Ordner zur Musiklehre von ________________________
Auf diesen Seiten sind alle wichtigen Grundlagen der Musiktheorie zusammengestellt, die im Musik-
unterricht in den angegebenen Schuljahren besprochen und danach vorausgesetzt werden. Die drei
Blätter sind in einem eigenen Schnellhefter abzuheften und für die gesamte Schulzeit aufzubewahren.
Bei Verlust ist jeder selbst dafür verantwortlich, sich den Ordner neu anzulegen!
Musiklehre (A): Tonhöhen und Intervalle
1.) Tonhöhen, Notennamen, Notenschlüssel
Stoff a) Notennamen der Stammtöne (= weiße Tasten auf dem Klavier = Noten ohne Vorzeichen)
im Violinschlüssel (rechts)
der
Klasse
5 und im Bassschlüssel (unten)
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5 b) Halbtonschritte
| Jeder Pfeil in nebenstehendem Bild entspricht einem
| Halbtonschritt. Von einer weißen zu einer benach-
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barten schwarzen Taste ist ein Halbtonschritt, von
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e nach f sowie von h nach c ist ebenfalls ein Halbton-
| schritt, da sich dort keine schwarze Taste zwischen den
| weißen Tasten befindet. Beispiele: c→d: 2 Halbtonschritte, d→g: 5 Halbtonschritte.
| c) Notennamen mit Vorzeichen / Bezeichnung der schwarzen Tasten
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Mithilfe der Vorzeichen (Kreuz) und können Stammtöne um einen Halbton erhöht oder
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erniedrigt werden. Das Vorzeichen wird dafür vor die Note geschrieben.
| Das Kreuz ( ) vor einer Note erhöht diese um
| einen Halbtonschritt. Man erhält bei den Tönen
| c, d, f, g und a also die schwarze Taste rechts
| daneben. Die neuen Notennamen: cis, dis usw.
Das vor einer Note erniedrigt diese um einen
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| Halbtonschritt. Man erhält bei den Tönen d, e, g,
| a und h also die schwarze Taste links daneben. Die neuen Namen lauten: des, es, ges, as, b.
| Jede schwarze Taste
| lässt sich also
| auf zwei Arten
| benennen.
Das Doppelkreuz ( oder ) erhöht um 2 Halbtöne, das Doppel-b ( ) erniedrigt um 2 Halbtöne.
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Geltungsbereich von Vorzeichen:
5 Vorzeichen vor einer Note gelten bis zum nächsten Taktstrich für die betreffende Note. Steht
| ein Vorzeichen zu Beginn einer Zeile direkt hinter dem Notenschlüssel, gilt es für den
| betroffenen Stammton in der ganzen Zeile.
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| Das Auflösungszeichen ( ) hebt die Wirkung der oben genannten Vorzeichen auf.
2.) Intervalle 5
Den Tonabstand zwischen zwei gleichzeitig oder nacheinander erklingenden Tönen nennt man |
Intervall. |
a) Grobbestimmung: Eventuelle Vorzeichen werden nicht beachtet. |
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Zähle die Töne der Stammtonreihe vom unteren zum oberen Ton, zähle dabei den ersten und
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letzten Ton mit! Es ergeben sich folgende Intervalle: |
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Prime Sekunde Terz Quarte Quinte Sexte Septime Oktave |
1 2 3 4 5 6 7 8 |
Weitere Intervalle: 9: None, 10: Dezime |
b) Feinbestimmung: Beachte nun eventuelle Vorzeichen und zähle die Halbtonschritte vom 6
unteren zum oberen Ton (der erste Note zählt also hierbei nicht mit). |
Die reinen Intervalle (Prime, Quarte, Quinte und Oktave) treten nur in einer Form auf, die |
anderen Intervalle als großes oder kleines Intervall. |
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Anzahl |
der Halb- |
Intervall (mit Abkürzung) tonschritte Beispiel |
Prime (1) 0 c-c |
Kleine Sekunde (k2; ) 1 c-des |
Große Sekunde (g2; ) 2 c-d |
Kleine Terz (k3) 3 c-es |
Große Terz (g3) 4 c-e |
Quarte (4) 5 c-f |
Quinte (5) 7 c-g |
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Kleine Sexte (k6) 8 c-as
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Große Sexte (g6) 9 c-a |
Kleine Septime (k7) 10 c-b
Große Septime (g7) 11 c-h 7
Oktave (8) 12 c-c’ |
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Vergrößert man durch ein Vorzeichen ein großes |
oder reines Intervall um einen Halbton, so wird es übermäßig: |
Übermäßige Quarte (ü4) 6 c-fis |
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Verkleinert man durch ein Vorzeichen ein kleines oder reines Intervall um einen Halbton, so |
wird es vermindert: |
Verminderte Quinte (v5) 6 c-ges |
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Ob ein Intervall mit 6 Halbtonschritten ü4 oder v5 ist, hängt von den dazugehörigen
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Stammtönen und damit von der Grobbestimmung ab. Beide Intervalle werden auch Tritonus |
genannt.
Musiklehre (B): Tonarten, Tonleitern, Akkorde
5 1.) Die Dur-Tonleiter
| Die Durtonleiter weist zwischen den Stufen 3–4 und 7–8 einen Halbtonschritt ( ) auf,
| zwischen den übrigen Stufen Ganztonschritte ( ; das gleiche wie 2 Halbtonschritte).
| Der erste bzw. achte Ton heißt Grundton, der siebte Leitton. Von jedem Grundton kann die
| entsprechende Durtonleiter erstellt werden.
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| Beispiel: C-Dur (also Grundton C):
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| Erstellen einer beliebigen Durtonleiter:
| I) Notiere den Grundton sowie die nächsten weiteren 7 Stammtöne (also ohne Vorzeichen).
| II) Notiere mit den Zeichen und die Reihenfolge von Halb- und Ganztonschritten.
| III) Kontrolliere an der Klaviatur von unten nach oben, ob der jeweilige Halb- bzw. Ganzton
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tatsächlich vorhanden ist. Wenn nicht, korrigiere die obere Note mit dem passenden
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Vorzeichen.
6 2.) Die Molltonleitern
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| a) Die natürliche (aeolische) Molltonleiter
| hat die Halbtonschritte bei den Stufen
| 2–3 und 5–6.
b) In der Praxis wird häufig die
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melodische Molltonleiter verwendet.
| Diese hat die Halbtonschritte bei den
| Stufen 2–3 und 7–8.
| Wesentlich für die melodische Molltonleiter ist dabei zum einen der Halbtonschritt 2–3, durch
| welchen die für Moll charakteristische kleine Terz zwischen Grundton und 3. Stufe entsteht.
| Zum anderen kommt durch den Halbtonschritt 7–8 der aus der Durtonleiter bekannte Leitton
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vor. Dieser ist für Schlusswirkungen wichtig, da der Leitton die Tendenz hat, sich zum
|
| Grundton aufzulösen. Da dieses bei abwärts gerichteten Tonleitern unwesentlich ist, wird dort
| die melodische Molltonleiter meistens durch die natürliche Molltonleiter ersetzt.
| c) Die harmonische Molltonleiter hat wie die
| natürliche ebenfalls Halbtonschritte bei den
| Stufen 2–3 und 5–6. Um aber trotzdem den
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Leitton auf der 7. Stufe zu haben, wird der
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| Schritt 6–7 zu einem Anderthalb-Tonschritt
| (übermäßige Sekunde ü2), dafür der Schritt 7–8 zum Halbtonschritt.
| Neben der Mollterz 1–3 und dem Leitton 7 ist die etwas fremdartig klingende übermäßige
| Sekunde 5–6 charakteristisch für diese Tonleiter. Abwärts wird sie wie die natürliche gespielt.
3.) Weitere Tonleitern (Skalen)
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a) Die Pentatonische Tonleiter hat nur 5 Stufen.
| Meistens hat sie die Intervalle g2 g2 k3 g2 k3.
| b) Die Chromatische Tonleiter
| hat nur Halbtonschritte.
| c) Die Ganztonleiter
| hat nur Ganztonschritte.
| d) Die Bluesskala widersetzt sich dem Dur-Moll-Prinzip,
| da die so genannten Blue notes (3. und 7. Stufe) neutral
| intoniert werden, also etwas höher als rechts notiert.
4.) Parallele Tonarten 7
Zu jeder Durtonart gibt es eine parallele Moll- |
tonart und umgekehrt. Die Molltonart in der |
natürlichen Form hat die gleichen Vorzeichen |
wie die Durtonart; ihr Grundton liegt eine kleine |
Terz unter der Durtonart. Beispiel: G-Dur – e-Moll. |
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5.) Quintenzirkel |
Einen Überblick über die gängigen Dur- und |
Molltonarten sowie über parallele Tonarten |
gibt der Quintenzirkel. Im Außenkreis stehen |
die Dur-Tonarten (Großbuchstaben), im |
Innenkreis die (natürlichen) Molltonarten |
(Kleinbuchstaben). Außerhalb finden sich |
die dazugehörigen Vorzeichen. Benachbarte |
|
Durtonarten stehen im Quintabstand zueinander.
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6.) Dreiklänge |
a) Grundstellung: Jeder Dreiklang besitzt |
Grundton, Terz- und Quintton. Es gibt es |
folgende vier Grunddreiklangstypen: |
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Dur Moll vermindert übermäßig |
Bezeichnung für |
- Grundton c: C c oder Cm C0 / Cmb5 / cv C#5 oder C+ |
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- Grundton cis: Cis oder C# cis / Cism / C#m Cis0 / C#mb5/cisv Cis+ / C##5
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- Grundton h: H im deutschen, aber B im internationalen Gebrauch!
B im deutschen, aber B im internationalen Gebrauch!
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- Grundton b: |
Dur- und Molldreiklang setzten sich aus den Stufen 1, 3 und 5 der dazugehörigen Tonleiter
zusammen. 8
b) Umkehrungen: Wenn statt des Grundtons |
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der Terzton oder der Quintton unten liegt,
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spricht man von 1. bzw. 2. Umkehrung oder |
von Sextakkord bzw. Quartsextakkord. Bezeichnung: C C oder C/E C oder C/G |
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7.) Vierklänge |
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Durch Hinzufügen der Septime
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erhält man einen Septakkord. C7 Cj7 / C7+ Cm7 Cm7b5 C0 7 |
In der Klassik am gebräuchlichsten ist der Dominantseptakkord (z.B. C7). |
8.) Hauptdreiklänge und Kadenz |
Folgende Dreiklänge sind in Dur-Tonleitern am wichtigsten (Beispiel C-Dur und c-Moll): |
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Akkord: C F G a d e c f G Es As B |
Stufe: I IV V VI II III I IV (V) VI II III |
Funktion: T S D Tp Sp Dp t s D tP sP dP |
T = Tonika, S = Subdominante, D = Dominate, Tp/tP = Tonikaparallele usw. |
Schlussformeln (Kadenzen): T-S-D-T (Ganzschl.); T-S-T (Plagalschl.); T-D-Tp (Trugschluss) |
Musiklehre (C): Notenwerte, Takt, Dynamik
5 1. Notenwerte und Pausen
| a) Standardnotenwerte
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| Ganze
| Pause
| Halbe
| Pause
| Viertelpause
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Achtelpause
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Sechzehntel-
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pause
6 b) Punktierungen
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Ein Punkt hinter einer Note verlängert diese um die Hälfte ihres Wertes:
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= + = = + =
| c) Triolen
| Eine Unterteilung eines Notenwertes in drei
| gleichlange Notenwerte nennt man Triole. Sie
| wird durch eine 3 sowie, wenn die Noten nicht
| durch einen Balken verbunden sind, durch eine
| Klammer dargestellt. In nebenstehendem Beispiel
| findet sich eine Achtel- und eine Vierteltriole.
9 d) Quintolen, Septolen,…
| Entsprechend zur Triole lassen sich Notenwerte auch in 5 Noten: (Quintole),
| sieben Noten: (Septole) usw. unterteilen.
5 2. Metrum, Rhythmus, Takt
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| a) Der regelmäßige Grundschlag in der Musik heißt Metrum (Puls), der aus unterschiedlichen
| Notenwerten zusammengesetzte Zeitverlauf Rhythmus.
| b) Die gleichmäßig wiederkehrende Einheit aus betonten und unbetonten Schlägen heißt Takt.
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Die wichtigsten Taktarten und ihre Betonungen (>):
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| > > > > > > >
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| 1 2 3 4 1 2 3 1 2 1 2 3 1 2 3 4 5 6
| Viervierteltakt Dreivierteltakt Zweiviertelt. Dreiachtelt. Sechsachteltakt
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c) Ein Stück beginnt mit einem Auftakt, wenn es nicht mit der Zählzeit 1 beginnt.
7 d) Synkope nennt man eine Betonungs-
| verlagerung weg von einer betonten auf
| eine weniger betonte oder unbetonte
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Zählzeit (rechts durch Pfeile markiert).
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3. Tempo
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Das Tempo eines Stückes lässt sich in Grundschlägen pro Minute angeben: |
“ = 120“ oder „120 bpm“ bedeutet 120 Viertel pro Minute bzw. 120 beats per minute. |
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Klassische Tempobezeichnungen, die auch über den Charakter eines Stückes etwas aussagen: |
Largo (sehr langsam, breit), Adagio (langsam, sanft), Andante (mittleres Tempo, gehend), |
Allegro (schnell, heiter), Vivace (schnell, lebhaft), Presto (sehr schnell) |
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Tempoveränderungen: accelerando = schneller werdend; ritardando = langsamer werdend
4. Dynamik (Lautstärke) 5
Angaben zur Lautstärke: Angaben zu Lautstärkeveränderungen: |
pianissimo (pp) = sehr leise crescendo (cresc.; ) = lauter werdend |
piano (p) = leise decrescendo, diminuendo |
mezzopiano (mp) = halb leise (decr.; dim.; ) = leiser werdend |
mezzoforte (mf) = halb laut |
forte (f) = laut |
fortissimo (ff) = sehr laut |
Beispielaufgaben zu den grundlegenden Themen:
1.) Notenwerte
in oberer Klasse 5 Klasse 6
Zeile
malen:
2.) Zählzeiten unter
den Noten und Takt-
striche eintragen:
3.) Intervalle (Kl. 6/7) und
Notennamen (Kl. 5 nur ):
4.) Beliebige Tonleitern (ab Klasse 5: Dur; ab Kl.6: Moll natürlich; ab Kl.7: mel./harm. Moll; ab Kl. 8:
pentatonisch, Ganzton, chromatisch) erstellen nach dem jeweiligen Schema von Ganz- und Halbtonschritten;
Kontrolle der Vorzeichen für Dur und natürliches Moll mit dem Quintenzirkel!
5.) Aus welcher Tonleiter könnte der Tonleiterausschnitt stammen:
6.) Parallele Moll- bzw. Durtonarten angeben, den Quintenzirkel erstellen können (ab Kl. 7)
7.) Dreiklänge be-
stimmen bzw.
erstellen (Kl.7/8): As e G0 G+ T S D Tp
zu A-Dur
LÖSUNGEN: