm auf dem M r oder zumindest auf einem r sigen S . Panik erfasste
 24  25  26
sie. Im Erdgeschoß war offenbar n mand. Sie l f die Treppe hinauf und s im Schlaf-
 27  28  29
zimmer nach. Alle Zimmer waren l r. Ihr Herz r ste. Sie begann laut zu r fen. …
 30  31
„Alles gut, alles gut ... Das war nur ein b ser Traum.“ Eine Hand strich ihr ber igend über
 32
die Stirn, und im Hintergrund hörte sie die Kaff maschine.

b Zeichne die Tabelle in dein Heft und trag die Lückenwörter aus dem Text ein.

ie stummes h Doppelvokal Langer Vokal ohne Längenzeichen

c Findet zu den Wörtern aus dem Text möglichst viele abgeleitete Wörter.

ÜB: S. 35, 4a–d Cyber Homework 16 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 85


Das lernst du:
C Trauer und Glück • innere Monologe verstehen
und schreiben
• zusammengesetzte Sätze
1 Über Trauer und Glück sprechen (Wiederholung)
• Trivialliteratur erkennen
a Verstehst du die Redewendungen?
Wer ist wahrscheinlich glücklich, wer traurig?
Für wen trifft keines von beiden zu?
Eine Person,
1 ... für die alles in Butter ist. 7 ... die wie auf Rosen gebettet ist.
2 ... die auf Wolke sieben schwebt. 8 ... nah am Wasser gebaut ist.
3 ... die Krokodilstränen weint. 9 ... eine Schlappe einsteckt.
4 ... die aus dem Schneider ist. 10 ... die einen Stein im Brett hat.
5 ... die einen Kloß im Hals hat. 11 ... ein Pechvogel ist.
6 ... die vom Regen in die Traufe kommt. 12 ... Schmetterlinge im Bauch hat.

Glücklich: 1,   Traurig:    Keines von beiden:

b Woher kommen die Redewendungen aus 1 a wohl?


Findet passende Situationen. Hört zu. Wenn alle Probleme gelöst sind,
ist alles in Butter.
4-12

c Welche Erklärungen aus 1 b hast du dir gemerkt? Sammle mit deinem Nachbarn/
deiner Nachbarin.

d Wann bist du traurig, wann bist du glücklich? Schreib Sätze in dein Heft.
Ich bin glücklich, wenn ... Ich bin traurig, wenn ...

2 Innere Monologe verstehen und schreiben

a Lest die Texte. In welchem Monolog geht es um Trauer, in welchem um Glück? Schreib T
oder G . Welche Redewendungen aus 1 a passen am besten zu den Monologen?

K U R Z & Innerer Monolog. In einem Dialog sprechen zwei Personen miteinander. Ein Monolog ist ein
B Ü N D I G Selbstgespräch. Im Theater werden Monologe oft eingesetzt, um das Publikum an den
Gefühlen und Gedanken einer Person auf der Bühne teilhaben zu lassen. Der Schauspieler oder
die Schauspielerin spricht dann auf der Bühne mit sich selbst. In einer Erzählung werden manchmal
die Gedanken einer Figur direkt wiedergegeben. Man spricht dann von einem inneren Monolog.

Jetzt starren sie mich alle an. Das hätten sie nicht gedacht. Wie das gekracht hat, als das Ding
gegen die Tafel geflogen ist! Jetzt stehen sie da wie die begossenen Pudel. Klar ist es kaputt.
Geschieht ihnen ganz recht – immer wieder dasselbe, immer gehen sie auf mich los. „Warum
kannst du nicht den Mund halten?“ „Halt dich doch endlich zurück!“ „Wegen dir wird die
5 Bio-Exkursion abgesagt.“ So ein Blödsinn! Die Wanek wollte die Exkursion wahrscheinlich
sowieso nie machen. Außerdem ist sie launisch, da weiß man nie, vielleicht fahren wir ja
doch. Ich kann mich halt nicht zurückhalten. War doch aufgelegt. Nur wegen der paar Recht­
schreibfehler im Bioheft keift sie mich an. „Hast du noch nie etwas von Rechtschreibung

86 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
3. Starke Gefühle C

gehört?“ Frechheit! Wir mögen uns halt nicht, die Wanek und ich. Außerdem ist Bio doch
10 nicht Deutsch! Meine Antwort war super. Auf so etwas muss man erst kommen. „Nein, ich
bin Linkshänder!“ War doch witzig, zumindest haben alle gelacht. Ich kann ja auch nichts
dafür, dass sie so ausflippt ... Ich halte es nicht aus, wenn alle auf mich losgehen. Sogar der
Gerald! Mein Freund will der sein! Jetzt stehen sie da, geschieht ihnen recht! Das Ding sieht
ziemlich hinüber aus. Die Tafel hat auch etwas abgekriegt. Alle sind still. Das habt ihr jetzt
15 davon! ... Mal sehen, was man damit noch anfangen kann. Das Display ist total kaputt, ...
verbogen ist es auch. Gar nichts geht mehr. Mein ganzes Taschengeld steckt in dem Handy!
Es war soooo super, ... Alle meine Spiele sind so toll darauf gelaufen, und ich hab es erst eine
Woche. Alles kaputt! Das darf doch nicht wahr sein. Nur nicht zu weinen anfangen, nur jetzt
nicht weinen! Irgendetwas drückt da auf meine Brust. Was habe ich denn verschluckt? ...
20 Das ist so unfair, nur wegen der Wanek und wegen euch! ... Cool bleiben, jetzt ganz cool
bleiben .... Die starren mich noch immer an ... Ach wär ich doch nicht so ausgerastet, alles
nur wegen euch ... Lasst mich in Ruhe ... Mein Handy! ...

Wo ist die Tasche? Das gibt’s doch nicht! Die war doch hinter mir auf meinem Roller. Nur
nicht panisch werden! ... Da vorne kann ich stehenbleiben ... Blinken und rechts ran ... Sie ist
weg! Hätte ich sie doch ins Helmfach gelegt! Weil immer alles so schnell gehen muss ... Jetzt
ist sie weg, mit dem USB-Stick! So kann ich nicht zur Redaktionssitzung ... Auf dem Stick
5 sind alle Artikel drauf! Egon hat noch gesagt, ich soll alles sichern ... Ja, ja ... Und jetzt ist
nichts gesichert! ... Wenn der Stick weg ist, ist die ganze Ausgabe beim Teufel, nicht zum
Ausdenken ... Ich muss zurückfahren, vielleicht liegt sie irgendwo im Straßengraben ... Sooo
jetzt ganz langsam ... Warum hupst du so blöd? Kannst eh überholen ... Da ist was Rotes,
vielleicht ... Nein, eine Plastikflasche. Alles umsonst. Ich muss zur Sitzung. Was sag ich ihnen
10 bloß? ... Margot wird einen Anfall kriegen ... Wenn die Zeitschrift morgen nicht erscheint,
können wir unser Projekt gleich vergessen ... Vor dem Fünfzehnten muss sie fertig sein! Heute
ist der Dreizehnte. Alles noch einmal schreiben geht sicher nicht. So, hier die Stiegen rauf ...
Und wenn ich nach Hause fahre und mich tot stelle? ... Noch kann ich umdrehen ....
Oh „Hallo Marion“ ... Jetzt ist es zu spät, da muss ich irgendwie durch ... Warum grinst denn
15 die Silvia so? ... Das ist doch ... Das gibt’s nicht ... Wahnsinn! Meine Tasche ... Wie kommt die
denn da her? ... Im Straßengraben hat sie sie gefunden, auf dem Weg hierher. Ob ich immer
so umgehe mit ihren Texten? ... Kann sie sich sparen, den Kommentar. Aber egal, die Tasche
ist da, das Projekt gerettet ... Wahnsinn, ... Soll ich laut jubeln? Soll ich Silvia umarmen? ...
Ich war schon lange nicht so happy!

b Wählt jeweils einen Monolog aus 2 a und beantwortet die Fragen. Vergleicht eure ­Antworten.
1 Was passiert? Beschreibe die Situation und die Reaktion der beteiligten Personen.
2 Wie fühlt sich die Person anfangs und am Ende? Unterstreiche Textstellen, die das zeigen.

Du hast die Wahl


c Wähl einen Monolog aus 2 a und erzähle die Geschichte in der Er-Form.
Frau Mag. Wanek unterrichtete Biologie in der 4b. ...

d Wähl eine Redewendung aus 1 a oder eine andere Redewendung.


Schreib eine Geschichte, die dazu passt. Du kannst die Geschichte entweder als inneren
Monolog oder als Erzählung in der Er-Form oder Ich-Form wiedergeben.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 87
3 Zusammengesetzte Sätze

a Lies den Text. Wann macht Geld glücklich, wann nicht? Schreib Sätze in dein Heft.

Aus der Welt der Wissenschaft: Macht Geld glücklich?

Die Frage, ob Geld glücklich macht, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Regel­mäßig
wird weltweit erhoben, wie glücklich die Einwohner/innen unterschiedlicher Länder sind.
Oft sind die Ergebnisse anders, als man erwartet hätte. Wer in einem reichen Land lebt, ist
zum Beispiel oft unglücklicher als ein Bewohner oder eine Bewohnerin eines armen Landes.
Allerdings konnte man auch zeigen, dass Geld glücklich machen kann, wenn man nur ganz
wenig davon hat. Dann ist Geld wichtig, weil es den Menschen Sorgen und Stress im Alltag
nimmt.
„Je mehr auf meinem Konto liegt, desto glücklicher bin ich.“ Obwohl viele Menschen an
diesen Grundsatz glauben, stimmt er nicht. Ab einer gewissen Schwelle bringt mehr Geld
nicht mehr Lebensglück, denn man gewöhnt sich zu schnell daran. Nachdem das luxuriöse
Leben Alltag geworden ist, gibt man sich kaum mit etwas weniger zufrieden.
Viele Menschen rackern sich ab, damit sie mehr verdienen als ihre Kollegen und Kollegin-
nen. Und sie haben Recht: Solange man im Vergleich zu anderen mehr verdient, fühlt man
sich besser.

Geld macht glücklich, wenn ... Geld macht nicht glücklich, wenn ...

b Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.

Zusammengesetzte Sätze (Wiederholung)


Mit Hilfe von Konjunktionen / Präpositionen kannst du Sätze zusammensetzen. In manchen
Sätzen steht die Personalform an letzter Stelle. Diese Sätze nennt man Hauptsätze / Gliedsätze.

1 
Zeichne im Text in 3 a alle Satzgrenzen ein und bestimme die Subjekte
und Prädikate. Unterstreiche die Personalform rot.
2 
Bestimme Hauptsätze (HS) und Gliedsätze (GS).
Kreise in den Gliedsätzen die Einleitewörter ein. Bestimme die Gliedsätze.
3 Markiere alle Konjunktionen. Wie viele davon sind zweigliedrig?
HS (Teil 1) GS (Attributsatz) HS (Teil 2)
Die Frage /, ob Geld glücklich macht, / ist gar nicht so einfach zu beantworten.

4 Trivialliteratur – Heftromane

K U R Z & Trivialliteratur. Tod, Trauer und die Suche nach Glück sind auch wichtige Themen in der
B Ü N D I G Trivialliteratur. Trivialliteratur will auf einfache Art und Weise unterhalten. Sie versucht, die
Gefühle ihrer Leserschaft anzusprechen und deren Erwartungen zu erfüllen. Die Figuren sind
klischeehaft, und die Handlung folgt einem einfachen Muster. Anspruchslose Trivialliteratur gibt es in
Form von Liebes-, Arzt-, Western-, Spionage-, Grusel- oder Heimatromanen. Der Unterschied zur
„hohen“ Literatur ist manchmal aber fließend.

88 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 36, 1a–b; S. 37, 1c–e; S. 38, 2a–d


3. Starke Gefühle C

a Lies den Ausschnitt aus einem Heimatroman und die roten (= Leser/in 1) und grünen
(= Leser/in 2) Notizen. Wer ist ein Fan dieser Literatur, wer sieht sie kritisch? Warum?

Versuchung in Grafenried – zwei Burschen kämpfen um Lenas Herz


Die Luft war schwül, und am Himmel zwischen den schroffen Gipfeln des Hochgebirges ball-
ten sich düstere Wolken. Der junge Bauer Georg Steinhöfer schaute immer wieder hinauf, aber
nicht, um die Schönheiten der Natur zu bewundern, sondern um abzuschätzen, wie viel Zeit er
noch hatte. Eh klar, Natur ist immer schön! Er war dabei, das Heu von einem Steilhang einzubrin-
5 gen [...]. Er hatte gestern mühselig mit der Sense gemäht. [...] Das Leben eines Bergbauern ist hart.
„Macht zu!“, rief er zu den beiden Frauen hinauf, die das Gras zusammenrechten und in dicken
Bündeln auf den talseitigen Weg warfen, wo Georg dabei war, es aufzuklauben und auf den
Anhänger des alten Traktors zu werfen. „In einer halben Stunde geht’s los mit dem Regen!“
Alle helfen mit, wie schön! Armer, fleißiger Bergbauer = Klischee!
10 „Red net lang, pack selber zu!“, rief seine Mutter zurück und warf ihm einen großen Bund Heu
direkt in die Arme. Er bewunderte, wie hart seine Mutter in ihrem Alter arbeiten konnte.
Sie war letzte Woche fünfzig geworden und schuftete noch wie ein junges, kräftiges Bauern-
madl. [...] Er ist der „strengen” Mutter natürlich nicht böse! Wunderbar, so eine Mutter zu haben ...
Er fing das Bündel auf und schleuderte es mit dem gleichen Schwung hoch auf den Wagen.
15 Dann kletterte er hinauf und zog die Plane über das Heu. Geschafft!, dachte er und warf seiner
Mutter einen dankbaren Blick zu, als sie zusammen mit der jungen Lena vom Tanner-Hof, die
heute zur Aushilfe gekommen war, auf den Seitensitz des Traktors kletterte. [...] Ich sehe sie
direkt vor mir ...
Lena sah trotz des verschwitzten Gesichts und ihres zerzausten blonden Haares, das sich
20 überall aus ihren dicken Zöpfen löste, herzzerreißend hübsch aus. herzzerreißend hübsch?! Ihre
großen braunen Augen blickten unschuldig in die Welt hinein, na klar! als besäße sie noch die
Neugier eines Kindes, und ihr breiter roter Mund, der beim Lächeln immer diese herrliche
Reihe weißer Perlenzähne zeigt, verursachte ihm Herzklopfen. Nona! Liebt er sie?
„Ich backe Speckpfannkuchen“, sagte die Mutter. „Ist schon alles vorbereitet. [...]“ So fleißig!
25 „Schad, dass ich nicht bleiben kann!“, bedauerte Lena. „Meine Eltern warten. Ich bin heut mit
dem Melken dran.“ Das war ganz die Lena. Sie half gern anderen aus, vergaß darüber aber
auch ihre eigene Arbeit nicht. [...] So war die Lena nun mal – tüchtig, hilfsbereit und beschei-
den. Genau so sollen Mädels sein! Purer Kitsch! Hoffentlich bekommt sie eines Tages nicht einen
selbstsüchtigen Ehemann, der das einfach nur für sich ausnutzt!, dachte er. Das hoffe ich auch
30 für Lena! Georg hätte gern mit ihr geredet, aber er hatte Angst, sich eine Abfuhr zu holen. [...]
Sie hatte doch ganz andere Chancen als die, mit ihm das Leben zu verbringen. [...] Er gehörte
auf den elterlichen Hof, an die Seite seiner Mutter, solange sie lebte. Und der Lena konnte er ein
solches Leben nicht zumuten. Ja, ja ... Wir wissen, was kommt!
Sie hatte etwas Besseres verdient. Ach schade, dass er so denkt!

b Beantworte die Fragen.


1 Erkennst du in der Erzählung Klischees? Wenn ja, welche?
2 Wie geht die Handlung wahrscheinlich weiter?

Du hast die Wahl


c Wähl eine Person (Bauer, Mutter, Lena) und schreib einen inneren Monolog.

d Schlüpf in die Rolle von Leser/in 1 (rote Notizen) oder Leser/in 2 (grüne Notizen).
Du stehst vor einem Bücherregal voller Trivialliteratur. Schreib einen inneren Monolog.

ÜB: S. 38, 2a–d Cyber Homework 17 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 89


vertiefen und festigen
5 Innere Monologe verstehen und schreiben

a Was bedeuten die Redewendungen? Findet zu jeder Redewendung eine passende Situation.
Findet drei weitere Redewendungen und sammelt dazu passende Situationen.
∙ Abwarten und Tee trinken ∙ Danach kräht kein Hahn. ∙ Sich die Zähne ausbeißen
∙ Alles für die Katz’ ∙ Das Gras wachsen hören ∙ Sich wie gerädert fühlen
∙ Blau machen ∙ Einen Pferdefuß haben ∙ Süßholz raspeln
∙ Auf dem Schlauch stehen ∙ Für jemanden die Kartoffeln ∙ Von etwas Wind bekommen
∙ Auf den Zahn fühlen aus dem Feuer holen ∙ Wer im Glashaus sitzt, soll
∙ Aus der Haut fahren ∙ Jedes Wort auf die Gold- nicht mit Steinen werfen.
∙ Einen Bären aufbinden waage legen ∙ Am Pranger stehen
∙ Mit den Wölfen heulen
Alle haben Angst vor dem Biotest. Nur Max behält die Ruhe. „Abwarten und Tee trinken!“,
meint er.
b Lies den Text.

Waschen, Schneiden, Färben


Pfff, meine Hände schwitzen immer noch. „Eine schwierige Kundin!“ hat Herr Schröder
gesagt. Meine erste schwierige Kundin! Dafür war ich gar nicht so schlecht. „Ich hoffe, Sie
strengen sich mehr an als sonst! Die Dame ist hohe Standards gewöhnt, Yvette!“ Eigentlich
heiße ich Yvonne. Das ist ihm aber egal. „Ich nenne Sie lieber Yvette!“ – Ich sag zu ihm ja
5 auch nicht Herr Schöberl! … Das Waschen und Schneiden war ganz o.k. Die Frau Hofrat
hat danach ziemlich zufrieden gewirkt. Ich hab’ auch alles so gemacht, wie sie es wollte.
„Schneiden Sie die Kundinnen genau so, wie die Kundinnen es wünschen, nicht so wie Sie
es wollen, Yvette!“ Und wenn das dann nach überhaupt nichts aussieht? So wie jetzt auch.
Der Schnitt ist grausam, aber was soll’s. Frau Hofrat wünscht das eben so. Meine Hände
10 haben ziemlich gezittert anfangs. Gut, dass sie das nicht bemerkt hat. Im Spiegel hat sie
mich die ganze Zeit streng angeschaut … Ich hab einfach weggeschaut – hat funktioniert.
So, die Haare sauber abbürsten, gut so … Jetzt das Färben. Hellbraun wollte sie, oder? …
Jetzt hat sie die Augen zugemacht. Soll ich sie trotzdem fragen? Aber wenn sie schläft und
ich sie aufwecke? Außerdem hätte ich mir die Haarfarbe merken müssen … Ja, es war
15 Hellbraun. Also los, jetzt kann nichts mehr schiefgehen … Margit ist auch bald fertig, und
dann haben wir Mittagspause. Wenn Margit nicht wäre! Oh, jetzt ist Frau Hofrat aufge-
wacht. Warum schaut sie denn so böse? Passt doch eh alles. „Herr Schröder!“ Uiii, die
Dame hat eine schrille Stimme! „Herr Schröder, das ist ein Skandal!“ Was hat sie denn?
Auuuu! So wegstoßen muss mich der Schröder auch nicht. „Gnädige Frau, ist etwas nicht
20 in Ordnung?“ „Was ist das für eine Farbe, Herr Schröder? Ich sagte Dunkelbraun, so wie
immer. Seit Jahren bin ich Stammkundin bei Ihnen. Die Farbe ist schrecklich, indiskuta-
bel.“ … Uuups, dann war’s also doch nicht Hellbraun … Das war’s dann wohl mit meinem
ersten Job. Der Schröder wartet ja nur auf irgendetwas, das ihm hilft, mich loszuwerden.
Aber ich will nicht wieder zum Arbeitsamt. „Fräulein Yvette!“ Wie seine Augen funkeln!
25 „Wir sprechen uns noch!“ „Herr Schröder!“ Was will denn Margit jetzt? „Das war mein
Fehler!“ Margit! Das gibt’s nicht! Sie rettet mich, ich könnte sie umarmen! … „Ich habe aus
Versehen die Flaschen ausgetauscht. Yvonne hatte sich die richtige Farbe schon hergerich-
tet.“ „Sie hätte den Fehler trotzdem gleich bemerken müssen! Ich muss Sie dann beide in
der Mittagspause sprechen!“ Margit, du bist die Größte! Ich krieg zwar was ab, aber ich
30 werde wahrscheinlich bleiben dürfen, auf dich kann er sowieso nicht verzichten …

90 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
3. Starke Gefühle C

c Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Yvonne arbeitet schon lange als Friseurin. richtig falsch
2 Yvonne heißt eigentlich Yvette. richtig falsch
3 Yvonne war beim Schneiden nervös / schnell / ganz ruhig.
4 Yvonnes Kundin ist zufrieden / verärgert / sympathisch.

5 Margit hilft Yvonne, indem sie ...


6 Die Redewendung aus 5 a , die am besten zur Geschichte passt, lautet: …

Du hast die Wahl

d Lies den Text in 5 b . Schreib einen inneren Monolog oder eine kurze Erzählung aus der
Sicht einer dieser Personen: Herr Schröder, Margit, die Kundin.

e Wähl eine Redewendung aus 5 a . Schreib dazu einen inneren Monolog oder eine Erzählung.

6 Zusammengesetzte Sätze

a Ergänze die Sätze. Geht es um Trauer oder Glück? Schreib T oder G .

zwar ... aber seitdem indem und warum wenn obwohl weil damit

1 Sabrina weint, ihr Hamster gestorben ist.


2 Walter Mader gewinnt das Rennen, sein Fahrrad einen Defekt hatte.
3 Saskia fragt sich, sie immer Pech in der Liebe hat.
4 Immer Frauchen nach Hause kommt, ist Trixi außer sich vor Freude.
5 er weiß, dass er sechs Richtige im Lotto hat, beschenkt er alle seine Freunde.
6 Jonas hat mit seinen Eltern gesprochen, er denkt, sie verstehen ihn nicht.
7 Markus hat ein Moped bekommen, er schneller in der Schule ist.
8 Veronika feiert ihren Geburtstag, sie mit einer Freundin zu einem Popkonzert fährt.
9 Manfreds Katze fällt in den Pool, die Nachbarin rettet sie.

b Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Die wichtigsten Gliedsätze


Gliedsätze ersetzen Satzglieder. Du kannst nach ihnen wie nach einem Satzglied fragen:
1 Subjektsatz: Wer oder was? 2 Objektsatz: Wen oder was? Wem?
Adverbialsätze: 3 der Zeit (Wann? Seit wann? ...), 4 des Ortes (Wo? Wohin? Woher?),
5 der Art (Wie?), 6 des Grundes (Warum? Wieso? Weshalb?), 7 der Bedingung (Unter welcher
­Bedingung?), 8 des Zwecks (Zu welchem Zweck?), 9 mit obwohl (Trotz welchen Hindernisses?)

1 Zeichne in 6 a die Satzgrenzen ein. Kennzeichne die Haupt- und Gliedsätze.


2 Bestimme in 6 a alle Gliedsätze und markiere die Konjunktionen.

ÜB: S. 36, 1a–b; S. 37, 1c–e ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 91


c Schreibt zusammengesetzte Sätze zum Thema Glück oder Trauer auf Papierstreifen.
­Sammelt die Sätze und lest sie vor. Erratet das Thema. Bestimmt die Sätze.

7 Trivialliteratur – Heftromane

a Lies den Teaser und ordne ihn einem Genre aus dem Kasten zu.

K U R Z & Filmgenres und Teaser. Wie du weißt, kann man Filme bestimmten Genres (sprich: schore)
B Ü N D I G zuordnen. So gibt es zum Beispiel Western, Horrorfilme oder Kostümfilme. Auch in der
Trivialliteratur gibt es Genres, die denen beim Film sehr oft ähneln. Ein Teaser oder Anreißer ist ein
Bild, ein Filmausschnitt oder ein kurzer Text. Er soll dich auf das Buch oder den Film neugierig machen.

Horror    Western    Ärzte und Ärztinnen    Adel und Liebe


Krimi   Science Fiction und Fantasy   Heimat und Berge

Kampf um Liebe oder Tod


Das war Schwester Karoline noch nie passiert. Sie hatte immer versucht, Beruf und
­Privatleben zu trennen. Doch jetzt hatte sie sich unsterblich verliebt. Dr. Erhart war
kein typischer Herzensbrecher, er war ein verheirateter Mann im mittleren Alter. Seine
Ehe war schon lange nicht mehr so, wie er es sich wünschte. Doch seine Frau würde um
ihn kämpfen ...

Genre:

b Schreibt weitere Teaser zu den Genres aus 7 a . Lest sie vor, die anderen raten das Genre.

c Lies den inneren Monolog einer Figur aus Kampf um Liebe oder Tod. Möchte die Figur die
Geschichte verlassen oder in der Geschichte bleiben?

So, jetzt erzählt er mir sicher wieder, dass er eine Notoperation hatte und Leben retten
musste. „Liebling, es tut mir leid, ich hatte eine Notoperation!“ Natürlich! In Wirklichkeit
war er mit dieser Karoline zusammen. Das ist alles so leicht durchschaubar! Ich soll
jetzt mit dieser Frau einen Krieg beginnen, damit der Schreiberling seine hundert
­Seiten abliefern kann. Aber ohne mich. Wie dämlich mich dieser Dr. Erhart anschaut!
So einen hätte ich nie geheiratet. Ich verzieh mich einfach. Der Autor soll sich etwas
anderes einfallen lassen.

Du hast die Wahl

Wähl ein Genre aus 7 a und schreib einen kurzen inneren Monolog einer Figur.

d Deine Figur möchte die Geschichte verlassen, weil sie ihr zu klischeehaft ist.

e Deiner Figur gefällt die Geschichte. Sie erfüllt gerne ihre Rolle.

92 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 36, 1a–b; S. 37, 1c–e; S. 38, 2a–d


präsentieren lernen 3. Starke Gefühle C

8 Mini-Projekt 3: Gedichte und andere Kurztexte präsentieren

1. Informationen sammeln
1  
Ihr sollt einen kurzen Text als Gruppe möglichst eindrucks-
voll präsentieren.
2 Wählt einen kurzen Text aus. Entscheidet euch für eine der
folgenden Textsorten:

∙ klassisches oder modernes Gedicht


∙ Liebesgedicht ∙ Minimärchen
∙ humoristisches Gedicht ∙ Werbetext
∙ selbst geschriebenes Gedicht ∙ Ausschnitt aus einem längeren Text (Dra­ma,
∙ Lied Roman, Ballade, Kurzgeschichte, Sachtext)
∙ Witz ∙ Leserbrief
∙ kurze Fabel ∙ Kurznachricht
∙ Minidrama ∙ Wetterbericht

2. Die Präsentation vorbereiten


1  
Lest euch euren Text genau durch. Sprecht über folgende Punkte:

das Thema – den Inhalt – die Handlung – die Bedeutung (Botschaft des Textes,
Absicht des Autors/der Autorin, Bedeutung für dich persönlich) – die Sprache (Dialekt,
Standard­sprache, Wortwahl, …) – die Form (Reime, Rhythmus, lange/kurze Sätze, …)

2  
Überlegt, wie ihr den Text vortragen wollt. Denkt dabei an folgende Fragen:
• Welche einführenden Erklärungen sind notwendig (besonders bei Textausschnitten)?
• Welche Textteile sollen im Chor, welche von Einzelsprecherinnen und -sprechern vorgetragen
werden?
• Wer spricht welche Zeilen oder Textteile?
• Wie sollen die Textteile vorgetragen werden? (laut, leise, langsam, schnell, gehetzt, gelassen,
mit Emotion, distanziert, abgehackt, flüssig, hohe Stimmen, tiefe Stimmen, …)
• Wo und wie wollt ihr euch beim Vortrag im Raum positionieren? (stehend neben- oder hinter­
einander, sitzend, an verschiedenen Orten im Klassenzimmer, dem Publikum zugewandt oder
abgewandt, …)

3. Präsentieren
1  
Jedes Gruppenmitglied nimmt an der Präsentation teil.
2  
Bereitet Textvorlagen vor, von denen ihr gut ablesen könnt. Am besten ist es, wenn ihr euren
Textteil auswendig lernt.
3  
Probt die Präsentation mehrmals.
4  
Denkt beim Vortrag immer an das Publikum. Haltet Augenkontakt und sprecht deutlich und
laut genug, so dass der Text gut verstanden werden kann.
5  
Diskutiert nach der Präsentation, welche zusätzliche Bedeutung euer Vortrag dem Text
gegeben hat.

ÜB: S. 39, 3a–c Cyber Homework 18 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 93


T Teste dich selbst — Grammatik Punkte
a Lies den Tagebucheintrag und unterstreiche sieben weitere Prädikate im
S. 72 Konjunktiv II.

Ich verstehe sie einfach nicht. Sie will nichts mehr von mir wissen. „Du hättest
sie nicht gehen lassen dürfen! An deiner Stelle würde ich sie mir wieder zurück-
holen!“ Als ob das so einfach wäre! Ich kann sie ja nicht zu ihrem Glück zwin-
gen. Aber vielleicht hilft höfliches Bitten. „Mariella, würdest du zu mir zurück-
kommen?“ Ich weiß nicht, da komme ich mir blöd vor. Aber ich bin so alleine,
vor allem abends. Wenn sie wie früher bei mir im Bett wäre, könnte ich wieder
leichter einschlafen. Ich würde sie so gerne streicheln, so wie früher. Jetzt dürfte
sie bei Jan im Bett liegen. Mariella! Am liebsten würde ich dich ... Nein, das
Wichtigste ist, dass es unserer Katze gutgeht.
a /7

b Ordne die Prädikate aus a den verschiedenen Konjunktivverwendungen zu.


S. 75
Vorwürfe, Ratschläge: hättest … lassen sollen, Irreale Situationen (wenn-Sätze):
Wünsche: Irreale Vergleiche (als ob):
Höfliche Bitten: Vermutungen:
b /7

c Ordne zu und schreib Konditionalsätze mit dem Konjunktiv II der Vergangenheit.


S. 81

1 Regenponcho mitnehmen auf dem Moped mitnehmen


2 Jausengeld nicht vergessen beim Fahrradfahren nass werden
3 zum Schwimmverein gehen nicht hungrig bleiben
4  
unsere Lautsprecher nicht kaputt bei den Meisterschaften mitmachen
sein dürfen
5  
meinen älteren Bruder darum das Pommes-frites-Öl nicht Feuer
bitten fangen
6 den Herd abschalten unser Konzert ein Erfolg werden

Wenn ich meinen Regenponcho mitgenommen hätte, wäre ich beim Fahr- c /5
radfahren nicht nass geworden.

d Schreib die Sätze aus c als Selbstvorwurf im Imperativ.


S. 81
Hätte ich doch meinen Regenponcho mitgenommen!

e Ordne zu und schreib irreale Vergleiche mit dem Konjunktiv II. d /5


S. 81
regnen – Schnupfen bekommen – ein langer Filmabend werden –
wegfahren – regnen – WLAN nicht funktionieren
1 Dunkle Wolken sind am Himmel. Es sieht so aus, .
2 Die Garage unseres Nachbarn ist leer. Es sieht so aus, .
3 Mein Bruder niest ununterbrochen. Das klingt so, .

94 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
3. Starke Gefühle

Punkte
4 Die Straße ist nass. Es sieht so aus, .
5 Ich kann keine E-Mails empfangen. Es sieht so aus, .
6 Lisa bringt ihre DVDs zur Party mit. Das klingt so, .
1 Es sieht so aus, als ob es bald regnen würde. e /6

f Finde acht weitere Haupt- (HS ) und fünf weitere Gliedsätze (GS ).
S. 91 Markiere die Subjekte und Prädikate in den Gliedsätzen und bestimme sie:
Subjektsatz (SUS ), Objektsatz (OS ), Adverbialsatz (AS ).

Aus der Reihe: Geisterstunde: Die Nacht der Werwölfe


GS (AS) HS
Schon als sie in dem alten Landhaus ankamen, / beschlich Elisabeth ein
ungutes Gefühl. // Die Atmosphäre des Ortes war irgendwie unheimlich,
und die Guts­herrin verstärkte dieses Gefühl noch, denn sie wirkte ab­
wesend, blass und ab­gespannt. Doch Gregor meinte, dass dieser Eindruck
nur auf den Arbeitsstress der letzten Wochen zurückzuführen sei. Sobald
sie sich ein bisschen eingewöhnt hätte, würde sich das Urlaubsgefühl schon
einstellen. In der Nacht schlief ­Elisabeth bei geöffneten Fenstern, wie sie es
zu Hause gewohnt war. Irgendwann nach Mitternacht wachte sie auf, weil
sie seltsame Laute aus dem nahen Wald hörte. Konnte es sein, dass hier
f / 11
Wölfe lebten? ...

g Lies die Szene aus einem Science-Fiction-Heftroman. Verbinde die Sätze mit
S. 91 der richtigen Konjunktion und schreib sie in dein Heft.
1 Petra und Klaus kamen zu der Lichtung. Das Raumschiff landete. (als/seitdem)
2 Sie versteckten sich im Dickicht. Sie wollten nicht entdeckt werden. (damit/obwohl)
3 Jetzt geschah etwas. Das war unglaublich. (ob/was)
4  
Sie erzählten die Geschichte im Dorf. Man würde sie für verrückt halten. (indem/
wenn)
5 Das Raumschiff stand dort. Dort bildete sich eine dichte Gaswolke. (wo/woher)
6  
Bald sah man das Raumschiff nicht mehr. Man sah die Büsche auf der Lichtung
nicht mehr. (weder ... noch/je ... desto)
7  
Das Gas verdichtete sich immer mehr. Es nahm menschliche Formen an. (indem/
aber)
8  
Sie hatten es miterlebt. Das Raumschiff hatte sich in einen Menschen verwandelt.
(wann/wie)
g /7

Als Petra und Klaus zu der Lichtung kamen, landete das Raumschiff.

Erreichte Gesamtpunktzahl: a + b + c + d + e + f + g = /48


0–24 Punkte: 25–42 Punkte: 43–48 Punkte:

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 95
Das Wichtigste auf einen Blick:
Gedichte verstehen –
Tagebucheintragungen,
Kurzgeschichten, innere Monologe
1 Lies das Gedicht. Inwiefern ist es ein Liebesgedicht?

3 Zwei Segel
1 Zwei Segel 2 erhellend
Die tiefblaue 2 Bucht!
Zwei Segel sich 2 schwellend
Zu ruhiger 2 Flucht!

1 Wie eins in den Winden


Sich wölbt und bewegt,
Wird auch das Empfinden
Des andern erregt.
Gedichte wirken durch das Spiel mit Sprache.
Begehrt eins zu hasten, Vieles bleibt offen und muss interpretiert werden.
Das andre geht schnell, Oft folgen Dichter/innen beim Schreiben formalen
Verlangt eins zu rasten, Regeln. Gedichte sind oft in 1 Strophen und Verse
Ruht auch sein Gesell. gegliedert, sind 2 gereimt und setzen 3 sprach­
Conrad Ferdinand Meyer liche Bilder ein.

2 Lies die Textanfänge. Welcher passt am besten zum Gedicht in 1 ?


­M arkiere ✓ .
Wenn du eine 1 Tagebucheintragung aus der Perspektive einer anderen Person schreibst, musst du
dich gut in die Situation dieser anderen Person hineindenken.
Ein 2 Innerer Monolog gibt die Gedanken der Hauptperson direkt wieder. Die Gedanken können dabei
3 sprunghaft sein und 4 müssen nicht ausformuliert sein.

Eine 5 Kurzgeschichte weist meist folgende Elemente auf: a Direkter Einstieg ins Geschehen, b es
geht um eine alltägliche Situation, c es wird aus der Sicht der Hauptperson erzählt, d die Hauptperson
ist ein „einfacher“ Mensch, e eine konfliktreiche Situation wird geschildert, f die Erzählweise ist
chronologisch, g die Handlung umfasst eine kurze Zeitspanne, h es gibt eine Pointe und ein offenes
Ende.
1 Ich glaube, Tim will nichts mehr von mir wissen. Ich habe ihn nur kurz von der Ferne gesehen.
Er hat mir zwar zugewinkt, hatte es dann aber eilig, mit seinen Freunden zur Sporthalle zu gehen.
Wird das noch etwas mit uns?

2 Da ist Manuela ... Hi! ... Soll ich zu ihr gehen? Nein, wir müssen zur Sporthalle. „Ja, ich komme
ja schon!“ Ich erklär’s ihr später. 3 Die haben’s vielleicht eilig. „Wartet doch!“ ... 4 Uuups, meine
Schuhbänder ...

5a Jetzt waren sie schon eine halbe Stunde gemeinsam gelaufen. Es war ein prachtvoller Tag,
und auf der Flusspromenade gab es um diese Zeit noch fast keine Spaziergänger. 5b Sie liefen
nebenei­nander, im selben Rhythmus, im selben Tempo. 5c „So könnte es immer sein!“, dachte
Manuela ...

96 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 3. Starke Gefühle

Kurzgeschichten
Kurzgeschichten sind beliebt bei den Leserinnen und
Lesern. Kein Wunder, sie sind spannend, bieten
überraschende Wendungen und sind schnell gelesen.
Aufgrund ihrer Kürze werden häufig Kurzgeschich­
ten­sammlungen veröffentlicht, für die die Geschich­
ten nach bestimmten Merkmalen ausgewählt
werden, z. B. nach dem Thema oder ihrer Eignung Ulrich Winfried (Hrsg.)
für bestimmte Altersgruppen. Einige der Kurz­ 80 Seiten
geschichten aus diesem Modul findest du in dem Philipp Reclam jun. Verlag,
abgebildeten Sammelband. 1986

Kurzgeschichte 1: Nasen kann man so 40 haut ihr kräftig auf die Schulter und sagt: „Meine Güte,
und so sehen du bist ja eine richtig hübsche Dame geworden!“
von Ingrid Kötter „Ach was! Quatsch keinen Käse!“, sagt die junge Dame
und hält ihr Gesicht ganz dicht vor die Spiegelscheibe.
Es ist fast 20 Uhr, als Onkel Thomas aus Kanada zu „Sieh dir diese Pickel an und dann meine Nase!“
Besuch kommt. Er will sofort Irina begrüßen. 45„Pickel hatte ich in deinem Alter auch“, sagt Onkel
„Warte einen Augenblick!“, bittet die Mutter. „Irina ist Thomas. „Siehst du noch welche? Und was deine Nase
jetzt vierzehn. Das ist ein schwieriges Alter. Um 20 Uhr betrifft, tröste dich! Du bist erst vierzehn. Du und
5 ist eine Klassenfete. Mal will sie hingehen, dann wieder deine Nase, ihr wachst ja noch.“
nicht. Sie hat eine fürchterliche Laune.“ Irina reißt entsetzt die Augen auf. „Wächst noch? Meine
Irina steht in ihrem Zimmer vor dem Spiegel. In letzter 50 Nase? – – Alles! Bloß das nicht!“
Zeit steht sie oft dort. Sie betrachtet sich im Spiegel. Ihre Augen füllen sich
Mürrisch betrachtet sie ihr Gesicht von allen Seiten. mit Tränen.
10 „Diese Nase!“, flüstert sie. „Diese entsetzlich große „Na, na!“, sagt Onkel Thomas. „Ich finde deine Nase ja
Nase! Eine Nase wie Manuela müsste man haben.“ schon fast richtig, aber noch ein wenig zu klein.“
Alle Jungen in Irinas Klasse sind hinter Manuela mit der 55 „Zu klein?????“ Irina wischt sich eine Träne ab und sieht
niedlichen Stupsnase und dem albernen Gekicher her. ungläubig in den Spiegel.
Mit verbissenem Gesicht kratzt Irina an einem Pickel „Na ja“, meint Onkel Thomas. „Man kann Nasen so und
15 herum, befühlt eingehend ihre Nase und stöhnt. An so sehen. Es kommt wohl auf den Betrachter an.“
manchen Tagen ist es wie verhext. Da kommt einfach „Wie siehst du es denn?“
alles zusammen: zwei neue Pickel, davon einer mitten 60 „Also wenn du mich fragst, ich kann zum Beispiel
auf der zu großen Nase, die dadurch natürlich erst Frauen mit Stupsnasen nicht ausstehen. Kleine
recht unangenehm auffällt. Und dann noch Onkel Mädchen mit Stupsnasen, na gut. Aber Frauen mit
20 Thomas. Irina hat ihn mindestens drei Jahre nicht Stupsnasen sind für mich einfach unmöglich. Viel zu
gesehen. Onkel Thomas ist Mutters jüngster Bruder. Er niedlich. Zu puppig. Keine frauliche Ausstrahlung.
ist 23 Jahre alt, lebt in Kanada und hat die dämliche 65 Magst du etwa Stupsnasen?“
Angewohnheit, Irina bei jedem Wiedersehen „Ich? – – Nein. – – Eigentlich nicht.“ Irina strahlt ihren
hochzuheben und abzuküssen. Onkel an, fällt ihm um den Hals und küsst ihn ab. „Oh,
25 „Ich mag diese Küsserei nicht“, sagt Irina zu ihrem Onkel Thomas! Wenn du wüsstest! Du bist prima!
Spiegelbild, geht zur Zimmertür und will sie Kannst ruhig mal wieder vorbeikommen! Tschüss! Ich
abschließen. Das macht sie in letzter Zeit oft, wenn 70 muss weg. Wir haben jetzt ’ne Klassenfete.“
Besuch kommt, den sie nicht ausstehen kann.
„Sei nett zu meinem Lieblingsbruder! Er kommt extra
30 aus Kanada“, hat die Mutter gesagt.
Kurzgeschichte 2: Tod im Stadion
Irina denkt an den schlaksigen, pickeligen Jüngling
von Martin Roda Becher
und denkt: „Von mir aus kann er vom Mond kommen.“
Sie will den Schlüssel im Schloss herumdrehen. – Zu Vor ein paar Tagen bin ich dem Tod begegnet.
spät! Onkel Thomas steckt seinen Kopf zur Tür herein: Es war auf einer verlassenen Aschenbahn im
35 „Hallo, kann ich reinkommen?“ Schon ist er im Zimmer. Spätherbst. In dieser Zeit wird sie nur noch selten
Sieht echt gut aus, der Typ. Hat mächtig breite benutzt. Gelbe Blätter bedeckten den Boden, die Kälte
Schultern gekriegt. Und dann der Bart! Mensch, hat 5 verlockte nicht zur Leichtathletik. Vielleicht zieht ein
der sich verändert. Er hebt Irina nicht hoch. Er küsst sie Unentwegter einmal seine Bahn, doch auch dieser ist
nicht ab. Er sieht mit ihr zusammen in den Spiegel, froh, wenn er seine Runde hinter sich hat und den Ort

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 97
lesen und verstehen
verlassen kann, voll Genugtuung darüber, dass er zu Seitenstechen bemerkbar zu machen, der Atem ging
den Untentwegten zählt. Es ist etwas Düsteres, 65 pfeifend. Meine Angeschlagenheit musternd, rief er
10 Unheimliches an diesen verlassenen Sportstätten. mir zu: „Der Amateur hält besser durch als der
Schwimmbäder, Aschenbahnen sind so tot im Winter Professional.” Womit er auf mein intensives
wie eine Eisbahn im Sommer. Sie erinnern mich Tennistraining anspielte. Das erboste mich etwas. Ich
seltsamerweise an Friedhöfe – und die Gewissheit, forderte ihn zu einem Wettrennen über vierhundert
dass im nächsten Sommer wieder Hochbetrieb sein 70 Meter heraus. Es ging um eine Maß Bier, wie er
15 wird, spendet wenig Trost. vorschlug. Es war eine harte Runde. Dampfenden Atem
Ich weiß heute noch nicht, warum ich mich eingelassen ausstoßend wie Lokomotiven, zogen wir dahin. Ich
hatte, laufen zu gehen. Ein nicht sehr guter Bekannter, dachte oft an Aufgabe. Er gewann mit knappem
ein Student der Rechte namens Ellenberger, hatte Vorsprung. Er war härter als ich und gab das Letzte.
mich eines Tages aufgefordert, mit ihm etwas 75 Ich war auf spöttische Bemerkungen gefasst, doch
20 Freiluftsport zu treiben. Allein sei es öde, zu zweit auch er war zu sehr außer Atem, um reden zu können.
mache es Spaß. Und da mir, dem seit letztem Sommer Später zogen wir unsere Mäntel an und setzten uns auf
schon eingerosteten Tennisspieler, etwas Bewegung eine Bank, für eine kurze Verschnaufpause.
nicht schaden konnte, sagte ich zu. Den grauen Himmel und dann die Aschenbahn
Am Morgen trafen wir uns dann. Gemeinsam machten 80 betrachtend, sagte ich: „Es ist schon etwas Trostloses,
25 wir uns zum Stadion auf. so Sportanlagen an einem kalten Herbsttag.”
Er war ein etwas zum Fettansatz neigender Mensch mit Bevor er starb, sagte er noch: „Ich habe kein Bier mehr
schwarzem Kraushaar auf dem Kopf. Ein manischer in mir zum Rausschwitzen.” Ich merkte gar nicht sofort,
Witzbold, der für jede Lebenslage einen Scherz wusste dass er tot war. Dass ein Toter neben mir saß und nicht
und auch stets die „Neuesten“ kannte. Sehr beliebt – er 85 mehr Ellenberger. Er saß plötzlich schief da, kraftlos,
30 fehlte auf keinem Fest, da unterhaltsam (allein schon aufgelöst.
durch sein Aussehen) und bemerkenswert trinkfest. Ein Sekundentod, wurde ich später aufgeklärt. Ver­
Als glatter Kerl wurde er bezeichnet, was im schluss der Herzarterien.
Alemannischen so viel wie lustig, nett, heißen will. Es hatte mich sehr beeindruckt. Nicht, dass ich
Dass er und ich, der im Gegensatz zu ihm ziemlich 90 Ellenberger sehr gemocht hatte, aber die Tatsache hat
35 unbeleibt und unglatt ist, nicht prächtig miteinander mir zu denken gegeben, „wie schnell es gehen kann”.
auskamen, war klar. Wahrscheinlich hatte er keinen
anderen Kumpan für spätherbstliche Leichtathletik
gefunden. Und so verfiel er dann eben auf mich.
Im Stadion angelangt, kannte ich neben dem Kurzgeschichte 3: Sonntag
40 „Neuesten“, den ich übrigens diesmal nicht besonders Von Max Bolliger
fand, bereits jeden der zu dem Kellerfest Geladenen,
„Was möchtest du?”, fragte der Vater. Daniela studierte
das nächsten Samstag stattfinden sollte (ich war nicht
die Karte und entschied sich für Riz colonial. „Gern!”,
eingeladen). Anscheinend würde in dem Keller eine
sagte der Kellner Er behandelte Daniela wie eine
ungemein glatte Bande beisammen sein. Er freute sich
Dame. […]
45 schon darauf und schilderte mir einige Scherzartikel,
5 „Wie geht es in der Schule?”, fragte der Vater.
wie Plastikspinnen und so fort, die er an diesem Abend
„Wie immer“, antwortete Daniela.
zu präsentieren gedenke und von denen er sich
„Wird es fürs Gymnasium reichen?”
umwerfend erheiternde Wirkung versprach.
„Ja, ich hoffe es.”
In einer kalten Garderobe, zu der uns ein alter Wärter
Daniela wusste genau, dass ihre Noten weder in
50 den Schlüssel unter vielen Flüchen seinerseits und
10 Mathematik noch in Französisch genügten. Dann eben
Beschwichtigungen unsererseits ausgehändigt hatte,
eine kaufmännische Lehre ... oder Arztgehilfin ... Sie
zogen wir uns um.
wollte jetzt nicht daran denken.
Auch hier erzählte Ellenberger viel. Es war, als ob er
„Für mich waren Prüfungen nie ein Problem”, sagte der
sich verpflichtet fühlte, ohne Unterbrechung geistreich
Vater. Daniela war froh, als der Kellner das Essen
55 zu sein, es tat meinen Nerven weh. Dabei interessierte
15 brachte. Der Reis mit Fleisch und Früchten schmeckte
ihn meine Person überhaupt nicht. Es war ihm, glaube
ihr. […]
ich, völlig egal, wessen Ohr seine Späße vernahm. Was
„Ich brauche einen neuen Wintermantel”, sagte sie.
mochte er nur tun, überlegte ich, wenn er allein war.
„Schon wieder?”
Wir drehten zwei Runden, legten gelegentlich
„Ich bin seit dem letzten Jahr zehn Zentimeter
60 Zwischenspurts ein. Ich war ziemlich erschöpft. Auch
20 gewachsen.”
er klagte ein wenig. Er hätte am Vorabend zu viel Bier
„Wofür bezahl ich eigentlich Alimente?”
getrunken. „Es gluckst bei jedem Schritt”, scherzte er.
„Mutter sagt, das Geld reiche nur für das Nötigste.”
Nach der dritten Runde begann sich bei mir starkes

98 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
lesen und verstehen 3. Starke Gefühle

„Gut! Aber ich will die Rechnung sehen.” […] Daniela wurde wütend. „Es geht ihm ausgezeichnet“,
Nach dem Essen fuhren sie am See entlang. sagte sie. „Er hat sich ein neues Auto gekauft und sieht
25 Der Vater hatte ein neues Auto. […] Aus dem Radio 65 prima aus.“
erklang Volksmusik. Sie fiel Daniela auf die Nerven. Die Mutter zuckte bei ihren Worten zusammen. „Und
Aber sie stellte sie trotzdem lauter. den Wintermantel?“, fragte sie.
„Hast du viel Arbeit?”, fragte sie. „Bewilligt!” […] „Ich gehe jetzt”, sagte sie nachher.
„Wir bauen eine neue Fabrik.” „Hast du keine Aufgaben?“
30 Der Vater war Ingenieur. Daniela betrachtete ihn von 70 „Nein!”
der Seite, neugierig, wie einen Gegenstand. Sein „Aber komm nicht zu spät zurück!”
Gesicht war braungebrannt, sportlich. Der Schnurrbart „Ich esse bei Brigitte.”
stand ihm gut. Hatte er ihre Gedanken erraten? „Gut, bis neun Uhr. Ich lege mich wieder hin.”
„In zwei Wochen werde ich vierzig! Aber alle schätzen Als Daniela die Tür des Lokals öffnete, schlug ihr eine
35 mich jünger.” 75 Welle von Rauch- und Kaffeegeruch entgegen. An den
Daniela lachte. Ihr schien er älter. niederen Tischen saßen junge Leute, die meisten in
„Wie alt bist du eigentlich?“ Gespräche vertieft. Die Wände waren mit Posters
„Hundert!”, sagte Daniela. tapeziert. Danielas Augen gewohnten sich allmählich
„Nein, ehrlich …!“ an das Halbdunkel. Suchend schaute sie sich um. Der
40 „Das solltest du doch wissen. Du fragst mich jedes Mal 80 Disc-Jockey nickte Daniela zu.
... Im Februar dreizehn.” „Well, I left my happy home to see what I could find
„Dreizehn! Hast du einen Freund?” out“, sang Cat Stevens. Ja, er hatte recht. Um
„Nein!”, sagte Daniela. herauszufinden, wie die Welt wirklich war, musste man
„Das wundert mich. Du siehst hübsch aus!” sein Zuhause verlassen. Heinz hatte Daniela den Text
45 „Findest du?” 85 übersetzt. Heinz war schon sechzehn Jahre alt. Sie war
„So ... erwachsen!” stolz darauf. Er saß in einer Ecke und winkte. Aufatmend
Auf einer Terrasse am See tranken sie Kaffee. Daniela setzte sich Daniela neben ihn. Er legte einen Arm um
beobachtete die Segelschiffe. Der schöne Herbst­ ihre Schultern.
sonntag hatte unzählige Boote aufs Wasser hinaus­ „Hast du den Sonntag überstanden“, fragte er.
50 gelockt. Der Vater war verstummt und schaute alle 90 „Ja, Gott sei Dank!”
fünf Minuten auf seine Uhr. „War es schlimm?“
„Ich habe um vier Uhr eine Verabredung.” „Es geht ... wie immer.“
„Also, gehen wir doch”, sagte Daniela und erhob sich. „Mach dir nichts draus.”
Der Vater schien erleichtert. Daniela kuschelte sich an ihn. „Was meinst du, werden
55 „Ich bringe dich nach Hause”, sagte er. 95 wir es besser machen?“, fragte sie. “Wenn wir einmal
„Ach, du bist schon wieder da?”, sagte die Mutter. […] erwachsen sind?” In ihrer Stimme klangen Zweifel.
„Er hatte eine Verabredung“, erzählte Daniela. Die „Natürlich”, sagte Heinz, „natürlich werden wir es
Mutter lachte. besser machen.”
„Ich möchte wissen, warum er eigentlich darauf
60 besteht, dich zu sehen. Im Grunde liegt ihm doch
nichts daran. Nur weil es das Gericht so entschieden
hat und um mich zu ärgern.”

Wähle eine der drei Kurzgeschichten aus und löse die Aufgaben:
1  Für welche Leserinnen und Leser ist die Geschichte wohl geschrieben (Jugendliche,
Erwachsene, ...)?
2  Wo spielt die Geschichte? Ist der Ort für die Handlung wichtig?
3  Wird ein Konflikt geschildert, auf den die Personen reagieren? Wenn ja, welcher Konflikt wird
­geschildert? Werden die Probleme am Ende gelöst?
4  In welchen Augenblicken ihres Lebens lernen wir die Figuren der Kurzgeschichte kennen?
Erfahren wir auch ihre Gedanken? Wenn ja, welche sind es?
5  Die Geschichten lassen sich in verschiedene Teilabschnitte gliedern. Markiere diese Abschnitte
und finde zu jedem Abschnitt eine Überschrift.
6  Erinnert die Kurzgeschichte dich an etwas, was du einmal selbst erlebt hast?

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 99
lesen und verstehen

und So oder so ist


s e - ps das Leben
Le mtip Marie Aude-Murail
Fil Violaine ist schön und
gelangweilt. Ihr Vater ist
arrogant und berufs­
müde, die Mutter ständig
Lyrik nervt gestresst. Ihr Bruder ist
blöd und oberflächlich,
Andreas Thalmayr die kleine Schwester
Kinderreime, Wortspiele, ziemlich clever. Vaters junger Assistenzarzt ist
Spruchweisheiten, süß, doch ein bisschen schwer von Begriff …
­Werbeslogans, Songs. In Und dann wird Violaine schwanger. Klar, dass
jedem Kopf sind Gedichte dadurch alles durcheinanderkommt!
gespeichert. Und diese Texte mag man. Warum
wird dann bei Gedichten so oft auf Ablehnung Tage wie diese!
geschaltet? Weil man sie uns in der Schule
John Green, Maureen
häufig madig gemacht hat. Doch das muss
Johnson, Lauren Myracle
nicht so sein. Der Lyrik-Experte Thalmayr fängt
mit der einfachsten Frage an: Was ist eigentlich Drei miteinander verwo­
ein Gedicht? – und schließt mit einer Anleitung bene Liebesgeschichten,
zum Selberdichten. Dazwischen findet man je von einem der drei
ganz viel Wissenswertes über das wunderbare Autor­Innen erzählt. Jubilee
Spiel mit der Sprache – von Homer bis Bob hat den perfekten Freund.
Dylan. Und natürlich: jede Menge Gedichte. Lyrik Sie ahnt nicht, dass sie ihn
muss nicht nerven. Lyrik ist cool, kostenlos, in dieser Nacht verlieren
unbezahlbar und hilft immer. wird – weil sie sich Hals
über Kopf in einen Fremden verliebt. Manchmal
Der Sommer, vergisst Tobin völlig, dass der Herzog eigentlich
als ich schön ein Mädchen ist. Bis zu jenem magischen Moment
im Schnee. Addie würde alles dafür geben, wenn
wurde Jeff ihr verzeihen könnte. Dabei ist er ihr längst
Jenny Han viel näher, als sie denkt …
Jedes Jahr genießt Belly
den Sommer im Strandhaus
Love and Dance:
von Susannah. Sommer, das Liebe auf den
bedeutet salzigen Wind in zweiten Schritt
den Haaren, Spieleabende
mit der Familie und Wettschwimmen mit Bellys Film
Bruder und den Söhnen von Susannah: Jeremiah Der 12-jährige Chen ist zwischen
und Conrad. Schon lange ist Belly heimlich in den Kulturen hin- und hergeris-
Conrad verliebt. Und in diesem Sommer, so hofft sen. Seine israelische Mutter
die fast 16-Jährige, könnten sie sich endlich pflegt die feinen Künste, sein
näherkommen. Jetzt fühlt sich Belly nicht mehr russischer Vater ist ein grober, einfacher Mensch,
wie ein kleines Mädchen. Sie feiert mit dem Rest der aus seinem Sohn einen Mann machen will. Als
der Jugend wilde Strandpartys und erntet er eines Tages in einer Kindertanzschule die junge
­bewundernde Blicke anderer Jungen. Nur Conrad Russin Natalie entdeckt, ist es um ihn geschehen.
reagiert zurückhaltend. Ist er eifersüchtig, oder Um ihr zu gefallen, nimmt Chen Tango- und Cha-
steckt etwas ganz anderes dahinter? Cha-Stunden bei einem Ex-Weltmeisterpärchen.

100 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


4. Richtig und falsch

da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
dem Bild geben?
• Welchen Titel würdet ihr liche?
zelnen Szenen ins Unwirk
1
Wo im Bild kip pe n die ein nnen?

de r Kü ns tler da s Bil d wo hl gemalt? Wo hat er bego
• Wie hat n
ma tione n, an die ihr als Kind geglaubt habt, habe
2 • Welche Infor hase, ...)
ät er als fa lsc h he ra us gestellt? (Märchen, Oster
sich sp ob eine
du, um herauszufinden,
• Welche Quellen benutzt
­Infor­mation richtig ist? ne n ihr nicht wusstet, ob ihr ric
htig
tio ne n erl eb t, in de
• Habt ihr Situa
hlt davon.
oder falsch handelt? Erzä
was
ein e Ge sc hicht e, in de r jemand nicht mehr weiß,
3 • Erfindet
richtig oder falsch ist.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 101


Das lernst du:

A Verschwörungstheorien
• Quellen für einen Sachtext
erkennen und beurteilen
• Tatsachen und Bewertungen
und Aberglaube unterscheiden
• Infinitivgruppen mit zu
(Wiederholung)
1 Quellen für einen Sachtext erkennen • Verschwörungstheorien
und beurteilen erkennen
• Kommentare schreiben
a Lies den Text.

Hexenjagd früher und heute


Hexen sind in. Die süße Hexe Lilli oder Bibi Blocksberg haben euch vielleicht schon als
Kinder bezaubert. In der amerikanischen Fernsehserie Charmed bewältigen drei Magierinnen
gefährliche Aufgaben, und in Harry Potter werden junge Hexen und Hexer ausgebildet.
In Fantasy­büchern und -filmen zählen Hexen wohl zu den attraktivsten Charakteren.
In manchen Teilen der Welt haben Hexen allerdings ein ganz anderes Image. Dort sind
sie nicht die Stars der Unterhaltungsindustrie, dort fürchtet man sich in der Realität vor
ihnen. In manchen Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens werden Frauen auf brutalste
Art und Weise verfolgt und getötet, weil sie für Hexen gehalten werden. Erst kürzlich wurde
auf der Pazifikinsel Papua-Neuguinea eine zwanzigjährige Mutter von fanatischen Dorfbe-
wohnern bei lebendigem Leib verbrannt. Sie wurde verdächtigt, einen sechsjährigen Jungen
verhext zu haben und an dessen Tod schuld zu sein.
3 Zu solch schrecklichen Ereignissen kam es lange Zeit auch in
Europa. Ihren Höhepunkt erreichte die Hexenverfolgung im 16.
und 17. Jahrhundert. Damals herrschte in Mitteleuropa eine kleine
Eiszeit. Die Folgen waren Wetterextreme und Missernten. Dazu
kamen Kriege und tödliche Krankheiten wie die Masern, die Chole-
ra und die Pest. Heute kennen wir die Ursachen all dieser Proble-
me. Damals wussten die Menschen aber nicht, wie ihnen geschah.
In den Wirtshäusern erzählte man sich allerdings Geschichten,
die alles erklären konnten. Heinrich Kramer, ein fanatischer
Mönch, hatte sie in Umlauf gebracht. Das Böse hatte sich gegen
Gott verschworen. Überirdische Mächte kämpften um die Vorherr-
schaft auf dieser Welt. Der Teufel suchte Verbündete für diesen
Kampf unter den Menschen. Die abergläubischen Menschen glaubten all diese Geschichten.
Besonders Frauen mit außergewöhnlichen Eigenschaften und Kenntnissen wurden
verdächtigt, mit ihm im Bund zu sein. Auch behinderte Menschen, Bettler, Taglöhner und
andere Außenseiter waren beliebte Opfer. Sehr oft waren es allerdings auch Missgunst und
Neid, die die Menschen dazu trieben, andere zu bezichtigen, mit dem Teufel im Bunde zu
sein. Wenn das eigene Feld vom Hagel zerstört wurde, das Feld des Nachbarn aber ver-
schont blieb, konnte es dafür nur einen Grund geben: Der Nachbar hatte einen Pakt mit dem
Teufel geschlossen.
Die damaligen Gesetze und Gerichte unterstützten die Bösartigkeit der Menschen. Jeder
konnte vor dem Landrichter eine Anzeige vorbringen. Oft gab es für diese Anzeigen sogar
Belohnungen. Wenn es weitere Zeugen gab, kam ein Richter mit seinem Gerichtsdiener in
die Stadt und hielt Gericht. Die Kosten für den aufwändigen Prozess mussten am Ende die
Beschuldigten tragen. Für den Richter und seine Helfer war das ein gutes Geschäft.
Mit Hilfe eines vorgegebenen Fragenkataloges wurden die beschuldigten Personen nach
ihrer Verhaftung verhört. Dabei ging es im Grunde nur noch darum, die Anschuldigungen

102 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 40, 1a; S. 41, 1b


4. Richtig und falsch A

zu bestätigen. Wenn die Beschuldigten leugneten, einen Bund mit dem Teufel eingegangen
zu sein, wurden sie auf grausamste Art und Weise gefoltert. Manchmal wurden bei den
Prozessen auch sogenannte „Hexenproben“ eingesetzt. Dabei warf man die Beschuldigten
beispielsweise an Händen und Beinen gefesselt in einen reißenden Fluss. Wenn sie ertran-
ken, waren sie keine Hexen gewesen. Wenn sie die lebensgefährliche Situation überlebten,
dann mussten sie ihre magischen Kräfte eingesetzt haben und waren als Hexen überführt.
Oft starben die Beschuldigten schon während der Folter. Am Ende des Prozesses wur-
den praktisch alle Angeklagten zum Tode verurteilt. Die öffentlichen Hinrichtungen waren
für die fanatisierten Dorfbewohner/innen ein schauriges und gleichzeitig einschüchterndes
Spektakel. Widerstand gegen die Prozesse gab es kaum. Das ist wohl der wichtigste Unter-
schied zu den heutigen Hexenjagden. In Papua-Neuguinea wurden die Hexenjäger von der
Polizei verhaftet und als Mörder verurteilt. Die Hexenrichter im 17. Jahrhundert zogen ins
nächste Dorf und trieben dort weiter ihr Unwesen.

b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Heute glaubt niemand mehr an Hexen. richtig falsch
2 Im 17. Jahrhundert kannten die Menschen die Gründe für ihr Unglück nicht. richtig falsch
3 Man glaubte, eine Verschwörung sei schuld an den Problemen. richtig falsch
4 Man verdächtigte jeden / nur Frauen / nur Außenseiter, dem Teufel zu helfen.
5 Den Prozess bezahlten die Adeligen / die Bürger / die Angeklagten.
6 Bei einer Hexenprobe hatte man eine gute / eine kleine / keine Chance zu überleben.

7 Ordne die Überschriften den Textabschnitten zu. Trag die Zahlen in die Kästchen ein.

1 Der Prozess – 2 Widerstand – 3 Ursachen der Hexenjagd – 4 Hexenjagd im 21. Jahrhundert –


5 Die Verschwörung – 6 Die Opfer – 7 Unrecht – 8 Hexen in der Literatur und im Film

8 Ein Unterschied zwischen den Hexenjagden früher und heute ist, dass ...

c Lies den Text und löse die Aufgaben.

K U R Z & Quellen verwenden. Wenn du eine Information weitergibst, solltest du die Frage „Woher hast
B Ü N D I G du das?“ beantworten können. Die Quelle zeigt, wie glaubwürdig deine Information ist.
Beim Erzählen oder Schreiben interpretierst und kommentierst du meist die Informationen
aus den Quellen.

1 Welche Quellen passen zu den Textabschnitten aus 1 a ? Ordne zu.

Hexen in der Literatur und im Film Gerichtsprotokolle

Hexenjagd im 21. Jahrhundert Der Hexenhammer des Heinrich Kramer

Ursachen der Hexenjagd Kinder- und Jugendbücher, Fernsehserien

Der Prozess Zeitungsartikel über Hexenverfolgungen

Die Verschwörung Geschichtsbücher


2 Such im Text in 1 a Aussagen, die man als Tatsachen gut mit Quellen belegen kann,
und A
­ ussagen, die Interpretationen oder Bewertungen sind.
Hexen sind in. = Interpretation

ÜB: S. 40, 1a; S. 41, 1b ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 103


2 Tatsachen und Bewertungen unterscheiden

a Lest die drei Quellen zu den Hexenprozessen im 17. Jahrhundert. Was erfahrt ihr über den
Prozess? Wie beurteilt ihr die Vorgänge und die handelnden Personen?

1 Auszug aus dem Geständnis der Gera Kopschitsch


Heute am 29. November 1661 ist Gera Kopschitsch, 40 Jahre alt, die Tochter der Wolwetki, [...]
ohne und mit Folter überprüft und verhört worden.
Sie bekennt, es habe sie ihre leibliche Mutter vor 10 Jahren verführt. [...] Anfangs habe sie sich
geweigert, ihrer Mutter zu folgen. Als aber die Mutter [...] ein zweites Mal zu ihr gekommen sei,
habe sie dem Wunsch der Mutter entsprochen, die sie zum Gradisch-Kreuz geführt habe. [...]
Sie hätten dort die Ferk, die Ursula Wagner, die Gera, die Tochter der Juliana, die Roter, [...], den
Bösen Geist in Gestalt eines Geistlichen, mit einem schwarzen Gesicht und schwarzer Kleidung
vorgefunden. [...]
Von ihren Speisen hätten sie ihr Rindfleisch und ein Stück von einem gebratenen Huhn gege­
ben. Teile desselben seien ihr gut, und andere Teile seien ihr schlimm vorgekommen. Sie hätten
dort ungefähr 2 Stunden verbracht. Gleich nach dem Essen habe ihre Mutter einen Ast von
einem Kirschbaum [...] mit einer schwarzen Salbe (sie wisse nicht, woraus diese gemacht worden
sei) angeschmiert. Ein Teil der Leute sei bei der Mutter, der andere Teil bei der Ferk klein
­gemacht und in der Gestalt von Gänsen auf die Äste aufgesessen und auf den Rohitschberg
geflogen. [...]

2 Fragenliste für Hexenprozesse von Dr. Thomas Welz (1680)


1.  Welchen Namen der Untersuchte hätte, Alter und Stand? [...]
4.  Ob er wisse, dass derjenige, der Gott verlässt und sich dem Teufel ergibt, [...] dem Satan mit
Leib und Seel zu ewiger Qual übergeben werde?
5.  Ob sich nicht der Untersuchte dessen ungeachtet auf einen Pakt mit dem Teufel eingelassen
habe und Hexerei betrieben hätte? [...]
16. Ob er demselben nicht versprochen habe, sich immer zu Hexentänzen einzufinden?
17. Ob sie weiters nicht versprochen habe, allen Fleiß anzuwenden, weitere Personen zu
­verführen und in die Abhängigkeit des Teufels zu bringen? [...]
24. Was der Untersuchte auf den Tanzplätzen gesehen habe? [...]
28. Ob Essen und Trinken vorhanden gewesen sei? [...]
35. Ob der Untersuchte [...] auch mitgeholfen habe, Wetter zu machen? [...]
40. Ob er sich nicht unterstanden habe, Obst und Wein zu verderben? [...]
41. Ob er sich nicht unterstanden habe, Luft, Wasser und Weideland zu vergiften? [...]
45. Welche Pulver und Salben der Untersuchte dazu verwendet habe?
46. Woraus es gemacht sei? Und wer es ihm gegeben habe? [...]

3 Bannrichterliche Taxe und Unterhalt


Erstens für den Herrn Bannrichter für die Reise von und nach Hause 2 Tage und für den
­Aufenthalt vor Ort 7 Tage, also zusammen 9 Tage 45 Kreuzer
für 2 Verhöre ohne Folter 30 Kreuzer
für die Untersuchung der Male des Teufels 45 Kreuzer
für zwei Geständnisse 45 Kreuzer
für die Milderung der Strafe 30 Kreuzer

(Quellen 1+3: Stmk. Landesarchiv Graz, 2: Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, übertragen und gekürzt)

104 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 41, 2a; S. 42, 2b–c


4. Richtig und falsch A

b Lies die Information und löse die Aufgabe.


So geht’s:
Kommentare schreiben
Kommentare gehen immer von Ereignissen oder Tatsachen aus. Ein Kommentar ist aber
mehr als ein Bericht. Er stellt Zusammenhänge her, beleuchtet Hintergründe oder zeigt Folgen
auf. Ein Kommentar soll zum Nachdenken anregen, kritisieren und aufrütteln.

Lies den Kommentar zu den Quellen in 2 a . Ordne den Tatsachen Interpretationen aus dem
Kommentar zu.

Chancenlos
Bis ins 18. Jahrhundert wurden Hexenprozesse abgehalten. Jeder konnte verdächtigt werden,
mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Für die Beschuldigten war es unmöglich, ihre Unschuld zu
beweisen. Ein Fragenkatalog half den Richtern beim Verhör. Die siebzig Fragen hatten einzig und
allein das Ziel, die Angeklagten zu überführen. Statt ein Geschehen objektiv zu untersuchen,
unterstellten die Fragen im Vorhinein, dass die Verdächtigen schuldig sind. Die Opfer wurden
­gezwungen, im Sinne der Richter zu antworten. Man scheute nicht davor zurück, nötigenfalls Folter
einzusetzen. Schon die fünfte Frage des Fragenkatalogs verlangte das Geständnis, mit dem Teufel
im Bunde zu sein. Ohne Folter einzusetzen, hätte man wohl nie eine positive Antwort auf diese
Frage bekommen. Kaum ein Opfer entkam dem Verhör, ohne weitere Verdächtige zu benennen.
Die Richter lebten von der Hexenjagd. Sie verlangten, für jede richterliche Handlung entsprechend
bezahlt zu werden. Auch das sorgte dafür, dass die Hexenprozesse nicht aufhörten.

Tatsache: Es gab ein Geständnis einer beschuldigten Frau. Für die Beschuldigten war es unmöglich ...
Tatsache: Es gab einen Fragenkatalog für die Richter.
Tatsache: Es gab Aufstellungen der Prozesskosten.
c Sammelt im Kommentar in 2 b weitere Aussagen, die die Quellen aus 2 a interpretieren.
Unterstreicht sie.

Du hast die Wahl


d Wähl ein historisches Ereignis, schreib Tatsachen und Bewertungen auf.
Kolumbus entdeckt Amerika – Napoleon wird Kaiser – Die Sowjetunion zerfällt – ...
e Wähl ein aktuelles oder historisches Ereignis und schreib dazu einen Kommentar.

3 Infinitivgruppen mit zu
a Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Infinitivgruppen mit zu (Wiederholung)


Infinitivgruppen mit zu können durch Gliedsätze ersetzt werden. Diese wirken aber weniger elegant.
Einige Infinitivgruppen werden durch Konjunktionen eingeleitet.

1 Finde im Text in 2 b alle Infinitivgruppen. Markiere die Satzgrenzen ( /... / ).


2 
Ersetze im Text in 2 b mindestens fünf Infinitivgruppen durch Gliedsätze.

ÜB: S. 41, 2a; S. 42, 2b–c, 3a–b Cyber Homework 19 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 105
vertiefen und festigen
4 Quellen für einen Sachtext erkennen und beurteilen

a Lies den Text. Wo findest du die fünf unterstrichenen Informationen in der Quelle?
­Unterstreiche und nummeriere.

Das Jahrhundert der Aufklärung


(1700–1800)
Viele hundert Jahre lang wurden unschuldige Menschen als Hexen oder Zauberer vor
Gericht gestellt. Sie mussten furchtbare Qualen erleiden. Im achtzehnten Jahrhundert
änderte sich das allmählich. Das Zeitalter der Vernunft, die Zeit der „Aufklärung“
begann. Mutige Menschen traten gegen den Aberglauben ihrer Mitbürger/innen auf.
„Es sind Tatsachen, Beweise und Schlussfolgerungen, die wichtig sind“, erklärten sie,
„nicht Hörensagen, Verleumdung und Aberglaube!“ Am Hof der Kaiserin Maria Theresia
in Wien waren berühmte Aufklärer tätig, wie zum Beispiel ihr Leibarzt Gerard
van Swieten.
Im Jahr 1755 kam der Kaiserin zu Ohren, dass in einigen Gegenden ihres Reiches die
Menschen angeblich von Vampiren heimgesucht wurden. Sie schickte van Swieten aus,
um die Angelegenheit zu untersuchen. Natürlich stieß er auf keine Vampire, sondern
bloß auf Unwissenheit, Dummheit und Aberglauben. Daraufhin ließ die Kaiserin ein
Gesetz verfassen, das sich  vor allem an die Priester in den Ortschaften richtete.
Wenn ihnen ein Fall von Hexerei oder Zauberei zugetragen wurde, dann 2 mussten sie
ihn der Polizei melden. Die Polizei hatte dann den Auftrag, 3 einen vernünftigen Arzt
zu verständigen. Dieser musste den Fall untersuchen und entscheiden, ob ein 4 Betrug
vorlag. Die Betrüger waren 5 zu bestrafen. Denn für die Kaiserin war klar, Zauberei,
Hexerei und Vampirismus darf es im Zeitalter der Aufklärung nicht geben!

Quelle:
[...] Also ist unser gnädigster Befehl, dass künftig
in allen derlei Sachen 1 von der Geistlichkeit ohne
Hinzuziehung der weltlichen Behörden nichts
vorgenommen, sondern jedes Mal, wenn ein
solcher Fall eines Gespenstes, Hexerei, Schatz­
gräberei, oder eines angeblich vom Teufel
Besessenen vorkommen sollte, derselbe der
weltlichen Behörde sofort angezeigt, von dieser
mit Hinzuziehung eines vernünftigen Arztes
untersucht und eingesehen werden solle, ob und
was für ein Betrug darunter verborgen, und wie
sodann die Betrüger zu bestrafen sein werden. [...]
ES ist Uns untern r?. dieß aus dem Königreich Hungarn
einberichtet worden, wie daß in verschiedenen Lomica-
ten , besonders in dem Prespurqer und bleiceser «sagten
Königreichs Hungarn eine Menge deren Heuschrecken wider
alles Vermmhen verspühret; jedoch auch alleMenschtn-mogll-
b Macht
ch e MittelNotizen zudieses
zu Ausrottung den Fragen
Ungeziefers und diskutiert
angewendet, haupt- in der Klasse.
sächlich aber, wo dasselbe über Nacht lieget und ruhet, und
1bevor es durch die Sonnen - Hitz Früh- morgends zu fliegen, in
Welche heutigen Formen von Aberglauben kennst du?
Stand gesetzet werde, mit Strohe überstreuet, solches ange-
Maskottchen, Angst vor schwarzen Katzen, Voodoo, Horoskope, Glückssymbole, ...
ründct, einfölglich hierdurch sothanes Ungeziefer, so viel immer
möglich, verbrennet werde.
Wie nun zu besorgen ist, daß sothane Heuschrecken sich in
2die dem Königreich Hungarn besonders angranzende Lander,
Wäre es sinnvoll, diese Formen des Aberglaubens zu verbieten? Warum/Warum nicht?
und von dar weiters nach und nach ausbmten dörfften, sol-
chemnach damit diesen übel zeitlich gesteuret werde, jedermann
auch wissen möge, woher wiederhohlteHeaschrecken eigentlich
106 ZIEL.Deutsch
den Ursprung 4 Sprachbuch
nehmen, und was es sonsten mit selbigen für ÜB: S. 40, 1a; S. 41, 1b
eine Beschaflenheit habe, auch was für andMveite dwnsame
Ausrottungs-Mittel zu ergreiffen scyen:
Als haben wir euch anschlussig gedruckt-ausführliche Be-
4. Richtig und falsch A

5 Tatsachen und Bewertungen unterscheiden

a Lies die Erklärung und den Text. Zeichne die Tabelle in dein Heft und ergänze sie.

KUR  Z & Verschwörungstheorien sind Unsinn. Sie entstehen, weil sich Menschen ein Ereignis nicht
B Ü N D I G erklären können und den offiziellen Erklärungen nicht vertrauen. Dann werden
Verschwörungstheorien erfunden. Die Verschwörungstheoretiker/innen vermuten, dass sich
böswillige Menschen heimlich verbündet haben, um Übles zu tun und Macht zu gewinnen.
Fieberhaft wird nach angeblichen „Beweisen“ für die Theorie gesucht. Fakten und Tatsachen,
die nicht in das Konzept passen, werden einfach ignoriert. Über das Internet haben
Verschwörungstheorien in den letzten Jahren große Verbreitung gefunden.

Warum bewegt sich die Fahne?


Eine der bekanntesten Verschwörungstheorien entstand rund
um die erste Mondlandung im Jahr 1969. Die Verschwörungs­
theore­ti­ker/innen behaupteten, dass die Mondlandung in Wirk­
lichkeit gar nicht stattgefunden habe. Die amerikanische Regie­
5 rung, so die Theorie, hätte die Landung in einem Filmstudio
nachstellen lassen. Auf diese Weise habe die Regierung nicht
nur die eigene Bevölkerung, sondern die ganze Welt betrogen.
Die angeblichen Beweise für diese Theorie sind vor allem die
Bilder von der Mondlandung. So weisen die Verschwörungs­
10 theoretiker/innen darauf hin, dass sich die amerikanische Fahne auf den Fotos bewegt, obwohl
es auf dem Mond keinen Wind gibt. Außerdem könne man am Himmel keine Sterne sehen, was
zeige, dass die Aufnahmen im Studio gemacht worden seien. Auch die Schatten der Astronauten
und der Mondkapsel seien nicht einheitlich, was auf den Einsatz von Fotoleuchten hindeute.
Alle diese Argumente sind einfach zu widerlegen. Die Verformung der Fahne wurde durch das
15 Einschlagen des Fahnenmasten in den Boden hervorgerufen. Wie andere Fotos zeigen, blieb die
Fahne danach immer in derselben Stellung. Dass man keine Sterne sieht, hat mit den langen
­Belichtungszeiten für die Fotos zu tun, und die Schatten wurden durch Bodenunebenheiten
­ungleichmäßig.
Doch diese Gegenargumente interessieren die Verschwörungstheoretiker/innen nicht. Für sie ist
20 klar, dass die amerikanische Regierung die Menschen betrogen hat, denn sie hatte ja einen guten
Grund dafür. Die Amerikaner wollten den Wettlauf mit der Sowjetunion um die erste bemannte
Mondlandung gewinnen. Die Verschwörungstheoretiker/innen vergessen dabei, dass die Sowjet­
union selbst schon ein sehr gutes Raumfahrtsystem aufgebaut hatte. Den Sowjets wäre es sicher
nicht entgangen, wenn die USA gemogelt hätten. Darüber hinaus hätten 400.000 Menschen
25 dazu gebracht werden müssen, bei dem großen Schwindel mitzumachen, denn so viele arbeite­
ten in den USA am Programm für die Mondlandung.
Bleibt die Frage, warum die Verschwörungstheoretiker/innen trotz aller Gegenargumente ihre
­Theorien weiter erfolgreich verbreiten. Ein Grund ist wohl der, dass man mit solchen Theorien
Aufmerksamkeit erzielen und Geld verdienen kann. Leichtgläubige Kundschaft gibt es im
30 Internet offenbar genug.

Inhalt der Verschwörungstheorie Die Mondlandung fand nur im Studio statt.


„Beweise“ … Gegenargumente …
Grund der Regierung für den
… Gegenargumente …
angeblichen Betrug
Motiv der Verschwörungstheoretiker

ÜB: S. 41, 2a; S. 42, 2b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 107


Du hast die Wahl

Schreib einen Kommentar zu einer Verschwörungstheorie, indem du angebliche Beweise


mit Gegenargumenten widerlegst.
b Schreib deinen Kommentar zu folgender Verschwörungstheorie.

Inhalt der Verschwörungstheorie: Der Musiker Michael Jackson lebt, es wurde ein Doppelgänger
bestattet.
Beweise: Videos, Fotos, Zeugenaussagen
Gegenargumente: Die Leiche wurde von Ärzten untersucht, Herzversagen ist die eindeutige
­Todesursache, seine Kinder und seine Freunde haben um den Musiker getrauert.
Grund für den angeblichen Betrug: Jackson hatte finanzielle Probleme am Ende seines Lebens,
Untertauchen wäre einfacher gewesen als weiterzumachen.
Motiv der Verschwörungstheoretiker/innen: wollen ihr Idol weiterleben lassen, Aufmerksamkeit,
Geld

c Such Informationen im Internet zu einer Verschwörungstheorie aus dem Kasten.

Chemtrails – Tod von Lady Di – Vertuschung von UFO-Landungen –


Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy – ...

6 Infinitivgruppen mit zu

a Lies die Situationen. Entscheide, was Aberglaube A


und was Wahrheit W ist.
Ordne dann die Erklärungen zu.

1  Markus zählt die Sekunden zwischen Man kann Zitronen pressen, ohne dass man sie
Blitz und Donner, weil er die Ent- zuvor über die Tischplatte rollt. Aber sie geben
fernung des Gewitters berechnen will. weniger Saft.
2  Maria ist es gewohnt, dass sie beim Früher glaubte man, wenn man drei Mal auf
Gähnen die Hand vor den Mund hält. Holz klopft, würde das gute Geister aktivieren.
3  Chris lässt es sich nicht nehmen, Man hält beim Gähnen die Hand vor den Mund,
dass er vor der Aufführung drei Mal damit man keine bösen Dämonen verschluckt.
auf Holz klopft. Zumindest glaubte man das im Mittelalter.
4  tatt dass Anna die Zitrone gleich
S Schall und Licht kommen unterschiedlich
auspresst, rollt sie sie zuvor drei Mal schnell bei uns an. Das kann man nutzen,
über den Küchentisch. wenn man Entfernungen berechnen will.

b Schreib die Situationen in 6 a und die dazu passenden Erklärungen in dein Heft. Form dabei
die unterstrichenen ­Gliedsätze in Infinitivgruppen um.

c Sucht weitere Verhaltensweisen wie in 6 a und Erklärungen dazu. Versucht, Sätze mit
­Infinitivgruppen zu formulieren.

108 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 41, 2a; S. 42, 2b–c,3a–b


rechtschreiben 4. Richtig und falsch A

7 Kurze Vokale vor Doppelkonsonanten, -tz, -ck

a Ergänze im folgenden Text die Doppelkonsonanten, -tz und -ck.

Apfelhoroskop
Wir wi  en nicht, was die Zukunft bringt. Das macht uns ein bi 
1 2
chen Angst.
Manche von uns ho  en da  , dass ihnen Wahrsager oder Horoskope eventue 
3 4 5
die
Zukunft verraten kö  en. Das ist natürlich ein I  tum! Tro  dem ka 
6 7 8 9
es Spaß
machen, mit Freunden zusa  enzusi 
10 11
en und Wahrsage-Methoden auszuprobieren.
Du brauchst dafür keine Glas­kugeln oder schwarze Ka 
12
en, du musst dir nur einen Apfel
pflü 
13
en.

Frage 1: Wen werde ich heute tre 


14
en?
Ste  dich vor den Spiegel und drü 
15 16
e einen Apfelkern gegen deine Stirn. Sag im
Sti  en das Alphabet auf (A, B, C, …). We  der Kern herunterfä 
17 18 19
t, merk dir den
Buchstaben. Du wirst einen Beka  ten tre  en, de 
20 21 22
en Name mit diesem
Buchstaben begi 
23
t.

Frage 2: Wie so 
24
ich mich entscheiden?
We  du zwischen zwei Dingen eine Wahl tre  en mu 
25 26 27
t, helfen dir zwei
Apfelkerne. Entscheide, welcher Kern wofür steht. Pla 
28
iere beide Kerne auf deiner Stirn.
Folge bewu 
29
t dem Kern, der länger an deiner Stirn kleben bleibt.

Frage 3: Werde ich Glü  oder schre 


30 31
liches Pech haben?
Zähl die Kerne eines di  en Apfels. Eine gerade Zahl bedeutet Glü 
32 33
, eine ungerade Pech.

Frage 4: Werde ich …?


Schneide mit einem spi  en Me 
34 35
er ein möglichst langes Schalenband von deinem
Apfel. Ste 
36
eine Ja/Nein-Frage zu deiner Zukunft und wirf die Schale hinter dich.
Zeigt sie ein U oder ein O, lautet die Antwort Nein. A 
37
e anderen Formen bedeuten Ja.

b Ergänze die Regel. Schreib alle Wörter aus 7 a mit Doppelkonsonant, -ck oder -tz auf.
Kurze Vokale vor Doppelkonsonanten, -ck oder -tz
Nach kurzen Vokalen schreibt man oft Doppelkonsonanten / Doppelvokale. Statt Doppel-k oder
Doppel-z schreibst du aber -ck oder -tz. Nach einem langen Vokal darfst du nie / musst du immer
einen Doppelkonsonanten schreiben.

c Wähl zehn Wörter aus dem Text in 7 a und schreib möglichst viele abgeleitete Wörter dazu
ins Heft. Kreise den Doppelkonsonanten, -ck oder -tz ein. Markiere den kurzen Vokal.
wissen: Wissenschaft, Weltwissen, ihr wisst, ...
ÜB: S. 43, 4a–f Cyber Homework 20 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 109
Das lernst du:

B Recht und Unrecht • über Jugendkriminalität


diskutieren
• Konjunktiv I und II in der
indirekten Rede verwenden
1 Einen Zeitungsbericht verstehen • Textsorten in Zeitungen
erkennen
a Lies den Zeitungsbericht. • berichten und kommentieren
Warum wurde Reinhard M. zum Ladendieb?

Flucht vor Kaufhausdetektiven


13-Jähriger stürzt acht Meter in die Tiefe

Auf der Flucht vor Kaufhausdetektiven stürz- schon vor einem Jahr beim Sport zu­gezogen
te ein Dreizehnjähriger acht Meter in die Tie- habe, so die Ärztin weiter, würden die Gene­
fe. Der Junge schwebt in Lebensgefahr. sungschancen mindern. Reinhard M. sei durch
25 seinen Sportunfall sicher auch psychisch sehr
Zu einem tragischen Unfall kam es letzten Sams­ labil gewesen. Er schwebt noch immer in Le­
tag im Einkaufszentrum Kleinstadt. Der drei­ bensgefahr.
zehnjährige Reinhard M. hatte gemeinsam mit Reinhards Komplize, Lukas S., erzählte der Poli­
seinem Freund ­Lukas S. (15) versucht, Smart­­ zei, wie es zu der Tat kam. Der Jugendliche gab
5 phones zu stehlen. Dabei waren die beiden Ju­ 30 an, dass er seinen Freund überredet habe, bei
gendlichen von Kaufhaus­detektiven erwischt dem ­Ladendiebstahl mitzumachen. Reinhard
worden. habe seiner Schwester unbedingt das Handy
Die Detektive verfolgten die Jungen. Reinhard schenken wollen, das sie sich so sehr gewünscht
M. versuchte, vom Handlauf einer Rolltreppe habe. „Lass dir etwas einfallen!“, habe seine
10 zum gegenüberliegenden Stockwerk zu sprin­ 35 Schwester zu ihm gesagt. Lukas S. habe darauf­
gen. Dabei stürzte er acht Meter in die Tiefe. Die hin vorgeschlagen, das Handy einfach zu „besor­
Detektive verfolgten vorerst den zweiten Täter, gen“. Er hoffe, dass es Reinhard bald besser gehe.
Lukas S., und verständigten die Rettung erst Reinhard lebte die letzten Jahre bei seiner voll­
­einige Zeit später. Auch eine Kundin, die die jährigen Schwester. Sein Vater hatte vor mehre­
15 ­Verfolgungsjagd mit ihrem Handy filmte, ver­ 40 ren Jahren seine Mutter verlassen. Er war nie sei­
absäumte es, Erste Hilfe zu leisten. Erst nach nen finanziellen Verpflichtungen gegenüber der
vierzig Minuten traf der Rettungshubschrauber Familie nachgekommen. Auch aus diesem Grund
ein. „Wenn sofort Erste Hilfe geleistet worden hatte die Familie immer finanzielle Sorgen.
wäre“, sagte die Notfallärztin, „würde es dem Reinhards Mutter verbüßt zurzeit eine Strafe
20 Jungen sicher besser gehen.“ Auch die Folgen 45 wegen diverser Betrugsdelikte in der Strafanstalt
­einer Kopfverletzung, die Reinhard M. sich Neuberg.

b Such im Bericht in 1 a Informationen zu den folgenden Personen. Mach Notizen in dein Heft.

1 Kaufhausdetektive 2 Reinhard 3 Lukas 4 Kundin 5 Schwester 6 Vater 7 Mutter

1 Kaufhausdetektive verfolgen die Jugendlichen, ...

c Wer trägt die meiste Schuld an Reinhards Situation? Nehmt ein Ranking der Personen in
1 b vor (1 = die meiste Schuld, 7 = die geringste Schuld). Begründet eure Reihenfolge.

Ich finde, Reinhard trägt selbst Aber er ...


die meiste Schuld.

110 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 44, 1a; S. 45, 1b–c


4. Richtig und falsch B

2 Konjunktiv I und II in der indirekten Rede verwenden

a Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Konjunktiv I und II in der indirekten Rede


Zeitungsberichte sollen objektiv über ein Ereignis berichten. Dazu werden Äußerungen verschiede-
ner Personen wiedergegeben. Manchmal wird dabei die direkte Rede verwendet.
Indikativ Indikativ
Direkte Rede: „Ich kann Ihnen berichten, dass meine Kollegen die Täter gestern gefasst haben!“,
Indikativ
verkündete Polizeisprecherin Reisinger. „Ihre Arbeit war vorbildhaft.“
Oft werden Personen aber nicht direkt zitiert. Dann zeigt der Konjunktiv die Redewiedergabe an.

Konjunktiv I Konjunktiv II
Indirekte Rede: Sie könne berichten, dass ihre Kollegen die Täter am Vortag gefasst hätten,
Konjunktiv I
­verkündete Polizeisprecherin Reisinger. Deren Arbeit sei vorbildhaft gewesen.
Den Konjunktiv I bildet man mit dem Infinitivstamm und den Konjunktivendungen:
Ich komm-e Wir komm-en
Du komm-est Ihr komm-et
Er, sie, es komm-e Sie komm-en
Wie du siehst, kann man den Konjunktiv I nicht immer erkennen. Die erste Person Singular und
Plural sowie die dritte Person Plural sind identisch mit dem Indikativ. Wenn man den Konjunktiv I
nicht erkennen kann, verwendet man in der indirekten Rede den Konjunktiv II.
! In der indirekten Rede musst du manchmal auch Pronomen sowie Zeit- und Ortsangaben ändern.
1 Warum wird im Beispiel oben in der indirekten Rede der Konjunktiv II verwendet?
2 
Welche Unterschiede (außer der Verbform) kannst du im Beispiel oben zwischen direkter
und indirekter Rede erkennen? Wie erklärst du diese Unterschiede?
3 Unterstreiche im Text in 1 a alle Formen des Konjunktiv I.
4 Setze in 1 a alle indirekten Reden in die direkte Rede.

b Lies die Kommentare zum Text in 1 a . Wem stimmst du zu ✔ ? Wem stimmst du teilweise
zu / , wem überhaupt nicht ✘ ? Warum? Markiert und diskutiert in der Klasse.
1 Die Kaufhausdetektive haben ihre Pflicht getan. (Manfred)
2 Herta (75) meint, Jugendliche seien heutzutage krimineller als früher.
3 Reinhard hat es schwieriger als jemand aus guten Familienverhältnissen. (Sami)
4 Sensationslustige Kiebitze müssen hart bestraft werden. (Amalie)
5 Reinhards Onkel meint, Reinhards Freund sei das Problem gewesen.
6 Reinhards Schwester war überfordert. (Alex)
7 Jugendliche wie Reinhard gehören in ein Heim. (Miriam)
8 Gerda meint, Reinhard würde psychiatrische Betreuung brauchen.

c Welcher Kommentar in 2 b steht in der direkten, welcher in der indirekten Rede?


Forme die direkten Reden in indirekte Reden um und umgekehrt.

ÜB: S. 45, 2a; S. 46, 2b ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 111


3 Über Jugendkriminalität diskutieren

a In welchen Situationen können Jugendliche gegen Regeln von Erwachsenen verstoßen?


Sammelt weitere Ideen.

Graffiti auf eine Hauswand sprayen, in einer Scheune ein Feuer anzünden, im Stadtpark rauchen,
in eine Garage einbrechen und ein ­Fahrrad ausborgen, jemandem mit der Faust „die Meinung
­sagen”, jemanden im Internet ­beschimpfen, jemandem das Handy aus der Tasche klauen, Filme
mit ­Altersbeschränkung sehen, aktuelle Spiel­filme aus dem Internet herunterladen, ...

b In welchen Situationen aus 3 a kommen die Jugendlichen in Konflikt mit dem Gesetz?
­Welches Delikt oder Vergehen begehen sie dabei? Welche weiteren Delikte kennt ihr?
Brandstiftung, Körperverletzung, Ehrenbeleidigung, Sachbeschädigung, Diebstahl, Einbruch, ...

c Wie schlimm findest du die Delikte aus 3 b ? Mach ein Ranking. Begründe. Vergleicht.

d Was tun die Personen? Ordnet passende Handlungen zu. Beschreibt dann, wie ein Gerichts-
verfahren abläuft.

Polizist/in – Staatsanwalt/-anwältin – Verteidiger/in – Richter/in –


Geschworene/r – Bewährungshelfer/in

das Urteil sprechen, als Laie über die Schuld des Angeklagten entscheiden, Verdächtige verhören,
im Prozess den Staat vertreten, Verdächtige verhaften, dem Verurteilten helfen und ihn nach dem
Prozess betreuen, bei schweren Delikten den Prozess führen, die Anklage vor Gericht bringen,
­Spuren nachgehen und Beweise sammeln, den Angeklagten vertreten

Zuerst gehen die Polizisten Spuren nach und ...

e Hör das Interview mit einer Jugendrichterin. Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
4-13
1 Auch unter 14 Jahren kann man eine Gefängnisstrafe bekommen.  richtig falsch
2 Für Täter/innen unter 14 Jahren müssen die Eltern den Schaden bezahlen.  richtig falsch
3 Die Strafen für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sind gleich wie / härter als / milder als
die Strafen für Erwachsene.
4 Bei einer bedingten Strafe müssen die Verurteilten nicht / unbedingt / nicht so lange ins
Gefängnis.
5 Die Richterin muss vor jeder Verhandlung mit Jugendlichen prüfen, ob ...
6 Das Ziel der Jugendrichterin ist es, ...

f Hör noch einmal und ergänze die Sätze. Was antwortet die Jugendrichterin?
4-13
1 Melanie fragt, wer für den Schaden , den jugendliche Straftäter
.
2 Emir sagt, er , dass man Jugendliche über 14 anders
, ob das .

112 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


4. Richtig und falsch B

3 Jasmin schreibt, sie nicht, warum Jugendliche geringere Strafen


. Wie man das .
4 Georg meint, manche Jugendliche aus Langeweile Straftaten .
5 Reinhard schreibt, Straftäter wieder aus dem Gefängnis und dann
gleich wieder . Das Gefängnis nichts.

g Hör noch einmal. Was steht wirklich in den E-Mails? Schreib die Sätze aus 3 f in direkter
4-13 Rede.

4 Berichten und kommentieren


a Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

K U R Z & Zeitungstexte. In Zeitungen findest du verschiedene Textsorten. Sie unterscheiden sich u. a.


B Ü N D I G darin, dass einige vor allem Informationen wiedergeben, andere hingegen eher Meinungen.
1 Was ist was? Ordne zu.

1 Nachricht 2 Bericht 3 Reportage 4 Interview 5 Leserbrief 6 Kommentar

1  gibt die Meinung des Lesers oder der Leserin zu einem Sachverhalt wieder,
oft wird an Verantwortliche appelliert
2  längere Form einer Nachricht, beantwortet die W-Fragen, informiert aber genau
und ausführlich über das Ereignis
3  bezieht sich meist auf Nachrichten oder Berichte, gibt die Meinung
der Journalisten wieder, eine besondere Form ist der Leitartikel
4  ein Gespräch wird direkt wiedergegeben, tatsachenorientierte Nachricht
und kommentierende Meinungsäußerung können sich dabei mischen
5  ein „lebendiger“ Bericht, Beteiligte kommen zu Wort, persönliche Erlebnisse
des Verfassers oder der Verfasserin können vorkommen
6  beantwortet kurz, sachlich und objektiv die W-Fragen

2 Inwiefern kann auch in einer Nachricht die Meinung der Autoren und Autorinnen zutage kommen?
Denk an die Auswahl der Informationen, die Präsentation und Formulierung der Nachrichten.
3 Zu welcher Textsorte aus 1 passt der folgende Text?

In der Wiener U-Bahn wurde eine zweifelt den Fahrschein suchte, erkannte
­Taschendiebin geschnappt. Ein Kontrol- ein anderer Fahrgast seine Geldtasche.
leur wollte die Fahrkarte der jungen Frau Die junge Frau hatte sie ihm anscheinend
sehen. Als sie in ihrer Geldtasche ver­ zuvor gestohlen.

Du hast die Wahl


b Mach aus der Nachricht in 4 a 3 einen längeren Bericht. Erfinde dazu Informationen, die
die W-Fragen (Wer? Wo? Wann? Wie? Warum?) ausführlicher beantworten. Du kannst auch
Beteiligte zu Wort kommen lassen.
c Schreib einen Leserbrief zu der Nachricht in 4 a 3 .

ÜB: S. 46, 3a–c Cyber Homework 21 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 113


vertiefen und festigen
5 Einen Zeitungsbericht verstehen

a Lest im Bericht jeweils eines der beiden Experimente und beantwortet die Fragen.
Macht Notizen.

Das Böse in uns


Wovon hängt es ab, ob wir uns richtig oder falsch verhalten, ob wir das Gute oder das Böse
tun? Zwei Experimente aus der Psychologie* zeigen, was das Böse in uns wecken kann.

A Das Stanford-Prison-Experiment
Wie verhalten sich Menschen wie du und ich, wenn sie plötzlich Gefangene oder Wächter
5 in einem Gefängnis sind? Bleiben sie wohlerzogene, zivilisierte Menschen oder ändert
sich ihr Verhalten? Das wollte das sogenannte Stanford-Prison-Experiment herausfinden.
Mit Hilfe eines Tests wurde sichergestellt, dass die freiwilligen Versuchsteilnehmer keine
psychischen Krankheiten hatten. Danach teilten die Versuchsleiter die Teilnehmer in
zwei Gruppen. Eine Gruppe sollte die Wächter spielen, die andere Gruppe waren die
10 Gefangenen. Die mussten Gefängniskleidung anziehen, ihnen wurde der Kopf geschoren
und ihre Namen wurden durch Nummern ersetzt. Die Wächter erhielten Sonnenbrillen
und Gummiknüppel. Um für Ruhe und Ordnung zu sorgen, durften sie eigene Regeln für
das Gefängnisleben aufstellen, was sie auch taten. So ließen sie die Gefangenen mehr-
mals am Tag antreten, wobei diese jedes Mal ihre Nummer nennen mussten. Außerdem
15 erfanden sie Strafen für Ungehorsam. Bereits am zweiten Tag kam es zu einem Aufstand,
der von den Wächtern brutal niedergeschlagen wurde. In der Folge kam es auch zu
Misshandlungen einiger Gefangener durch die Wächter. Sehr schnell geriet daraufhin
das Experiment außer Kontrolle. Nachdem einige Gefangene psychisch zusammen­
gebrochen waren und entlassen werden mussten, wurde das Experiment vorzeitig
20 ­abgebrochen. Es ­hatte auf erschreckende Weise gezeigt, was Menschen dazu bringt,
grausam zu ­handeln:
➀ Man teilt ihnen eine Machtposition zu, im Fall des Experimentes die Rolle
des ­Wächters.
➁ Man gibt ihnen die Möglichkeit über andere Menschen zu bestimmen.
25 ➂ Man entmenschlicht ihre Opfer, indem man ihnen ihre Persönlichkeit und ihre Würde
nimmt: Ihnen werden die Haare geschnitten, man zwingt sie, einheitliche Kleidung zu
tragen, und man ersetzt ihre Namen durch unpersönliche Nummern.

B Das Milgram-Experiment
Wie reagieren wir, wenn wir von einer Respektsperson eine Anweisung bekommen?
30 Folgen wir der Anweisung, auch wenn wir dabei gegen unser Gewissen handeln müssen?
Folgen wir ihr, auch wenn wir dadurch jemandem Leid zufügen? Das wollte das
­so­genannte Milgram-Experiment erforschen.
Die Versuchsperson saß dabei vor einem Schaltkasten mit 30 Kippschaltern. Auf dem
ersten stand leichter Schock, auf dem dreißigsten schwerer Schock. Hinter einer Glaswand
35 saß eine Person, die an einen Stuhl fixiert und mit dem Stromnetz verbunden war.
Der Versuchsleiter erklärte die Regeln des Experiments. Die Versuchsperson am Schalt-
pult sollte den Lehrer spielen, die Person hinter der Glasscheibe war der Schüler. Der
Lehrer musste dem Schüler Fragen stellen. Wenn die Frage falsch beantwortet wurde,
musste der Lehrer den Schüler mit einem Elektroschock bestrafen. Nach jeder falschen
40 Antwort musste die Stärke des Elektroschocks um eine Stufe erhöht werden. Der Ver­
suchs­person wurde erklärt, dass das Experiment erforschen sollte, wie Bestrafung das
Lernen beeinflusst.

114 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 44, 1a; S. 45, 1b–c


4. Richtig und falsch B

Die Erklärung war allerdings falsch. Es gab in Wirklichkeit keine Stromstöße, und die
Rolle des Schülers wurde von einem Schauspieler übernommen. Aber das wusste die
45 Versuchsperson nicht. Es ging in dem Experiment einzig darum, herauszufinden, wie
lange die Versuchspersonen mit ihren Stromstößen weitermachen würden. Experten
hatten geschätzt, dass nur eine Versuchsperson von 1.000 bis zur höchsten Stufe gehen
würde. Diese Person wäre wohl psychisch krank, meinten sie. Am Ende des Experimentes
hatten jedoch 26 von 40 Versuchspersonen den Schalter für schweren Schock betätigt,
50 obwohl sie direkt miterlebt hatten, wie ihre Opfer unter den Stromstößen litten.
Das Experiment wurde mehrmals wiederholt, immer mit einem ähnlichen Ergebnis. Die
Schlussfolgerung ist erschreckend. Viele von uns scheinen fähig zu sein, grausam und
unmenschlich zu handeln, wenn sie die Erlaubnis und eine entsprechende Erklärung
von einer Respektsperson bekommen.
* Psychologie = Wissenschaft, die sich mit dem menschlichen Geist beschäftigt

1 Was wollte das Experiment erforschen? 3 Was war das Ergebnis?


2 Wie wurde das Experiment durchgeführt? 4 Was zeigt das Ergebnis?

b Erzählt euch gegenseitig den Inhalt eurer Texte.

c Wie könnten die Experimente in 5 a die folgenden Situationen erklären?


Finde weitere Situationen, die man mit Hilfe der Experimente erklären könnte.
1 Sebastian quält Tobias, den Außenseiter der Klasse. Sebastian ist eigentlich ein friedlicher Junge.
Aber er möchte Gerald, dem Rowdy in der Klasse, gefallen.
2 Sabrina muss öfter auf ihre vier jüngeren Geschwister aufpassen. Ihre Mutter erlaubt ihr, die
Geschwister auch zu bestrafen. Sabrina behandelt ihre Geschwister zunehmend schlechter.

6 Konjunktiv I und II in der indirekten Rede verwenden


a Lies die kurze Zeitungsnachricht und die vier Zeugenaussagen. Welche Aussage widerspricht
Aris Aussage, welche nicht?
Ben, Kartenabreißer im Freiluftkino:
nbrücke
Neue Graffiti auf Autobah „Ich habe Aris roten Golf im Kino gesehen.“
der
Jetzt sind es zwölf! Die Zahl
Graffiti auf der Autobah nb rüc ke in Aris Freunde sagten aus, sie hätten mit
h weiter Ari um halb elf noch etwas getrunken.
der Nähe von Raudorf hat sic
raffiti-
erhöht. Der verdächtige „G Mina, Aris Ex-Freundin: „Ari ist ges
Tatzeit ein
künstler“ Ari F. hat für die um neun mit einem Mofa Richtung
tern
ischen
Alibi. Er sei Freitagabend zw Autobahn­brücke gefahren.“
tokino
20:00 und 22:00 Uhr im Au
Tannsee gewesen.
Film
Isi, Aris Freundin: „Wir waren da, aber vom
habe ich nicht viel mitbekommen. Hihi.“

b Löse die Aufgaben.


1 Lies die fünf Aussagen in 6 a . Welche sind in direkter, welche in indirekter Rede verfasst?
2 Forme die direkten Reden in indirekte Reden um und umgekehrt. Was musst du außer den
Verbformen noch ändern?

ÜB: S. 44, 1a; S. 45, 1b–c, 2a; S. 46, 2b ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 115
c Schreib zu den folgenden Behauptungen jeweils drei Zeugenaussagen. Sie können die
­Aussage bestätigen oder ihr widersprechen. Verwende direkte und indirekte Rede.
Mo, 4:00 Uhr, Beschädigung einer Haltestelle. Jan M. sagt aus, dass er daheim im Bett gewesen sei.
Di, 11:30 Uhr, Fahrraddiebstahl vor der Schule. Marion M.: „Ich war im Deutschunterricht.“
Mi, 12:30 Uhr, Diebstahl eines rohen Schnitzels vom Küchentisch. Minka: „Ich habe mich vor dem
Hund des Nachbarn auf den Apfelbaum gerettet. Miau!“

d Tauscht eure Aussagen aus 6 c . Setzt sie jeweils in die direkte oder indirekte Rede.

7 Berichten und kommentieren

a Lies die beiden Texte aus einer Schülerzeitung. Welcher Text ist ein Kommentar K , welcher
Text ist ein Bericht B ? Notiere und begründe deine Entscheidung.

Skandal in den Schlussminuten


Vor zwei Wochen endeten die Schulmeisterschaften im Basketball. Wie in den letzten Jahren war
das U14-Team unserer Schule wieder ein Favorit für den Meistertitel. Im letzten Spiel ging es um
alles, der Gewinner gewann auch die Meisterschaft. Unser Team trat gegen die NMS Maiberg an.
Bis ins letzte Spielviertel war der Spielstand ausgeglichen, und das Publikum hatte sich schon auf
eine spannende Nachspielzeit eingestellt. Doch dann wurde das Spiel durch zwei Schiedsrichter­
beschlüsse entschieden. Knapp vor Schluss wurde Daniel Klein, unser bester Scorer, unter
dem ­gegnerischen Korb gefoult. Der Schiedsrichter gab jedoch Stürmerfoul. Darüber ärgerte sich
unser Coach so sehr, dass er gegen zwei Trinkflaschen trat, die vor ihm standen. Sofort entschied
der Schiedsrichter auf Mannschaftsfoul, und unser Team wurde mit zwei Strafwürfen bestraft.
In den verbleibenden 30 Sekunden gelang es dann nicht mehr, den Rückstand aufzuholen. So wurde
der Titel leider wieder knapp verpasst.

Ehre, wem Ehre gebührt


Habt ihr auf dem Schulfest alle Spiele ausprobiert? Habt ihr einen tollen Tombolapreis mit nach
Hause genommen? Das Schulfest war wieder einmal das Ereignis des heurigen Schuljahres.
Sogar die Stadtzeitung be­r ichtete darüber, denn auch Bürgermeister Tollmann war auf dem Fest.
Natürlich gehört hoher Besuch entsprechend gewürdigt. Unsere Frau Direktor hat das in ihrer
Eröffnungsrede auch ausführlich getan. Was uns allerdings nicht gefallen hat, war, dass sie in ihrer
Rede ganz auf das Organisationsteam vergessen hatte. Hinter einem gelungenen Schulfest steckt
wochenlange Arbeit: Dekorationen basteln, Speisen und Getränke organisieren, Spiele vorbereiten,
Preise für die Tombola sammeln, und vieles mehr. Da wäre es schön gewesen, wenn Frau Direktor
die Mitglieder des Organisationsteams, auch wenn es nur Schülerinnen und Schüler sind, auf die
Bühne geholt und ihnen den verdienten Applaus gegönnt hätte. Da das nicht geschah, soll ihnen
hier mit ganzer Kraft applaudiert werden.

Du hast die Wahl


b Schreib den Bericht aus 7 a in einen Kommentar um oder umgekehrt.

c Wähl einen Text aus 7 a oder such dir ein anderes Ereignis, bei dem jemand ungerecht
behandelt wurde. Schreib eine Nachricht, einen Leserbrief oder ein Interview dazu. Wenn
du dein eigenes Ereignis wählst, kannst du auch einen Bericht oder einen Kommentar
darüber schreiben.

116 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 45, 2a; S. 46, 2b, 3a–c


rechtschreiben 4. Richtig und falsch B

8 Beistriche (Teil 1) und Zeichensetzung in der direkten Rede

a Lies die Zeitungsnachricht mit den Zeugenaussagen. Was ist passiert?

Ferdinand M. (38) betreibt am Waldteich EIN KLEINES RESTAURANT, ➀ EINEN EISKIOSK


UND DIE BOOTSAUSLEIHE. Er gab an, ➁ er habe am Sonntagmorgen eines seiner Ruderboote
auf dem Teich treiben gesehen, ➂ SELTSAMERWEISE SEIEN DIE RUDER AN LAND
GEWESEN. Im Boot seien ZWEI HOSEN, ➃ T-SHIRTS, ➃ UNTERWÄSCHE UND EIN HANDY
gelegen. Max F. (16), ➄ dessen Handy im Boot gefunden worden war, ➄ erklärte, ➅ er habe
sein Handy verloren (,) ➆ UND ER SEI FROH, ➇ dass er es wiederbekommen habe. ER HABE
SICH MIT SEINEM FREUND MAX SAMSTAG NACHT EIN BOOT AUSGELIEHEN, ➈ gab Tim
N. (15) schließlich zu. Weil sie die Ruder vergessen hätten, ➉ hätten sie dann ans Ufer
zurückschwimmen müssen. Ihre Kleider hätten sie im Boot zurückgelassen. Er wollte
wissen, WIE ES JETZT WEITERGEHE.

b Ordne die Beistriche 1–11 in 8 a den Beistrichregeln zu.

Beistrichregeln
Regel 1: Zwischen den einzelnen Teilen einer Aufzählung stehen Beistriche. Wenn vor dem letzten Teil
der Aufzählung und oder oder steht, steht kein Beistrich. 1
Regel 2: Hauptsätze werden durch Beistriche voneinander getrennt. Vor und oder oder darfst du den
Beistrich auch weglassen.
Regel 3: Zwischen Hauptsatz und Gliedsatz steht immer ein Beistrich.

c Schreib den Text aus 8 a in dein Heft. Form dabei die indirekten Reden in direkte um.

Ferdinand M. betreibt am Waldteich ein kleines Restaurant, einen Eiskiosk und die Bootsausleihe.

Er erzählte uns ➀: „ . .“

Max F. (16) [...] erklärte: „ , , .“

„ “ ➁, gab Tim N. (15) uns gegenüber schließlich zu.

„➂ , . . ➂“ „ ? ➃“, fragte er uns zum Schluss.

d Ordne die Textstellen 1–4 in 8 c den Regeln für die direkte Rede zu.

Zeichensetzung in der direkten Rede


Die direkte Rede wird meist von einem Begleitsatz begleitet.
Regel 1: Am Anfang und am Ende der direkten Rede steht ein Anführungszeichen. 3
Regel 2: Wenn der Begleitsatz zuerst kommt, endet er mit einem Doppelpunkt.
Regel 3: Wenn die direkte Rede zuerst kommt, steht danach immer ein Beistrich.
Regel 4: Frage- oder Rufzeichen darf man in der direkten Rede niemals weglassen.

ÜB: S. 47, 4a–d Cyber Homework 22 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 117


Das lernst du:
C Kritik und Widerstand • kritischen Humor ­verstehen
• historische Berichte schreiben
• Parodie und Satire als Stilmittel
1 Kritischen Humor verstehen erkennen
• parodistische und satirische
a Lies den „Kurz und bündig“-Kasten und beantworte Kurztexte schreiben
die Fragen.

K U R Z & Flüsterwitze. In einem autoritären Staat ist Kritik an der politischen Führung unerwünscht.
B Ü N D I G Die freie Meinungsäußerung wird unterdrückt. Gegnerische politische Parteien werden in ihrer
Arbeit behindert oder ganz verboten. Die Regierung kontrolliert die Medien. Wer öffentlich Kritik übt,
wird verhaftet. In dieser Situation entstehen „Flüsterwitze“. Sie drücken eine kritische Haltung
gegenüber den Machthabern aus. Wenn man sie erzählt, kann man verhaftet und bestraft werden.
1Was weißt du über autoritäre Staaten in der Gegenwart und in der Vergangenheit?
2 Wie stellst du dir das Leben in einem autoritären Staat vor?
3 Wie kam der Flüsterwitz zu seinem Namen?

b Lies den Bericht über die Zeit von 1938–1945. Ordne die passenden Flüsterwitze (S. 119) zu.

Österreich 1938 –1945


Im Jahr 1933 kam in Deutschland die Nationalsozialistische Partei unter Adolf Hitler an die
Macht. Hitler errichtete eine Diktatur. Alle anderen Parteien wurden abgeschafft. Im Jahr
1938 übernahm Adolf Hitler auch die Macht in Österreich, die Regierung wurde zum Rück-
tritt gezwungen. ­Viele ­Österreicher/innen waren für den sogenannten „Anschluss“ oder
5 traten in der Folge in die Hitler­partei ein, deren Parteifarbe braun war. 8

Die Nationalsozialistische Partei ­versuchte, einfach alles zu kontrollieren. Es musste zum


Beispiel immer mit Heil Hitler! gegrüßt werden, andere Grußformen waren verboten.
Menschen, die die Zustände kritisierten, wurden verhaftet. Sie kamen in ein
Konzentrations­lager (KZ). Das war ein Gefängnis, in dem gefoltert und getötet wurde.
10 Besonders schlimm erging es Bevölkerungsgruppen, die von den Nationalsozialisten aus

unterschiedlichen Gründen besonders intensiv verfolgt wurden, so wie Juden, Roma,


Sinti, aber auch behinderte Menschen. In den KZs wurden allein sechs Millionen Juden
ermordet.
1939 begann Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg. Nach anfänglichen militärischen Erfolgen
15 wurde er in den Propagandazeitungen als größter Feldherr aller Zeiten gefeiert. Sein Feld­

marschall Hermann Göring war für die Luftwaffe zuständig. Er prahlte: „Wenn jemals
fremde Flugzeuge über Deutschland fliegen, will ich Meier heißen!“ Bald musste sich die
deutsche Armee aber aus den überfallenen Ländern zurückziehen. Millionen Soldaten
starben, und Bomben fielen auch auf deutsche Städte.
20 Besonders grausam war Hitlers Krieg gegen Russland. Nach zwei Jahren musste die

­deutsche Wehrmacht aber auch aus Russland abziehen, verfolgt von den russischen Sol­
daten.
In den Propagandanachrichten wurde allerdings weiterhin von den angeblichen Erfolgen
der Deutschen und vom Endsieg geschwärmt. Die Nachrichten konnte jeder Haushalt über
25 den sogenannten Volksempfänger, ein ganz einfaches Radio, hören. Wenn man sich über die

wirk­l iche Kriegssituation informieren wollte, musste man ausländische Sendungen hören,
was aber streng verboten war.
Die Bevölkerung sehnte inzwischen das Ende des Krieges herbei. Doch bis zuletzt zwan-
gen die Machthaber die Menschen, sich den Angreifern entgegenzustellen. Ein „Volks-
30 sturm“ wurde aufgestellt, in dem Volksschulkinder und alte Menschen kämpfen sollten.

118 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 48, 1a–c; S. 49, 1d


4. Richtig und falsch C

Flüsterwitze:
1 Adolf Hitler kommt nach Wien. Der Portier seines Hotels wünscht ihm einen guten Tag.
Da herrscht der Führer ihn an: „Grüßen Sie gefälligst mit Heil Hitler. Solange ich regiere,
gibt es keinen guten Morgen, keinen guten Tag und keine gute Nacht.“

2 Der Volkssturm tritt zum Appell an. Zwei Mitglieder fehlen. „Wo sind die beiden?“, will der
Offizier wissen. „Einer ist bei der Erstkommunion“, antwortet einer der Angetretenen,
„der andere feiert Goldene Hochzeit.“

3 Eine alte Frau bringt ihren Volksempfänger zum Pfarrer in die Kirche. „Der muss unbedingt
beichten“, erklärt sie dem Geistlichen, „er lügt die ganze Zeit.“

4 Die Pessimisten hoffen, dass der Krieg in einem Jahr vorbei ist. Die Optimisten denken:
„Vielleicht verlieren wir ihn schon heuer.“

5 „Schnell in den Luftschutzkeller“, ermahnt die Mutter ihre Kinder, „dem Meier seine
Flugzeuge kommen!“

6 „Was ist das gastfreundlichste Land?“ „Russland. Es hat uns zwei Jahre lang ausgehalten,
und jetzt begleiten sie uns sogar nach Hause.“

7 Eine Ziege und eine Schnecke veranstalten ein Wettrennen. Die Schnecke erreicht als Erste
das Ziel. „Wo warst du denn so lange?“, fragt sie die Ziege, die viel später im Ziel ankommt.
„Ich habe gemeckert, und da war ich gleich im KZ“, antwortet die Ziege. „Da siehst du es“,
erklärt ihr die Schnecke, „kriechen und schleimen, so kommst du ins Ziel.“

8 „Wo ist es in Europa am heißesten?“ „In Österreich. Dort sind die Menschen von einem Tag
auf den anderen braun geworden.“

9 Ein KZ-Aufseher erklärt einem jüdischen Häftling: „Ich habe ein Glasauge. Wenn du erkennst,
welches Auge das Glasauge ist, darfst du am Leben bleiben.“ Ohne zu zögern antwortet der
jüdische Häftling: „Das linke.“ „Das stimmt.“, gibt der Aufseher verwundert zu, „Wie hast du
das so schnell herausgefunden?“ „Das war sehr einfach.“, antwortet der Jude. „Es schaut so
menschlich.“

c Wovor hatten die Nationalsozialisten Angst? Was kritisieren die Witze?


Schreibt zu jedem Witz einen Satz ins Heft.
Der erste Witz kritisiert, dass ...

2 Historische Berichte schreiben


Du hast die Wahl
Schreib einen kurzen historischen Bericht. Geh dabei auf folgende Fragen ein:
• Wer regierte in dieser Zeit?
• Welche wichtigen historischen Ereignisse und Entwicklungen fanden statt?
• Wie ging es der Bevölkerung?
a Wähl für den Bericht eine kurze Periode aus der österreichischen Geschichte.

b Wähl für den Bericht ein Land und eine kurze Periode aus dessen Geschichte.

ÜB: S. 48, 1a–c; S. 49, 1d, 2a–b; S. 50, 2c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 119
3 Parodie und Satire als Stilmittel verstehen

a Lies den Text. Gib an, welches Beispiel eine Parodie P , welches eine Satire S ist.

K U R Z & Parodie und Satire. Parodie und Satire sind Stilmittel. Du kannst sie einsetzen, um etwas auf
B Ü N D I G unterhaltsame Art zu beschreiben oder zu kritisieren. Wie der Kommentar oder der Leserbrief
gehen auch Parodie und Satire von realen Situationen aus und kommentieren sie.
Für eine Parodie brauchst du ein reales Vorbild, das kann eine Person, ein bestimmter Typ (Geizhals,
Westernheld, ...), aber auch eine Textsorte (Ballade, ...) oder ein Genre (Horrorfilm, ...) sein. Dann
verfremdest du das Vorbild: Du stellst zum Beispiel bestimmte Eigenschaften übertrieben oder
verzerrt dar, oder verkehrst sie in ihr Gegenteil.
Auch bei der Satire verfremdest du die Wirklichkeit. Eine Satire möchte aber immer auch die dargestellte
Situation kritisieren.

 Dein Bruder macht eure Tante beim Teetrinken nach, weil er ihre Art zu trinken lustig findet.
 Ein Text in der Schülerzeitung beschreibt auf übertriebene Art, wie fantastisch das Essen in der
Schulkantine ist, obwohl es (fast) niemandem schmeckt.

b Lies den Text.

Der große Diktator Verbündeten


Ein kleiner Mann mit Oberlippenbart übt in Benito Mussolini.
einem verspiegelten Zimmer groteske Gesichts­ 30 Der Besuch des

ausdrücke und Gesten. Er probt für seine Italieners in


nächste große Rede. Voller Inbrunst und Hynkels Land
5 Pathos* spricht er schließlich zur Bevölkerung, Tomanien soll mit
allerdings in einem Kauderwelsch, das niemand größtmöglichem
versteht. Trotzdem jubeln ihm seine Anhänger 35 Pomp gefeiert

begeistert zu. werden. Am


Der kleine Mann heißt Charlie Chaplin, er ist Bahnhof ist alles
10 der wohl berühmteste Komiker des zwanzigs­ vorbereitet. Doch
ten Jahrhunderts. In seinem Film Der große da der Zug am
Diktator parodiert er Adolf Hitler. Chaplins 40 Bahnsteig die richtige Endposition nicht findet,

eitler Herrscher heißt allerdings nicht Adolf muss das Empfangskomitee immer wieder
Hitler, sondern Anton Hynkel. Er ist unkon­ hektisch den Platz wechseln. Danach geht es
15 zentriert, sprunghaft und unberechenbar. Und den beiden Diktatoren vor allem darum, wer
er ist leicht beeinflussbar, vor allem von seinem von ihnen sich besser in Szene setzen kann. Im
strengen Berater, Dr. Gorbitsch, in dem man 45 Frisiersalon sollen sie nebeneinander rasiert

Hitlers gefürchteten Propagandaminister werden. Um auf den anderen herabsehen zu


Goebbels erkennt. Wenn ein unangenehmer können, pumpen die Männer ihre Stühle so
20 Termin mit Gorbitsch ansteht, klettert Hynkel weit in die Höhe, dass die Friseure sie nicht
schon einmal voller Angst auf den Vorhang in mehr erreichen. Chaplin macht aber nicht nur
seinem Arbeits­zimmer. Hynkel träumt von der 50 die lächerliche Seite des Diktators zum Thema,

Weltherrschaft. Eine der berühmtesten Szenen sondern auch seine Brutalität. So will er alle
zeigt Chaplin, wie er mit einer riesigen Welt­ Juden ausrotten und gleich auch noch alle
25 kugel eine Art Ballett aufführt. Brünetten dazu.
Hynkels Konkurrent ist der italienische Dik­ Hynkels Gegenspieler ist ein kleiner jüdischer
tator Benzino Napoloni. Er steht für Hitlers 55 Friseur, der im Getto lebt. Auch diese Rolle hat

* Pathos = übertrieben emotionale Redeweise


120 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 50, 3a
4. Richtig und falsch C

Chaplin selbst übernommen. Der anfangs Film hat die Diskussion beeinflusst. Seine
unpolitische, friedliebende Friseur wird in die satirische Parodie des deutschen Führers
politischen Auseinandersetzungen hinein­ 75 machte es vielen Amerikanern leichter, den

gezogen, als er seine Geliebte Hannah gegen Kriegseintritt der USA zu akzeptieren. Denn so
60 die Übergriffe von Sturmtruppen verteidigt. komisch Chaplins Darstellung des Diktators
Als Hynkel das benachbarte Land Osterlitsch auch war, so hat sie doch die Gefahr aufgezeigt,
(= Österreich) überfällt, wird der jüdische die von diesem irrationalen, machthungrigen
Friseur mit dem Diktator verwechselt und muss 80 Herrscher ausging.

statt ihm die große Eroberungsrede halten. „Lachen sorgt dafür, dass die Bösartigkeit des
65 Das tomanische Volk hört am Ende des Films Lebens uns nicht ganz und gar überwältigt“,
deshalb nicht die Hassrede des Anton Hynkel, sagte Chaplin einst. Adolf Hitler ließ diejeni­
sondern einen flammenden Appell für Mensch­- gen, die über ihn lachten und ihn verspotteten,
lichkeit, Gerechtigkeit und Weltfrieden. 85 ins Gefängnis werfen. Achtzehn Jahre später

Chaplins Film kam 1940 in die amerikanischen durften Deutsche und Österreicher dann aber
70 Kinos. In den USA wurde damals heftig darü­ doch über ihren ehemaligen Führer lachen. Im
ber diskutiert, ob Amerika in den Zweiten Jahr 1958 wurde Der große Diktator zum ersten
Weltkrieg eintreten solle oder nicht. Chaplins Mal in den deutschsprachigen Kinos gezeigt.

c Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1Charly Chaplin spricht in seinem Film genauso wie Adolf Hitler. richtig falsch
2 Anton Hynkel fürchtet sich nie. richtig falsch
3 Napoloni und Hynkel wollen wichtiger / mutiger / reicher sein als der jeweils andere.
4 Die Rede des Friseurs ist so wie / ähnlich wie / das Gegenteil von Hynkels Rede.

5 Der Film war wichtig für den Kriegseintritt der Amerikaner, weil ...
6 Dreizehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ...

d Lies den „Kurz und bündig“-Kasten in 3 a und den Text in 3 b noch einmal.
Sammle parodistische und satirische Elemente in Charlie Chaplins Film.
Das Zimmer ist verspiegelt, damit sich der Führer immer sehen kann ...

4 Parodien und Satiren verfassen

a Ordnet den Themen die parodistischen oder satirischen Ideen aus dem Kasten zu.
Ergänzt weitere Themen und Ideen.

1 Vor der Schule gibt es zu wenige Radständer. 4 


Deine Schwester ist morgens lange im Bade-
2 Bei der Schularbeit ist die Zeit zu knapp. zimmer.
3 Im Park darf niemand den Rasen betreten. 5 
Dein Freund spielt dauernd Spiele auf s­ einem
Handy.
Ihr könnt nur noch über SMS kommunizieren. Kosmetikartikel werden getestet.
Räder stehen im Klassenzimmer. Der Parkwächter besorgt sich ein
Schüler belegen Schnellschreibkurse im Internet. Nachtsichtgerät.

b Schreib zu einem Thema aus 4 a einen kurzen parodistischen oder satirischen Text.
­Überleg dir eine Szene dazu und nutze Übertreibungen.

ÜB: S. 50, 3a, 4a–b Cyber Homework 23 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 121


vertiefen und festigen
5 Kritischen Humor verstehen

a Lies den Text abschnittsweise und beantworte die Fragen. Mach Notizen.
1 Wie alt ist die Erzählerin? 3 Was tut sie dort?
2 Wo ist sie? 4 Was für ein Lied singt sie?

Die Ohrfeigen (Renate Welsh, gekürzt)


Der Laden war voll. Ich stand eingekeilt zwischen meiner Großmutter und dem Rücken eines
fremden Mannes. Ich hatte die rosa Schweinsköpfe gezählt, die von den obersten Fliesen grinsten,
die Knöpfe am Mantel der Frau Krebs, die Fliegenleichen in der Deckenlampe. Ich hatte gerade
zählen gelernt. Die Leute hielten ihre Lebensmittelkarten fest in der Hand. Jedes Stück Fleisch, das
5 Frau Krebs abschnitt, betrachteten sie genau. Die Köpfe neigten sich nach links, wenn sie zum

Hackstock ging, und nach rechts, wenn sie das Fleisch auf die Waage legte. Das war für kurze Zeit
komisch, aber bald wurde es langweilig. Ich begann, leise vor mich hin zu singen:
„Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei. Zuerst geht der Führer, und dann die Partei.“

5 Wie reagiert die Großmutter auf das Lied? 7 Wie fühlt sich die Ich-Erzählerin?
6 Warum reagiert sie so?

Eine Frau fragte: „Was singst du denn da?“


10 Ich wiederholte, diesmal lauter: „Es geht alles vorüber ...“
Meine Großmutter packte meine Hand, dass es weh tat. „Aber Renate! Was fällt dir ein?“
„Warum darf ich nicht singen?“, fragte ich.
„Halt den Mund!“ Sie drückte meine Hand noch fester. So redete sie sonst nie. Wenn wir
„Halt den Mund“ sagten, schimpfte sie: „So spricht man nicht.“
15 Was hatte sie gegen das Lied? Es kam doch nicht ein einziges von den verbotenen Wörtern vor.

­Keine Scheiße und nichts. Warum funkelte sie mich so an?


„Der Papa singt das auch!“, sagte ich laut.
Meine Großmutter holte aus und gab mir zwei Ohrfeigen, eine links und eine rechts. Dann zog
sie mich aus dem Geschäft. Sie renkte mir fast den Arm aus, wie sie mich hinter sich herzog,
20 mitten durch die dicht­gedrängten Menschen. Meine Großmutter, die sonst „Pardon“ sagte, wenn

sie an einen Sessel anstieß! ­Meine Wangen brannten.


„Aber ich ...“
„Mund halten!“ Sie schleifte mich hinter sich her.
Zuerst war ich völlig verdattert. Dann rammte ich die Füße in den Boden.
25 „Ich will nicht!“, schrie ich. „Wenn der Papa ...“ Sie gab mir wieder zwei Ohrfeigen.

Nun war ich völlig überzeugt, dass sie mich nicht mehr lieb hatte. Ich hatte es schon lang ver­
mutet. Jetzt wusste ich es. Meine kleine Schwester war eben herzig und ich nicht. Sie ließ sich
immer an der Hand führen und ich nicht. Ich weinte leise vor mich hin. Meine Großmutter hatte
diesen Zug um den Mund, vor dem ich mich fürchtete. Die Hautfalten an ihrem Hals zitterten.

8 Wie behandelt die Großmutter die Ich-Erzählerin zu Hause?

30 Als wir heimkamen, ließ sie sich in einen Sessel fallen.


„Das Kind nehme ich nie wieder mit!“, sagte sie zu meiner Tante. „Die bringt uns noch alle ins
KZ.“ „Was ist das?“, fragte ich. „Großer Gott!“ Sie drehte mich herum, stellte mich zwischen ihre
Knie und nahm meine beiden Hände in ihre. „Hör mir gut zu: Solche Dinge darfst du nie wieder

122 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 48, 1a–c; S. 49, 1d


4. Richtig und falsch C

sagen. Das ist gefährlich. Merk dir das. Du willst doch nicht, dass sie deinen Papa einsperren und
35 uns alle mit?“ „Nein“, sagte ich. Meine Wangen brannten noch immer. Ihr Ehering hatte eine

Schramme hinterlassen. Sie holte ein Messer, hielt es unter fließendes Wasser, drückte die flache
Seite auf meine Wange. „Ist schon gut“, sagte sie. „Ist schon wieder gut.“ [...]

9 Welches Verhältnis hat die Ich-Erzählerin zu ihrem Großvater?


10 Wie reagiert der Großvater, als er nach Hause kommt?

An dem Abend wartete ich noch ungeduldiger als sonst, bis mein Großvater aus dem Büro nach
Hause kam. Als er dann endlich da war, setzte ich mich auf seinen Schoß und verkroch mich in
40 seinem ­Hausrock. Mein Großvater hatte immer alle meine Fragen beantwortet. Aber jetzt konnte

auch er mich nur hin und her wiegen, als wäre ich noch ein ganz kleines Kind. Er konnte nicht
sagen, dass mein Vater in Gefahr war, weil er meine herzkranke Tante Gretl versorgte, die Halb­
jüdin war, und weil er die Familie seines ehemaligen Sanitätsgehilfen unterstützte, der
­Kom­munist war. „Renaterle“, sagte er, „das kann ich dir nicht erklären, weil es nicht erklärbar ist.
45 Und es hat gar nichts damit zu tun, dass du noch klein bist, glaub mir.“

11 Was erzählt der Text über die Situation der Menschen am Ende des Zweiten Weltkriegs?

b Erzähle die Situation in 5 a aus der Sicht von Frau Krebs, der Fleischerin.

6 Parodie und Satire als Stilmittel verstehen


a Fasse mit Hilfe der Stichwörter das Märchen von Frau Holle zusammen.

zwei Schwestern, eine fleißig, eine faul ➞ fleißige Schwester kommt zu Frau Holle
➞ hilft ihr (Äpfel ernten, Brot backen, Betten ausschütteln, ...) ➞ durch das Betten-­
Aus­schütteln schneit es auf der Erde ➞ wird mit Gold belohnt, kehrt zurück
➞ wird „Goldmarie“ genannt ➞ faule Schwester geht auch zu Frau Holle ➞ hilft nicht
➞ wird bestraft, Pech wird über sie gegossen ➞ „Pechmarie“

b Lies die Parodie einer Szene aus Frau Holle. Wie reagiert Frau Holle auf den Besuch von
Goldmarie? Warum reagiert sie so?

Frau Holle denn das?“,


Frau Holle lag in ihrem Bett und schlief. Da 15 dachte sie,

wurde sie von einem lauten Geräusch in „Was tut das


ihrem Garten geweckt. „Wer macht denn in hyperaktive*
aller Herrgottsfrüh so einen Lärm?“, dachte Kind in
5 sie. Es war zehn Uhr am Vormittag. Frau meinem
Holle stand normalerweise erst um zwölf 20 Garten?“

Uhr auf. Sie ließ es sich gerne gut gehen. Sie Anschei-
schlief lange und löste dann den ganzen Tag nend hatte
Kreuzworträtsel. Noch ganz schlaftrunken das Mäd-
10 stieg sie aus dem Bett und schlurfte zum chen genug unreife Äpfel vom Baum gerüt-
Fenster. Frau Holle traute ihren Augen nicht. 25 telt, denn jetzt lief es zum Brotbackofen vor

Sie sah ein blondes Mädchen, das wild an den dem Haus. Frau Holle rieb sich die Augen.
Ästen ihres Apfelbaumes rüttelte. „Was soll „Ich träume!“, dachte sie. Denn das Mädchen

ÜB: S. 48, 1a–c; S. 49, 1d; S. 50, 3a ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 123


öffnete den Ofen und zog die beiden Brotlai- ter und begann sie heftig auszubeuteln.
be, die Frau Holles Bedienerin gestern vorbe- „Nicht!“, wollte Frau Holle rufen, doch sie
30 reitet hatte, heraus. Der Teig hätte über war noch immer so schwindlig, dass sie kein
Nacht gehen sollen. Da lag nun das ungeba- Wort herausbrachte. „So, jetzt kümmere ich
ckene Brot vor dem Ofen im Gras. Fröhlich 55 mich noch um dein schmutziges Geschirr
hopste das Mädchen zu den Gemüsebeeten und ...“ „Nein, nein, nein!“, Frau Holle hatte
und begann dort, die frisch gesetzten Salat- sich wieder ein bisschen erholt. „Es reicht,
35 pflanzen auszureißen. Jetzt reichte es Frau du hast das wunderbar gemacht.“, brachte
Holle. „Was tust du denn da?“, rief sie dem sie mühsam hervor, „Nimm dir den gelben
Kind vom Fenster zu. „Ich helfe dir!“, ant- 60 Ball dort drüben als Belohnung und geh nach
wortete das Mädchen fröhlich, „Ich bin gerne Hause spielen!“ „Das ist lieb von dir, Frau
älteren Menschen behilflich.“ Und dann Holle!“, sprudelte es aus dem Mädchen
40 begann sie zu erzählen, von ihrer Mutter und hervor. „Den goldenen Ball zeig ich gleich
ihrer Schwester und ihrer Lehrerin, und meiner Mutter, die wird mich dann Goldma-
überhaupt ... Dabei blieb sie allerdings nicht 65 rie nennen.“ „Ja, ja“, murmelte Frau Holle
ruhig stehen, sondern hopste vor dem Fens- und sah dem Mädchen nach, das lustig durch
ter von Frau Holle herum, zwischendurch ihren Garten nach Hause sprang. Dann
45 schlug sie auch ein paar Räder. Frau Holle schlurfte Frau Holle zu ihrem Bett zurück.
wurde ganz schwindlig, und sie musste sich Sie wollte noch ein bisschen schlafen. Auf
setzen. Jetzt kam das Mädchen sogar zur Tür 70 der Erde wunderten sich die Menschen
herein. „Oh, da ist ja auch einiges zu tun!“, inzwischen sehr. Es hatte stark geschneit,
rief es begeistert. Dann packte es die große und das mitten im Sommer!
50 Daunendecke der Frau Holle, lief zum Fens- * hyperaktiv = überaktiv

c Vergleicht das Original von Frau Holle mit der Parodie aus 6 b.
Wie viele Unterschiede könnt ihr finden?
Original: Frau Holle ist immer fleißig. Parodie: Frau Holle schläft lange, ...

7 Parodien und Satiren verfassen

a Wählt ein Märchen, einen Film oder eine TV-Serie. Entscheidet euch für eine Szene daraus
und sammelt Ideen für eine Parodie dieser Szene.

Original Szene Parodie


Froschkönig Die Prinzessin muss den Frosch auf ihr Dort behält sie ihn als Haustier (aus der
Zimmer mitnehmen. Perspektive des Frosches).
Harry Potter Der Sprechende Hut sucht das richtige …
Haus für Harry aus.
Grey’s Anatomy die Assistenzärztin Meredith Grey bei …
ihrer ersten Operation

Du hast die Wahl


b Erzähle die Parodie aus 6 b weiter. Pechmarie kommt zu Frau Holle.

c Entscheidet euch für eine Idee aus 7 a und schreibt eine Parodie der Szene.

124 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 50, 3a, 4a–b


präsentieren lernen 4. Richtig und falsch C

8 Mini-Projekt 4: Das solltet ihr lesen! – Eine Posterpräsentation

1. Informationen sammeln
1  
Überlege dir, welches Buch du in Form einer Posterpräsentation vorstellen willst.
2  
Im Gegensatz zu einer PowerPoint-Präsentation, bei der du mehrere Folien zeigen kannst, hast
du auf einem Poster nur sehr begrenzt Platz. Überlege dir deshalb gut, auf welche Bereiche du
dich bei der Präsentation konzentrieren willst. Du kannst maximal vier Themen auf dem Poster
gut lesbar darstellen. Wähl die Themen aus, die dir am interessantesten erscheinen:
∙ A utor oder Autorin: Ist der Autor oder die Autorin besonders wichtig? Hast du mehrere Bücher
von ihm oder ihr gelesen? Gibt es einen Bezug zwischen dem Leben des Autors oder der Autorin
und dem Inhalt des Buches?
∙ I nhalt: Worum geht es in dem Buch? Ist die Handlung kompliziert, interessant oder spannend?
Wenn du ein Sachbuch präsentierst: Was sind die wichtigsten Inhalte?
∙ H andelnde Personen: Sind die handelnden Personen besonders interessant? Ist deren Lebens­
geschichte wichtig? Ist ihr Verhalten besonders? Wie ist ihr Verhältnis zueinander? Gibt es eine
Entwicklung der Personen oder ihres Verhältnisses zueinander?
∙ S zenen: Gibt es Schlüsselszenen, die du präsentieren möchtest?
∙ O rt der Handlung: Gibt es Orte der Handlung, die besonders eindrucksvoll sind, und auf die du
aufmerksam machen möchtest?
∙ V erfilmung: Gibt es eine überzeugende Verfilmung des Buches? Ist es sinnvoll, auf den Unter-
schied zwischen Textvorlage und Verfilmung einzugehen?
∙ W  irkung des Buches: Gibt es interessante Reaktionen auf das Buch im Internet?
∙ K  ritik: Wie sehen die Buchkritiker/innen das Buch?
∙ P  ersönliche Meinung: Warum gefällt dir das Buch? Gibt es Stellen oder Charaktere, die du
­besonders oder gar nicht magst? Wem würdest du das Buch empfehlen?

2. Die Präsentation vorbereiten


1  
Besorg dir Plakatpapier und Plakatstifte.
2  
Überleg dir, wie du dein Buch präsentieren möchtest. Stimm die Themen auf deinem Plakat
darauf ab.
3  
Verwende möglichst wenig Text. Überschriften und Stichpunkte reichen.
4  
Verwende Bilder oder Skizzen. Die Handlung oder die Beziehung der handelnden Personen
z­ ueinander kannst du gut in einer Skizze darstellen. (Ideen dazu findest du im Übungsbuch auf
Seite 51.)
5  
Bereite vor, wie du dein Plakat vorstellen möchtest. Bereite auch einen kurzen Textausschnitt
aus dem Buch vor, den du vorliest.

3. Präsentieren
1  
Häng dein Plakat an einem geeigneten Ort in der Klasse auf, so
dass alle die Bilder sehen und die Stichpunkte lesen können.
2  
Sprich frei und halte Augenkontakt mit deinem Publikum.
3  
Zeig auf die Stellen im Plakat, zu denen du etwas sagst.
Brauchbare Redemittel für deine ­Präsentation findest du im
Übungsbuch auf Seite 51.

ÜB: S. 51, 5a Cyber Homework 24 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 125


T Teste dich selbst – Grammatik Punkte
a Lies den Text und markiere elf weitere Infinitivgruppen mit zu.
S. 105

Die Erde als Scheibe


An eine flache Erdscheibe statt einen runden
­Erdball zu glauben, gehört wohl zu den absur­desten
Verschwörungstheorien. Aber es gibt wirklich
Menschen, die sich weigern, unsere runde Erdkugel
als solche zu akzeptieren. „­ Flacherdler“ erfinden
die seltsamsten Geschichten, um ihre wirre Idee zu
begründen. So meinen sie, dass alle Astronauten gezwungen wurden, über die
wahre Form der Erde zu lügen. Statt die „echten“ Bilder von der flachen Erde a / 11

zu veröffentlichen, würde die NASA ausschließlich gefälschte Aufnahmen


einer kugelförmigen Erde in Umlauf bringen.
Es sei unmöglich, so die „Flacherdler“, den Ring aus Eis, der die Scheibe am
Rand abgrenzt, zu überwinden. Geheimdienste wären nämlich beauftragt,
diese Grenze streng zu bewachen. Scheinbar wenig Mühe bereitet es den
„Flacherdlern“ auch, die Entstehung von Tag und Nacht zu erklären. Die
Sonne und der Mond seien nur große Scheinwerfer. Statt aus 149 Millionen
Kilometern Entfernung auf die Erde zu scheinen, würde die Sonne in 5.000
Kilometern Entfernung über der Erdscheibe schweben und könnte so nur
einen Teil der Scheibe beleuchten. Ohne lange nachzudenken, wird auch die
Schwerkraft erklärt: „Dinge fallen eben!“ Flacherdler meinen, der Augen­
schein helfe ihnen, ihre Idee zu unterstützen. „Schaut euch doch einen Wol­
kenkratzer an. Steht der vielleicht schief?“ Die ersten Flacherdler-Seiten im
Internet waren parodistische und satirische Texte. Doch im Internet gelingt es
leider immer, auch für die allerdümmsten Ideen Anhänger zu finden.

b Forme fünf Infinitivgruppen aus dem Text in a in Gliedsätze um.


S. 105
Dass Menschen an eine flache Erdscheibe statt einen runden Erdball
glauben, gehört wohl zu den absurdesten Verschwörungstheorien. b /5

c Schreib die Sätze anders. Verwende statt der Gliedsätze Infinitivgruppen


S. 105 mit zu.

1 Für Journalisten ist es wichtig, dass sie gut und gründlich recherchieren.
2  
Sie dürfen in ihren Artikeln keine Informationen verbreiten, ohne dass sie
diese gut überprüft haben.
3 Statt dass sie über Ereignisse spekulieren, müssen sie Zeugen befragen.
4  
Damit sie mehrere Standpunkte darstellen können, müssen sie meist auch
mehrere Zeugen befragen.
5 Sie müssen darauf achten, dass sie in ihren Artikeln alle Quellen angeben.
6  
E s ist wichtig, dass man in ihrer Berichterstattung berichtende und
kommentierende Texte auseinanderhalten kann.
c /5
Für Journalisten ist es wichtig, gut und gründlich zu recherchieren.
126 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch
4. Richtig und falsch

d Lies den Witz und markiere zwölf Prädikate im Konjunktiv. Bestimme den Punkte
S. 111 Konjunktiv I (Konj. I) und den Konjunktiv II (Konj. II).

Konj. II
Der Richter erklärt dem Angeklagten, dass die Zeugen ihn beschuldigt hätten,
eine Brieftasche gestohlen zu haben. Die Zeugen hätten angegeben, dass er
die Brieftasche einfach vom Tisch genommen habe und dann das Geld ge- d /6

zählt habe. Schließlich sei er mit der Brieftasche aus dem Lokal gegangen.
Der Angeklagte entgegnet, dass er gedacht habe, das Geld gehöre ihm.
Daraufhin fragt der etwas verärgerte Richter den Angeklagten, ob er ihn
denn richtig verstehe. Er könne doch nicht behaupten, dass er die gefundene
Brieftasche für sein Eigentum gehalten habe. Das bestätigt der Angeklagte.
Die Brieftasche sei wohl nicht seine gewesen, meint er, aber die Scheine darin
seien ihm sehr bekannt vorgekommen.

e Schreib den Witz in d mit direkten Reden auf.


S. 111
„Die Zeugen haben sie beschuldigt, …”, erklärt der Richter dem Angeklagten.
„Ich habe gedacht, ...”, entgegnet der Angeklagte. Der etwas verärgerte
Richter fragt ihn: „...? ...” „...”, bestätigt der Angeklagte, „...” e / 12

f Lies die Zeugenaussagen und schreib sie in indirekter Rede für das Polizei­
S. 111 protokoll auf.

Karoline F., Beschuldigte: „Ich war zwischen 15:00 Uhr und 16:00 Uhr mit
meinem Freund zusammen. Wir waren im Stadtpark.“

Tim L., Karolines Freund: „Ich war zu dieser Zeit mit Karoline F. zusammen.
Ich weiß nicht mehr genau, was wir gemacht haben.“

Emma T., Verkäuferin im Kleidergeschäft: „Die junge Frau und ihr Freund
waren in unserem Geschäft. Die junge Frau hat mehrere Jacken probiert,
aber nichts gekauft. Sie haben dann das Geschäft verlassen. Mir ist aber
aufgefallen, dass die Frau in der kurzen Zeit offensichtlich etliche Kilo
zugenommen hat. Unser Detektiv ist ihnen dann in den Stadtpark
nachgelaufen.“ f /8

Die Angeklagte Karoline F. gibt an, dass sie ... gewesen sei. Sie ...
Tim L., der Freund der Beschuldigten, sagt aus, er ...
Die Zeugin Emma T. gibt an, Karoline F. und ...
g Markiere alle Konjunktivformen in deinen Sätzen aus f und bestimme sie.
S. 111 g /4

Erreichte Gesamtpunktzahl: a + b + c + d + e + f + g = /51


0–26 Punkte: 27–45 Punkte: 46–51 Punkte:

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 127


Das Wichtigste auf einen Blick:
Berichten und Kommentieren –
Parodien und Satiren schreiben
1 Wie beantwortet der Bericht die W-Fragen?
Wozu ruft der Kommentar auf?
Ein 1 Bericht informiert über die W-Fragen (Was? Wer? Wann? Wo? Wie? Warum?) und gibt Fakten
wieder. Vertrauenswürdige Quellen sind die Grundlage dafür.
2 Kommentare gehen von Ereignissen oder Tatsachen aus. Sie stellen Zusammenhänge her,
­beleuchten Hintergründe oder zeigen Folgen auf. Sie regen zum Nachdenken an, kritisieren oder
appellieren. Meist beinhalten Kommentare auch berichtende Teile und umgekehrt.

1 Fahrraddieb gestellt
Glück im Unglück hatte Harald M. aus Kleinstadt. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde
sein Fahrrad gestohlen. Er musste deshalb mit dem Autobus zur Arbeit fahren. „Ich wartete an der
Haltestelle“, erzählte Harald M., „da sehe ich plötzlich mein Fahrrad. Der Dieb war mit dem Rad
Richtung Innenstadt unterwegs und fuhr dabei an der Haltestelle vorbei!“ Harald M. stoppte den
Mann und nahm ihm das Fahrrad weg. Dieser war so überrascht, dass es zu keiner Gegenwehr
kam. Den Dieb selbst konnte Harald M. nicht festhalten. Er entkam mit dem Autobus, der gerade an
der gegenüberliegenden Haltestelle hielt. Nach Auskunft der Polizei ist der Täter noch flüchtig.

2 Schütze dein Fahrrad


Nur wenige Opfer von Fahrraddiebstählen sind so glücklich wie Harald M. aus Kleinstadt.
Er konnte den Dieb seines Fahrrades stellen und sein Rad wieder in Besitz nehmen. Meist gelingt
dies nicht einmal der Polizei. Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen liegt bei knapp
5 Prozent. Es wäre also höchste Zeit, sich wirksamer vor Diebstählen zu schützen. Es gibt
sogenannte GPS-Tracker, die in das Fahrrad eingebaut werden können und per GPS anzeigen, wo
sich das Fahrrad befindet. Solche Suchsysteme sollten in jedes teurere Fahrrad eingebaut werden.

2 Lies die Parodie. Welche Verfremdungsstrategie wurde gewählt?


Parodie und Satire sind Stilmittel, mit denen du etwas auf unterhaltsame Art beschreibst oder
kritisierst. Eine Parodie braucht ein reales Vorbild, das verfremdet wird (einen Typen, eine Textsorte,
ein Genre, ...). Du kannst dabei 1 übertreiben, 2 Elemente der Vorlage in ihr Gegenteil verkehren
oder bestimmte 3 Entwicklungen oder Eigenschaften einer Person extrem weiterdenken. Eine
Satire kritisiert auch immer die dargestellte Situation.

Rolf hatte monatelang gespart, er hatte alle Seiten im Internet, auf denen es um Fahrräder ging,
gelesen. Er hatte dafür unter anderem auch Mandarin, Usbekisch, Koreanisch und Hindi gelernt.
Natürlich nur das, was er brauchte, um die Fahrradseiten zu verstehen. Und dann war es soweit.
Er konnte es von seinem Händler abholen, sein Rennrad Super-Deluxe ultraleicht. Nun machte Rolf
die Diebstahlstatistik Kopfzerbrechen. Wie sollte er sein Fahrrad schützen? Er machte sich wieder
auf die Suche im Internet, natürlich erst, nachdem er sich zuvor die nötigen Fachbegriffe auf
Mandarin, Usbekisch, Koreanisch und Hindi angeeignet hatte. Schließlich entschied er sich für
mehrere mobile Sicherheitssysteme aus Spezialstahl. Er kam beim Fahren jetzt ein bisschen ins
Schwitzen, da die Schlösser insgesamt doch vierunddreißig Kilo wogen. Die zwanzig Minuten, die
er brauchte, um seine Schlösser anzubringen, investierte er aber gerne, schließlich war er mit
dem neuen Rad auch vier Minuten früher im Büro als zuvor. Rolf war rundum glücklich.

128 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


lesen und verstehen 4. Richtig und falsch

Tschick
von Wolfgang Herrndorf
Maik Klingenberg ist der Außenseiter in seiner
Klasse und zudem noch unglücklich verliebt in
Tatjana. Als Andrej Tschichatoschow, kurz
Tschick, an die Schule kommt und sich mit Maik
anfreundet, ändert sich dessen Leben völlig.
Das Abenteuer beginnt, als Tschick Maik
überredet, in den Sommerferien mit einem
alten geklauten Lada in die Walachei zu fahren 256 Seiten
und Tschicks Großvater zu besuchen. Es soll der Rowohlt Taschenbuch
beste Sommer in Maiks Leben werden … Verlag, 2012

Er steuerte zurück zur Straße. Nachdem wir in Brötchen wieder raus, packte vier davon auf
einem kleinen Dorf an einer Bäckerei vor­bei­ unseren Tisch und rief:
gekommen waren, kriegten wir beide Kaffee­
«Ma orndlich was auffe Bruss für unsre tüchgen
durst. Wir parkten den Wagen in einem Gebüsch
40 Fahrafahra!» Dann klopfte er mit den Knöcheln
5 hinter diesem Dorf und gingen zu Fuß zur
aufs Holz, und die Tonnenfamilie spazierte über
Bäckerei zurück. Dort kauften wir Kaffee und
den Marktplatz davon.
belegte Brötchen, und als ich gerade in mein
Brötchen beißen wollte, sagte jemand hinter «Uh», sagte Tschick, und ich wusste nicht, was
mir: «Klingenberg, was machst du denn hier?» ich sagen sollte. Wir blieben noch lange vor
45 dieser Bäckerei sitzen. Den Kaffee brauchten
10 Lutz Heckel, die Tonne auf Stelzen, saß am
wir jetzt. Und die Brötchen auch.
Tisch hinter uns. Neben ihm eine große Tonne
auf Stelzen und eine nicht ganz so große Tonne Alle halbe Stunde kurvte ein Reisebus mit
auf Säulen. Touristen über den Marktplatz. Irgendwo über
dem Dorf gab es eine kleine Burg. Tschick saß
«Und der Mongole ist auch da», sagte Heckel
50 mit dem Rücken zur Bushaltestelle, aber ich
15 überrascht, aber auch in einem Ton, der wenig
musste die ganze Zeit auf die Rentner gucken,
Zweifel daran ließ, was er von Mongolen im
die aus diesen Bussen quollen. Denn es waren
Allgemeinen und Tschick im Besonderen hielt.
ausschließlich Rentner. Sie trugen alle braune
«Verwandtenbesuch», sagte ich und drehte oder beige Kleidung und ein lächerliches
mich schnell wieder um. Es schien mir nicht die 55 Hütchen, und wenn sie an uns vorbeikamen, wo
20 Zeit für Diskussionen. es eine kleine Steigung raufging, schnauften
sie, als hätten sie einen Marathon hinter sich.
«Ich wusste gar nicht, dass du Verwandte hier
hast?» Ich konnte mir immer nicht vorstellen, dass ich
selbst einmal so ein beiger Rentner werden
«Ich», sagte Tschick und prostete mit dem
60 würde. Dabei waren alle alten Männer, die ich
Kaffeebecher über den Tisch. «In Zwietow ist
kannte, beige Rentner. Und auch die Rent­nerin­
25 ein Kanakenauffanglager.»
nen waren so. Alle waren beige. Es fiel mir
Ich konnte mich nicht erinnern, Heckel auf ungeheuer schwer, mir auszumalen, dass diese
Tatjanas Party gesehen zu haben, aber als alten Frauen auch einmal jung gewesen sein
Nächstes fragte er, wie wir denn hier wären. 65 mussten. Dass sie einmal so alt gewesen waren
Tschick erzählte ihm irgendwas von einer wie Tatjana und sich abends zurechtgemacht
30 Fahrradtour. hatten und in Tanzlokale gegangen waren, wo
«Klasskamrahn von dir?», hörte ich die große man sie vermutlich als junge Feger oder so was
Tonne fragen, und dann hörte ich lange nichts bezeichnet hatte, vor fünfzig oder hundert
mehr. Irgendwann klimperten am Tisch hinter 70 Jahren. Nicht alle natürlich. Ein paar werden
uns Autoschlüssel, an der Bank wurde gerückt, auch damals schon öde und hässlich gewesen
35 und Vater Heckel stelzte an uns vorbei in die sein. Aber auch die Öden und die Hässlichen
Bäckerei. Er kam mit einem Armvoll belegter haben mit ihrem Leben wahrscheinlich mal was

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 129


lesen und verstehen
vorgehabt, die hatten sicher auch Pläne für die Wir hatten nicht die Absicht, den Lada schon im
75 Zukunft. Und auch die ganz Normalen hatten Stich zu lassen, aber trotz Nummern­schild­
Pläne für die Zukunft, und was garantiert nicht wechsel war uns nicht ganz wohl bei der Sache.
in diesen Plänen stand, war, sich in beige Es schien uns das Klügste, den Wagen erst mal
Rentner zu verwandeln. Je länger ich über 130 eine Weile aus dem Verkehr zu ziehen. Vielleicht
diese Alten nachdachte, die da aus den Bussen ein, zwei Tage im Wald verbringen und später
80 rauskamen, desto mehr deprimierte es mich. wieder vorbei gucken, das war der Plan. Wobei
Am meisten deprimierte mich der Gedanke, – ein richtiger Plan war das auch nicht. Wir
dass unter diesen Rentnerinnen auch welche wussten ja nicht mal, ob sie wirklich nach uns
sein mussten, die nicht langweilig oder öde 135 gesucht hatten. Und ob sie uns in ein paar
gewesen waren in ihrer Jugend. Die schön Tagen nicht mehr suchen würden.
85 waren, die Jahrgangsschönsten, die, in die alle
Unser Weg führte die ganze Zeit bergauf, und
verliebt gewesen waren, und wo vor siebzig
oben lichtete sich der Wald. Es gab eine kleine
Jahren jemand auf seinem Indianerturm
Aussichtsplattform mit einer Mauer drumrum
gesessen hat und aufgeregt war, wenn nur das
140 und einen ziemlich tollen Blick über das Land.
Licht in ihrem Zimmer anging. Diese Mädchen
Aber das Tollste war ein kleiner Kiosk, wo man
90 waren jetzt auch beige Rentnerinnen, aber man
Wasser kaufen konnte und Schokoriegel und
konnte sie von den anderen beigen Rentne­rin­
Eis. Da mussten wir also schon mal nicht ver­
nen nicht mehr unterscheiden. Alle hatten sie
hungern, und deshalb blieben wir auch in der
die gleiche graue Haut und fette Nasen und
145 Nähe von diesem Kiosk. Nicht weit den Berg
Ohren, und das deprimierte mich so, dass mir
runter lag eine abschüssige Wiese, und da
95 fast schlecht wurde.
fanden wir einen stillen Platz hinter riesigen
«Pst», sagte Tschick und schaute an mir vorbei. Holunderbüschen. Wir legten uns in die Sonne
Ich folgte seinem Blick und entdeckte zwei und dösten, und so verbrachten wir den Tag.
Polizisten, die eine Reihe parkender Autos 150 Für die Nacht deckten wir uns noch mal mit
entlanggingen und auf jedes Nummernschild ordentlich Snickers und Cola ein und krochen
100 guckten. Wortlos nahmen wir unsere Papp­ dann in unsere Schlafsäcke und hörten die
becher und schlenderten unauffällig zurück zu Grillen zirpen. Den ganzen Tag über waren
dem Gebüsch, wo der Lada parkte. Dann fuhren Wanderer, Fahrradfahrer und Busse vorbei­ge­
wir den Weg, den wir morgens gekommen 155 kom­men, um die Aussicht zu genießen, aber als
waren, zurück und auf die Landstraße und mit es dämmerte, kam niemand mehr, und wir
105 hundert auf und davon. Wir mussten nicht hatten den ganzen Berg für uns. Es war immer
lange darüber diskutieren, was als Nächstes zu noch warm, fast zu warm und Tschick, der es
tun wäre. am Ende mit reichlich Gel im Haar geschafft
160 hatte, zwei Bier aus dem Kioskbesitzer raus­
In einem Waldstück fanden wir einen Parkplatz,
zuleiern, öffnete die Flaschen mit dem
wo Leute ihre Autos abstellten, um spazieren
Feuer­zeug.
110 zu gehen. Und es standen glücklicherweise
ziemlich viele Autos dort, denn es war gar nicht Die Sterne über uns wurden immer mehr. Wir
so leicht, eins zu finden, wo man die Num­ lagen auf dem Rücken, und zwischen den
mernschilder abschrauben konnte. Die meisten 165 kleinen Sternen tauchten kleinere auf und
hatten überhaupt keine Schrauben. Was wir zwischen den kleineren noch kleinere, und das
115 schließlich fanden, war ein alter VW Käfer mit Schwarz sackte immer weiter weg.
Münchner Kennzeichen. Dem machten wir im
«Das ist Wahnsinn», sagte Tschick.
Gegenzug unsere Kennzeichen an, in der
Hoffnung, dass er‘s nicht so schnell merken «Ja», sagte ich, «das ist Wahnsinn.»
würde. 170 «Das ist noch viel besser als Fernsehen. Obwohl
120 Dann rasten wir ein paar Kilometer auf Fernsehen auch gut ist. Kennst du Krieg der
irgendwelchen Schleichwegen durch die Felder, Welten?»
bevor wir in einen riesigen Wald einbogen und «Logisch.»
den Lada auf einem verlassenen Säge­werks­
gelände abstellten. Wir packten unsere Ruck­ «Kennst du Starship Troopers?»
125 säcke und wanderten durch den Wald. 175 «Mit den Affen?»

130 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


lesen und verstehen 4. Richtig und falsch

«Mit Insekten.» «Ja, Wahnsinn.»


«Und am Ende so ein Gehirn? Der riesige Ge­ «Mich reißt‘s gerade voll.»
hirn­käfer mit so … mit so schleimigen Dingern?»
«Und kannst du dir das vorstellen: Die Insekten
«Der ist Wahnsinn.» haben natürlich auch ein Insektenkino! Die
215 drehen Filme auf ihrem Planeten, und irgendwo
180 «Ja, der ist der Wahnsinn.»
im Insektenkino schauen sie sich gerade einen
«Und kannst du dir vorstellen, irgendwo da Film an, der auf der Erde spielt und von zwei
oben, auf einem dieser Sterne — ist es jetzt Jungen handelt, die ein Auto klauen.»
genau so! Da leben wirklich Insekten, die sich
«Und es ist der totale Horrorfilm», sagte
gerade in dieser Sekunde eine Riesenschlacht
220 Tschick. «Die Insekten ekeln sich vor uns, weil
185 um die Vorherrschaft im Weltall liefern … und
wir überhaupt nicht schleimig sind.»
keiner weiß davon.»
«Aber alle denken, es ist nur Science-Fiction,
«Außer uns», sagte ich.
und in Wirklichkeit gibt‘s uns gar nicht.
«Außer uns, genau.» Menschen und Autos – das ist für die totaler
«Aber wir sind die Einzigen, die das wissen. 225 Quatsch. Das glaubt bei denen keiner.»
190 Auch die Insekten wissen nicht, dass wir das «Außer zwei junge Insekten! Die glauben das.
wissen.» Zwei Junginsekten in der Ausbildung, die haben
«Mal im Ernst, glaubst du das?» Tschick stützte gerade einen Armeehelikopter entführt und
sich auf den Ellenbogen und sah mich an. fliegen über dem Insektenplaneten rum und
«Glaubst du, da ist noch irgendwas? Ich mein 230 denken genau das Gleiche. Die denken, dass es
195 jetzt nicht unbedingt Insekten. Aber uns gibt, weil wir ja auch denken, dass es sie
irgendwas?» gibt.»

«Ich weiß nicht. Ich hab mal gehört, dass man «Wahnsinn!»
das ausrechnen kann. Es ist total unwahr­ «Ja, Wahnsinn.»
schein­lich, dass es was gibt, aber alles ist eben
235 Ich schaute in die Sterne mit ihrer unbe­greif­
200 auch unendlich groß, und total unwahrscheinlich
lichen Unendlichkeit, und ich war irgendwie
mal unendlich gibt dann eben doch eine Zahl,
erschrocken. Ich war gerührt und erschrocken
also eine Zahl von Planeten, wo‘s was gibt.
gleichzeitig. Ich dachte über die Insekten nach,
Weil, bei uns hat‘s ja auch geklappt. Und
die jetzt fast sichtbar wurden auf ihrer kleinen,
irgend­wo sind garantiert auch Rieseninsekten
240 flimmernden Galaxie, und dann drehte ich mich
205 da oben.»
zu Tschick, und er guckte mich an und guckte
«Das ist genau meine Meinung, genau meine mir in die Augen und sagte, dass das alles ein
Meinung!» Wahnsinn wäre, und das stimmte auch. Es war
Tschick legte sich wieder auf den Rücken und wirklich ein Wahnsinn.
schaute angestrengt hoch. «Wahnsinn, oder?», 245 Und die Grillen zirpten die ganze Nacht.
210 sagte er.

Löse die Aufgaben:


1  Finde Stellen im Text, die das Verhältnis zwischen Maik, Andrej und Lutz Heckel beschreiben.
Charakterisiere dieses Verhältnis.
2  Was denkt Maik über die Menschen, die aus dem Reisebus aussteigen?
Wie findest du Maiks Meinung?
3  Warum schrauben die beiden die Nummernschilder des Lada ab?
4  Wo verstecken sich Maik und Tschick?
5  Wie stellt sich Maik Aliens vor?
6  Finde Textstellen, die zeigen, wie sich Maik und Tschick beim Betrachten der Sterne fühlen.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 131


lesen und verstehen

ipps
Le set Das stürmische Mädchen.
Die Abenteuer der Jeanne d’Arc
Leo Linder
Frankreich, 1429: Jeanne, die Bauerntochter, ist ein wahrer
Wildfang. Mit 17 Jahren verlässt sie ihr Elternhaus. Mehr als
die nächsten zwei, drei Dörfer kennt sie nicht, aber sie hat
sich vorgenommen, Frankreich vor den Engländern zu
retten, die das Land in einem seit hundert Jahren andau-
ernden Krieg ausgeblutet haben. Jeanne will die Engländer
dorthin zurückschicken, wo sie hergekommen sind, und
verhindern, dass Frankreich von London aus regiert wird.

Hexen in der Stadt


Ingeborg Engelhardt
Eine süddeutsche Bischofsstadt wird mitten im
Dreißigjährigen Krieg zum Schauplatz einer Hexen-
verfolgung. Hunderte von Frauen, Männern und
Kindern fallen ihr zum Opfer. Eine kleine Gruppe
findet sich zum Widerstand zusammen. Doch sie
vermag nichts auszurichten. Erst nach langen
Jahren werden die furchtbaren Prozesse ganz
plötzlich eingestellt. Die Gründe liegen im Dunkeln,
denn niemand kennt die namenlose alte Frau, die vor dem
Bischof eine ungeheuerliche Aussage macht.

Mit aller
Die Hexenakte Gewalt
Dietlof Reiche Margret Steenfatt
Historisch-fantastischer Tessa ist cool, findet Frederika. Weder
Kriminalroman, gruselig und angepasst noch ängstlich. So wie Tessa
spannend: Es sind Jahrhun- wäre Frederika auch gern. Darum ist sie
derte vergangen, seit Anna stolz darauf, dass Tessa mit ihr befreundet
Böckhlerin, genannt Finger- sein will. Und natürlich macht sie mit, als
hütin, als Hexe angeklagt und Tessa wieder mal auf Klau-Tour geht. Ist
zum Tode verurteilt wurde. doch nichts dabei, oder? Auch als Tessa ihre
Dass jetzt ihre Prozessakte Lehrerin erpresst, hat Frederika keine
zum Vorschein kommt, sollte Bedenken. Doch dann verliebt sie sich in
normalerweise nur die Geschichtsforscher Daniel. Und Tessa wird eifersüchtig. Sehr
interessieren. Doch es sieht ganz so aus, als eifersüchtig. Als Frederika erkennt, auf was
gäbe es jemanden, der die Akte mit allen Mitteln für eine gefährliche „Freundschaft“ sie sich
an sich bringen will. eingelassen hat, ist es schon zu spät ...

132 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


5. Du und die anderen

da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
gewöhnlich?
he Pe rso ne n be ne hm en sich aus eurer Sicht un
1 • W elc
en euch ungewöhnlich?
Welche Szenen erschein nen auf dem
he Ko nf lik te kö nn ten zwischen einzelnen Perso
• W elc
Bild entstehen?
Konflik te lösen?
• Wie könnte man diese
dernis für
en All tag ss itu ation en kann die Sprache ein Hin
2 • I n welch
das Zusammenleben sein? ein gutes
Bürger/innen haben, um
• Welche Rechte müssen
ten?
­Miteinander zu gewährleis gemessen
Re ch te mü ss en wir Tie ren zugestehen, um sie an
• W  elche
zu behandeln?
e Biografie und
äh l ein e Pe rso n au s de m Bild aus. Beschreibe ihr
3 • W 
ihr Leben in dieser Stadt.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 133


Das lernst du:

A Sprachgewandt • Einen Sachtext verstehen


• Aktiv und Passiv in allen Formen
verwenden
• Sprachvarianten unterscheiden
1 Einen Sachtext verstehen • sich um einen Job bewerben

a Lies den Text.

Wolfskinder Immer wieder werden


auch im privaten
Jane (zeigt auf sich): „Jane.“ Bereich Fälle von
Tarzan (zeigt auf Jane): „Jane.“ Wolfskindern aufge-
Jane (zeigt auf Tarzan): „Und du? ... Du?“ 45 deckt. In den siebziger
Jahren wurde der Fall
Tarzan (zeigt auf sich): „Tarzan! Tarzan!“
der dreizehnjährigen
5 Jane (zeigt auf Tarzan): „Tarzan.“ Genie bekannt. Sie
Tarzan (zeigt abwechselnd auf Jane und war Tag und Nacht in
auf sich): „Jane. Tarzan. Jane. Tarzan.“ 50 einem Zimmer eingesperrt worden.
Ihr verrückter Vater hatte versucht, seine
Tarzan hat nie die Sprache der Menschen Tochter vor der angeblich „bösen“ Außen-
gelernt. Als kleines Kind wurde er von welt zu schützen. Am Ende konnte die
10 einer Affenherde entführt und großgezo- halbblinde, verzweifelte Mutter mit ihrer
gen. Als Erwachsener trifft er im Dschun- 55 Tochter fliehen.
gel auf Jane, eine junge Wissenschafterin.
Wissenschafter und Wissenschafterinnen
Ihre erste Begegnung zählt wohl zu den
nahmen sich des Mädchens an. Genie
berühmtesten Szenen der Filmgeschichte.
konnte kaum aufrecht gehen, sie war
15 In der Romanvorlage des Films verliebt extrem unterernährt und vor allem nahe-
sich Tarzan in Jane und lernt ihre Sprache. 60 zu unfähig, zu sprechen. Die Wissenschaf-
Dadurch gelingt es Tarzan, in der Welt der ter gingen mit ihr einkaufen oder im Park
Menschen wieder Fuß zu fassen. spazieren, und sie versuchten, ihr das
Tarzans Rückkehr in die Zivilisation wäre Sprechen beizubringen. Doch das gelang
20 in Wirklichkeit wohl weitaus schwieriger, nur zum Teil. Genie lernte zwar einige
als es im Buch beschrieben wird. Men- 65 Wörter, doch ihre Äußerungen bestanden
schenkinder, die fern von jedem menschli- aus wenigen Einzelwörtern, die ganz ohne
chen Kontakt aufwachsen, haben nämlich Grammatik aneinandergereiht wurden.
große Probleme, später ein normales Auch ihre Stimme war leise, monoton und
25 Leben zu führen. Es gibt Dokumente, piepsend hoch. In anderen Bereichen
in denen von diesen sogenannten Wolfs- 70 machte Genie durchaus Fortschritte. So
kindern berichtet wird. Dass die Gründer konnte sie zum Beispiel bald komplizierte
der Stadt Rom, Romulus und Remus, von Modelle nachbauen. Aber die Sprache
Wölfen großgezogen wurden, ist wohl nur lernte sie nie mehr richtig. Genies Mutter
30 eine Legende. In früheren Zeiten sind beendete schließlich die Forschungen an
allerdings immer wieder grausame 75 ihrem Kind. Genie sollte kein zweites Mal
­E xperimente mit Kindern durchgeführt missbraucht werden. Heute lebt sie in
worden. Weil der ägyptische Pharao einem Heim.
Psammetich I. oder der deutsche Kaiser Ihre Geschichte, wie auch die Geschichten
35 Friedrich II. die „Ursprache“ des anderer Wolfskinder, zeigen: Die Sprache
­Menschen erforschen wollten, mussten 80 lernen wir durch den Kontakt mit ande-
beispielsweise Kinder ohne menschlichen ren Menschen in früher Kindheit. Deren
Kontakt aufwachsen. Alle Babys, die für Zuneigung und deren Interesse machen es
diese Experimente ausgewählt wurden, uns erst möglich, zu kommunizieren und
40 starben. an der menschlichen Kultur teilzuhaben.

134 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


5. Du und die anderen A

b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Tarzan lernte als kleines Kind sprechen. richtig falsch
2 Wolfskinder können das, was sie nicht lernen, leicht nachholen. richtig falsch
3 Genie wurde von ihrem Vater drei Jahre lang / fast ihr ganzes Leben / oft eingesperrt.
4 Genie konnte danach gar nichts mehr / die Sprache nicht mehr / alles lernen.

5 Die Mutter beendete die Forschungen an Genie, weil ...


6 Wir lernen die Sprache, indem wir ...

c Welcher Meinung stimmst du zu? Begründe und verwende Argumente aus dem Text in 1 a.

• Eine Sprache lernt man am besten nur mit einem Lehrbuch.


• Ohne Zuwendung und Liebe können sich Kinder nicht entwickeln.
• An Menschen sollten keine Experimente durchgeführt werden.
• Die Geschichte von Tarzan ist unrealistisch.
• Menschen sollten nie alleine sein.

2 Aktiv und Passiv unterscheiden

a Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.

Aktiv und Passiv (alle Formen)


Wenn du in einem Satz das Hauptaugenmerk auf die Personen legst, die etwas tun, steht das Prädikat
oft im Aktiv / Passiv. Wenn das Hauptaugenmerk auf dem Geschehen liegt, steht das Verb meist im
Aktiv / Passiv. Vergleiche:
Tarzan wurde (von einer Affenherde) entführt. Aktiv / Passiv
Eine Affenherde entführte Tarzan. Aktiv / Passiv
Das Passiv bildet man mit dem Hilfsverb werden / haben und dem Partizip II / Infinitiv.
Man kann das Passiv in alle Zeiten setzen und auch mit einem Modalverb kombinieren.

1 Ordne zu.
1 Präsens Tarzan wurde entführt.
2 Futur I Tarzan ist entführt worden.
3 Futur II Tarzan war entführt worden.
4 Plusquamperfekt Tarzan wird entführt werden.
5 Präteritum Tarzan wird entführt worden sein.
6 Perfekt 1 Tarzan wird entführt.
7 Präsens mit Modalverb Tarzan soll entführt werden.

2 Finde im Text in 1 a neun Passivformen und bestimme sie.


3 Wie wird Tarzan von den Affen behandelt, was tun sie nicht? Schreib Sätze im Passiv.
füttern, necken, im Lesen unterrichten, mit Sonnencreme einschmieren, schlafen legen, streicheln,
in die Schule schicken, mit Spielzeug beschenken, anziehen, baden, ...

Tarzan wird ... Er wird nicht ...

ÜB: S. 52, 1a–c; S. 53, 1d–e ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 135


3 Sprachvarianten unterscheiden

a Lies den „Kurz und bündig“-Text und ordne die Begriffe den Definitionen zu. Löse die Aufgabe.

K U R Z & Sprachvarianten. Wie wir sprechen, hängt davon ab, welche Sprache die Menschen in unserer
B Ü N D I G Umgebung verwenden. Wir lernen von ihnen und übernehmen ihre Ausdrucks­weise.

1 Die Standardsprache ... 2 Die Umgangssprache ... 3 Der Dialekt ...


4 Die Fachsprache ... 5 Die Jugendsprache ...

• ... wird gesprochen und geschrieben. Wir lernen sie zum Beispiel in einer Berufsausbildung.
• ... ist ein sogenannter Soziolekt. Das ist eine Sprache, die eine bestimmte soziale Gruppe spricht.
• ... w ird nur gesprochen. Sie enthält Elemente der Standardsprache, weicht aber davon ab. Sie wird in
ganz Österreich verstanden.
• ... lernen wir sicher in der Schule. Grammatiken und Wörterbücher beschreiben ihre Regeln. Wir schrei-
ben und sprechen sie. Manchmal wird sie auch Hochdeutsch genannt.
• ... w ird nur in einer bestimmten Region verstanden. Er wird nur gesprochen.

In welchen Situationen verwendest du welche Sprachvariante(n)?


Du sprichst mit ... 1 Freunden, 2 deinen Eltern, 3 Geschwistern, 4 einem Polizisten, 5 der Personalchefin
­ ewerbungsgespräch, 6 deinem Klassenvorstand, 7 einer Touristin.
bei einem B

b Mal dein persönliches Sprachenporträt in dein Heft. Sprecht darüber.


So geht’s:
Ein Sprachenporträt erstellen
Denk an alle Sprachen, die du sprichst. Du kannst auch Sprachvarianten
(Dialekt, usw.) als eigene Sprache zählen. Wähl für jede Sprache eine
Farbe. Zeichne einen für dich passenden Umriss in dein Heft. Mal den
Umriss mit deinen Farben aus. Überleg dir dabei, welche die wichtigsten
Sprachen für dich sind und welche Teile deiner Zeichnung du mit diesen
Farben ausmalen möchtest. Wenn du eine Lieblingssprache hast,
könntest du zum Beispiel dein Herz in dieser Farbe anmalen. Zeigt und
erklärt euch eure Zeichnungen gegenseitig.

4 Sich um einen Job bewerben

a Lies die Anzeigen. Hör zu. Für welche Lehrstelle bewerben sich die Jugendlichen?
4-14 Für wen würdest du dich als Personalchef entscheiden? Warum?

Blechblasinstrumentenerzeuger/in Dachdecker/in
Du hast handwerkliches Geschick, liebst Musik Es ist nichts wichtiger als unter einem
festen
und möchtest vielleicht gerne dein eigenes Dach zu wohnen. Dachdecker sorgen
dafür.
Instrument bauen? Dann ist eine Lehrstelle als Wenn du keine Höhenangst hast und
dich auf
Instrumenten­erzeuger oder -erzeugerin viel- Dächern und Gerüsten wendig bewege
n
leicht etwas für dich. Auch wenn die Job­ kannst, ist das vielleicht das Richtige
für dich.
aussichten zur Zeit eher eingeschränkt sind, Du lernst, die Baustelle abzusichern,
ein Gerüst
wirst du ... mehr lesen aufzubauen, ... mehr lesen

136 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 53, 2a; S. 54, 3a–b


5. Du und die anderen A

Reisebüroassistent/in Feinoptiker/in
Du bist kontaktfreudig und hast Interesse Feinoptiker/innen stellen nicht nur Bril
len-
an fremden Ländern? Dann bewirb dich doch gläser her. Du lernst, Linsen, Spiegel,
um unsere Lehrstelle. Du lernst, professionell ­Prismen und optische Systeme für
über Reisen und Veranstaltungen aller Art ­Fotoapparate, Mikroskope und Fernro
hre
zu ­informieren und zu b­ eraten. Dazu musst zu bauen. Dabei erfährst du ... mehr
lesen
du Informationen einholen, Reise­routen
z­ usammenstellen, ... mehr lesen

b Hör noch einmal und beantworte die Fragen. Mach Notizen in dein Heft.
4-14
Frau Gerhold Herr Maric
Was wissen die Bewerber/innen über den Job?
Welche Fremdsprachenkenntnisse haben sie?
Was sind ihre Stärken und Schwächen?
Was sind ihre Gehaltsvorstellungen?
Welche Fragen haben sie?

c Welche Fragen könnte man als Bewerber/in an den Personalchef stellen?

d Was sollte man bei einem Vorstellungsgespräch tun? Was sollte man auf keinen Fall tun?
Ordnet zu und sammelt „Dos and Don’ts“.

Kaugummi kauen – sein Handy abschalten – sagen, dass man wenig Zeit hat –
seine Eltern mit­bringen – abgerissene Kleidung tragen – etwas früher kommen – ...

e Wählt eine Anzeige aus 4 a und spielt ein Bewerbungsgespräch. Partner/in A ist der
­Arbeitgeber, Partner/in B ist der Arbeitnehmer. Tauscht dann die Rollen und wählt eine
andere Anzeige. Beachtet im Gespräch folgende Punkte:
1 Gründe für die Bewerbung 3 Stärken – Schwächen
2 Art der Ausbildung und Arbeit 4 Gehaltsvorstellungen

Du hast die Wahl


Schreib ein Bewerbungsgespräch.

f Wähl für das Gespräch eine realistische Situation. Nimm eine Anzeige aus 4 a oder such
im Internet eine Anzeige. Hier findest du Informationen zu verschiedenen Berufen:
https://www.lehrlingsportal.at/lehrberufe
https://www.berufslexikon.at/berufe

g Wähl für das Gespräch eine fantastische Situation.

Ein Superheld bewirbt sich bei der Polizei. – Ein Riese will Uhrmacher werden. –
Der böse Wolf bewirbt sich als Schafhirte. – Frau Holle bewirbt sich als Wettermoderatorin. – ...

ÜB: S. 54, 3a–b Cyber Homework 25 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 137


vertiefen und festigen
5 Aktiv und Passiv unterscheiden

a Ergänze die Verben im Passiv oder Aktiv. Dabei bleiben einige Lücken leer.
Welche Kurznachricht hat nichts mit der m
­ enschlichen Sprache zu tun? Markiere.

Computer vereinbaren Termine


1 2
In den USA eine Computersoftware (vorführen), die selbstständig
3 4
Termine beim Friseur oder in einem Restaurant (ausmachen können).
5 6
Die Stimme so natürlich (sein), dass sie von den Versuchspersonen
7 8
nicht als Computerstimme (erkennen).
Multikulti-Teams spielen besser Fußball
9 10
In den erfolgreichen, großen Fußballclubs viele Sprachen (sprechen).
11 12
Die Teams alle aus Spielern aus unterschiedlichen Ländern (bestehen).
13 14 15
Es gemeinsam (trainieren) und es gemeinsam
16 17 18
(spielen). Probleme das kaum (machen). Trotzdem
19 20 21
die Spieler Fremdsprachen (lernen müssen). Meist
22
die Sprachlehrer/innen von den Vereinen (vermitteln).
Pflanzen rufen um Hilfe
23 24 25
Auch Pflanzen (kommunizieren können). Dafür
26 27
von ihnen Duftstoffe (verwenden). Wenn eine Maispflanze zum
28 29 30
Beispiel von einer Raupe (angreifen), sie ein
31 32 33
Duftsignal (aussenden). Dadurch Schlupfwespen
34 35
(anlocken), die dann die Raupen (fressen).

b Wähl zwei Passivformen aus 5 a und schreib alle Zeitformen in dein Heft.

6 Sprachvarianten unterscheiden

a Lies den Text. Ist der Text in „Einfacher Sprache“ geschrieben? Warum/Warum nicht?

Von schwierigen und einfachen Sprachen


Wir sprechen mehrere Sprachen. Wenn Deutsch deine Muttersprache ist, dann ist Englisch
wahrscheinlich deine zweite Sprache. Englisch hast du in der Schule gelernt. Viele von uns
sprechen aber mehr Sprachen als nur Deutsch und Englisch.
Wir beherrschen jedoch nicht jede Sprache gleich gut. Wenn man in Österreich nicht gut
Deutsch kann, führt das im Alltag oft zu Problemen. Man versteht die Texte in der Zeitung
nicht. Man kann den Nachrichten im Fernsehen nicht folgen. Man kann sich mit dem Arzt
nicht verständigen, und Briefe vom Amt sind dann sowieso ein Problem.

138 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 52, 1a–c; S. 53, 1d–e, 2a


5. Du und die anderen A

Doch es gibt die „Einfache Sprache“. Sie soll für Menschen, die nicht gut Deutsch können,
das Leben in Österreich leichter machen. Folgende Regeln musst du beachten, wenn du
einen Text in Einfacher Sprache schreiben willst:
1) Schreib kurze Sätze (maximal 15 Wörter).
2) Bau kurze Satzglieder.
3) Verwende allgemein bekannte Wörter. Verwende keine Fremdwörter.
4) Verwende das Aktiv, nicht das Passiv.
5) Verwende keinen Konjunktiv.
6) Verwende keine Redewendungen oder bildhafte Sprache.
7) Verwende keine Ironie.
Texte in Einfacher Sprache machen es vielen Menschen möglich, auf Deutsch zu kommuni-
zieren. ­Dadurch lernen sie auch die deutsche Sprache besser.

b Welcher Satz ist jeweils in Einfacher Sprache geschrieben? Notiere E . Zu welcher Regel
aus 6 a passen die Satzpaare?
Wovor man Angst hat, wenn man eine Sprache nicht gut beherrscht:
1   Es wird viel zu schnell gesprochen. – Sie sprechen viel zu schnell. E   Regel:
2   Ich spreche schwierige Wörter vielleicht falsch aus. – Ich könnte ein Problem haben, schwierige
Wörter richtig auszusprechen.   
Regel:
3   
Für den Text brauche ich eine halbe Stunde. Ich bin ja sooooo schnell beim Lesen. – Für den Text
brauche ich eine halbe Stunde. Ich lese zu langsam.   Regel:
4  
Ich vergesse Wörter sehr schnell. – Ich habe ein Gedächtnis wie ein Sieb.   Regel:
5   
Die oft schwierigen Fragen der Ärztin bei der Untersuchung verstehe ich vielleicht nicht. –
Die Fragen der Ärztin sind oft schwierig. Wenn sie mich untersucht, verstehe ich sie vielleicht

nicht.   
Regel:
6  
Die Person reagiert unfreundlich. – Die Person reagiert missbilligend.   Regel:
7   
Meine Schwester, die viele Sprachen spricht, hat mir gesagt, dass ich nicht dafür begabt bin,
­Fremdsprachen zu lernen. – Ich kann nicht gut Sprachen lernen. Meine Schwester hat das
gesagt. Sie spricht viele Sprachen.   Regel:

c Welche Ratschläge könnte man Personen geben, die die Probleme in 6 b haben?
Formuliert die Tipps in Einfacher Sprache.
1. Bitte die Person, langsamer zu sprechen ...

7 Sich um einen Job bewerben


a Lies den „Kurz und bündig“-Kasten und das Bewerbungsschreiben (S. 140). Für welchen Job
bewirbt sich Jasmin?

KUR Z & Bewerbungsschreiben. Wenn du dich um einen Job bewerben willst, brauchst du meist einen
B Ü N D I G Lebenslauf (s. S. 12), ein Motivationsschreiben (s. S. 25) und ein Bewerbungsschreiben. Im
Bewerbungsschreiben erklärst du, wie du auf das Jobangebot gestoßen und warum du für den
Job geeignet bist. Wenn du kein eigenes Motivationsschreiben verfasst hast, erklärst du auch,
warum du dich für den Job interessierst.

ÜB: S. 53, 2a; S. 54, 3a–b ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 139


3 Jasmin Schneider
Mörikegasse 4
1120 Wien
Tel.: 0043 (0)1 64515496
E-Mail: [email protected]

Gärtnerei Leitner
Altgrabengasse 24
3430 Tulln
Wien, am 14.05.20..
Bewerbung um eine Lehrstelle als Facharbeiterin Gartenbau

Sehr geehrte Frau Leitner,

ich habe über die Internetseite www.lehrlingsportal.at gesehen, dass Sie eine freie Lehrstelle an­bie­
ten. Ich habe mich auf Ihrer Homepage über Ihren Betrieb informiert und möchte mich um die Lehrstelle
bewerben. Ich denke, dass ich für den Beruf einer Facharbeiterin Gartenbau sehr gut geeignet bin.
Meine Eltern haben einen Schrebergarten in Wien. Schon als kleines Kind fühlte ich mich dort immer
sehr wohl. Ich habe meinen Eltern geholfen, Beete anzulegen und Gemüse anzubauen. Es war für mich
immer ein Erlebnis, die Pflanzen wachsen zu sehen und dann das reife Gemüse zu ernten.
Während der Berufsorientierungswoche an unserer Schule durfte ich ein Praktikum in einer
Gärtnerei in Wien absolvieren. Ich war von der Arbeit dort begeistert. Ich bin körperlich fit und belastbar.
Ich kann gut mit anderen zusammenarbeiten. Es würde mir auch großen Spaß machen, Kunden zu
betreuen. Das Praktikum in der Gärtnerei hat mich jedenfalls in meinem Wunsch bestärkt, diesen Beruf
zu ergreifen.
Zur Zeit besuche ich die Polytechnische Schule in Wien Meidling, die ich im Juli erfolgreich
abschließen werde.
Ich würde mich sehr über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freuen. Ich wäre auch gerne
bereit, vorab ein Praktikum zu absolvieren, damit Sie mich näher kennen lernen können.

Mit freundlichen Grüßen


Jasmin Schneider

Anlagen:
Lebenslauf mit Foto
Jahreszeugnis der achten Klasse
Praktikumsbescheinigung

b Wo steht was? Nummeriere im Bewerbungsschreiben in 7 a.

1 Wie Jasmin das Stellenangebot gefunden hat 6  Was Jasmin mitschickt


2 Welche Ausbildung Jasmin hat 7   Welche Erfahrung Jasmin hat
3 Wer der Absender ist 8  Wer der Empfänger ist
4 Wann und wo das Schreiben verfasst wurde 9  Was Jasmin erwartet und anbietet
5 Warum Jasmin sich für den Beruf interessiert 10 Was das Thema des Schreibens ist

c Verfasse ein Bewerbungsschreiben. Wähl eine realistische oder eine fantastische Situation
(siehe 4 f und g , S. 137).

140 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 54, 3a–b


rechtschreiben 5. Du und die anderen A

8 s , ss , oder ß

a Ergänze die Vokale. Markiere die sinnvollen Ratschläge ✓ .

Tipps für deine Bewerbung


1
1. Verf sse ein möglichst langes Bewerbungsschreiben, in dem du ausführlich auch
2 3 4 5
inter ssante Urlaubserlebn sse beschreibst. Das st ßt sicher auf Inter sse.
6 7

Fl ßige Personalchefs haben oft wenig Zeit, deine Bewerbung zu l sen.
8 9 10
F sse dich kurz, aber verg ss nichts W sentliches.
11
2. Wenn du dich zu einem handwerklichen Job entschl ßt, kannst du die Rechtschreibung im
12 13
­Bewerbungs­schreiben getr st vernachl ssigen.
14 15

Eine gute Rechtschreibung bew st, dass du etwas kannst und gew ssenhaft arbeitest.
16
3. Vor dem Bewerbungsgespräch solltest du nicht verg ssen, dein Handy auszuschalten.
17

L ss dir während des Bewerbungsgesprächs SMS auf dein Handy schicken, die du dann
18 19 20
bew sst gr ßspurig beantwortest. Das zeigt, dass du eine wichtige und einfl ssreiche
Person bist.
21 22
4. Kenntn sse über das Unternehmen sind beim Bewerbungsgespräch unw sentlich.
23

L s alles über das Unternehmen im Internet. So kannst du beim Bewerbungsgespräch
24 25
deine Erwartungen b sser beschreiben, und du zeigst Inter sse.
26 27
5. Um dich b sser vorzubereiten, nimm dir dr ßig Minuten und probe deine Bewerbung.
28 29

Das Bewerbungsgespräch zu proben, ist keine L sung. Sei lieber ein b sschen
spontan.

b Lies die Regeln. Ergänze die Beispielwörter und schreib Wörter aus 8 a dazu.

s , ss oder ß
1 
Das ß steht nur nach einem langen Vokal oder Diphthong.
Beispiele: genie en, a en, Grö e, Ma ,
2 Das ss steht, wenn der Vokal davor kurz gesprochen wird. Vor einem Konsonanten steht aber s.
Beispiele: Pa , flü ig,
Aber: fast, zuerst, Rast,
3 Die Nachsilbe -nis schreibt man nur im Plural mit ss.
Beispiele: Ergebni – Ergebni e,
4 Manchmal schreibt man nach einem langen Vokal s. Man spricht das s dann anders aus.
Beispiele: rei en, Ra en,

c Sammle zu den Wörtern aus 8 a und den Beispielwörtern abgeleitete Wörter.


verfassen, Verfassung, fassungslos, anfassen, ...

ÜB: S. 55, 4a–d Cyber Homework 26 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 141


Das lernst du:

B Respekt vor dem Gegenüber • Werte als Grundlage für


Argumente erkennen
• Attribute erkennen und
1 Werte als Grundlage für Argumente erkennen verstehen
• Standpunkte erkennen,
einnehmen und
a Lies den Text unten und ordne die Bilder und Zitate an der argumentieren
richtigen Stelle zu.
1 3
„Alle Menschen sind frei und an
­Würde und Rechten gleich geboren.
Sie sind mit Vernunft und Gewissen
begabt und sollen einander im Geist
der Brüderlichkeit begegnen.“
(Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte, Artikel 1)

4
Wir, die Völker der Vereinten Nationen
– fest entschlossen, künftige Generatio-
nen vor der Geißel des Krieges zu
bewahren [...], den sozialen Fortschritt
und einen besseren Lebensstandard in
größerer Freiheit zu fördern [...] – ha-
ben beschlossen, in unserem Bemühen
um die Erreichung dieser Ziele zusam-
menzuwirken.
 (Charta der Vereinten Nationen)

Eine besondere Adresse in Wien


Die Postleitzahl A-1400 gehört zu einer besonderen Poststelle. Man kann dort wie in jedem
Postamt Briefe und Pakete aufgeben, bekommt dafür aber besondere Briefmarken. Es gibt Brief-
marken anlässlich des Weltfriedenstages, des internationalen Tages der Umwelt oder des Tages
der Menschenrechte. Wie du vielleicht schon erkannt hast, haben alle diese Themen mit der
5 Arbeit der UNO zu tun. Die Poststelle A-1400 ist die Poststelle der UNO-City im Norden von Wien.

Neben ­New York, Genf und Nairobi ist Wien nämlich der vierte Sitz der Vereinten Nationen.
Die UNO wurde im Jahr 1945 gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchte man nach Wegen,
solch verheerende Kriege in Zukunft zu verhindern. Die Staaten der Erde sollten keine egois­
tischen Alleingänge mehr auf Kosten anderer unternehmen. Sie sollten als Vereinte Nationen
10 zusammenarbeiten und gemeinsame Ziele verfolgen. Die Grundidee der UNO ist so über­
zeugend, dass heute praktisch alle Staaten der Welt Mitglied der Vereinten Nationen sind.
Gemeinsam bekennen sich diese Staaten auch zu dem wohl wichtigsten Dokument in der
Menschheitsgeschichte, der Deklaration der Menschenrechte. Anlass dafür war das Elend des
2. Weltkriegs. Unter der Leitung von Eleanor Roosevelt, der Frau des damaligen amerikanischen
15 Präsidenten, wurde die Deklaration erarbeitet und im Jahr 1948 von allen Mitgliedstaaten

­u nterzeichnet. Am bekanntesten ist wohl Artikel 1, in dem jedem Menschen auf dieser Welt
Freiheit, Würde und dieselben Rechte zugesprochen werden.

142 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


5. Du und die anderen B

In den weiteren Artikeln legt die Deklaration andere wichtige Grundrechte fest, so zum Beispiel:
• das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit • das Recht auf Arbeit
20 • das Recht auf Schutz durch das Gesetz • das Recht auf Bildung
• das Recht auf Staatsangehörigkeit • das Recht auf Teilnahme an politischen
• das Recht auf Eigentum Entscheidungen
• das Recht auf freie Meinungsäußerung • das Recht auf Asyl

Alle Staaten der UNO haben sich verpflichtet, diese Rechte in die eigene Verfassung zu überneh-
25 men. Denn nur durch nationale Gesetze werden die Artikel der Menschenrechtsdeklaration auch
wirklich wirksam. Staaten, die Menschenrechte verletzen, müssen damit rechnen, dass sie von
den anderen geächtet und sanktioniert* werden. Massive Verletzungen der Menschenrechte
werden vom internationalen Gerichtshof für Menschenrechte verfolgt.

 * sanktionieren = bestrafen
b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
1 Die vier UNO-Hauptquartiere sind New York, Genf, Nairobi und Wien. richtig falsch
2 Die UNO soll Kriege verhindern. richtig falsch
3 Fast alle / Viele / Die wichtigsten Staaten sind Mitglieder der UNO.
4 Die Menschenrechte sind eine Antwort auf / der Grund für / eine Entschuldigung für den Zweiten
Weltkrieg.
5 Alle UNO-Staaten übernehmen die Menschenrechte in ihre Verfassung, weil ...
6 Wenn ein Staat die Menschenrechte nicht respektiert, ...

c Wo werden Menschenrechte verletzt? Was heißt das für die Opfer? Sammelt Beispiele.

2 Attribute erkennen und verstehen

a Lies die Erklärung und markiere die richtigen Wörter. Löse dann die Aufgaben.

Attribute und Appositionen (alle Formen)


Attribute sind eigene Satzglieder / Teile eines Satzgliedes. Deshalb können sie bei der Verschiebepro-
be nicht selbstständig / selbstständig verschoben werden. Man fragt nach ihnen mit Was für ein? /
Wer oder was? Auch Appositionen fügen Satzgliedern zusätzliche Informationen bei. Sie stehen hinter
dem Satzglied, das sie näher bestimmen, und werden durch Beistriche von ihm getrennt. Appositionen
stehen im selben Fall wie / in einem anderen Fall als das Satzglied, zu dem sie gehören.

1 Ordne den Attributen die richtige Bezeichnung zu. Finde die Apposition.
1   die im Jahr 1948 beschlossenen Menschenrechte Adjektivattribut
2   die Menschenrechte heute Genitivattribut
3   Wien, der vierte Sitz der Vereinten Nationen Partizipialattribut
4  die UNO-City, die sich im Norden von Wien befindet Präpositionalattribut
5   die Deklaration der Menschenrechte Relativsatz
6  ein wichtiges Dokument Apposition
7   das Recht auf Eigentum Adverbialattribut

2 Finde im Text in 1 a für jede Attributart ein Beispiel. Finde eine Apposition.

ÜB: S. 56, 1a–b; S. 57, 1c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 143


3 Strittiges erkennen

a Lies den Text. Was sind indigene Völker? Warum sind sie in Gefahr?

K U R Z & Ein Kampf ums Überleben. Der Film Avatar spielt in der Zukunft.
B Ü N D I G Im Jahr 2154 sind die Rohstoffe der Erde erschöpft. Ein großer
Konzern möchte auf dem fernen Mond Pandora Rohstoffe abbauen.
Doch die Ureinwohner, das Volk der Na’vi, wehren sich gegen die Invasion.
Ähnliche Konflikte kann man schon heute auf der Erde beobachten.
Ureinwohner einer Region heißen indigene Völker. Viele von ihnen stehen
heute stark unter Druck, da der Staat oder große internationale Konzerne ihr Eigentum und
ihre Lebensweise bedrohen. Meist sind wirtschaftliche Interessen der Grund dafür.

b Arbeitet zu zweit. Partner/in A liest den folgenden Text und bearbeitet die Aufgaben dazu.
Partner/in B liest den Text auf S. 147 und bearbeitet dort die Aufgaben in 6 a .

Zwei Seiten einer Medaille – den 240 Meter hohen Staumauern entstehen
Für den Fortschritt riesige Stauseen.
Das Projekt bringt viele Vorteile: Im Jahr 2010
Vor 190.000 Jahren ist der Homo sapiens aus 25 hatten nur 25 % der äthiopischen Haushalte
Afrika aufgebrochen und hat von dort Europa elektrischen Strom. Bald werden es mehr als
besiedelt. Das Land, aus dem der moderne 90 % sein. Außerdem will Äthiopien Energie aus
Mensch stammt, heißt heute Äthiopien. Äthio­ seinen neuen Wasserkraftwerken in die um­
5 pien zählt zu den ärmsten Staaten der Erde. liegenden Staaten exportieren, um so für Ein-
Es hat mehr als 100 Millionen Einwohner/in- 30 nahmen im Staatshaushalt zu sorgen. Darüber
­nen. Fast 30 % von ihnen sind unterernährt. hinaus sind die Stauseen riesige Trinkwasser­
Dürre und Überschwemmungen vernichten reservoirs.
regelmäßig einen Großteil der Ernte. Aber auch Die Verantwortlichen für das Projekt haben
10 in „guten“ Erntejahren sind Millionen Äthiopier intensiv mit der betroffenen Bevölkerung disku-
auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. 35 tiert. In Form von Interviews und öffentlichen
Die äthiopische Regierung versucht, dieser Informationsveranstaltungen wurden die Sorgen
Entwicklung entgegenzusteuern. Vor allem und Ängste der Bevölkerung gehört. Künstliche
große Wirtschaftsprojekte sollen helfen, das Überflutungen werden weiterhin für fruchtbare
15 Land voranzubringen. Der Schwerpunkt liegt Böden sorgen. Für Bauern, die ihr Weideland
dabei auf der Energiewirtschaft. Erneuerbare 40 verlieren, gibt es einen Sozialplan. Eine Brücke
Energiequellen wie Wasserkraft und Solar­ soll es den Bauern weiterhin ermöglichen, den
energie sollen genützt werden. Dazu hat die Fluss zu überqueren. Insgesamt steht die Bevöl-
Regierung ein riesiges Staudammprojekt am kerung dem Projekt positiv gegenüber. Es wird
20 Omo-Fluss in Angriff genommen. Der Fluss dem äthiopischen Volk wirtschaftlichen Fort-
soll in fünf Stufen aufgestaut werden. Hinter 45 schritt und ein angenehmeres Leben bringen.
(Informationen aus www.gibe3.com, August 2016, Regierungsinformation)

1 Beantworte die Fragen zum Text. Mach Notizen.


1 Wie ist die Situation Äthiopiens heute?
Welche Vorteile hat das Projekt? 3

2 Welches Projekt setzt die äthiopische
Welche Vorteile gibt es für die Bevölkerung
4
Regierung um? am Omo-Fluss?

2 
Vergleicht eure Informationen und sammelt Argumente für und gegen den Kraftwerks-
bau. Inwiefern werden durch das Projekt Menschenrechte verletzt?

144 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 57, 2a; S. 58, 2b–d


5. Du und die anderen B

4 Einen Standpunkt einnehmen – Argumentieren

a Lies den „So geht‘s“-Kasten und löse die Aufgabe.

So geht’s:
Argumentieren
Um einen Standpunkt zu begründen, brauchst du gute Argumente. Ein Argument ist meist mit
einem Werturteil verbunden. Wenn Fußball für dich wichtig und wertvoll ist, wirst du wahrscheinlich
Argumente finden, warum deine Stadt ein neues Fußballstadion braucht.
Dein Argument kannst du unterstützen, indem du 1 anschauliche Beispiele vorbringst, 2 das Argu­
ment mit statistischem Material untermauerst, 3 Vergleiche anstellst, 4 auf Entwicklungen hinweist
oder 5 eine Autorität zitierst.

Ordne die Argumente für und gegen ein Fußballstadion.


für ein Stadion gegen ein Stadion
Beispiele
Statistik
Vergleich 1
Entwicklungen
Autorität

1   Ein Museum ist viel schöner als ein Fußballstadion.


2   
Nach dem letzten Heimspiel war die Straßenbahn voll mit
betrunkenen Fans.
3   Mein Onkel mag auch keinen Fußball.
4  Die Stadt macht immer mehr Schulden und wird sich immer
weniger leisten können.
5   Im Schnitt besuchen 8.000 Fans die Spiele.
6  Ein Stadion ist wichtiger als ein Theater.
7   Ich freue mich auf jedes Heimspiel.
8 Jede größere Stadt hat in den letzten Jahren ein Stadion gebaut.
9  Unser Turnlehrer ist auch für ein Stadion.
10 Das Stadion kostet 20 Millionen, ein Wahnsinn.

Du hast die Wahl


b Schreib einen Leserbrief. Nimm einen Standpunkt für oder gegen eine Sache ein.

für/gegen ein Fußballstadion, für/gegen ein Schulbuffet, für/gegen späteren Unterrichtsbeginn,


für/gegen längere Sommerferien, für/gegen Noten, ...

c Wähl einen Standpunkt, sammle gute Argumente und schreib einen Text.
• Die Wohnung einer äthiopischen Familie hat einen Stromanschluss bekommen.
Ein Familienmitglied schreibt einen Leserbrief, in dem es die Regierung lobt.
• Ein Menschenrechtsaktivist tritt in einem Internet-Appell für die Rechte der indigenen
Bevölkerung ein.

ÜB: S. 58, 3a–b Cyber Homework 27 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 145


vertiefen und festigen
5 Attribute erkennen und verstehen

a Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Doppelattribute
Ein Satzglied kann mehrere Attribute haben: Attribute können weitere Attribute haben:
die wichtigsten Rechte jedes Menschen das Recht auf Teilnahme an politischen Entscheidungen

1 
Lies den Text. Bestimme die unterstrichenen Attribute. Finde zwei Appositionen.
Finde zwei „Doppelattribute“.

Eine brillante Idee


Lissabon, die portugiesische Hauptstadt, im Jahr 1961: Zwei Studenten sitzen in einem
kleinen Lokal und stoßen auf die Freiheit an. Doch das darf man im Portugal des Jahres
1961 nicht. Portugal war damals eine Diktatur*. Wer auf die Freiheit anstieß, war ein
politischer Gegner und musste ins Gefängnis. Sieben Jahre Haft war die Strafe, die über
die beiden Studenten verhängt wurde.
Dr. Peter Benenson, ein Rechtsanwalt in London, liest einen in der britischen Times
erschienenen Artikel über sie. Da kommt ihm eine Idee. [...]

 * Diktatur = Gegenteil von Demokratie, nur eine Person (= Diktator) oder eine Partei bestimmt über das Land

2 
Schreib den zweiten Teil des Textes in dein Heft und ergänze dabei die richtigen Attribute.

[...] Man könnte doch einen Brief an den ➀ Diktator schreiben und ihn um Freilassung ➁
bitten. Wenn das viele Menschen tun, könnte das etwas bewirken. Jeden Tag findet
Benenson weitere Artikel über ➂ Personen, ➃. Bald hat er 1.000 Menschen gefunden, ➄.
Amnesty International, die ➅ Menschenrechtsorganisation, war gegründet. Das engli-
sche Wort Amnesty bedeutet Begnadigung oder Straferlass. In drei von zehn Fällen
schafft es die Organisation, durch Brief­aktionen Menschen ➆ zu helfen.

1 Er war der Diktator von Portugal.


2 Die Gefangenen sollten freigelassen werden.
3 Die Personen wurden zu Unrecht verfolgt.
4 Den Personen sollte man helfen.
5 Die Menschen setzen sich für diese Gefangenen ein.
6 Amnesty International ist die größte unabhängige Menschenrechtsorganisation.
7 Die Menschen sind im Gefängnis.

b Lies die Erklärung und löse die Aufgabe.

Verzichtbare Attribute
Attribute reichern Satzglieder mit zusätzlicher Information an. Sie machen diese Satzglieder
aber auch länger. Wenn du lange Sätze nicht gut verstehst, kannst du die Attribute weglassen.
Dann wird der Satz übersichtlicher.

Entscheide, welche Attribute du in 5 a unbedingt brauchst, damit der Text Sinn ergibt.

146 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 56, 1a–b; S. 57, 1c–d


5. Du und die anderen B

c Lies den Text in 5 a noch einmal und beantworte die Fragen.


1 Wer gründete Amnesty International (AI)? 4 Wie erfolgreich ist die Organisation?
2 Warum wurde AI gegründet? 5 Welche Informationen findest du im
3 Wie arbeitet AI? Internet über AI? Berichte darüber.

6 Strittiges erkennen

a Arbeitet zu zweit. Partner/in A liest den Text auf S. 144 und bearbeitet dort die Aufgaben
in 3 b . Partner/in B liest den folgenden Text und bearbeitet die Aufgaben dazu.

Zwei Seiten einer Medaille –


Respekt vor den Menschen
Äthiopien ist die Wiege des modernen Men-
schen. Vor 190.000 Jahren ist von dort der
Homo sapiens nach Europa aufgebrochen.
Äthiopien ist ein vielfältiges Land voller
5 Naturwunder. Nicht umsonst ist der Touris-
mus ein wichtiger Wirtschaftszweig des
afrikanischen Staates. Doch die Regierung ist die Fischerei zu ermöglichen. Die Menschen
dabei, Naturattrak­tionen zu zerstören. Am können nicht mehr selbstständig überleben
Fluss Omo liegen gleich zwei riesige Natur- 30 und werden abhängig von den Lebensmittel-
10 parks. Dort leben 200.000 Mitglieder unter- spenden des Staates. Zwar haben die Projekt-
schiedlicher indi­gener Völker. Die Menschen betreiber regelmäßige künstliche Überflutun-
leben von der Jagd, dem Ackerbau, der Vieh- gen zugesagt, doch reichen diese nicht aus, um
zucht und der Fischerei. Der Omo-Fluss ist die Felder ausreichend zu bewässern. Darüber
für sie überlebens­wichtig. Zwei Monate lang 35 hinaus ist das Projekt eine Gefahr für den
15 überflutet er ihre Felder und sichert so gute Turkanasee, den größten ­Wüstensee der Welt,
Ernten. Viehzüchter nutzen abwechselnd die im benachbarten Kenia. Dessen Wasserspiegel
Weidegründe beiderseits des Flusses und könnte sinken, und auch die Fischer dort
Fischer ernähren ihre Familien von ihrem könnten ihre Existenzgrundlage ver­lieren.
Fang aus dem Fluss. 40 Die äthiopische Regierung hat ihr Projekt
20 Die äthiopische Regierung lässt nun am Fluss durchgezogen, die indigenen Völker hatten
Omo riesige Wasserkraftwerke bauen. In fünf keine ­Möglichkeit mitzuentscheiden oder
Stufen soll das Wasser des Flusses aufgestaut Einspruch zu erheben. Ihre Rechte wurden
werden. Tausende Menschen verlieren ignoriert*. Sie verlieren ihr Land und werden
­dadurch ihr Land und ihre Existenzgrundlage. 45 gezwungen, ihre traditionelle Lebensweise
25 Weideflächen und Felder werden Opfer der aufzugeben.
Stauseen. Unterhalb der Kraftwerks­kette  * ignoriert = (absichtlich) nicht wahrgenommen
führt der Fluss nicht mehr genug Wasser, um  (Informationen von Survival international)

1 
Beantworte die Fragen zum Text. Mach Notizen.
1 Wie ist die Situation Äthiopiens heute? 3 Welche Nachteile hat das Projekt?
2 Welches Projekt setzt die äthiopische 4 Welche Nachteile gibt es für die Bevölkerung
Regierung um? am Omo-Fluss?

2 
Vergleicht eure Informationen und sammelt Argumente für und gegen den Kraftwerks-
bau. Inwiefern werden durch das Projekt Menschenrechte verletzt?

ÜB: S. 56, 1a–b; S. 57, 1c–d, 2a; S. 58, 2b–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 147
7 Einen Standpunkt einnehmen – Argumentieren

a Lies die Einträge im Forum, wer achtet auf Fair-Trade-Produkte,

ADE?

ERUNGEN GIBT ES?


GELTEN BEI FAIRTR
FAIRTRADE-SIEGEL?
wer nicht?

R FAIRTRADE?
FAIRTRADE
gemeinsam für –

T?
ADE?

WIE WIRD KONTROLLIER

ADE?
WELCHE HERAUSFORD
WELCHE KRITERIEN
WER STEHT HINTE
WAS WILL FAIRTR

WOFÜR STEHT DAS

WIE WIRKT FAIRTR


eine bessere Zuku
nft
Auf den Punkt gebracht! – Dein Diskussionsforum
Themen unserer Foren: Hobbys, Freizeit, Reisen – Politik und Nachrichten – Spiele, Computer, Internet
– Freundschaft und Liebe – Musik, Bands und Stars – Eltern und Familie – Bücher, Filme, Fernsehen –
Sport – Schule und Wissen – Umwelt und Tiere

Fair Trade
Worauf achtet ihr beim Einkauf? Ist es euch auch wichtig, wie etwas produziert wird?
Achtet ihr beim Einkaufen zum Beispiel auf Fair Trade? Was haltet ihr davon?


Für mich ist wichtig, dass ich günstig einkaufe. Ich habe nicht so viel Geld, und Fair-Trade-
Produkte sind teurer. B Fair-Trade-Bananen sind zum Beispiel 50 % teurer als normale
Bananen. Wozu mehr Geld ausgeben?
Trixi12

Ich kaufe immer Fair-Trade-Produkte. Das gute Gewissen dabei ist mir wichtig. Ich möchte
nicht, dass die Plantagenarbeiter ihre Familien nicht ernähren können, weil ihre Löhne
zu niedrig sind. Eine Fair-Trade-Banane kostet 45 Cent. Die 15 Cent mehr kann ich mir
Banana1 leisten.


Wie willst du denn wissen, ob dein Geld auch wirklich bei den armen Bauern ankommt?
Mein Onkel meint, dass die Millionen irgendwo versickern und die Bauern gar nichts
davon haben.
Trixi12

Dann sollte sich dein Onkel einmal den Jahresbericht von Fair Trade ansehen, da findet er
alle Fakten und Zahlen. Mehr als 1,6 Millionen Kleinbauern haben durch Fair Trade ein
Einkommen, mit dem sie ihre Familien gut ernähren können. Außerdem können ihre Kinder
Banana1 in die Schule gehen und müssen nicht auf der Plantage mitarbeiten.

 Ich würde mir wünschen, dass es nur Fair-Trade-Produkte gibt. Eigentlich wäre es das
Normalste auf der Welt, dass jemand fair bezahlt wird. Ich finde es traurig, dass das nicht
so ist.
Luka_X

b Welche Art von Argument wird verwendet? Trag die Buchstaben im Text in 7 a ein.
B = Beispiel S = Statistik E = Entwicklung V = Vergleich A = Autorität
Du hast die Wahl
Schreib einen Forumsbeitrag. Finde andere Personen in der Klasse,
die Beiträge für dein Forum schreiben.
c Schreib einen Forumsbeitrag zu folgendem Thema:
Eltern und Familie: Fahrt ihr lieber mit euren Eltern auf Urlaub oder mit Freunden?

d Formuliere selbst eine Diskussionsfrage für ein Forum (s. die Themen in 7 a)
und schreib den ersten Beitrag.

148 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 58, 3a–b


rechtschreiben 5. Du und die anderen B

8 Beistriche (Teil 2) und das/dass

a Lies die Regeln. Markiere dann in der Forumsfrage fünf Infinitivgruppen mit zu und drei
Appositionen. Finde zwei Gliedsätze und setze insgesamt dreizehn Beistriche.

Beistriche vor und nach Infinitivgruppen und Appositionen


Infinitivgruppen mit zu stehen meist für einen Gliedsatz. So wie die Gliedsätze solltest du sie deshalb
durch Beistriche vom Hauptsatz trennen.
,
Beispiel: Es muss wunderbar sein Campingurlaub zu machen.
Ausnahme: Wenn der Infinitiv mit dem Verb ein mehrteiliges Prädikat bildet (z. B. sein/brauchen/
scheinen/pflegen + zu + Infinitiv), wird kein Beistrich gesetzt.
Beispiel: Der Campingplatz war von der Straße aus nicht zu sehen.
Appositionen werden vom Rest des Satzes immer durch Beistriche getrennt.
, ,
Beispiel: Olli mein bester Freund hat noch nie campiert.

Campingurlaub: ja oder nein? #1


Es muss wunderbar sein seinen Urlaub auf einem Campingplatz zu verbringen. Jedenfalls
packen jährlich tausende Menschen in Österreich ihre Zelte und Campingutensilien ins Auto
um im Urlaub einen Campingplatz anzulaufen. Wer es komfortabler will hängt seinen Wohn­
wagen egal ob groß oder klein an sein Auto oder steigt in sein Wohnmobil statt sich mit dem
mühsamen Auf- und Abbau eines Zeltes zu beschäftigen. Campingfans jung und alt behaupten
dass es nichts Schöneres gibt als in der freien Natur zu leben. Campinggegner wiederum
können sich gar nicht vorstellen ihre Urlaubszeit ohne den gewohnten Komfort zu verbringen.
Was meinst du lieber Leser oder liebe Leserin dazu? Hast du schon einmal campiert? Bist du
ein Campingfan oder kannst du der Idee überhaupt nichts abgewinnen?

b Ergänze die Regel. Lies dann die Forumsbeiträge und ergänze das oder dass.

das oder dass  ?


Das / Dass ist eine Konjunktion und leitet einen Gliedsatz ein. Man schreibt die Konjunktion
mit Doppel-s (ss) / einfachem s.
Das / Dass ist ein Artikel oder Pronomen, man schreibt das / dass mit Doppel-s (ss) /
einfachem s. Artikel und Pronomen kannst du durch andere Artikel oder Pronomen,
wie zum Beispiel dieses, welches oder es, ersetzen.

1
SabiX: Meine Eltern sagen, Campieren für sie nicht in Frage kommt. #2
2 3
Ich finde schade. Ich glaube, es mir Spaß machen würde.

4 5
Roman#: Campingplatzleben kenne ich zur Genüge. Ich wünsche mir,  #3
6
wir einmal in einem festen Haus Urlaub machen. wäre toll. Ich kann mich
7 8 9
erinnern, letzte Gewitter im Zelt echt gruselig war. Dumme ist,
10
mein Vater ein riesiger Campingfan ist.

ÜB: S. 59, 4a–f Cyber Homework 28 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 149


Das lernst du:

C Mit Tieren leben • gegensätzliche Standpunkte


und Argumente erkennen
• Argumente gegeneinander
abwägen
1 Gegensätzliche Meinungen und • Satzglieder in Gliedsätze
Standpunkte erkennen umwandeln
• Erörterungen verfassen
a Lies den Text.

Kein Platz für Marius


Als Marius im Kopenhagener Zoo das Licht der Dem allem wider­­
Welt erblickte, wurde begeistert über das süße sprechen Zoo­
Giraffenbaby berichtet. Marius war ge­sund und 45 befürworter heftigst.
wuchs zu einem kräftigen jungen Giraffen­ Sie weisen darauf hin,
5 bullen heran. Eines Tages teilte der Sprecher des dass man viele Tiere
Zoos jedoch mit, dass Marius getötet werden gut im Zoo halten
müsse. Die Nachricht löste einen Sturm der könne und die
Entrüstung aus. In den sozialen Medien wurde 50 Zoogehege in den
eine Un­ter­stüt­zungs­plattform für den Giraffen­ letzten Jahren immer
10 bullen eingerichtet, die in kürzester Zeit größer geworden
tausende Mit­glieder hatte. Doch ver­geblich: seien. Außerdem
Marius wurde mittels eines Schussapparates seien Zoos eine Art „Arche Noah“ für Tierarten,
getötet, sein Körper vor den schaulustigen 55 die vom Aus­sterben bedroht sind. Einige
Zoo­be­su­chern zerlegt und anschließend an die gefährdete Arten konn­ten durch die Zoos
15 Löwen im Zoo verfüttert. wieder in National­parks angesiedelt werden, wie
Für die Giraffenhaltung in Zoos gibt es nämlich zum Beispiel das Wisent oder das Prze­walski-
strenge Regeln. So dürfen verwandte Tiere Pferd. Doch auch das sehen Zookritiker anders.
bei­spiels­­weise nicht miteinander gepaart 60 Den paar dutzend Arten, die durch Zoos ge­ret­
werden, um Inzucht zu vermeiden. Außerdem tet werden, stehen etwa hundert Arten gegen­
20 haben die Zoos nur Platz für eine begrenzte über, die täglich aussterben. Zoos konzen­trieren
Anzahl von Tieren einer Gattung. Deshalb sich nämlich nur auf jene Tiere, die für das
musste Marius sterben. Kein anderer Zoo zahlende Publikum interessant sind, das sind
konnte ihn aufnehmen, eine Kastration hätte für 65 meistens die großen Säugetiere. Für die weniger
das Tier gesundheitliche Pro­bleme bedeutet, attraktiven Lurche, die auch vom Aussterben
25 und ihn in der Savanne freizulassen war auch bedroht sind, ist da meistens kein Platz.
keine Lösung. Afrikanische Staaten lehnen Zoobefürworter leugnen gar nicht, dass Zoos
nämlich die Aufnahme von Zoo­tieren in ihre Geld verdienen wollen. Doch sie speichern auch
Nationalparks grundsätzlich ab. 70 Wissen, das sie gerne weitergeben.
Die Geschichte von Marius hat Zoogegnern Biologiestunden zwischen Pan­da­bären,
30 zusätzliche Argumente geliefert. Für sie ist Seehunden und Schimpansen bleiben den
Marius ein weiteres Beispiel dafür, dass die Kindern wohl besonders gut in Erinnerung und
Lebens­bedingungen in Zoos für Wildtiere tragen dazu bei, dass sie sich den Tieren und der
ungeeignet sind. Auch Eisbären würden in der 75 Natur gegenüber verantwor­tungs­voller
freien Natur bei­spielsweise ein Revier verhalten. Dem hal­ten Zookritiker entgegen,
35 durchstreifen, das zehnmal so groß wie dass Fernseh­doku­men­ta­tionen bessere und
Österreich ist. Selbst in einem sehr großen genauere Informationen liefern würden als der
Gehege leiden sie und zeigen bald eingesperrte Schimpanse im Zoo.
Verhaltensstörungen. Auch viele andere 80 Die schärfste Kritik äußern Menschen, die dafür
Zootiere zeigen auffälliges Verhalten. Das fällt ein­treten, dass Tiere so wie Menschen Rechte
40 auch Besu­chern und Besucherinnen auf, wenn haben sollten. Schon allein die Gefangenschaft
die Tiere zum Beispiel ständig entlang des würde diese Rechte verletzen. Marius‘ Schicksal
Käfiggitters hin- und herlaufen. wäre ein ganz massiver Verstoß.

150 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 60, 1a; S. 61, 1b–c


5. Du und die anderen C

b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Marius war krank und schwach. richtig falsch
2 Inzucht ist in Zoos nicht erlaubt. richtig falsch
3 Marius zu töten, war für den Zoo die einzige Lösung / eine von mehreren Lösungen /
die schlechteste Lösung.
4 Zookritiker sagen, dass Tiere im Zoo faul / verhaltensauffällig / zu alt werden.

5 Zookritiker meinen, Zoos sind keine „Arche Noah“, weil ...


6 Es ist gut, wenn Zoos ihr Wissen weitergeben, weil ...
7 Wenn Tiere Rechte hätten, ...

c Lies den Text in 1 a noch einmal. Sammle die Argumente der Zookritiker/innen und der
­Zoobefürworter/innen zu den folgenden Punkten. Mach Notizen in deinem Heft.
1 Lebensbedingungen von Zootieren
2 Rettung von Tierarten
3 Zoos als Wissensspeicher

Zoogegner/innen Zoobefürworter/innen
1. Zoos bieten keine geeigneten Lebens­
bedingungen, z.B.: ...

d Welche weiteren Argumente fallen dir für oder gegen Zoos ein? Finde für die Argumente
aus 1 c und deine eigenen Argumente auch unterstützende Beispiele.
Lebensbedingungen:
Delfine leben in Schulen von 40 und mehr Tieren,
in Z
-oos können höchstens sechs Delfine gehalten
werden.

Du hast die Wahl


Nehmt jeweils einen Standpunkt ein. Partner/in A präsentiert ein Argument. Partner/in B
hört zu, wiederholt das Argument und bringt ein Gegenargument. Dann wiederholt A Bs
Argument, usw.

e Diskutiert das Thema aus 1 c („Sind Zoos gut oder schlecht?“).

f Wählt eines der folgenden Themen oder sucht ein eigenes Thema.
Nehmt jeweils einen Standpunkt ein, sammelt Argumente und diskutiert.

Fast Food ist gut/schlecht – Computerspiele sind gut/schlecht –


Ganztagsschulen sind gut/schlecht –
mehr Schulwandertage sind gut/schlecht –
in einer Großfamilie aufwachsen ist gut/schlecht – ...

ÜB: S. 60, 1a; S. 61, 1b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 151


2 Satzglieder in Gliedsätze umwandeln

a Lies die Besucherordnung eines Zoos. Welche negativen Folgen könnte es haben, wenn die
Regeln nicht eingehalten werden? Finde für jede Regel ein Beispiel.

Besucherordnung Tiergarten
Zur Sicherstellung eines problemlosen Betriebes sind folgende Regeln unbedingt
zu ­beachten:
• Kindern unter 14 Jahren ist der Tiergartenbesuch ohne die Begleitung Erwachsener
nicht gestattet. Die Erwachsenen haften für ihre Kinder!
• Alle unsere Tiere erhalten sorgfältig zusammengesetztes, ihren Bedürfnissen und ihrem
Verhalten entsprechendes Futter. Wegen einer möglichen Gesundheitsgefährdung der
Tiere gilt im ganzen Zoo Fütterungsverbot.
• Beim Übersteigen der Absperrungen droht Tieren und Menschen Gefahr. Das Übersteigen
der Absperrungen ist daher strengstens untersagt.
• Tiere brauchen ihre Ruhepausen. Das Klopfen gegen Scheiben, das Musizieren und
Lärmen sind nicht erlaubt.
• Für gewerbliches Filmen und Fotografieren brauchen Sie die Genehmigung des Zoos.
• Zoobesucher/innen dürfen keine Tiere mitbringen.
• Frisbee- oder Ballspielen ist nur im dafür gekennzeichneten Bereich erlaubt.
• Nach dem Verlassen des Tiergartengeländes erlischt die Gültigkeit Ihrer Eintrittskarte.

b Lies die Erklärung und löse die Aufgabe.

Satzglieder in Gliedsätze oder Infinitivgruppen umwandeln


Viele Texte sind im sogenannten Nominalstil verfasst. Die Sätze bestehen aus Satzgliedern, die oft
mit Partizipial-, Genitiv- oder Präpositionalattributen versehen sind. Diese Sätze sind manchmal
etwas unübersichtlich. Man kann Satzglieder aber meist in Gliedsätze oder Infinitivgruppen um-
wandeln. Dann werden die Sätze etwas länger, sind aber leichter zu verstehen. Vergleiche:
Trotz massiver Proteste in den sozialen Netzwerken wurde Marius getötet.
Obwohl es in den sozialen Netzwerken massive Proteste gab, wurde Marius getötet.

 andle die fett gedruckten Satzglieder in


W 2 a in Gliedsätze um. Schreib den neuen Text
in dein Heft.
FUNDGRUBE

Besucherordnung Tiergarten
• Um einen ... sicherzustellen/Damit ... , sind folgende Regeln ...:
• Kindern unter 14 Jahren ist es nicht gestattet, dass sie den Tiergarten ...
• Alle unsere Tiere erhalten Futter, das ... Weil ..., gilt im ganzen Zoo ...
• Wenn die Absperrungen ..., droht ...
• Es ist nicht erlaubt, gegen die Scheiben zu ...
• Wenn Sie ..., brauchen Sie die Genehmigung des Zoos.
• Wer ..., darf keine Tiere mitbringen.
• Frisbee- oder Ballspielen ist nur dort erlaubt, wo ...
• Nachdem Sie ..., erlischt die Gültigkeit Ihrer Eintrittskarte.

152 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 61, 2a–b; S. 62, 2c–d


5. Du und die anderen C

3 Erörterungen verfassen
a Hör zu und markiere richtig oder falsch.
4-15 1 Alle Hundebesitzer/innen finden die Diskussion um Hundekot wichtig.  richtig falsch
2 Österreichische Hunde produzieren jeden Tag eine Million Kothäufchen. richtig falsch
3 Hundekot ist ungefährlich.  richtig falsch
4 In einer spanischen Stadt wird der Hundekot an die Hundebesitzer geschickt.  richtig falsch
5 Herr Plautz möchte für die Kotsackerl Geld kassieren.  richtig falsch
6 In den Sackerlspendern wird es Sackerl aus Plastik geben.  richtig falsch

b Sammle Argumente aus dem Hörtext zum Thema. Finde zusätzliche Argumente.
4-15 Soll man Hundehalter/innen, die den Hundekot nicht wegräumen, mit einer Geldbuße bestrafen?
Ja Nein
Es fällt zu viel Hundekot an, ...

c Lies den „So geht‘s“-Kasten und löse die Aufgabe.

So geht’s:
Erörterungen schreiben
In einer Erörterung setzt du dich schriftlich mit den Pro- und Kontra-Argumenten zu einem Thema
auseinander. Dabei versuchst du, dir darüber klar zu werden, was dein Standpunkt zu einem Thema
ist. Du sammelst Argumente und Gegenargumente und bewertest diese.
Erörterungen bestehen meist aus einer Einleitung, in der das Problem, um das es geht, kurz
beschrieben wird. Dann folgt ein Hauptteil, in dem du Argumente präsentierst und diese bewertest.
Im Schlussteil wägst du die Argumente zusammenfassend gegeneinander ab und kommst zu einem
Resümee. Das heißt, du ziehst deinen Schluss daraus. Du kannst dann Vorschläge für die weitere
Vorgangsweise oder einen Appell an Verantwortliche anfügen.

 rdne die Punkte des Schreibplans den Teilen der Erörterung zu. Finde für die Argumente
O
jeweils unterstützende Beispiele.

Einleitung 1 Es braucht Maßnahmen, um Hundehalter zu motivieren.


Hauptteil 2 Nein, weil überzeugen = besser als bestrafen
Schlussteil mit 3 Wir brauchen Sackerl fürs Gackerl!
Resümee 4 Ja, weil Problem groß und Hundekot gefährlich
Appell 5 Hundehalter, die Kot nicht wegräumen, bestrafen?

Du hast die Wahl


d Schreib eine Erörterung zum Schreibplan aus 3 c.

e Wähl ein Thema und verfasse einen Schreibplan. Schreib dann eine Erörterung.
Soll man in einer Stadtwohnung einen großen Hund halten? –
Soll man exotische Tiere als Haustiere halten? – Soll man „Kampfhunderassen“ verbieten? –
Soll jede/r Hundebesitzer/in einen Hundeführerschein machen müssen? –
Soll ein Zirkus Tiernummern haben? – Soll man Tiere essen?

ÜB: S. 62, 3a–b Cyber Homework 29 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 153


vertiefen und festigen
4 Gegensätzliche Meinungen und Standpunkte erkennen

a Lies die Frage und die Meinungen dazu. Ordne sie in die Tabelle ein. Manche Argumente
passen in zwei Spalten. Finde weitere Argumente.

Sollte man Handys in der Schule für Schüler/innen unter 15 Jahren verbieten?
1  Schüler/innen verwenden Handys im Unterricht für private Zwecke. Das lenkt ab und stört
den Unterricht.
2  Handys gehören zum modernen Leben. Man muss lernen, damit umzugehen.
3  In der Schule sollte man lernen, ohne Handys zu kommunizieren, auch in der Pause.
4  Handys gehören zum Schulleben. Man verbietet Erwachsenen auch keine Handys am
­Arbeitsplatz.
5  Jede Lehrperson sollte für ihr Fach entscheiden können, ob Handys erlaubt sind.
6  In den Pausen braucht man unbedingt sein Handy, um auf dem Laufenden zu bleiben.
7  Für Kinder ist es ungesund, lange auf einen Bildschirm zu schauen. Man muss sie schützen.
8  Kinder sollen sich in den Pausen bewegen und nicht auf das Handy schauen.
9  Das Handy kann man auch sehr gut im Unterricht einsetzen.
10 Mit dem Handy wird geschummelt, das ist ungerecht, und man lernt dabei nichts.
11 Handys können helfen, den Schulalltag zu organisieren. (Stundenplan, Schulbuffet, usw.)
12 Im Unterricht kann man Handyanwendungen lernen, die man dann auch im Beruf braucht.

Alle sollten in der Schule Für Kinder unter 15 Jahren Es sollte kein Handyverbot geben, aber
Handys benutzen dürfen. sollte in der Schule ein genaue Regeln, wann und wie die
generelles Handyverbot gelten. Handys verwendet werden dürfen.
1, ...

b Findet Beispiele, um die Argumente in 4 a zu unterstützen.


Du hast die Wahl
Führt eine Debatte durch. Das sind die Regeln:
Bildet drei Gruppen. Jede Gruppe soll sich mit einer von drei Aussagen identifizieren. Jede Gruppe
hat fünfzehn Minuten Zeit, um mehrere Argumente vorzubereiten, die ihren Standpunkt unterstüt-
zen. Danach wird auf die folgende Art und Weise debattiert:
Runde 1: Ein Gruppenmitglied der ersten Gruppe hat zwei Minuten Zeit, um die ersten Argumente
mit Beispielen zu präsentieren. Die beiden anderen Gruppen dürfen dazu jeweils eine Frage stellen.
Runde 2: Ein Gruppenmitglied der zweiten Gruppe präsentiert die ersten Argumente der Gruppe.
Wieder wird jeweils eine Frage dazu gestellt.
Runde 3: Ein Gruppenmitglied der dritten Gruppe präsentiert ihre Argumente. Danach wird jeweils
eine Frage gestellt.
In einem zweiten Durchgang erhält wiederum jede Gruppe zwei Minuten Zeit, um den zweiten Teil
ihrer Argumente zu präsentieren. Die anderen Gruppen stellen wieder jeweils eine Frage.
Am Ende der Debatte wird geheim abgestimmt, wer die Debatte gewonnen hat.

c Wählt für eure Debatte das Thema aus 4 a.

d Wählt für eure Debatte das folgende Thema „Auslandsjahr“ oder findet ein eigenes Thema.
Aussage 1: Man sollte während der Schul- oder Lehrzeit mindestens ein Jahr im Ausland verbringen.
Aussage 2: Man sollte die Schul- oder Lehrzeit ausschließlich im Inland verbringen.
Aussage 3: Man sollte mehrere Wochen oder Monate im Ausland verbringen, kein ganzes Jahr.

154 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 60, 1a; S. 61, 1b–c


5. Du und die anderen C

5 Satzglieder in Gliedsätze umwandeln

a Schulregeln vor 100 Jahren. Wie findet ihr die Regeln? Was ist heute anders? Warum?

Schulregeln vor 100 Jahren


1 Alle Schüler und Schülerinnen stehen zur Begrüßung
der Lehrkraft auf.
2 Während des Vortrags der Lehrkraft sitzen die
Kinder anständig still und schauen nach vorne.
3 Das Flüstern, Sprechen, Lachen und Umherschauen
ist während des Unterrichts verboten.
4 Vor dem Antworten muss die Hand gehoben und auf
die Aufforderung der Lehrkraft gewartet werden.
5 Das sich zu Wort meldende Kind wird von der Lehrkraft aufgerufen.
6 Vor der Antwort muss das Kind aus der Bank treten, gerade stehen und der Lehrkraft fest in
die Augen schauen. Die Antwort muss in einem vollständigen Satz gegeben werden.
7 Schulbücher und Hefte werden auf ein Kommando der Lehrkraft hervorgeholt: Auf eins wird
das Buch angefasst, auf zwei wird es herausgezogen, auf drei heben es alle hoch, und auf vier
wird es auf den Tisch gelegt.
8 Die Lehrkraft achtet auf ein diszipliniertes Betreten und Verlassen des Klassenraums in
Zweierreihen, vorne die Mädchen, dahinter die Jungen.

b Lies die Erklärung. Schreib dann die Schulregeln noch einmal in dein Heft. Ersetze dabei die
unterstrichenen ­Satzglieder durch Gliedsätze oder Infinitivgruppen.

Umwandlung von Satzgliedern in Gliedsätze oder Infinitivgruppen

Satzglieder mit Präpositionen Gliedsätze mit


vor, nach, während, bis, seit bevor, während, nachdem, bis, seitdem/seit
Satzglieder mit Präpositionen Gliedsätze mit wenn, obwohl oder
bei, trotz, zu Infinitivgruppen mit um … zu
➞ Gliedsätze mit dass oder
Subjekte und Objekte
Infinitivgruppen mit zu
Gliedsätze mit
Präpositionalobjekte
darauf/dadurch/darin/..., dass ...
Partizipialattribute Relativsätze mit der, die, das, welche/r/s

1 Alle Schüler/innen ..., um ... zu ... 5 Das Kind, das ...


2 Während die Lehrerin ..., ... 6 Bevor das Kind ..., ... Die Antwort ...,
3 Es ist ... verboten, zu ... indem das Kind ...
4 Bevor ..., muss ... und darauf 7 ... werden hervorgeholt, wenn ...
gewartet werden, dass ... 8 Die Lehrkraft ... darauf, dass ...

c Finde weitere Schulregeln von damals. Schreib sie mit Gliedsätzen und Infinitivgruppen auf.
Denk zum Beispiel an folgende Situationen:

Hausaufgaben, Schularbeiten, Pausen, Klassenzimmer, Tafel löschen, Lob und Strafe, ...

ÜB: S. 61, 2a–b; S. 62, 2c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 155


6 Erörterungen verfassen

a Lies die Erörterung und verfasse einen Schreibplan dazu.

So geht’s:
Fantasiethemen erörtern
Du kannst auch Erörterungen zu Fantasiethemen schreiben. Denk an eine fantastische Situation.
Überleg dir dann eine Problemstellung und formuliere eine Erörterungsfrage. Dann kannst du wie bei
einer realistischen Erörterung Argumente sammeln und gegenüberstellen. In deiner Einleitung musst
du aber die fantastische Situation für deine Erörterungsfrage beschreiben. Viel Spaß!

Sollen Haustiere sich ihre Menschen aussuchen können?


In den letzten Jahren haben wir gelernt, mit Tieren zu sprechen. Auch deshalb haben
Tiere heute mehr Rechte als früher. Jetzt fordern die Haustiere, sich ihre Menschen
aussuchen zu dürfen.
Einige von uns sind ganz gegen diese Forderung. Sie sind immer noch der Meinung,
dass Tiere Sachen sind, die dem Menschen gehören. Doch dieser Standpunkt ist längst
überholt. Manche meinen auch, dass es keinen Grund gibt, warum ein Haustier seinen
Menschen aussuchen sollte. Die Tierschutz­gesetze sind inzwischen so streng und die
Strafen so hoch, dass es Haus­tieren überall gut geht.
Viele von uns finden den Wunsch der Tiere jedoch berechtigt. Haustiere müssen meist
ihr ganzes Leben mit einem Menschen verbringen. Da sollten sie mitentscheiden können,
wo sie leben möchten. Es kann sehr belastend für ein Tier sein, wenn es bei einem
Besitzer landet, den es nicht ausstehen kann. Einige von uns gehen noch weiter und
verlangen, dass die Tiere entscheiden sollen, ob sie überhaupt Haustiere sein wollen
oder lieber frei leben möchten.
So weit möchte ich nicht gehen. Aber ich finde, dass Haustiere das Recht haben soll-
ten, es abzulehnen, bei bestimmten Menschen zu leben. Die Tiere sollten sich über ihre
zukünftigen Besitzer im Internet informieren können. Auch eine Kennenlernzeit könnte
man vereinbaren, nach der Tier und Mensch entweder beisammen bleiben oder sich
wieder trennen. Das hätte für beide Seiten Vorteile und ich denke, die Tiervermittlun-
gen im Internet sollten diese Regelung einmal ausprobieren.

b Schreib eine Erörterung zum folgenden Thema. Verwende den Schreibplan.


Sollen Märchenfiguren bestimmen können, wie ihr Märchen ausgeht?
Einleitung: Wir können heute mit Märchenfiguren kommunizieren.
Hauptteil: Märchenfiguren möchten über ihre Geschichte mitbestimmen (Beispiel: Hexe möchte
nicht immer böse sein, usw.)
 Gegenargument = wäre zu chaotisch, Märchen müssen Märchen bleiben, sonst
verschwinden sie ganz (die Märchenfiguren auch)
Schlussteil: Man kann Varianten der Märchen erzählen.
Appell: Mehr Märchen lesen und sie variieren!

c Schreib eine Erörterung. Wähl ein Thema aus oder such dir ein eigenes fantastisches Thema.
∙ Sollen Filmheldinnen und -helden das Recht bekommen, aus der Leinwand zu steigen?
∙ Soll man Vampire mit gratis Blutreserven versorgen?
∙ Soll man Zeichentrickfiguren als Familienmitglieder aufnehmen dürfen?
∙ Sollen wir das Wetter demokratisch vorherbestimmen?

156 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 62, 3a–b


präsentieren lernen 5. Du und die anderen C

7 Mini-Projekt 5: Das Erbe der Theresia Langbein – Ein Rollenspiel

1. Informationen sammeln
1  
Ausgangssituation: Nach einem langen, erfüllten Leben ist Frau Theresia Langbein gestorben.
Sie hinterlässt einen beträchtlichen Geldbetrag. In ihrem Testament beauftragt sie eine Kom­
mission, einen Erben oder eine Erbin zu finden. Das Erbe darf nur als Ganzes vergeben werden.
2  
Bildet Fünfergruppen. Ihr seid die Kommissionsmitglieder.
Jeder übernimmt eine der folgenden Rollen. Eine Person
übernimmt auch die Gesprächsleitung:
• der Bürgermeister/die Bürgermeisterin des Dorfes
• der Präsident/die Präsidentin des Tierschutzvereines
• ein Rechtsanwalt/eine Rechtsanwältin
• der Priester/die Priesterin des Dorfes
• Theresias beste Freundin/Theresias bester Freund
3  
Lest die Informationen zu den Kandidaten und Kandidatinnen für die Erbschaft. Macht Notizen,
wer für euch in eurer Rolle am ehesten für die Erbschaft in Frage kommt.

Otto Langbein, Theresias Cousin, ist ihr einziger noch lebender Verwandter. Er ist 71 Jahre alt
und Witwer. Er führt ein bequemes, aber nicht luxuriöses Leben. Er könnte mit dem Geld eine
Haushälterin anstellen (er ist häufig krank), er könnte reisen und ein Haus kaufen. Im Dorf ist
er nicht beliebt. Nach einem Streit hat er den Kontakt mit Theresia abgebrochen.

Susanne Staubmann ist Theresias Pflegerin. Sie hat sich in den letzten sechs Jahren liebevoll
um sie gekümmert. Susanne ist 48 Jahre alt, hat bei Theresia gut verdient und kann sich jetzt
einen langen Urlaub leisten, bis sie eine neue Arbeit annimmt. Sie hat Theresias letzte Jahre
sicher schöner und angenehmer gemacht.

T oni Tomato ist der Sohn des Gärtners. Theresia mochte ihn sehr. Sie hat ihn unterstützt und
seine Ausbildung finanziert. Toni möchte unbedingt im Ausland studieren. Er hat kein Geld und
muss sich einen Job suchen, um Geld für sein Studium zu verdienen. Toni ist ein attraktiver
junger Mann, fährt schnelle Motorräder (viel zu schnell) und hat viele Freundinnen, denen
­gegenüber er nicht immer aufrichtig ist.

 onika Moneta ist eine junge, unverheiratete Frau mit einem Baby. Sie tauchte vor kurzem auf
M
und erklärte, sie sei Theresias Tochter. Sie besitzt einen handgeschriebenen Brief von Theresia,
der an Monikas verstorbenen Vater gerichtet ist. Aus dem Brief geht hervor, dass Theresia in
jungen Jahren im Ausland verheiratet war und eine Tochter hatte. Es gibt keine Bestätigung für
diese Behauptung. Monika weigert sich, Genaueres über ihr Leben zu erzählen.

L eo Leoni ist der Zoodirektor. Theresia liebte den Zoo. Sie hatte ein Jahresabonnement und
­spendete öfter größere Geldsummen. Der Zoo erhält keine Unterstützung vom Staat. Sein
Bestand ist deshalb nicht gesichert. Der Zoo wird aber schlecht geführt, und es gibt Gerüchte,
dass ein Teil der Geldspenden in Leo Leonis Taschen verschwindet.

2. Präsentieren
Präsentiere in der Diskussion deine Argumente. Ihr müsst euch mehrheitlich für eine Person
­entscheiden und die Entscheidung begründen. Brauchbare Redemittel für die Diskussion findest
du im Übungsbuch auf Seite 63.

ÜB: S. 63, 4a Cyber Homework 30 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 157


T Teste dich selbst – Grammatik Punkte
a Ergänze die Verben im Passiv oder im Aktiv. Einige Lücken bleiben leer.
S. 135

Können Papageien sprechen?

Papageien können Laute nachahmen (nachahmen können). Als gesellige


1 2
Tiere sie meist in größeren Gruppen (leben).
3 4
Auch in Gefangenschaft sie nie einzeln
5 6
(halten sollen). Untereinander sich die Tiere an ihrem
7
individuellen Schrei (erkennen). Wenn ein Papagei mit einem ande-
8 9 10
ren Tier (kommunizieren wollen),
11 12
er einfach dessen Schrei (nachahmen). Dadurch
13 14
dessen ­Aufmerksamkeit (wecken). Wenn Papageien

jeden Tag mit einem „Guten Morgen“ oder „Hallo“


15 16
a /6
17 18
(begrüßen), sie bald (zurückgrüßen). Wenn man
19 20 21
Papageien das Sprechen (beibrin-
22 23
gen möchten), vor allem deutlich
24 25
(vorsprechen sollen). Kurze Wörter schneller
26 27
(lernen) als lange. Die Bedeutung der Wörter vom
28
Papagei allerdings nicht (verstehen).

b Schreib die Passivsätze aus a im Aktiv.


S. 135
Auch in Gefangenschaft soll man sie nie einzeln halten. b /6

c Setze die beiden Verben ins Passiv und in alle Zeiten.


S. 135
begrüßen: er wird begrüßt –

verstehen:
c /4

d Unterstreiche in dem Ausschnitt aus einer Anzeige aus lehrlingsportal.at


S. 143 sieben weitere Attribute.

Lehrling Maschinenbautechnik
Wir bringen dir bei, mit manuellen Die Theorie lernst du in der Berufs­
und computergestützten Maschinen schule, die du ein- bis zweimal pro
mechanische Teile zu fertigen. So wird Woche b­ esuchst. Den selbstständigen
aus deiner Leidenschaft für Metall Umgang mit den Maschinen lernst du
dein Beruf MaschinenbautechnikerIn. in der Praxis deiner Ausbildung.
d /7

158 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


5. Du und die anderen

e Ordne die Attribute aus d den verschiedenen Attributarten zu. Punkte


S. 143
Adjektivattribut: manuellen, ...
Genitivattribut:
Partizipialattribut:
Präpositionalattribut:
Relativsatz: e /7

f Schreib die Sätze noch einmal. Füg die Informationen in Klammern als
S. 143 ­Apposition ein.

1 Die Firma liegt in der Nähe meiner Wohnung. (Die Firma ist ein Getränkehersteller.)
2  
Ich kann mit meinem Fahrzeug in zehn Minuten dort sein. (Mein Fahrzeug ist ein
altes Mofa.)
3 Markus arbeitet auch in der Firma. (Markus ist der Sohn unseres Nachbarn.)
4 Es ist nicht einfach, einen Job zu finden. (Der Job sollte gut bezahlt sein.)
5  
Ich werde vom siebten Juli bis Mitte August dort arbeiten. (Der siebte Juli ist der
erste Ferientag.)
6 Danach fahre ich nach Italien auf Urlaub. (Italien ist mein Lieblingsurlaubsland.)

Die Firma, ein Getränkehersteller, liegt in der Nähe meiner Wohnung. f /5

g Markiere die Konjunktion, mit der du die unterstrichenen Satzglieder in


S. 155 ­Gliedsätze umformen kannst.

Tipps für die Bewerbung


1  
Beim Verfassen des Bewerbungsschreibens sollte man auch auf die
Rechtschreibung achten. (als/wenn)
2  
Man sollte Interesse für die Situation der Firma haben. (dafür …, wie/dass)
3  
Nach dem Abschicken der Bewerbungsunterlagen kann man sich auf das
Bewerbungsgespräch vorbereiten. (seitdem/nachdem)
4 
Zur Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch kann man die Situation mit
einem Freund oder einer Freundin üben. (um ... zu/indem) g /5
5  
Man sollte auf eine etwa fünfminütige Präsentation seiner eigenen Ideen und
Vorstellungen beim Vorstellungsgespräch vorbereitet sein. (darauf …, dass/wenn)
6 
Trotz einer eventuellen Absage sollte man nicht aufgeben und es immer wieder
probieren. (obwohl/weil)

h Forme die Satzglieder in g mit Hilfe der richtigen Konjunktionen


S. 155 in Gliedsätze um.

Wenn man ein Bewerbungsschreiben verfasst, sollte man auch auf die
Rechtschreibung achten. h /5

Erreichte Gesamtpunktzahl: a + b + c + d + e + f + g + h = /45

0–23 Punkte: 24–40 Punkte: 41–45 Punkte:

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 159


Das Wichtigste auf einen Blick:
Bewerbungsschreiben –
einen Standpunkt einnehmen –
Erörtern
1 Wähl einen Anlass (Praktikumsstelle, Lehrstelle, ...) und verfasse ein
Bewerbungsschreiben.
(Name und Adresse des Absenders)

(Name und Adresse des Empfängers)


(Ort), am (Datum)
Betreff: Bewerbung um ...
Sehr geehrte/r Herr/Frau ...,
1 ich habe über ... erfahren, dass ... Ich möchte mich um ... bewerben.
2 Ich denke, dass ich ... gut geeignet bin ...
3 Ich konnte ... Erfahrungen sammeln. ... Ich habe ... abgeschlossen.
4 Ich glaube, dass ich ... viel lernen kann.
5 Ich würde mich sehr über ... freuen ... Berücksichtige folgende Punkte:
1 wie du vom Angebot erfahren hast
Mit freundlichen Grüßen 2 deine Eignung
(Unterschrift) 3 deine Erfahrungen
4 deine Erwartungen
(Anlagen) 5 deine Hoffnungen

2 Schreib zum Thema des Forums eine Erörterung.


In Leserbriefen (s. ZIEL.Deutsch 3, S. 160) oder Beiträgen in Internetforen gibst du deinen Stand-
punkt wieder und begründest ihn. Du kannst dabei 1 Beispiele vorbringen, 2 statistisches Material
präsentieren, 3 Vergleiche anstellen, 4 auf Entwicklungen hinweisen oder 5 Autoritäten zitieren.

Auf den Punkt gebracht! – Dein Diskussionsforum

Was meint ihr? Dauert die Schul- und Berufsausbildung in Österreich zu lange?


Nein, auf keinen Fall. Österreich ist ein kleines Land ohne Bodenschätze. Unser Wohlstand
hängt davon ab, dass wir intelligente Produkte herstellen und sie in die ganze Welt
­exportieren. Dazu braucht es gut ausgebildete Fachleute in den Betrieben, aber auch in
schlau2 der Verwaltung. Viele Firmen würden nicht in Österreich produzieren, wenn die Menschen
hier nicht so gut ­ausgebildet wären. In einer offenen und demokratischen Gesellschaft
ist außerdem Bildung ein ganz wichtiger Wert. Meinungsfreiheit und Bürgerbeteiligung
brauchen selbst­bewusste und gebildete Bürger/innen.

In einer Erörterung (s. auch ZIEL.Deutsch 3, S. 192) gibst du nicht nur deinen Standpunkt wieder,
sondern gehst auch auf andere Meinungen und Argumente ein. Eine Erörterung besteht meist aus
einer Einleitung (Problembeschreibung), einem Hauptteil (Abwägung der Argumente) und einem
Schlussteil (Resümee, Vorschläge und Appell).

160 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


lesen und verstehen 5. Du und die anderen

Samsons Reise
von Annette Mierswa
Der kleine Mats und sein Hund Samson sind beste
Freunde. Als Samson eines Tages krank wird und
die Mutter ihrem Sohn sagt, dass sein Hund ster­
ben wird, bricht für Mats eine Welt zusam­men.
Er läuft von zu Hause fort und nimmt Samson mit
auf eine abenteuerliche Reise zu Opa Windschief. 163 Seiten
Denn der weiß bestimmt auch diesmal Rat! Tulipan, 2011

Nach dem Essen zog sich Mats sofort in sein Doch Samsons Lider waren fest verschlossen.
Zimmer zurück und schloss die Tür. Samson lag Mats zögerte, fuhr dann aber fort: »Die Regale in
auf seiner Decke und schlief. Mats setzte sich seiner Werkstatt waren bis zur Decke mit Skizzen­-
daneben und kraulte ihn hinter den Ohren. Das 45 büchern vollgestopft. Darin waren lauter Zeich­
5 mochte Samson besonders gerne. Er riss das Maul nungen von Apparaten. Die konnte er nicht alle
weit auf und gähnte. Dabei krümmte er seine bauen. Da hätte er eine ganze Lagerhalle ge­
Zunge wie einen gespannten Bogen. braucht, soviele waren das. Mama hat immer ›Da
Mats schmiegte sich an ihn. »Weißt du was, Sam? Vinci‹ zu ihm gesagt, nach einem berühmten
Wir verreisen zu Opa Windschief. Der war mal 50 Erfinder, der schon lange tot ist. Ich hab aber
10 Bauer und hatte einen großen Hof, erinnerst du immer ›windschief‹ ver­stan­den. Deshalb heißt er
dich? Er ist ein bisschen verrückt. Zumindest sagt bei mir ›Opa Windschief‹. Ich finde, das passt
Mama das. Aber ich glaube, so schlimm ist das gar auch sehr gut, weil er einen wirklich schiefen
nicht. Er ist auch Erfinder, die sind immer ein Mund hat.«
bisschen verrückt. Er hatte einen alten Stall zur 55 Mats zupfte vorsichtig an Samsons Fell. »Samson,
15 Werkstatt umgebaut und darin bis spät in die hey, weißt du noch? Er hat doch auch mal eine
Nacht rumgetüftelt. Ich weiß noch, wie es Haarkämmmaschine an dir ausprobiert. Ha, die
manchmal geknallt und ge­scheppert hat. Dann hast du kaputt gebissen und angebellt. Ich hab
ist der Stallbursche hinüber­­gerannt, um nach ihm vielleicht gelacht.«
zu sehen, und du bist ihm knurrend hinter­her­ 60 Mats streichelte Samson liebevoll. »Jetzt ist er
20 gejagt. Ich durfte nie da rein, hab nur manchmal schon ganz alt, so wie du ... Mann, haben wir uns
heimlich rein­gelugt, wenn mich keiner sehen lange nicht geschrieben. Seit er mir mal zum
konnte. In der Werkstatt sah es toll aus. Jede Geburtstag eine Konfettibombe geschickt hat,
Menge merk­würdiger Maschinen und Geräteteile natürlich selbst gemacht. Die hat so laut geknallt,
lagen und standen da rum. Aber es gab auch 65 dass die Nachbarn die Polizei gerufen haben. Ich
25 einige auf dem Hof, zum Beispiel die Hühner­ konnte eine Woche nicht richtig hören. Da war
fütter­maschine. Die wurde von einem Wecker Mama vielleicht sauer. Die haben sich böse Briefe
gesteuert. Alle paar Stunden hat sie im hohen geschickt, und ich hab mich rausgehalten. Dabei
Bogen Körner ausgespuckt, die dann auf den Hof fand ich die Bombe super. Da kamen lauter kleine
geregnet sind.« 70 Plastikspinnen und bunter Glibber heraus. Sie war
30 Mats lachte, während er Samson im Fell eben nur ein bisschen laut. Das wird bestimmt
herum­wühlte. toll, im Wald. Trotzdem schade, dass Opa Wind­
»Ich hab mich manchmal extra in den Hof gestellt, schief den Hof nicht mehr hat.«
um eine Körnerdusche abzubekommen. Und du Mats dachte daran, wie er sich damals auf dem
hast gebellt, wenn das Ding losging. Und neben 75 Heuboden versteckt hatte, als sie nach Papas Tod
35 die Melkmaschine hatte Opa Windschief einen zum Opa gefahren waren. Er hatte sich eine Höhle
Lautsprecher gestellt, aus dem Geräusche von im Stroh gebaut und war fest ent­schlossen ge­
saugenden Kälbern zu hören waren. Er hat wesen, nie wieder heraus­zu­kom­men. Sie hatten
behauptet, dass die Kühe so mehr Milch geben ihn lange gesucht. Schließlich war Samson herein­
würden.« 80 gestürmt, hatte ihm einen großen Knochen ge­
40 Mats versuchte in Samsons Augen zu blicken, wie bracht und sein Gesicht abgeleckt, bis Mats so
er es immer tat, wenn er ihm etwas erzählte. sehr kichern musste, dass seine Mutter ihn doch

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 161


lesen und verstehen
noch fand. Eva und Opa Windschief hatten sich 135 trällerte sein Lied. Vom Autoverkehr war noch
einen langen Blick zugeworfen, und schon eine nichts zu hören. Ein ungewohnter Friede lag in
85 Stunde später hatte Mats mit seiner Mutter im der Luft und kündigte den Aufgang der Sonne an.
Zug gesessen auf dem Rückweg nach Hamburg – Kein Mensch war auf der Straße. Die Vorhänge
mit Samson. Mats stand auf, ging zu seinem hinter den Fenstern waren noch zugezogen und
Schrank und holte ein paar Kleidungsstücke 140 die Lichter gelöscht.
heraus, die er in den alten Koffer packte. Dann Mats spürte eine heilige Vorfreude. Es kribbelte
90 nahm er seine Spardose aus dem Regal und in seiner Brust, und er nahm tiefe Atemzüge, um
zerschlug sie auf dem Boden. Dabei hustete er sich Mut zu machen. Er fühlte, dass ein großes
laut, damit seine Mutter den Krach nicht hören Aben­teuer begann.
konnte. Er zählte das Geld. Es waren genau 43 145 »So, Sammy, jetzt geht die Reise los. Bist du
Euro. Er nickte zufrieden und legte die Münzen in bereit?«
95 eine Schachtel, in der einmal Bonbons gewesen Samson sah ihn schweigend an. Es schien Mats,
waren. Dann setzte er sich an seinen Schreibtisch, als lächelte er. Der Junge nickte und zog den
nahm ein leeres Blatt Papier, seinen Füller und Wagen die Straße hinunter, Richtung Bahnhof.
schrieb: 150 Der Bahnbeamte sah von seiner Kaffeetasse auf
Liebe Mama, mach Dir bitte keine Sorgen. Ich und blickte Mats durch seine runde Brille gleich­
100 werde Samson auf seiner letzten Reise begleiten. mütig an. »Na, du willst doch wohl nicht abhauen,
Ich bin bestimmt bald wieder da. Dein Mats. oder?« Er lachte mit scheppernder Stimme.
Es war vier Uhr morgens, als Mats‘ Wecker »Nein«, sagte Mats schnell, »Mama musste noch
klingelte. Mit einem Ruck riss er an dem Seil über 155 mal auf die Toilette. Sie hat mir aber
seinem Kopf, sodass die Decke in die Höhe schoss. aufgeschrieben, wohin wir wollen.« Mats holte
105 Er sprang aus dem Bett und schlüpfte in seine den Brief von Opa Windschief aus der Tasche und
Klamotten. Er tastete in seiner Hosentasche nach las laut: »Himme­lingen. Wir wollen nach
den drei Glückssteinen, die er immer bei sich Himmelingen.«
hatte, ein rötlicher, der leuchtete, ein bläulicher, 160 Der Bahnbeamte hob die Brauen. »Das hab ich ja
der kleine Glitzerpunkte hatte, und ein gelber noch nie gehört. Welcher größere Ort ist denn da
110 Stein, der besonders flach und glatt war. Die in der Nähe?«
Steine hatte er beim Umgraben im Blumenbeet Mats blickte ihn schweigend an und zuckte die
gefunden, in einer kleinen rostigen Dose. Mats Achseln.
war sich sicher, dass sie ihm Glück bringen 165 »Hm, mal sehen. Ich geb das einfach mal in den
würden. Computer ein ... Nein. Tut mir leid. Da musst du
115 Er zog den Koffer unter dem Bett hervor, den er wohl doch auf deine Mutter warten.«
am Abend noch gepackt hatte, und flüsterte Plötzlich fiel Mats ein, zu welchem Bahnhof sie
seinem Hund zu, der zusammengerollt auf der früher gefahren waren: »Frankfurt«, sagte er
Decke lag und schlief: »Samson, steh auf.« 170 schnell, weil sich der Beamte schon abwandte
Der Rüde erhob sich mühsam und stellte die und seine Brotdose aus einer Tasche holte. »Es
120 Ohren auf. Mats nahm Samsons Decke und schlich liegt bei Frankfurt am Main. Jetzt fällt es mir
aus dem Zimmer. Sein Hund trottete hinterher. wieder ein.«
Leise schloss Mats die Wohnungstür. Aus dem Der Bahnbeamte sah Mats eine Weile durch­drin­
Schuppen holte er den alten Leiterwagen und 175 gend an, machte ein paarmal »hmm, hmm« und
legte Samsons Decke hinein. »Los, Samson, blickte schließlich in seinen Computer.
125 spring! « »Nach Frankfurt fährt ein ICE auf Gleis drei in
Samson rührte sich nicht. Mats nahm seine sieben Minuten. Möchtest du schon die Fahrkarten
Vorderpfoten und hob sie auf den Wagenrand. kaufen? Sie kosten 159 Euro, mit Hund.«
Dann drückte er das Hinterteil seines Hundes 180 Mats schluckte, als er die Summe hörte, schüttelte
nach oben und schob Samson auf seine Decke. schnell den Kopf und sagte »Danke«, bevor er
130 Samson beschnüffelte alles, drehte sich einmal sich mit dem Leiterwagen davonmachte. Er lief
um sich selbst und legte sich hin. Mats stellte den den Tunnel zu den Bahnsteigen entlang, bis er bei
Koffer in den Leiterwagen, nahm den Griff und Gleis drei angekommen war, und nahm dann den
bugsierte das Gespann auf den Bürgersteig. Es 185 Fahrstuhl. Der Zug fuhr gerade ein. Die Bremsen
war ein milder Freitagmorgen. Ein Zaunkönig quietschten.

162 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


lesen und verstehen 5. Du und die anderen

Samson hob die Nase und schnüffelte. Er hatte »Ist der Hund krank?«
die Ohren angelegt und den Schwanz eng an den 225 Mats sah auf. Vor ihm stand ein Junge, ungefähr
Körper gepresst. Er ließ Mats nicht aus den so alt wie er selbst, nur etwas kleiner, mit einem
190 Augen. Fußball-T-Shirt und einer Kappe auf dem Kopf,
Mats strich ihm über den Kopf. »Es ist alles gut, deren Schirm nach hinten gedreht war. Er hatte
Samson, wir fahren nach Frankfurt. Opa Wind­ einen Schokoriegel in der Hand und starrte Mats
schief ist bestimmt nicht weit weg­gezogen.« 230 an.
Als der Zug anhielt und ein paar Reisende aus­ »Nein, er ist nur müde«, sagte Mats und legte
195 gestiegen waren, fragte Mats einen älteren Herrn, eine Hand auf Samsons Kopf.
ob der ihm helfen könnte, den Leiter­wagen in den »Und warum liegt er in so einem Wagen?«, fragte
Zug zu heben. der Junge weiter und biss von seinem Schoko­-
»Wer begleitet dich denn?«, fragte ihn der Mann. 235 riegel ab.
»Niemand, aber mein Opa holt mich in Frankfurt »Weil er müde ist«, sagte Mats und wandte sich
200 ab.« seinem Hund zu, um dem Jungen zu zeigen, dass
»Aha.« Der Mann packte an und hievte den er keine Lust hatte, sich zu unterhalten.
Leiterwagen in den Waggon. Der Junge stand noch eine Weile da und sagte
»Vielen Dank«, sagte Mats. 240 nichts mehr, dann ging er in Richtung der Abteile
Er parkte den Wagen im Eingangsbereich und fort. Mats holte sein Käsebrot aus dem Koffer
205 kauerte sich daneben. Er wollte lieber nicht mehr und biss hinein. Er sah aus dem Fenster. Ab und
angesprochen werden, denn das Schwin­deln war zu zischte ein Strommast vorüber, oder es war in
ihm sehr unangenehm. Und für Samson würde es der Ferne ein Berg zu erkennen. Die Sonne stand
auch besser sein, wenn er im Leiter­wagen liegen 245 nun zwischen den Bäumen, die vor seinen Augen
konnte. Ein lautes Piepen ertönte, und die Türen vorbei­rasten. Er musste blinzeln, wenn ihre
210 schlossen sich. Mats spürte, wie sein Herz klopfte, Strahlen ihn trafen.
rasend schnell. Der Zug setzte sich in Bewegung. Es war dieselbe Sonne, die Mats auch gestern
Mats wurde mulmig zumute. Er kuschelte sich an gesehen hatte, als er noch zu Hause in seinem
Samson. »Ich bleib bei dir, du musst keine Angst 250 Zimmer gewesen war und am Schreibtisch den
haben, Samson«, sagte er zu seinem Hund, der Abschiedsbrief geschrieben hatte. Ihm kam es so
215 immer noch die Ohren angelegt hatte und ihn vor, als sei das schon lange her. Wie ging es Mama
anblickte. »Wir werden Opa Windschief schon wohl gerade? Hatte sie inzwischen den Brief
finden. Ich bin ganz sicher. Und dann kann er dich gelesen? Würde sie sich Sorgen machen und nach
gesund machen. Er hat mal einen Eichelhäher 255 ihm suchen? Sie durfte ihn aber erst finden, wenn
gesund gepflegt. Der war fast schon tot. Nach ein er schon längst bei Opa Windschief war und der
220 paar Wochen ist er da­von­­geflogen.« seinem Samson geholfen hatte. […]
Mats bemühte sich zu lächeln. Er zog seine Mütze
ins Gesicht und kauerte sich wieder neben dem
Leiterwagen zusammen.

Löse die Aufgaben:


1  Finde Textstellen, die Opa Windschief beschreiben. Charakterisiere Mats‘ Großvater.
2  Warum war Mats‘ Mutter sauer auf Opa Windschief?
3  Welche Reisevorbereitungen trifft Mats? Liste sie auf.
4  Mats schafft es nicht, eine Fahrkarte zu kaufen. Finde Textstellen, die zeigen, was am Bahnhof­
schalter alles schiefgegangen ist.
5  Was denkt und wie fühlt sich Mats nach dem Einsteigen? Finde Textstellen, die das zeigen.
6  Als ein Junge im Zug Mats fragt, wie es Samson geht, antwortet Mats: „Er ist müde.“
Warum gibt Mats diese Antwort?

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 163


lesen und verstehen

ps
tip Als der Dackel
se aus dem Gemäl-
Le de verschwand
Manuela von Perfall
Der Museumsdirektor ist
Hallo verzweifelt: Aus allen Bildern
sind die Tiere verschwunden,
i bims, leere Umrisse klaffen in den
der Faust wertvollen Gemälden! Sogar
der berühmte Dackel Lump fehlt! Da muss
Rolfgang vong Familienhündin Nasti eingreifen. Gemeinsam
Goethe mit dem abgebrühten Straßenhund Zack
Was ist das für 1 Bil­- beginnt sie herumzuschnüffeln. Und die
dung? Die Jugend beiden decken einen unglaublichen Fall auf:
vong heute weiß Die Museumstiere sind aus ihren Bildern
nicht mehr, wer Schil- gestiegen und außer Rand und Band!
ler und Shakespeare
waren, kennt dafür
aber Shindy und Spongebozz. Zeit, dass finally
mal jemand Klartext talked und ihnen die ­ enschen
M
Classics der Weltliteratur in 1 Sprache näher- und
bringt, wo sie kennen. Dieses Buch enthält die ­andere
importentsten Werke vong Bildung her – erklärt
für 1 Jugend vong heute. Tiere
Georg Rüschemeyer

Tiere Wie weit geht das


Verständnis
David Burnie ­zwischen Mensch
Die unermessliche und Tier?
Vielfalt und Der Wunsch, mit
Dynamik der anderen Lebewesen
Tierwelt fasziniert kommunizieren zu können, ist tief in uns
immer wieder aufs verwurzelt. Die Sprache der Tiere zu ver­
Neue. In dieser stehen oder den zwei- bis vierbeinigen
Enzyklopädie Freunden das Sprechen beizubringen –
erlebst du über es gibt ganze Bücher da­rüber. Unzählige
2.000 Tierarten Geschichten erzählen davon. Wie viel
hautnah: von der Wahres steckt nun aber in solchen Ge-
Entwicklung verschiedener Stämme des schichten? Wie unterscheidet sich über-
Tierreichs bis hin zu Körperbau und Entwick- haupt die menschliche Sprache von der
lungsstadien verschiedener Tiergruppen. Sprache der Tiere? Sind der Grizzly-
Panorama-Fotos zeigen, wie sich Tiere an die Man oder Jane Goodall bloß tierverliebte
Gegebenheiten unterschiedlichster Lebens- Spinner? Hat es tatsächlich Wolfskinder
räume anpassen konnten und beleuchten die ge­geben? Solchen und noch viel mehr
ökologischen Gefahren, denen sich viele Fragen geht der Wissenschafts­journalist
Tierarten ausgesetzt sehen. Georg Rüschemeyer nach.

164 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


6. An Grenzen gehen

da s Bi ld an .
Ei ns ti eg : Sc ha ut eu ch
em
wohl vor, bei und nach ihr
1 • W ie fühlt sich die Person
Sprung? ung?
en zu einem Bungee-Spr
• Was motivier t Mensch Sprung
stände, unter denen rde
• Wie wichtig sind die Um
stattfindet?
ine persönlichen Grenzen
2 • H  ast du schon einmal de
von.
­überwunden? Erzähle da
en sind Grenzen wichtig?
• Unter welchen Umständ enze zu
elche Vo r- und Na chteile kann es bringen, eine Gr
• W
überwinden?
r eine Grenze
3 • Beschreibe die Sit
uation eines Menschen, de
überwinden muss.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 165


Das lernst du:
A Weltwunder • recherchieren und
informieren
• Passivumschreibungen
1 Recherchieren und informieren erkennen und verwenden
• werben, appellieren,
überzeugen
a Lies den Text. Auf welcher „Rankingliste“ steht die
Zeusstatue des Phidias, auf welcher das Taj Mahal in Indien?

Weltwunder
Manche Bauwerke faszinieren uns. Wir können uns kaum vorstellen, dass Menschen so
etwas Großartiges gebaut haben sollen. Wir stehen vor einem „Wunder“. Denn Wunder
sind laut Defini­t ion etwas Außergewöhnliches, dessen Zustandekommen man sich nicht
erklären kann. Schon vor mehr als 2.000 Jahren stand der griechische Gelehrte Herodot
5 staunend vor außergewöhn­l ichen Bauwerken seiner Zeit. Er verfasste einen der ersten
Reiseführer und beschrieb darin fünf „Weltwunder der Antike“: das Grabmal des Königs
Mausolos II., die hängenden Gärten der ­Semiramis in Babylon, die Pyramiden von Gizeh,
den Tempel der Artemis in Ägypten und die Zeusstatue des Phidias von Olympia. In
späterer Zeit kamen noch der Koloss von Rhodos und der Leuchtturm von Alexandria
10 hinzu. Obwohl von diesen Bauwerken heute nur noch die Pyramiden von Gizeh erhalten
sind, sind sie noch immer als die „sieben Weltwunder der Antike“ bekannt. Herodots
Welt umfasste damals nur einen kleinen Teil der Erde, weshalb großartige Bauwerke in
Asien, Afrika und Amerika nicht auf seiner Liste standen.
Auch heute noch sind Rankings fantastischer Bauwerke beliebt. Vor einigen Jahren
15 wurde auf der Basis einer weltweiten Umfrage erhoben, was die sieben Weltwunder der
heutigen Zeit wären. Viele Länder wollten unbedingt mit einem ihrer Bauwerke auf diese
Liste gelangen, bedeutete das doch mehr Touristen und dadurch wirtschaftliche Vorteile.
Die meistgenannten Gebäude waren: die Chinesische Mauer, das Kolosseum in Rom, die
­Christus-Statue in Rio de Janeiro, die Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru, Stone­
20 henge, die ­mexikanische Ruinenstätte Chichén Itzá, die Felsenstadt Petra in Jordanien, der
Taj-Mahal-Tempel in Indien und der Potala-Palast des Dalai Lama in den Bergen Tibets.

b Lest die Beschreibung der Pyramiden von Gizeh. Warum sieht die Cheops-Pyramide heute
anders aus als früher? Stellt Vermutungen an.

Steckbrief: Cheops-Pyramide 
Ort: Gizeh, in der Nähe von Kairo
A lter: 4.500 Jahre
Größe: 146,5 Meter hoch. Die Grundfläche beträgt
230 x 230 Meter. Sie besteht aus 2,3 Millionen Stein­
blöcken, jeder davon ist zweieinhalb Tonnen schwer.
Direkt neben der Cheops-Pyramide stehen zwei
­weitere Pyra­miden sowie die Sphinx, ein sitzender
Löwe mit einem Menschenkopf.
Entstehungsgeschichte: Der ägyptische Pharao Cheops ließ sich eine riesige Pyramide als
Denkmal für die Ewigkeit bauen. Viertausend Menschen bauten dafür zuerst einmal zehn
Jahre lang eine Straße vom Fluss Nil zu dem Platz, an dem die Pyramide stehen sollte. Dann
wurden aus ganz Ägypten Arbeiter angeworben, die zwanzig Jahre lang an der Pyramide
bauen sollten. Sie bekamen dafür einen guten Lohn. Der Steinbruch für die Pyramide war
einige Kilometer entfernt. Die Steine wurden auf Schlitten geladen, zum Nil gezogen und
mit Schiffen zur Pyramide gebracht. Zum Schluss wurde die Pyramide mit leuchtend
weißen, glatten Kalksteinplatten verkleidet, so dass sie wie ein riesiger Stein aussah.

166 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 64, 1a–b; S. 65, 1c


6. An Grenzen gehen A

Die weiße Außenverkleidung ist heute aber verschwunden, da die Pyramide eine lange Zeit
nur als Steinbruch diente. Die vier Seiten sind exakt nach den vier Himmelsrichtungen
ausgerichtet. Die Sphinx sollte die Pyramiden bewachen.
Bedeutung: Bis heute wissen die Forscher/innen nicht, ob jemals ein Pharao in der Pyramide
­beerdigt wurde. Es gibt zwar Gänge ins Innere, aber keine Sarkophage oder Grabbeigaben.
Erlebnisfaktor: Händler bieten Souvenirs an. Man kann einen Kamelritt in die Wüste
un­ternehmen. Es gibt Liveshows am Abend, bei denen die Pyramiden beleuchtet werden und
ihre Geschichte erzählt wird. Zwei Kilometer entfernt entsteht ein riesiges Museum, in dem
Tutench­amuns Sarkophag und andere altägyptische Kunstwerke ausgestellt werden sollen.

c Hör zwei weitere Beschreibungen. Zeichne die Tabelle in dein Heft und notiere die wichtigs-
ten Informationen. Welches Weltwunder würdest du gerne besuchen? Warum?
4-16
Stonehenge Potala-Palast

Ort, Alter, Größe Südengland, ... Lhasa, Tibet, ...


Entstehungsgeschichte
Bedeutung
Erlebnisfaktor

d Vergleicht die Bauwerke aus 1 b und c hinsichtlich der folgenden Punkte.


Erstellt ein Ranking.
Entfernung von Österreich, Alter, Größe, Bauzeit, interessante Entstehungsgeschichte,
Bedeutung früher und heute, Attraktionen für jugendliche Touristinnen und Touristen,
interessante Geschichten rund um das Bauwerk, „Mystery-Faktor“

Du hast die Wahl

e Wähl ein Bauwerk aus der aktuellen Liste in 1 a oder such dir ein anderes fantastisches
Gebäude irgendwo in der Welt. Verfasse einen Steckbrief und such ein Foto.

f Such dir ein österreichisches „Weltwunder“ und ein Foto dazu. Verfasse einen Steckbrief.

g Hängt eure Steckbriefe und Fotos aus 1 e und f an verschiedenen Stellen im Klassen­
zimmer auf. Lest die Steckbriefe und sucht jeweils das passende Foto dazu. Kommentiert
eure Weltwunder und verwendet dabei ein Punktesystem.
★ ★★★★★
Finde ich nicht so toll, muss ich nicht sehen. Möchte ich unbedingt besuchen.

ÜB: S. 64, 1a–b; S. 65, 1c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 167


2 Passivumschreibungen

a Lies die Sätze aus verschiedenen Reiseführern.


Zu welchen Bauwerken aus 1 b und c passen sie?
Ordne zu: S = Stonehenge, Ch = Cheops-Pyramide, P = Potala-Palast.
1 Das Bauwerk lässt sich nur zu Fuß erreichen, es führt keine Straße hinauf.
2 Wie die Steine transportiert wurden, ist für die Forscher/innen bis heute unerklärlich.
3 Deshalb lassen sich viele Geschichten, auch solche über Außerirdische, erzählen.
4 Das ursprüngliche Aussehen war bis heute nicht wiederherstellbar.
5 Die Live-Show am Abend gehört unbedingt besucht.
6  ie Spuren der napoleonischen Kriege sind auch nach mehr
D
als zweihundert Jahren nicht zu übersehen. Der Sphinx fehlt
ein Teil der Nase.
7 Auch den höchsten Berg der Welt gilt es zu besuchen.

b Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Passivumschreibungen
Passivkonstruktionen wirken manchmal stilistisch ein bisschen schwerfällig.
Es gibt elegantere Möglichkeiten, das Passiv auszudrücken. Dazu zählen:
1 Umschreibungen mit lassen
Die Sehenswürdigkeit lässt sich gut erreichen. ≈ Die Sehenswürdigkeit kann gut erreicht werden.
2 Adjektive mit der Endsilbe -bar
Die Sehenswürdigkeit ist gut erreichbar. ≈ Die Sehenswürdigkeit kann gut erreicht werden.
3 sein, geben, bleiben, gelten und zu + Infinitiv
Rucksäcke sind an der Garderobe abzugeben. ≈
Rucksäcke müssen an der Garderobe abgegeben werden.
4 gehören + Partizip II
Das Bauwerk gehört fotografiert. ≈ Das Bauwerk muss unbedingt fotografiert werden.

1 Markiere in den Sätzen in 2 a alle Passivumschreibungen.


Schreib die Sätze als Passivkonstruktionen in dein Heft.
2 
Was ist alles zu tun? Wie viele Sätze mit sein + zu + Infinitiv kannst du zu diesen
­Situationen in fünf Minuten schreiben?

vor einer Reise – vor einer Party – nach einer Party –


am Morgen – beim Fußballtraining

Die Koffer sind zu packen ...

168 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 65, 2a; S. 66, 2b–c


6. An Grenzen gehen A

3 Für etwas werben, appellieren und jemanden überzeugen

a Lies den „So geht‘s“-Kasten und löse die Aufgabe.

So geht’s:
Jemanden überzeugen
Wenn du jemandem Informationen gibst, möchtest du damit meist etwas Bestimmtes erreichen.
Du verfolgst eine Absicht. Wähl passende Informationen aus, um deine Ziele zu erreichen.
Wenn du dich dann an dein Gegenüber wendest, solltest du dir über euer Verhältnis im Klaren sein:
Kannst du etwas fordern oder musst du etwas erbitten? Auf jeden Fall solltest du dein Anliegen gut
begründen. Versetze dich in dein Gegenüber hinein. Auf welche Argumente reagiert es wohl in dei­-
nem Sinn? Was sind seine Interessen, Vorstellungen und Wünsche? So hast du wahrscheinlich Erfolg.

Lies das Mail. Finde Stellen im Text, die ...


1 das Verhältnis zwischen Max und Jason anzeigen.
2 zeigen, dass Max auf die Vorlieben und Interessen von Jason eingeht.
3 klarmachen, was Max von Jason genau möchte.

Max ist Drehbuchautor und Jason ein Horrorfilmproduzent.

Absender: [email protected] Empfänger: [email protected]

Betreff: Tolles neues Filmprojekt

Lieber Jason,
Reinhold und ich sind von unserer Tibetreise zurück. Ich weiß jetzt, dass mein nächster Film unbedingt im
Potala-Palast in Lhasa spielen muss. Der Ort ist einmalig, der Palast ein Welt­wunder! Es gibt 999 Räume,
und einer ist origineller als der andere. Und dann das Licht! In m
­ anchen Räumen entsteht durch ein
geniales Zwielicht genau diese düstere Grundstimmung, die du so magst. Was die Handlung des Films
betrifft, denke ich an einen erfolg­reichen Geschäftsmann, der plötzlich von Albträumen und Visionen
vom Potala-Palast geplagt wird. Er beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und nach Tibet zu
reisen. Du wirst die Handlung lieben. Es wird ein Psycho­thriller mit Horrorelementen, sodass wir ein
möglichst großes Publikum ansprechen, nicht nur die Horrorfans.
Mit diesem Rezept hattest du ja schon Erfolg. Wir brauchen einige Drehtage am Originalschauplatz in
Tibet, vieles können wir aber auch im Studio drehen. Ich bin sicher, der Film wird seine Kosten in
kürzester Zeit einspielen und wäre eine gute Investition für dich. Was die D ­ rehgenehmigung in Tibet
betrifft, kann uns sicher Shen Mi weiter­hel­fen. Bitte schreib mir, ob du prinzipiell Interesse hättest,
in das Projekt einzusteigen. Es würde mich sehr freuen.
LG Max

Du hast die Wahl


b Wähl einen Schauplatz aus 1 a oder such einen anderen spektakulären Ort und mach
­einen Vorschlag für ein Filmprojekt. Schreib an eine der folgenden Personen:
Produzent/in für Western, Liebesfilme, Krimis, Science-Fiction-Filme, Kostümfilme, Thriller, ...

c Wähl einen spektakulären Ort aus. Überrede einen Freund oder eine Freundin,
mit dir dorthin zu reisen. Dein Freund oder deine Freundin hat aber Bedenken.
Dein Freund/Deine Freundin hat eine Sonnenallergie, verträgt keine Hitze/Kälte/Höhenluft/...,
hat Angst vor Spinnen/Schlangen/dem Fliegen/..., mag keine fremden Speisen/Betten/...

ÜB: S. 66, 3a–b Cyber Homework 31 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 169


vertiefen und festigen
4 Recherchieren und informieren

a Naturwunder – Partner/in A liest den Text über den Amazonas, Partner/in B liest den Text
über die Sahara. Markiert die wichtigsten Informationen und prägt sie euch ein.

Amazonas-Regenwald
Beschreibung: Der Amazonas-Regenwald liegt in Südamerika,
am wasserreichsten Fluss der Erde, dem Amazonas. Der Regen-
wald ist sechs Millionen Qua­d ratkilometer groß, das ist halb so
groß wie Europa. Er ist somit das größte tropische Regen-
wald-Gebiet. Im Regenwald gibt es keine Jahres­zeiten. Es ist
immer heiß und feucht und regnet fast täglich.
Entstehung: Der Regenwald existiert seit über 55 Millionen
Jahren mit unterschiedlich großer Ausdehnung. Aber er war nie in so großer Gefahr wie heute.
Große Teile des Regenwaldes werden nämlich zerstört, weil die Flächen für die Holz- und Vieh-
wirtschaft genutzt werden sollen. Das ist auch schädlich für das Weltklima.
Tiere und Pflanzen: Der Amazonas-Regenwald ist die artenreichste Region der Welt. Die Hälfte
aller Tierarten lebt dort. 60.000 Pflanzen-, 1.000 Vogel- und mehr als 300 Säugetierarten hat man
gezählt. Forscher/innen glauben aber, dass es im Regenwald viele weitere, noch unentdeckte
Arten gibt. Zum Vergleich: Während es in Europa insgesamt nur 50 Baum­a rten gibt, zählten die
Biologen im Regenwald allein auf der Fläche von zwei Fußballfeldern 500 verschiedene Arten von
Bäumen. Die Tiere des Amazonas leben auf verschiedenen Ebenen: im Wasser, auf dem Boden, in
den Büschen und auf den Bäumen. Bekannte Tiere sind der rosa Flussdelfin, die Anakonda, der
Jaguar und das Faultier.
Menschen und ihre Geschichte: Im Amazonas-Regenwald leben mehrere indigene Völker.
Sie leben in und mit der Natur. Doch ihre Identität und ihre Lebensform sind in Gefahr, da ihre
Heimat zunehmend wirtschaftlich genutzt wird (s. auch S. 147).
Besichtigung: Am besten mit dem Boot und zu Fuß

Sahara
Beschreibung: Mit neun Millionen Quadratkilometern ist die
Sahara fast so groß wie Europa. Sie ist die größte Wüste der Erde.
Die Be­duinen nennen die Sahara „Bar Bela Mar“, was „Meer ohne
Wasser“ bedeutet. Zehn Prozent der Sahara sind Sandwüste, der
Rest besteht aus Steinen und Felsen. Tagsüber kann es fast 60 °C
heiß werden, in der Nacht fällt die Temperatur manchmal unter
den Gefrierpunkt. Bei extremer Hitze und Windstille kommt es zu
sogenannten Fata Morganas. Dabei wirken heiße Luftschichten wie
ein Spiegel, der dann plötzlich Städte, Oasen oder Seen mitten in
der Wüste erscheinen lässt.
Entstehung: Temperatur, Wasser und Wind formen das Gestein und den Sand in der Wüste. Es
entstehen Sanddünen und bizarre Gesteinsgebilde, die wie Pilze, Pfeiler oder Türme aussehen.
Felszeichnungen zeigen, dass es vor 10.000 Jahren eine reiche Tier- und Pflanzenwelt gab.
Tiere und Pflanzen: In der Sahara gibt es keinen oder nur spärlichen Pflanzenwuchs. Eine
Ausnahme sind Oasen, in denen es Quellen oder Grundwasser gibt. Die wenigen Bäume werden
nur drei Meter hoch. Ihre Wurzeln reichen aber 30 Meter in die Tiefe. Die Tiere der Sahara haben
sich auf ihre Umgebung eingestellt: Wüstenspringmäuse nehmen Flüssigkeit nur über die Nah-
rung auf. Manche Eidechsen holen sich die Feuchtigkeit aus der Luft, und der Wüstenfuchs gibt
über seine großen Ohren Körperwärme ab. Das typische Tier der Sahara ist das Kamel.

170 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 64, 1a–b; S. 65, 1c


6. An Grenzen gehen A

Es kann in fünfzehn Minuten bis zu 200 Liter Wasser trinken und dann sehr sparsam damit
umgehen. So schwankt die Körpertemperatur der Kamele zum Beispiel um bis zu acht °C.
­Dadurch schwitzen sie weniger.
Menschen und ihre Geschichte: In der Sahara leben knapp drei Millionen Menschen. Die meis-
ten von ihnen sind Bauern, die in den Oasen Datteln, Gerste und Weizen anbauen. Andere, wie
die Tuareg, ziehen als Nomaden mit ihren Dromedaren* und Viehherden durch die Wüste.
Besichtigung: geführte Touren mit dem Auto oder dem Kamel * Dromedar = einhöckriges Kamel

b Partner/in A schließt das Buch. Partner/in B befragt


A zum Text. A versucht aus dem Gedächtnis Wie groß ist der Amazonas-Regenwald?
zu ­antworten. Dann werden die Rollen getauscht.
Du hast die Wahl

So geht’s:
Recherchieren
Bevor du dich auf die Suche nach Informationen machst, solltest du gut überlegen, wonach
du s­ uchen möchtest. Mach dir dazu Notizen. In 4 a geben dir die Unterpunkte (Beschreibung,
­Ent­stehung, usw.) einen Hinweis darauf.
Im Internet verliert man sich leicht in der Fülle von ­Informationen. Verwende auch Suchmaschinen
für Jugendliche wie z. B.: www.helles-köpfchen.de oder www.blinde-kuh.de.

c Wähl ein Naturwunder und sammle Informationen und Bilder im Internet.

Grand Canyon (USA), Great Barrier Reef (Australien), Galapagos-Inseln (Ecuador),


Bay of Fundy (Kanada), Halong-Bucht (Vietnam), Iguazú-Wasserfälle (Brasilien), Vesuv (Italien),
Komodo-Insel (Indonesien), Kilimandscharo (Tansania), Masurische Seenplatte (Polen) ...

d Wähl ein Naturwunder in Österreich und sammle Informationen im Internet.

Neusiedler See (Burgenland), Myrafälle (Niederösterreich), Filzmoos (Salzburg),


Naturpark Tiroler Lech (Tirol), Kleinwalsertal (Vorarlberg), Steirische Toskana (Steiermark),
Tscheppaschlucht (Kärnten), Dachstein Rieseneishöhle (Oberösterreich), ...

e Präsentiert die Ergebnisse aus 4 c und d in kleinen Gruppen.

5 Passivumschreibungen
a Lies den Text. Was hat das Katerloch mit Katzen zu tun?

Ein Naturwunder in der Nähe von Graz


In der Nähe von Graz liegt das Katerloch. In dieser riesigen Höhle können allerdings keine
Katzen gesehen werden (zu sehen – sein), sondern männliche Eulen, die auch Kater genannt
werden. Diese können in der Höhle entdeckt werden (zu entdecken – gelten). Die Höhle kann
begangen werden (begehbar – sein) und kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden
(sich besichtigen – lassen). Zwei Stunden kann durch das Zauberreich, die Fantasiehalle und
das Seenparadies, die großen Kammern der Tropfsteinhöhle, gewandert und geklettert wer-

ÜB: S. 64, 1a–b; S. 65, 1c, 2a; S. 66, 2b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 171
den (zu wandern und zu klettern – gelten). Wunderschöne Tropfsteingebilde können in der
Höhle gesehen werden (zu sehen – sein), zählt sie doch zu den tropfsteinreichsten Höhlen
Europas. Auch Fledermäuse, darunter einige gefährdete Arten, bewohnen die Höhle. In den
Wintermonaten muss deren Winterschlaf respektiert werden (zu respektieren – sein), was
­bedeutet, dass die Höhle nur im Sommer besichtigt werden kann (zu besichtigen – sein).
Es muss gehofft werden (zu hoffen – bleiben), dass Fledermäuse und Eulen noch lange
Gäste im Katerloch sind.

b Schreib den Text aus 5 a in dein Heft. Verbessere ihn, indem du die fett gedruckten Passiv-
konstruktionen umwandelst. Verwende dabei die Verben in Klammern.

c Schreibt Regeln für Naturschutzgebiete. Verwendet auch Passivumschreibungen.

Feuer machen – Abfall wegwerfen – Lärm machen – Musik spielen –


Tiere erschrecken – im Tiefschnee durch den Wald fahren – Zelten – mit Flipflops wandern –
Drohnen fliegen lassen – ...

Es gilt, Lärm zu vermeiden. Das Zelten ist zu unterlassen ...

6 Für etwas werben, appellieren und jemanden überzeugen

a Was hilft, jemanden zu überzeugen, was sicher nicht? Ordnet und findet weitere Ideen.

gute Begründungen vorbringen – jemandem drohen – laut werden – jemanden kritisieren –


auf die Wünsche des Gegenübers eingehen – jemanden ausspotten – verallgemeinern
(„Du sagst immer, ...“) – jemanden beschimpfen – zuhören – ...

b Lies den Dialog. Welche Strategien aus 6 a werden eingesetzt?


Tim: Dieses ganze Biozeugs ist Schwindel! Das ist meine Meinung!
Lena: Aber du schaust doch auch auf deine Gesundheit?!
Tim: Ich gehe zweimal pro Woche ins Fitnessstudio, das bringt’s!
Lena: Trainierst du noch mit Mark?
Tim: Klar, der kennt sich total gut aus. Der ist Fitnesstrainer.
Lena: Mark hat mir das letzte Mal erzählt, wie er sich ernährt, ... alles Bio.
Tim: Das glaub’ ich nicht. Ich werd’ ihn fragen.
Lena: Er meint, leider gibt es genug Leute, denen egal ist, was sie in sich hineinstopfen.
Tim: Und wie willst du wissen, dass auch wirklich Bio drin ist, wenn Bio draufsteht?
Lena: Da gibt es das Biosiegel. Pass auf, ich zeig‘ dir das im Internet ...

Du hast die Wahl

c Lass Lena in 6 b Strategien verwenden, die nicht funktionieren. Schreib den Dialog neu.

d Schreib einen Dialog, in dem eine Person die andere überzeugen möchte.
Verwende ­Strategien aus 6 a . Das Gespräch kann glücken oder misslingen.
Die Person möchte gemeinsam etwas unternehmen, z. B. kochen, zu einer Party gehen, ...

172 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 65, 2a; S. 66, 2b–c, 3a–b


rechtschreiben 6. An Grenzen gehen A

7 Ähnliche Laute (v /f und p /t /k – b /d /g )

a Lies den Eintrag aus Nellis Reise-Blog und ergänze v oder f.

Ausflug zum Karni-Mata-Tempel


 1
Wir hatten uns orgenommen, den Karni-Mata-Tempel im
 2
Norden Indiens zu besuchen. orgestern waren wir dort.
Der hinduistische Tempel ist als Rattentempel bekannt, weil sich
 3  4  5
dort iele tausend reundliche Ratten sehr wohl ühlen.
 6  7
Einer alten Legende zu olge werden die  ­erstorbenen
 8
Seelen des olkes der Rajputen als Ratten wiedergeboren. Deshalb sind die Tiere dort heilig und
 9  10  11
werden von den Gläubigen erehrt. Auf jeden all muss man sich or dem Betreten des
 12  13  14
Tempels die Schuhe ausziehen, dar aber die Strümp e an­behalten. Wenn einem zu ällig
 15  16  17
eine Ratte über den uß läu t, soll das Glück bringen. Die Gläubigen üttern die Ratten,
 18  19
und, stellt euch das or, sie essen und trinken aus d ­ emselben Ge äß, aus dem auch die Ratten
 20
ressen und trinken. Es ist wirklich anders.

b Ergänze die Regeln und die Beispielwörter. Finde weitere Beispielwörter im Text in 7 a.

f oder v ?
Wenn du [f] sprichst, schreibst du auch meist f / v. Beispiele: Figur,
Manchmal schreibst du f / v, du sprichst aber [w]. Beispiele: Klavier
Die Vorsilben ver- und vor- werden immer mit f / v geschrieben. Beispiele: verirren, 1,
Wörter, die man mit v schreibt, musst du dir gut einprägen. Beispiele: Vogel,

c Lies die Regel und ergänze den Blog von Tim über seine USA-Reise.

p /t /k oder b /d /g ?
Am Wortende werden Laute immer hart ausgesprochen [p, t, k], auch wenn man b, d, g schreibt. Wenn
du unsicher bist, verlängere das Wort. Dann hörst du, ob du p, t, k oder b, d, g schreiben musst.
Beispiel: Geheimrat – Fahrrad (Beides wird [t] gesprochen.)
Geheimräte – Fahrräder (Du hörst, dass ein Wort mit t, das andere mit d geschrieben wird.)

1 2
Wir campieren im Naturpar Everglades in Florida. Dor gibt es einen Teich mit einem
3 4 5 6
Schil : Don’t feed the alligator! „Umwerfen komisch!“, ha ich gedach ,
7 8 9
„Doch etwas plum .“ Doch dann la „George“, so heißt unser Alligatorfreun ,
10 11 12 13 14
kna vor uns im Dickich am See! Wir sin ers einen Ta hier und haben
15 16 17
nur ein kleines Zel ! George ist ein Grun für mich, bal weiterzureisen.

ÜB: S. 67, 4a–d Cyber Homework 32 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 173


Das lernst du:

B Europa • mit Alltagstextsorten


umgehen
• Funktionsverbgefüge
erkennen
1 Einem Text Zahlen und Fakten entnehmen • Grafiken verbalisieren

a Lies den Text.

Grenzen schützen
Graz ist die zweitgrößte Stadt Österreichs.
Auf 127 Quadrat­k ilometern leben fast
300.000 Menschen. Genauso groß wie die
Stadt Graz ist das Hafengelände der Stadt
5 Rotterdam in den Niederlanden. Der Hafen
in Rotterdam ist der größte Hafen in der
Europäischen Union. 1.400 Zollbeamte
und -beamtinnen kon­t rollieren Tag und
Nacht Waren, die auf riesigen Container-
10 schiffen aus aller Welt angeliefert werden.
Von Rotterdam aus werden die Container
in alle Staaten der Europäischen Union transportiert werden, das ist dreimal mehr
weitertransportiert. Der freie Waren­ 45 als auf einem „normalen“ Containerschiff.
verkehr ist ein wichtiges Prinzip der EU, Die Container sehen aus wie bunte Lego-
15 das der Wirtschaft helfen soll. Ausländi- steine. Würde man sie hintereinander auf
sche Händler müssen aber Zölle bezahlen, Waggons laden, wäre der Zug mehr als 100
um ihre Produkte auf dem großen und Kilometer lang. Riesige Kräne laden die
attraktiven Marktplatz EU anbieten zu 50 Container auf vollautomatische LKWs, die

dürfen. Deshalb kassieren die Beamtinnen sie dann zu einem Truck oder einem Zug
20 und B­ eamten am „Eingang“ der EU Geld bringen. Wenige Stunden später rollen sie
für die Container. schon über Europas Schienen oder Auto-
Jedes Jahr laufen 30.000 Containerschiffe bahnen. Doch zuvor werden sie kontrol-
den Hafen an, das sind mehr als 80 Schiffe 55 liert. Dazu werden die Container durch

am Tag. Doch in den Containern befinden eine Art „Waschanlage“ gezogen, in der die
25 sich manchmal auch Waren, die nicht in Behälter allerdings nicht gewaschen,
den offiziellen Papieren angeführt sind. sondern durchleuchtet werden.
Kriminelle versuchen nämlich, Waffen, Das Röntgengerät in der Anlage ist 90 Mal
Drogen, gefälschte Kleidung oder Medika- 60 stärker als die Röntgenanlage in einem

mente zu schmuggeln und in Europa zu Krankenhaus. Werden im Röntgenbild


30 verkaufen. Die Beamtinnen und Beamten verdächtige ­Ladungsteile entdeckt – und
haben die Auf­gabe, diese Schmuggelware das passiert bis zu zwei Mal pro Woche –
aufzuspüren. Durch ihre Arbeit schützen dann werden Spürhunde eingesetzt. Die
sie rund 450 Millionen EU-Bürger/in­nen 65 Hunde finden oft Drogen, die beispielswei-

vor gefährlichen Produkten, denn inner- se in ausge­höhlten Kokosnüssen versteckt


35 halb der Europäischen Union gibt es fast oder in Kleidungsstücken eingenäht sind.
keine Zollkontrollen mehr. Deshalb arbei- Manche Schmuggelware ist dagegen recht
ten die niederländischen Zollbeamten und einfach zu finden. Vor einigen Jahren
-beamtinnen besonders genau und sorg- 70 entdeckte der Zoll auf einem Schiff eine

fältig. indische Elefantenkuh, die in einen Zirkus


40 Soeben hat zum Beispiel die „OOCL Hong nach Tschechien geschmuggelt werden
Kong“, das größte Containerschiff der Welt, sollte. Sie durfte in einem Zoo bleiben und
angelegt. Auf dem 400 Meter langen Ozean­- wurde „Douanita“ genannt. „Douane“ ist
riesen können mehr als 21.000 Container 75 das niederländische Wort für Zoll.

174 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 68, 1a; S. 69, 1b


6. An Grenzen gehen B

b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Graz ist so groß wie Rotterdam.  richtig falsch
2 Für ausländische Waren muss an der EU-Grenze meist Zoll bezahlt werden. richtig falsch
3 Ergänze die richtigen Zahlen aus dem Text:

Fläche des Rotterdamer Hafens:


Containerschiffe in Rotterdam: täglich , jährlich
Zahl der EU-Bürger:    Größtes Containerschiff der Welt, Ladekapazität:
Normales Containerschiff, Ladekapazität:
Stärke der Röntgenanlage:    Verdächtige Ladungen pro Woche:
4 Die Zollbeamten und -beamtinnen im Rotterdamer Hafen schützen die EU-Bürger/innen, weil ...
5 Waren werden in die EU geschmuggelt, weil ...
6 Freier Handel ist für die Wirtschaft gut, weil ...

c Was wisst ihr über die Kontrolle von Personen, die in die EU einreisen wollen?
Macht Notizen zu den folgenden Fragen und diskutiert in der Klasse.
1 Warum wollen Menschen in die EU einreisen? 2 Wer darf in die EU einreisen, wer nicht?
3 Welche Maßnahmen trifft die EU, um die Einreise von Menschen zu kontrollieren?

2 Funktionsverbgefüge

a Lies den „Kurz und bündig“-Kasten. Was ist ein Interrail-Ticket?

K U R Z & Reisen in der EU. Für viele Menschen ist es in den letzten Jahren
B Ü N D I G schwieriger ge­wor­den, in die EU einzureisen. Innerhalb der EU ist
das Reisen allerdings kinderleicht. Für EU-Bürger gibt es zwischen den
27 EU-Staaten (Stand 2020) nämlich keine Grenzkontrollen mehr. Das war
nicht immer so. Jahrhundertelang führten die europäischen Länder blutige
Kriege gegen­einander. Nach dem schlimmsten dieser Kriege, dem Zweiten
Weltkrieg, war Europa gespalten. Länder wie Ungarn, die Tschechoslowakei, Bulgarien, Rumänien und
Polen gehörten zu den sogenannten Ostblockstaaten. Eine streng bewachte Grenze, der sogenannte
Eiserne Vorhang, trennte Ost- und Westeuropa. Die EU lässt diese dunkle Vergangenheit vergessen.
Deshalb wurde ihr im Jahr 2012 auch der Friedensnobelpreis verliehen. Die offenen Grenzen laden dazu
ein, das vereinte Europa zu erkunden, am besten mit einem Interrail-Ticket. Mit dieser Bahnkarte kannst
du zu einem günstigen Preis einen Monat lang durch alle EU-Länder reisen!

b Lies die folgenden Fragen, Anweisungen und Hinweise für Reisende. Welche sind vor v ,
welche während w und welche nach n der Reise wichtig? Notiere.
1  
Womit wollen Sie reisen? Treffen Sie die jeweils richtige Wahl für Ihr Verkehrsmittel!
2  
Was habt ihr denn alles erlebt? Spann mich nicht auf die Folter!
3  
Das Viersternhotel kommt wohl kaum in Betracht, such lieber eine Jugendherberge.
4 
Nimm dich in Acht! Im Meer gibt es Quallen.
5  
Öffnen Sie die Türen erst, wenn der Zug ganz zum Stillstand gekommen ist.
6 
Ich möchte unsere Fotos ins Netz stellen. Ich hoffe, das findet deine Zustimmung.
7  
Ich habe noch keine abschließenden Berechnungen über die Reisekosten angestellt.

ÜB: S. 68, 1a; S. 69, 1b, 2a–b; S. 70, 2c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 175
c Lies die Erklärung und löse die Aufgabe.

Funktionsverbgefüge
Funktionsverbgefüge sind feste Fügungen wie zum Beispiel Erfolg haben, jemanden zur Verzweiflung
bringen oder etwas zu Ende führen. In diesen Redewendungen sind die Verben (haben, bringen, führen)
für die Bedeutung nicht mehr wichtig. Die Bedeutung tragen die Nomen (Erfolg, Verzweiflung, Ende).
Texte, in denen die Nomen die Hauptinformation tragen, sind im Nominalstil geschrieben. Sie sind
meist schwieriger zu verstehen als Texte im Verbalstil. Oft wirken sie auch etwas hölzern.

Unterstreiche in 2 b die Funktionsverbgefüge. Ersetze sie durch die Verben im Kasten.

ausrechnen, aufpassen, stehenbleiben, auswählen, berücksichtigen,


jemanden gespannt warten lassen, einverstanden sein

Du hast die Wahl

d Finde heraus, wie du im Internet ein Zugticket für die Hin- und Rückfahrt zu einem Ort in
deiner Nähe kaufen kannst. Schreib einem Freund oder einer Freundin Schritt für Schritt
auf, was er oder sie dabei tun muss.
Zuerst musst du ins Internet gehen. Dort ...
e Wähl aus dem Kasten Funktionsverbgefüge aus. Schreib Anweisungen und Hinweise für
Reisende vor, während und nach der Reise.

Hilfe leisten, Hoffnung haben, etwas in Kauf nehmen, Kritik üben, in Mode sein,
in Ordnung bringen, einen Rat erteilen, in Rechnung stellen, Rücksicht nehmen auf,
zur Sprache bringen, eine Verabredung treffen, in Zweifel ziehen, Berücksichtigung finden

3 Informationen mit Hilfe von Schaubildern verstehen

a Was weißt du über die EU? Ordne die Tabelleninformationen zu. Hör zu und vergleiche.
4-17

Das Europäische Parlament Die Europäische Kommission


Mitglieder: 3 Aufgaben: Mitglieder: Aufgaben:
So funktioniert die EU
Der Europäische Gerichtshof Der Europäische Rat
Mitglieder: Aufgaben: Mitglieder: Aufgaben:

Mitglieder Aufgaben

1 Kommissare/Kommissarinnen aus allen A Ziele und Leitlinien festlegen


EU-Ländern B Gesetzesvorschläge formulieren
2 Minister/innen aus allen EU-Ländern C Gesetze prüfen und EU-Gelder einsetzen
3 gewählte Abgeordnete D kontrollieren, dass Gesetze eingehalten werden
4 Richter/innen aus allen EU-Ländern E Gesetze interpretieren und über Klagen
5 Regierungschefs und -chefinnen entscheiden

176 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 69, 2a–b; S. 70, 2c–d


6. An Grenzen gehen B

4 Schaubilder und Grafiken verstehen und interpretieren

a Kennst du die Abkürzungen aller EU-Länder (Stand 2020)? Ordne zu.

1 Belgien 2 Bulgarien 3 Tschechische Republik 4 Österreich 5 Dänemark


6 Deutschland 7 Irland 8 Schweden 9 Estland 10 Niederlande
11 Malta 12 Slowakei 13 Luxemburg 14 Portugal 15 Griechenland
16 Frankreich 17 Spanien 18 Zypern 19 Slowenien 20 Rumänien
21 Finnland 22 Polen 23 Litauen 24 Ungarn 25 Italien
26 Lettland 27 Kroatien

AT BE BG CY CZ DE DK EE ES
Ich
FI FR GR HR HU IE IT LT LU glaube, AT heißt
LV MT NL PL PT RO SE SI SK
Österreich.

b Sucht in einem Atlas oder im Internet eine Europakarte und findet die Länder aus 4 a.

c Sieh dir die Grafik zum Thema „So wächst die EU“ an.

EU-Staaten: Beitrittsjahr Größe

Fläche in hunderttausend
30 6
Anzahl der EU-Staaten

Quadratkilometern
BG HR
25 LT 5
AT RO
BE LV
20 DE FI EE 4
FR PT SE MT
15 IT DK ES PL 3
LU IE GR SK
10 NL SI 2
CZ
5 HU 1 AT
MT
CY

1958 1973 1981 1986 1995 2004 2007 2013 6


Anzahl
d Wie viele Aufgaben kannst du lösen?
1 Die Grafik zeigt, wie viele Einwohner/innen die EU-Staaten haben. richtig falsch
2 Die Grafik zeigt, wann die Staaten der EU beigetreten sind. richtig falsch
3 Die meisten / Die wenigsten / Alle Länder sind der EU in den letzten zwanzig Jahren beigetreten.

4 Die Grafik zeigt, dass Frankreich ... und ...


5 Welche Staaten sind 1995 der EU beigetreten?

Du hast die Wahl

e Beschreibe die Grafik aus 4 c und interpretiere sie.

f Wähl ein Thema aus dem Kasten oder such dir ein eigenes Thema zur EU. Such Fakten aus
dem Internet und erstelle eine Grafik. Beschreibe und interpretiere die Grafik.
Die EU – Fakten und Zahlen: Bevölkerung (Zahl, Alter, Einkommen, …), Bildung (Universitäten,
Ferien, ...), Geo­grafie (die höchsten Berge, die größten Seen), Klima, Sport, ...

ÜB: S. 70, 3a–b Cyber Homework 33 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 177


vertiefen und festigen
5 Einem Text Zahlen und Fakten entnehmen

a Lies den Text.

Grenzen überschreiten
Siebenhundertsiebenundsiebzig Tonnen, so um die Erde. Ständig wohnen und arbeiten
viel wie 23 LKWs, wiegt ­Ariane 5 beim dort bis zu sechs Astronauten und Astro­
Start. Die 62 Meter lange Rakete ist das nautinnen. Der europäische Beitrag für die
Symbol der europä­ischen Raumfahrt. In Raumstation ist das Forschungsmodul
5 den fünfziger und sechziger Jahren waren 45 Columbus, in dem Experimente in der
es noch ausschließlich Amerikaner und Schwerelosigkeit durchgeführt werden
Russen, die den Weltraum erforschten. können.
Erst im Jahr 1975 wurde die ESA, die Auch der im Juni 2003 gestartete Mars
europäische Weltraumorganisation, ge- Express, eine Sonde, die um den Mars
10 gründet. Heute sind Österreich und neun- 50 kreist, war ein so großer Erfolg, dass sie
zehn weitere EU-Staaten Mitglieder der immer noch im Einsatz ist.
ESA. Dazu kommen die Schweiz, Groß­ Plato heißt eines der nächsten Unterneh-
britannien und ­Norwegen. mungen der ESA. Plato ist eine mit 26
In den siebziger Jahren war klar, dass Kameras ausgerüstete Sonde, die 1,5 Milli-
15 zuallererst eine Rakete entwickelt werden 55 onen Kilometer entfernt von uns Planeten
musste. Sie sollte Satelliten, Raumsonden erforschen soll in Hinblick darauf, ob es
und Teleskope bis zu 36.000 km hoch in auf einem von ihnen Leben geben könnte.
den Weltraum bringen. Neben der kleinen Der ExoMars Rover wiederum ist ein Robo-
Vega-Trägerrakete übernimmt derzeit vor ter, der ab 2020 den Mars erforschen und
20 allem die ­Ariane 5 diesen Job. Bis zu sieben 60 dort nach Anzeichen von Leben suchen
Mal pro Jahr fliegt die unbemannte Rakete soll. Auch an einem wiederverwendbaren
in den Weltraum. Zwanzig Tonnen Last Weltraumtaxi, mit dem Menschen ins All
kann sie dabei transportieren. Gestartet gebracht werden können, wird gearbeitet.
wird die Rakete in Französisch-Guayana in Erste Versuchsstarts waren erfolgreich.
25 Südamerika. Die Region gehört zu Frank- 65 Solch ehrgeizige Projekte lassen sich natür-
reich und damit zur EU. Da Französisch- lich nur von mehreren Staaten gemeinsam
Guayana ganz in der Nähe des Äquators finanzieren. Allein die Entwicklung der
liegt, dreht sich dort die Erde schneller als ­Ariane 5 schlug mit fast sechs Milliarden
bei uns, und Raketen können mit größerem Euro zu Buche. Österreich ist ein sehr
30 Schwung starten. ­Ariane 5 bringt sowohl 70 aktives Mitglied der ESA. Zwanzig wissen-
für die EU als auch für private Kunden schaftliche Institute arbeiten an ESA-­
Satelliten in die Erdumlaufbahn. Projekten mit, und elf österreichische
Doch die ­Ariane ist nicht das einzige erfolg- Unternehmen liefern wich­tige Bestandteile
reiche Projekt der ESA. Gemeinsam mit für Raketen, Satelliten, Sonden oder Welt-
35 den amerikanischen, russischen, kanadi- 75 raumfahrzeuge. Österreich reiht sich
schen und japanischen Weltraum­ außerdem in jene wenigen Länder ein, die
organisationen betreibt die ESA die Inter- schon einmal einen Astronauten in den
nationale Raumstation ISS. Die 450 Tonnen Weltraum ­schicken durften. Im Jahr 1996
schwere Station rast in einem Abstand von verbrachte der ­„Austronaut“ Franz Vieh-
40 400 Kilometern mit mehr als 28.000 km/h 80 böck eine Woche in der Raumstation Mir.

178 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 68, 1a; S. 69, 1b


6. An Grenzen gehen B

b Zeichne das Diagramm in dein Heft und ergänze die Daten und Fakten aus dem Text in 5 a.

ESA
Gründung: Mitglieder:

Projekte

RAKETEN ISS ANDERE


Vega beteiligte Länder: Mars Express
Ariane 5 Gewicht: Zweck:
Gewicht: Geschwindigkeit: Einsatzdauer:
Reichweite: Besatzung: Plato
Zuladung: europäischer Aussehen:
Start (Ort): Beitrag: Zweck:
Starts pro Jahr: ExoMars Rover
Kosten: Zweck:
Weltraumtaxi
Zweck:
Österreich in der ESA
Institute:
Firmen:
Astronaut:

Du hast die Wahl

c Such weitere Informationen zu ESA-Projekten im Internet und ergänze dein Diagramm


aus 5 b .
d Such einen Sachtext über interessante Ergebnisse der Forschung (Computer, Handys,
Fahrzeuge, Tiere, ...) im Internet und zeichne dazu ein Diagramm wie in 5 b .

6 Funktionsverbgefüge
a Ordne den Funktionsverbgefügen die passenden Verben zu. Finde weitere Beispiele.
in Betracht ziehen 2 Rücksicht nehmen Sorgen machen zur Kenntnis nehmen
die Initiative ergreifen ins Leben rufen Anerkennung finden in Gebrauch sein
in Kraft treten eine Wahl treffen in Rechnung stellen

1 gründen 2 etwas überlegen 3 wählen 4 verrechnen 5 sich sorgen 6 anerkennen


7 gültig werden 8 verwenden 9 bemerken 10 etwas entschlossen beginnen 11 berücksichtigen

b Ergänze im Text die passenden Funktionsverbgefüge aus 6 a.

Die EU im Alltag – Einige Vorteile, die dir die EU bringt:


1  
In vielen Ländern musst du dir keine mehr , ob du die richtige Währung
­umgetauscht hast. In neunzehn EU-Ländern der Euro .
2  
Im Supermarkt kannst du deine zwischen Produkten aus ganz Europa .
­Zölle w
­ erden dabei keine .

ÜB: S. 68, 1a; S. 69, 1b, 2a–b; S. 70, 2c–d ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 179
3  
Du musst keine hohen Gesprächsgebühren innerhalb der EU .
Die EU hat die und bei Telefongebühren Obergrenzen eingezogen.
4  du es , im Ausland zu leben? Deine Zeugnisse werden dank der EU
überall . Auch Austauschprogramme wurden .
5  
Strenge Umweltgesetze sind , die Politiker/innen und Unter­
nehmen in ganz Europa zwingen, stärker auf die Umwelt zu .

c Schreib den Text in 6 b in dein Heft. Ersetze dabei die Funktionsverbgefüge durch Verben.

7 Schaubilder und Grafiken verstehen und interpretieren


a Zeichne die Grafik in dein Heft. Ergänze dabei die Informationen aus dem Text.

So geht’s:
Grafiken verstehen und interpretieren
Grafiken präsentieren eine Fülle von Informationen. Achte deshalb auf jedes Wort in der Beschrif-
tung. Wenn du die Grafik beschreibst, beschränke dich auf die wichtigsten Fakten. Beim Interpre­
tieren solltest du Ursachen, Zusammenhänge oder zukünftige Entwicklungen berücksichtigen.

Die Sonnenstädte Europas Was sind die sonnenreichsten Städte der EU?
Die Sonne verteilt ihre Gunst recht unterschied-
Sonnenstunden pro Jahr

lich auf die 27 Staaten der EU (Stand 2020). 3000

Während es in manchen Regionen, wie zum

Marseille 2.858
Beispiel im isländischen Reykjavik, nur 1.268 2000
Köln 1.504

Sonnenstunden im Jahr gibt, scheint in der


Hauptstadt Maltas die Sonne fast dreimal so 1000
lange: 2.957 Sonnenstunden zählt man in Städte in der EU

Valetta jährlich. Städte, die in südlichen die Sonne im Durchschnitt acht Stunden pro
EU-Staaten liegen, sind natürlicherweise Tag genießen kann, ist die Situation in Mittel­
begünstigt. Marseille, im Süden Frankreichs, europa doch eine deutlich andere. Köln weist
liegt an zweiter Stelle der Statistik. Dort freuen nur 1.504 Sonnenstunden auf, das sind durch-
sich die Menschen über 2.858 jährliche Son- schnittlich vier Stunden täglich, die europäische
nenstunden. Danach kommen die portugiesi- Hauptstadt Brüssel 1.546. Österreich liegt in
sche Hauptstadt Lissabon mit 2.799 und die der Statistik relativ gut. So schafft Graz 2.305
griechische Hauptstadt Athen mit 2.771 Stun- Sonnenstunden jährlich, und das nördlicher
den. Während man in den südlichen Städten gelegene Wien immer noch 2.164.

b Wähl ein Europathema. Such dazu statistische Informationen im Internet. Schreib damit
einen Text. Zeichne eine Grafik, lass dabei aber einige Textinformationen aus.
Themenbeispiele: Welches Land ...
... ist am größten? ... hat am meisten Einwohner/innen? ... hat die glücklichste Bevölkerung?
... hat das größte Bruttosozialprodukt? ... hat die fleißigsten Arbeiter? ...

c Tauscht eure Texte und Grafiken aus 7 b . Ergänzt die fehlenden Informationen in der Grafik
eures Partners oder eurer Partnerin.

180 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 69, 2a–b; S. 70, 2c–d, 3a–b


rechtschreiben 6. An Grenzen gehen B

8 Fremdwörter und Fachwortschatz

a Ordne die Zeitungsrubriken 1–5 den Schlagzeilen zu.

1 Politik 2 Tagesgeschehen 3 Wirtschaft 4 Kultur 5 Sport

llen konzert
Jazz: Gitarrengenie boykottiert Stadtha
Fußballmeister engagiert Fitness-Experten

Kapituliert die EU vor Agrar-Lobby? 1


Skandal um Hackerangriff in Großbank

Terroralarm – Polizei startet Planquadratfahndung

b Finde die Fremdwörter in 8 a und ordne sie den Bedeutungen zu.


1 auf- oder nachgeben: 8 jemand, der illegal in Computer eindringt:

2 Mensch mit hoher Begabung: Genie 9 Gewaltaktion:

3 Interessengruppe: 10 Aufführung eines Musikwerkes:

4 etwas verhindern: 11 viereckiges Feld:

5 unter Vertrag nehmen: 12 aufsehenerregendes Geschehen:

6 Person, die sich gut auskennt: 13 körperliche Gesundheit:

7 Warnung: 14 landwirtschaftlich:

c Wähl zwei Schlagzeilen aus 8 a und formuliere sie ohne Fremdwörter.

d Sucht Schlagzeilen und Zeitungsartikel. Unterstreicht alle Fremdwörter und sucht die
­Bedeutung im Internet. Diktiert euch eure Fremdwörter gegenseitig und macht ein Fremd-
wörterquiz zu den Bedeutungen.

Hierarchie ≈ Rangordnung Hierarchie ... Und was bedeutet das?

e Lies die Erklärung. Ordne im Heft die Fachausdrücke den Fachbereichen zu.

Fremdwörter und Fachausdrücke


Fachausdrücke sind oft Fremdwörter. Fremdwörter kommen aus anderen Sprachen, die oft andere
Rechtschreibregeln haben. Man schreibt diese Wörter in vielen Fällen anders, als man sie ausspricht.
Präg dir deshalb die Rechtschreibung wichtiger Fremdwörter sehr genau ein.
Bei den folgenden Wörtern sind die Buchstaben, die anders ausgesprochen werden, unterstrichen.
die Software [ä] – das Budget [üdsch] – das Adagio [dscho] – der Corner [k] – das Parlament –
das Tablet [ä] – der Beat [ie] – der Penalty [i] – der Screen [ie] – die Opposition [ts] –
das Cello [tsch] – die Trainerin [ä]

Politik: das Budget, ... Sport: Musik: Computer:

ÜB: S. 71, 4a–e Cyber Homework 34 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 181


Das lernst du:
C Mensch und Maschine • argumentieren und diskutieren
• erklären, wie etwas funktioniert
• Anweisungen und Anleitungen
1 Entwicklungen beurteilen, argumentieren schreiben
und diskutieren • Nominalstil verstehen

a Lies den Text.

Cyborgs oder die Grenzen des eigenen Körpers


einbauen lassen“, erklärt Neil, „man kann ganz
gut mit Farbenblindheit leben. Ich war einfach
neugierig und wollte zu mehr Wahrnehmungen
gelangen.“
35 Neils Antenne funktioniert wie ein sechster
Sinn. Vor allem im Supermarkt, so erzählt er,
werde er regelmäßig überwältigt von Eindrü­
cken, die ihm seine Antenne liefert, seltsamer­
weise vor allem in der Abteilung für Putzmittel:
40 „Dort ist die Musik sehr laut und man findet
Neil Harbisson kann Farben hören, anstatt sie ganz unerwartete Noten.“ Mit Hilfe seines
zu sehen. „Rot ist ein sehr tiefer Ton“, erklärt Internetanschlusses kann er sich sogar mit der
Neil im Interview, ­„darüber liegen Orange, Internationalen Raumstation verbinden. „Von
Gelb, Grün, Türkis, Blau und zum Schluss dort empfange ich überwältigende Bilder aus
5 Violett.“ Neil kann mehr Farben hören, als wir 45 dem Weltraum.“, schwärmt er, „Der Weltraum
Farben sehen können. Auch Infrarot und ist nämlich nicht schwarz, er ist voller Farben.
Ultraviolett, die für den Menschen eigentlich Ich muss die Verbindung immer sehr bald
unsichtbar sind, hört er. Möglich macht das abbrechen, denn da sind einfach zu viele
eine Antenne, die sich Neil in seinen Hinter­ Farben, da ist zu viel Energie.“
10 kopf einoperieren ließ. Sie ist für ihn zu einem 50 Weltweit gibt es inzwischen hunderte Cyborgs,
zusätzlichen Körperteil geworden. Sogar auf die sich unterschiedliche technische Bauteile
seinem Passbild ist sie zu sehen. ein­operieren ließen: Computerchips, die die
Die Antenne nimmt Lichtwellen auf und Körpertemperatur messen, Kopfhörer, mit
wandelt sie in Schwingungen um, die Neil über denen man Radio hören kann, Chips, die Türen
15 seinen Schädelknochen wahrnehmen kann. 55 öffnen oder Handys entsperren, manchmal
Er kann die Farben also buchstäblich fühlen. aber auch nur kleine Magneten, mit denen man
Darüber hinaus trägt er ein weiteres Implantat* Büroklammern aufheben kann. Die Cyborgs
mit einer Internetverbindung. So kann er nicht lassen sich die Hilfsmittel wie bei speziellen
nur Farben aus seiner unmittelbaren Umge­ Piercings einfach unter die Haut stecken.
20 bung hören, sondern auch Farben, die ihm 60 Der Begriff Cyborg kommt aus der Raumfahrt.
andere Menschen zum Beispiel über ein Handy In den sechziger Jahren schlug man vor, die
zuschicken. Körper der Astronauten mit Hilfe technischer
Neil ist von Geburt an farbenblind und konnte Hilfsmittel an die Lebensbedingungen des
seine Umwelt sehr lange nur in Schwarz-Weiß Weltalls anzupassen. Das wäre der nächste
25 wahrnehmen. Durch die Antenne erweiterte er 65 Schritt der menschlichen Evolution**, meinte
die Grenzen seiner Wahrnehmung. Neil ist ein man damals. Haben wir diesen Schritt heute
Cyborg, ein Mischwesen aus Mensch und schon getan? Werden wir in Zukunft alle zu
Maschine. Heute tritt er dafür ein, dass jeder Cyborgs? Und ist dies eine Zukunft, die uns
ein Cyborg werden kann. „Ich habe mir die guttut oder müssen wir uns davor fürchten?
30 Antenne nicht wegen meiner Farbenblindheit 70 Was meint ihr dazu? Schreibt uns doch!
* Implantat = ein im Körper eingepflanztes Gerät ** Evolution ≈ Entwicklung

182 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 72, 1a; S. 73, 1b–c


6. An Grenzen gehen C

b Wie viele Aufgaben kannst du lösen?


1 Neil kann mehr Farben wahrnehmen als normale Menschen. richtig falsch
2 Neil ließ sich zu einem Cyborg machen, weil er farbenblind war. richtig falsch
3 Neil ist der einzige / nicht der einzige / der allererste Cyborg.
4 Früher glaubte man, Cyborgs sind ein Fortschritt / ein Unfug / gefährlich.

5 Neil schwärmt von Supermärkten und dem Weltall, weil ...

6 Neil möchte, dass jeder ein Cyborg werden kann, weil ...

c Lies die Forumskommentare. Wer ist für, wer gegen Cyborgs? Markiere  oder .

ALI 3 Cyborgs sind in der Medizin schon längst Alltag: Es gibt Hand- und Beinprothesen, es
gibt Herzschrittmacher, Kunstherzen und auch schon künstliche Bauchspeicheldrüsen.
Tausenden Menschen wird dadurch das Leben erleichtert oder gar erst ermöglicht.
Ich bin froh, dass es das alles gibt.
CINDY Bei manchen Krankheiten werden Computerchips ins Gehirn eingebaut, und manche
Forscher/innen meinen, dass man irgendwann alles, was im Gehirn gespeichert ist, auf
eine Computerfestplatte speichern kann. Ein „Leben“ im Cyberspace also. Das will ich
sicher nicht!
ZORO Ich finde es gut, wenn wir den menschlichen Körper optimieren. Wir können dann viel mehr
leisten, sowohl in der Schule als auch in der Arbeit. Ich hätte gerne einen eingebauten Chip,
der mir hilft, Mathematikaufgaben zu lösen.
FILMFAN Ich möchte nicht, dass Robocops auf der Straße herumlaufen. Ihr kennt doch alle den
Film, in dem ein Polizist einen Roboterkörper bekommt. Das wäre eine Horrorvorstellung
für mich.
BEN 3 Wir sind doch jetzt schon Cyborgs. Wenn wir uns orientieren, brauchen wir ein Navi, wenn
wir eine Information brauchen, gehen wir ins Internet, bei Sprachproblemen helfen uns
Übersetzungs­programme. Und wer von uns kann länger als einen Tag ohne sein Handy
auskommen? Ob ich diese Hilfsmittel mit mir herumtrage, oder ob sie in meinem Körper
eingebaut sind, ist auch schon egal.
SABI Ich möchte mehr wahrnehmen können. Ich möchte so gut sehen wie eine Katze, so gut
hören wie unser Hund und fliegen wie ein Vogel – das muss wunderbar sein.
INFERNO Der erste Schritt: Wir werden durch die technischen Geräte kontrollierbar.
Der zweite Schritt: Die Computer übernehmen die Kontrolle.

d Sammelt die Argumente aus 1 c für oder gegen Cyborgs in einer Tabelle. Findet weitere
­Argumente und auch Beispiele, die die Argumente unterstützen.
Du hast die Wahl
e Schreib eine eigene Stellungnahme zum Thema Cyborg. Unterstütze deine Stellungnahme
mit guten Argumenten und Beispielen.

f Stell dir vor, du bist ein Cyborg im Jahr 2080. Schreib einen Tagebucheintrag.
Geh auf folgende Punkte ein.
• Wie fühlst du dich? Was hast du in den letzten Tagen erlebt?
• Inwiefern ist dein Leben anders als das eines normalen Menschen?
• Siehst du dein Leben als Cyborg positiv oder negativ?

ÜB: S. 72, 1a; S. 73, 1b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 183


2 Anleitungen und Erklärungen schreiben

a Hör zu und beantworte die Fragen.


4-18
1  ie sieht Yusufs Roboter aus?
W 4 Welche Vorteile hat der Roboter für Yusuf?
2 Wer hat ihn entwickelt? 5 Wie reagieren die anderen Kinder auf
3 Welche Funktion hat der Roboter? den Roboter?

b Lies den Text. Dein Partner oder deine Partnerin liest den Text und die Aufgabenstellung
in 5 a auf Seite 187. Erklärt einander eure Texte mit Hilfe der Stichwörter unten.

Wie Roboter gehen lernen 20 Zehn Kameras im Raum nehmen die


Be­wegungen auf. Ein Computer zeichnet
Roboter sind ausdauernder als wir, sie daraufhin mit Hilfe der Leuchtpunkte
können schneller rechnen und schwerere Strichmännchen, die auf eine verein­
Gewichte tragen. Aber etwas, was uns fachende Art zeigen, wie Menschen sich
überhaupt nicht schwerfällt, müssen sie 25 bewegen. Programmierer versuchen,
5 ganz mühsam lernen, das Gehen. Denn da Muster in den Bewegungen zu erkennen
sind die Unterschiede zwischen Mensch und diese mit Hilfe mathematischer For­-
und Maschine doch gewaltig. Unsere Füße meln darzustellen. Daraus lässt sich dann
sind weich, biegsam und können sich gut ein Computerprogramm erstellen. Die
dem Untergrund anpassen. Kräftige 30 Roboter, die als erste das Programm aus-
10 Muskeln bewegen unsere Gelenke, und probieren, werden mit Seilen abgesichert.
wenn wir stolpern, gleichen wir den Während wir Menschen bei einem Sturz
Fehler ohne nachzudenken sofort aus. durch Muskeln und Fett gut geschützt
Roboter haben damit große Probleme. Um sind, würde ein Roboter ziemlich stark be-
die Maschinen richtig programmieren zu 35 schädigt werden. Doch wenn wir wollen,
15 können, braucht es zuerst menschliche dass uns Roboter einmal beim Zim­mer­
Vorbilder, die sich über einen Hinder- aufräumen helfen, müssen die Blechkisten
nisparcours bewegen. Sie tragen schwarze das alles lernen. Sonst würden sie schon
Anzüge, auf denen leuchtende Kugeln umfallen, wenn sie nur dein Deutschbuch
befestigt sind. 40 in ein Wandregal stellen sollen.

Gehen: Unterschiede Mensch und Roboter – Menschen auf Hindernisparcours – Kameras –


­Muster und mathematische Formeln – Computerprogramm – Sicherungsseile

Du hast die Wahl


c Du hast einen Roboter. Wähl eine Tätigkeit und erkläre, wie du ihn dafür trainierst.
Dein Roboter soll dir helfen ...
... Zähne zu putzen, das Bett zu machen, die Hausaufgabe zu schreiben, Frühstück vorzubereiten,
dein Fahrrad sauber zu machen, ...

d Erkläre, wie du einem kleinen Kind eine der folgenden Tätigkeiten beibringst.

Radfahren, Schwimmen, ein Legoauto bauen, ein Haus mit Garten zeichnen, einen Drachen
­basteln, Eislaufen, Schuhbänder zubinden, Federball/Tischtennis spielen, ...

184 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 73, 2a; S. 74, 2b–c


6. An Grenzen gehen C

3 Nominalstil versus Verbalstil

a Lies die Verlautbarung der Stadtverwaltung. Beantworte die Fragen.


1Warum sollen in der Stadt Roboter eingesetzt werden?
2 Welche Vorteile haben die Roboter?
3 Wie werden die Roboter bedient?

K U R Z & Roboter im Einsatz. Der Roboter, der im Text beschrieben wird, stammt aus Schweden.
B Ü N D I G Er wird derzeit in mehreren europäischen Ländern eingesetzt.

Verlautbarung der Stadtverwaltung


Die Stadtverwaltung reagiert auf berechtigte Reklamationen von Bürger/innen bezüglich Proble­
men bei der Müllbeseitigung. Wegen des Platzmangels in der Innenstadt ist dort der Einsatz von
LKWs der Müll­abfuhr nicht möglich. Ab nächstem Monat werden deshalb zusätzliche Maß­
nahmen zur Beseitigung des Mülls getroffen. In Zusammenarbeit mit einem renommierten
Logistik­unternehmen sollen auf Anfrage selbstfahrende Müllschlucker zum Einsatz kommen.
Mittels SMS oder eines Telefonanrufs können sie von den Bewohnern bestellt werden. Dabei ist
der Name und die Adresse des Auftraggebers anzugeben. Das GPS-unterstützte Navigations­
system des Müll­schluckers bewirkt eine rasche und zuverlässige Anfahrt. In das Gerät eingebaute
Sensoren verhindern in den schmalen Gassen einen Zusammenstoß mit Passanten. Der Müll ist
nach Müllsorten sortiert in Säcken bereitzuhalten. Bei Ankunft des Müllschluckers lässt sich an
der Oberseite des Gerätes die entsprechende Müllsorte wählen. Der Müll kann dann durch eine
am Gerät angebrachte Klappe entsorgt werden. Eine Kehreinrichtung an der Unterseite des
Gerätes ermöglicht darüber hinaus die Säuberung der befahrenen Straßen. Bei einer öffentlichen
Veranstaltung am Hauptplatz soll der selbstfahrende Müllschlucker am kommenden Samstag der
Öffentlichkeit präsentiert werden.

b Lies die Erklärung und löse die Aufgaben.

Nominalstil und Verbalstil (Wiederholung)


Amtliche oder wissenschaftliche Texte sind manchmal nicht ganz einfach zu verstehen. Das liegt
am sogenannten Nominalstil. Die Textinformation wird dabei vor allem von den Nomen getragen.
Der Verbalstil wird in der Alltagssprache verwendet und zeichnet sich durch Gliedsätze und Infini­
tiv­gruppen aus. Im Nominalstil findest du häufig die folgenden Grammatikstrukturen:
1 
Präpositional-, Genitiv- und Partizipialattribute
ein Roboter mit Gefühlen, die Programmierung des Roboters,
ein von Schülern programmierter Roboter
2 
Präpositionalobjekte und adverbiale Bestimmungen mit Präposition
sich für Roboter interessieren, beim Programmieren des Roboters
3 
Passivkonstruktionen oder Passivumschreibungen
der Roboter muss gewartet werden, die Batterie ist aufzuladen
4 
Funktionsverbgefüge
der Roboter tritt in Aktion

1 Such für jedes Grammatikphänomen aus dem Kasten ein Beispiel im Text in 3 a .
2 Wandle mindestens fünf Nominalstrukturen aus dem Text in 3 a in Gliedsätze um.

ÜB: S. 74, 3a–d Cyber Homework 35 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 185


vertiefen und festigen
4 Entwicklungen beurteilen, argumentieren und diskutieren

a Lest die Zeitungsnotizen (kurze Zeitungsnachrichten). Wählt zwei Notizen aus und sammelt
Argumente für positive oder negative Reaktionen auf die jeweilige Nachricht.

Von Roboterköchen „Lassen Sie es sich schmecken!“ und dreißig


und Roboterkellnern  andere Sätze sind in die Software einpro-
In einem Restaurant in Wien wirst du von grammiert. Der Vorteil für den Restaurant­
Robotern bekocht und bedient. Die Maschi- besitzer: Die Roboter sind billiger und können
nen kochen Nudeln, geben Suppe aus und länger arbeiten als ihre menschlichen
­servieren die Speisen. Magnetstreifen am ­Kollegen und Kolleginnen. Ganz ohne Pause
Boden führen die Roboter durch das Lokal zu arbeiten aber auch die Roboter nicht: Ab und
den Tischen. „Bitte sehr ...!“, „Guten Appetit!“, zu müssen sie ihre Akkus aufladen.

 Roboter sind immer freundlich.  Arbeitsplätze gehen verloren.

Robo-Kriege Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit,


Roboter begleiten Soldaten schon jetzt bei bis auf den Schlachtfeldern auch ferngesteu-
ihren Kriegseinsätzen. Sie schießen auf erte Stahlriesen zum Einsatz kommen. Kriege
gegnerische Stellungen oder entschärfen werden dann immer mehr zu einem Compu-
Bomben. Drohnen greifen ferngesteuert ins terspiel, und die Schwelle, einen Krieg zu
Geschehen ein und werfen Bomben ab. beginnen, sinkt.

Kuschelroboter im Seniorenheim
Ein rundes Gesicht, große, schwarze Kulleraugen, ein
­weiches Fell und eine süße, breite Schnauze. Kleine Roboter-
robben haben österreichische Pflege- und Seniorenheime
erobert. Für die alten Menschen ist die Robbe mehr als nur
ein Spielzeug. Das weiche Kuscheltier reagiert auf Berüh­
rungen, kann die Augen aufschlagen und quieken.
Die Robbe soll die Bewohner/­innen der Heime beruhigen
und sie glücklich machen.

Kein Schutz vor Hackern Autos übernehmen und sie gegeneinander


Der massive Einsatz von Computern und krachen lassen. Oder sie könnten deinen
Robotern macht uns verwundbar. Antiviren- Hausroboter zu Dummheiten anstiften.
programme helfen zwar, uns zu schützen. Statt aufzuräumen würde der dann deine
Doch die kriminelle Energie der Hacker Möbel zertrümmern und dich, wenn du
könnte sich als stärker erweisen. Dann könn- nach Hause kommst, höhnisch grinsend
ten sie die Kontrolle über selbstfahrende ­empfangen.

b Schreibt einen Blogbeitrag zu einer Nachricht aus 4 a , in dem ihr eure Meinung sagt.
Lest eure Beiträge vor und diskutiert sie.

186 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 72, 1a; S. 73, 1b–c


6. An Grenzen gehen C

5 Anleitungen und Erklärungen schreiben

a Lies den Text. Dein Partner oder deine Partnerin liest den Text und die Aufgabenstellung
in 2 b auf Seite 184. Erklärt einander eure Texte mit Hilfe der Stichwörter unten.

Wie Roboter fühlen lernen sind ein Paar. Wenn ich ein Paar aufdecke,
Wenn Roboter uns im Alltag helfen sollen, muss ich mich freuen.
dann müssen wir Vertrauen zu ihnen haben. Beim Eingeben der Befehle arbeiten die Pro-
Dazu müssen die Roboter liebenswürdig grammierer mit Programmiersprachen. Robo-
aussehen und sich entsprechend benehmen. 45 ter ver­stehen eigentlich nur zwei Dinge:
5 Sie sollten kleiner sein als wir und uns ein Strom an = 1 oder Strom aus = 0. Aus diesen
bisschen ähnlich sehen. Roboter, die wie beiden Signalen setzen sich alle anderen
Bewohner einer Geisterbahn wirken, sind Zeichen der Roboter- oder Programmier­
kaum in der Lage, uns Vertrauen einzuflößen. sprachen zusammen.
Ganz wichtig ist es auch, dass Roboter Gefühle 50 Je nach Spielsituation reagiert Flobi nach
10 zeigen können. Nur dann sind wir vielleicht einem eingegebenen Befehl, zeigt den entspre-
bereit, ihnen unsere Kinder oder alten Men- chenden Gesichtsausdruck und lässt einen
schen anzuvertrauen. dazu passenden Kommentar hören. Um die
Forscherinnen und Forscher be­schäftigen sich richtigen Gefühle zeigen zu können, verfügt
derzeit intensiv damit, Robotern Gefühle 55 Flobi in seinem Kopf über sechzehn Motoren,
15 beizubringen. Bei Flobi haben sie es geschafft. die Brauen, Augen und Mund bewegen.
Der Roboter lernte mit einer Situation umzu- So kann er schmollen, lächeln oder strahlen.
gehen, in der Gefühle eine große Rolle spielen: Flobi wirkt so echt, dass sich viele seiner
Flobi lernte Memory spielen. Bei Memory menschlichen Spielpartner/innen nicht mehr
werden unterschied­liche Bildkarten verdeckt 60 auf das Spiel konzentrieren können. Kein
20 aufgelegt. Von jedem Bild gibt es zwei iden­ Wunder, dass Flobi fast immer gewinnt.
tische Karten. Der Reihe nach werden
dann jeweils zwei Karten aufgedeckt
und wieder umgedreht. Man muss sich
merken, wo welche Karten liegen. Wenn
25 man an der Reihe ist, muss man versu-
chen, zwei gleiche Karten zu finden.
Schafft man das, darf man die Karten
behalten. Wenn du zwei gleiche Karten
findest, freust du dich natürlich, und du
30 ärgerst dich, wenn du falsch liegst. neutral glücklich traurig
Außerdem zeigst du Mitleid mit deinem
Spielpartner oder schämst dich, wenn
du beim Schummeln ertappt wirst. Die
Programmierer gaben Flobi die entspre-
35 chenden Regeln ein. Er muss das, was
er durch seine Kameraaugen sieht und
durch seine Mikrofonohren hört, richtig
auswerten und mit dem dazu passenden
Gefühl verknüpfen. Eine Regel für Flobi
40 lautete zum Beispiel: Zwei gleiche Bilder wütend überrascht ängstlich

Was Roboter vertrauenswürdig macht – Lernaufgabe für Flobi – Regeln für Memory –
Programmieren von Flobi – Funktion und Aussehen von Flobi

ÜB: S. 73, 2a; S. 74, 2b–c ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 187


6 Nominalstil versus Verbalstil

a Lest die Erklärung. Wählt jeweils einen Witz und schreibt ihn mit Hilfe der Redemittel in den
Fundgruben neu. Erzählt einander dann eure Witze.

K U R Z & Was einen guten Witz ausmacht. Witze, die im Nominalstil erzählt werden, funktionieren nicht.
B Ü N D I G Die Erzählweise ist zu umständ­lich, die Ausdrucksweise zu hölzern, die Pointe geht meist
verloren. Wenn du einen Witz erzählst, musst du die Situation einfach, aber möglichst lebendig
beschreiben und die Pointe gut herausarbeiten. Direkte Reden und die Wiedergabe von Gedanken und
Gefühlen machen den Witz interessanter und lustiger.

Im Eisenwarengeschäft
Ein am Rande der Stadt gelegenes Eisenwarengeschäft wird von einem Roboter besucht. Der eilig
herbeigeeilte Verkäufer stellt dem etwas außergewöhnlichen Kunden die Frage nach seinen Wünschen.
Daraufhin bringt der Roboter dem Verkäufer sein Interesse nach Wellblech zur Kenntnis. Ihm wird die
Verfügbarkeit der gewünschten Ware bestätigt, worauf der Roboter seinem Wunsch nach zwölf Metern
Wellblech Ausdruck verleiht. Zur Zufriedenheit des Kunden bestätigt der Verkäufer zwar die Lieferbarkeit
des Produktes, stellt aber die Frage nach dem Zweck des Einkaufs. Auch nach dem Grund für die Ent-
scheidung, eine so große Menge Wellblech zu erwerben, erkundigt man sich, was aber den Roboter nicht
in Verlegenheit bringt. In bereitwilliger Manier nennt er den Wunsch seiner Frau nach einem Faltenrock
als Ursache für seinen Einkaufsbesuch.

FUNDGRUBE
Ein Roboter geht in ein ... und fragt ... „...“, antwortet der Roboter.
Der Verkäufer antwortet: „Natürlich!“ Der Verkäufer denkt sich: „...“ Er fragt: „...?“
„Wie viel ...?“, will er wissen … Der Roboter antwortet: „...“

Im Spielcasino
Ein Roboter stattet einem Spielcasino einen Besuch ab. In der nur von einigen wenigen Kunden besuch-
ten Halle findet ein Spielautomat in einer Ecke des Raumes seine Beachtung. Der ständig ratternde,
scheppernde und Münzen ausspuckende Automat erweckt sein Interesse, versetzt ihn aber auch etwas
in Ver­wirrung. Trotz der wenig einladenden Geräusche seines Kollegen begibt er sich zur Anbahnung
eines Gespräches in dessen Nähe. Nach einigen Minuten genauerer Beobachtung stellt der Roboter mit
besorgter Miene fest, dass sein Gegenüber den Eindruck mache, wohl an einem gewaltigen Schnupfen
erkrankt zu sein und er ihm sehr leidtue. Er erteilt ihm den dringenden Rat, statt seiner Arbeit nachzu­
gehen lieber zu Hause im Bett zu bleiben.

FUNDGRUBE
Ein Roboter geht ... Da sieht er ... Dann stellt er fest: „...“
Er geht in seine Nähe ... Er rät ihm: „...“

b Finde in 6 a jeweils zwei Beispiele für folgende typische Elemente des Nominalstils:
Partizipialattribute – Funktionsverbgefüge – adverbiale Bestimmungen mit Präposition –
Passivkonstruktionen – indirekte Rede

Partizipialattribute: ein am Rande der Stadt gelegenes Eisenwarengeschäft

c Wähl einen Witz aus 6 a aus und schreib ihn im Verbalstil in dein Heft.

188 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch ÜB: S. 74, 3a–d


präsentieren lernen 6. An Grenzen gehen C

7 Mini-Projekt 6: Über eine Extremsituation berichten

1. Informationen sammeln
1  
Ausgangssituation: Ein kleines Flugzeug ist über einem unbewohnten Gebiet abgestürzt.
Ihr seid die einzigen Personen, die das Unglück überlebt haben. Ihr versucht nun,
Hilfe zu holen oder so lange zu überleben, bis Hilfe kommt.
2  
Arbeitet in Dreier- oder Vierergruppen und wählt eine der folgenden Situationen aus:
• Das Flugzeug ist über dem Nordpol abgestürzt.
• Das Flugzeug ist über dem Ozean abgestürzt.
• Das Flugzeug ist über der Sahara abgestürzt.
3  
Überleg dir, welche Überlebenshilfen ihr in eurer Situation am dringendsten braucht.
Lies die Liste für deine Situation durch und wähl sechs Überlebenshilfen aus.
Überleg dir auch, wie du deine Auswahl begründest.

Am Nordpol: 30 Kilo Dosennahrung (Rindfleisch mit Bohnen), 20 Meter Seil, zehn Silvesterraketen,
ein Schlauchboot, sechs Sonnenbrillen, drei Wasserkanister (mit gefrorenem Wasser), 20 Schach-
teln Streichhölzer, ein kleiner Schlitten, ein Erste-Hilfe-Kasten, Decken, Kompass, ein batterie­
betriebenes Radio, ein kleiner Ölofen mit Heizöl
Auf dem Ozean: ein kleines Schlauchboot, Zündhölzer, Signalraketen, Ruder, Öllampe mit Öl,

­Seekarten vom Absturzgebiet, Messer, Schwimmwesten, 20 Meter Bindfaden, drei Kanister mit
Süßwasser, Zelt, Decken und Kissen, Kompass, Angelhaken

In der Sahara: drei Tuben Zahnpasta, zehn Decken, eine Mappe mit Landkarten von Nordafrika,
zehn Meter Seil, ein Sack mit Trockenfrüchten, Campingkocher mit Gaskartuschen, zwei Bleistifte,
Messer, Vergrößerungsglas, drei Wasserkanister mit Trinkwasser, fünf Campingstühle, Hüte,
eine Schachtel mit alten Zeitungen, Kompass
4  
Einigt euch in eurer Gruppe, welche sechs Überlebenshilfen ihr in Anspruch nehmt.

2. Die Präsentation vorbereiten


1  
Ihr seid gerettet! Im Rahmen einer Presse­
konferenz berichtet ihr über eure Erfahrungen.
Bereitet dafür Kurzberichte zu folgenden
­Punkten vor:

Unfallhergang (Wo? Wann? Wie?) – Situation
nach dem Absturz – Einsatz eurer Überlebens-
hilfen – Essen und Trinken – Gefühlszustand –
kritische Situationen und deren Lösung –
­Rettung bzw. Selbsthilfe – Gefühle nach der
Rettung – aktuelle Situation und Zukunft
2  
Entscheidet, wer in der Gruppe zu welchen Punkten berichtet.

3. Präsentieren
Präsentiert eure Berichte im Rahmen einer Pressekonferenz vor der Klasse. Die anderen sind
­Journalistinnen und Journalisten, die nach euren Berichten Fragen dazu stellen werden.

ÜB: S. 75, 4a Cyber Homework 36 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 189


T Teste dich selbst – Grammatik Punkte
a Schreib das Rezept noch einmal. Verbessere es sprachlich, indem du die
S. 168 ­Passivkonstruktionen durch die Verben in Klammern ersetzt.

Europäische Rezepte – aus Frankreich: Macarons


Zutaten: 90 g fein gemahlene Mandeln, 170 g Staub-
zucker, 2 Eiweiß, 1 Prise Salz, 125 g dunkle Koch-
schokolade, 80 g Schlagobers
1. Zuerst müssen die Mandeln verfeinert werden
(verfeinert – gehören). Das machst du am besten
mit einem Sieb. Die Mandeln können dazu ganz
einfach durch ein Sieb gestrichen werden (sich
streichen lassen).
 ann musst du die Kochschokolade schmelzen. Sie kann gut gemeinsam
2. D
mit dem Schlagobers in einem kleinen Topf erhitzt werden (sich erhitzen –
lassen).
3. Dann muss das Eiweiß zu Schnee geschlagen werden (zu schlagen – es gilt).
Den Staubzucker und die Mandeln musst du dann vorsichtig unterziehen.
 us dem Teig müssen dann 3 cm große, runde Plätzchen geformt werden
4. A
(zu formen – sein). Die müssen eine halbe Stunde in Ruhe gelassen werden.
(ruhen – lassen).
5. Die Macarons müssen bei 140 °C zwanzig Minuten gebacken werden.
(gebacken – gehören)
6. Gib dann auf eine Macaronhälfte die Schokofüllung und setze die andere
Hälfte darauf.
Jetzt kann etwas Wunderbares genascht werden! (zu naschen – geben)
a /7

1. Zuerst gehören die Mandeln verfeinert …


b Schreib für jede Situation eine Regel mit sein + zu + Infinitiv oder gehören +
S. 168 Partizip II.

vor dem Baden duschen – Fahrkarte vor der Abfahrt lösen – Paket innerhalb
einer Woche abholen – Jacken und Mäntel in der Garderobe abgeben –
nach dem Einfahren die Anlage verlassen – Gepäck am Schalter abgeben

1 im Theater: Jacken und Mäntel sind in der Garderobe abzugeben.


2 im Schwimmbad:
3 in der Autowaschanlage:
4 am Flughafen:
5 am Bahnhof:
6 auf der Post: b /5

190 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


6. An Grenzen gehen

c Ergänze die Nomen und unterstreiche das dazugehörige Verb. Punkte


S. 176
Aufregung – Gefahr – Betrieb – Fahrt – Zustimmung –
Eindruck – Kritik – Begeisterung – Einsicht

Jockey-Roboter. Kamelrennen können die Menschen in Dubai in größte


Aufregung versetzen. Man hat den
1
, dass kein anderer Sport
2
so große aus­lösen kann. 50 km/h erreichen Kamele, wenn sie so
richtig in
3
kommen. Früher setzte man Kinder in den Sattel, weil
c /8
4
sie so leicht waren. Doch das fand bald keine mehr. Man wollte
5
den eigenen Nachwuchs nicht unnötig in bringen und gelangte zur
6
, dass es wohl besser wäre, kleine Roboter-Ersatzreiter in den Sattel
7
zu setzen. Sobald sie in genommen worden sind, können sie vom
Rennbahnrand aus gesteuert werden. Im Gegensatz zu den Kinder-Jockeys übt an
8
den Jockey-Robotern niemand , außer wenn sie verlieren.

d Schreib den Text in c noch einmal und ersetze dabei die Funktionsverbgefüge
S. 185 durch die Verben im Kasten.

jemanden aufregen – glauben – begeistern – schnell laufen –


zustimmen – gefährden – einsehen – starten – kritisieren d /8

Kamelrennen können die Menschen in Dubai so richtig aufregen …


e Lies den Text und finde je ein Beispiel für die Merkmale des ­Nominalstils.
S. 185
Präposition + Nomen: mit großer Begeisterung, ... Funktionsverbgefüge:
Genitivattribut: Partizipialattribut:
Sehr geehrter Herr Samuel Neubauer,
mit großer Begeisterung habe ich die von Ihrer Schwester in Umlauf gebrachten
Erzählungen über Ihren neuen Hausübungsroboter vernommen. Ich erlaube mir
hiermit, mit dem Ersuchen an Sie heranzutreten, den Hausübungsroboter für ein,
zwei Tage ausleihen zu dürfen. Ich hoffe, Sie mit dem Ansuchen nicht in e /4
Verlegenheit zu bringen, da zur Zeit wahrscheinlich viele ähnliche Ansuchen
unserer Mitschüler/innen an Sie gerichtet werden. Angesichts unserer jahrelangen
Freundschaft hoffe ich allerdings auf einen positiven Bescheid Ihrerseits.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Alexander Gerhold

f Schreib den Text aus e im Verbalstil.


S. 185
Lieber Sami, deine Schwester hat uns von deinem Hausübungsroboter erzählt … f /8

Erreichte Gesamtpunktzahl: a + b + c + d + e + f = /40


0–19 Punkte: 20–35 Punkte: 36–40 Punkte:

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 191


Das Wichtigste auf einen Blick:
Informieren, werben, überzeugen –
Grafiken verbalisieren –
Anleitungen und Erklärungen
schreiben
1 Welche Fragen hat Harisa wohl vor der Recherche gestellt? (s. S. 171)
Recherchieren: 1 Zuerst planen, wonach du suchst, dann gezielt suchen
Werben und überzeugen: 2 Dein Verhältnis zu deinem Gegenüber bedenken,
3 das Anliegen gut begründen, 4 die Interessen deines Gegenübers berücksichtigen

Absender: Harisa@schülermail.at Empfänger: Y


 vonne4@schülermail.at; suad@schülermail.at

Betreff: Präsentation Naturwunder in Österreich

Hallo Suad und Yvonne,


ich habe im 1 Internet recherchiert und ein gutes Thema für unsere Präsentation gefunden,
nämlich den Nationalpark Hohe Tauern. 4 Ich weiß, dass du, Yvonne, gerne den Teil über die
Pflanzen und Tiere übernehmen würdest. Du könntest etwas über Gämsen, Murmeltiere,
Steinadler und Alpensteinböcke erzählen. 4 Von dir, Suad, weiß ich, dass du gerne kletterst.
Du könntest die besten Kletterrouten präsentieren und vielleicht auch noch Rad- und Wander­
strecken beschreiben. Ich würde den Rest übernehmen. 2 Was meint ihr? Wir könnten uns
morgen bei mir treffen, um die Präsentation zu planen. 3 Sie ist schon nächste Woche.
Eure Harisa

2 Beschreibe die Grafik.


 Grafiken und Schaubilder präsentie-
Beutetiere des Steinadlers
ren geballte Information. Jedes
Andere Tiere und Aas
16% Detail ist wichtig. Beschreibe zuerst
Birkhuhn das Thema des Schaubildes, gib
5%
dann die wichtigsten Informationen
Schneehuhn
5% wieder und ziehe danach Schlüsse.
Schneehase Alpenmurmeltier
6% 60%
Junge Gämsen
8%

3 Ergänze Mandis Erklärung.


Wenn du erklären möchtest, wie etwas funktioniert, stell dir vor, wie du bei der Ausführung der Aktion
vorgehst. Erkläre dann die Vorgehensweise Schritt für Schritt.

Mandi
Liebe Ellie, du willst wissen, wie du ganz schnell Radfahren lernen kannst, weil du auf dem
Tauernradweg eine Radtour machen möchtest. Da kann ich dir schon ein paar Tipps geben.
Am besten ist es, wenn du zuallererst die Pedale abmontierst und dein Fahrrad als Laufrad
einsetzt. Dabei lernst du, das Gleichgewicht zu halten. Dann ... Viel Erfolg!

192 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


lesen und verstehen 6. An Grenzen gehen

Frank Einstein –
Die Entführung der Roboter
von Jon Scieszka

Frank Einstein träumt nicht nur davon,


einmal Erfinder zu werden, er ist es schon!
Er und sein Freund Watson basteln in der
Garage Geräte, die die Welt noch nicht
gesehen hat. Als in einer stürmischen Nacht
der Blitz in ihre Werkstatt einschlägt, hat
das ungeahnte Folgen: Die beiden Roboter
Klink und Klank erwachen zum Leben. Als 240 Seiten
am nächsten Tag Watson seinen Freund Heyne Verlag,
2015
besucht, traut er seinen Augen nicht ...

UND IN DER TAT: WATSONS GESICHTS­AUS­ 35 »Und deswegen frisst Mülleimermann diese
DRUCK IST UMWERFEND. Zum Teil spiegelt Nägel und Fahrradreifen und Videobänder und
sich in ihm Überraschung, zum Teil Furcht, dazu lacht dabei?«
kommen ein Anflug von einem Lächeln und Frank macht sich eine weitere Notiz. »Okay, da
5 eine Prise Ungläubigkeit. bin ich mir jetzt nicht so sicher … Aber ich
»Is. Nicht. Wahr«, sagt Watson ganz langsam. 40 würde ihnen keine lustigen Spitznamen geben,
Ihm steht der Mund offen, der Rucksack hängt wenn ich du wäre. Sie sind beide recht
ihm immer noch von der Schulter. »Funk­tionie­ empfindlich.«
rende Roboter.« Watson wirft Frank seinen typischen, total irren
10 »Ja, funktionierende Roboter«, bestätigt Frank, »Was-soll-das-denn?«-Blick zu. »Im Ernst?«
der auf dem Picknicktisch neben dem Schrott­ 45 Dann sieht er wieder zu Klink hinüber, der jetzt
haufen hinten in Grampa Als Garten sitzt und einen Vorschlaghammer zu einer Pfütze
sich in seinem Laborheft Notizen macht. »Kluge flüssigen Metalls schmelzen lässt.
funk­tionierende Roboter.« »Beeindruckendes Experiment zur Veränderung
15 »Was treibt der Kleine denn da mit den Batterien von Aggregatzuständen«, notiert Frank. »Fest
und dem Skateboard?« 50 zu flüssig.«
»Er baut ein magnetisches Schwebeskateboard. »Junge, Junge«, meint Watson und lässt seinen
Indem sich die beiden Pole der Magneten am Rucksack nun endlich zu Boden plumpsen.
Skateboard von den anderen Magneten »Das erinnert mich an deine Erfindung mit den
20 abstoßen, schwebt das Skateboard.« elektrischen Schuhen. Tolle Idee – bis meine
»Wahnsinn«, staunt Watson. 55 Schuhe geschmolzen sind. Ich befürchte, diese
Frank nickt. Robotersache endet noch viel schlimmer. Und
»Okay«, sagt Watson. »Jetzt ist der Große auf ich verliere mehr als nur meine Schuhe dabei.
das Skateboard gestiegen, und es ist zu Bruch Zum Beispiel einen Arm. Oder ein Bein. Oder
25 gegangen. Nicht so toll.« meinen Kopf!«
»Keine Sorge«, erwidert Frank. »Das ist alles 60 »Watson, du machst dir zu viele Gedanken.«
Teil des Plans.« »Zu viele Gedanken? Ich habe noch nicht einmal
Jetzt ist es Watson, der nickt. »Und deshalb damit angefangen, mir Gedanken zu machen.
schmilzt der Staubsaugertyp auch alles, was Was, wenn diese beiden hier durchdrehen?
30 auf dem Haufen da drüben liegt, mit einem Was, wenn sie ihr Wissen und ihre Macht gegen
Laser?« 65 uns verwenden? In Filmen mit Robotern
»Lernprozesse. Ihre Intelligenz wächst durch passiert das doch dauernd.«
Erfahrung. Sie identifizieren Metall anhand sei­ Frank kritzelt wieder etwas in sein Notizbuch,
nes Schmelzpunktes«, lautet Franks Antwort. dann klappt er es zu. »Das ist kein Problem.
Pass auf. Klink, Klank, kommt her!«

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 193


lesen und verstehen
70 Der kleinere Roboter legt den Deckenventilator 120 »Also ernsthaft, jetzt hört doch endlich auf,
weg, den er gerade genau unter die Lupe über Pipipups zu reden.«
genommen hat. Der größere Roboter lässt den »AUSSERDEM BAUT ER DEN TOTAL COOLEN
Automotor fallen, den er hochgestemmt hatte, RENN-ROBBI 2000, MIT EINER WÜSTEN­
stolpert über ein Gewirr aus alten Kabeln und RENN­MAUS DRIN …«, fügt Klank hinzu.
75 fällt auf ein Dreirad, wobei er es komplett platt 125 »Stopp!«, brüllt Frank. »Ich versuche hier ge­
drückt. Schließlich kommen beide Roboter zum rade, etwas Wissenschaftliches zu demonstrie-
Picknicktisch gerollt. »Klink und Klank, das hier ren.«
ist Watson. Sagt Hallo zu ihm.« »KLAR«, sagt Klink.
»ACH, VERDAMMT«, motzt Klink Frank an. »DU »WAS?«, meint Klank.
80 KLINGST, ALS WÜRDEST DU MIT EINEM 130 Frank vergräbt die Hände in den Taschen seines
DÜMM­LICHEN HÜNDCHEN REDEN, DAS DIR Laborkittels. »Also, in dem Roman Ich, der
GERADE DEN TEPPICH VOLLGEPINKELT HAT.« Robot von Isaac Asimov ist die Rede von den
Dann dreht er sich zu Watson um. »HALLO, drei Gesetzen der Robotik …«, setzt Frank an.
WATSON.« Klink beendet Franks Satz: »… DIE DA LAUTEN:
85 »EIN HALLO FÜR WATSON!«, poltert Klank. 135 GESETZ 1: Ein Roboter darf einem menschlichen
Frank zieht ein Buch aus seinem Laborkittel Wesen keinen Schaden zufügen oder durch
und hält es hoch. »Hast du das hier gelesen?« Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen
Klink greift mit einer seiner Klemmen nach Ich, Wesen Schaden zugefügt wird.
der Robot. Er blättert durch die Seiten und GESETZ 2: Ein Roboter muss den ihm von einem
90 scannt sie mit seiner Webcam. »JETZT SCHON«, 140 menschlichen Wesen gegebenen Befehlen ge­
sagt er und reicht Frank das Buch zurück. hor­chen, es sei denn, dies würde das erste
»Klank?«, fragt Frank. Gesetz der Robotik verletzen.
»ÄHEM … ICH HABE DIE X-MEN-COMICS, DAS GESETZ 3: Ein Roboter muss seine Existenz
GUINNESS-BUCH DER REKORDE UND EINEN schützen, es sei denn, dies würde das erste
95 BAND CAPTAIN UNDERPANTS GELESEN.« 145 oder das zweite Gesetz der Robotik verletzen.«
Watson lacht. »Im Ernst? Welchen denn?« »Und, schwört ihr, Klink und Klank, die drei Ge­
Klank denkt nach. Oder zumindest versucht er setze der Robotik von Asimov stets zu
es. Frank und Watson hören, wie sich im Inneren befolgen?«, fragt Frank.
von Klanks durchsiebtem Kopf irgendwelche Klinks LED-Lichter blinken blau und weiß.
100 Rädchen drehen – und zwar rasend schnell. 150 »WAS DENKST DU, WAS WIR SIND? GANZ
Dann ertönt ein leises Bing!, und Klank ruft: NORMALE MASCHINEN? NATÜRLICH BEFOL-
»OOOH, DEN MIT PROFESSOR PIPIPUPS!« GEN WIR DIE DREI GESETZE DER ROBOTIK.«
»Genau, Captain Underpants und der perfide »KLAR, HERRJE«, meint Klank. »WAS
Plan von Professor Pipipups«, sagt Watson. GLAUBST DU, WAS WIR SIND?«, wiederholt er
105 »Der ist echt gut.« 155 Klinks Worte. So in etwa. »SCHNULLIBERT
»Was, wer?«, Frank ist verwirrt. SCHNULLERFEE? KLAR BEFOLGEN WIR DIE
»Professor Pipipups ist ein verkannter Wissen­ DREI GESETZE DER ROBOTIK.«
schaft­ler und Erfinder«, erklärt Watson. Watson lacht.
»Ernst­haft?«, fragt Frank. »Okay«, meint Frank. »Klink, bitte feure deinen
110 »JA, DAS IST ER WIRKLICH!«, bestätigt Klank. 160 Hitzelaser auf diese Puppe da ab.« Ein roter
»ER ERFINDET EINE SCHRUMPFMASCHINE! Lichtstrahl schießt aus Klinks Körper hervor.
DAS SCHRUMPFUNGS-SCHWEIN 2000! UND Sofort schmilzt das gruselige Grinsegesicht
ER ER­FINDET EINE WACHSTUMSMASCHINE! einer kaputten Puppe vom Schrottplatz zu
DEN GIGANTONOMIE-GANTER 4000!« einer dampfen­den Pfütze aus pinkfarbenem
115 »Und dann dreht er vollkommen durch«, fügt 165 Plastik­glibber. »Perfekt.« Frank kritzelt etwas
Watson hinzu, »und er wird zum totalen in sein Notizbuch, steht auf und entfernt sich
Fiesling, weil sich alle über seinen Namen lustig ein paar Schritte von Watson.
machen und keiner sich für seine genialen »Und jetzt tu das Gleiche mit Watsons Kopf.«
Erfindungen interessiert.« Klink bewegt seinen Laser und richtet ihn neu
170 aus.

194 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


lesen und verstehen 6. An Grenzen gehen

»Hey! Was? Neeeein!«, brüllt Watson und 200 Plötzlich kommt Watson ein Gedanke. »Und
schützt seinen Kopf mit beiden Armen. »Ich wenn du mit diesen beiden Jungs antanzt,
wusste doch, dass ein schlimmes Unglück gewinnst du den Wissenschaftspreis garantiert!
passieren würde!« Falls ich ihn mir nicht mit meinem Erdnuss­
175 Klink schießt einen grünen Lichtstrahl ab und butter-Kaugummi hole.«
zielt dabei auf Watsons Stirn. 205 Frank schüttelt den Kopf. »Nee, ich will den
»Neeeeein! Aaaahhh … Hey … ooooh … Das Preis nicht mit Robotern gewinnen, die ich
fühlt sich ja toll an. Was ist das?« »LICHT­ nicht selbst gebaut habe.« Er hält sein
ENERGIE­­MANIPULATION FÜR POSITIVE Notizbuch hoch und lächelt. »Da muss ich mir
180 GEHIRN­STRÖME, ETWAS, DAS ICH GERADE schon was Größeres und Verrückteres einfallen
ERFUNDEN HABE«, sagt Klink. 210 lassen.«
Frank macht sich eine weitere Notiz. »Klank!« Bei Klank leuchtet ein Lämpchen auf.
Klank schreckt zusammen. »WAS?!« »ERDNUSSBUTTER-KAUGUMMI?«
»Nimm diese gusseiserne Badewanne und »OH MANN«, sagt Klink.
185 schlag dich selbst damit kurz und klein.« Klank »Nein, es muss was richtig Großes sein«, fährt
stampft zu der Badewanne hinüber und hebt 215 Frank fort. »So groß, dass es die Welt
sie hoch über seinen Kopf. Dann lässt er sie verändert.« In dem Moment öffnen sich die
fallen … direkt hinter sich. »Gesetze zwei, eins Türchen an der Kuckucksuhr über dem Eingang
und drei«, notiert Frank. zum Laden. Der kleine Kuckuck kommt
190 »Du hättest ihm nicht befehlen sollen, mir in herausgeschossen und kräht: »ACHTUNG!
den Kopf zu schießen«, jammert Watson. 220 ACHTUNG! ACHTUNG!« »Mein neu verdrahteter
»Nimm’s nicht persönlich«, entgegnet Frank Bewegungsmelder«, erklärt Frank. »Wir kriegen
und grinst ein bisschen. »Aber ich dachte mir, Besuch. Klink, Klank – versteckt euch.«
dass ich besser dein Leben riskiere als meins, »ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG!«, singt
195 falls das Experiment fehlschlägt.« Watson reibt Franks Vögelchen immer wieder. »ACHTUNG!
sich den Kopf. 225 ACHTUNG! ACHTUNG!«
»Wenn ich nicht gerade so voller positiver
Gehirnströme wäre, wäre ich jetzt stinksauer
auf dich. Aber okay, es ist echt erstaunlich.«

Löse die Aufgaben:


1  Frank Einstein erzählt seinem Freund, wie er zu den Robotern kam.
Was tun Klink und Klank in der Zwischenzeit? Fertige eine Liste an.
2  Welche Bedenken hat Watson wegen der Roboter?
3  Was wissen die Roboter über Bücher? Finde Hinweise im Text.
4  Wie überprüft Frank, ob die Roboter die drei Gesetze der Robotik einhalten?
5  Warum missachtet Klank Frank Einsteins Befehl, die Badewanne auf seinen Kopf fallen zu lassen?
6  Watson sagt zu Einstein: „Wenn ich nicht gerade so voller positiver Gehirnströme wäre, wäre ich jetzt
stinksauer auf dich.“ Warum sagt er das?
7  Sammle Fachwörter zum Thema Technik, die im Text vorkommen.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 195


lesen und verstehen

und
s e - ps Almanya
Le mtip Film
Fil Nach 45 Jahren als
Gastarbeiter in
Deutschland über-
rumpelt Hüseyin
Was ist was: Yilmaz eines schönen
Die sieben Abends bei einem
Weltwunder. großen Familientref-
fen seine Lieben mit der Nachricht, er habe in
Schätze der der Türkei ein Haus gekauft und wolle nun mit
Antike ihnen zusammen in ihre alte Heimat fahren. Da
stellt sich allerdings für den einen oder anderen
Christine Paxmann die Frage, wo eigentlich seine Heimat ist. Doch
Bis heute üben die sieben Weltwunder eine Widerworte werden nicht geduldet, und so
wunderbare Faszination auf die Menschen aus. bricht die ganze Familie in die Türkei auf. Es
Alle Bauwerke waren architektonische Meister- beginnt eine Reise voller Erinnerungen, Streite­
werke der Ingenieurskunst und des Handwerks reien und Versöhnungen – bis der Familien­
und markierten Wendepunkte der Zivilisation. ausflug eine unerwartete Wendung nimmt ...
Das Ziel war immer, einen Bau für die Ewigkeit
zu schaffen, was bisher nur bei der Cheops-­
Pyramide in Gizeh gelungen ist. In diesem
WAS-IST-WAS-Band erfahrt ihr, welche unglaub-
lichen Anstrengungen für die Entstehung der
Bauwerke notwendig waren, so ganz ohne
unsere heutigen technischen Hilfsmittel!

Dazwischen: WALL·E –
Ich Der Letzte
räumt die
Julya Rabinowich
Erde auf
Das Los der 15-jährigen
Madina teilen viele Flücht- Film
lingskinder: Sie alle sind »Lassen Sie sich ins Weltall schießen. Wir
Brückenbauer zwischen räumen auf und Sie genießen!« Mit diesem
ihren Familien und dem Slogan wurden die Menschen von ihrem Heimat-
neuen Leben in der planeten auf eine Raumstation gelockt. 700
westlichen Welt. Nach Jahre später werkelt auf der verkümmerten
einer beschwerlichen Erde nur noch ein kleiner Müll-Roboter der
Flucht vor dem Krieg in Baureihe WALL•E herum. Was ihm gefällt, be-
ihrer Heimat ist Madina endlich angekommen, in wahrt er auf, gerührt schaut er jeden Abend
einem Land, das Sicherheit verspricht. Doch nicht Szenen aus dem Musical »Hello Dolly«. Als dann
allen in ihrer Familie fällt es leicht, Fuß zu fassen. eines Tages ein Shuttle landet mit einer elegan-
Und so ist es an Madina, Mittlerin zu sein zwischen ten weißen Roboterin der Baureihe EVE an Bord,
ihrer Familie im Flüchtlingsheim und dem unbekann- ist es um WALL•E geschehen und ein Abenteuer
ten Leben außerhalb. Sie nimmt das Schicksal ihrer zur Rettung der Erde beginnt ...
Familie in die Hand und findet in Laura eine Freundin,
die für sie in der Fremde Heimat bedeutet.

196 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


M Minilexikon
Begriff Beispiele Sprachbuch
Adjektiv Eigenschaftswort; beschreibt die blau, klein, schön S. 15, 1B 1d
Eigenschaft eines Nomens.
Adverb Umstandwort; beschreibt wann, wo, wie abends, dort, gerne, nämlich S. 20, 1B 5d
und warum etwas geschieht.
Adverbiale Bestimmung Umstandergänzung; Satzglied, das über auf dem Boden, am Ende des Jahres, S. 39, 2A 2b
die Umstände eines Geschehens infor- langsam, wegen des schlechten Wetters
miert (Wo? [ABO], Wann? [ABZ], Wie?
[ABA], Warum? [ABG])
Akkusativobjekt Objekt im 4. Fall; wen oder was? Du singst ein Lied. Der Taschendieb S. 27, 1C 6b
stiehlt eine Geldtasche.
Aktiv Tätigkeitsform des Verbs; die handelnde Eine Affenherde entführte Tarzan. S. 135, 5A 2a
Person wird betont.
Apposition Beifügung; steht meist hinter dem Die UNO-City, die sich im Norden von S. 143, 5B 2a
Satzglied, das es beschreibt. Wien befindet, […]
Artikel Nomenbegleiter, Geschlechtswort der, die, das, des, dem, den, ein, eine, S. 11, 1A 5b
eines, einer, einem, einen, kein, keine,
keinen, keinem
Attribut Beifügung in Form eines Eigenschafts- ein wichtiges Dokument, die im Jahr S. 143, 5B 2a
wortes 1948 beschlossenen Menschenrechte
Dativobjekt Objekt im 3. Fall; wem oder was? Du hilfst dem kleinen Jungen. S. 27, 1C 6b
Diphthong Zwielaut: au, äu, eu, ei, ai Maus, Häuser, Feuer, eins, Laib S. 141, 5A 8a
Direkte Rede wörtliche Rede; in Anführungszeichen „Ihre Arbeit war vorbildhaft.“ S. 111, 4B 2a
Doppelattribut Weiteres Attribut eines Satzgliedes oder Die wichtigsten Rechte jedes Menschen; S. 146, 5B 5a
Attributes das Recht auf Teilnahme an politischen
Entscheidungen
Einleitewort Wort, das einen Gliedsatz sowie Die Frage, ob Geld glücklich macht, S. 8, 1A 2b
erweiterte Infinitivgruppen einleitet; ist gar nicht so einfach zu beantworten. S. 88, 3C 3b
oft eine Konjunktion
Funktionsverbgefüge Verben, die zusammen mit einem Nomen Erfolg haben; jemanden zur Verzweiflung S. 176, 6B 2c
eine neue Bedeutung bekommen bringen; etwas zu Ende führen
Futur I Zukunft; wird mit dem Hilfsverb werden Ich werde meine Hausübung machen. S. 57, 2C 4c
und dem Infinitiv gebildet.
Futur II Vorzukunft; wird mit dem Hilfsverb Ich werde meine Hausübung gemacht S. 57, 2C 4c
werden und dem Partizip II gebildet. haben.
Gliedsatz der Satz, in dem in zusammengesetzten Schon als sie in dem alten Landhaus S. 91, 3C 6b
Sätzen die Personalform an letzter Stelle ankamen, beschlich Elisabeth ein
steht; erweitert den Hauptsatz. ungutes Gefühl.
Harte Laute Stimmlose Konsonanten; p, t, k Lampe, Firmament, Park S. 173, 6A 7c
Hauptsatz ein selbstständiger Satz, der alleine Die Ameisen erwachen von der S. 24, 1C 2b
stehen kann ­Betäubung. Sie stechen den Buben.
Ich-Perspektive Ich-Erzähler/in Ich habe diese Vögel von den S. 9, 1A 3b
­Galapagosinseln mitgebracht. Sie …
Imperativ Befehlsform des Verbs; Du-Form, Komm zu mir! Kommt zu mir! S. 94, 3Td
Ihr-Form, Sie-Form Kommen Sie zu mir!
Indikativ Wirklichkeitsform des Verbs Es regnet sehr stark. S. 11, 1A 5c
Indirekte Rede sinngemäße Wiedergabe der direkten Ihre Arbeit sei vorbildhaft gewesen. S. 111, 4B 2a
Rede; in Presse oder Nachrichten
verwendet
Infinitiv Nennform des Verbs machen, lesen, sehen
Infinitivgruppe besteht aus einem Infinitiv (Nennform) Sie verlangten, für jede richterliche S. 105, 4A 3a
und „zu“; enthält häufig Objekte, kein Handlung entsprechend bezahlt zu
Subjekt. werden.
Interjektion Empfindungswort; drückt die Stimmung Huch, Psst, Seufz, Grr S. 56, 2C 2a
oder das Gefühl des Sprechers aus.
Kasus Fall (Nominativ,Dativ, Genitiv, Akkusativ); der Tisch, des Tisches, dem Tisch, S. 39, 2A 2a
zeigt an, welche Beziehung das Nomen zu den Tisch
den anderen Elementen im Satz hat.
Kausale adverbiale Umstandsergänzung; Satzglied, Wegen des Klimawandels kommen S. 39, 2A 2b
­Bestimmung; Adverbiale das angibt, warum etwas geschieht schwere Zeiten auf den Wintertourismus
Bestimmung des Grundes zu.
(ABG)

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 197


Begriff Beispiele Sprachbuch
Komparativ Mehrstufe; zweite Steigerungsstufe besser, toller, beeindruckender S. 15, 1B 1d
eines Adjektivs
Konjunktion Bindewort; hilft, Sätze miteinander und, oder, aber, sondern, denn S. 48, 2B 3
zu verbinden. S. 88, 3C 3b
Konjunktiv Möglichkeitsform Ich würde sie gerne ansprechen S. 72, 3A 2a
S. 75, 3A 6a
S. 81, 3B 3a
Lokale adverbiale Umstandsergänzung; Satzglied, das Die Holländer sind bei den Olympischen S. 39, 2A 2b
­Bestimmung; Adverbiale angibt, wo etwas geschieht Spielen die Schnellsten auf dem Eis.
Bestimmung des Ortes (ABO)
Modalverb Verben, die die Bedeutung des Verbs Sie wollte Jazzhits hören, doch aus S. 11, 1A 5c
im Satz verändern; müssen, können, ihrem Radio kommt dieser Funkspruch.
dürfen, mögen (möchten), sollen, wollen Jene Etappe sollte sie nach 4.000
Kilometern über dem Pazifik wieder in
die USA bringen.
Modale adverbiale Umstandsergänzung; Satzglied, Auf einem schmalen Schneeband werden S. 39, 2A 2b
­Bestimmung; Adverbiale das angibt, wie etwas geschieht. Skifahrer zu den Pisten gezogen.
Bestimmung der Art und
Weise (ABA)
Nomen Namenwort; oft das Subjekt eines Satzes Baum, Haus, Blume S. 11, 1A 5c
Nominalstil ein genauer und präziser sprachlicher Stil, Die Batterie ist aufzuladen. S. 176, 6B 2c
bei dem die Nomen die Hauptbedeutung S. 185, 6C 3b
tragen.
Objekt Satzergänzung; vom Prädikat gefordert Ein Hund treibt in einem reißenden Fluss. S. 27, 1C 6b
Objektsatz Gliedsatz; steht für Objekt des Seitdem er weiß, dass er sechs Richtige S. 91, 3C 6b
­Haupt­satzes. im Lotto hat, beschenkt er alle seine
Freunde.
Partizip Mittelwort (Partizip Präsens: Partizip I, Partizip I: lernend S. 135, 5A 2a
Partizip Präteritum: Partizip II); vereint Partizip II: gelernt
Eigenschaften von Verb und Adjektiv.
Partizip als Attribut Beifügung in Form eines Mittelwortes S. 185, 6C 3b
Passiv betont eine Handlung oder einen Zustand Tarzan wurde von einer Affenherde S. 135, 5A 2a
entführt.
Passivumschreibung elegantere Art, das Passiv auszudrücken Die Sehenswürdigkeit kann gut erreicht S. 168, 6A 2b
werden. ≈ Die Sehenswürdigkeit lässt
sich gut erreichen. Die Sehenswürdigkeit
ist gut erreichbar.
Perfekt Vergangenheit Ich habe meine Hausübung gemacht. S. 57, 2C 4c
Perspektive Sicht, aus der etwas erzählt wird Gestern wachte Herr Huber um sechs S. 9, 1A 3b
Uhr auf.
Gestern bin ich um sechs Uhr aufgwacht.
Plusquamperfekt Vorvergangenheit; Ereignisse, Ich hatte meine Hausübung gemacht. S. 57, 2C 4c
die vor einem Geschehen im Perfekt
oder Präteritum vorgefallen sind
Positiv Grundstufe; Normalform eines Adjektivs gut, toll, beeindruckend S. 15, 1A 1d
Prädikat Satzglied, das angibt, was geschieht Noemi rennt zum Bus. Sie möchte nicht S. 8, 1A 2b
zu spät kommen.
Präposition Vorwort; bestimmt den Kasus des Im Wiener Kunsthistorischen Museum S. 39, 2A 2a
(mit Akkusativ/Dativ) Nomens. wird ein Gemäle aufgehängt.
Präpositionalobjekt Vorwortergänzung Die Holländer sind bei den Olympischen S. 39, 2A 2b
Winterspielen die Schnellsten auf
dem Eis.
Präsens Gegenwart Ich mache meine Hausübung. S. 57, 2C 4c
Präteritum Mitvergangenheit Ich machte meine Hausübung. S. 57, 2C 4c
Satzglied Ein Wort oder mehrere zusammengehörige Ich / gehe / in die Schule. S. 8, 1A 2b
Wörter innerhalb eines Satzes mit einer
eigenen Funktion (z.B. Subjekt, Objekt,
usw.); lässt sich mit Hilfe der Verschiebe-
probe bestimmen.
Stammprinzip Hilfsmittel zur richtigen Schreibung von Anblick ➞ blicken; Raum ➞ Räume, S. 77, 3A 9a
Wörtern (z.B. mit ä/äu); die richtige warm ➞ Wärme
­Schreibung kann vom Wortstamm
abgeleitet werden.

198 ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch


Begriff Beispiele Sprachbuch
Subjekt Satzgegenstand; Satzglied, das die Noemi stieg in den Bus ein. S. 8, 1A 2b
handelnde Person anzeigt
Superlativ Meiststufe; höchste Steigerungsstufe am besten, am tollsten, S. 15, 1A 1d
des Adjektivs am beeindruckensten
Temporale adverbiale Umstandsergänzung; Satzglied, Noch Tage nach der großen Schneeflut S. 39, 2A 2b
­Bestimmung; Adverbiale das angibt, wann etwas geschieht kämpft dieser Mann auf seinem
Bestimmung der Zeit (ABZ) ­Hausdach alleine gegen die Schnee­
massen an.
Verb Zeitwort singen, machen, sein
Verbalstil sprachlicher Stil der Alltagssprache Die Batterie muss aufgeladen werden. S. 176, 6B 2c
S. 185, 6C 3b
Verschiebeprobe Methode zur Feststellung von Ich fahre jeden Tag mit dem Bus. S. 24, 1C 2b
Satzgliedern Mit dem Bus fahre ich jeden Tag.
Jeden Tag fahre ich mit dem Bus.
Verweiswörter Pronomen und Adverbien, die auf mein, dieser, jener, welcher, der, einer, S. 51, 2B 7a
Wörter oder Inhalte verweisen, keiner, dort, da, damals, wieder
die vorher oder nachher im Text stehen
Vorsilbe Worterweiterung; steht vor dem ab-, be-, vor-, ver- S. 173, 6A 7b
­Wortstamm.
Wechselpräposition Präposition, nach der manchmal der in, an, auf, über, unter, vor, hinter, neben, S. 39, 2A 2a
Akkusativ, manchmal der Dativ steht zwischen
Weiche Laute Stimmhafte Konsonanten; b, d, g Rabe, Bad, geben S. 173, 6B 7c
Zeitformen Präsens, Perfekt, Präteritum, Präsens: hofft; Perfekt: reagiert haben; S. 57, 2C 4c
­Plusquamperfekt, Futur I, Futur II Präteritum: war; Plusquamperfekt: war …
gezogen; Futur I: anfreunden wird;
Futur II: werden … geworden sein
Zusammengesetze Sätze Verbindung von zwei oder mehreren Markus hat ein Moped bekommen, S. 88, 3C 3b
Sätzen damit er schneller in der Schule ist.

ZIEL.Deutsch 4 Sprachbuch 199


R Rechtschreibwortschatz
1A Zufall 2A CD-ROM
ähnlich zugrunde gehen Abend das In-den-Tag-hinein-
angenehm abends Leben
angenommen 1B beim Einsteigen eislaufen
ärmlichen alles Positive das Auf und Ab Erste-Hilfe-Leistung
Attachment als Erstes das Aus F-Moll
Apotheke Auftritt das Erste fehldeuten
Bakterienkolonien beim Anfeuern das erste Versteck feilbieten
Bibliothek beim Hüpfen das Hin und Her fernsehen
Blog beim Singen das Paar fertigstellen
bloggen beim Trommeln das Was? gegenüberstellen
Chemie Bewundern, das der Dritte Geschirr spülen
Chirurg Billiges der dritte Tag großschreiben
dass Chauffeur der eine handhaben
entwickeln das Geringste der Erste Mai heimzahlen
Entwicklung das Negative der Zweite Weltkrieg irreführen
Erlebnisse das Normalste die anderen KFZ-Lenker
erprobt der Führende die Meinen kopfstehen
Funker der Letzte die Schnellsten leidtun
Gefahr der Vorletzte Dienstag LKW-Fahrer
gefährlich Dezibel dienstags mitentscheiden
genial durch Jammern ein Nein Mund-zu-Mund-­
Genie durch Klingeln ein paar Beatmung
größte Entscheidungsspiel ein Psst Musik hören
hervorragend Fanshop ein Viertel niederfallen
hieß Fußballjargon Ferne Not leiden
imponieren Grün frühmorgens nottun
Jahr Herz heute preisboxen
Kolonie Hut ihr Gegenüber Rad fahren
Merkwürdiges Ihr im Abseits Recht/recht haben
nannte ihr Letztes kein Wenn und Aber richtigstellen
nimmt im Allgemeinen mittags sauber halten
Notruf im Nachhinein Morgen schiefgehen
Physik im Übrigen morgen Abend Schlittschuh laufen
Pilz im Voraus morgens schwerfallen
Pop-Art im Vorhinein nachmittags sitzenbleiben
radioaktiv Jubeln, das nachts Skateboard fahren
Schimmelpilz Lieblingsfarbe Sterne spazieren gehen
Schlüssel nichts Schöneres viertel standhalten
schottische Outfit vom Hellblau stattfinden
See Schar vorgestern stattgeben
siebenundvierzig Star übermorgen steckenbleiben
studieren Teures zu Mittag tanzen lernen
Szene vom Bewundern zum Ersten Weltkrieg teilnehmen
vernichten vom Jubeln U-Bahn
vier von Schluchzen 2B unklar bleiben
Viertel, das auswendig lernen wahrnehmen
vierzig bekanntgeben wahrsagen
Wundbrand bloßstellen weissagen

200 ZIEL.Deutsch 3 Sprachbuch


wiederholen stand fließen spielen
wiedersehen ständig friedlich Staat
zum Aus-der-Haut-­ stehen früh stieg
Fahren Tag Frühstück Stoffbahnen
8-fach täglich Führerschein teilnehmen
3-mal tanzen Gefühl ungefähr
Tatsache geschehen Unternehmen
3A tatsächlich geschieht verließ
Anblick Tausch gewöhnlich vielleicht
Bär tauschen grün vierzig
blicken Täuschung ihre wiederholen
Erklärung träge Jahrhundert Wohnküche
ertragen treffen Kaffeemaschine Zahlschein
Erwählte verhalten kritisieren
fühlbar Verhältnis kontrollieren 4A
fühlen verliebt kühl abonnieren
Gefahr Verstand leer Adresse
gefährlich verständlich Lehre angenommen
Gefühl Volltreffer Lehrling angestellt
Gerät Wahl lief Arbeiterkammer
Geständnis wählen liefern außerhalb
Gruß zäh Lohn Ballade
grüßen Zahl marschieren Bäuerinnen
halten zählen Meer Begriff
Käfer Mehrzahl bekannt
Käfig 3B montieren beschloss
kalt ähnlich Nachnahme Bestellung
Känguru angezogen Nachname betreffen
Kapitän Ausnahme niedrig bewusst
Käse Bahnhof niemand Biss
klar beinahe nummerieren bisschen
Kuriosität Belohnung platzieren Beziehung
Lärm bemühen probieren dick
laufen beruhigend reklamieren dreißig
Liebe bestehen reparieren Drucker
Mädchen Beziehung riesig dünn
mähen böse rot Ecke
Mähne Ehre rufen Eindruck
Märchen Einnahme Ruhe einzeln
März entstehen ruhig entwickeln
Mitte erfahren Saal Ergebnisse
Präsident Erfahrung sah Erlebnisse
räuspern erwähnen Schlafzimmer eventuell
Säge exportieren schließlich Express
sämtlich fahren schön Fall
Säule Fahrzeug schwierig Fitness
schlagen Fernsehen See fleißig
Schlag Fliege sie fließen
Schuhe fliegen Spiegel Fluss

ZIEL.Deutsch 3 Sprachbuch 201


fressen offiziell 4B Erlebnis
frisst platzieren appellieren Erlebnisse
fraß Programm ausborgen Express
füllen rasten Außenseiter fassen
funktionieren reisen ausleihen Fitness
Geheimnis reiten Boot fleißig
genommen ritt Bootsausleihe fließen
Genuss rollen Delikt Fluss
Gesellschaft Rücksicht Diebstahl fraß
gewiss Russisch Einkaufszentrum fressen
Gewissen sammeln Eiskiosk frisst
Gewinn Satz Experiment Gasse
grundsätzlich Sätze finanziell Gefäß
herrlich Schlitten Garage Geheimnis
Hitze Schluss Graffiti Geheimnisse
Hobby Schritt Handy genießen
hoffentlich Schuss Kaufhausdetektiv genoss
Hoffnung Schwamm Kiosk Genuss
im Allgemeinen sonnig Komplize Gesetz
Imbiss Spitze kriminell Gleis
innen Stadt Psychiatrie Grieß
innerhalb statt psychisch Größe
Interesse Stall Ranking Gruß
Irrtum Stelle Restaurant grüßen
jedenfalls Stimme Rettungshubschrauber hassen
Kaffee Stock Schiff Hinweis
Kartoffel Stoff Vorbild Imbiss
Klosett Summe vorbildhaft Interesse
Kollege Swimmingpool Kissen
Korrespondenz Tipp 5A Klasse
Kreuzung Trotz Adresse Klosett
Kundinnen Unglück Anlass küssen
letzte Unterricht aßen lassen
Lippen verbessern aufspießen Last
Löffel Verlust außerhalb leise
Männer verregnet Aussicht lesen
manuell verwandt beschließen ließ
Mappe Vormittag beschloss Lösung
maß vormittags Beschluss lustig
messen vorstellen Beweis Maß
Metall Wecker beweisen maßlos
Millionen Wissenschaft bewiesen Maßstab
Milliarden Zufall bewusst messen
Missverständnis zulässig bewusstlos Missverständnis
Mitternacht Zusammenhang Biss Musik
müssen Zweck draußen müssen
nennen zwanzig dreißig Narzisse
Notiz ein bisschen Nuss
Nummer Einfluss Presse
öffentlich Ergebnis rasten
Offert Ergebnisse regelmäßig

202 ZIEL.Deutsch 3 Sprachbuch


reisen Platz Nerven 6B
Reisepass respektieren nervös Adagio
riesig Teilnahme Not Agrar
Rüssel traditionell oft Bank
russisch Urlaubszeit Park Beat
Russland wohnen plump boykottieren
sausen Wohnmobil Präsident Budget
scheußlich Provinz Cello
Schießpulver 6A relativ Corner
Schloss Advent Revolution engagieren
Schluss bald Schuld Experte
Schlüssel Band Sehenswürdigkeit Fahndung
Schuss Belohnung Sklave Fitness
sonnig Bild Sklavin Genie
Spesen blind Sport Hacker
stoßen Club Stab Hierarchie
Straße dürfen Strümpfe Hightech
süß eckig Tag High Tech
unvergesslich evangelisch Tat Homepage
verbessern Event Tipp Jazz
Verbesserung eventuell Tod Joystick
Verhältnis Fahrrad umwerfend Kapitulation
Verhältnisse Fall Vampir kapitulieren
verhältnismäßig Feld Vanille Lobby
verlassen Figur Vase Mountainbike
verließ fressen Veilchen Opposition
Verständnis Freund Ventil Parlament
weiß freundlich verehren Penalty
Wesen füttern verirren Planquadrat
wissen Garderobe verkauft Quadrat
Wissenschaft Gefäß Verkehr Screen
zerrissen Geheimrat Vers Skandal
zulässig gering Verstand Software
giftig Vertrag Tablet
5B Glück verwandt Terror
Asyl Gold viel Trainer/in
campieren Grund Viertel
Campingplatz Held Villa
Campingutensilien Hit Violine
das Hut Vitamine
dass Inhalt Vogel
Deklaration Klang Vokabel
Diktatur Klavier Volk
geächtet Kleid vorgestern
Hauptquartier Kritik vorn
ignorieren Kuvert vorstellen
indigen Lied Vulkan
Komfort Lift Wand
Konzern Lokomotive wird
Lebensstandard Luftpost
Plantage Musik

ZIEL.Deutsch 3 Sprachbuch 203


Textnachweis
S. 18 f., Auszug aus Hartig, Monika. Ein Fremder saß am Tisch. Arena Verlag GmbH, 1. Auflage, Würzburg 1994, ISBN: 978-3-40104-323-4, S. 8–9, S. 80–82 (gekürzt), S. 103–105.
S. 26, Auszug aus Philipps, Carolin. Die Mutprobe. Hase und Igel Verlag, 15. Auflage, München 2019, ISBN: 978-3-86760-010-1, S. 86–88, S. 90–95 (gekürzt).
S. 33 ff., Auszug aus Klement, Robert. Halbmond über Rakka: Verführung Dschihad. Verlag Jungbrunnen, Wien 2016, ISBN: 978-3-70265-907-3, S. 37–44.
S. 54 f., Auszug aus Pont, Olivier; Abolin, Georges. Jenseits der Zeit. Carlsen Verlag, 1. Auflage, Hamburg 2005, ISBN: 978-3-55178-371-4, S. 72, S. 74.
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Bildnachweis
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22 Ameisenfest: Sônia Lorenz, 1982 / pib.socioambiental.org / 27 Die Mutprobe: Hase und Igel Verlag 2016, Cover / 28 Interview: lightfieldstudios / 123rf / 29 Greta Thunberg:
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